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ironlollo 14.08.2013 15:34

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 940194)
Nochmal: Du schreibst "IMMER". Das ist harter Tobak. Du siehst das also immer da liegen, schreibst es hier ins Forum, aber Dein Interesse reicht nicht soweit, wenigstens mal zu schauen, was da draufsteht, wenn Du sie "IMMER" da liegen siehst? Oder mal den Rennleiter zu informieren? Oder spätestens beim dritten mal den Verband?

Ich versteh Dich nicht!

Sehe ich ähnlich und sitze kopfschüttelnd hier.

dasgehtschneller 14.08.2013 15:51

Zitat:

Zitat von stevo (Beitrag 940195)
Warum hast du die Schmerzmittel dann überhaupt genommen, wenn du doch für dich festgestellt hast, dass sie ja praktisch wirkungslos sind?

Etwa nur dem Arzt und der Therapie zu liebe?

Die Schmerzmittel waren ja für meine Schulter und da haben sie wirklich Wunder bewirkt.
Ich war nach einer ausgerenkten Schulter monatelang in der Physio, habe aber einfach meine Beweglichkeit nicht zurück gekriegt. Ich hatte auch keine Schmerzen, konnte die Schulter aber kaum mehr bewegen.

Nachdem ich mit den Schmerzmitteln angefangen habe, konnte ich die Schulter schon nach wenigen Tagen wieder besser bewegen und nach der Therapie war meine Beweglichkeit wieder komplett zurück.

Was ich meinte war dass ich in meinen Beinen keinen Effekt von den Schmerzmitteln gespürt habe.
Weder die Empfindungen während dem Laufen noch der Muskelkater am nächsten Tag waren geringer obwohl ich täglich 1200mg Ibuprofen geschluckt habe.

Weißer Hirsch 14.08.2013 16:10

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 939752)
Einerseits wird halt stark verallgemeinert und jeder Ausdauersportler ist doch auch nur einer von denen, die eh voll sind. Das geht mir dermaßen auf den Sack, dass ich es nicht mehr hören kann. Ich mache seit über 20 Jahren Ausdauersport und mir persönlich ist verglichen mit dem was da aufgebauschter Weise mit unglaublicher Dramatik immer wieder vorgetragen wird relativ wenig über den Weg gelaufen. Weder traf ich dabei reihenweise Leute die sich in den Trainingslagern irgendwas einzogen, noch stand an jeder Ecke wer, der was verkaufen wollte. Das Gegenteil ist der Fall. Und wenn selbst unter Sportlern schon Generalverdächtigungen geäußert werden (inkludieren diese Leute sich selber dabei eigentlich auch oder ist es so wie immer, dass bei sich selber immer Schluss ist?), dann kommt mir die Galle hoch.

Aber alle wegen dieser (wenigen?) Betrüger in einen Sack zu stecken, das ist nicht OK. Wir können alle nur spekulieren über die Dunkelziffern. Aber mein Gefühl sagt mir, dass es bei weitem nicht so ist, dass man im Freizeitsport Veranlassung hätte pauschal davon auszugehen, dass eh alle voll sind. Ich geh dabei einfach mal von mir aus. Und da ich sauber bin, gibt es mindestens einen auf der Welt der nix nimmt. Und ich denke, dass viele andere das für sich auch in Anspruch nehmen können und wollen!

He Captain, das hast Du sehr schön zusammen gefasst! Danke dafür, denn es gibt meine Meinung dazu perfekt wieder (nur hätte ich das wohl nicht so prägnant formulieren können).

sutje 14.08.2013 16:15

Zitat:

Zitat von KernelPanic (Beitrag 940177)
Wenn ich das lese, frage mich immer, ob das wirklich funktioniert. Zwei Ibu 800 und dann tun die Beine nicht mehr weh? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, und ich würde von mir aus gar nicht auf die Idee kommen, das auszuprobieren.

Arne hat das schon mal thematisiert, ich weiß aber nicht mehr in welcher Sendung. Nein, es hilft nicht wirklich, so hieß es da, aber die Risiken von Nebenwirkungen steigen an. Möglicherweise ist da auch ein bisschen Placeboeffekt im Spiel (das ist jetzt meine Meinung) So wie viele behaupten, dass eine Aspirin o.ä. ihnen schon nach 10 Minuten hilft, der Wirkstoff aber erst nach einer halben bis dreiviertel Stunde dort ankommt, wo er wirklich den Schmerz unterdrücken könnte.

Galaxy_I 14.08.2013 17:00

Der aus meiner Sicht Missbrauch von Schmerzmitteln im Breiten-Ausdauersport ist, was uns angreifbar macht. Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass Doping im Sinne vvon NADA/WADA ein großese Thema im AK-Bereich ist, eine Quote von 20% halte ich schon wg. der mit systematischem Doping verbundenen Kosten für abwegig.

Wenn aber in dieser Größenordnung oder gar höherer Freizeit-Sportler regelmäßig Schmerzmittel wg. des Sports und am besten noch prophylaktisch nehmen, signalisiert dies aus meiner Sicht, dass vielleicht nicht nahezu jedes, aber viele auch fragwürdige Mittel Recht sind, um Leistung zu optimieren.

