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dude 16.10.2013 16:18

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 967774)
:-((

Da geht es doch bloss um die Erscheinung nach aussen, nicht darum wofuer Du Dich haelst. Augenscheinliches Kriterium: ein paar zu viel postings in einem einschlaegigen Forum.

drullse 16.10.2013 16:31

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967779)
Da geht es doch bloss um die Erscheinung nach aussen, nicht darum wofuer Du Dich haelst. Augenscheinliches Kriterium: ein paar zu viel postings in einem einschlaegigen Forum.

Axo... :Lachen2:

Ja, dann wohl Hardcore.

Grundsätzlich geht mir das Windschattenfahren auch auf die Nerven aber seit ich mich komplett von Platzierungen verabschiedet habe, interessiert es mich einfach nicht mehr sonderlich. Wer betrügen will, der tut das eben.

Was mir nur etwas gegen den Strich geht, sind die immer wiederkehrenden Aussagen, man müsste eben die Strecken nur hart genug machen, dann paßt es schon. Das mag für Dich und mich und noch so einige Andere gelten (und so verstand ich den "Hardcore"-Begriff eben) aber für die breite Masse eben nicht. Die will - wie Arne oben schon schrieb - schnelle Kurse und Events mit vielen Leuten. Dem kann man sich aber heute schon gut entziehen finde ich. Wer solche Events nicht mitmachen möchte hat doch eine ordentliche Auswahl an Alternativen.

Ob man da wirklich noch andere Rennformate braucht weiß ich nicht. Eine konsequentere Regelauslegung und -umsetzung würde da IMHO schon ausreichen.

Paßt irgendwie hierher und in Deinen Fred. Soll ich crossposten? :Lachen2:

dude 16.10.2013 16:37

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 967787)
Soll ich crossposten? :Lachen2:

Aber pass' auf, dass Dir dabei die Niere nicht rausfaellt!

Johannespopannes 16.10.2013 17:55

Ich versuche mal, auch noch meinen Senf dazu zu geben:

Zunächst mal die Zusammenfassung:

1. Probleme sind:
a) Zu volle Rennen
b) Teilnehmer, die absichtlich lutschen
c) "Nicht ausreichend durchdachte" Regeln (10m Abstand auch am Berg)
Natürlich kann auch a und b gleichzeitig eintreffen.

2. Lösungsvorschläge waren bisher:
zu a) Rennen auf weniger Teilnehmer begrenzen (aus kommerziellen Gesichtspunkten eher unrealistisch)
zu a) Wellenstarts (spricht wohl nur dagegen, dass der Veranstalter dann nicht so geile Fotos vom Schwimmen machen kann)
zu b) härtere Strafen, sprich längere Zeitstrafen oder öffentliche Ächtung
zu b) zusätzliche Strafen (Stop and Go)
zu b) mehr Kampfrichter
zu b) bessere Technik
zu b) Änderung der Regeln (-> Draftingfreigabe)
zu b) Sehr anspruchsvolle Strecken, auf denen Drafting kaum noch Vorteile bieten würde.
zu c) Änderung der Regeln von Abstand in Metern zu Abstand in Zeit
zu a,b,c) Tolerierung von Drafting, bzw. neue Sportart aussuchen

3. Meine Meining dazu:

Draftingfreigabe scheint von der Mehrheit (>95%) nicht gewollt zu werden (mich eingeschlossen). Natürlich hat wie im Leben alles seine Vor- und Nachteile, diese wurden hier ja auch schon hinreichend erläutert, aber für die oben erwähnte Mehrheit scheinen in diesem Fall die Nachteile zu überwiegen.

Kleinere Rennen wirds wohl (zumindest was IM oder Challenge angeht nicht geben). Wellenstarts sind aber heute schon häufig Realität und sollten meiner Meinung nach bereits ab einer mittleren dreistelligen Teilnehmerzahl eingeführt werden. Möglichst auch nicht nur in 5-, sondern gleich in 10- bis 15-Minutenabständen.

Härtere Strafen halte ich nur als Übergangslösung für sinnvoll. Wie bereits angesprochen: Man bekämpft nicht die Ursachen, sondern nur die Symptome.

