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felix__w 07.07.2011 07:13

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 602863)
Habe die gerade noch in ein Album geschaufelt.

Danke für die Bilder. ich freue mich bereits in drei Wochen wieder im Wallis zu sein (da 'sieht' man unser Chalet)

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 602863)
Meine Nase war das ganze WE wie zubetoniert, dazu dann übernachten auf 1500m, wo ab Fünf alles im Schatten der Berge lag.

Wo war das? Leukerbad?

@Flitzetina: Nicht ganze Beiträge zitieren. Das macht nur den thread unübersichtlich.

Felix

Jimmi 07.07.2011 07:14

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 602863)
Apropos fit: so wie der Samstag abend von der Dusche ins Zelt gekrochen ist, hätte ich keinen Pfifferling drauf gewettet, dass der sich Sonntagfrüh überhaupt noma rührt, zumal der Start bereits um Fünf Uhr war...

Nu ja. Bin ja die komplette MTB Sache Samstag mit Verletzung vom Sturz am Freitag an der rechten Hand gefahren. Bei jeder Bodenwelle ein Stich in der Wunde zwichen kleinem und Ringfinger. Habe relativ schnell den Handschuh ausgezogen und den ersten Saniposten aufgesucht zum fachgerechten Verbinden. Aber ich hatte halt während der gesamten Etappe stechende Schmerzen bei jedem der unzähligen Single-Trails. Das macht einen ganz schön kirre. Dazu die eiskalte Dusche danach hat mich auch nicht gerade aufgebaut. Aber ich war schon einigermaßen erledigt. Stimmt.

sybenwurz 07.07.2011 09:12

Zitat:

Zitat von felix__w (Beitrag 602909)

Wo war das? Leukerbad?

Ja. War richtig ungemütlich.
Positiv: da die Fünferteams in Turtmann waren, gings bei Essensausgabe relaxt zu, allerdings war da oben auch der Hund begraben und der GoldenTalentsInternetBus stand auch unten in Turtmann.

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 602890)

Dein Bericht erklärt auch, warum die Supporter, die mir so begegnet sind fast so fertig aussahen wie manche Sportler :Cheese:
Vor allem einige Mädels schienen echt fertig mit der Welt zu sein am Sonntag.

Ich hab da auch nur wegen meines Muskelkaters drüber nachgedacht.
Allein der Marsch in Crans-Montana vom Parkhaus runter zum See (hab ich 3x gemacht...) hatte ja etliche Höhenmeter und die waren ordentlich steil. Dann mitm MTB zur Talstation war ok;- ging ja weitgehendst bergab, aber zu Fuss zurück war auch n ordentlicher Marsch, vorallem, wenn man noch n bissl was tragen muss.
Und apropos MTB fahren: ich hatte den ganzen Tag Laufschuhe mit flachen Sohlen an. Rennrad mit Speedplay iss da zwar rutschig aufm Pedal, aber krallt sich nicht so durch den Schuh wie SPD am MTB. Dazu fuhr ich die komplette Strecke zum Lift einhändig, weil ich ja noch die Taschen mit Klamotten dabeihatte.
Das sind lauter so Kleinigkeiten, an die man kaum denkt, die einen, zusammengenommen, aber bis abends fertig machen.
Mir hat zB. auch ne Freundin am Vorabend unserer Abfahrt ne neue Hose ausm Laden mitgebracht, aber mir wurde bereits am Freitag in Leukerbad klar, dass die Mist ist: winziges Detail, an das nie einer denken würde: der Gürtel läuft seitlich komplett in nem Tunnel, hat also keine normalen Gürtelschlaufen;- diese Gürtelschlaufen brauchste aber zum Ausrüstung-schleppen, um nen Finger reinzuhaken, sonst fallen dir nach 200m mit Packtaschen unter den Armen selbige ab...

maifelder 07.07.2011 09:22

Was sind das für orangene Mülltüten, die die Athleten über den Helmen haben, sei es MTB, Inline als auch Rennrad?

Musste man sowas aufziehen, um nicht über den Haufen gefahren zu werden oder waren die wasserscheu?

Flitzetina 07.07.2011 09:30

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 602980)
Was sind das für orangene Mülltüten, die die Athleten über den Helmen haben, sei es MTB, Inline als auch Rennrad?

Musste man sowas aufziehen, um nicht über den Haufen gefahren zu werden oder waren die wasserscheu?

Die waren Vorschrift, warum auch immer. Gabs genau so auch letztes Jahr. Schick ne? :Cheese:

Newbie 07.07.2011 10:05

im 2002 waren die Vorschrift, um zu unterscheiden, wer zu welcher Gruppe von Athleten gehört, also 1-Day-Singles, 7-Days-Singles,, Team of 5 - 7 Days, Team of 5 - 1 Day, Couples usw.

Jimmi 07.07.2011 12:42

Zitat:

Zitat von Newbie (Beitrag 603007)
im 2002 waren die Vorschrift, um zu unterscheiden, wer zu welcher Gruppe von Athleten gehört, also 1-Day-Singles, 7-Days-Singles,, Team of 5 - 7 Days, Team of 5 - 1 Day, Couples usw.

Als Single ist man auf den entsprechenden Etappen immer sofort zu erkennen und es gibt sehr oft ein aufmunterndes "Hopp, Single" oder ähnliches zu hören. Das baut auf. Und bei technischen MTB Abfahrten wissen die anderen sofort, daß man eventuell etwas langsamer unterwegs sein könnte. Und schlussendlich kann ich mich so tempomäßig einfach an meinesgleichen orientieren - wobei die Spitzenleute ähnlich schnell unterwegs sind wie manche Teams.

Macht schon Sinn.

felö 07.07.2011 13:07

Hatte auch etwas Bedenken wegen der Überzieher, war aber Netzmaterial, deshalb ganz okay.

