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NBer 07.05.2015 10:30

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1130297)
Mir ging es um die historische Entwicklung der Lohnarbeit.

Zitat aus Wikipedia:

"Die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall ist in Deutschland seit 1994 im Entgeltfortzahlungsgesetz (EFZG) geregelt. Dieses Gesetz hat die früher geltenden unterschiedlichen Regelungen für Arbeiter und Angestellte abgelöst. 1956 wurde in Schleswig-Holstein 114 Tage lang unter anderem für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gestreikt."

Nur so als Beispiel.

alles ok. da steht aber nichts von der stellung und der entwicklung in europa, auf die du dich vorher bezogen hast.
wer mit zahlen arbeitet, muss genau sein. sonst lieber weglassen.

alex1 07.05.2015 10:35

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1130292)
Mir ging es um den Streik im Allgemeinen, als Mittel um die Lohnarbeit langfristig erträglich zu machen. (...)


Und Du meinst also, dass die deutschen Lokführer "Lohnsklaven" (-aus dem von Dir zitierten Artikel-) sind, die eine unerträgliche Arbeit zu verrichten haben? :Lachanfall:

aequitas 07.05.2015 10:46

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1130307)
Und Du meinst also, dass die deutschen Lokführer "Lohnsklaven" (-aus dem von Dir zitierten Artikel-) sind, die eine unerträgliche Arbeit zu verrichten haben? :Lachanfall:

Im Wortlaut würde ich dem Artikel auch nicht hundertprozentig zustimmen, allerdings muss man über diese Kleinigkeiten hinwegsehen, da der Artikel die Situation treffend analysiert hat.

Lohnsklaven insofern, dass sie lohnabhängig sind. Ohne den AG fehlt die (wirtschaftliche) Lebensgrundlage und im Streik gibt es kein Geld (außer dem Ausgleich der Gewerkschaft). In diesem Fall weigert sich der AG an wesentlichen Stellen eine Einigung einzugehen und die notwendige Folge davon ist nun einmal der Streik in diesem Fall.

Ja, auch diese Arbeit ist unerträglich, da durch Überstundenkonto, Flexibilisierung wesentliche Bereiche der Lebenswelt beeinflusst und eingeschränkt werden. Eine wichtige Forderung ist ja auch deshalb die Reduzierung der Arbeitszeit, sowie eine Deckelung der Überstunden.

neonhelm 07.05.2015 11:09

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1130240)
Dieser Millionenschaden, den der Streik bei der Bahn verursacht, wird die Umstellung auf selbstfahrende Züge sicherlich beschleunigen.

Ich glaube nicht, dass ich das noch erleben werde...

Was mich wundert, ist die mangelnde Solidarität der anderen Gewerkschaften. Mir scheint, da denkt jeder nur an die eigegen Pfründe.
Wieso sollte ich als grosse Gewerkschaft auch die kleinen unterstützen? Deren Mitglieder kommen ja anschließend doch zu mir.

Genau diese eigennützige, kurzsichtige Haltung, denke ich, wird über kurz oder lang auch der Untergang der Gewekschaften sein.

wildcoyote 07.05.2015 11:47

http://uploads.gdl.de/Service/Download-1426771702.pdf

Ist die genaue Tabelle.

Die Grundvergütung ist okay, auch die Urlaubstage, was natürlich unter aller Kanone scheint ist die Bezahlung der Dienste

MattF 07.05.2015 11:58

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1130323)

Genau diese eigennützige, kurzsichtige Haltung, denke ich, wird über kurz oder lang auch der Untergang der Gewekschaften sein.


Na ja, die Gewerkschaften sind vor allem mal deren Mitglieder. Und Solidarität unter Beschäftigten wird noch lange sinnvoll sein.
Von daher bin ich so pessimistisch nicht, bzw. lange wird noch sehr lange dauern :Huhu:

Möglicherweise werden sich Gewerkschaften verändern, das ist ja über all so.

aequitas 07.05.2015 11:59

Zitat:

Zitat von wildcoyote (Beitrag 1130343)
http://uploads.gdl.de/Service/Download-1426771702.pdf

Ist die genaue Tabelle.

