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dude 14.03.2011 21:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 548411)
Du hast Dein Gehirn gebruzelt? Das hättest Du früher sagen können, dann hätte ich mir so manches Posting gespart.
;)

Jetzt versteh' ich gar nix mehr.

hazelman 14.03.2011 21:26

:Huhu:
Zitat:

Zitat von mauna_kea (Beitrag 548408)
@Nik
nach dude brauchste nur viel laufen.
.

Der dude schwätzt Lötzinn, das geht alles übers radeln. :Huhu:

Aber Hallenhalma soll auch Wunder wirken können, wie man so hört! Kann man sogar mit der Familie trainieren. Also sogar sozialverträglich und gibt keine Haue von der Regierung! ;)

dude 14.03.2011 21:26

Zitat:

Zitat von mauna_kea (Beitrag 548408)
ich würde da eher auf alles tippen, was durch plyometrisches training angesprochen wird. blödes seilhüpfen soll da bereits wunder bewirkt haben.

Viel Seilhuepfen macht gute Seilhuepfer.

niksfiadi 14.03.2011 21:29

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 548420)
Viel Seilhuepfen macht gute Seilhuepfer.

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

HendrikO 14.03.2011 22:38

Ich habe auch immer die Meinung, laufen lernt man durch laufen, vertreten. Mittlerweile sehe ich das nur noch zum Teil so.

Es ist nicht zu leugnen, daß ich nicht ganz an die 6x kg von Haile und Co rankomme. Insofern habe mittlerweile schon den Eindruck gewonnen, daß "meine" Mischung aus Kraft und Ausdauer eine andere sein muß, als Hailes. Das einfache Runterbrechen des Trainings der Weltklasse auf Hobbysportler greift deshalb einfach zu kurz.

Klugschnacker 14.03.2011 23:12

Zitat:

Zitat von mauna_kea (Beitrag 548408)
blödes seilhüpfen soll da bereits wunder bewirkt haben.

Den Eindruck teile ich. Ich hatte zuletzt mit Andi Böcherer ein interessantes Gespräch darüber, der den gleichen Trainer hat wie Sebastian Kienle, Landestrainer Lubos Bilek. Das ist auch deshalb interessant, weil beide nie als starke Läufer galten, sich aber auch in dieser Hinsicht sehr gut entwickelt haben.

Grüße,
Arne

P.S.: Schade, dass Du Dein letztes längeres Posting wieder gelöscht hast. Es enthielt zahlreiche gute Gedanken.

Skunkworks 14.03.2011 23:19

Es soll die Vermutung geben, dass die Kinder in Iten auch Seilhüpfen.

X S 1 C H T 14.03.2011 23:21

Ich dachte hier geht es um den Hobbyathlet und nicht um den Pro ?

Klugschnacker 14.03.2011 23:41

Zitat:

Zitat von X S 1 C H T (Beitrag 548478)
Ich dachte hier geht es um den Hobbyathlet und nicht um den Pro?

Nein, das Thema Laufstil existiert für alle Athleten. Es gibt Amateure mit einem glänzenden Laufstil und Profis mit erheblichen Defiziten.

Grüße,
Arne

NBer 14.03.2011 23:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 548488)
Nein, das Thema Laufstil existiert für alle Athleten. Es gibt Amateure mit einem glänzenden Laufstil und Profis mit erheblichen Defiziten.

Grüße,
Arne

und da diese profis mit ihrem suboptimalen laufstil sicherlich auch profizeiten anbieten, stellt sich für amateure eigentlich die frage nach der notwendigkeit einer laufstilumstellung......

powermanpapa 15.03.2011 00:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 548474)
Den Eindruck teile ich. ....

hast du schonmal Boxer Joggen gesehen??
das sieht zum Teil soooo schwerfällig und jämmerlich aus

und wenn einer Seilhüpft dann doch sicher so ein Boxer

powermanpapa 15.03.2011 00:03

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 548497)
...die frage nach der notwendigkeit einer laufstilumstellung......

bei vielen täts schon ausreichen wenn sie ihre Arme gescheit mitverwenden würden
statt dessen schlenkern die
krampfen s´Gnick hochgezogen
oder schieben vor der Brust hin und her

und das schon viele Jahre

ich bin sicher das das einfacher hinzukriegen ist als den Laufstil zu verändern

da kann man noch so viele Kniebeugen machen (mach ich übrigens trotzdem hin und zu)

wenn die wenigstens mal in der Lage wären, den Schritt bewusst mal länger oder kürzer und schneller zu machen, aber an solch einfachen Umsetzungen scheiterts schon

