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Jörn 09.12.2019 08:00

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1498367)
Weil es sonst in zwei Tagen wieder von Jörn heißt: Ach schaut her! Ich habe Argumente gebracht und plötzlich waren die Christen wieder ruhig.

Dann lass mich die letzte Frage, nach der es ruhig wurde, wiederholen: Hat Gott nach Deiner Ansicht einen Virus konstruiert, der ausschließlich Kinder befällt?

Bleierpel 09.12.2019 08:16

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498370)
...Hat Gott nach Deiner Ansicht einen Virus konstruiert, der ausschließlich Kinder befällt?


Nein! Die Evolution schreitet in allen Belangen schneller fort, als es unser kleiner Verstand wahrhaben will. Da hat Gott rein gar nichts mit zu tun!!



Religion ist in meinen Augen immer ein Vehikel gewesen, Dinge, die der Mensch nicht versteht, erklären oder verklären zu wollen.

Wenn etwas nicht fassbar war: "tja, Gottes Fügung..." / "Muß wohl von ganz oben kommen..."



War ja auch nicht ganz ungeschickt und schon vor 2 Tausend Jahren ein sehr geschicktes Marketing mit USP-Charakter...

Mirko 09.12.2019 08:55

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498370)
Dann lass mich die letzte Frage, nach der es ruhig wurde, wiederholen: Hat Gott nach Deiner Ansicht einen Virus konstruiert, der ausschließlich Kinder befällt?

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1498190)
Bitte belege das. Wer nimmt konkret aufgrund meiner Moderation nicht mehr an der Debatte teil?

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1498211)
Ich zum Beispiel


Finde den Fehler...

Jörn 09.12.2019 09:19

Mal nimmst Du teil, mal nicht.

Mal sagst Du, Du wolltest der Behauptung entgegenwirken, es würde nicht geantwortet; aber gleich im nächsten Posting verweigerst Du dennoch die Antwort.

Mal bezeichnest Du Dich als Christ, und mal beschreibst Du, dass Du als junger Erwachsener den Glauben ans Christentum verloren hättest.

Ich finde das schwer durchschaubar.

Für mich sieht es unterm Strich so aus, als hättest Du beschlossen, dass Religion nicht kritisiert werden soll, und dass auch die Debatte darüber zu unterbleiben hätte.

FlyLive 09.12.2019 09:40

Ich empfinde die Zielsetzung der Debatten hier drin unklar. Möglicherweise habe ich nicht aufgepasst oder das Ziel ist eben unklar.

Ich gehe mit den Erfahrungen meinerseits und meiner Menschenkenntnis in die Diskussion. Ein Anderer geht mit seinem persönlichen religiös geprägten Zugang ins Gespräch. Wieder Andere, argumentieren basierend auf Wissenschaft und Prüfung etc.

Soweit finde ich das sehr gut. Jeder kann vom Anderen lernen und jeder kann wahrscheinlich auch Neues erfahren.
Wann ist aber das Ziel der Diskussion, des Meinungs/Erfahrungsaustausch erreicht ?

Mir reicht es, wenn jeder seine Ansicht vertreten kann. Ich muss niemanden dahingehend drängen, seine Sichtweise aufzugeben und sich meiner anzuschließen.
Alternativ ausgedrückt, würde ich sagen, das sowohl ein Gläubiger als auch ein Atheist genauso aus der Diskussion gehen kann, wie Sie in diese gestartet sind.
So wäre ein respektvoller Umgang gewahrt und Streitereien würden ausbleiben.
Wer streiten und dringend Recht haben will, könnte das im Privaten tun.


Mein sich aufdrängender Gedanke aktuell: Hier entstehen Streitigkeiten im "Kleinen". Aus ähnlichen Gründen entstehen Kriege in der Welt. Angezettelt und angetrieben durch Rechthaberei und Geringschätzung anderer Meinungen.

! Das ist mein Eindruck ! mehr isses nicht und soll es auch nicht sein.

:Blumen:

LidlRacer 09.12.2019 09:57

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498383)
Mein sich aufdrängender Gedanke aktuell: Hier entstehen Streitigkeiten im "Kleinen". Aus ähnlichen Gründen entstehen Kriege in der Welt. Angezettelt und angetrieben durch Rechthaberei und Geringschätzung anderer Meinungen.