Mehr Kampfrichter sind dringend nötig und sollten gerade bei den großen Rennen mit 500€+ Startgeldern vorhanden sein. Hier sollte es IMO sogar mehr Kampfrichter pro Teilnehmer geben, als bei kleineren Rennen (sozusagen als Qualitätsmerkmal).

Anspruchsvolle Strecken soll es geben, für den der sie fahren will. Ich sollte als Athlet aber immer die Wahl haben dürfen, für welches Rennen und somit auch für welche Strecke ich mich entscheide, sehe hier also keinen Handlungsbedarf.

Ich finde den Vorschlag, die Abstandsregelung von "Strecke" auf "Zeit" zu ändern sehr sinnvoll.
Es kam das Argument auf, dass man die Regel ja auch so ändern könnte, dass einfach am Berg das Drafting freigegeben werden sollte. Das halte ich nicht für sinnvoll, da ja die Problematik auch schon bei geänderten Windverhältnissen, also nach fast jeder Kurve auftacht, und man dann einen Berg erstmal definieren müsste (10%, 5%, 2% Steigung?, Durchschnitt oder maximal?, wie lange mindestens...).

Zu der Technik kann ich nicht so viel sagen (da mir das genaue Wissen fehlt). Nur so viel als Denkanstoß:
Wenn es technisch vergleichsweise einfach zu handhaben wäre und sich der damit verbundene Mehraufwand in Grenzen hielte (z. B. max +10% Startgeld) wäre ich natürlich sofort dafür. Es müssten dann aber wohl entweder
- alle mit einem sehr (!) genauen GPS-Sender ausgestattet werden, der auch definitiv an der selben Position des Rades befestigt ist (sonst sinds ja auch gleich mal 2m "Verfälschung")
- oder sehr (!) viele unsichtbare Zeitmatten auf der Strecke aufgestellt sein (und das ist wohl eher unrealistisch)

Schlussfolgerungen:
- Keine generelle Draftingfreigabe, oder nur als "besonderes Rennen"
- Deutlich mehr Kampfrichter
- Wellenstarts mit großen zeitlichen Abständen und max. 200 pro Gruppe (dann hat man halt nicht mehr 17h zum finishen, aber wer die wirklich braucht hat eh einiges falsch gemacht)
- Eventuell technische Unterstützung, falls dies mit einem angemessenen Aufwand realisierbar wäre

GrrIngo 17.10.2013 00:22

Moin,

Diese endlose Diskussion - wir (als sicherlich nicht ganz verschwindender Anteil der Teilnehmer bei diversen Wettkämpfen) sind ja ein wesentlicher Teil des Problems. Und wir haben damit natürlich eine Möglichkeit, an einer Verbesserung der Situation mitzuarbeiten.


Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 967671)

Die Gründe fürs Scheitern?
  • Zu wenig KR (null Reputation, null Anerkennung)
  • Schlecht ausgebildete KR
  • Kein SpO-Konzept (unverständlich, keine klare Trennung nach technischen und sportlichen Regeln)
  • Inkonsequente Veranstalter (siehe WTC will keine roten Karten usw.)
  • Zu aggressive Athleten (Beschimpfungen und Bedrohung sind an der Tagesordnung)
  • Zu viele Athleten bei den einzelnen Veranstaltungen/Strecken

Im Grunde genommen sollte es ja sogar ohne KRs gehen - schließlich scheinen ja die absolute Mehrheit gegen Drafting zu sein, und selbst diejenigen, die Drafting dulden wollen, fahren ja nicht in den Gruppen mit. Damit sehe ich als primäre Gründe die letzten 3 Gründe, nebst
  • Bewusste Regelmissachtung der Teilnehmer
Das wiederum kann ich nicht nachvollziehen - wenn die Mehrheit gegen Drafting ist, dann lässt man halt die wenigen 'Bewusst-Regel-Missachter' fahren, und sagt denen spätestens im Ziel mal die Meinung ('Ist kein Paarzeitfahren', 'wenn Du keine Lust auf Triathlon hast, brauchst Du hier ja nicht mitzumachen', oder gerade bei erfahreneren und schnelleren Athleten 'hätte nicht gedacht, dass Du Dich selbst derart betrügen musst').



Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967733)
Was wird passieren?
[..]

