triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Langdistanz und Mitteldistanz (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=18)
-   -   Allgäu Triathlon Immenstadt (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=22)

Helmut S 23.07.2007 09:10

Zitat:

Zitat von rookie2003 (Beitrag 32129)
Konntest du/man da durchfahren?

Ja - zu Anfang noch. Die Streckensperrung wegen der Hubschrauberlandung war erst hinter mir. Als ich an die Stelle kam, war ich noch genau im Plan von 3:25h auf'm Rad - das war ca. bei km 64 rum. Nach gut 37min bin ich aus'm Wasser, jetzt kannst Du ungefähr abschätzen was das für eine Liga von Athleten war.

Das ist ja das Perverse: Die Fahrer waren ganz knapp vor mir - also meine Leistungsklasse und eher bei den Letzten (6:30h Endzeit). Da geht's um überhaupt nix ausser um's gesund durchkommen und Spaß haben. Trotzdem gehen die volles Risiko.

An der schmalen und steilen Stelle (keine Kurve gut vorhersehbar) zu zweit gleichzeitig einen zu überholen bei 70/80 Sachen ist sowas von .... ach lassen wir das.

peace Helmut

chick 23.07.2007 09:17

Wie kann man zwischen den Verunfallten hindurchfahren und auch noch den Wettkampf fortstetzen? :Nee:

Helmut S 23.07.2007 09:22

Zitat:

Zitat von chick (Beitrag 32131)
Wie kann man zwischen den Verunfallten hindurchfahren und auch noch den Wettkampf fortstetzen? :Nee:

Das immer die am weitesten das Maul aufreissen, die nicht dabei waren?

Wie heißt es so schön: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten ...

Rob 23.07.2007 09:49

Zitat:

Zitat von turboschroegi (Beitrag 32134)
Das immer die am weitesten das Maul aufreissen, die nicht dabei waren?

Wie heißt es so schön: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten ...


Muss ich zustimmen. Es hätte ja wohl wenig Sinn gemacht, wenn ALLE stehen geblieben waren. Wir waren ca. 8 Athleten, die erste Hilfe geleistet haben und die Stelle abgesichert haben, damit nicht noch mehr reinkrachen, was hätten denn die anderen tun sollen?
Blöd rumgaffen oder was? Nein, das war schon in Ordnung und m.E. sogar besser, dass die weitergefahren sind.
Nach der Landung des Hubschraubers war die Strecke dann ohnedies gesperrt. Tolle Leistung des Piloten, in dem Gefälle den Hubi auf die Strasse aufzusetzen. aber leider ja vergebens :Nee:

Axel 23.07.2007 10:47

Der Athlet ist in der Nacht von Sonntag auf Montag verstorben, insofern war dem Veranstalter am Wettkampftag noch nicht klar wie gravierend der Unfall war.

Axel

chick 23.07.2007 11:31

Zitat:

Zitat von turboschroegi (Beitrag 32134)
Das immer die am weitesten das Maul aufreissen, die nicht dabei waren?

Wie heißt es so schön: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten ...

Peace, Helmut!
z.B.: anhalten, absteigen, Rad vorbeischieben, aufsteigen, runterrollern nach T2 und fertig mit dem Wettkampf. Wozu noch laufen?

Rob 23.07.2007 12:04

Zitat:

Zitat von chick (Beitrag 32153)
Peace, Helmut!
z.B.: anhalten, absteigen, Rad vorbeischieben, aufsteigen, runterrollern nach T2 und fertig mit dem Wettkampf. Wozu noch laufen?

Vielleicht, weil man trotzdem noch finishen möchte?
Ich habe auch erst ans Aufhören gedacht, aber irgendwie wollte ich das dann doch zu Ende bringen und bin auch noch gelaufen.

Vielleicht auch eine Form der Bewältigung????

Ich hatte auch so gehofft, dass er es schafft....

Thorsten 23.07.2007 12:09

Im Nachhinein unter Kenntnis der neuesten Fakten schlau gesprochen, chick!

Aber wenn es einen Unfall gibt, ich nicht sagen kann, dass jemand an den Folgen sterben wird und schon 8 Leute Erste Hilfe leisten und absichern, würde ich auch den Wettkampf fortsetzen - wenn auch wie gesagt mit diesen Bildern im Kopf.