Joersch 15.03.2011 00:09

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 548505)
hast du schonmal Boxer Joggen gesehen??
das sieht zum Teil soooo schwerfällig und jämmerlich aus

und wenn einer Seilhüpft dann doch sicher so ein Boxer

Ich denke, dass dieser Vergleich maechtig hinkt. Man doch durch Seilhuepfen vielleicht motorische und muskulaere Faehigkeiten entwickeln, die einem bei der Optimierung des Laufstils helfen koennen. Dass heisst noch lange nicht, dass dieses allein zum Ziel fuehrt. Es kann ein Puzzleteil sein. Alleine davon wird man sicherlich nicht besser... und auch nicht, wenn man die Haelfte der Trainingszeit damit verbringt. Aber ich glaube, darum geht es auch gar nicht!

Keiner bezweifelt, dass man auch eine grosse Portion spezifisches Training braucht. Die Frage ist, ob dies alles ist oder es ueber ein optimales Mass an Belastungen in Form ganz spezifischen Trainings hinaus auch sinnvoll ist, ergaezend andere Reize zu setzen...

dude 15.03.2011 00:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 548488)
Nein, das Thema Laufstil existiert für alle Athleten. Es gibt Amateure mit einem glänzenden Laufstil und Profis mit erheblichen Defiziten.

Dann sollte der Film aber IMHO besser so heissen:

"3 Schritte fuer den Profi zu einem schnelleren Laufstil"

Denn Profis sind durchaus am Umfangslimit und haben trotzdem noch Zeit.

powermanpapa 15.03.2011 00:17

Zitat:

Zitat von Joersch (Beitrag 548512)
Ich denke, dass dieser Vergleich maechtig hinkt. Man doch durch Seilhuepfen vielleicht motorische und muskulaere Faehigkeiten entwickeln, die einem bei der Optimierung des Laufstils helfen koennen. Dass heisst noch lange nicht, dass dieses allein zum Ziel fuehrt. Es kann ein Puzzleteil sein. Alleine davon wird man sicherlich nicht besser... und auch nicht, wenn man die Haelfte der Trainingszeit damit verbringt. Aber ich glaube, darum geht es auch gar nicht!

Keiner bezweifelt, dass man auch eine grosse Portion spezifisches Training braucht. Die Frage ist, ob dies alles ist oder es ueber ein optimales Mass an Belastungen in Form ganz spezifischen Trainings hinaus auch sinnvoll ist, ergaezend andere Reize zu setzen...

stimm ich dir sicherlich zu :-)

aber viele viele kriegen nie ne Verbindung --Kopf-Extremitäten--hin und da hilft auch kein verzweifeltes Gehüpfe

da wäre es für lange Zeit sinnvoller, statt dessen 20x200m VOLLE PRESSE zu rennen
aber das kriegen die einfach auch nicht umgesetzt, womöglich auch weil sich dann der Pulsmesser schwindelig piepst

Wenn einer allerdings schon ein paar Jahre ordentlich läuft
das ganze langsamer und schneller und auch mal in den anaeroben Bereich rein schafft

dann kann ne Powerseilhüpfeinheiheit neue Impulse bringen

Klugschnacker 15.03.2011 00:22

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 548513)
Dann sollte der Film aber IMHO besser so heissen:

"3 Schritte fuer den Profi zu einem schnelleren Laufstil"

Denn Profis sind durchaus am Umfangslimit und haben trotzdem noch Zeit.

Danke für den Tipp zum Titel eines Films, dessen Inhalt Du nicht kennst!
:bussi:

dude 15.03.2011 01:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 548523)
Danke für den Tipp zum Titel eines Films, dessen Inhalt Du nicht kennst!
:bussi:

Ich weiss so viel: es geht um mehr als einen Fuss vor den anderen setzten. Und das reicht fuer meine Aussage.

DasOe 15.03.2011 10:50

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 548401)
Ich denke da besonders an die Wadenmuskeln (naklar!) und die Bein- und Hüftstrecker. Wobei in den letzteren wohl auch interessantes Potential für einen schnelleren Laufstil stecken könnte... ?? Stichwort Dehnen?

Dann nehme ich den Faden nochmal auf und versuche eine Antwort.

Die Bodenkontaktzeit ist ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Laufen. Losgelöst von allen anatomischen Möglichkeiten, schauen wir uns mal an, wann das Thema akut wird.