Die Grundvergütung ist okay, auch die Urlaubstage, was natürlich unter aller Kanone scheint ist die Bezahlung der Dienste

Alles also okay und die sollen sich damit abfinden? Kein Streik notwendig?

aequitas 07.05.2015 12:02

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1130349)
Na ja, die Gewerkschaften sind vor allem mal deren Mitglieder. Und Solidarität unter Beschäftigten wird noch lange sinnvoll sein.

Genau dieses Verständnis fehlt leider bei vielen AN. Da wird eben von "der" Gewerkschaft gesprochen und oft genug geniessen Nicht-Mitglieder die selben Vorteile im Unternehmen. Solidarität hat in dieser Ellenbogengesellschaft leider keinen Platz und findet sich viel zu selten. Merkt man ja bei den meisten Aussagen zum Streik bzw. allgemeinen Aussagen zu Grundrechten (s. u.a. die Fluchtdiskussion, Griechenlanddiskussion, etc.).

wildcoyote 07.05.2015 16:32

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1130351)
Alles also okay und die sollen sich damit abfinden? Kein Streik notwendig?

Hab ich etwa geschrieben? Hab lediglich gesagt dass die Bezahlung und Urlaub sich im Durchschnitt befinden.

Stefan 07.05.2015 18:24

Zitat:

Zitat von carvinghugo (Beitrag 1130243)
Das lag aber dann nicht am Streik und damit an den Lokführern.
Der Streik ist ja, wie Du selbst schreibst erst seit Dienstag morgen.

Du hast schon mitbekommen, dass es gerade der zweite Streik innerhalb kurzer Zeit ist?????

Stefan 07.05.2015 18:28

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1130281)
Wenn ich das hier so alles lese, dann wünsche ich mir für euch alle eine 6-Tage Woche, 5 Tage Urlaub, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Seid ihr wirklich so unsolidarisch?

Ich bekomme das kotzen!

Ich wünsche mir einen unbefristeten Streik! Nur damit die verdammten Deutschen endlich mal still sind.

Wie leicht man sich doch selbst disqualifizieren kann.............

Lui 07.05.2015 21:13

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1130281)
Wenn ich das hier so alles lese, dann wünsche ich mir für euch alle eine 6-Tage Woche, 5 Tage Urlaub, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.

Als Freiberufler hat man das immer, nur mit 0 Tage Urlaub.:cool:

Thorsten 07.05.2015 22:09

Was wäre eigentlich, wenn die Bahn der GDL ihr gefordertes Päckchen an Lohnerhöhung zugesteht und danach der EVG ein größeres Päckchen gibt? Selbst wenn es ein paar Euro mehr kostet, aber dabei könnte man sehen, ob es der GDL um ein gutes Ergebnis geht oder nur um ein besseres als die Konkurrenz :Lachen2:.

Nichtschwimmer79 07.05.2015 22:32

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1129487)
Bin ja mal gespannt wann sich die Politik regt. 7 Tage Ausfall für die Industrie wird sicher der ein oder andere Betrieb merken.

Die Politik war doch die, die die Bahn erst privatisiert hat. Zu Zeiten des Beamtentums hätte es diesen Streik nicht gegeben. Sich jetzt von dieser Seite aufzuregen finde ich schon sehr frech:Lachanfall:

Wieso hier auch einseitig gegen die GDL gewettert wird ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar. Für mich spielt die Bahn hier eindeutig auf Zeit und die Forderungen der GDL dürften nicht komplett realitätsfern sein.

Das Problem der GDL dürfte das Auftreten des Herrn Weselsky in der Öffenlichkeit sein. Mit seiner selbstverliebten Art kommt er natürlich "gut" an und dabei werden seine Argumente schon mal gern übersehen:Cheese:

Sich über den Streik aufzuregen, nur weil der ein oder andere auch nicht zu besseren Konditionen arbeitet, ist für mich auch nicht der richtige Ansatz.:Blumen:

tandem65 07.05.2015 22:42

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1130474)
Was wäre eigentlich, wenn die Bahn der GDL ihr gefordertes Päckchen an Lohnerhöhung zugesteht und danach der EVG ein größeres Päckchen gibt? Selbst wenn es ein paar Euro mehr kostet, aber dabei könnte man sehen, ob es der GDL um ein gutes Ergebnis geht oder nur um ein besseres als die Konkurrenz :Lachen2:.

