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FuXX 17.11.2009 11:17

Zitat:

Zitat von huck (Beitrag 306247)
ist der mensch nur ein tier?

Das ist doch keine offene Frage. Wir sind halt ein Tier mit anderen Faehigkeiten als andere Tiere.

Aber wieso "nur"? Warum muss sich der Mensch ueber Tiere erheben wollen? Viele Tiere haben Faehigkeiten, die den unseren weit ueberlegen sind. Und so haben wir halt die Faehigkeit Digitaluhren zu bauen (um wieder einen Bogen zu Douglas Adams zu schlagen ;)), koennen dafuer aber weder so gut laufen, noch so gut schwimmen, sehen, hoeren, fliegen oder riechen wie viele andere Tiere. (aber besser Rad fahren ;))

In unserer Natur als Tier homo sapiens sapiens liegt auch die Wissbegierde begruendet - daher ist Wissenschaft quasi Teil unserer Erbanlagen. Sie ist nur heute anders organisiert, als vor Jahrtausenden in den Hoehlen. Wissenschaft ist im wahrsten Sinne des Wortes dazu da Wissen zu schaffen. Die nuetzliche Anwendung dieses Wissens ist quasi eine Form des post-processings.

Man kann sicher versuchen gezielt Projekte zu foerdern, um vorhandene Probleme zu loesen (das wird ja auch gemacht), allerdings sollte man sich meiner Meinung nach weiter den Luxus erlauben Wissenschaft in einer eigennuetzigen Form zu betreiben, ohne einen Anwendungszweck im Hinterkopf. Bevor das gekippt wird, koennen wir ganz andere Ausgaben streichen. Und wer weiss wofuer das Wissen einmal gut ist.

FuXX

PS@Tobi: Dieser Egoismus ist, wenn du schon ueber die Evolutionsschiene kommst, eben auch Teil unserer durch die Evolution selektierten Eigenschaften und somit Teil der Natur. Und irgendwann werden wir dann eben wegselektiert, auf die eine oder andere Art. Daran wird aber sicher nicht die Schaffung ungenutzten Wissens schuld sein, sondern eher der Missbrauch vorhandenen Wissens. Klar, auf den Baeumen waer uns das vll nicht passiert, aber dafuer dann was anderes.

huck 17.11.2009 11:24

wieso soll das eine "offene" frage sein oder eben nicht?
was ist überhaupt eine "offene" frage?

aber icih halte deine antwort mal fest:
Wir sind halt ein Tier mit anderen Faehigkeiten als andere Tiere.

auf weitere antworten bin ich sehr gespannt.

chris.fall 17.11.2009 13:04

Wissenschaft auch nur eine Ersatzreligion?
 
Moin,

ich sehe die Naturwissenschaften auch als erfolgreich
(Douglas Adams weist ja darauf hin, dass einige sogar schon
das Verlassen der Ozeane als Fehler ansehen;-) an, weil wir
in der Lage sind Digitaluhren zu bauen. Das kommt von der
unten erwähnten Prüfbarkaeit der Modelle, der sich eine
Religion üblicherweise nicht stellt. Trotzdem sehe ich da
Parallelen.

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 306566)
@Helmut: Was heisst schon sicher wissen - so lange die Modelle das beschreiben, was real beobachtet wird, sind sie brauchbar. Das heisst nicht, dass sie exakt richtig sind, aber auch mit Abweichungen ist so ein Modell eben deutlich besser als gar kein Modell.

Auch wissenschaftliche Modelle haben schon bei sehr
einfachen Fragestellungen Lücken: Was ist z.B. Licht?

Es gibt das Wellenmodell und das Teilchenmodell.
Beide beschreiben bestimmte Eigenschaften korrekt, und im
Experiment belegbar. Nur leider widersprechen sich diese beiden
Modelle. Somit können wir bestimmte Eigenschaften des Lichts
genau beschreiben, wissen aber eigentlich immer noch
nicht, was es denn nun ist.

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 306567)
Das ist sicher eine unzulaessige Simplifizierung. Mit glauben hat Physik auch relativ wenig zu tun. Dazu muss man in die Kirche gehen. Wenn glauben noetig ist, dann ist es halt keine Physik.

Das sehe ich ganz genau so!

Zitat:

Es gehoert schliesslich zum Wesen eines physikalischen Modells, dass es pruefbar ist (oder auch falsifizierbar). Allerdings ist zugegebenermassen bei Modellen wie der Multiversumstheorie die Falsifizierung nicht gerade trivial - daher gibt es diesbezueglich tatsaechlich die Debatte, ob es sich um Wissenschaft handelt. Allerdings sollte eine Theorie nicht verboten sein, nur weil es schwierig ist sie zu ueberpruefen - das ist schliesslich kein Argument dafuer, dass diese Theorie nicht stimmt.
Es stimmt, dass eine Theorie nicht falsch ist, nur weil
sie kompliziert ist. Wenn aber solche komplizierten physikalischen
Modelle nur noch für einen sehr kleinen Kreis von Experten
nachprüfbar sind, muss der Rest die (populärwissenschaftlichen)
Erklärungen, nun ja, glauben.