Dies läuft meiner Meinung nach zumindest moralisch auf Medikamentenmissbrauch hinaus - massenhaft wirft dies sicherlich kein gutes Licht auf unseren Sport. (ich fasse jetzt einfach mal Läufer und Triathleten zusammen)

Kurt D. 14.08.2013 17:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 939753)
Ich weiß nicht, wie viele Amateure (oder Profis) gedopt sind. Ich kann aber in einer Diskussion, die aus einer Abwägung von Argumenten besteht, die Stichhaltigkeit dieser Argumente untersuchen. Wiederum nicht bei allen, aber immerhin bei einigen.

Das ist nicht viel,

Grüße,
Arne

...:) genau so ist es, NICHT VIEL. Aber viele theoretische Ansichten geplaudert...

Gruß,
Kurt

PS: Sorry, dass ich mich nicht an Deiner Selbstbeweihräucherung beteilige. Ich mochte Theoretikern noch nie folgen. ;) Mag wohl an meiner "Kinderstube" liegen, (:) ) denn ich mag die abgehobenen Klugscheißer dieser Welt nicht so sehr. Bin mehr ein einfach Gestrickter und kein "Verquirlter Oberpennäler".

Cruiser 14.08.2013 17:12

Zitat:

Zitat von Triathletin007 (Beitrag 940178)
Ich will nicht da irgendwelche Beziehungen zu den Radlern knüpfen, aber so viele richtige Junkies kann es gar nicht geben, dass dort immer Vitaminspritzen gefunden worden sind. Ich packe die Dinger ja nicht an, aber es gibt Leute die im Anschluss die Strecke reinigen müssen und das sogar beruflich machen und Geld dafür bekommen.

Also den Zusammenhang kann ich mir nicht vorstellen, das würde keiner machen, VITAMINE??

Weißer Hirsch 14.08.2013 17:16

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 940251)
Also den Zusammenhang kann ich mir nicht vorstellen, das würde keiner machen, VITAMINE??

Würde eher auf FICTION tippen :cool:

sutje 14.08.2013 17:17

Schmerzmittel werden oft verharmlost und so denken sich viele Ausdauer-Sportler sicher nicht allzu viel dabei, das vor dem Wettkampf zu nehmen. So wie man halt nach durchzechter Nacht 'ne Aspirin einwirft oder 2. Frag' doch mal im Bekanntenkreis nach, was für Nebenwirkungen ASS, Ibuprofen, Paracetamol, Diclophenac etc. wohl haben können, den Beipackzettel liest nämlich keiner.

Aber das ist nicht nur ein Problem der Ausdauer-Sportler, bei so manchem Fußball- und Handballprofi ist es gang und gäbe, vor dem Spiel prophylaktisch Voltaren o.ä. einzuwerfen.

Nochmal: Das ist kein Doping, allenfalls ein fahrlässiger Umgang mit der eigenen Gesundheit.

schoppenhauer 14.08.2013 19:36

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 940250)
...:) genau so ist es, NICHT VIEL. Aber viele theoretische Ansichten geplaudert...

.

Ich mag ja diese technokratische Seite von Arne auch nicht immer.

Dein Beitrag ist aber kindlich.

sbechtel 14.08.2013 21:14

Zitat:

Zitat von dasgehtschneller (Beitrag 940211)
Die Schmerzmittel waren ja für meine Schulter und da haben sie wirklich Wunder bewirkt.
Ich war nach einer ausgerenkten Schulter monatelang in der Physio, habe aber einfach meine Beweglichkeit nicht zurück gekriegt. Ich hatte auch keine Schmerzen, konnte die Schulter aber kaum mehr bewegen.

Puh, dann hast du aber eine schlechte Physio erwischt. Ich hatte letztes Jahr auch eine ausgekugelte Schulter die am Anfang ziemlich schlecht behandelt wurde, nach 6 oder 8 Wochen ca. wurde ich dann von einem Spezialisten endlich zur Physio geschickt (die vorherigen Ärzte hielten dies nicht für nötig) und das hat wahre Wunder gewirkt. Die Schulter war davor komplett unbeweglich und kraftlos (ich konnte nicht mal den Arm aus eigener Kraft in die horizontale Anheben, selbst wenn ich mich noch so stark angestrengt habe) und nach oben zu heben war selbst von Außen nicht möglich. 3 Termine, und die Schulter war wieder im Alltag funktionsfähig und nach 6-8 Terminen ca. war die Schulter wieder richtig kraftvoll, sodass ich dann auch direkt wieder mit dem Schwimmtraining beginnen konnte. Ergo: nächstes mal vielleicht einen anderen Physio versuchen, dass Physio nichts bringt, dafür aber Schmerztabletten, kann ich aus eigener Erfahrung nicht für möglich halten.

Klugschnacker 14.08.2013 21:31

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 940250)
...:) genau so ist es, NICHT VIEL. Aber viele theoretische Ansichten geplaudert...

Gruß,
Kurt

Kurt, wenn Du zum Doping der Altersklassensportler im Triathlon so viel Substanzielles beizutragen hast – warum machst Du es dann nicht einfach? Nur zu! Das Forum hat Platz genug! Haue in die Tasten und schreibe irgendetwas Konkretes zu dem Thema.