Die Wechselzonen waren wirklich eine Herausforderung für die Supporter. Gerade in Crans Montana waren die Wege sehr weit. Bei einem dieser Wege (15-20min mit dem Bike) war vorgesehen, dass der Supporter mit dem MTB des Teilnehmers fährt, spannend wenn zwischen den beiden 25cm Körpergröße liegen und die (kleine) Supporterin noch einen riesigen Rucksack auf dem Rücken hat.... hat ja trotzdem geklappt.

Ich war extrem glücklich, dass die Teams of Five getrennt von uns in Turtmann geparkt waren, hat für mehr Ruhe und etwas mehr Ruhe und Entspannung bei Essen/Massage/Bikewash/Duschen/... gesorgt.

Einfach schön war´s.

Felö

massi 07.07.2011 13:40

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 602863)
Ach ja, Bilder!
Habe die gerade noch in ein Album geschaufelt.

Schöne Bilder, danke.
Herzliche Gratulation Jimmy, ein Gigathlon-Single-Finish ist etwas vom Grössten!

"Couple Projekt 2013" Autsch! Nicht mal für Geld und nicht mal im 5er Team...:Nee:

Flitzetina 07.07.2011 15:03

Für nochmal Gänsehaut:

http://www.swisspower.ch/Media/Media/MP3/01-Vivere.mp3

Das kam so geil beim Inline-Start in der Frühe...Sonne geht grade so auf... dann der Herzschlag... die Begleitmotorräder starten... und dann gehts los.
:Liebe:

Jimmi 08.07.2011 09:49

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 603208)
Für nochmal Gänsehaut:

http://www.swisspower.ch/Media/Media/MP3/01-Vivere.mp3

Das kam so geil beim Inline-Start in der Frühe...Sonne geht grade so auf... dann der Herzschlag... die Begleitmotorräder starten... und dann gehts los.
:Liebe:

Solche Momente gibt es beim Gigathlon öfter. Sonnenaufgang über der Felswand in Leukerbad, Schlussabfahrt von der Moosalp runter, Erreichen der Ziele auf dem Gornergrat und der Plaine Morte, Zermatt und das Matterhorn, die herrliche Kulisse beim Schwimmen in Crans Montana, die herrliche Rennradstrecke am Samstag...

Jimmi 20.07.2011 09:57

Hab mal einen kurzen Artikel getippert:

Es ist Sonntag früh kurz nach Fünf. Knapp 300 Mountainbiker kämpfen sich in der ausklingenden Nacht schweigend die Steigung von Leukerbad in die darüber liegende Felswand empor. Alle sind seid halb vier auf den Beinen, haben wenig geschlafen und nur ein kurzes Frühstück im Festzelt genossen. Es ist empfindlich kalt, fast alle haben anfangs lange Hosen und eine lange Jacke an, trotzdem wird den meisten schon sehr warm. Zum Glück ist die Straße asphaltiert, so kann man sich ganz auf sich selbst konzentrieren. Die Gedanken gehen zurück an den Vortag und den Prolog dieses härtesten Ausdauermehrkampf Europas: Dem Gigathlon 2011.
Seit Freitag ist der Tross aus über 5500 Sportlern im Wallis, dem diesjährigen Austragungsort der Gigathlon. Neben den knapp 900 Teams haben sich auch 183 Einzelstarter für dieses Rennen angemeldet, das auf 345 km Streckenlänge mit 11.111 Höhenmetern über 10 Etappen in 5 Disziplinen führt. Viele der Singles, sonst deutlich über 200, haben sich gegen einen Start entschieden. Weitere 30 Prozent werden der Herausforderung nicht gewachsen sein. Schließlich ist nicht nur die vertikal zurückzulegende Strecke deutlich über dem, was sonst bei dieser Veranstaltung abverlangt wird. Es geht außerdem zu Fuß auf den höchsten, jemals angelaufenen Punkt, dem Gornergrat bei Zermatt mit 3084 Metern.
Jimmi, Chef der Salzunger Schwimmer und Multisportler aus Leidenschaft wollte eigentlich nach 2 geglückten Teilnahmen in St. Gallen und Bern nicht noch einmal starten. Aber die diesjährige Streckenführung versprach sowohl von der sportlichen Herausforderung als auch von der Landschaft her einmalig zu werden. Also stand er dann doch nach mehreren Monaten intensiver Vorbereitung zum Prolog am Start in Turtmann und begann eine lange Reise in die Bergwelt des Wallis.
Schon das Skaten als Auftaktdisziplin hatte es in sich: Die ersten Kilometer wurden noch neutralisiert gefahren, bis es rechts ab in die Steigung nach Leukerbad ging. Dort waren auf 10 Kilometern 750 Höhenmeter zu bewältigen und damit ein ganz anderes Kaliber als die Trainingsstrecken an der Wartburg oder Gollert. Der Veranstalter hatte ausnahmsweise Stöcke zugelassen und ein großzügiges Zeitlimit gesetzt. Aber schon jetzt zeigte der Wettkampf seine Zähne, auch in Form der extremen Hitze im unteren Streckenabschnitt. Unglücklicherweise verfing sich Jimmi in einem Gulli, konnte zwar gleich wieder aufstehen, zog sich aber eine Schnittwunde an der Hand zu, die Ihm das Leben am folgenden Tag sehr schwer machen sollte.
Welche Höhe die Teilnehmer erreicht hatten, wurde vielen wohl erst am nächsten Tag bewusst, als es mit dem Bus um halb fünf vom Single-Camp in Leukerbad zurück zum großen Team-Zeltplatz in Turtmann ging und weit unten im Talgrund Lichter und Häuser nur ganz langsam größer wurden und der Bus schier endlos durch die an Vortag erklommenen Serpentinen bergab fuhr.
Als schlechter Skater und nur mit besseren Freizeitskates ausgestattet nahm Jimmi wie üblich das Rennen von hinten in Angriff und startete mit den besten Wünschen seiner Frau, die als Staffelschwimmerin ebenfalls mit in der Schweiz war, über 33 km leicht bergab zu einer der leichteren Etappen des Tages. Von dort aus ging es auf das Rennrad mit 63 km und 2000 HM sowie einer wunderschöne Strecke durch das Val d’Herault mit seinen beeindruckenden Steinpyramiden und unglaublichen Aussichten. Die Morgenfrische half, die Kräfte gut zu konservieren, denn der Tag sollte noch lang werden. Schwimmen ist normalerweise eine Stärke von Jimmi, aber durch die Verletzung an der Hand konnte er nicht richtig durchziehen und musste auch sonst auf den 3 Kilometern mit angezogener Handbremse schwimmen, da durch die veränderte Belastung und Gleichgewichtslage die Krampfgefahr groß war. So kam es dann auch bei einem der 3 Landgänge, die über unebene Stufen an einer Verpflegungsstation vorbeiführten. Nach kurzer Dehnung ging es aber weiter und der nächste Wechsel stand an auf den zweiten richtigen Hammer der Veranstaltung: Berglauf über 15 km mit gesamt 1600 Höhenmetern, vom mittagswarmen See in Crans Montana bis auf fast 3000 Metern über NN mit eisigem Wind, riesigen Geröllfeldern und Gletscherresten. Dort verpasste Jimmi fast seinen Betreuer, einen Internetfreund und Zweiradmechaniker aus Regensburg, der im Stau vor der Gondel stecken geblieben war. Erinnerungen kamen auf an den verunglückten ersten Wechsel vor 2 Jahren in Stankt Gallen, als Jimmi eine knappe halbe Stunde in der ersten Wechselzone vergebens nach dem Supporter Ausschau hielt und das Rennen schließlich ganz von hinten aufrollen musste.
Auf der Plaine Morte fand man sich aber zum Glück und fuhr mit der Seilbahn wieder bergab zum letzten Wechsel des Tages. Auch auf dem MTB ging es zunächst schier endlos bergauf. Die Verletzung des Vortages war allerdings durch Schwimmen aufgeweicht und durch den Berglauf mit Handschuhen und den ausnahmsweise erlaubten Stöcken weiter malträtiert worden. Beim Radfahren, im wörtlichsten Sinne über Stock und Stein und über nicht enden wollende steile und technischen Trails, fuhr jede Erschütterung schmerzend durch die Hand. Verzicht auf den Handschuh und ein notdürftiger Verband durch einen Sanitätsposten halfen wenig, so dass diese Etappe zu einer echten Tortur wurde. So gehandicapt war auch nicht daran zu denken, alle Wege zu fahren und es wurde mehr bergab als bergauf geschoben. Kurz nach acht Uhr abends fand sich Jimmi dann nach 13,5 Stunden Wettkampfdauer und über 5000 Höhenmetern im Ziel in Leukerbad wieder. Hundemüde, nur kalt geduscht und mit schmerzender Hand ging es fast direkt in den Schlafsack. Sein Betreuer hätte nicht gedacht, ihn am nächsten Tag wieder am Start zu sehen.
Doch nach hinten raus konnte sich Jimmi bisher immer auf seine Stärke und gute Renneinteilung verlassen und stand müde, aber voller Adrenalin am kommenden Morgen um 5 Uhr wieder am Start. Die erste Etappe auf dem Bike verlief weitestgehend schmerzfrei und führte über wundervolle Alpenwiesen, Trails und herrlichem Wetter fast wie im Urlaub. Das Schwimmen über weitere 3 km war die letzte lockere Etappe des Tages. Schon die Fahrt mit dem Rennrad über weitere 1000 HM nach Zermatt hoch erwies sich als unrhythmisch, heiß und kräftezehrend. Zudem war Jimmi wegen der besseren Übersetzung auf das Rennrad seiner Frau umgestiegen und kleine Abweichungen in der Geometrie machten ihm das Leben schwer. Viele Starter waren nicht mehr zu sehen, als er wieder auf die Laufschuhe wechselte, um nochmals 1600 Höhenmeter auf den Gornergrat zurückzulegen. Noch vollkommen im Fluß, „in the flow“, wie man über das eins sein mit sich und der Situation sagt, wurde Jimmi rau auf den Boden des Wettkampf zurückgeholt, als ein schon überholter Läufer wieder aufkam und etwas von Kontrollschluß auf dem Gipfel in 40 Minuten sagte. Die letzten 400 Höhenmeter waren dann auch geprägt von extremer Tempohatz, um nur ja nicht aus dem Rennen zu fallen. Gerade noch rechtzeitig erreichte Jimmi die Zeitmessmatte und den vorerst letzten Zug zurück nach Zermatt um dort in Windeseile zurück aufs Rennrad zu wechseln. Mit Hochgeschwindigkeit ging es anschließend talabwärts bis Stalden, wo der letzte Prüfstein der Rennens lag: Die Moosalp, mit noch mal 1200 Höhenmetern Anstieg bei zunehmender Dämmerung. Hier galt es, selbst nach 30 Stunden Wettkampfdauer, genügend mentale Stärke für 90 Minuten Quälerei bergauf zu haben. Die 40 minütige Abfahrt in zunehmender Dunkelheit war auch alles andere als einfach zu fahren. Trotzdem erreichte Jimmi kurz nach Zehn Uhr abends erschöpft, aber überglücklich das Ziel in Turtmann.

