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MattF 06.06.2014 12:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1047839)
3. grundsätzliche Zweifel, daß ein Helm jemals nennenswerte Schutzwirkung entfaltet.

Punkt 1 und 2 stehen voll zur Debatte und sind Glaubenssache bzw. individuelle Ermessenssache. Aber an Punkt 3 zu zweifeln heißt für mich die Gesetze der Physik in Zweifel zu ziehen: Kraft ist Masse mal Beschleunigung, und letztere wird durch einen Helm deutlich verringert.


Wo ich noch ansatzweise mitgehe ist die individuelle Komponente.

wenn du selber denkst du müsstest mit Helm fahren ist das ja zumindest ansatzweise völlig OK und kann (Betonung liegt auf kann) dein persönliches Risiko leicht erniedrigen.

Was du unterschlägst ist, dass z.b. Autofahrer nachgewiesenermassen Fahrradfahrer mit Helm enger überholen, sich also Gefahren mit Helm erhöhen.

Dazu kommt die Rsikokompensation, die jede Sicherheitseinrichtung betrifft. Es gibt eine Effekt der zumindest einen Teil der Schutzwirkung kompensiert.

Eine Helmpflicht kann dazu führen ( und führte dazu z.b. in Australien), dass Menschen weniger Rad fahren und dafür gefährlichere Verkehrsmittel nutzen.

usw usw

Wenn man das alles zusammenzählt, kommt man zu mindest für die Frage ob Fahrradverkehr nur mit Helm durchgefürht werden darf, zu der Erkenntnis, dass es den positiven Effekt insgesamt in einem wissenschaftlichen Sinne nicht gibt.

Schwarzfahrer 06.06.2014 13:17

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1047850)
Wenn es so einfach wäre. Du änderst eben nicht nur den Bremsweg (und damit die Beschleunigung) sondern auch die Masse des beschleunigten Körpers.

Stimmt, um weniger als 0,5 % des Systemgewichts Mensch + Helm, was sicher nicht für relevante Änderung der Flugbahn ausreicht. Ein Miniwerkzeug in der Trikottasche sehe ich da als gefährlicher an (obwohl leichter) - ich weiß von einem Fall von Querschnittslähmung deswegen.

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1047850)
...es darf bezweifelt werden, ob
- der Helm nur Vorteile bietet (siehe oben)
- und ob das Einsatzfenster des Helmes relevant genug ist für eine allgemeine Pflicht. Fällt man in ein weiches Bett, dann braucht es keinen Helm - wird man vom fahrenden LKW erwischt, dann hilft der Helm auch nicht.
Irgendwo zwischen diesen Polen hat der Helm einen Effekt, erstmal unabhängig von der tatsächlichen Größe und Richtung.
Das Stichwort neben Wirksamkeit ist also einfach auch "Relevanz".

Da stimme ich voll zu, das sind meine Punkte 1 und 2. Das Problem ist ja, daß niemand quantifizieren kann, bei welchem Anteil aller Unfälle ein Helm von Vorteil ist, oder wie oft ein Helm einen Nachteil hat, womit die Relevanz zur gefühlten Größe wird, individuell verschieden, und vor allem verschieden gewichtet. Das gönne ich auch jedem.
Aber ich bleibe dabei, es gibt einen Anzahl Unfälle X, bei denen ohne Helm der Schaden so groß wäre, daß es sich (für mich) lohnt, den Helm immer anzuhaben. Ob das eine Helmpflicht rechtfertigt ist natürlich genauso diskutabel, wie Impfempfehlungen oder die zwingende Aufschrift auf dem Laborofen "Achtung heiß" (wir haben hier gerade Audit).

FinP 06.06.2014 13:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1047868)
Stimmt, um weniger als 0,5 % des Systemgewichts Mensch + Helm, was sicher nicht für relevante Änderung der Flugbahn ausreicht. Ein Miniwerkzeug in der Trikottasche sehe ich da als gefährlicher an (obwohl leichter) - ich weiß von einem Fall von Querschnittslähmung deswegen.

Deine Füße sind dem Kopf beim Aufprall relativ egal. Von daher eher 5% (bezogen auf den Kopf), bei Kindern deutlich mehr.

Es geht auch nicht um die Flugbahn sondern um Deine Nichtberücksichtigung der Massenänderung bei Deiner Nutzung der newtonschen Grundgleichung.

Zitat:

Aber ich bleibe dabei, es gibt einen Anzahl Unfälle X, bei denen ohne Helm der Schaden so groß wäre, daß es sich (für mich) lohnt, den Helm immer anzuhaben.
Es gibt zwangsläufig auch eine Anzahl Y, bei denen ohne Helm der Schaden geringer wäre als mit Helm.
Und dann natürlich noch die Zahl N minus X minus Y, bei denen es irrelevant ist. Das Problem ist nun, dass man X und Y weder erheben, noch darüber bisher sinnvolle Voraussagen treffen kann.

Schwarzfahrer 06.06.2014 13:34

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1047857)
....Wenn man das alles zusammenzählt, kommt man zu mindest für die Frage ob Fahrradverkehr nur mit Helm durchgefürht werden darf, zu der Erkenntnis, dass es den positiven Effekt insgesamt in einem wissenschaftlichen Sinne nicht gibt.

Eine solche Zusammenzählung zu einem Effekt insgesamt setzt voraus, daß ich alle Effekte quantifizieren kann; ansonsten bleibt es Schätzung, Mutmaßung, Glauben.