Ich mag mich täuschen, die Grösse des Päckchens ist nicht das weswegen die GDL streikt.:Huhu:
Der Knackpunkt ist doch, das die GDL dafür streikt daß das Päckchen ihrer Mitglieder auch kleiner sein kann als das der EVG-Mitglieder. ;)

Thorsten 07.05.2015 22:52

Schon klar - aber man könnte ihnen ja ihren Willen geben und dann stellen die GDL-Mitglieder fest, dass sie mit der EVG besser gefahren wären. Besser kann man den W. doch nicht gegen die Wand fahren (lassen).

tandem65 08.05.2015 06:34

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1130480)
Schon klar - aber man könnte ihnen ja ihren Willen geben und dann stellen die GDL-Mitglieder fest, dass sie mit der EVG besser gefahren wären. Besser kann man den W. doch nicht gegen die Wand fahren (lassen).

Vielleicht gibst Du den Bahn AG Vorständen mal einen Tip. Die Idee ist so genial, da kommen die sicher nie drauf.:Lachanfall:

Nichtschwimmer79 08.05.2015 08:33

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1130480)
Schon klar - aber man könnte ihnen ja ihren Willen geben und dann stellen die GDL-Mitglieder fest, dass sie mit der EVG besser gefahren wären. Besser kann man den W. doch nicht gegen die Wand fahren (lassen).

Nur mal so für mich zu Verständnis:

Woher will die Bahn wissen, welcher Gewrkschaft der jewelige Mitarbeiter angehört und nach wessen Tarifvertrag dieser bezahlt werden sollte? Der Eintritt in der Gewerkschaft ist doch auch bei der Bahn freiwillig und wird dem Arbeitgeber nicht mitgeteilt?!

Das bedeutet nach eurer Logik, es gäbe drei Gehaltsebenen. Die von der GDL, die von der EVG und die ohne Tarifvertrag. Ist das so? Ich kenne das so, dass ein Tarifvertrag für alle Mitarbeiter eines Unternehmens gilt und somit auch die Mitarbeiter ohne Mitgliedschaft von dem ausgehandelten Tarifvertrag profitieren.:Blumen:

schnodo 08.05.2015 09:21

Zitat:

Zitat von Nichtschwimmer79 (Beitrag 1130501)
Das bedeutet nach eurer Logik, es gäbe drei Gehaltsebenen. Die von der GDL, die von der EVG und die ohne Tarifvertrag. Ist das so?

Im Prinzip ist das genau so. Allerdings hat natürlich der Arbeitgeber im Sinne des Betriebsfriedens ein Interesse daran, die Gehaltsstruktur einheitlich zu halten. Deswegen werden Tarifverträge auch gerne auf Arbeitnehmer angewendet, die nicht Mitglied einer Gewerkschaft sind. Dann muss der Mitarbeiter auch nicht bekanntgeben ob er gewerkschaftlich organisiert ist und in welcher Gewerkschaft.
Die Anwendung von Tarifverträgen auf Arbeitnehmer, die nicht der Gewerkschaft angehören, passt den Gewerkschaften auch nicht so richtig in den Kram, was nicht verwunderlich ist.

aequitas 08.05.2015 09:51

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1130508)
Im Prinzip ist das genau so. Allerdings hat natürlich der Arbeitgeber im Sinne des Betriebsfriedens ein Interesse daran, die Gehaltsstruktur einheitlich zu halten. Deswegen werden Tarifverträge auch gerne auf Arbeitnehmer angewendet, die nicht Mitglied einer Gewerkschaft sind. Dann muss der Mitarbeiter auch nicht bekanntgeben ob er gewerkschaftlich organisiert ist und in welcher Gewerkschaft.
Die Anwendung von Tarifverträgen auf Arbeitnehmer, die nicht der Gewerkschaft angehören, passt den Gewerkschaften auch nicht so richtig in den Kram, was nicht verwunderlich ist.