Tod der klassischen Langdistanz und hin zu Extremstwettkämpfen?
Wäre wohl auch der Tod der kürzeren Distanzen, wenn hier Windschattenfahren freigegeben wird.

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 967787)
Grundsätzlich geht mir das Windschattenfahren auch auf die Nerven aber seit ich mich komplett von Platzierungen verabschiedet habe, interessiert es mich einfach nicht mehr sonderlich. Wer betrügen will, der tut das eben.

Solange es nur wenige Betrüger wären... Aber wenn sie den anderen den Wettkampf zerstören, ist das nicht mehr akzeptabel. Wenn der Wettkampf nur noch aus Schwimmen, Beine hochlegen, laufen besteht, ist Triathlon als Wettkampf aus meiner Sicht erledigt...

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 967831)
Mehr Kampfrichter sind dringend nötig und sollten gerade bei den großen Rennen mit 500€+ Startgeldern vorhanden sein. Hier sollte es IMO sogar mehr Kampfrichter pro Teilnehmer geben, als bei kleineren Rennen (sozusagen als Qualitätsmerkmal).

Wenn nicht genug KRs zur Verfügung stehen? Die lassen sich nicht aus dem Hut zaubern. Teilnehmerlimits, kleine Startgruppen / große Startabstände. Das könnt helfen. Plus Fairness der Teilnehmer.

Gruß
GrrIngo

dasgehtschneller 17.10.2013 09:25

Auch wenn ich eher für eine Durchsetzung der Regeln bin als für eine Draftingfreigabe, fand ich die Drafting Rennen die ich gemacht habe ganz spannend. Wie gesagt gibt es hier in der Gegend einige Rennen mit Drafting Freigabe.

Meist waren das etwa 500 Radfahrer mit einem sehr hetrogenen Starterfeld und dazu auch noch etwas anspruchsvollere Strecken.

Dass es, wie man bei den Profis sieht, einfach nur eine grosse Gruppe gibt und das Rennen dann beim Laufen entschieden wird, sowas gibt es auf dem Niveau nicht.
Die Gruppen waren meist so zwischen 2 und 10 Leuten und haben sich ständig verändert. Spätestens beim nächsten Anstieg haben sich die Gruppen jeweils wieder getrennt, wenn man etwas schneller war als die Leute um einen rum hat man sich meist von Gruppe zu Gruppe nach vorne gekämpft und den Windschatten dazwischen genutzt wieder Kräfte für die nächste Lücke zu sammeln, wenn einen die Kräfte verlassen haben, konnte man sich auch zurückfallen lassen um sich einer anderen Gruppe anzuschliessen. Insgesamt fand ich das alles ganz spannend.

Es war auch nicht so dass Anfänger ohne Windschattenerfahrung einem dann 20 cm am Hinterrad hingen. Meist wurde zumindest 1-2 Meter Abstand eingehalten und wenn jemand etwas unsicher war hat er automatisch etwas mehr Abstand gehalten und so fühle ich mich auch noch halbwegs wohl.

So als Abwechslung würde es nicht schaden wenn das eine oder andere Rennen das Drafting freigibt. Vor allem bei Rennen wo die Regeln nicht konsequent durchgesetzt werden, sei es weil die Kampfrichter fehlen oder weil einfach zu viele Leute da sind, schafft man das Windschattenverbot lieber gleich ganz ab.
Generell vertrete ich aber auch den Standpunkt dass zum Triathlon ein Einzelzeitfahren gehört und dass man darauf achten sollte dass die Regeln auch durchgesetzt werden

MarcoZH 17.10.2013 14:42

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 967831)
1. Probleme sind:
a) Zu volle Rennen

...und trotzdem motzen sehr viele über die hohen Startgebühren oder zu fehlerhafte Organisation...

Faul 17.10.2013 15:57

Ich habe für die Freigabe gestimmt. Bin auch schon lange der Meinung. Es mag zwar einen, wie auch immer gearteten Spirit, zerstören, ist aber letzlich (in meinen Augen) der einzig vernünftige Ansatz.

Stimme daher dem Dude weitestgehend zu. Bis auf den Punkt Einzelkämpfermodus. Solange es Massenstarts beim Schwimmen gibt, ist es kein Einzelkampf.