Und Veränderungen in den Randbedingungen können die Effekte verändern. Z.B. wenn alle Helm tragen, werden u.U. alle in größerem Abstand überholt, weil man weniger davon ausgehen kann (wie heute), daß Helmträger die sportlichen, sicheren Fahrer sind - das könnte ein Sicherheitsgewinn für alle sein.

oder: Risikokompensation ist meist ein Anfangseffekt bei Einführung einer Sicherheitseinrichtung (so war es mit steigenden Unfällen bei Einführung des ABS). Nach einigen Jahren war es vorbei, und die Unfallzahlen waren auf "normalem" Niveau. Wenn ich nur bei manchen Ausfahrten einen Helm trage, schlägt dies eher zu, als wenn ich es immer trage.

Das Beispiel Australien ist sicherlich ein schwer wiegendes Argument - aber ich vermute, die meisten, die darauf lieber verzichtet haben, haben das Fahrrad nicht als Verkehrsmittel, sondern nur als Freizeitspaß gesehen. Es hat ja auchkaum einer bei Einführung der Gurtpflicht sein Auto stehen lassen, obwohl es viele nicht wollten. Ich glaube, in Europa hat das Fahrrad einen anderen Status, als Australien oder USA, und die Auswirkungen müssen nicht gleich ausfallen.

Fazit: auch ein negativer Insgesamt-Effekt ist im wissenschaftlichen Sinne auf keinen Fall vorhersagbar. Der Potentielle individuelle Nutzen ist, wenn auch klein, aber unbestreitbar.

Schwarzfahrer 06.06.2014 13:42

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1047872)
Deine Füße sind dem Kopf beim Aufprall relativ egal. Von daher eher 5% (bezogen auf den Kopf), bei Kindern deutlich mehr.

Es geht auch nicht um die Flugbahn sondern um Deine Nichtberücksichtigung der Massenänderung bei Deiner Nutzung der newtonschen Grundgleichung.

Dem Kopf ist beim Aufprall nicht egal, welche Masse von hinten schiebt, wenn er aufschlägt. Ein Rucksack auf dem Rücken zählt dann auch dazu.

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1047872)
Es gibt zwangsläufig auch eine Anzahl Y, bei denen ohne Helm der Schaden geringer wäre als mit Helm.
Und dann natürlich noch die Zahl N minus X minus Y, bei denen es irrelevant ist. Das Problem ist nun, dass man X und Y weder erheben, noch darüber bisher sinnvolle Voraussagen treffen kann.

Stimmt. Aber die möglichen Folgen bei X ohne Helm halte ich für mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich schlimmer, als die Folgen von Y mit Helm. Und ich glaube auch, daß X > Y ist; aber auch anders herum würde die Schwere der Folge für mich mehr wiegen, als die Anzahl Ereignisse.
N ist sicher die weitaus größte Zahl, aber für die Argumentation irrelevant.
Und ja, es ist glauben, beweisen kann ich es nicht, aber die Einzelbeispiele, die man über die Jahre liest/hört deuten für mich in diese Richtung.

FinP 06.06.2014 14:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1047877)
Dem Kopf ist beim Aufprall nicht egal, welche Masse von hinten schiebt, wenn er aufschlägt.

Wir gehen von unterschiedlichen U(n/m)fallszenarien aus.

Zitat:

Stimmt. Aber die möglichen Folgen bei X ohne Helm halte ich für mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich schlimmer, als die Folgen von Y mit Helm. Und ich glaube auch, daß X > Y ist; aber auch anders herum würde die Schwere der Folge für mich mehr wiegen, als die Anzahl Ereignisse.
Ich glaube das genauso.
Zitat:

N ist sicher die weitaus größte Zahl, aber für die Argumentation irrelevant.
Vielleicht irrelevant für Dein persönliches Verhalten aber nicht für die Begründung einer Helmpflicht mit völlig unvorhersehbaren Auswirkungen auf Fahrradfahrquote etc.
Und um es mal ganz deutlich sagen:
Fahrradfahren ist nicht per se gefährlich. Wir reden von ungefähr <20 verkehrstote Kinder pro Jahr durch Fahrradunfälle - deren Helmtragequote nicht berücksichtigt.

Schwarzfahrer 06.06.2014 14:23

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1047880)
Vielleicht irrelevant für Dein persönliches Verhalten aber nicht für die Begründung einer Helmpflicht mit völlig unvorhersehbaren Auswirkungen auf Fahrradfahrquote etc.
Und um es mal ganz deutlich sagen:
Fahrradfahren ist nicht per se gefährlich. Wir reden von ungefähr <20 verkehrstote Kinder pro Jahr durch Fahrradunfälle - deren Helmtragequote nicht berücksichtigt.

Vollkommen richtig. Ich würde die Argumentation aber nie allein auf die Verkehrstoten begrenzen, auch wenn es nur darüber Zahlen gibt. Für mich zählen alle Unfälle gleich, die zu wesentlichem Gesundheitsausfall führen, ob mit oder ohne bleibende Schäden. Und die Zahl dürfte deutlich über 20 pro Jahr liegen.

Übrigens sehe ich einen möglichen Grund für Helmpflicht nicht, weil Fahrradfahrer per se gefährlich wäre (ist es ja nicht, wie du auch richtig schreibst), sondern weil Radfahrer im normalen heutigen Verkehr als relativ schwache Teilnehmer ziemlich gefährdet sind durch andere, stärkere (Autos, Laster, Busse).