Ich denke wir lernen alle gerne dazu, und die Sache liegt uns am Herzen. Fange einfach an, schreibe etwas, das wir vielleicht noch nicht wussten.

Gespannt: Arne

captain hook 15.08.2013 07:16

Ich denke man erwartet hier von Freizeitsportlern etwas, was die normale Bevölkerung nicht tut. Zumindest meiner Erfahrung nach. Der Umgang mit Schmerzmitteln und Drogen ist allgemein ziemlich lax wie ich finde und auch ansonsten wird gegen jede Art von Unbehagen Chemie geschluckt, was das Zeug haelt. Das duerfte eine gesicherte Erkenntnis sein, ob einem das gefällt oder nicht.

Von einem Freizeitsportler, der auch nix ist als ein normaler Bürger, nun ein anderes Verhalten einzufordern finde ich mindestens diskussionswürdig. Vielleicht nicht im Sinne der DopingBestimmungen, aber zumindest moralisch.

Zumal dieser moralische Anspruch von einer Bevölkerung kommt, die sich nachgewiesener Weise selber anders verhaelt!

Das sich nicht tausende Freizeittriathleten zum Blutdoping einfinden oder andere hoechst aufwendige Maßnahmen betreibt dürfte inzwischen ja auch ziemlich klar sein.

Antracis 15.08.2013 07:58

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 940319)
Puh, dann hast du aber eine schlechte Physio erwischt. Ich hatte letztes Jahr auch eine ausgekugelte Schulter ...

Nur an dieser Stelle, weil wir ja in diesem Thread so schön am pauschalisieren sind:

Zwei ausgekugelte Schultern gleichen sich nicht zwangsläufig, wie zwei Eier es meist auch nicht tun. ;) Da spielen eine Menge Faktoren mit rein, es gibt Leute, die bringen die selbst wieder rein und es passiert jeden zweiten Tag und welche, die danach den Arm nie wieder richtig bewegen können. Insofern sind Deine Ausführungen sicher nicht unwichtig, denn kompetente Physio ist wichtig, aber es ist sicher nicht zwangsläufig so beurteilbar, dass der Physio schlecht war. Und nein, ich bin keiner, aber in der Branche irgendwie schon ansässig.

@Schmerzmittel: Die Debatte wirkt reichlich hysterisch. Paracetamol, Ibuprofen und Co sind nicht frei auf dem Markt, weil sie so harmlos sind, sondern weil man eine Menge Geld damit verdienen kann, weil der Markt dafür da ist. Bekanntlich sind in der Weltbevölkerung die wenigsten Menschen sportlich aktiv, was einen Hinweis darauf gibt, wer die vor allem konsumiert, nämlich die breite nichtsportliche Masse. Das sich nun Sportler ähnlich verhalten, ist nicht überraschend, lässt aber sicher keine Schlüsse auf die Einnahmebereitschaft von Doping-Substanzen zu.

Gruß
Sascha

ironmansub10h 15.08.2013 08:38

so reisserisch fand ich den Beitrag nicht. Ich konnte klar erkennen, dass NEM nicht mit Doping in Verbindung gebracht wurden, sondern die Gefahr das in NEM auch versteckte Substanzen enthalten sein können. Das gedopt wird, wissen wir zu genüge. Warum erschrecken wir so davor, wnn dies in einem für evtl. Nichtkenner gemachten Beitrag genannt wird. Hat man da Angst mit Dopern in Verbindung gebracht zu werden? Meinem Nachbarn ist das doch eh wurscht, die könnne sich nicht mal vorstellen 10km am Stück zu laufen, das ist schon unheimlich als Belastung für sie. Von den langen Sachen erst gar nicht dran zu denken. Einer der sich in der Sportart eh nicht auskennt, schertbeh alle als gedopt über einen Kamm. Gut fand ich den Hinweis der Ärzte die ja ganz klar aussagten, was für Mittel es schon gibt. Mit dem Hintergrund, dass es einfach auch verlockend ist.
Alles in allen ein interessanter Beitrag. In meinem Sportkollegenkreisen wunder ich mich schon immer mal, woher die Leistungsexplosionen kommen und dienEinbrüche ein paar Wochen danach, in welchen man dann nicht mal mehr Standardleistungen abrufen kann. Aber alles sauber.

dasgehtschneller 15.08.2013 08:52

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 940319)
Puh, dann hast du aber eine schlechte Physio erwischt. Ich hatte letztes Jahr auch eine ausgekugelte Schulter die am Anfang ziemlich schlecht behandelt wurde, nach 6 oder 8 Wochen ca. wurde ich dann von einem Spezialisten endlich zur Physio geschickt (die vorherigen Ärzte hielten dies nicht für nötig) und das hat wahre Wunder gewirkt. Die Schulter war davor komplett unbeweglich und kraftlos (ich konnte nicht mal den Arm aus eigener Kraft in die horizontale Anheben, selbst wenn ich mich noch so stark angestrengt habe) und nach oben zu heben war selbst von Außen nicht möglich. 3 Termine, und die Schulter war wieder im Alltag funktionsfähig und nach 6-8 Terminen ca. war die Schulter wieder richtig kraftvoll, sodass ich dann auch direkt wieder mit dem Schwimmtraining beginnen konnte. Ergo: nächstes mal vielleicht einen anderen Physio versuchen, dass Physio nichts bringt, dafür aber Schmerztabletten, kann ich aus eigener Erfahrung nicht für möglich halten.