Du meinst also (leicht überspitzt), man sollte keine unauflösbaren Widersprüche einer Religion aufzeigen, weil das zum Krieg führen könnte?

Ähnlich gutes Argument wie - sorry - von D. Nuhr beim Klimathema.

FlyLive 09.12.2019 10:07

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1498386)
Du meinst also (leicht überspitzt), man sollte keine unauflösbaren Widersprüche einer Religion aufzeigen, weil das zum Krieg führen könnte?

Ähnlich gutes Argument wie - sorry - von D. Nuhr beim Klimathema.

Es ist nicht notwendig jemanden von seiner Meinung zu überzeugen, wenn dieser jemand friedlich Nichtgläubig oder Gläubig ist. Ich gehe davon aus, das hier alle Diskutanten in friedlicher Absicht miteinander sprechen. Es ist traurig genug, das daraus Streit entsteht oder wie Jörn es manchmal ausdrückt - eine Schlägerei.

Sobald jemand in die Diskussion einsteigt und schlägern ankündigt, bin ich bei Dir und alle friedliebenden Teilnehmer sollten versuchen,, den Schläger zu zähmen. Dieser möchte nämlich schlägern.


Nuhr interessiert mich nicht.
Anmerkung: Die Klimawandelleugner und die Menschen, die sich nicht um eine Verbesserung der Umwelt und des Klimas kümmern wollen, schaden allen Menschen und somit auch Dir, mir und sich selbst. Es ist also kein vergleichbares Szenario wie hier.

LidlRacer 09.12.2019 10:17

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498388)
Es ist nicht notwendig jemanden von seiner Meinung zu überzeugen, wenn dieser jemand friedlich Nichtgläubig oder Gläubig ist.

Es ist auch nicht notwendig, dass sich jemand von Arnes oder Jörns (oder vielleicht meiner) Meinung angegriffen fühlt. Man kann sie ignorieren, wie man auch die Widersprüche innerhalb der eigenen Religion und zwischen allen Religionen ignoriert.

Jörn 09.12.2019 10:17

Wo aber bleibt der Fortschritt? Fortschritt entsteht dadurch, dass Widersprüche oder negative Folgen benannt und bewiesen werden, und dass ein besserer Weg offensichtlich wird.

Vernünftig zu sein bedeutet dann, sich der besser begründeten Option anzuschließen. So schreiten wir voran.

Auf diese Weise wurde „die Wissenschaft“ zur erfolgreichsten gesellschaftlichen Einflussgröße. Auf diese Weise haben Frauenrechtler die Gleichberechtigung erstritten — das waren teilweise hitzige Debatten. Damals wurden Positionen vertreten, die heute jeder absurd finden würde, abgesehen von der kath. Kirche und diversen evangelikalen Sekten. Es gibt zahlreiche weitere Beispiele für Überzeugungen, die vor zwanzig Jahren eisern verteidigt wurden, die aber heute albern sind.

Es reicht manchmal nicht, seine Meinung nur zu verkünden und sich dann schlafen zu legen. Natürlich kann man niemanden zu etwas zwingen.

Mein Anliegen ist durchaus, das bessere Argument zu finden und mich ihm anzuschließen.

Eins noch, @FlyLive: Hier wird erneut die Kritik am persönlichen Glauben gleichgesetzt mit der Kritik an Kirchen und Bibel. Kirchen und Bibel haben schon so viel Schaden angerichtet, dass eine unbekümmerte Aufzählung der Übeltaten und Widersprüche geboten scheint.

FLOW RIDER 09.12.2019 10:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1498230)
Die meisten solchen Meldungen konzentrieren sich auf die Beiträge weniger User. Etwa 90% der Beschwerden beziehen sich auf die Beiträge von nur drei oder vier Personen. Der Rest sind in der Regel Verstöße gegen unsere Regeln im Bereich "Biete & Suche". Zu den Beiträgen von Jörn, auf den Du Dich zu beziehen scheinst, gab es in den letzten Jahren keine einzige solche Beschwerde.

Dann lösche doch bitte genau diese User dem Forumsfrieden zu liebe.