Newbie 20.07.2011 10:06

prima Bericht - Gratulation zum Finish - hört sich nach einem weiteren Wahnsinn an :Blumen:

felö 08.08.2011 22:41

… und doch noch ein Bericht zum Gigathlon 2011:

Pauschalreise ins Wallis

Die Streckenführung und das Profil des Gigathlons 2011 ließen mir keine Ruhe, so dass ich mich im Dezember 2010 im Nachrückverfahren doch noch als „Single-Athlet“ angemeldet habe.
Der Gigathlon versprach, eine Reise durch´s Wallis zu werden, um dabei nach „japanischem Modell“ in kürzester Zeit möglichst viele Sehenswürdigkeiten zu besuchen – mir war der Besuch der Sehenswürdigkeiten vergönnt, meine Frau hatte den undankbaren Part der „Supporterin“. Der Streckenplan versprach Spannung und wenig Platz für echte Erholung, die Wetterprognose war perfekt.

Pauschalreise heißt Bustransfer, Doppelzimmer mit Aussicht und Vollpension – all diese Voraussetzungen waren erfüllt, so dass dem Start mit dem Prolog am „Rolling Friday“, 01.07.2011 nichts entgegen stand … außer, dass ich erst im November mit dem Inlinen begonnen habe….

… zum Glück durften Stöcke benutzt werden, angesichts 750Hm und 19km von Turtmann nach Leukerbad keine schlechte Unterstützung und so war die erste Disziplin (relativ) schnell absolviert.

Nach einer kurzen Nacht im Zelt begann der Gigathlon dann richtig mit dem „Samedi glacial“: der Tag versprach eine Reise bis in die schneebedeckten Regionen des Wallis. Nach schnellen 35km auf Inline-Skates, anschließender herrlicher Rennradfahrt entlang den Berghängen des Unterwallis (59km/2000Hm) folgte eine kurze Erfrischung (3km) im Wasser einer kleinen Pfütze in Crans Montana.



V.a. Powerwalking brachte mich dann (mit Schneekontakt) zum Highlight des Wettkampftages, auf die Plaine Morte (2882müM).




Nach Gondelfahrt (Zeit neutralisiert) und damit verbundener Erholung startete ich noch guter Dinge in die letzte Disziplin des Tages. Was dann kam war bezeichnend für die Härte des Gigathlons: Nach 500Hm wurden wir auf einen Singletrail geleitet: ca. 8-9km Abfahrt in extremer technischer Schwierigkeit (für die meisten Teilnehmer), und das nach der Vorbelastung. Im letzten Jahr hatte ich im Training wirklich keinen Singletrail ausgelassen und befand mich in einem „Flow“, anders ist nicht zu erklären, dass ich bis auf 2 Steilstufen alles gefahren bin - leider gab es auf dieser Strecke sehr viele Stürze. Auf die rasante Fahrt folgten zur Belohnung noch sehr anstrengende 800Hm von Varen nach Leukerbad und so war ich froh nach 11:11h Wettkampfzeit den Tag erfolgreich beenden zu dürfen.

Ein (kurzer) Abend des Gigathlon: Fahrradpflege, duschen, Vorbereitung des Materials und der Nahrung für den nächsten Tag, Abendessen, Massage,… leider sind wir erst gegen 23:00 Uhr ins Zelt gekrochen ….

… und nach 4 ½ Stunden mit schlechtem Schlaf war die Nacht vorbei. Nach schnellem Erdbeermarmeladenfrühstück (fast ½ Glas der guten von zu Hause) Start in den Abschlusstag den „Gguferhärta Sunntag“ (Steinharter Sonntag) … der Name war Programm.

Die Dunkelheit auf dem ersten Stück der Bikestrecke verbreitete eine besondere Atmosphäre, das Morgenlicht sorgte für eine einzigartige Kulisse. Nach fast 4 Stunden Biken Wechsel ins Wasser – 3km Schwimmen – hochmotiviert der „Ritt“ mit dem Rennrad nach Zermatt, um nach einem gemütlichen Wechsel den Höhepunkt des Gigathlons 2011, die Laufstrecke zum Gornergrat, anzugehen. Aufgrund der Hitze wurde die Ernährung zur Herausforderung, meine Erfahrung aus mehreren Inferno Teilnahmen (und den dabei gemachten Fehlern) zahlte sich aus.



Auf dem Gornergrat eine wahnsinnige Aussicht auf das Matterhorn und die anderen umliegenden Berge des Wallis, (m)ein Ziel der letzten Monate, Motivation für unzählige Trainingsstunden in Kälte, Regen, Schnee, bei Wind und Hitze ... und die Gewissheit, dass mir nur noch ein Defekt am Rennrad ein erfolgreiches Finish nehmen könnte – Übermut war angesichts der letzten Etappe trotzdem nicht angebracht: 1200Hm auf 12km hinauf auf die Mossalp forderten alle Teilnehmer nochmals gehörig.

In Turtmann ein unbeschreiblicher Empfang, gekrönt vom Zieleinlauf zusammen mit meiner perfekten „Supporterin“.

Was bleibt? Viele Geschichten, unendliche Erlebnisse, Erinnerungen an ein ausgefülltes Wochenende, an ein besonderes Abenteuer, an eine Pauschalreise ins Wallis.

Gesamtstrecke: 340km, 11111 Höhenmeter

Felö (mit Grüßen an Jimmi und Sybenwurz :Huhu: - habe mich sehr gefreut, dass wir uns wenigstens kurz getroffen haben)

speedskater 08.08.2011 23:45

Chapeau - eine wahre ultra Leistung mit einem schönen Bericht.
Klingt (und ist wohl) wie der ultimative
und extrem abwechslungsreiche Langwettkampf
in grandioser Umgebung.
Speicher die sensorischen Erlebnisse gut ab.
Nur sehr sehr sehr wenigen ist so etwas vergönnt.

felö 05.10.2011 18:54

Für die Interessierten: die Ausschreibung für 2012 ist online (www.gigathlon.ch) - leider nicht so spektakulär wie 2011 ...