"Man musste mit dem Rad zwischen den Körpern durchsteuern" klingt zwar nach "Slalom" und etwas unglücklich formuliert, aber vorbei musste man ja schließlich.

Und wer von euch übernachtet auf dem nächsten Parkplatz, wenn er auf der Autobahn an einem schweren Unfall vorbeigekommen ist oder geht nach der Tagesschau ins Bett, wenn dort schreckliche Bilder zu sehen waren?

Willi 23.07.2007 12:34

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 32123)
1. Gab's früher auch schon tödliche Unfälle beim Triathlon? Zwei sind schon heftig.

Wenn Du ins Magazin von xathlon schaust, siehst was über die Versteigerung - die zugunsten des 36-jährigen Polizeibeamten Birger L. aus Hamburg erfolgte, der vor ein paar Wochen beim Eutiner Rosenstadt-Triathlons auf der Radstrecke einen tödlichen Unfall hatte.
Und letztes Jahr ist in Roth eine Frau beim Schwimmen einem Herzanfall erlegen.

Danksta 23.07.2007 12:36

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 32171)
Wenn Du ins Magazin von xathlon schaust, siehst was über die Versteigerung - die zugunsten des 36-jährigen Polizeibeamten Birger L. aus Hamburg erfolgte, der vor ein paar Wochen beim Eutiner Rosenstadt-Triathlons auf der Radstrecke einen tödlichen Unfall hatte.
Und letztes Jahr ist in Roth eine Frau beim Schwimmen einem Herzanfall erlegen.

Deswegen zwei Unfälle, der Fall Birger ist mir bekannt. Sind ja beide innerhalb recht kurzer Zeit passiert.

Da bleibt für mich die Frage, ob es dafür irgendwelche "begünstigenden" Umstände aufgrund des Triathlon-Booms gibt, oder ob es einfach nur Unglücke sind.

Rob 23.07.2007 12:42

Zitat:

Zitat von meggele (Beitrag 32105)
Ach so. Tja, keine Ahnung. Rob wird sagen können, wie's gewesen ist.

Nein, kann ich leider nicht, ich habe gar nicht richtig mitbekommen, wie es passiert ist.
Aber anscheinend hätten "Augenzeugen" (weiss nicht, wer das sein soll, Zuschauer gab es da keine..) gesehen, dass die beiden Überholenden "kriminell" an dem langsamen Fahrer (der Leichtverletzte) vorbeigerast seien.
Ja, im Nachhinein ist man immer schlauer und es sagt sich leicht, dass man da vorsichtig runterfahren soll. Ich war mit Sicherheit auch zu schnell, aber wer von Euch lässt es auf solchen Abfahrten im Regelfall nicht auch Laufen?
Es war wie gesagt eine gerade Abfahrt. Aber Schuld hat halt immer der, der schnell fährt....

outergate 23.07.2007 12:43

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 32123)
2. Verbietet es sich eurer Meinung nach per se, vom sportlichen zu reden, wenn es einen tödlichen Unfall gab? Ich finde, man kann beides, ohne pietätslos zu sein.

zu meinem verständnis von pietät gehört es, meine sportlichen befindlichkeiten deutlich in den hintergrund zu stellen, wenn bei einer solchen (spaß)veranstaltung ein mensch zu tode kommt.
triathlon wettkämpfe sind für die mehrheit spaßveranstaltungen, hobbies. sie werden nur fürs streicheln des eigenen egos bestritten.

daß es menschen gibt, die nach einer solchen tragödie trotzdem noch über narzismen und profilierungssüchte reden können, bleibt mir ewig ein rätsel.

Lecker Nudelsalat 23.07.2007 12:45

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 32173)
Deswegen zwei Unfälle, der Fall Birger ist mir bekannt. Sind ja beide innerhalb recht kurzer Zeit passiert.

Da bleibt für mich die Frage, ob es dafür irgendwelche "begünstigenden" Umstände aufgrund des Triathlon-Booms gibt, oder ob es einfach nur Unglücke sind.

Birger ist ja aus ungeklärten Umständen vor einen Baum gefahren.

Der Unfall in Immenstadt ist ja wohl wg. rüpelhaften Verhaltens der Überholenden auf dem Rad passiert.

IMHO passiert beim Triathlon recht wenig, die leichteren Unfälle werden aber auch nicht publik gemacht.