Klar, profitieren ja alle von den "besseren" Bedingungen und damit gibt es weniger Gründe sich zu organisieren, bzw. für bessere Verhältnisse zu "kämpfen".
Der/die AG freut sich natürlich, wenn der gewerkschaftliche Organisationsgrad im eigenen Betrieb gering ist.

MattF 08.05.2015 09:56

Zitat:

Zitat von Nichtschwimmer79 (Beitrag 1130501)
Woher will die Bahn wissen, welcher Gewrkschaft der jewelige Mitarbeiter angehört und nach wessen Tarifvertrag dieser bezahlt werden sollte? Der Eintritt in der Gewerkschaft ist doch auch bei der Bahn freiwillig und wird dem Arbeitgeber nicht mitgeteilt?!


Es gibt 2 Möglichkeiten. Die Kollegen geben Preis in welcher Gewerkschaft sie sind. Dann müssen sie nach dem entsprechend Tarif bezahlt werden.


Oder es steht im Arbeitsvertrag, nach welchem TV die Kollegen bezahlt werden.

Liljana 09.05.2015 13:37

Ich sollte auch einfach mal Streiken um mehr Geld zu bekommen, völlig egal wie meine Leistungen sind oder welchen Schaden ich der Firma oder den Angewiesenen zufüge.......

aequitas 09.05.2015 15:03

Zitat:

Zitat von Liljana (Beitrag 1130702)
Ich sollte auch einfach mal Streiken um mehr Geld zu bekommen, völlig egal wie meine Leistungen sind oder welchen Schaden ich der Firma oder den Angewiesenen zufüge.......

Wäre doch mal eine Idee!

Politischer Streik ist ja in D leider verboten.

sybenwurz 10.05.2015 17:17

Zitat:

Zitat von Liljana (Beitrag 1130702)
Ich sollte auch einfach mal Streiken um mehr Geld zu bekommen, völlig egal wie meine Leistungen sind oder welchen Schaden ich der Firma oder den Angewiesenen zufüge.......

Ich glaube, du solltest allgemein deine politische Bildung in Sachen Streikrecht etwas verbessern...

Dann empfehle ich, die Geschichte der Privatisierung der Bahn mal genauer ins Auge zu fassen.
Es hat schon nen Grund, weshalb einige Berufsgruppen, die zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Recht (Polizei, Feuerwehr, allg. könnte man sagen 'Beamte') vom Recht zu Streiken ausgenommen sind.
Wer dereinst die Privatisierung der Bahn befürwortet oder vorangetrieben hat, muss heute nicht über den Streik jammern oder sich wundern, wie es dazu kommen konnte...
Mich würds maximal spässen, wenn die ÖTV oder Kraftfahrergewerkschaft parallel auch mal was für die Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder tun würde...:Cheese:

Thorsten 10.05.2015 17:47

Bei Lokführern heißt Arbeiten jetzt Streikpause :Cheese:.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...a-1033036.html

Nichtschwimmer79 10.05.2015 19:52

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1130870)
Ich glaube, du solltest allgemein deine politische Bildung in Sachen Streikrecht etwas verbessern...

Dann empfehle ich, die Geschichte der Privatisierung der Bahn mal genauer ins Auge zu fassen.
Es hat schon nen Grund, weshalb einige Berufsgruppen, die zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Recht (Polizei, Feuerwehr, allg. könnte man sagen 'Beamte') vom Recht zu Streiken ausgenommen sind.
Wer dereinst die Privatisierung der Bahn befürwortet oder vorangetrieben hat, muss heute nicht über den Streik jammern oder sich wundern, wie es dazu kommen konnte...
Mich würds maximal spässen, wenn die ÖTV oder Kraftfahrergewerkschaft parallel auch mal was für die Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder tun würde...:Cheese:

Absolut richtig:Blumen: !

aequitas 10.05.2015 21:56

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1130870)
Ich glaube, du solltest allgemein deine politische Bildung in Sachen Streikrecht etwas verbessern...