FinP 06.06.2014 14:31

Man kann es auch andersherum formulieren:

Die übrigen Verkehrsteilnehmer machen das Radfahren gefährlich.
Warum müssen dann Radfahrer ulkige Hüte mit fragwürdiger Wirkung aufsetzen, anstatt dass man die Gefährder einbremst?

amontecc 06.06.2014 15:32

Wahrscheinlich hat man es aufgegeben, die Gefährder einzubremsen...
Das wollen die sicher auch nicht.

MattF 06.06.2014 16:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1047875)
Eine solche Zusammenzählung zu einem Effekt insgesamt setzt voraus, daß ich alle Effekte quantifizieren kann; ansonsten bleibt es Schätzung, Mutmaßung, Glauben.

Nein das Zusammenzählen ist ein Erklärungsversuch, wieso es keine Effekt gibt. Damit LEute wie du es vielleicht irgendwann doch einsehen :Lachen2:

Ich kann doch nichts dafür, dass es keinen nachweisbaren Effekt gibt. Und ich kann auch nicht beweisen, dass es keine Effekt geben kann.

Das ist aber nicht meine Aufgabe.

Die die behaupten es gäbe einen Effekt müssen nachweisen, dass es den gibt. Es ist unmöglich die Nichtexistenz von etwas zu beweisen. Das verlangst du von mir.

Gelbbremser 06.06.2014 21:05

Ich gehöre zu ´ner Generation, da gab´s weder ´ne Helmpflicht für Mopeds noch für´s Motorrad. Was auch dazu führte, dass ich mit einer Platzwunde am Kopf mal im Krankenhaus landet, Ursache war eine Kollision mit einem Taxi. Danach kauft ich ohne Pflicht mit 16 meinen ersten Helm.
Dann kam die Helmdebatte, dann das Gesetz, seitdem fährt halt jeder mit Helm und keiner stellts in Frage.

Warum solls mit´m Rad bei Kids anders sein?

Andererseits frag ich mich immer wie meine Generation überhaupt überleben konnte, keine Helmpflicht, keine Kindersitze, keine Sicherheitsgurte, schwer qualmende Väter im Wohnzimmer, kein Elterntaxi in den Kindergarten oder zu Schule, als Kleinkind Bundesstraßen überquert.... und was weiß ich nicht noch alles :)

tandem65 06.06.2014 22:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1047875)
Das Beispiel Australien ist sicherlich ein schwer wiegendes Argument - aber ich vermute, die meisten, die darauf lieber verzichtet haben, haben das Fahrrad nicht als Verkehrsmittel, sondern nur als Freizeitspaß gesehen.

Das ist wieder nur eine Vermutung :Huhu: und ich vermute daß die Freizeitfahrer dort, genauso wie hier, eher den Helm akzeptiert haben, respektive sowieso getragen haben.
Du solltest Dich mal da draussen umsehen, da gibt es einen Haufen Leute die jammern wenn ich ihnen noch das Felgenband erneuere statt nur einen neuen Schlauch rein. Die müssen dann noch mal zur Bank und Geld holen.
Ich sehe die Gefahr daß bei einer Helmpflicht die Nutzung des Rades unattraktiver wird. Ist übrigens schon eine ganz andere Sache als mit dem Gurt. Wenn ich mich in's Auto setze ist der Gurt einfach da. Wenn ich mich auf das Rad setze muß ich den erst von der Garderobe holen. Helm einfach so am Rad lassen ist auch nicht so das gelbe vom Ei.

Schwarzfahrer 06.06.2014 22:10

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1047925)
...Die die behaupten es gäbe einen Effekt müssen nachweisen, dass es den gibt. Es ist unmöglich die Nichtexistenz von etwas zu beweisen. Das verlangst du von mir.

Nein, ich verlange von Dir nicht, daß Du die Nichtexistenz von etwas beweist. Ich erhoffe höchstens, daß Du nicht so kategorisch auf der Nichtexistenz des Nutzens von Helmen bestehst, da dies nicht beweisbar (und m.M. nach unwahrscheinlich) ist.

Auch ein Nutzen ist ohne gewaltigen Aufwand und vermutlich unethischen Versuchen nicht quantitativ nachweisen. Ich finde, es reicht aber, daß ein Nutzen von Helmen unter gewissen (wenn auch möglicherweise seltenen) Bedingungen sehr wahrscheinlich ist. Auch stimme ich zu, daß der mögliche Nutzen von Helmen nicht mit dem möglichen Nutzen einer Helmpflicht gleichzusetzen ist, aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich, daß der Schaden größer ist, als der Nutzen.

Es bleibt Glaubenssache, und ohne die o.g. Beweise werden wir uns nicht gegenseitig überzeugen. Wünsche trotzdem gute und sichere Fahrt ob mit oder ohne Helm :Blumen: .
Hauptsache daß Du keinen Busfahrer triffst wie ich heute, der mir (nachdem er mich scharf geschnitten hat) an der Ampel noch zurief: wenn Du nochmal vor mir reinfährst, bringe ich Dich um! (wenn er es ernst meint, nützt auch kein Helm gegen den Bus :()

tandem65 06.06.2014 22:14

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1047966)
Dann kam die Helmdebatte, dann das Gesetz, seitdem fährt halt jeder mit Helm und keiner stellts in Frage.

Warum solls mit´m Rad bei Kids anders sein?