Was passieren wird, wenn es die Freigabe gäbe: nüscht, außer, dass die Zeiten schneller werden.

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 966871)

ZUM THEMA: FREIGEBEN!

Auch mir gefaellt der Einzelkaempfermodus am besten, denn das ist es, was Ironman ausmacht. Die Realitaet sind halt leider anders aus und Freigabe ist damit das geringste Uebel. Das gilt dann fuer ALLE Wettkaempfe, auch die anspruchsvollen Radstrecken, bei denen sich auch mit Drafting eh' die Starken durchsetzen.

Positiv:
1. Schwimmen wird gleichberechtigter.
2. Die haesslichen Zeitfahrraeder verschwinden endlich.
3. Es wird mehr schwere Radstrecken geben.

Hauptgruende warum die Sportler Drafting weiterhin nicht freigeben wollen (warum WTC nicht liegt auf der Hand):

1. Romantische Erinnerung
2. Radmaterialgeilheit (in Kombination mit zu faul zum Schwimmen und zu fett zum Laufen)
3. Bleischwimmer


captain hook 17.10.2013 18:14

Zitat:

Zitat von Faul (Beitrag 968208)
Was passieren wird, wenn es die Freigabe gäbe: nüscht, außer, dass die Zeiten schneller werden.

Dass das Radfahren quasi entwertet wird.

Weißer Hirsch 17.10.2013 18:22

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 968315)
Dass das Radfahren quasi entwertet wird.

Genau. Ist ja auch für den Zuschauer viel weniger attraktiv wenn 180 km in Gruppe gefahren wird. Bei den Kurzdistanzrennen ist ja auch nur das SW und der Run spannend. Die Stunde Rad kann man sich als Zuschauer sparen.

NBer 17.10.2013 18:31

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 968320)
Genau. Ist ja auch für den Zuschauer viel weniger attraktiv wenn 180 km in Gruppe gefahren wird. Bei den Kurzdistanzrennen ist ja auch nur das SW und der Run spannend. Die Stunde Rad kann man sich als Zuschauer sparen.

dann hast du noch nie ein olympisches rennen gesehen. wenn zb die frauenspitzengruppe in london nicht volles programm gefahren wäre, wäre anne haug jetzt olympiasiegerin.

LidlRacer 17.10.2013 19:28

Zitat:

Zitat von Faul (Beitrag 968208)
Was passieren wird, wenn es die Freigabe gäbe: nüscht, außer, dass die Zeiten schneller werden.

Dass ich nicht mehr teilnehmen werde, würde passieren.
Aber zum Glück wird es ja nicht passieren, da es immer noch (fast) niemand will.

noam 17.10.2013 19:32

Zitat:

Zitat von Faul (Beitrag 968208)
Was passieren wird, wenn es die Freigabe gäbe: nüscht, außer, dass die Zeiten schneller werden.

Jeder von uns könnte sein TT verkaufen und der sub6kg Rad Thread würde überlaufen :)

Megalodon 17.10.2013 20:08

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 968332)
Aber zum Glück wird es ja nicht passieren, da es immer noch (fast) niemand will.

Schon paradox: Fast niemand wills, aber fast jeder tuts.

Selten wird einem die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit so vor Augen geführt.

LidlRacer 17.10.2013 20:19

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 968346)
Schon paradox: Fast niemand wills, aber fast jeder tuts.

Selten wird einem die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit so vor Augen geführt.

Wer jetzt regelwidrig draftet, wird auch keine Freigabe wollen, da er sich dann ja keinen Vorteil mehr erschummeln kann.
Allerdings hätten diese Leute hier die 2. Möglichkeit ankreuzen müssen - bisher 0.
Anscheinend sind wir hier nicht so ganz repräsentativ.

captain hook 17.10.2013 20:21

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 968346)
Schon paradox: Fast niemand wills, aber fast jeder tuts.

Selten wird einem die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit so vor Augen geführt.

Jeder will ironman Heldenstatus, nur ist der alleine so schwer zu erreichen. Aendert man das Radln auf RTF Format ist der Heldenstatus futsch und alles fuer die Katz.