Dann empfehle ich, die Geschichte der Privatisierung der Bahn mal genauer ins Auge zu fassen.
Es hat schon nen Grund, weshalb einige Berufsgruppen, die zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Recht (Polizei, Feuerwehr, allg. könnte man sagen 'Beamte') vom Recht zu Streiken ausgenommen sind.
Wer dereinst die Privatisierung der Bahn befürwortet oder vorangetrieben hat, muss heute nicht über den Streik jammern oder sich wundern, wie es dazu kommen konnte...
Mich würds maximal spässen, wenn die ÖTV oder Kraftfahrergewerkschaft parallel auch mal was für die Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder tun würde...:Cheese:

Finde ich nicht richtig. Warum sollten Beamte nicht streiken dürfen? D ist hier eine Ausnahme in der EU und der Türkei wird das Streikverbot für Beamte angekreidet, auch als Grund, warum sie nicht der EU beitreten dürfen.

noam 10.05.2015 22:15

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1130934)
Finde ich nicht richtig. Warum sollten Beamte nicht streiken dürfen? D ist hier eine Ausnahme in der EU und der Türkei wird das Streikverbot für Beamte angekreidet, auch als Grund, warum sie nicht der EU beitreten dürfen.

weil das deutsche System beim Streikrecht für Beamte kollabieren würde.

Arbeitszeiterhöhung für Lehrer -> tun ihren Unmut über keine Klassenfahrten mehr kund. Ein Streik? Am besten noch Zeitgleich zu KITA Streiks? Im GDL Stil einfach mal ein bis zwei Wochen Schule dicht?

Streichen von Weihnachts- und Urlaubsgeld für Polizei bei gleichzeitiger Erhöhung der Diäten im Landtag in Niedersachsen. Glaubt ihr da wäre noch ein Polizist zu eurem Unfall, Einbruch oder Raub gekommen?

Zustände bei den Berufsfeuerwehren und Rettungsdiensten? Material, Personal, Arbeitsbelastung? Keine Kohle für da, aber Diätenerhöhung?

Unterschiedliche Versorgungssysteme bei den Ländern. Beihilfe vs freie Heilfürsorge bei der Polizei, Beförderungsmöglichkeiten, A11-Erlass usw.

Ich glaube, bei einem Streikrecht für Beamte hätten wird sehr oft keine Polizei in Deutschland

Personalpolitik im öffentlichen Dienst im Allgemeinen. Bei uns Streichen se die Stellen zusammen, weil keine Kohle da ist entsprechend genug Leute einzustellen. Es gehen jedes Jahr allein in unserer Inspektion immer 3 mal mehr Leute in Pension als neu eingestellt werden. Schichtstärken passen nicht zu Mindeststärken. Dazu noch die Gleichstellung von Mann und Frau, die keine ist.

sybenwurz 10.05.2015 23:09

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1130934)
Finde ich nicht richtig.

Musst du ja nicht.
Befass dich mal mit den geschichtlichen Hintergründen des Themas, so ab dem Zeitalter der Industrialisierung.

Liljana 12.05.2015 16:53

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1130870)
Ich glaube, du solltest allgemein deine politische Bildung in Sachen Streikrecht etwas verbessern...

Dann empfehle ich, die Geschichte der Privatisierung der Bahn mal genauer ins Auge zu fassen.
Es hat schon nen Grund, weshalb einige Berufsgruppen, die zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Recht (Polizei, Feuerwehr, allg. könnte man sagen 'Beamte') vom Recht zu Streiken ausgenommen sind.
Wer dereinst die Privatisierung der Bahn befürwortet oder vorangetrieben hat, muss heute nicht über den Streik jammern oder sich wundern, wie es dazu kommen konnte...
Mich würds maximal spässen, wenn die ÖTV oder Kraftfahrergewerkschaft parallel auch mal was für die Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder tun würde...:Cheese:

Zu meiner vorherigen Aussage:
Ich bin mit dem Thema sehr gut vertraut, es war auch einfach nur plakativ dargestellt ;-) Aber im Vergleich zum normalen Arbeitnehmer ist es ein unfaires Mittel!