Weil Moped cooler ist als Fahrrad!? Stell Jugendliche vor die Wahl ob sie ein 3000,-€ Rad haben wollen oder ein 2000,-€ Moped. Was glaubst Du was häufiger genommen wird?
Oder die Antwort: Was 900,-€ für ein Fahrrad? Da bekomme ich ja ein Auto für!:Huhu:

Schwarzfahrer 06.06.2014 22:46

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1047975)
Ich sehe die Gefahr daß bei einer Helmpflicht die Nutzung des Rades unattraktiver wird.

Ich glaube, genau gegen dieses Argument richtet sich die Idee der Helmpflicht für Kinder/jugendliche - wenn man es von klein auf immer aufhat, ist es später nicht unattraktiv, sondern "eh da", und wird nicht mehr in Frage gestellt - genau wie der Gurt.

LidlRacer 07.06.2014 00:17

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1047966)
Dann kam die Helmdebatte, dann das Gesetz, seitdem fährt halt jeder mit Helm und keiner stellts in Frage.

Warum solls mit´m Rad bei Kids anders sein?

Weil Motorradhelme weitaus mehr Schutz bieten (Schutz des gesamten Kopfes, höhere Stabilität, dickeres Material bietet mehr "Bremsweg" und damit stärkere Abmilderung von Stößen).
Die größere Gefährlichkeit des Motorradfahrens ist wohl auch aufgrund der höheren Geschwindigkeiten offensichtlich.
Ich denke, da stellt niemand die Sinnhaftigkeit in Frage.

Raimund 07.06.2014 02:00

Meine Liebsten und ich benötigen keine Helmpflicht!

Ich selbst trage immer einen Helm auf dem Rad, weil ich das so von Leuten gelernt habe, die ich sehr verehre und die mir als Vorbild dienen.

Aus dem gleiche Grund (hoffe ich) tun das die Menschen, die ich gerne habe.

Der Volkswirtschaftliche Schaden durch das Nichttragen hält sich meiner Meinung nach in Grenzen.

So handle ich gemäß Max Frisch: "Sind Sie sicher, daß Sie die Erhaltung des Menschengeschlechtes, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert?":Huhu:

highlander 07.06.2014 02:19

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1047284)
Wer einen trägt, der trägt einen, wenn nicht, ist mir egal, warum soll ich einen "Helmlosen" nicht grüßen?

Vielleicht steht ja der Aufwand zum Schutz eines Gutes in direkter Relation zum Wert des zu schützenden Gutes!!:Cheese:

Campeon 07.06.2014 15:36

Zitat:

Zitat von highlander (Beitrag 1048014)
Vielleicht steht ja der Aufwand zum Schutz eines Gutes in direkter Relation zum Wert des zu schützenden Gutes!!:Cheese:

Da ist mit Sicherheit was wahres dran.:Blumen:

Früher haben Rennradler nur ein Jolly-Käppi getragen, wenn man das aus dem 10. Stock auf die Erde warf, blieb es heil.
Mach das mal mit einem Helm.:Lachanfall:

In diesem Sinne, schönes WE.:Huhu:

LidlRacer 10.06.2014 00:47

Mal ein anderer Aspekt, den wir meines Wissens noch gar nicht in den diversen Helmdebatten hatten:

Sichtbehinderung durch den Helm!

Ich denke mal, fast jeder Helm ragt mit seiner Unterkante in den oberen Rand des Sichtfeldes hinein. Das mag normalerweise kein großes Problem sein, da eher selten Autos, andere Hindernisse oder Kurven von oben kommen, aber bei einer aggressiven Zeitfahrposition wird aus oben vorne!

Seit Kurzem ist mein Lenker wesentlich tiefer als früher, und das fühlt sich weitgehend gut an. Aber ohne unangenehme Verrenkungen habe ich so mit Helm vielleicht eine Sichtweite von 20 bis 100 Metern (schreibe ich jetzt nach Gefühl, habe ich nicht irgendwie gemessen).

Heute 2 Trainingsfahrten mit der Zeitfahrmaschine gemacht.

1. mit Helm
2. ohne

Ohne Helm fühlte ich mich 10 mal sicherer, weil ich problemlos beliebig weit voraus schauen konnte. Die dadurch verringerte Unfallgefahr erscheint mir weitaus wertvoller als der Schutz durch ein wenig Styropor, falls es zum Unfall kommt.

highlander 10.06.2014 11:37

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1048522)
Aber ohne unangenehme Verrenkungen habe ich so mit Helm vielleicht eine Sichtweite von 20 bis 100 Metern (schreibe ich jetzt nach Gefühl, habe ich nicht irgendwie gemessen).

Heute 2 Trainingsfahrten mit der Zeitfahrmaschine gemacht.

1. mit Helm
2. ohne

Ohne Helm fühlte ich mich 10 mal sicherer, weil ich problemlos beliebig weit voraus schauen konnte. Die dadurch verringerte Unfallgefahr erscheint mir weitaus wertvoller als der Schutz durch ein wenig Styropor, falls es zum Unfall kommt.

Bei mir hat es schon geholfen, den Helm mal andersherum aufzusetzen.:Cheese:
Aber mal ernsthafter, ne Sichtfeldeinschränkung durch nen Fahrradhelm kann ich nicht nachvollziehn, dann eher durch den Rahmen einer Brille etc.
Problem ist doch eher, das viele moderne Autos immer breitere A,B,C Säulen haben und dann müßßen ja noch 10 Airbags und 20 Treibladungen dort untergebracht werden und die Rundumsicht wird immer bescheidener. Und wenn dich dann dieser Autofahrer übersieht macht das "bisschen Styropor" doch noch nen Riesenunterschied aus.