An der Physio lag es glaub nicht. Die waren sonst immer super und nachdem ich keine Fortschritte gezeigt habe wurde ich sogar von der Chefin behandelt die es nochmals mit ein paar anderen Therapieansätzen versucht hat es aber auch nicht hingekriegt hat.
Ich hatte insgesamt schon 7 ausgekugelte Schultern und bisher nie solche Komplikationen.

Nachdem ich mit den Schmerzmitteln angefangen habe, wurde die Beweglichkeit der Schulter schon besser bevor ich überhaupt das nächste Mal zur Therapie bin.

Die Schmerzmittel waren sozusagen der letzte Ausweg nachdem man alles andere schon versucht hat (Bzw. der zweitletze, der letzte wären Cortisonspritzen gewesen)
Vor allem wenn Entzündungen im Spiel sind dann können Schmerzmittel durchaus ihre Berechtigung haben.

Dass man dadurch seine Leistung steigern kann glaube ich aber auch nicht.
Ich hatte Anfangs übrigens ziemlich Angst unter Schmerzmitteleinfluss Sport zu treiben, da die Schmerzmitteltherapie 2 Monate ging habe ich aber langsam damit angefangen und konnte bei mir Glücklicherweise keine Probleme feststellen.
Weil es in der Phase gut ging heisst das aber nicht dass es immer gut geht und deshalb versuche ich doch soweit wie möglich auf Schmerzmittel zu verzichten und z.B. bei Kopfschmerzen vielleicht erst mal Laufen zu gehen und die Schmerzmittel danach zu schlucken falls das Laufen nicht schon eine Verbesserung gebracht hat.

Galaxy_I 15.08.2013 09:55

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 940375)
Ich denke man erwartet hier von Freizeitsportlern etwas, was die normale Bevölkerung nicht tut. Zumindest meiner Erfahrung nach. Der Umgang mit Schmerzmitteln und Drogen ist allgemein ziemlich lax wie ich finde und auch ansonsten wird gegen jede Art von Unbehagen Chemie geschluckt, was das Zeug haelt. Das duerfte eine gesicherte Erkenntnis sein, ob einem das gefällt oder nicht.

Von einem Freizeitsportler, der auch nix ist als ein normaler Bürger, nun ein anderes Verhalten einzufordern finde ich mindestens diskussionswürdig. Vielleicht nicht im Sinne der DopingBestimmungen, aber zumindest moralisch.

Zumal dieser moralische Anspruch von einer Bevölkerung kommt, die sich nachgewiesener Weise selber anders verhaelt!

Das sich nicht tausende Freizeittriathleten zum Blutdoping einfinden oder andere hoechst aufwendige Maßnahmen betreibt dürfte inzwischen ja auch ziemlich klar sein.


Ja und nein, natürlich sind Freizeit-Sportler ein Teil der Gesellschaft und damit gibt es erstmal keinen Grund, an diese Gruppe andere moralische Ansprüche zu stellen.

Worauf ich mich aber bezog, ist der Sport als Ursache für den Konsum von Schmerzmitteln. Wenn ich die Studien richtig verstehe (ich kenne sie aber nur aus dem Läufer-Bereich), werden Schmerzmittel konsumiert, um im Wettkampf bessere Leistung zu bringen. (sei es prophylaktisch oder um aktuelle Schmerzen zu unterdrücken)

D.h. wenn der Sport, der ja unter anderem wg. seiner vermeintlich gesundheitsfördernden Wirkung staatlich gefördert wird(z.B. per Steuervergünstigung für Vereine und nicht-kommerzielle Veranstaltungen), eine Ursache für Medikamentenmissbrauch ist, verstehe ich durchaus, dass Schieflagen beklagt werden.

dasgehtschneller 15.08.2013 10:32

Ich schätze bei uns ist der Schmerzmittelkonsum noch Harmlos im Vergleich zu anderen Ländern.

Wenn ich hier in die Apotheke gehe und ein Schmerzmittel hole kriege ich eine 10er oder 20er Packung.

In den USA ist die kleinste Packungsgrösse für Aspirin und Ibuprofen 100 Stück und daneben gibts noch 200er, 500er und 1000er Packungen :-((
Ich glaube meine ganze Familie hat in ihrem ganzen Leben zusammengezählt noch keine 1000 Schmerztabletten gebraucht.

Was da mich besonders verwundert ist dass es keine Packungsbeilage gibt obwohl jedes MacDonalds Spielzeug eine 2 Seiten lange Packungsbeilage und 40 Sprachen hat.
Die USA muss eine verdammt starke Pharmalobby haben

captain hook 15.08.2013 10:36

Zitat:

Zitat von Galaxy_I (Beitrag 940442)
Ja und nein, natürlich sind Freizeit-Sportler ein Teil der Gesellschaft und damit gibt es erstmal keinen Grund, an diese Gruppe andere moralische Ansprüche zu stellen.