Felö

Flitzetina 08.11.2011 08:56

Das Anmeldeportal für 2012 ist noch offen :Huhu: :Huhu:

Erfahrungsgemäss nicht mehr lange. ;)

Jimmi 08.11.2011 09:46

Entwarnung an Sybi :Huhu: : Gigathlon 2012 ohne mich :cool:

sybenwurz 09.11.2011 09:40

Gebongt, dann melde ich mich nächstes Jahr mal wieder in Hersbruck zu meinem Lieblingstriathlon an...:Lachen2:

Jimmi 09.04.2012 19:16

Wettkampfberichte
 
Für alle die wo es interessiert, hier ein paar Wettkampfberichte von 3 Single- und einem Teamstart mit vielen bunten Bildchen.

Gruß vom Jimmi

Link gelöscht ----

sybenwurz 09.04.2012 21:25

Hach, kenn ich doch!
:Lachen2:
Lesenswert!

Mir blieb aber fast schon das Herz stehn, als ich sah, dass du nen neuen Beitrag hier geschrieben hast. Ich hab mich nämlich heute fürn Hersbruck-Triathlon angemeldet, der immer am gleichen WE ist...:-((

Jimmi 09.04.2012 22:21

Keine Panik! Allerdings hat mich mein Firmenteam angesprochen. Denen ist anscheinend der Biker abhanden gekommen. Aber ich kann bis auf Schwimmen und Laufen dieses Jahr noch nix anderes vorweisen. Bin mal gespant wie sich das entwickelt.

sybenwurz 09.04.2012 22:55

Also ganz ehrlich, mir spukts auch ein bisschen im Kopf rum.
Team of Five;- die meisten Disziplinen hätte ich zusammen.
Aber nedd dieses Jahr...

Jimmi 10.04.2012 06:32

Na dieses Jahr sind die Messen eh schon gelesen. Kommendes Jahr gibts wieder die 7 Tage Packung und 2014 wird wohl Pause sein.

sybenwurz 10.04.2012 08:18

Ja, nächstes Jahr dürfte interessant sein.
Aber ob ich mir den Logistikterz in nem Team, wo ja alles mit Öffentlichen geht, ne Woche antun will?
Oder anfange, den interessantesten Tag rauspicken zu wollen?
Ma guckn...

Newbie 10.04.2012 08:24

fein - eins meiner Liebilngsthemen :Huhu:

danke für den Link zu Deinem Buch - werde es gerne lesen :bussi: :Blumen:

Jimmi 04.07.2012 12:31

Und für alle die immer noch glauben, der Gigathlon wäre ein Pussy-Wettkampf:

Einzelstarter Herren 2012 im Ziel: 92
Einzelstarter Herren 2012 dnf: 101

Gruß vom Jimmi

felix__w 04.07.2012 13:02

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 771860)
Und für alle die immer noch glauben, der Gigathlon wäre ein Pussy-Wettkampf:

Sagt das jemand :confused:
Ich finde eher die Tendenz dass er immer härter und länger werden muss sehr schlecht.
Von unserem Team ist eine Atheltein schwer gestürzt (Ellbogenbruch), ein guter Athlet musste Aufgeben und eine wurde nach 8 von 10 Disziplinen aus dem Wettkampf genommen. Und ich hörte noch viele andere 'Geschichten'.
Dieses Jahr war es auch vom Wetter her hart: am Samstag >30C und am Sonntag knapp 20C und Regen.

Es wäre an der Zeit, dass die Strecke etc wieder etwas normaler würde. Das hörte ich übrigens auch von einem Couple das schon mehrmals gewonnen hat.

Felix

Flitzetina 04.07.2012 14:05

Zitat:

Zitat von felix__w (Beitrag 771881)
Sagt das jemand :confused:
Ich finde eher die Tendenz dass er immer härter und länger werden muss sehr schlecht.
Von unserem Team ist eine Atheltein schwer gestürzt (Ellbogenbruch), ein guter Athlet musste Aufgeben und eine wurde nach 8 von 10 Disziplinen aus dem Wettkampf genommen. Und ich hörte noch viele andere 'Geschichten'.
Dieses Jahr war es auch vom Wetter her hart: am Samstag >30C und am Sonntag knapp 20C und Regen.

Es wäre an der Zeit, dass die Strecke etc wieder etwas normaler würde. Das hörte ich übrigens auch von einem Couple das schon mehrmals gewonnen hat.

Felix


Ich hab einer Freundin was ähnliches geschrieben. Der letzte Gigathlon 2011 war schon hart, aber dieses Mal finde ich wirklich, dass eine Grenze überschritten wurde, was die Machbarkeit und die Sicherheit angeht.
Selbst Einzeletappen sind für normale sportliche Leute kaum noch zu bewältigen. Die MTB Strecke am Sonntag war eigentlich kaum mehr fahrbar - und vor allem für die langsameren Teams dann auch noch bei Dunkelheit zu absolvieren. Auf der Velostrecke hat sogar unser wirklich guter Fahrer bei den 20% Steigungen überlegt, ob er lieber schieben soll. Die Leute sind da haufenweise vom Rad oder in Serpentinen hoch. Was soll das noch bringen?
Unsere (guten) Inliner sind beiden jeweils an beiden Tagen gestürzt. Am Sonntag war es stellenweise wohl sauglatt durch verschmutzte Strassen - wie Schmierseife eben.
Und haben sie am Sonntag im Hagel und Gewitter in den Sempachersee geschickt! Wofür gibt es denn bitte die Ersatzlaufstrecken? Ich fand das mehr als unangenehm im Hagel und Donner mit vielleicht noch 10m Sicht irgendwo im See zu sein. Keine Bojen mehr zu sehen, keine Boote der Helfer, nur noch hier und da eine andere farbige Badekappe. Für mich war das nun bei Leibe nicht das erste mal im Freiwasser mitten in einem See und ich denke für weniger erfahrene wird das ein ziemlicher Horror gewesen sein. Und wenn dort jemand Schwierigkeiten bekommen hätte, wäre der aber 100% nicht gesehen worde und er wäre schlicht abgesoffen.
Auch das Schwimmen in der Aare, die ungefähr null Strömung aufwies ging ja saumässig lang.
Dass der Gigathlon nicht einfach nur son Wettkampf zum Spass ist, ist ja eh jedem klar, aber irgendwie ist da echt der härter, krasser Wahn ausgebrochen.