MattF 10.06.2014 11:48

Zitat:

Zitat von highlander (Beitrag 1048602)
Und wenn dich dann dieser Autofahrer übersieht macht das "bisschen Styropor" doch noch nen Riesenunterschied aus.

Nö macht es nicht.

Helme sind wenn man überhaupt von einer Auslegung reden kann, darauf ausgelegt zu Boden zu stürzen aus ca. 1.5 m. So wie man auch auf dem Fahrrad sitzt.
Deswegen auch die typsichen Melonenbeispiele.

Nimmt dich ein Auto mit 50km/h mit entspricht das aber einen Sturz aus 10m Höhe.

Oder ein typischer Radunfall mit schweren Kopfverletzungen ist ja, wenn man die Vorfahrt genommen bekommt, selber aber mit hoher Geschwindigkeit an der Kreuzung ankommt und nicht mehr bremsen kann. auch da sind die Einschläge meist viel stärker als das was ein Helm kompensieren kann.

tandem65 10.06.2014 12:55

Zitat:

Zitat von highlander (Beitrag 1048602)
Und wenn dich dann dieser Autofahrer übersieht macht das "bisschen Styropor" doch noch nen Riesenunterschied aus.

Auch das ist tatsächlich die Frage. Macht es tatsächlich in diesem Falle einen riesen Unterschied oder kannst Du getrost das Adjektiv streichen? Genau bei den Unfällen habe ich perönlich den Unterschied zwischen tod und tod bisher noch nicht feststellen können. :Huhu:
Mir fallen da spontan ein Geschäftspartner & 2 Kunden ein. Meine Mutter hat es mit helm wohl nur überlebt weil sie in der Tempo 30 Zone von hinten aufgegabelt wurde.
Andererseits hatte sie einige Jahre vorher einen Sturz ohne Helm den sie ohne großartigen Schädelverletzungen "lediglich" mit schwerem Hirn-Schädeltrauma überlebt hat. Das waren ca. 3 Tage Gedächtnisverlust. Ich schätze daß sie da mit einem etwas weniger heftigen Gedächtnisverlust rausgekommen wäre mit Helm. Soweit ich das beurteilen kann ist sie da allerdings auch ohne Spätfolgen ausgekommen.
Also Unterschied ja, riesig mbMn. Nein!

highlander 10.06.2014 13:01

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1048609)
Nö macht es nicht.

Helme sind wenn man überhaupt von einer Auslegung reden kann, darauf ausgelegt zu Boden zu stürzen aus ca. 1.5 m. So wie man auch auf dem Fahrrad sitzt.
Deswegen auch die typsichen Melonenbeispiele.

Nimmt dich ein Auto mit 50km/h mit entspricht das aber einen Sturz aus 10m Höhe.

Oder ein typischer Radunfall mit schweren Kopfverletzungen ist ja, wenn man die Vorfahrt genommen bekommt, selber aber mit hoher Geschwindigkeit an der Kreuzung ankommt und nicht mehr bremsen kann. auch da sind die Einschläge meist viel stärker als das was ein Helm kompensieren kann.

Sag mal schreibst du nur einfach so, oder liest du dir den Quatsch dann auch noch mal durch.:confused:
Was du beschreibst ist ein möglicher auftretender Fall eines Unfallszenarios zwischen einem Radfahrer und einem Auto, aber nicht Standard. Es gibt keinen Standardunfall!!!
Ein typischer Einsatzfall für einen Radhelm ist, das dieser mit einem Material in Berührung kommt, das härter als deine Schädeldecke ist und dich dementsprechend schützt!!
Übrigens hätte unser Forum heute ohne einen getragenen Helm ein Geburtstagskind weniger, nur mal so zur persönlichen Statistik!!:Huhu:

highlander 10.06.2014 13:07

@Tandem.
Meine persönlich Statistik ist, das ich bei den letzten Unfällen (und getragenem Helm) keinerlei Verletzungen mehr hatte, aber ich glaub das diskutiert man dann doch eher mit Ärzten in der Notfallaufnahme durch.
ist auch mühselig als Feuerwehrmann über die Gurtpflicht zu diskutieren.:Huhu:

Skunkworks 10.06.2014 13:20

Zitat:

Zitat von highlander (Beitrag 1048652)
@Tandem.
Meine persönlich Statistik ist, das ich bei den letzten Unfällen (und getragenem Helm) keinerlei Verletzungen mehr hatte, aber ich laub das diskutiert man dann doch eher mit Ärzten in der Notfallaufnahme durch.
ist auch mühselig als Feuerwehrmann über die Gurtpflicht zu diskutieren.:Huhu:

Liebe Zeit, was machst du denn, wenn du von Unfällen redest?

Meine letzten STÜRZE waren allesamt mit dem MTB und dabei hatte der Helm keinerlei Nutzen, weil einmal übern Lenker gekugelt (sauber im sanften Waldboden abgerollt) und einmal seitlich hart auf den Arsch gefallen (Steiß schmerzt jetzt nach drei Wochen immer noch).

tandem65 10.06.2014 13:47

Zitat:

Zitat von highlander (Beitrag 1048652)
@Tandem.
Meine persönlich Statistik ist, das ich bei den letzten Unfällen (und getragenem Helm) keinerlei Verletzungen mehr hatte, aber ich glaub das diskutiert man dann doch eher mit Ärzten in der Notfallaufnahme durch.