Worauf ich mich aber bezog, ist der Sport als Ursache für den Konsum von Schmerzmitteln. Wenn ich die Studien richtig verstehe (ich kenne sie aber nur aus dem Läufer-Bereich), werden Schmerzmittel konsumiert, um im Wettkampf bessere Leistung zu bringen. (sei es prophylaktisch oder um aktuelle Schmerzen zu unterdrücken)

D.h. wenn der Sport, der ja unter anderem wg. seiner vermeintlich gesundheitsfördernden Wirkung staatlich gefördert wird(z.B. per Steuervergünstigung für Vereine und nicht-kommerzielle Veranstaltungen), eine Ursache für Medikamentenmissbrauch ist, verstehe ich durchaus, dass Schieflagen beklagt werden.

Diese Leute machen aber nix anderes als sie es normalerweise auch tun (gemeinsam mit einem großen Teil der restlichen Bevölkerung):

Es zwickt irgendwo -> Pille rein, alles wird gut.

Das hat nicht unbedingt und ausschließlich mit dem Sport zu tun, sondern ist eine generelle Einstellung (vieler, auch vieler Nichtsportler)

Lutz 15.08.2013 11:17

Zitat: "Ich hatte insgesamt schon 7 ausgekugelte Schultern und bisher nie solche Komplikationen."

Hallo dasgehtauchschneller :Huhu:

Darf man fragen, warum Du schon so oft damit zu tun hattest?

Gruß Lutz

dasgehtschneller 15.08.2013 11:36

Zitat:

Zitat von Lutz (Beitrag 940536)
Zitat: "Ich hatte insgesamt schon 7 ausgekugelte Schultern und bisher nie solche Komplikationen."

Hallo dasgehtauchschneller :Huhu:

Darf man fragen, warum Du schon so oft damit zu tun hattest?

Gruß Lutz


Hat zwar nichts mehr mit dem Thema dazu aber wenn es einmal passiert ist dann sind die Bänder gedehnt, ev. auch noch die Gelenkkapsel beschädigt und dann passiert es immer schneller.

Die linke Seite habe ich nach dem dritten Mal operiert. Diese ist mir seither nicht mehr raus, dafür habe ich sonst dauernd Probleme mit Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit.

Die Rechte will ich deshalb nicht operieren wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich versuche sie durch Kräftigung zu stabilisieren und potenziell gefährliche Aktivitäten zu vermeiden. So konnte ich etwa 5 Jahre Abstand zwischen die einzelnen Zwischenfälle bringen.
Das erste Mal ist es übrigens beides Mal beim Snowboarden passiert, das letzte Mal beim Langlaufen nachdem ich beschlossen habe das Snowboarden an den Nagel zu hängen weil es zu gefährlich ist :Maso:

Lutz 15.08.2013 12:13

Puh, toi toi toi!

Ich kannte ausgerenkte Schulter bisher nur vom Fußball und Kampfsport. Langlauf klingt irgendwie absurt, kann aber natürlich auch passieren. Alles Gute für beide Schultern - natürlich auch den Rest dazwischen ...

Klugschnacker 15.08.2013 12:52

Der Gebrauch von Schmerzmitteln gehört zum Thema des Threads, die Schulterstorys sind jedoch offtopic. Bitte macht einen eigenen Thread dafür auf.

Danke! :Blumen:
Arne

Galaxy_I 15.08.2013 13:26

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 940492)
Diese Leute machen aber nix anderes als sie es normalerweise auch tun (gemeinsam mit einem großen Teil der restlichen Bevölkerung):

Es zwickt irgendwo -> Pille rein, alles wird gut.

Ich denke, nicht nur. Wenn ich eine der Studien richtig in Erinnerung habe, haben gar nicht wenig Teilnehmer an längeren Läufen (M und HM) angegeben, vorher prophylaktisch Schmerzmittel zu schlucken. Spätestens da ist die unmittelbare Verbindung zum Sport offensichtlich. Ähnlich ist es mit dem Konsum von Schmerzmtteln, um bei normalen Belastungsschmerzen früher wieder ins Training einsteigen zu können. Die Motivation, sich mit Aspirin, Voltaren und Co. vollzudröhnen, liegt mit diesem Hintergrund aus meiner Sicht ganz nah beim Doping.

Ich stimme Dir aber zu, dass der Impuls hierzu viel mit dem leichtfertigen Umgang mit Schmerzmitteln in der Gesellschaft als Ganzes zu tun hat.

dasgehtschneller 15.08.2013 13:32

Da ist aber die Frage wem man glauben soll.
Ich habe schon Zeitungsberichte gelesen nach denen 2/3 aller Athleten vor dem Sport Schmerzmittel einwerfen.

Bei der gross angelegten Doping Kontrolle am GP Bern hatten aber grade mal 9 von 151 getesteten Rückstände von Schmerzmitteln im Blut.
Das sind 66% in der Presse gegenüber 6% in der Realität :confused:

captain hook 15.08.2013 13:38

Zitat:

Zitat von Galaxy_I (Beitrag 940661)
Ich stimme Dir aber zu, dass der Impuls hierzu viel mit dem leichtfertigen Umgang mit Schmerzmitteln in der Gesellschaft als Ganzes zu tun hat.

Genau, welche frei verkäuflich sind, denen teilweise Ephedrin beigemischt wird oder anderes und für die geworben wird, als wärs ne Tafel Schokolade.

Da wunder ich mich nicht wenn einige auch mal prophylaktisch tätig werden.