Flitzetina 04.07.2012 14:07

Nächstes Jahr übrigens dann 7 Tage am Stück... :cool:

Jimmi 04.07.2012 14:55

In der vergangenen Jahren hatten wir bei den Herren gleichbleibende Ausfallquoten um die 15-20%, also durchaus machbar.
Ich weiß auch nicht was dieses Jahr los war. Die Hitze? Verplant bei der Streckenlänge? Zu wenig trainiert? Was meint Ihr?
Das Schwimmen in der Aare war schon mal deutlich länger als geplant.
Mit dem Skaten weiß ich nicht. Keuzgefählich ist es ja sowieso.Wenn Du mit 40 kaemha in der Gruppe über die Piste bügelst und einer legt sich ab gibt das einen brutalen Gruppensturz.
Wenn ich mich für so was anmelde, mache ich mich auch mit den Strecken vertraut. Gut, 20% ist jenseits von vielem. Aber was das vioher nicht bekannt?
Unser Firmenteam hat bis auf den MTB Fahrer relativ wenig gemacht. Das sind echte Breitensportler. Und sind trotzdem gut durchgekommen.

Für das Wetter kann der Veranstalter ja wenig und das macht dann auch Skaten und MTB zur echten Härteprüfung und kostet sicher nicht unerheblich Zeit. Das Schwimmen am Sonntag wurde ja dann als Sammelstart vorgenommen, man hat also (für einige vielleicht zu spät) reagiert.
Ich habe mich im Vorfeld nicht mit den diesjährigen Strecken beschäftigt, es erschien mir aber wieder etwas mehr im Rahmen als im Vorjahr.

Flitzetina 04.07.2012 15:21

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 771962)

Für das Wetter kann der Veranstalter ja wenig und das macht dann auch Skaten und MTB zur echten Härteprüfung und kostet sicher nicht unerheblich Zeit. Das Schwimmen am Sonntag wurde ja dann als Sammelstart vorgenommen, man hat also (für einige vielleicht zu spät) reagiert.
Ich habe mich im Vorfeld nicht mit den diesjährigen Strecken beschäftigt, es erschien mir aber wieder etwas mehr im Rahmen als im Vorjahr.

Der Sammelstart hat die Wetterproblematik absolut null entschärft. Die hätten bei dieser Gewitterneigung einfach direkt auf die Laufersatzstrecke gehen müssen. Das Schwimmen durchzuführen war aus meiner Sicht unverantwortlich. Es ist reines Glück, dass nix passiert ist. Sonst würde jetzt hier anders diskutiert.

Die Strecken sahen auf dem Papier tatsächlich halb so wild aus - was aber ein Irrtum war. Die Velostrecke am Sonntag war beispielsweise am Ende als flach am See entlang in der Ausschreibung - in der Realität haben sie aber die Radfahrer über jeden noch verfügbaren Hügel in der Gegend gejagt... Da hilft dann auch entsprechende Vorbereitung wenig.
Unser MTBer ist an beiden Tagen gestürzt. Am ersten Tag durch die Vermischung mit extrem unsicheren schlechteren Fahrern... am zweiten Tag aufgrund der äusseren Umstände durch das Wetter.
Es ist richtig, dass der Veranstalter zunächst mal nichts für das Wetter kann, aber dann müssen eben Ersatzstrecken bereit liegen, die weniger kritisch sind.

Jimmi 05.07.2012 10:02

Ich muss mich bei den Staffelschwimmern in meinem Freundeskreis mal erkundigen, wie die das sehen. Ich will hoffen, das die Organisatoren das mit dem Gewitterrisiko unter Kontrolle hatten. Wenn da was passiert wäre gäbe es sicher keine weitere Austragung. Das hatten wir mal beim Großglockner Rama: Ein Toter im Gegenverkehr und dann erst mal einige Jahre Sendepause.

Die Ersatzstrecken MTB gibts ja schon, nur muss die jemand auch offiziell einbauen. Vorletztes Jahr musst das ja auch passieren, weil eine Genehmigung zurückgezogen wurde.
Das ist natürlich auch ein Thema für die Rangliste: 5 km laufen sich schneller als 3 km sich schwimmen. Und wenn Du während des Rennes die MTB Strecke änderst verschiebt es sich nóchmehr. Das mit dem Skaten ist, wie schon gesagt , kreuzgefährlich. Letztes Jahr im Tunnel hat es auch etliche ohne eigene Schuld entschärft. Was sollte man da machen? Das kann Dir auch auf ebener Strecke passieren.
Ich bin keine guter MTBler und ich kenne genug Leute die mehr wollen als sie können. Das zusammen macht es eng auf den Single-Trails. Waren die Trails extremer als in den letzten Jahren? Ich kann mich an la Chaux de fonds erinnern: Da war der erste Anstieg eine lange sehr steile Tragestelle und von Untergrund so lehmig schlammig pappig dass die ersten Staffeln aufgegeben haben. Und das ist ein paar Jahre her.

Flitzetina 05.07.2012 10:12

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 772300)
Ich muss mich bei den Staffelschwimmern in meinem Freundeskreis mal erkundigen, wie die das sehen. Ich will hoffen, das die Organisatoren das mit dem Gewitterrisiko unter Kontrolle hatten. Wenn da was passiert wäre gäbe es sicher keine weitere Austragung. Das hatten wir mal beim Großglockner Rama: Ein Toter im Gegenverkehr und dann erst mal einige Jahre Sendepause.