Das ist ja bei mir durchaus ähnlich. Auch meine Stürze gingen immer egal ob mit oder ohne Helm immer nur mit Tapetenschaden ab. Da ich kein einziges mal mit dem Kopf/Helm irgendwo hängen geblieben bin. Es wäre reichlich Dumm von mir dann meine Verletzungsfreiheit dem Helm zuzuschreiben.:Huhu:
Und wenn Du ohne Helm Tod wärst, dann hast Du mit dem Helm sicherlich trotzdem schwere Hirn-Schädeltrauma, sowie Verletzungen im Bereich der oberen Wirbelsäule gehabt haben.
Woher sollen denn die Ärzte wissen was passiert wäre wenn Du ohne Helm gefahren wärst? Die haben doch keinerlei Ahnung über den Unfallhergang, die sehen doch auch lediglich die Folgen des vorliegenden Unfallgeschehens und nicht die von Alternativszenarien und somit ist auch da alles pure Spekulation.:Huhu:

highlander 10.06.2014 13:47

Meine Statistik umfasst 6 schwere Unfälle mit Autos bei denen ich jeweils schuldlos war, 2Knochenbrüche dabei und beim zweiten Unfall (noch ohne Helm) auch ne Kopfverletzung.
life is not always easy:(

amontecc 10.06.2014 13:51

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1048522)
Sichtbehinderung durch den Helm!

Auf der anderen Seite kann man argumentieren, dass wenn deine Sitzposition derart ausgetüftelt ist, dass du nicht mehr gescheit nach vorne schauen kannst, diese nicht Straßenverkehrskonform sein kann...

@alle die scheinabr ständig stürzen: Es scheint für euer Risikoprofil tatsächlich angebracht über Schutzkleidung nachzudenken. Bitte aber nicht verallgemeinern.

Ich selber bin bisher nur bei besonders eingegangenen Risiken gestürzt. (2x Sprung, 1x knifflige Abfahrt) Beim Rennradfahren und auf dem Weg zum Bäcker eher nicht.

LidlRacer 10.06.2014 13:59

Darf ich von den persönlichen Unfallgeschichten noch mal zur Sache mit der Sicht kommen?

Zitat:

Zitat von highlander (Beitrag 1048602)
Aber mal ernsthafter, ne Sichtfeldeinschränkung durch nen Fahrradhelm kann ich nicht nachvollziehn, dann eher durch den Rahmen einer Brille etc.

Meinst Du, Dein Helm ragt kein bisschen in Dein Sichtfeld (was mich wundern würde), oder fährst Du nur nicht so eine tiefe Aeroposition, wo das relevant würde?

Brillen sind in der Tat oft auch ein Problem in der Hinsicht, ich habe jedoch mehrere Modelle, die mich (teils nach ein wenig Zurechtbiegen) weitaus weniger einschränken als der Helm.

LidlRacer 10.06.2014 14:07

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 1048672)
Auf der anderen Seite kann man argumentieren, dass wenn deine Sitzposition derart ausgetüftelt ist, dass du nicht mehr gescheit nach vorne schauen kannst, diese nicht Straßenverkehrskonform sein kann...

Wie gesagt: Ohne Helm kein Problem. Und ich hab auch einen (Limar Ultralight), der die Sicht praktisch nicht einschränkt, der ist aber wirklich ungewöhnlich minimalistisch gebaut. Den werde ich jetzt wohl öfter benutzen, wenn ich mit meiner Rakete unterwegs bin und unbedingt einen Helm tragen will.

MattF 10.06.2014 15:17

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1048668)
Die haben doch keinerlei Ahnung über den Unfallhergang, die sehen doch auch lediglich die Folgen des vorliegenden Unfallgeschehens und nicht die von Alternativszenarien und somit ist auch da alles pure Spekulation.:Huhu:


So ist das,

Ich kenne im übrigen eine Arzt der das genauso sieht.

In den Medien treten aber die Alarmisten auf.

Z.b. kurz nach dem Sturz von Michael Schumacher war in den Medien, dass die Ärzte sagen er wäre gerast und ohne Helm nicht mehr am Leben.

Tja komischerweise ist er fast im Stehen gestürzt und trotzdem schwer verletzt.

So viel zum Thema was Ärztes aus Unfallfolgen lesen können.

Campeon 10.06.2014 16:13

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1048676)
Meinst Du, Dein Helm ragt kein bisschen in Dein Sichtfeld (was mich wundern würde), oder fährst Du nur nicht so eine tiefe Aeroposition, wo das relevant würde?

Brillen sind in der Tat oft auch ein Problem in der Hinsicht, ich habe jedoch mehrere Modelle, die mich (teils nach ein wenig Zurechtbiegen) weitaus weniger einschränken als der Helm.

Wie tief ist denn deine Sattelüberhöhung? Mehr als 18 cm?
Denn so tief fahre ich schon immer, gut die letzte Zeit nicht mehr, aber das Rad ist nun mal so eingestellt.

Ich habe immer Helm getragen, normale und Aero-Version und jedes Mal mit Brille, ohne sehe ich einfach schlechter, und ich hatte nie das Gefühl das mein Sichtfeld eingeschränkt ist.

Denn auf der Straße kommt nichts von oben, nur von vorn oder von der Seite und Ohren hat man ja auch noch.