Gruß strwd

Lecker Nudelsalat 23.07.2007 12:49

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 32175)
zu meinem verständnis von pietät gehört es, meine sportlichen befindlichkeiten deutlich in den hintergrund zu stellen, wenn bei einer solchen (spaß)veranstaltung ein mensch zu tode kommt.
triathlon wettkämpfe sind für die mehrheit spaßveranstaltungen, hobbies. sie werden nur fürs streicheln des eigenen egos bestritten.

daß es menschen gibt, die nach einer solchen tragödie trotzdem noch über narzismen und profilierungssüchte reden können, bleibt mir ewig ein rätsel.

Ich kann hier nur für mich sprechen.

Wenn ich an der Unfallstelle vorbeigekommen wäre, hätte ich nicht einfach durchfahren können, wäre zumindest kurz abgestiegen und hätte geholfen oder hätte gefragt, ob ich helfen kann.

Wenn nicht, hätte ich sicherlich den WK abgebrochen und wäre vorsichtig nach Hause gerollt.

Gruß strwd

Kampa 23.07.2007 12:58

Ich kann, wie jeder hier, auch nur für mich sprechen - und ich hab absolut keine Ahnung wie ich mich verhalten würde.
Ein Grund dafür ist, dass die Arbeit des Gehirns während des Sports doch erheblich anders gelagert ist, als z.B. jetzt im Büro.
Versuch mal, beim Radfahren, wenn Du wirklich Tempo fährst eine bisschen komplizierte Rechenaufgaben zu lösen. Wird den meisten mit Sicherheit schwerer fallen als vor oder nach der körperlichen Anstrengung.
Ähnlich ist es mit den Verhaltensweisen, die man in Bezug auf Ethik in solchen Momenten tätigt. Natürlich ist es nur eine Hobbyveranstaltung, aber unter der Belastung sollte der Körper eigentlich was Gegenteiliges denken, denn ansonsten würde man ja ne reine Trainingsfahrt machen.

Insofern vermag ich niemanden, der die Veranstaltung abgeschlossen hat einen Vorwurf zu machen und gerade für Rob kann ich mir vorstellen, dass es sogar für die Psyche sehr gut war, direkt in ein bekanntes Muster zurückzukehren.

drullse 23.07.2007 13:04

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 32175)
zu meinem verständnis von pietät gehört es, meine sportlichen befindlichkeiten deutlich in den hintergrund zu stellen, wenn bei einer solchen (spaß)veranstaltung ein mensch zu tode kommt.
triathlon wettkämpfe sind für die mehrheit spaßveranstaltungen, hobbies. sie werden nur fürs streicheln des eigenen egos bestritten.

daß es menschen gibt, die nach einer solchen tragödie trotzdem noch über narzismen und profilierungssüchte reden können, bleibt mir ewig ein rätsel.

Von welchen Narzismen und Profilierungssüchten reden wir hier denn?

Bei meinem ersten Marathon ist direkt neben mit im Ziel der erste Marathontote in Deutschland umgekippt. Ich habe mich trotzdem über meinen Lauf gefreut und darüber mit anderen Menschen geredet. Man kann es auch übertreiben.

Im Übrigen war ich vor zwei Jahren beim Sohn des Verstorbenen in physiotherapeutischer Behandlung und der sagte das Gleiche. Ein Toter ist tragisch, aber sie hätten nicht gewollt, dass der Marathon deswegen innehält.

Rob 23.07.2007 13:05

Zitat:

Zitat von strwd (Beitrag 32178)
...hätte ich nicht einfach durchfahren können, wäre zumindest kurz abgestiegen und hätte geholfen oder hätte gefragt, ob ich helfen kann.

Soweit ich das noch im Kopf habe, ist NIEMAND einfach durchgefahren, sondern JEDER hat gefragt, ob er helfen kann. Einer der Helfer ist offenbar sogar selbst Notarzt gewesen, zumindest machte er einen sehr kompetenten Eindruck.
Aber viel tun konnten wir leider ohnedies nicht.

Rob 23.07.2007 13:08

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 32184)
Von welchen Narzismen und Profilierungssüchten reden wir hier denn?