FlyLive 09.12.2019 10:30

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1498393)
Es ist auch nicht notwendig, dass sich jemand von Arnes oder Jörns (oder vielleicht meiner) Meinung angegriffen fühlt. Man kann sie ignorieren, wie man auch die Widersprüche innerhalb der eigenen Religion und zwischen allen Religionen ignoriert.

Das wird ja auch getan. In den meisten Fällen zumindest.

Der Glaube bleibt, trotz bewiesener Wahrheit oder Unwahrheit, ein Mehrwert für manche Menschen. Warum soll ich ihnen diesen Mehrwert nehmen ?
Dem Atheisten, der die Prüfung, Historik und Wissenschaft schätzt, bleibt seine Zufriedenheit mit dem Wissen das er/sie sich erarbeitet hat.

Solange der Eine den Anderen nicht ungewollt bekehren will, ist doch alles gut.

Wenn ich aber stets einem Meinungsgegner hinterherlaufe und bekehren will, muss ich mich nicht wundern, wenn aus Streit eine Ohrfeige wird. Das gibt es (hier drin gut zu sehen) in beiden Richtungen. Ist aber aus meiner Sicht nicht notwendig und hat nichts mit Zivilcourage zu tun.

Jörn 09.12.2019 10:40

Aber es läuft doch niemand dem anderen hinterher?

Alle Teilnehmer des Threads, so verstehe ich es jedenfalls, sind sich doch über zwei Dinge einig:

- Erstens, jeder ruft die Seite auf, weil er es selbst will.
- Zweitens, das Thema des Threads ist Religionskritik.

Ich verstehe nicht, wie man sich da über Religionskritik beschweren kann, sofern sie zivilisiert stattfindet.

Klugschnacker 09.12.2019 10:45

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498401)
Solange der Eine den Anderen nicht ungewollt bekehren will, ist doch alles gut.

Missionieren und Bekehren wäre demnach aus Sicht der Christen etwas Negatives?
:Blumen:

Jörn 09.12.2019 10:46

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498401)
Warum soll ich ihnen diesen Mehrwert nehmen ?

Beziehst Du Dich auf den einzelnen Gläubigen?

Das ist eine gute Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass Religionskritik eine Kritik der Religion ist und nicht der Privatpersonen.

Ich bestreite den Mehrwert. Ich bin einfach nicht überzeugt davon, dass die Gläubigen einen Mehrwert empfinden. Das mag eine Außenseitermeinung sein, und ich stehe dazu. Mir scheint es so, als würden die Gläubigen denken, sie seien krank (sündig), und als bräuchten sie Heilung durch Gott oder die Kirche. In Wahrheit sind sie gesund. Der Mehrwert entsteht dann, wenn sie das entdecken.

Im Jahr 2017 fanden 75% der CDU-Abgeordneten einen religiösen Mehrwert darin, anderen Leuten das Heiraten zu verbieten, weil es ihr Gott angeblich nicht will. Diese Art von Mehrwert kann ich leider nicht akzeptieren.

Was ist mit verschleierten Frauen im Islam? Auch diese Frauen glauben vielleicht (teilweise) daran, dass es der Wille von Allah ist, und sie fühlen sich gut dabei, ihr Opfer zu bringen. Aber irgendwann kommen sie dahinter, dass es nicht stimmt. Und dann, mit 60 oder 70 Jahren, werden sie uns fragen, warum wir sie ihr ganzes Leben in diesem Irrglauben gelassen haben.

FlyLive 09.12.2019 11:00

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498395)
Wo aber bleibt der Fortschritt? Fortschritt entsteht dadurch, dass Widersprüche oder negative Folgen benannt und bewiesen werden, und dass ein besserer Weg offensichtlich wird.

Vernünftig zu sein bedeutet dann, sich der besser begründeten Option anzuschließen. So schreiten wir voran.
.

Es gibt eine Vielfalt von Menschen. Es gibt Menschen, die streben nach Aufklärung und Wissen. Andere möchten ihren Status erhalten und es sich im Leben bequem machen. Sie wollen nicht ständig Fortschritt und sind mit manchen Situationen ganz zufrieden. Ergebnisse sind doch bei Wahlen und in der Politik gut abzulesen.

So ist es eben kein besserer Weg für jemanden, der mit seinem Glauben, seine Zufriedenheit gefunden hat - das ist zu respektieren. Selbst wenn der Weg unwahr ist.
Diese Menschen zu verurteilen, die keinem Dritten schaden, ist zu verurteilen.