Ich hatte noch nie eine brenzlige Situation wegen einem eingeschränkten Sichtfeld, höchstens wenn ich zu schnell war, aber das war dann immer mein Fehler und da hat mir bis jetzt immer ein Helm mich vor schlimmerem bewahrt.

Rhing 10.06.2014 16:26

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1048720)
... So viel zum Thema was Ärztes aus Unfallfolgen lesen können.

Oder was "die Medien" bzw. bestimmte Zeitungen draus machen.

@all: Jedenfalls ist es bei dem Wetter sicher gut, keinen Aero-Helm zu tragen. Macht nicht so verbissen. Tut mal was für Eure Schwimm-Performance. Forenlesen macht langsam. :Blumen: :Huhu:

Gelbbremser 10.06.2014 16:58

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1047977)
Weil Moped cooler ist als Fahrrad!? Stell Jugendliche vor die Wahl ob sie ein 3000,-€ Rad haben wollen oder ein 2000,-€ Moped. Was glaubst Du was häufiger genommen wird?
Oder die Antwort: Was 900,-€ für ein Fahrrad? Da bekomme ich ja ein Auto für!:Huhu:

Kann sein - kommt aber immer drauf, die Jugendlichen aus meinem Bekanntenkreis interessieren sich´n Scheiss für Mopeds. In meinem Arbeitsbereich lässt sich das nicht so pauschal sagen, mal so, mal so.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1048002)
Weil Motorradhelme weitaus mehr Schutz bieten (Schutz des gesamten Kopfes, höhere Stabilität, dickeres Material bietet mehr "Bremsweg" und damit stärkere Abmilderung von Stößen).
Die größere Gefährlichkeit des Motorradfahrens ist wohl auch aufgrund der höheren Geschwindigkeiten offensichtlich.
Ich denke, da stellt niemand die Sinnhaftigkeit in Frage.

Na ja, als ich mit 16 mit´m Moped auf´n Taxi gekachelt bin, hatte ich keinen Helm, war ohnmächtig mit Kopfplatzwunde und einer schweren Gehirnerschütterung. So schnell kann ich bzw. das Taxi nicht gewesen sein, sonst wär wohl mehr gewesen.

Vor ein paar Jahren bin ich mit dem Rad beim abbiegen auf eine Straßenbahnschiene, die ich gefühlte 1000 mal schon überquert habe, wie ein nasser Sack auf den Asphalt gekracht. Ohne Helm wär´s wohl nicht nur beim Schädelbrummen geblieben. Das Tempo war auch nicht sonderlich schnell.

Aber dass ein Motorradhelm sicherer ist, da stimme ich dir zu.:)

Schwarzfahrer 10.06.2014 22:30

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1048522)
Sichtbehinderung durch den Helm!

Ich denke mal, fast jeder Helm ragt mit seiner Unterkante in den oberen Rand des Sichtfeldes hinein. Das mag normalerweise kein großes Problem sein, da eher selten Autos, andere Hindernisse oder Kurven von oben kommen, aber bei einer aggressiven Zeitfahrposition wird aus oben vorne!

Seit Kurzem ist mein Lenker wesentlich tiefer als früher, und das fühlt sich weitgehend gut an. Aber ohne unangenehme Verrenkungen habe ich so mit Helm vielleicht eine Sichtweite von 20 bis 100 Metern (schreibe ich jetzt nach Gefühl, habe ich nicht irgendwie gemessen).

Ich empfehle Krafttraining und Dehnübungen für die Nackenmuskulatur; ansonsten schafft man es auch nach einigen 100 km in der neuen tiefen Position recht gut, den Kopf hochzuhalten. Ich habe diese Probleme bei meinen 17 cm Überhöhung nur, wenn ich müde bin, und den Kopf hängen lasse. Und natürlich trage ich keinen Helm mit Visier auf dem Zeitfahrrad ;)
Und bei Fahrten gegen die untergehende Sonne ist es sogar recht nett, die Helmkante als Sonnenschutz zu haben.

Ansonsten finde ich es immer wieder faszinierend, wie immer neue spekulative Argumente zur angeblichen Schädlichkeit des Fahrradhelms hervorgezogen werden - warum kann man nicht einfach dazu stehen, daß es einem persönlich nicht wichtig genug ist, Helm zu tragen. Ich bin deshalb keinem böse, finde es aber lächerlich, daß mich als überzeugten Helmträger selbstgerechte Helmgegner mehr oder weniger als selbstgefährdenden Dummkopf dastehen lassen wollen.

tandem65 10.06.2014 23:25

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1048758)
Vor ein paar Jahren bin ich mit dem Rad beim abbiegen auf eine Straßenbahnschiene, die ich gefühlte 1000 mal schon überquert habe, wie ein nasser Sack auf den Asphalt gekracht. Ohne Helm wär´s wohl nicht nur beim Schädelbrummen geblieben.

Schreib doch mal was es ohne Helm geworden wäre. Tot, Querschnittgelähmt, Schädelbasisbruch? Wie viel schlimmer wäre es wohl geworden. Ich hab hier noch nichts konkretes gelesen und soweit ich es mitbekommen habe, hat auch keiner geschrieben daß ein Helm gar nicht helfen kann. :Huhu:

LidlRacer 11.06.2014 00:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1048851)
Ich empfehle Krafttraining und Dehnübungen für die Nackenmuskulatur; ansonsten schafft man es auch nach einigen 100 km in der neuen tiefen Position recht gut, den Kopf hochzuhalten. Ich habe diese Probleme bei meinen 17 cm Überhöhung nur, wenn ich müde bin, und den Kopf hängen lasse. Und natürlich trage ich keinen Helm mit Visier auf dem Zeitfahrrad ;)

Es scheint mir nicht Sinn der Sache zu sein, bei einer schön tiefen Zeitfahrposition den Kopf möglichst hoch über den Rücken zu heben.