Das ist mir ehrlich gesagt auch nicht ganz klar.
Vielleicht hat Kampa recht und man fällt nach so einem Vorfall einfach in bekannte Handlungsabläufe zurück.
Mir hat es auf jeden Fall gut getan, das Ding zu Ende zu bringen, wenngleich ich natürlich dauernd daran denken musste.

Newbie 23.07.2007 13:16

den Wettkampf für sich zu ende fahren ist das eine - das mag für den einen der rechte Weg sein, für den anderen halt nicht

Danach aber, nach Bekanntwerden des tödlichen Unfalls, noch über Zeiten und Platzierungen zu reden halte ich persönlich aber auch als pietätlos - aber da ist wohl auch nicht jeder gleich

powermanpapa 23.07.2007 13:22

Zitat:

Zitat von Newbie (Beitrag 32187)
den Wettkampf für sich zu ende fahren ist das eine - das mag für den einen der rechte Weg sein, für den anderen halt nicht

Danach aber, nach Bekanntwerden des tödlichen Unfalls, noch über Zeiten und Platzierungen zu reden halte ich persönlich aber auch als pietätlos - aber da ist wohl auch nicht jeder gleich

Genau so seh ich das auch

bei vorbeifahren konnte man womöglich nicht ahnen was das vor sich gegangen ist und wie schlimm es ausgeht..

aber jetzt einfach drüber hinweg sehen und zur Tagesordnung übergehen...für mich ginge das nicht

und Drullse...ist ein Unterschied ob jemand gerade bei einer Veranstaltung "einfach so" stirbt oder es durch einen furchtbaren Unfall im Zusammenhang mit dem Wettkampf passiert

so sind aber wohl Menschen, da geht ein Mitgefühl ab, man ist sich selbst der nächste

kullerich 23.07.2007 13:33

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 32128)
Bericht auf tri2b.de:

...Ein erstes durchaus positives Resümee zog am Tag nach dem Rennen auch Horst Leidel vom Immenstädter Organisatonsteam: "Wir wollten zum 25. Jubliläum so vielen Athleten als möglich die Teilnahme ermöglichen..."

heute ist Montag, das Rennen war am Samstag. Man fragt sich schon, wie da immer noch (auch seitens der Rennleitung) ein rundum positives Fazit gezogen werden kann.

Aber Harald, du weißt auch selbst, wie schnell manche Webseiten aktualisiert werden und welchen Durchgriff die "Verursacher" einer Nachricht auf so etwas haben?

Gruß
kullerich

chick 23.07.2007 13:39

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 32164)
Im Nachhinein unter Kenntnis der neuesten Fakten schlau gesprochen, chick!

Lese ich da einen sarkastischen Unterton heraus?

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 32164)
Aber wenn es einen Unfall gibt, ich nicht sagen kann, dass jemand an den Folgen sterben wird und schon 8 Leute Erste Hilfe leisten und absichern, würde ich auch den Wettkampf fortsetzen - wenn auch wie gesagt mit diesen Bildern im Kopf.

Ich nicht! Das muß jeder für sich entscheiden.
Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 32164)
"Man musste mit dem Rad zwischen den Körpern durchsteuern" klingt zwar nach "Slalom" und etwas unglücklich formuliert, aber vorbei musste man ja schließlich.

Naja, das Posting #118 liest sich halt a bisserl daneben:

"Ich bin unmittelbar nach dem Unfall (und nach Rob) an die Stelle gekommen. Es war der Horror und mein Rennen war gelaufen. Da war ne Menge Blut und es war richtig eng. Man musste mit dem Rad zwischen den Körpern durchsteuern. Es war sehr unmittelbar. Ich bekam bis ins Ziel den Kopf nicht mehr frei."
Sollen wir den Schreiber dieser Zeilen für seinen Mut und seine Steuerkünste bewundern und ihn als Helden feiern, weil er es trotz der Vorkommnisse bis ins Ziel geschafft hat?

Er mag das ja nicht so gemeint haben, jedenfalls wäre es in diesem Fall klüger gewesen, gar nix zu schreiben.

drullse 23.07.2007 13:40

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 32189)
und Drullse...ist ein Unterschied ob jemand gerade bei einer Veranstaltung "einfach so" stirbt oder es durch einen furchtbaren Unfall im Zusammenhang mit dem Wettkampf passiert

Wo ist da ein Unterschied? Mein Beispiel ist an einem Herzfehler gestorben und TOT. Der Athlet hier bei einem Unfall und auch TOT. Also bitte wo ist da der Unterschied?