Ist das nicht sogar so beworben? Ich kann mich auch täuschen, aber ist da nicht in der einen Werbung was von Muskelkater und so und dann nimmt sie schnell das entsprechende Produkt und ab zum Sport?!

So kann man also werben, aber wenns dann jemand macht ists doof?

Keine Sorge, ich vertrag so Zeug überhaupt nicht (schlägt mir auf den Magen) und gehöre ganz sicher nicht zu den entsprechenden Anwedern, ich finde nur, dass hier innerhalb der Gesellschaft heuchlerisch argumentiert wird.

Arrakis 15.08.2013 13:39

blöde Frage, was haben denn die Leute alle für Schmerzen beim Marathon, wogegen `ne Aspirin hilft (abgesehen davon, dass der Körper da doch bessere Sachen in der eigenen Apotheke hat)!? Ich wüsste gar nicht, wogegen ich da was prophylaktisch nehmen sollte.

ironlollo 15.08.2013 13:43

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 940672)
Keine Sorge, ich vertrag so Zeug überhaupt nicht (schlägt mir auf den Magen) und gehöre ganz sicher nicht zu den entsprechenden Anwedern, ich finde nur, dass hier innerhalb der Gesellschaft heuchlerisch argumentiert wird.

Ich will Dir ganz sicher nix unterstellen, also nicht falsch verstehen :Huhu: :Blumen: Aber hat Erik Z. sowas nicht fast wörtlich auf der ominösen Pressekonferenz auch gesagt? ;)

captain hook 15.08.2013 13:46

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 940677)
Ich will Dir ganz sicher nix unterstellen, also nicht falsch verstehen :Huhu: :Blumen: Aber hat Erik Z. sowas nicht fast wörtlich auf der ominösen Pressekonferenz auch gesagt? ;)

;) für nen Witz ziemlich unlustig.

ironlollo 15.08.2013 13:47

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 940681)
;) für nen Witz ziemlich unlustig.

Keine Sorge, ich verstehe Dich und das sollte auch kein Witz sein :Blumen:

captain hook 15.08.2013 13:50

Zitat:

Zitat von Arrakis (Beitrag 940674)
blöde Frage, was haben denn die Leute alle für Schmerzen beim Marathon, wogegen `ne Aspirin hilft (abgesehen davon, dass der Körper da doch bessere Sachen in der eigenen Apotheke hat)!? Ich wüsste gar nicht, wogegen ich da was prophylaktisch nehmen sollte.

Keene Ahnung, aber vielleicht wollen die zu dem Beinschmerz noch nen bischen Magenbluten haben oder andere schöne Sachen?! Ich wüsste nicht nur nicht, wogegen das helfen soll, ich könnte mir eher vorstellen, dass das relativ ungesund ist.

drullse 15.08.2013 13:57

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 940672)
Ist das nicht sogar so beworben? Ich kann mich auch täuschen, aber ist da nicht in der einen Werbung was von Muskelkater und so und dann nimmt sie schnell das entsprechende Produkt und ab zum Sport?!

Ja, war Aspirin.

dasgehtschneller 15.08.2013 14:07

Während dem Laufen war ich bisher bis vielleicht mal eine Scheuerstelle meist schmerzfrei.

Am Tag danach siehts dann oft anders aus aber Muskelkater sind Ehrenschmerzen. Das ertrag ich gerne :cool:


Ich mag mich erinnern dass in einem anderen Forum mal jemand gefragt hatte ob die blutverdünnende Wirkung von Aspirin schneller macht.
Allerdings waren sich alle Antwortenden einige dass das nicht der Fall ist und irgendwo gab es sogar eine Studie die das bestätigt hat.

Den einzigen Effekt den das hat ist dass es bei einer minimalen Verletzung nicht mehr aufhört zu bluten. Ich bin in Wettkämpfen auch schon mehr als einmal über meine eigenen Füsse gestoltert und war dann froh dass die davongetragene Schürfung nach wenigen Minuten aufgehört hat zu bluten :Cheese:
In dem Fall wärs dann eher leistungsmindernd

captain hook 15.08.2013 14:12

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 940689)
Ja, war Aspirin.

Und es ist also moralisch sowas zur besten Sendezeit auch im öffentlich rechtlichen TV zu zeigen und dann hinterher mit dem Finger auf die zu zeigen, bei denen diese Werbung wirkt?

Mir erscheint die Diskussion und der Umgang mit dem Thema insgesamt sehr unausgewogen. Aber vielleicht eignet es sich auch deshalb sogut zum breittreten, weil es so ist.

Klugschnacker 15.08.2013 14:54

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 940703)
Und es ist also moralisch sowas zur besten Sendezeit auch im öffentlich rechtlichen TV zu zeigen und dann hinterher mit dem Finger auf die zu zeigen, bei denen diese Werbung wirkt?

Ist es moralisch, die schnellste Triathletin der Welt als Zugpferd für die eigene Wettkampfveranstaltung zu engagieren, und hinterher all jene als blauäugige Träumer zu beschimpfen, die sie für möglicherweise sauber halten?

captain hook 15.08.2013 15:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 940720)
Ist es moralisch, die schnellste Triathletin der Welt als Zugpferd für die eigene Wettkampfveranstaltung zu engagieren, und hinterher all jene als blauäugige Träumer zu beschimpfen, die sie für möglicherweise sauber halten?