Im Gegensatz zum Läufer, beginnt der Triathlet schon ermüdet das Laufen. Beim Radfahren werden ausser den Beinen auch die FÜSSE gefordert. Die Füsse sind ein elementarer Faktor fürs Laufen. Wobei beim Radfahren die Füsse in einer eher unbeweglichen Art gefordert werden und beim Laufen wieder sehr flexibel agieren. Damit beginnt das Elend. Die wenigsten Triathleten verfügen über eine so gute Lauftechnik, dass sie ihre Füsse geschwindigkeitsunterstützend einsetzen. Bei den meisten erinnert das eher an Enten als an Gazellen ;). Um das Potential der Beinmuskulatur abrufen zu können, braucht es kräftige Füsse.

Ein paar Beispiele für die Kräftigung habe ich beigefügt.
..:: http://www.ryffel.ch/_media/pdf/training/Fussgymnastik.pdf ::..
..:: Klack ::..

@Arne: wäre es möglich solche Übungen im Trainingslager anzubieten?

HeinB 15.03.2011 11:03

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 548513)
Denn Profis sind durchaus am Umfangslimit und haben trotzdem noch Zeit.

Es gibt auch Anfänger die an ihrem derzeitigen (orthopädischen) Umfangslimit sind, und Krafttraining on top machen können - ohne das auch nur eine Laufeinheit wegfällt.

Und das soll nichts bringen? So schnell wie dieses Frühjahr, nach einem Winter mit Krafttraining und 100/100, war ich noch nie vorher beim Laufen. Vom Radfahren haben wir da noch nicht gesprochen, und deshalb macht man als Triathlet ja eigentlich das Krafttraining.

Und die hier haben sicher auch keinen Plan, alles Quatsch: Einfach mehr Umfang.

Klugschnacker 15.03.2011 11:08

[schwitz] Äh... Heidi Jesberger ist für Gymnastik/Rumpfstabi zuständig. Wir können sie vor Ort darauf ansprechen und ein paar Übungen vorschlagen. Oder Du machst sie vor. Wir regeln das auf Malle, ok?
[/schwitz]

benjamin3011 15.03.2011 11:13

Wir haben bei uns im Verein im von Herbst bis Frühjahr 1 x die Woche Zirkeltraining mit 45 Minuten Rumpfstabi vorher. Und bin der Meinung dass das schon was bringt. Kann mir nicht vorstellen, dass ne Stunde zusätzlich Laufen da mehr Effekt hätte.

FuXX 15.03.2011 11:28

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 547934)
Da stimme ich Uli voll zu. Solang man bis max. 15-20h/Wcoeh trainiert, halte ich Krafttraining für (Hobby-)Triathleten nicht wirklich für sinnvoll.

An allererster Stelle steht eben sportartspezifisches Training mit entsprechendem Umfang.

Für mich stehen Krafttraining, Tabata (DAS Ding vor 2 Jahren hier, heute NIX!), Laufstil etc. in einer Ecke mit bis aufs Letzte aerodynamisch optimierten Zeitfahrrahmen: Sie suggerieren den einfachen Weg zur besseren Form - die Abkürzung zum Erfolg. Die aber, das sagt jaschon das Sprichwort, gibt's nicht! Schon gar nicht im Triathlon! Selbst wenn wir technikgläubigen Lemminge das nur allzu gern so hätten.

Krafttraining ist IMHO ne andere Nummer als Tabata. Ich konnte mit Krafttraining deutlich besser Rad fahren, als zuvor, obwohl ich nicht mehr die gleichen Umfaenge trainiert habe (weil keine Zeit und keine Lust).

Tabata ist ne Moeglichkeit einen anderen Reiz zu setzen - und das ist auch gut. Genau wie die intermittierenden Intervalle. Oefter mal was neues.
Zitat:

Übrigens: Wenn ich mich in USA, wo jeder 12h-Eiermann mit dem maximalen Sixpack aufläuft, umgeschaut hab, dachte ich immer, ich bekomm von denen sowas von auf die Mütze. Glücklicherweise: Alles bloß zum balzen "uffgescheppter" Ballast von 3-4kg Muskelmasse, die im Triathlon keiner braucht.
Sixpack hat doch eher was mit wenig Fett als mit viel Muckis zu tun. Aber ich weiss was du meinst, in USA laufen viele rum die nur schnell aussehen. Allerdings ist das fuers geschulte Auge meist sichtbar und sieht doch nicht ganz so schnell aus wie fuer John Doe.