Zitat:

so sind aber wohl Menschen, da geht ein Mitgefühl ab, man ist sich selbst der nächste

Wenn Du in den Urlaub fährst (reines Vergnügen!!!) und auf dre Autobahn ein tödlicher Unfall passiert - drehst Du dann um und fährst nach Hause? Respekt - das ist Konsequenz!

Oder fährst Du doch weiter (wie alle) und freust Dich nachher über den schönen Urlaub?

Das hat nix mit fehlendem Mitgefühl zu tun, sondern mit einem bisschen Sinn für die Realität. Der Tote wird hier gewürdigt, die Betroffenheit ist absolut zu spüren - den Wettkampf und die Resultate totzuschweigen macht ihn auch nicht wieder lebendig.

powermanpapa 23.07.2007 13:53

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 32196)
Wo ist da ein Unterschied? Mein Beispiel ist an einem Herzfehler gestorben und TOT. Der Athlet hier bei einem Unfall und auch TOT. Also bitte wo ist da der Unterschied?




Wenn Du in den Urlaub fährst (reines Vergnügen!!!) und auf dre Autobahn ein tödlicher Unfall passiert - drehst Du dann um und fährst nach Hause? Respekt - das ist Konsequenz!

Oder fährst Du doch weiter (wie alle) und freust Dich nachher über den schönen Urlaub?

Das hat nix mit fehlendem Mitgefühl zu tun, sondern mit einem bisschen Sinn für die Realität. Der Tote wird hier gewürdigt, die Betroffenheit ist absolut zu spüren - den Wettkampf und die Resultate totzuschweigen macht ihn auch nicht wieder lebendig.

wenn ich auf der Fahrt zum Urlaub an einer Unfallstelle mit zerfetzten Menschen vorbei käme, würde ich die nächsten Tage mit Sicherheit NICHT wirklich geniessen

Tja, so unterscheiden sich eben Menschen

deinen Zynismus anderen Menschen gegenüber kann ich nicht teilen

drullse 23.07.2007 14:08

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 32198)
wenn ich auf der Fahrt zum Urlaub an einer Unfallstelle mit zerfetzten Menschen vorbei käme, würde ich die nächsten Tage mit Sicherheit NICHT wirklich geniessen

Da ich davon ausgehe, dass Du regelmäßig Nachrichten konsumierst, dürftest Du demnach gar keine Tage mehr genießen.

Zitat:

deinen Zynismus anderen Menschen gegenüber kann ich nicht teilen
Schlag mal nach, was Zynismus ist. Dann den Satz nochmal überdenken.

Für mich: EOD

powermanpapa 23.07.2007 14:20

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 32201)
Da ich davon ausgehe, dass Du regelmäßig Nachrichten konsumierst, dürftest Du demnach gar keine Tage mehr genießen.
...

ein Unterschied, etwas in der Zeitung im TV zu lesen zu hören
als relativ nah betroffen zu sein

vor gut 20 Jahren bin ich auf dem Weg zur Arbeit, auf der Autobahn ganz langsam an einem Auto vorbei gefahren das auf dem Dach lag in dem man deutlich die Tote Frau sehen konnte.
Das Bild geht mir nie mehr aus dem Kopf

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 32201)
..Schlag mal nach, was Zynismus ist. Dann den Satz nochmal überdenken.

Für mich: EOD


hab ich.... und weiter?

honeyjazz 23.07.2007 14:31

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 32123)
. Verbietet es sich eurer Meinung nach per se, vom sportlichen zu reden, wenn es einen tödlichen Unfall gab? Ich finde, man kann beides, ohne pietätslos zu sein.

ehrlich gesagt: ja.

pietät ist für mich achtung und respekt vor dem tod oder eher: vor dem leid, den er über andere menschen bringt.
in anbetracht dessen, dass bei dieser veranstaltung ein mensch ums leben gekommen ist, empfinde ich es es blanken hohn, diese tatsache mehr oder weniger außer acht zu lassen und sich über das "sportliches event" zu unterhalten.

manchmal ist es trotz eines todesfalles einfach zwingend notwenidig (wenigstens vorrübergehend) zum normalen tagesgeschäft überzugehen, aber dabei handelt es sich dann nicht um sportveranstaltungen, die man aus jux und dollerei besucht.