Aber ich habe das Problem mit meinem Zeitfahrhelm nun gelöst. Eigentlich dachte ich immer, es gäbe nur eine Art, ihn richtig aufzusetzen. Ihn ein wenig nach hinten zu kippen - auch damit die Helmspitze besser liegt - ging nicht. So hatte er keinen richtigen Halt.
Aber wenn ich ihn gleich seeeehr stark kippe, sitzt er wieder - auch wenn das wohl nicht ganz im Sinne des Erfinders ist. Stirn ist dann leider etwas sehr frei, aber auch die Sicht und er liegt perfekt auf meinem Rücken.

Was wolltest Du mit dem Visier sagen und warum? :Gruebeln:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1048851)
Ansonsten finde ich es immer wieder faszinierend, wie immer neue spekulative Argumente zur angeblichen Schädlichkeit des Fahrradhelms hervorgezogen werden - warum kann man nicht einfach dazu stehen, daß es einem persönlich nicht wichtig genug ist, Helm zu tragen. Ich bin deshalb keinem böse, finde es aber lächerlich, daß mich als überzeugten Helmträger selbstgerechte Helmgegner mehr oder weniger als selbstgefährdenden Dummkopf dastehen lassen wollen.

Was ist daran spekulativ, wenn ich definitiv nicht vernünftig mit dem Ding sehen kann / konnte?
Mit "selbstgerechte Helmgegner" kannst Du mich wohl nicht meinen. Ich bin kein Helmgegner, bin nur gegen den unreflektierten Glauben, dass ein Helm immer und überall nur gut ist und folglich (zeitweise) Nichtträger Idioten sind.

Schwarzfahrer 11.06.2014 13:25

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1048910)
Was wolltest Du mit dem Visier sagen und warum? :Gruebeln:

Mit Visier meinte ich so ein Gerät - damit ist mir auch auf dem Rennrad die Sicht etwas eingeschränkt. Nehme aber nicht an, daß Deine Sichtprobleme damit zu tun haben. War eben überspitzte Ironie. Ansonsten hebe ich den Kopf auch nicht extrem hoch, aber schon so weit, daß ich geradeaus gucken kann, und nicht die Augen nach oben drehen muß.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1048910)
Was ist daran spekulativ, wenn ich definitiv nicht vernünftig mit dem Ding sehen kann / konnte?
Mit "selbstgerechte Helmgegner" kannst Du mich wohl nicht meinen. Ich bin kein Helmgegner, bin nur gegen den unreflektierten Glauben, dass ein Helm immer und überall nur gut ist und folglich (zeitweise) Nichtträger Idioten sind.

Spekulativ war hier vielleicht nicht perfekt passend. Aber es ist ein persönliches Problem, das einerseits für die meisten wenig Relevanz haben dürfte, und andererseits im Vergleich mit dem - sicher selten nötigen, aber dann sehr großen - Nutzen eines Helmes extrem klein ist.

Ich habe hier nun mal den Eindruck, daß immer krassere Kleinigkeiten aufgeführt werden, um das Nicht-Helmtragen zu rechtfertigen - was ich übrigens genauso lächerlich finde, wie daß Nicht-Grüßen von Unbehelmten. Und diese persönlichen Erfahrungen oder Befindlichkeiten werden verallgemeinert als mögliche Gefahr dargestellt, während ebenso persönliche Sturzerfahrungen mit Helm als "nicht-repräsentativ, nicht aussagekräftig" abgekanzelt werden (vielleicht nicht von Dir, aber wiederholt in diesem Thread). Da stimmen nun mal die Relationen nicht.
Sorry, nicht persönlich nehmen, ich mußte einfach mal Dampf ablassen. :Blumen:

MattF 11.06.2014 13:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1049027)
Ich habe hier nun mal den Eindruck, daß immer krassere Kleinigkeiten aufgeführt werden, um das Nicht-Helmtragen zu rechtfertigen

Leider wird dann aber jedes Argument als Einzelnes als lächerlich abgekanzelt. Dabei gibt erst die Summe aller Argumente das richtige Bild. Und natürlich hat das eine mehr Einfluss und das andere weniger (darauf, dass kein positiver Nutzen des Helmtragens nachgewiesen wurde).

Es mag ja auch durchaus sein, dass ein Helm bei einem best. Unfall mal geholfen hat, dafür ist ein anderen Unfall nur deswegen entstanden weil jemand weil er den Helm aufhatte risikobereiter gefahren ist. Mal als Beispiel wie sich positive und negative Wirkungen aufheben.

Der Gag an Statistik ist aber, dass sich das Individuum nur sehr beschränkt aussuchen kann, ob es nur den postivien Nutzen nehmen wlll, weil das meist keine bewusste Entscheidungen sind :Lachen2:

Michael Schumacher wöre z.b. u.U. wenn er keinen Helm getragen hätte, gar nicht neben die Piste gefahren, da er zu viel
Angst vor einem Sturz gehabt hätte.

MfG
Matthias


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