FuXX

DasOe 15.03.2011 12:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 548660)
[schwitz] Äh... Heidi Jesberger ist für Gymnastik/Rumpfstabi zuständig. Wir können sie vor Ort darauf ansprechen und ein paar Übungen vorschlagen. Oder Du machst sie vor. Wir regeln das auf Malle, ok?
[/schwitz]

Kein Grund zum Schwitzen. Klar können wir das vor Ort besprechen. Vorfusseln sollte sich machen lassen :Huhu:

Habt ihr eine Digicam dabei und/oder die Möglichkeit Analyse-Videos anzuschauen?

dude 15.03.2011 14:57

Zitat:

Zitat von Tobias23 (Beitrag 548656)
Es gibt auch Anfänger die an ihrem derzeitigen (orthopädischen) Umfangslimit sind, und Krafttraining on top machen können - ohne das auch nur eine Laufeinheit wegfällt.

Die sollten lieber Radfahren oder Schwimmen.

Zitat:

Und die hier haben sicher auch keinen Plan, alles Quatsch: Einfach mehr Umfang.
Das ist Radsport, kein Triathlon.

Zitat:

Und das soll nichts bringen? So schnell wie dieses Frühjahr, nach einem Winter mit Krafttraining und 100/100, war ich noch nie vorher beim Laufen. Vom Radfahren haben wir da noch nicht gesprochen, und deshalb macht man als Triathlet ja eigentlich das Krafttraining.
Ich weiss nicht, wie oft ich es noch sagen soll: natuerlich bringt Krafttraining etwas, das bezweifelt keiner. Es ist halt weniger Zeiteffektiv als Schwimmen, Radfahren oder Laufen und sollte daher IMHO den Profis vorbehalten bleiben.

niksfiadi 15.03.2011 15:11

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 548821)
... natuerlich bringt Krafttraining etwas ...

Jetzt haben wir ihn! :Cheese:

Sitzen ja doch alle am selben Gaul, die einen schreien halt jiahaa! und die anderen hühott! Hauptsache man wird schneller...:Huhu:

dude 15.03.2011 15:23

Es ging ja nie darum, dass es nix bringt. Es ging immer bloss darum, dass ein Hobbytriathlet lieber SBR betreibt, statt irgendwelche Uebungen zu absolvieren.

Schreib' weniger, lies genauer. Mein erster Kommentar:

http://www.triathlon-szene.de/forum/...2&postcount=11

wolfi 15.03.2011 16:06

letztens habe ich ein Interview von Bob Babbitt mit Macca gehört, der hat auch gesagt, dass er erst jetzt, zur Vorbereitung auf die Quali für den Aussie - Kader zum ersten mal wieder in die Kraftkammer geht...hat er als LD-Triathlet auch nie gebraucht/gemacht!

Joersch 15.03.2011 17:23

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 548821)
Ich weiss nicht, wie oft ich es noch sagen soll: natuerlich bringt Krafttraining etwas, das bezweifelt keiner. Es ist halt weniger Zeiteffektiv als Schwimmen, Radfahren oder Laufen und sollte daher IMHO den Profis vorbehalten bleiben.

Ich weiss nicht, ob Du es schon irgendwann geschrieben hast - bei der Laenge des Freds verliert man schnell den Ubererblick - meinst Du damit Krafttraining in Form von Maximalkrafttraining etc. oder auch grundlengendere Dinge wie Rumpfkraeftigung/Stabitraining? Ich frage deswegen, weil ich mich zu erinnern meine, dass Du letzteres vergangenes Jahr auch in Deiner Rolle als Coach dem Steilkueste empfohlen hattest.... oder liege ich damit falsch?

Cheers,
Joerg

dude 15.03.2011 17:34

Zitat:

Zitat von Joersch (Beitrag 548921)
Ich frage deswegen, weil ich mich zu erinnern meine, dass Du letzteres vergangenes Jahr auch in Deiner Rolle als Coach dem Steilkueste empfohlen hattest.... oder liege ich damit falsch?

Das war eine vorwiegend psychologische Massnahme. Eine Routine, an der sein commitment(?) sichtbarer wurde.

Wie die rohen Eier eines Boxers.

Skunkworks 15.03.2011 17:59

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 548925)
Das war eine vorwiegend psychologische Massnahme. Eine Routine, an der sein commitment(?) sichtbarer wurde.

Wie die rohen Eier eines Boxers.