Danksta 23.07.2007 14:45

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 32205)
in anbetracht dessen, dass bei dieser veranstaltung ein mensch ums leben gekommen ist, empfinde ich es es blanken hohn, diese tatsache mehr oder weniger außer acht zu lassen und sich über das "sportliches event" zu unterhalten.

Wie ich schrieb: Sowohl das eine als das andere. Ich halte es auch für unwürdig, nur die sportliche Seite zu betrachten und lediglich im P.S. eine Todesanzeige zu schalten.

Meiner Ansicht nach muss man eben nicht über alles "alltägliche" ein Tuch des Schweigens ausbreiten, weil jemand gestorben ist. Aber mehr als "Beileid" sagen, kann man bei einem Fall, wo man nicht dabei war und keinen kennt, nun mal nicht. Ob man dann über das alltägliche, hier den Sport, reden möchte oder nicht, ist IMO einem selbst überlassen. Solange man sich entsprechend zum tragischen Vorfall geäußert hat, sehe ich da kein Problem.

Jeder hier hat ausnahmslos seine Anteilnahme bekundet. Da sind sich alle einig und das ist auch gut. Ich finde es faszinierend, wie sich eine Diskussion darüber entfaltet, wie man mit so einem Ereignis umzugehen habe. Ob man den WK beenden sollte, oder nicht. Ob man anhalten sollte, oder nicht.

Nach meiner Erfahrung ist Trauer eine sehr individuelle Angelegenheit. Da Vorschriften zu machen, ist wenig zielführend, sich hier verbal die Köpfe einzuschlagen, schlicht unrühmlich.

Hafu 23.07.2007 14:49

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 32193)
Aber Harald, du weißt auch selbst, wie schnell manche Webseiten aktualisiert werden und welchen Durchgriff die "Verursacher" einer Nachricht auf so etwas haben?

Gruß
kullerich

Nicht, dass es falsch rüberkommt. Ich wollte jetzt nicht tri2b angreifen, die ich als news-Portal sehr schätze. Ich hatte einfach ein seltsames Gefüh, als ich erst den Wettkampfbericht auf tri2b las und anschließend die Diskussion hier in diesem Thread verfolgte. Und auch wenn am Sonntag der Schwerstverletzte noch lebte, der Notarzteinsatz mit RTH war dem Veranstalter mit Sicherheit bekannt, so dass in einem Resümee am Sonntag der Veranstalter zumindest den Vorfall erwähnen hätte sollen, trotz aller Angst vor negativen Schlagzeilen.

Vor drei Jahren gab's ja auch nach einem Todesfall beim Schwimmen eine ähnlich "zurückhaltende" Informationspolitik beim QCR

honeyjazz 23.07.2007 14:53

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 32207)
Wie ich schrieb: Sowohl das eine als das andere. Ich halte es auch für unwürdig, nur die sportliche Seite zu betrachten und lediglich im P.S. eine Todesanzeige zu schalten.

ich für meinen teil find es ebenso unwürdig zu sagen, selbstverständlich gelte das mitgefühl den angehörigen des toten, aber immerhin sei das ja eine sportveranstaltung gewesen, das könne man nicht einfach ignorieren.
das ist nur eine persönliche meinung, die muss niemand teilen. aber auf mich hat deine einstellung schon sehr abgebrüht gewirkt.

die beileidswünsche kann man sich auch eigentlich auch sparen, wenn man im gleichen atemzug wieder öffentlich über bestzeiten und ergebnisse reden möchte.

Rob 23.07.2007 14:53

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 32207)
Nach meiner Erfahrung ist Trauer eine sehr individuelle Angelegenheit. Da Vorschriften zu machen, ist wenig zielführend, sich hier verbal die Köpfe einzuschlagen, schlicht unrühmlich.