Und so ein bisschen schummeln ist doch nicht schlimm. Machen fast alle bei der Steuer, im Verkehr, der Liebe und dann halt auch im Sport. Der Sport ist nicht besser als die Gesellschaft.

NBer 17.10.2013 20:38

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 968356)
....Aendert man das Radln auf RTF Format ist der Heldenstatus futsch und alles fuer die Katz.....

glaube ich nicht. der normalbürger weiß sicherlich gar nicht, dass es sowas wie windschatten und windschattenverbot gibt.

tierunernscht 17.10.2013 20:44

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 968356)
Jeder will ironman Heldenstatus, nur ist der alleine so schwer zu erreichen. Aendert man das Radln auf RTF Format ist der Heldenstatus futsch und alles fuer die Katz.

Und so ein bisschen schummeln ist doch nicht schlimm. Machen fast alle bei der Steuer, im Verkehr, der Liebe und dann halt auch im Sport. Der Sport ist nicht besser als die Gesellschaft.

Aber das Schummeln bei der Steuer, im Verkehr, der Liebe :Gruebeln: gesteht man ja ein. Wieso dann nicht auch das Schummeln beim Radfahren? Im Moment sieht es ja bei dieser Umfrage aus, als ob alle würden sauber fahren. Hmmmm und DAS kann ich nicht glauben!

dude 17.10.2013 21:27

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 968360)
glaube ich nicht. der normalbürger weiß sicherlich gar nicht, dass es sowas wie windschatten und windschattenverbot gibt.

Richtig!

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 968356)
Jeder will ironman Heldenstatus, nur ist der alleine so schwer zu erreichen. Aendert man das Radln auf RTF Format ist der Heldenstatus futsch und alles fuer die Katz.

Wie lange gibt es die Ironhelden noch? 10 Jahre? 5?

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 968320)
Genau. Ist ja auch für den Zuschauer viel weniger attraktiv wenn 180 km in Gruppe gefahren wird. Bei den Kurzdistanzrennen ist ja auch nur das SW und der Run spannend. Die Stunde Rad kann man sich als Zuschauer sparen.

Genau genommen ist noch nicht mal der Lauf fuer die Masse interessant, weshalb die ITU schon in Brasilien auf den Supersprint umsatteln wird.

Megalodon 17.10.2013 21:41

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 968387)

Wie lange gibt es die Ironhelden noch? 10 Jahre? 5?

Das ist die Frage. Welche Zukunft hat diese Ausdauergeschichte? Fakt ist, meine Kinder interessieren sich einen XX(/&%& dafür. Auch deren Freunde und Bekannte...Fehlanzeige. Da macht niemand irgendwas in dem Bereich. Ich selbst kenne nur eine Familie, in der eines der zwei Mädchen Schwimmsport betreibt. Das allerdings ziemlich krass.

Ich glaube auch, dass die IM Geschichte aussterben wird.

Johannespopannes 17.10.2013 21:55

Das glaube ich nicht.
Triathlon ist eben nicht der Sport mit dem man als Kind bzw. Jugendlicher anfängt.
Soweit ich das überblicken kann haben auch die meisten Forenmitglieder in ihrer Kindheit keinen Triathlon betrieben, sondern Fußball, Tennis, etc.
Und dass aus deinem persönlichen Umfeld sich niemand dafür interessiert muss auch nichts heißen. Laut wikipedia wurde die Zahl der aktiven Marathonläufer 2005 in Deutschland auf 100.000 geschätzt, das sind gerade mal etwas mehr als 0,1% der Bevölkerung. Wie viele aktive Langdistanzler gibts wohl, und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich einer davon in deinem Freundes- und Bekanntenkreis herumtreibt?

Megalodon 17.10.2013 22:06

Ich kenne einige aktive LDler persönlich.

Darum gehts aber nicht. Es geht um die Altersstruktur. Und da seh ich schwarz. Ich kenne nur LDler zwischen 40 und 55. Und da ist mein persönliches Umfeld schon repräsentativ, wenn ich mir die Ergebnislisten anschaue und registriere, wieviele jeweils in den AKen starten.

dude 17.10.2013 22:07

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 968394)
Ich glaube auch, dass die IM Geschichte aussterben wird.

An Kindern wuerde ich es nicht unbedingt festmachen. Ausdauersport ist ja seit ueber 10 Jahren reiner midlife crisis sport. Und "midlife" trifft nun mal alle.