Ist vielleicht auch etwas "unausgewogen". :Cheese:

Galaxy_I 15.08.2013 15:10

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 940703)
Und es ist also moralisch sowas zur besten Sendezeit auch im öffentlich rechtlichen TV zu zeigen und dann hinterher mit dem Finger auf die zu zeigen, bei denen diese Werbung wirkt?

Mir erscheint die Diskussion und der Umgang mit dem Thema insgesamt sehr unausgewogen. Aber vielleicht eignet es sich auch deshalb sogut zum breittreten, weil es so ist.

Nein, ist es definitv nicht. Werbung und Moral passt allerdings häufig nicht zusammen. Genauso wie die öffentliche (Mehrheits-)Meinung nicht zwangsläufig meine Richtschnur für moralisches Handeln sein kann.

Dass diese öffentliche Diskussion nicht unbedingt fair ist, sehe ich genauso. Tatsache ist aber auch, dass Angriffspunkte entstehen.

Und ja, neulich hat mir ein Bekannter tatsächlich erzählt, dass er vor einem Marathon immer eins, zwei Voltaren reinpfeift - er würde sich damit besser fühlen. Ich war völlig perplex.

Kurt D. 15.08.2013 16:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 940326)
Kurt, wenn Du zum Doping der Altersklassensportler im Triathlon so viel Substanzielles beizutragen hast – warum machst Du es dann nicht einfach? Nur zu! Das Forum hat Platz genug! Haue in die Tasten und schreibe irgendetwas Konkretes zu dem Thema.

Ich denke wir lernen alle gerne dazu, und die Sache liegt uns am Herzen. Fange einfach an, schreibe etwas, das wir vielleicht noch nicht wussten.

Gespannt: Arne

...Arne, wenn Du bitte mein posting #95 liest, hast Du Antwort und Meinung. Wenn Du (oder andere) dann konkrete Fragen dazu haben, z.B. in Bezug auf Menge der Tests, Kosten, Umfang, Probleme, usw. etc. - antworte ich gerne. Es gibt wenig worauf es keine Auskunft geben wird...:Huhu:

PS: Ich werde aber auch nie ein Blatt vor den Mund nehmen, wenn Dinge ins Theoretische abrutschen. Oder wenn es um Deine persönliche Position und Dein Verhalten im Bereich Anti-Doping geht.
Du unterstellst oft sehr schnell und gerne eine "Substanzlosigkeit", wenn man Dir einen Spiegel vorhält und Dein Wirken kritisch beleuchtet.

Entspannt,
Kurt

Klugschnacker 15.08.2013 17:29

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 940812)
Wenn Du (oder andere) dann konkrete Fragen dazu haben, z.B. in Bezug auf Menge der Tests, Kosten, Umfang, Probleme, usw. etc. - antworte ich gerne. Es gibt wenig worauf es keine Auskunft geben wird.

Danke! Ich nehme Dein Angebot gerne an und stelle Dir ein paar Fragen, einverstanden?

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 939749)
Arne glaubt (!), dass es wenige Sportler sind. Belegen kann er seinen "Glauben" aber nicht. Ich kann meinen Glauben hierzu (Breitenbereich) auch nicht wirklich belegen, obwohl ich im Vergleich zu Arne immerhin wirklich praktische Erfahrungen für einige Jahre "gesammelt" habe.

Du sagst oben, Du hättest einige Jahre "praktische Erfahrungen" über das Doping der Amateure im Triathlon gesammelt. Ich sei im Vergleich dazu ein Theoretiker, obwohl ich seit gut 20 Jahren als aktiver Wettkämpfer inmitten anderer ambitionierter Athleten diesen Sport betreibe. Hier meine ersten Fragen:

1. Hast Du selbst Triathlon als Athlet (nicht am Schreibtisch) betrieben?

2. Worin bestehen die praktischen Erfahrungen, die Du oben ins Feld führst? Gemeint sind praktische Erfahrungen mit dem Doping von Amateur-Triathleten. Bitte nenne uns eine oder mehrere praktische Erfahrungen, die Du gemacht hast – bevorzugt solche, die wir nicht alle bereits kennen, sondern andere, die den Wissensvorsprung, den Du für Dich in Anspruch nimmst, irgendwie rechtfertigen.

Vielen Dank für die Mühe! :bussi:
Arne

Kurt D. 16.08.2013 00:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 940889)
Danke! Ich nehme Dein Angebot gerne an und stelle Dir ein paar Fragen, einverstanden?


a) Du sagst oben, Du hättest einige Jahre "praktische Erfahrungen" über das Doping der Amateure im Triathlon gesammelt. Ich sei im Vergleich dazu ein Theoretiker, obwohl ich seit gut 20 Jahren als aktiver Wettkämpfer inmitten anderer ambitionierter Athleten diesen Sport betreibe. Hier meine ersten Fragen:

1. Hast Du selbst Triathlon als Athlet (nicht am Schreibtisch) betrieben?

2. Worin bestehen die praktischen Erfahrungen, die Du oben ins Feld führst? Gemeint sind praktische Erfahrungen mit dem Doping von Amateur-Triathleten. Bitte nenne uns eine oder mehrere praktische Erfahrungen, die Du gemacht hast – bevorzugt solche, die wir nicht alle bereits kennen, sondern andere, die den Wissensvorsprung, den Du für Dich in Anspruch nimmst, irgendwie rechtfertigen.