:Danke: , hätte man nicht besser formulieren können.

honeyjazz 23.07.2007 14:55

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 32207)
Wie ich schrieb: Sowohl das eine als das andere. Ich halte es auch für unwürdig, nur die sportliche Seite zu betrachten und lediglich im P.S. eine Todesanzeige zu schalten.

für mich geht das nicht beides nebeneinander.
ich für meinen teil find es ebenso unwürdig zu sagen, selbstverständlich gelte das mitgefühl den angehörigen des toten, aber immerhin sei das ja eine sportveranstaltung gewesen, das könne man nicht einfach ignorieren.
das ist nur eine persönliche meinung, die muss niemand teilen. aber auf mich hat deine einstellung schon sehr abgebrüht gewirkt.

die beileidswünsche kann man sich auch eigentlich auch sparen, wenn man im gleichen atemzug wieder öffentlich über bestzeiten und ergebnisse reden möchte.

honeyjazz 23.07.2007 14:56

Zitat:

Zitat von Rob (Beitrag 32210)
:Danke: , hätte man nicht besser formulieren können.

nur dass es hier gerade nicht um trauer geht (denn die haben die angehörigen des toten zu bewältigen), sondern um dinge wie respekt und achtung.

und die sind NICHT individuell.

DasOe 23.07.2007 15:06

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 32208)
Und auch wenn am Sonntag der Schwerstverletzte noch lebte, der Notarzteinsatz mit RTH war dem Veranstalter mit Sicherheit bekannt, so dass in einem Resümee am Sonntag der Veranstalter zumindest den Vorfall erwähnen hätte sollen, trotz aller Angst vor negativen Schlagzeilen.

Um so befremdlicher ist es für mich, dass auf www.allgaeu-triathlon.de nichts darüber erwähnt wird, statt dessen dies hier zu lesen ist:

Zitat:

Liebe Triathletinnen, liebe Triathleten,
leider ist es dieses Jahr zum ersten Mal in unserer 25-jährigen Geschichte zu Problemen mit unserer Zeiterfassung gekommen. Die Verantwortung dafür liegt bei der externen Zeitnahme-Firma, diese versucht fieberfhaft die Fehler zu korrigieren. Bitte entschuldigt das Malheur und nehmt es mit sportlichem Verständnis.

Die jetzt vorliegenden inoffizellen und damit teilweise ungüligen Listen werden baldmöglichst erstetzt.

Vielen Dank für eure Geduld!!
:confused: :Gruebeln:

honeyjazz 23.07.2007 15:17

ganz schön armselig. :(

aber ist es nicht "immer schon" so gewesen, dass solche todesfälle gerne etwas unter den tisch fallen gelassen werden?
als letztes (?) jahr in FFM beim schwimmen jemand zu tode gekommen ist, kam das doch erst tage danach überhaupt ans tageslicht, oder? ich erinnere mich nicht mehr so genau, aber da war doch was? :Gruebeln:

rookie2003 23.07.2007 15:20

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 32217)
ganz schön armselig. :(

aber ist es nicht "immer schon" so gewesen, dass solche todesfäle gerne etwas unter den tisch fallen gelassen werden?
als letztes (?) jahr in FFM beim schwimmen jemand zu tode gekommen ist, kam das doch erst tage danach überhaupt ans tageslicht, oder? ich erinnere mich nicht mehr so genau, aber da war doch was? :Gruebeln:

Ja, da hast du Recht.

Ich weiß allerdings nicht, ob die Leiche nicht erst Tage später gefunden wurde.

Und: ich meine das war schon 2005 (ein Ungar)

Danksta 23.07.2007 15:21

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 32217)
ganz schön armselig. :(

aber ist es nicht "immer schon" so gewesen, dass solche todesfäle gerne etwas unter den tisch fallen gelassen werden?
als letztes (?) jahr in FFM beim schwimmen jemand zu tode gekommen ist, kam das doch erst tage danach überhaupt ans tageslicht, oder? ich erinnere mich nicht mehr so genau, aber da war doch was? :Gruebeln:

In Roth ist wie schon erwähnt, letztes Jahr eine Schwimmerin gestorben. Die genauen Umstände kenne ich aber nicht.

In Frankfurt wurde lange (mehrere Monate, wenn ich mich recht erinnere) nach dem Rennen ein Mann geborgen. Der war schon registriert, ist aber am Tag vor dem Rennen wohl beim Probe-Schwimmen gestorben. Dadurch fiel er durch die üblichen Kontrollen des Veranstalters. Das krasse war, dass ihn niemand vermisst hat.

Volkeree 23.07.2007 15:22

Ob so ein WK zu Ende geführt wird, muss jeder selber entscheiden. Die meisten waren an der Stelle ja offensichtlich schon vorbei.