Meinst Du die ausdauersportfreie Jugend ist heute so praegend, dass sie das ganze Leben anhaelt?

Ich denke nicht, sondern vermute eher, dass selbst die midlife crisis Ausdauersportler weniger werden.

Aber: jede Bewegung hat eine Gegenbewegung. Mich wuerde es auch nicht wundern, wenn Ausdauersport in 5-10 Jahren ploetzlich genau das ist, was juengere Generationen wollen. Spannend wird dann besonders in welcher Form.

Weißer Hirsch 17.10.2013 22:09

Das glaube ich auch nicht. Mit Ausdauersport habe ich erst mit ca. 22 Jahren angefangen - Wettkämpfe mit so ca 26 Jahren. Vorher waren andere Dinge wichtiger. Wenn sich Jugendliche nicht für unseren Kram interessieren, heißt das nicht, dass der Ausdauersport aussterben wird.

Ich denke eher anders: es gibt immer mehr die so eine Herausforderung wie Triathlon bestehen wollen. Die Frage ist, ob diese Wettkämpfe dann noch für die Hardcore-Trias der ersten Stunde interessant sind.

Ich selbst finde es gut, dass es mehr oder weniger Mainstream wird Ausdauersport, welcher Art auch immer, zu betreiben. Insgesamt wird die Gesellschaft dadurch gesünder (zumindest der Teil, der sich daran beteiligt) und es leben ja mittlerweile eine ganze Menge Leute davon. Das ist doch auch gut so.

dude 17.10.2013 22:54

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 968407)
Ich selbst finde es gut, dass es mehr oder weniger Mainstream wird Ausdauersport, welcher Art auch immer, zu betreiben. Insgesamt wird die Gesellschaft dadurch gesünder (zumindest der Teil, der sich daran beteiligt) und es leben ja mittlerweile eine ganze Menge Leute davon. Das ist doch auch gut so.

Absolut. Da reicht sogar ein "Color Run" ohne Zeitnahme.

Wettkampfsport ist trotzdem auch gute Schule fuer Jugendliche. Nur da lernt man verlieren. Spaetestens im Triathlon darf dann wieder jeder gewinnen, dank 20 Altersklassen.

Corki 17.10.2013 23:09

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 967122)
Betreibt Crosstriathlon, da gibt es keine Drafting-Problematik.
Es ist die fairste und aufregenste Art Triathlon zu betreiben :Huhu:

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 967130)
Aber nur solange "Cross" breite Waldwege bedeutet. Sobald Matsch ins Spiel kommt, geht die Fairness aufgrund von Defekthaeufung futsch.

Mein Ausflug in die XTerra Welt war in Sachen Fair-Play eher ernüchternd.
Auf Waldautobahnen wird rumtaktiert und Mangels Kampfrichter gelutscht wie es schlimmer nicht geht.
Wird es technisch, wird über alles und jeden gefahren der sich halt mal versteuert hat.
CO2 Kartusche für Leute mit dem 2. Platten? Denkste...
:(

Das ist also keine Lösung.

ironlollo 17.10.2013 23:10

Zitat:

Zitat von Corki (Beitrag 968421)
Mein Ausflug in die XTerra Welt war in Sachen Fair-Play eher ernüchternd.
Auf Waldautobahnen wird rumtaktiert und Mangels Kampfrichter gelutscht wie es schlimmer nicht geht.

Ist das da nicht sogar erlaubt?

Corki 17.10.2013 23:17

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 968423)
Ist das da nicht sogar erlaubt?

Das kann sein. Müsste ich in der Sportordnung nachgucken...
Darum gehts aber nicht. Von den MTB Cracks mit den ach so dicken Eiern erwarte ich auch ein ebensolches Fahrverhalten. "ALL In!"

Man draf sich da von der Wald- und Wiesenromantik nicht verarschen lassen.

Nepumuk 18.10.2013 09:54

Ich denke, dass die Freigabe irgendwann kommen wird. Eine Sportart muss sich weiterentwickeln, vor allem wenn sie so jung ist wie Triathlon. Selbst in etablierten Sportarten wie z.B. dem Fussball werden die Regeln ständig den neuesten Entwicklungen angepaßt.