Vernunft, Geschlossenheit und Menschheit passen nicht zusammen. Es gab immer Gruppen die sich hinter die eine oder andere Sache stellen. Vernünftig oder nicht.
Was wir beide vernünftig erachten, muss für einen Dritten nicht vernünftig sein.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498395)

Es gibt zahlreiche weitere Beispiele für Überzeugungen, die vor zwanzig Jahren eisern verteidigt wurden, die aber heute albern sind.

Ich würde versuchen, einfach mal Begriffe wie "albern" aus der Diskussion zu lassen. Nehmen wir die Homoehe - es gibt immer noch viele Menschen, die diese Änderung schlecht finden - oder unnötig finden. Hier kann man die Politik und die Kirche kritisieren, den Homosexuellen diskriminierend im Wege gestanden zu sein. Aber nicht der persönlichen Meinung eines Einzelnen. Solange dieser sich nicht während der Eheschließung zwischen die Eheleute wirft und versucht den Bund zu verhindern.
Aktives handeln gegen die Rechte Dritter ist zu kritisieren. Passives handeln muss man nicht kritisieren.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498395)

Es reicht manchmal nicht, seine Meinung nur zu verkünden und sich dann schlafen zu legen. Natürlich kann man niemanden zu etwas zwingen.

Mein Anliegen ist durchaus, das bessere Argument zu finden und mich ihm anzuschließen.

Eins noch, @FlyLive: Hier wird erneut die Kritik am persönlichen Glauben gleichgesetzt mit der Kritik an Kirchen und Bibel. Kirchen und Bibel haben schon so viel Schaden angerichtet, dass eine unbekümmerte Aufzählung der Übeltaten und Widersprüche geboten scheint.

Warum soll das verkünden der eigenen Meinung nicht ausreichen ? Sicher reicht das aus !
Es wird vielleicht nicht die erhoffte Diskussion - aber ausreichen tut es allemal.

Dein Anliegen und sich einem besseren Argument anzuschließen ist zu respektieren. Es bringt Dich wahrscheinlich auf eine zufriedene Ebene.
Mich stellt das bessere Argument nicht zwingend zufrieden. Mich kann auch ein Argument oder eine Meinung oder ein Glauben eines Schreibers zufriedenstellen. Ich will ihn ja nicht bekehren und so reicht mir, eine andere Sichtweise kennen zu lernen.


@Jörn
Nein. Du hast bereits ausführlich Kirchen und Bibel kritisiert. Das ist doch vollkommen in Ordnung ! Und ja, ich meine auch das Kirchen und Bibel (für unwahre Erzählungen) zu kritisieren sind. Selbst die Gläubigen sehen Kirche und Bibel kritisch.
Im Falle der Kirche, erhoffen sich aus meiner Erfahrung heraus, viele Kirchengänger eine künftige Besserung, um Gläubige zurück zu gewinnen und nicht weiter zu verlieren. Sie wissen um den Schaden, der durch Kirchenvertreter entstanden ist.
Trotzdem wünscht man sich den Zusammenhalt, die Gemeinschaft, die Harmonie an die man früher wahrnahm, zurück. Manche Gläubige können vergeben, wenn man aus Fehlern lernt und diese nicht wiederholt.


Deine Kirchenkritik betrachte ich pers. größtenteils als gerechtfertigt. Die Kirche den Gläubigen zu nehmen, halte ich für falsch.

Jörn 09.12.2019 11:05

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498418)
Diese Menschen zu verurteilen, die keinem Dritten schaden, ist zu verurteilen.

Dann gib mir bitte einen Rat, und ich werde ihn befolgen. Was könnte ich noch tun, um Dir plausibel zu machen, dass sich Religionskritik auf die Religion und nicht auf die Privatperson bezieht?

FlyLive 09.12.2019 11:06

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498405)
Aber es läuft doch niemand dem anderen hinterher?

Alle Teilnehmer des Threads, so verstehe ich es jedenfalls, sind sich doch über zwei Dinge einig:

- Erstens, jeder ruft die Seite auf, weil er es selbst will.
- Zweitens, das Thema des Threads ist Religionskritik.

Ich verstehe nicht, wie man sich da über Religionskritik beschweren kann, sofern sie zivilisiert stattfindet.