Rhing 12.05.2015 17:55

Zitat:

Zitat von Liljana (Beitrag 1131386)
... Aber im Vergleich zum normalen Arbeitnehmer ist es ein unfaires Mittel!

Versteh ich nicht. Heißt das, wer z.B. als Lokführer richtig Druck machen kann, ist unfair, wenn er streikt, wenn's keinen Druck gibt, z.B. als Frisör, sind Streiks fair?

Wie sieht's denn bei den Kita's aus. Wenn die Erzieher(innen) streiken, profitiert die öffentliche Hand sogar, weil sie kein Gehalt zahlen müssen, aber trotzdem Einnahmen haben, weil die die Beiträge regelnden Satzungen das so vorsehen, d.h. die öffentliche Hand bereichert sich auf Kosten der Eltern.

Liljana 12.05.2015 18:20

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 1131399)
Versteh ich nicht. Heißt das, wer z.B. als Lokführer richtig Druck machen kann, ist unfair, wenn er streikt, wenn's keinen Druck gibt, z.B. als Frisör, sind Streiks fair?

Wie sieht's denn bei den Kita's aus. Wenn die Erzieher(innen) streiken, profitiert die öffentliche Hand sogar, weil sie kein Gehalt zahlen müssen, aber trotzdem Einnahmen haben, weil die die Beiträge regelnden Satzungen das so vorsehen, d.h. die öffentliche Hand bereichert sich auf Kosten der Eltern.

Und jetzt mal das AGG beachtet? Warum hat nicht jeder Arbeitnehmer diesE Möglichkeit? Ergo sind die einen benachteiligt und leiden unter den Streiks der anderen.
Ich habe nichts gegen Druck ausüben

qbz 12.05.2015 18:58

Zitat:

Zitat von Liljana (Beitrag 1131404)
Und jetzt mal das AGG beachtet? Warum hat nicht jeder Arbeitnehmer diesE Möglichkeit? Ergo sind die einen benachteiligt und leiden unter den Streiks der anderen.
Ich habe nichts gegen Druck ausüben

Durch die Politik im Dienstleistungsbereich und in der Industrie und im öffentlichen Dienst durch Auslagerungen entstanden sehr viele Arbeitsplätze für Lohnabhängie in Kleinstunternehmen, ohne Tarifbindung, Betriebsräte, gewerkschaftliche Organisierung. Es entstand ein grosses Prekariat.

Z.B.:Der öffentliche Dienst in Berlin beschäftigt kaum mehr Arbeiter, weil die Stellen in den Grünflächenämter, die Hausmeister, die Reinigungsfrauen, Handwerker alle gekürzt wurden, um diese Aufgaben billigst von Externen einzukaufen oder noch schlimmer über Hartz Ivler z.B. für die Grünflächen erledigen zu lassen.

Alle diese Leute haben im Vergleich viel schlechtere Bedingungen als die Arbeiter vorher im Öffentlichen Dienst und können sich nicht organisieren. Deswegen ist ein Mindestlohn so zentral und wichtig geworden. Dieser richtet sich allerdings auch nach dem gesamten Lohngefüge, d.h. gewerkschaftlich erstrittene Lohnheröhungen in der Industrie, im Öffentlichen Dienst und bei der Bahn beeinflussen natürlich auch die Höhe des Mindestohns und den Lohn anderer Beschäftigtengruppen.

Nichtschwimmer79 12.05.2015 19:28

Zitat:

Zitat von Liljana (Beitrag 1131404)
Und jetzt mal das AGG beachtet? Warum hat nicht jeder Arbeitnehmer diesE Möglichkeit? Ergo sind die einen benachteiligt und leiden unter den Streiks der anderen.
Ich habe nichts gegen Druck ausüben

Warum gibt es nicht in jedem Unternehmen ab 5 Mitarbeiter einen Betriebsrat? Und warum tritt nicht jeder in eine Gewerkschaft ein? Fragen über Fragen:Huhu:

Dann aber über die Ungerechtigkeit meckern:Lachanfall:

Spanky 13.05.2015 09:23

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1131410)
Z.B.:Der öffentliche Dienst in Berlin beschäftigt kaum mehr Arbeiter, weil die Stellen in den Grünflächenämter, die Hausmeister, die Reinigungsfrauen, Handwerker alle gekürzt wurden, um diese Aufgaben billigst von Externen einzukaufen oder noch schlimmer über Hartz Ivler z.B. für die Grünflächen erledigen zu lassen.