Die diversen Vorschläge zur Durchsetzung des Windschattenverbotes halte ich für nicht praktikabel. Eine generelle Freigabe wird von einigen wortstarken Meinungsführer bekämpft. Als Übergangslösung werden die bestehenden Regeln eben neu, in diesem Fall lascher, ausgelegt.

Im Endeffekt spielt es auch überhaupt keine Rolle, ob ich mitten im Feld Windschatten ausnutze oder nicht. Das ändert am generellen Ergebnis nichts. Für die ganz schnellen Jungs und Mädels vorne macht das natürlich einen Unterschied, aber die werden lernen damit umzugehen.

Klugschnacker 18.10.2013 10:14

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 968501)
Eine generelle Freigabe wird von einigen wortstarken Meinungsführer bekämpft.

Wen meinst Du damit konkret? In Deutschland? Oder international? Mir ist kein "meinungsstarker Wortführer" bekannt, der sich gegen eine generelle Aufhebung des Windschattenverbots stellen würde. Dazu besteht aus meiner Sicht auch gar kein Anlass, da unter den Athleten kaum jemand im Windschatten fahren möchte, von den Liga-Rennformaten einmal abgesehen. Das zeigt auch die Umfrage dieses Threads.

Mittel- und Langdistanzen mit Windschattenfahren gab es erst kürzlich bei den Tristar-Veranstaltungen. Mittlerweile ist die Rennserie wieder verschwunden, während die Athleten in Roth stundenlang Schlange stehen, um einen Startplatz zu bekommen.

Grüße, :Blumen:
Arne

anneliese 18.10.2013 10:26

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 968423)
Ist das da nicht sogar erlaubt?

Zitat:

Zitat von Corki (Beitrag 968431)
Das kann sein. Müsste ich in der Sportordnung nachgucken...

Aus den Wettkampfregeln:

2.7 Drafting: Drafting is allowed.

ArminAtz 18.10.2013 10:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 968505)
. Das zeigt auch die Umfrage dieses Threads.

Mittel- und Langdistanzen mit Windschattenfahren gab es erst kürzlich bei den Tristar-Veranstaltungen. Mittlerweile ist die Rennserie wieder verschwunden, während die Athleten in Roth stundenlang Schlange stehen, um einen Startplatz zu bekommen.

Grüße, :Blumen:
Arne

Bei den Tristar Veranstaltungen war doch keine Windschafttenfreigabe. Das hatte ganz andere Gründe, wieso die nicht mehr existieren.

drullse 18.10.2013 11:08

Zitat:

Zitat von ArminAtz (Beitrag 968511)
Das hatte ganz andere Gründe, wieso die nicht mehr existieren.

Welche denn? Wäre im Sinne des Threads ja vielleicht sogar interessant.

captain hook 18.10.2013 11:43

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 968501)
. Eine generelle Freigabe wird von einigen wortstarken Meinungsführer bekämpft.

Selbst wenn es so wäre... ZUM GLÜCK!

LidlRacer 18.10.2013 11:45

Zitat:

Zitat von ArminAtz (Beitrag 968511)
Bei den Tristar Veranstaltungen war doch keine Windschafttenfreigabe. Das hatte ganz andere Gründe, wieso die nicht mehr existieren.

Tristar rechtfertigt Drafting-Freigabe

Die Ankündigung des Veranstalters, bei den TriStar-Rennen in Berlin und Madrid das Windschattenfahren zu erlauben, sorgt in der Szene für Protest. ...

Badekaeppchen 18.10.2013 11:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 968505)
Dazu besteht aus meiner Sicht auch gar kein Anlass, da unter den Athleten kaum jemand im Windschatten fahren möchte, von den Liga-Rennformaten einmal abgesehen. Das zeigt auch die Umfrage dieses Threads.