Könnte deiner Meinung nach der selbe Effekt auch durch das im Film empfohlene Krafttraining erzielt werden? -Quasi als positive Steuerung des Hirnmuskels?

Klugschnacker 15.03.2011 18:00

Eine der grundlegensten Trainingsregeln lautet: "Von unspezifisch zu spezifisch". Weil sie so bedeutend ist, gibt es wahrscheinlich kaum einen unter unseren TV-Zuschauern, der sie noch nicht kennt. Auch unsere Trainingspläne folgen diesen Prinzip, genauso wie alle anderen ernstzunehmenden Trainingspläne, die ich bisher gesehen habe.

"Spezifisch" bedeutet: "dem angepeilten Wettkampf ähnlich". Wer in einem Wettkampf viele Stunden lang über hügeliges Gelände fahren und danach lange laufen will, macht in der letzten Trainingsphase: genau das, nur etwas kürzer als der eigentliche Wettkampf. Dann ist das Training sehr spezifisch, also wettkampfähnlich.

In den Trainingsphasen davor ist das Training unspezifischer, ähnelt also den späteren Anforderungen des Wettkampfs weniger. Ein- bis anderthalbstündige Läufe, Schwimmen mit viel Technikanteil, Radausfahrten bis 3 Stunden Länge sind typische Vertreter, außerdem Skilanglauf, Hallenfußball und so weiter.

In der spezifischen, wettkampfnahen Phase werden komplexe Fähigkeiten trainiert, die sich aus mehreren Grundfertigkeiten zusammensetzen. In unserem Fall ist vor allem die Kraftausdauer zu nennen, die von der Kraft und der Ausdauer abhängt. Im Gegensatz dazu die wettkampfferne, unspezifische Phase: Hier werden verstärkt die Grundfertigkeiten trainiert, in diesem Beispiel also Kraft und Ausdauer. Beides trainiert man überwiegend getrennt voneinander, und zwar mit denjenigen Methoden, die sich dafür am besten eignen. Ausdauer entwickelt man mit langen, ruhigen Belastungen, Kraft mit (Achtung) Krafttraining. Dazu kommen noch Schnelligkeit (kurze Sprints), Technik und manchmal auch Beweglichkeit.

Je näher der Wettkampf rückt und je spezifischer (wettkampfähnlicher) das Training wird, umso mehr bringt man diese einzelnen Fertigkeiten zusammen. Statt Kraft und Ausdauer trainiert man Kraftausdauer, zum Beispiel lange Intervalle im Wettkampftempo. Die vorher einzeln mit den jeweils wirksamsten Methoden trainierten Fähigkeiten werden nun zusammengeführt.

Es kommt also ein wenig darauf an, über welche Trainingsphase man spricht. In der unspezifischen Phase ist Krafttraining für Triathleten eine sehr gute Sache, die in vielen Fällen hilft, Leistungsplateaus zu durchbrechen. In den letzten 10 Wochen vor einem Wettkampf sollte das Training dann sehr spezifisch werden, also SBR. Zwei Anmerkungen: Für Neulinge setzt man eher 6 als 10 Wochen; es gibt auch den Trend, in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung ab 3 Wochen vor dem Wettkampf wieder Maximalkrafttraining zu machen.

Das Prinzip "von unspezifisch zu spezifisch" gilt mehr oder weniger für alle Sportarten. Krafttraining für die Arbeitsmuskulatur ist in allen Sportarten Standard, bei denen man mehr als 25% der Maximalkraft einsetzt. Beim Triathlon ist dabei zu berücksichtigen, dass man mit Vorermüdung auf die Laufstrecke geht und weniger Kraft zur Verfügung hat als ein reiner Läufer, der sich frisch auf seine Wettkampfstrecke begibt. Außerdem hat ein Triathlet immer ein schlechteres Kraft-Last-Verhältnis als ein Läufer, wegen der Rad- und Schwimmmuskulatur.

Grüße,
Arne

Meik 15.03.2011 18:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 548946)
Eine der grundlegensten Trainingsregeln lautet: "Von spezifisch zu unspezifisch".

:Gruebeln:

DeRosa_ITA 15.03.2011 18:05

:-) mir wärs gar nicht aufgefallen hehe

Klugschnacker 15.03.2011 18:11

:Lachen2:
Danke, ist korrigiert!

dude 15.03.2011 18:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 548946)
Das Prinzip "von unspezifisch zu spezifisch" gilt mehr oder weniger für alle Sportarten.