Die ersten nach dem Unfall sind als Ersthelfer an der Unfallstelle geblieben. Wenn mehr Leute an der Stelle verweilen, stört das die Rettungskräfte doch nur.

Ich kann den, der den WK ganz "normal" weiterführt genauso verstehen, wie den, dem es so stark an die Nieren geht und deshalb aufhört.

Für mich würde es sicherlich auch eine Rolle spielen, ob ich einen der Verunfallten kenne oder nicht.

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 32198)
wenn ich auf der Fahrt zum Urlaub an einer Unfallstelle mit zerfetzten Menschen vorbei käme, würde ich die nächsten Tage mit Sicherheit NICHT wirklich geniessen

Tja, so unterscheiden sich eben Menschen

deinen Zynismus anderen Menschen gegenüber kann ich nicht teilen

Wie du sagst, die Menschen reagieren auf so etwas vollkommen unterschiedlich.
Mir würde so ein Unfall nicht eine Minute des Urlaubs vermiesen, solange ausschließlich "Fremde" betroffen sind.

Dazu muss ich aber sagen, dass ich beruflich schon einiges gesehen und bearbeitet habe (kein Rettungsdienst). Wenn ich mir das jedes Mal zu Herzen nehmen würde, hätte ich bestimmt schon ein Magengeschwür oder eine Macke.
Was die Rettungsdienste in der Eifel jeden Sommer verarbeiten müssen, möchte ich erst gar nicht wissen. Die müssen auch nach einem schweren Unfall eventuell wieder zum nächsten.

Wie oft fliegen Hubschrauber durch die Skigebiete.......?

Dennoch finde ich, so ein Unfall ist schon eine tragische Sache und wünsche der Familie und den Freunden viel Kraft, die schwere Zeit durchzustehen.

Volker

honeyjazz 23.07.2007 15:26

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 32220)
In Roth ist wie schon erwähnt, letztes Jahr eine Schwimmerin gestorben. Die genauen Umstände kenne ich aber nicht.

In Frankfurt wurde lange (mehrere Monate, wenn ich mich recht erinnere) nach dem Rennen ein Mann geborgen. Der war schon registriert, ist aber am Tag vor dem Rennen wohl beim Probe-Schwimmen gestorben. Dadurch fiel er durch die üblichen Kontrollen des Veranstalters. Das krasse war, dass ihn niemand vermisst hat.

vllt verwechsele ich da auch was.
ich ereinnere mich aber auch an mind. 2 solche todesfälle beim schwimmen bei einer LD. das mit der schwimmerin in roth war mir noch halbwegs im gedächtnis, aber ich meine, es wäre in FFM auch mal was gewesen. kann aber tatsächlich sein, dass der schon vorher tot war und erst spät geborgen wurde. :Gruebeln: jedenfalls gab es damals auch sehr viel geschrei darum.

wie auch immer, tut wohl jetzt nichts zur sache.

Danksta 23.07.2007 15:32

Dabei fällt mir ein, dass ich letzten Sommer mal mit Fuxx durch die Eifel gefahren bin. Da war ein Unfall und der Hubschrauber hatte den Rotor schon aus. Das ist immer ein sehr schlechtes Zeichen.

Trotzdem sind wir weitergefahren. Natürlich mit gedrückter Stimmung. Aber was soll man machen? Anhalten, obwohl eh schon geholfen wird? Umdrehen ist für mich dann auch nicht sinnvoll, das ist aber meine persönliche Entscheidung und ich respektiere jede andere.
Ich komm aus ner Gegend, wo sich regelmäßig Leute zu Tode fahren. Wenn es an nem schönen Wochenendstag mal wieder geknallt hat, hab ich immer ein Scheißgefühl. Aber der Tag geht weiter. Sollte ich direkt vor Ort sein und meine Hilfe ist erwünscht/nötig/hilfreich, bin ich sofort dabei.

Meinen Respekt vor den Opfern äußere ich auf meine Weise. Das kann öffentlich sein, muss aber nicht. Meine Achtung vor den Toten besteht uneingeschränkt. Auch dann, wenn ich mir die Ergebnislisten angucke.


EDIT @Honey:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass in FFM nix dergleichen war. Beim Haardman war's wohl mal sehr knapp.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:39 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.