Die Ersatzstrecken MTB gibts ja schon, nur muss die jemand auch offiziell einbauen. Vorletztes Jahr musst das ja auch passieren, weil eine Genehmigung zurückgezogen wurde.
Das ist natürlich auch ein Thema für die Rangliste: 5 km laufen sich schneller als 3 km sich schwimmen. Und wenn Du während des Rennes die MTB Strecke änderst verschiebt es sich nóchmehr. Das mit dem Skaten ist, wie schon gesagt , kreuzgefährlich. Letztes Jahr im Tunnel hat es auch etliche ohne eigene Schuld entschärft. Was sollte man da machen? Das kann Dir auch auf ebener Strecke passieren.
Ich bin keine guter MTBler und ich kenne genug Leute die mehr wollen als sie können. Das zusammen macht es eng auf den Single-Trails. Waren die Trails extremer als in den letzten Jahren? Ich kann mich an la Chaux de fonds erinnern: Da war der erste Anstieg eine lange sehr steile Tragestelle und von Untergrund so lehmig schlammig pappig dass die ersten Staffeln aufgegeben haben. Und das ist ein paar Jahre her.

Also beim schwimmen hat es am Sonntag gedonnert und gehagelt... du kannst mir nicht erzählen, dass man Wetter so genau vorhersagen kann, dass man sicherstellen kann, dass
1. der Hagel nicht auf einmal in Tennisballgrösse runter kommt und
2. sich dem Donner nicht noch die Blitze hinzu gesellen.

Was die MTB Strecke angeht, hast du vermutlich recht, dass es für "echte" Biker machbar war.

Beim skaten war ich letztes Jahr mittendrin statt nur dabei beim Sturzfestival im Tunnel. Direkt vor mir ist ein Mädel bei ca. 40km/h zur Seite in Richtung Tunnelwand abgeflogen. Ich wollte nach ihre sehen, hatte aber keine Chance anzuhalten.
Hab nur noch nach den Sanis gebrüllt. (Ich weiss mittlerweile, dass er verhältnismässig glimpflich bei ihr abgegangen ist, weil ich sie im Netz noch finden konnte und sie angeschrieben habe).
Ein anderes Mädel fuhr heulend mit offensichtlich gebrochenem Handgelenk da rum. Die hab ich erst mal überredet, dass sie sich hinsetzt und nicht weiterfährt.
Danach bin ich nur noch ins Ziel "gerollt". Überhaupt nicht mehr auf Tempo, nur noch auf heil ankommen, bin ich gefahren.
Was ich dann im Ziel an Schürfwunden und Verletzungen gesehen habe, hat dazu geführt, dass ich NIE WIEDER in einem Rennen Inline fahren werde.

Jimmi 05.07.2012 12:20

Skaten muss jeder mit sich selbst ausmachen. Der Tunnel war mir selbst als Deutschem auch bekannt, man hatte mich gewarnt. Ich halte mich „traditionell“ aber im hinteren Feldteil auf, so auch an diesem Tag, so dass ich eigentlich nie in der Gruppe fahre und selten schneller als 30 kmh. Ich hatte frei Bahn. Ich war glaube ich auch der einzige, der beim Prolog mit Schützern den blöden Berg nach Leukerbad hoch ist.
Unsere Staffelskaterin dieses Jahr hatte auch mächtig Angst vor Stürzen, ist aber ohne durchgekommen. Fahren den in den Teams denn alle mit entsprechender Ausrüstung, sprich Schutz? Das Handgelenk ist ja nomalerweise über die Einlagen in den Handschuhen versteift, kann also nicht sehr verwunden werden und nur schwer brechen. Oder? Natürlich gibt es Schotterakne wenn man fällt und man ist sich sicher während des Rennens im Endorphinrausch vielleicht nicht ganz bewusst, dass man über sein Verhältnisse fährt. Aber die einzigen Alternativen wären doch Windschattenfahren zu verbieten oder das Skaten ganz raus zu nehmen.
Das gilt aber auch fürs Bike: Da donnern ganze Pulks dicht hintereinander im freien Fall nach unten. Ein paar können das, einige haben einfach den Schalter im Gehirn umgelegt und machen das was ihr Vordermann macht. Einmal falsch gelandet oder verbremst und es folgt ein böser Abstieg. Aber auch hier möchte ich persönlich keine „Waldautobahnen“ nutzen müssen. Dann wäre der ganze Reiz des Mountainbike raus. Außerdem ist ein Verbremser auf einer Sperpentine im Wald bei Highspeed wahrscheinlich deutlich gefährlicher als ein Abstieg auf einem Single-Trail. Ich sage immer, MTB ist die große Unbekannte, das Abenteuer im Abenteuer. Je nach Böswiligkeit der Streckenplaner und dem Wetter. Alles andere ist mehr oder weniger planbar.

Flitzetina 05.07.2012 15:10

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 772395)
[...] Fahren den in den Teams denn alle mit entsprechender Ausrüstung, sprich Schutz? Das Handgelenk ist ja nomalerweise über die Einlagen in den Handschuhen versteift, kann also nicht sehr verwunden werden und nur schwer brechen. Oder?[...]

Keine Ahnung, ob alle mit Schützern fahren, aber sicher die Mehrheit. Das ist auch der Grund, warum unsere Inliner zwar geflogen, aber dank Keflar Hose und sonstigem Schutzzeug weitgehend unversehrt davon gekommen sind.

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 772395)
Das gilt aber auch fürs Bike: Da donnern ganze Pulks dicht hintereinander im freien Fall nach unten. Ein paar können das, einige haben einfach den Schalter im Gehirn umgelegt und machen das was ihr Vordermann macht.

Unseren MTB hat geschmissen, weil am ersten Tag ja noch recht bunt gemischt nach Inline und Schwimmen eher schlechte MTB-Fahrer um ihn herum waren. Ein Mädel vor ihm hat Panik bekommen und einfach mal eine Vollbremsung hingelegt. Ihm bliebt nur noch der unsanfte Weg in die Botanik.