Das halte ich mal für äußerst fragwürdig. Nach meiner bisherigen Erfahrung wollen fast alle a bisserl im Windschatten fahren. Ich wurde auch schon von anderen aufgefordert "zusammen" die vorausfahrende Gruppe einzuholen. Und wenn eine Gruppe zusammenfährt, lässt sich kaum einer freiwillig auf einen regelkonformen Abstand zurückfallen, es sei denn man erwartet den Kari gleich von hinten :Cheese:

Das Umfrageergebnis ist doch eine Farce. Natürlich outet sich hier keiner unter der 2. Kategorie, sondern nur die hardcore Draftinggegner. In der Realität ist das Verhältnis wohl genau anders herum. :Huhu:

ArminAtz 18.10.2013 12:10

Ok, wusste ich nicht. Jene Tristar Rennen, die mir bekannt waren (Sardinien, Attersee, Monaco, Croatien), wurden ohne Windschattenfreigabe ausgetragen.

GrrIngo 18.10.2013 12:45

Zitat:

Zitat von Badekaeppchen (Beitrag 968547)
Das Umfrageergebnis ist doch eine Farce. Natürlich outet sich hier keiner unter der 2. Kategorie, sondern nur die hardcore Draftinggegner. In der Realität ist das Verhältnis wohl genau anders herum. :Huhu:

Vorsicht - nicht umsonst ist die Umfrage anonym. Es hätte also durchaus jeder ehrlich antworten können. Trotzdem gibt es eine ziemliche Diskrepanz zwischen den Zahlen und dem, was man beim Wettkampf tatsächlich beobachtet. Das reale Erleben bei einigen Wettkämpfen ist derart, dass ich durchaus schon überlegt habe, einen Wettkampf abzubrechen, und dass ich bei mehreren Wettkämpfen nicht bzw. nicht mehr starten werde. Und nein, das sind nicht alles Großveranstaltungen, genausowenig sind das alles Langdistanzen.
Was passiert, wenn Windschattenfahren generell freigegeben wird (mit allen Konsequenzen): In Bayern wäre der Sport nahezu tot. Er würde nur noch auf komplett gesperrten Straßen stattfinden dürfen, damit wäre er fast nirgendswo mehr genehmigungsfähig.
Bei den wenigen Veranstaltungen, die es dann noch gäbe, würden die schnellen Schwimmer versuchen, dem Hauptfeld zu entgehen, und als Ausreißergruppe vor dem Feld dahin fahren wollen. Der Rest würde dahinter sich in einem großen Pulk sammeln, in diesem Pulk würde nur aufgrund von Teamarbeit Tempo gemacht werden. Hinter dem Pulk gibt es die OD_in_drei_stunden_plus-Finisher. Beim abschließenden Volkslauf würde dann Tempo gemacht - es würde sich also im wesentlichen auf 'jagd die Ausreißer, wenn ihr ein Team habt, und dann lauft was geht' konzentrieren.

drullse 18.10.2013 12:51

Zitat:

Zitat von GrrIngo (Beitrag 968575)
Was passiert, wenn Windschattenfahren generell freigegeben wird (mit allen Konsequenzen): In Bayern wäre der Sport nahezu tot. Er würde nur noch auf komplett gesperrten Straßen stattfinden dürfen, damit wäre er fast nirgendswo mehr genehmigungsfähig.
Bei den wenigen Veranstaltungen, die es dann noch gäbe, würden die schnellen Schwimmer versuchen, dem Hauptfeld zu entgehen, und als Ausreißergruppe vor dem Feld dahin fahren wollen. Der Rest würde dahinter sich in einem großen Pulk sammeln, in diesem Pulk würde nur aufgrund von Teamarbeit Tempo gemacht werden. Hinter dem Pulk gibt es die OD_in_drei_stunden_plus-Finisher. Beim abschließenden Volkslauf würde dann Tempo gemacht - es würde sich also im wesentlichen auf 'jagd die Ausreißer, wenn ihr ein Team habt, und dann lauft was geht' konzentrieren.

Ja, eine wirklich reizvolle Vorstellung... :Kotz:

tandem65 18.10.2013 12:51

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 968356)
Jeder will ironman Heldenstatus, nur ist der alleine so schwer zu erreichen.

Meinst Du jetzt den Hawaii Premium Ironman Heldenstatus oder den All over the world Ironman Heldenstatus? Bei ersterem gebe ich Dir ja noch gerne Recht. Bei letzterem finde ich die Hürde schnell genug bei der Anmeldung zu sein jetzt nicht so unüberwindbar ohne Drafting. :Lachen2:


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