Vielen Dank für die Mühe! :bussi:
Arne

...ist ein bisser'l später geworden (habe heute Nachmittag mein neues "Spielzeug" bekommen und daran gebastelt...). Trotzdem will ich gerne, mit kleiner Verspätung, Deine Fragen hier heute noch beantworten.

Zu a) Meiner Meinung nach ist es nicht immer unbedingt von Vorteil, wenn man "mitten im Wald ist und daraus Schlussfolgert die Bäume genau zu kennen". Oft ist es besser aus einer gewissen Distanz etwas zu beobachten. Ich gehe davon aus, Du verstehst wie ich dies meine?

Ich erkenne in der Bewertung von Deinen Erfahrungen (so wie Du diese zumindest in diversen Beiträgen schilderst), dass Du grundsätzlich bisher noch in keiner Weise jemals Geld in die Hand genommen hast um Dopingtests bei Wettkämpfen durchzuführen, um daraus folgend zumindest ansatzweise praktische Erkenntnisse zu den von Dir verbreiteten Thesen zu gewinnen. Du beziehst dich stattdessen rein mehr oder weniger auf Dein "Empfinden" an Hand dessen, dass Du den Sport aktiv betreibst. Dieses Empfinden sei Dir unbenommen.
Wenn Du deshalb aber Dich berufen fühlst Thesen zu Doping im Breitensport aufzustellen - ohne darauf hinzuweisen, dass es eigentlich nur "Dein persönlicher Glauben" ist und ohne Faktenbasis - dann beginnt mein Stirnrunzeln. Denn dies ist schlichtweg nicht zielführend.
"Theoretiker" und "Praktiker" meine ich in Bezug auf deine Person und mich dahingehend, dass ich zumindest, wenn auch immer noch viel zu wenig, wirkliche Ergebnisse zu Gesicht bekommen habe und diese mir eine Meinung geformt haben welche nicht auf "Glauben und Empfinden" beruht, sondern auf vorliegenden Daten/Fakten. Dieser Sachverhalt unterscheidet uns, und nicht nur dieser - beim Thema Anti-Doping Bemühungen.


zu 1) Es ist allseits und auch Dir bekannt, dass ich aus dem Leistungssport komme, aber kein Triathlet war oder bin. Du hattest mir diese Frage übrigens schon einmal vor sechs Jahren bei deinem Besuch in meinem Haus gestellt. Ich kann mir, trotz meines fortgeschrittenen Alters, (:bussi: ) viele Dinge sehr gut merken...;)

Gleichwohl habe ich den IRONMAN meines Lebens gemacht, als ich Frankfurt und Wiesbaden aufgebaut habe,...als "Nicht-Triathlet". (;) )

zu 2) Ich möchte das Wort "Wissensvorsprung" im Bereich Anti-Doping nicht für mich in Anspruch nehmen. Dies klingt mir zu hochtrabend und abgehoben. Ich nenne es eher Erfahrungsschatz.

Praktische Erfahrung zu Doping bei Breitensportlern im Bereich Triathlon habe ich, wie schon erwähnt, zwischen 2007 und 2009 an Hand der entsprechenden Tests innerhalb unserer Wettkämpfe in Frankfurt und Wiesbaden gesammelt. Die dort entstandenen Ergebnisse habe ich intensiv mit Experten auf diesem Gebiet diskutiert, auch das Für und Wider und die wirkliche Aussagekraft solcher Tests.
Ich persönlich halte es nach wie vor für richtig, diese Tests gemacht zu haben und dafür Geld investiert zu haben. Wir haben damit seinerzeit Neuland betreten und haben sehr schnell sehr viel gelernt.
Dazu noch ein wichtiger Satz: In diesem "Minenfeld" lernst du nie aus...

Ich habe Testergebnisse gesehen, die eng an den von uns vorher bekannt gegeben Grenzwerten lagen. Ich habe Testergebnisse gesehen welche absolut unkritisch zu sehen waren.

Um eine klare und einigermaßen fundierte Aussage hierzu (Doping bei AK) zu treffen fehlt es aber schlicht an drei Dingen im Bereich Breitensport:
-Geld, und zwar richtig viel Geld (Sechsstellig)
-Zeit, um dies logistisch zu stemmen, an einer Zahl von mal mindestens 150 bis 250 Personen pro Rennen (um annähernd eine Basis zu finden)
-Nicht Wettkampf Kontrollen (OoC), denn wie ich aus Testergebnissen bei den Profis weiß, ist hier der "Wunde Punkt".

Ich könnte hier noch eine halbe Seite schreiben. Schreiben ist manchmal leider etwas verquert und bringt leider nicht immer alles rüber.
Wer sich mit mir unterhalten will bekommt mehr und tiefere Einblicke im persönlichen Auge zu Auge Gespräch. Ich habe solche Gespräche schon mit vielen Teilnehmern hier aus der Forumsgemeinde geführt - stets sehr befruchtend, für beide Seiten.

Gruß,
Kurt


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