Den Eindruck hast Du. Ich habe den Eindruck, man belasse es ungern bei andersartigen Meinungen.
Jedes Fragezeichen in einer Antwort deutet darauf hin, das man NOCH nicht zufrieden ist, mit dem was gesagt wurde.

Da es "Schlägereien" gibt, ist von "zivil ablaufenden" Diskussionen manchmal nichts mehr übrig. *keine pers. Schuldzuweisung !

FlyLive 09.12.2019 11:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1498409)
Missionieren und Bekehren wäre demnach aus Sicht der Christen etwas Negatives?
:Blumen:

Hat für mich nichts mit Christ zu tun. Ein Atheist kann auch einen Christen bekehren oder missionieren (im Sinne von Meinung auferlegen) wollen.

Ein Teamsportler erfreut sich an Neuzugängen, die sein Team verstärken und beleben. Da ist nichts negatives dran, wie Du merkst. Negativ wäre, in ein Team einzutreten und dort für Stunk zu sorgen.
Das Team würde sich vom Stunkmacher verabschieden und ihn ausschließen.

Umgekehrt geht auch. Das Team verbündet sich auf eine negative Art und Weise gg den Neuzugang. Er würde wohl selbst wieder gehen und sich ein anderes Team suchen. Oder er würde es dem Team passend machen.

Jörn 09.12.2019 11:20

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498418)
Die Kirche den Gläubigen zu nehmen, halte ich für falsch.

Das kann ich doch gar nicht. Bist Du der Meinung, ich könnte es?

Ich trage Argumente vor. Das tun mit mir noch viele andere Atheisten. Entweder die Gläubigen finden das überzeugend oder nicht.

Die Kirchen sind nicht vor Kritik geschützt. Das ist fair, weil die Kirchen ja nicht mit Kritik an Andersdenkenden sparen. Gleiches Recht für alle.


Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498418)
Es gibt eine Vielfalt von Menschen. (...) Was wir beide vernünftig erachten, muss für einen Dritten nicht vernünftig sein.

Ja, natürlich, das respektiere ich auch. Ich habe keineswegs vor, anderen meine Meinung aufzuzwingen, auch wenn das immer wieder angedeutet wird.

Ich hatte mal ein Erlebnis mit einem Veganer, den ersten, den ich je traf. Ich bot ihm eine Tasse Kaffee mit Milch an, hatte aber keine vegane Milch, und er trank den Kaffee dann schwarz. Das fand ich nicht sehr höflich und auch ein wenig affig. Aber natürlich hatte man sofort ein nettes Smalltalk-Thema. Jedoch war der Veganer nicht bereit, etwas darüber zu erzählen, vermutlich, weil er überall nur blöd angemacht wurde.

Etwas später habe ich dank meines Bruders viele gute Argumente kennengelernt, die für einen (nicht ganz vollständigen) Veganismus sprechen. Ich ließ mich überzeugen. Und ich denke mir, dass dieser Veganer damals mit seiner Kaffeetasse ruhig etwas offensiver hätte sein können. Man muss ja nicht gleich eine Religion draus machen. Heute wäre ich froh, wenn ich etwas früher damit angefangen hätte.

Daran kann man sehen, dass es doch ganz gut sein kann, wenn man auch mal mit neuen Ideen und Argumenten konfrontiert wird und nicht sofort auf seinen alten Gewohnheiten besteht. Man kann es sich ja mal anhören.

Nichts anderes bezwecken meine Argumente. Es sind Angebote, und ich bin selbst ebenfalls offen für Angebote. Was soll daran schlecht sein?

FlyLive 09.12.2019 11:25

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498420)
Dann gib mir bitte einen Rat, und ich werde ihn befolgen. Was könnte ich noch tun, um Dir plausibel zu machen, dass sich Religionskritik auf die Religion und nicht auf die Privatperson bezieht?

Bleib wie Du bist und vertritt die Meinung die Du hast :Blumen:

Du musst mir nichts erklären oder plausibel machen.

Ich spreche für mich und formuliere daher gerne in der "Ich-Form". Es gelingt mir nicht immer, da auch ich vor Redewendungen nicht geschützt bin - aber ich versuche es.