Findest du das wirklich schlimmer als zu hause zu sitzen und gar nichts zu machen? Ich nicht.

Natürlich fände ich es auch besser, wenn man jemand aus Hartz IV wieder "adäquat" in das Berufsleben integrieren könnte. Aber leider ist dies (aus diversen Gründen) wohl nicht immer so einfach.

Rhing 13.05.2015 10:09

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1131490)
Findest du das wirklich schlimmer als zu hause zu sitzen und gar nichts zu machen? Ich nicht.

Natürlich fände ich es auch besser, wenn man jemand aus Hartz IV wieder "adäquat" in das Berufsleben integrieren könnte. Aber leider ist dies (aus diversen Gründen) wohl nicht immer so einfach.

Einer der Gründe ist ja: Weil's ja schon billiger erledigt wird, braucht man keinen zu "regulären" Bedingungen mehr.

Rhing 13.05.2015 10:14

Zitat:

Zitat von Liljana (Beitrag 1131404)
Und jetzt mal das AGG beachtet? Warum hat nicht jeder Arbeitnehmer diesE Möglichkeit? Ergo sind die einen benachteiligt und leiden unter den Streiks der anderen.
Ich habe nichts gegen Druck ausüben

Erläutere doch bitte erst mal, wie Du das "unfaire Modell" meinst.
Zum AGG: Wer benachteiligt denn da? Es gibt einfach Berufe, da kann man Druck machen und andere, bei denen es nicht geht. Das liegt doch an den Umständen und nicht an der benachteiligenden Entscheidung von irgendjemand. Wenn die Geigenbauer streiken, interessiert's halt "keinen".

schoppenhauer 13.05.2015 10:20

Ohne da jetzt inhaltlich tief drin zu strecken würde ich einfach mal vermuten, dass man den Beamten das Streiken verboten hat, weil ein wie auch immer definiertes öffentliches Interesse höher gewertet wird.

Wenn man nun das längst überholte deutsche Beamtentum schrittweise abbaut, heisst das doch noch lange nicht, dass nicht einzelne Bausteine dieses Systems auch weiterhin ihre Berechtigung haben.

Rhing 13.05.2015 10:48

Das soll jetzt keine Vorlage für Stammtischparolen sein:

"Der Beamte" kriegt seine Bezüge nach den hergebrachten Grundsätzen des Beamtentums nicht für's Arbeiten, sondern für die Treue, die er seinem Dienstherrn gegenüber erbringt. Diese Treuepflicht beinhaltet auch die Verpflichtung, nicht zu streiken. Dafür muss der Dienstherr den Beamten auch alimentieren, also angemessenen Lebensunterhalt gewähren.

wildcoyote 13.05.2015 11:41

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1131490)
Natürlich fände ich es auch besser, wenn man jemand aus Hartz IV wieder "adäquat" in das Berufsleben integrieren könnte. Aber leider ist dies (aus diversen Gründen) wohl nicht immer so einfach.

Na, das liegt doch auf der Hand - der Hartz IV Satz beträgt ja 399 Euro, dann der Mietzuschuss von 378 Euro und die Krankenversicherung wird bezahlt. Außerdem noch kleine Zuwendungen wie Bekleidungshilfe, Möbelhilfe etc. Macht ca 1000€ im Monat. Meistens reicht die Bildung der Personen nicht aus um einen Job mit >1000 Euro zu machen bzw. durch Billiglohnpolitik und 450€-Jobber schwer umzusetzen. (Nein, das ist kein Bashing von Hartzern sondern Darstellung der Problematik)


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