Am Sonntag war es wohl im Schlamm ein Fahrfehler seinerseits, der ihn ins Abseits befördert hat.

felö 05.07.2012 18:40

Ich kann nicht beurteilen, ob die Strecken immer anspruchsvoller werden, aber auch letztes Jahr ist etwa ein Drittel der Einzelstarter bei perfekten Bedingungen nicht ins Ziel gekommen - warum?

Nach meiner Erfahrung der letztjährigen Teilnahme reicht es nicht aus, jede der Sportarten "mal gemacht zu haben". Gerade beim Biken habe ich gestaunt, welches technische Können gefragt ist, nachdem am Ende des ersten langen Wettkampftages nochmal 8-9km Singletrailfahrt gefordert wurden, womit sicherlich viele schon bei den guten trockenen Bedingungen ge- oder überfordert waren. Aufgrund der Berichte, die ich über den Gigathlon gelesen hatte, war ich vorgewarnt und habe vorher sehr viel Zeit auf Singletrails verbracht und fand es immer noch streng. Ich hatte bei einigen den Eindruck, dass sie die anforderungen stark unterschätzt haben.

Der Grat bei Wetterumschwung zwischen "mir macht das wenig aus" und "das ist nicht zum Aushalten" ist bei den Belastungen sicherlich sehr schmal und individuell sehr unterschiedlich. Dass der Veranstalter bei den beschriebenen Bedingungen das Schwimmen stattfinden läßt, wundert mich nach meinen Erfahrungen aus dem Inferno Triathlon.

Beim Skaten war ich im letzten Jahr auch recht froh, dass ich es gleich als erste 2 Etappen hinter mir hatte, da die Sturzgefahr immer präsent ist und sicherlich vom Veranstalter nur mäßig beeinflusst werden kann. Allerdings fand ich es auch sehr bedauerlich, dass der Mittelstreifen im Tunnel, der holprig war und zu Stürzen geführt hat, nicht markiert war - da gibt es sicherlich Verbesserungspotential.
Allerdings war ich auch erstaunt, dass es (gefühlt) sehr viele Teilnehmer gab, die sehr viel schlechter/unsicherer auf den Skates standen, als ich und ich würde mich als eher schlechten Skater bezeichnen, bin allerdings auch recht vorsichtig gefahren.

Ich selbst war im letzten Jahr der Meinung, dass der Gigathlon als "Hobbysportler" schon eine Grenze darstellt, auch wenn ich überraschend gut durchgekommen bin. Ich war bei den Bedingungen mit der Streckenauswahl glücklich, was sich bei einem Wetterumschwung vielleicht schnell geändert hätte, auch wenn ich auf einiges vorbereitet war. Der Gigathlon stellt nicht nur konditionell und technisch, sondern auch in der gesamten Organisation eine große Herausforderung dar.

Meine Zufriedenheit war auch der Grund, warum ich dieses Jahr nicht starten wollte (wollte die traumhaften Strecken des Wallis noch ein bißchen in Erinnerung behalten:cool: ), außerdem erfordert die Vorbereitung ganz schön viel Zeit ...

... bin auch gespannt, was nächstes Jahr kommt - 7 Tage sind eine ganz schöne Packung und beim letzten 7-Tages Gigathlon sind nur 31 Einzelstarter (und eine handvoll -starterinenn) ins Ziel gekommen ...

Felö

Jimmi 06.07.2012 10:00

Ich habe mich gestern mit einer Staffelschwimmerin (immerhin Plätze 89 und 63) unterhalten, die das Vorgehen der Orga vollkommen ok fand. Die ist auch über Sammelstart raus, hat einen etwas weiter entferneten Blitz gesehen, sich aber weiterhin nicht geängstigt. Ich muss dazu sagen, das wir im Sommer ein Freiwassertraining für Kinder absichern und recht sensibel auf Gewitter reagieren.
Der Punkt schient wirklich die Hitze gewesen zu sein. In einem anderen Team sind bei Biker am Sonntag nicht mehr aufgelaufen, weil sie am Sa total dehydriert waren. So ist es wahrscheinlich auch den meisten Singles gegangen.

Habe gestern schon etwas leuchtende Augen bekommen als ich mit obiger Schwimmerin gesprochen habe. Meine Frau sah ganz bekümmert aus bei dem Gedanken, dass ich mich anmelde für 2013. Wollte eigentlich mit Midlife-Crisis kommen und dass ich das brauche, aber im Ernst:

Ein Ankommen ist extrem fraglich
Ich müsste mir 7 Tage den Arsch nachtragen lassen. Das liegt mir nicht
Ich müsste wieder massiv trainieren
Ich hätte Probleme 35 Etappen mental zu verarbeiten. Ich habe da mit 10 Teilstrecken schon Probleme
Es kostet eine Woche Urlaub und eine Stange Geld.

Gruß

Flitzetina 06.07.2012 10:43

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 772826)
Ein Ankommen ist extrem fraglich
Ich müsste mir 7 Tage den Arsch nachtragen lassen. Das liegt mir nicht
Ich müsste wieder massiv trainieren
Ich hätte Probleme 35 Etappen mental zu verarbeiten. Ich habe da mit 10 Teilstrecken schon Probleme
Es kostet eine Woche Urlaub und eine Stange Geld.

Gruß

PROS:
- Das Forum würde komplett mitfiebern
- sowas macht man dann wirklich nur einmal im Leben
- Die Anfeuerung, die jeder Einzelstarter unterwegs bekommt, ist glaub ich was ganz besonderes

Jimmi 06.07.2012 12:27

Nix da. Ich habe seit Monaten auf keinem Rennrad mehr gesessen. Auch auf keinem MTB, es sei den um zum Bahnhof zu kommen. Guck Dir meine Platzierungen an: Für einen der immer unter den letzten 20 ist, wäre das ein paar Nummern zu groß.


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