Ich war auch lange dieser Meinung und es hat auch seinen Stellenwert. Heute sehe ich es aber zunehmend anders. Und das gilt ganz besonders fuer den Hobbytriathleten, der sich selbst bei vollstaendiger Konzentration auf Schwimmen, Radlen und Laufen niemals in den Ausbelastungsgrenzbereich begeben wird. Ich sehe da einfach keinen Bedarf fuer ergaenzende Uebungen. Alleine die Moeglichkeit sich zB wetterbedingt in verschiedenen Trainingspahsen auf verschiedene Disziplinen zu konzentrieren, gibt derart viel Gestaltungsspielraum, dass Monotonie nun wirklich nicht droht.

dude 15.03.2011 19:00

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 548944)
Könnte deiner Meinung nach der selbe Effekt auch durch das im Film empfohlene Krafttraining erzielt werden? -Quasi als positive Steuerung des Hirnmuskels?

Du kannst Dich ja nicht selbst verarschen. Wenn Dir also Dein Coach das Krafttraining als absolutes Zaubermittel empfiehlt und Du ihm hoerig bist, dann hilft das vielleicht tatsaechlich mehr als 30min. zusaetzliches Joggen.

Nur wissend klappt es eben gar nicht. Ich glaub' kaum, dass sich Dein Hobbytriathaetenhirn oder Deine Hobbytriathletenmuskulatur bei km 35 eines Marathons an plyometrische Uebungen oder wasauchimmer erinnert.

Klugschnacker 15.03.2011 19:11

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 548968)
Ich war auch lange dieser Meinung und es hat auch seinen Stellenwert. Heute sehe ich es aber zunehmend anders. Und das gilt ganz besonders fuer den Hobbytriathleten, der sich selbst bei vollstaendiger Konzentration auf Schwimmen, Radlen und Laufen niemals in den Ausbelastungsgrenzbereich begeben wird. Ich sehe da einfach keinen Bedarf fuer ergaenzende Uebungen. Alleine die Moeglichkeit sich zB wetterbedingt in verschiedenen Trainingspahsen auf verschiedene Disziplinen zu konzentrieren, gibt derart viel Gestaltungsspielraum, dass Monotonie nun wirklich nicht droht.

Es spielt doch gar keine Rolle, ob ein Athlet bereits so viel läuft, schwimmt oder radelt, dass er die Umfänge nicht weiter steigern kann, ohne auszubrennen.

Es geht darum, dort, wo noch Potentiale vorhanden sind, diese mit effizienten Trainingsmethoden zu trainieren. Wenn ein Athlet bereits eine sehr gute Ausdauer hat, aber bei der Kraft noch was fehlt, ist Krafttraining effizient.

Grüße,
Arne

dude 15.03.2011 19:15

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 548977)
Es geht darum, dort, wo noch Potentiale vorhanden sind, diese mit effizienten Trainingsmethoden zu trainieren. Wenn ein Athlet bereits eine sehr gute Ausdauer hat, aber bei der Kraft noch was fehlt, ist Krafttraining effizient.

Wir sind uns doch nur uneinig darueber, welche Methoden man anwendet. Man kann selbst beim Laufen Krafttraining machen, ohne von einem normalen Fortbewegungsschritt abzuweichen oder Gewichte zu bemuehen. Vom Radlen muessen wir ja nicht reden.

Klugschnacker 15.03.2011 19:20

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 548970)
Ich glaub' kaum, dass sich Dein Hobbytriathaetenhirn oder Deine Hobbytriathletenmuskulatur bei km 35 eines Marathons an plyometrische Uebungen oder wasauchimmer erinnert.

Bei guten Läufern kommt ein großer Teil der Energie, die sie beim Aufprall investieren, durch elastische Eigenschaften des Muskels zurück. In der Literatur findet man Werte bis 50%. Plyometrisches Training zielt darauf ab, die elastischen Eigenschaften des Muskels über den Dehnung-Verkürzungs-Zyklus zu verbessern. Es trägt damit zur Effizenz des Läufers bei und damit letztlich zu einem geringeren Energieverbrauch auf langen Strecken.

Grüße,
Arne

dude 15.03.2011 19:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 548980)
Bei guten Läufern kommt ein großer Teil der Energie, die sie beim Aufprall investieren, durch elastische Eigenschaften des Muskels zurück.

Der gute Laeufer wurde guter Laeufer durch Laufen.

Arne, da werden wir uns nie einig. Der Hobbytriathlet ist ein derartiges Brachland, da sind diese Uebungen ueber das Ziel hinaus.


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