Und das erinnert mich sehr stark an die Zeiten als nur eine
sehr kleine Schicht schrift- und lateinkundig und somit in
der Lage war, die Bibel zu verstehen.

Hinzu kommt noch, dass unser Wissen mittlerweile so
umfangreich ist, dass niemand mehr in der Lage ist, das
alles zu überprüfen. So dass man das meiste, was einem
im Lauf der Zeit so beigebracht wird, eben glauben muss, weil
einem schlicht die (Lebens)zeit fehlt das alles zu überprüfen.

Viele Grüße,

Christian

Matthias 17.11.2009 13:17

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 306654)
Auch wissenschaftliche Modelle haben schon bei sehr
einfachen Fragestellungen Lücken: Was ist z.B. Licht?

Es gibt das Wellenmodell und das Teilchenmodell.
Beide beschreiben bestimmte Eigenschaften korrekt, und im
Experiment belegbar. Nur leider widersprechen sich diese beiden
Modelle. Somit können wir bestimmte Eigenschaften des Lichts
genau beschreiben, wissen aber eigentlich immer noch
nicht, was es denn nun ist.

Das ist so nicht richtig. Licht (und andere elektromagnetische Wellen) lassen sich vollständig und korrekt in einem einzigen Modell beschreiben. Nur leider ist diese Beschreibung nicht anschaulich. Daher bemüht man, um die Phänomene anschaulich begreifbar zu machen, mal die Teilchen-, mal die Wellenvorstellung.

chris.fall 17.11.2009 13:35

Moin,

Zitat:

Zitat von Matthias (Beitrag 306666)
Das ist so nicht richtig. Licht (und andere elektromagnetische Wellen) lassen sich vollständig und korrekt in einem einzigen Modell beschreiben.

Stimmt, das habe ich auch schon mal gehört, und es unterschlagen, um keine "Encyclopedia Galactica" zu verfassen.
Danke für die Richtigstellung.

Zitat:

Nur leider ist diese Beschreibung nicht anschaulich.
Daher bemüht man, um die Phänomene anschaulich begreifbar zu machen, mal die Teilchen-, mal die Wellenvorstellung.
Und mir bleibt nur zu glauben, dass es dieses einzelne Modell gibt,
oder Wochen/Monate/Jahre(?) damit zu verbringen, es zu verstehen.

Viele Grüße,

Christian

Matthias 17.11.2009 13:44

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 306676)
Und mir bleibt nur zu glauben, dass es dieses einzelne Modell gibt,
oder Wochen/Monate/Jahre(?) damit zu verbringen, es zu verstehen.

Ich fürchte, so ist es. Nur weil du oder ich es nicht kapieren, ist die Theorie noch lange nicht sinnlos. Jedenfalls nicht, solange es ein paar Leute gibt, die sie kapieren und vielleicht sogar in der Lage sind, sie nutzbringend anzuwenden.

chris.fall 17.11.2009 13:56

Moin,

ich habe nicht geschrieben, dass ich eine Theorie für sinnlos halte,
weil ich sie nicht verstehe. Ganz im Gegenteil, ich befürworte
Forschung, auch wenn ihr Nutzen gegenwärtig nicht erkennbar ist!

Ich finde aber, dass wissenschaftliche Erkenntnisse, die wegen
ihre Komplexität, für eine große Zahl Menschen nicht nachvollziehbar
sind, von diesen Menschen nur geglaubt werden können.

Viele Grüße,

Christian

Matthias 17.11.2009 14:39

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 306689)
Ich finde aber, dass wissenschaftliche Erkenntnisse, die wegen
ihre Komplexität, für eine große Zahl Menschen nicht nachvollziehbar
sind, von diesen Menschen nur geglaubt werden können.

"Jede genügend fortgeschrittene Technologie ist nicht von Magie unterscheidbar."
;)

chris.fall 17.11.2009 14:51

Zitat:

Zitat von Matthias (Beitrag 306713)
"Jede genügend fortgeschrittene Technologie ist nicht von Magie unterscheidbar."
;)

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Helmut S 17.11.2009 15:01

@FuXX: d'accord. Es gibt nix praktischeres als ne gute Theorie ;) und in unserem Fall nix praktischeres als ein Modell. Die Herzfrequenz ist für die meisten auch recht praktisch zur Trainingssteuerung.

FuXX 19.11.2009 10:46

Zitat:

Zitat von Matthias (Beitrag 306713)
"Jede genügend fortgeschrittene Technologie ist nicht von Magie unterscheidbar."
;)

War das jetzt Terry Pratchett? Der legitime Nachfolger von Douglas Adams :)

Matthias 19.11.2009 11:29

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 307594)
War das jetzt Terry Pratchett?

Hätte ich auch spontan getippt, aber nein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Clarkesche_Gesetze
Vielleicht hat Pratchett bei Clarke geklaut?

FuXX 19.11.2009 12:05

Ah, weiter unten im wiki Artikel steht, dass Pratchett die Umkehrung von Niven bemueht :)


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