Außerdem versuche ich, meinen Gegenüber nicht zu veralbern. Es sei denn, es wird gewitzelt !

Die Aussage, eine Sichtweise wäre albern, würdigt den Gesprächspartner herab. Es setzt die Kritik auf die persönliche Ebene. Die Albernheit bezieht sich auf die Ansicht und somit auf denjenigen der diese Ansicht vertritt.

Jörn 09.12.2019 11:37

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498424)
Die Aussage, eine Sichtweise wäre albern, würdigt den Gesprächspartner herab. Es setzt die Kritik auf die persönliche Ebene. Die Albernheit bezieht sich auf die Ansicht und somit auf denjenigen der diese Ansicht vertritt.

Es gibt Sichtweisen, die verdienen keinen Respekt -- mal abgesehen von einer gewissen Höflichkeit. Und die Person verdient natürlich immer Respekt. Nicht jedoch das Argument.

Der Hexenglaube ist albern, und doch war er grimmige Realität. Du wirst sagen, das sind aber ganz besonders olle Kamellen.

Was ist mit dem Teufelsglaube? Der Vatikan beschäftigt zahlreiche hauptamtliche Teufelsaustreiber, und Papst war bereits Gastgeber für eine Konferenz mit mehreren hundert Exorzisten. Ist das albern? Oder respektabel? Abrakadabra!

Was ist mit den Frauenrechten, die von einigen Kirchen mit Argumenten bestritten werden, die ich als albern bezeichne. Du etwa nicht?

Das Wort "albern" deutet an, dass keine Debatte stattfinden wird, und falls doch, dann mit einem albernen Vorzeichen. Oder willst Du ernsthaft, mit ernsthaften Argumenten, über Frauenrechte streiten? Mit wem? Keine ernst zu nehmende Person wird an dieser Debatte teilnehmen. Man kann sich nur darüber lustig machen.

Jörn 09.12.2019 11:43

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498418)
Nehmen wir die Homoehe - es gibt immer noch viele Menschen, die diese Änderung schlecht finden - oder unnötig finden. Hier kann man die Politik und die Kirche kritisieren, den Homosexuellen diskriminierend im Wege gestanden zu sein. Aber nicht der persönlichen Meinung eines Einzelnen. Solange dieser sich nicht während der Eheschließung zwischen die Eheleute wirft und versucht den Bund zu verhindern.
Aktives handeln gegen die Rechte Dritter ist zu kritisieren. Passives handeln muss man nicht kritisieren.

Das sind zwei Argumente.

1. Passives Handeln kann durchaus kritikwürdig sein. Das war eine lange Debatte in den 60er-Jahren, als die Nazi-Zeit aufgearbeitet wurde. In der NS-Zeit gab es viel passive Zustimmung, oder wie man das nennen will. Die Sache war kompliziert. Aber wir sollten doch daraus gelernt haben, dass auch passive Mitläufer eine Verantwortung tragen.

2. Was die Homo-Ehe angeht: Hier würde ich vor allem betrachten, wer am Schluss die Zeche zahlt. Du sprichst viel von Harmonie, und dass jeder glauben soll, was er will, und dass man nicht zu viel daran kratzen sollte. Aber wer zahlt den Preis dafür?

Gläubige, die den Preis selber zahlen, haben meinen Segen. Wo jedoch andere den Preis bezahlen, beginnt mein Widerspruch.

Ein Beispiel dafür, dass Gläubige den Preis selber zahlen, bestünde darin, dass sie selbst keine Homo-Ehe schließen. Aber nicht, dass sie andere daran hindern, während sie selbst verheiratet sind und stets betonen, wie wichtig das für ihr Glück sei. Nach meinen Maßstäben ist das schäbig.

Jens Spahn, CDU, hat in der besagten Abstimmung zuerst so abgestimmt, dass das Thema nicht auf die Tagesordnung kommen sollte. Ein paar Monate später hat er seinen Freund geheiratet. Kritik daran halte ich für angemessen.

Eine Sache noch: Die Homo-Ehe ist einerseits ein Verwaltungsakt. Aber es ist andererseits jedem klar, dass es vor allem um eine Beendigung einer Verachtung geht. Es geht eine lange Zeit der Schmähung und der Schande zu Ende. Aus dieser Linse betrachtet beobachte ich in der Auseinandersetzung eine gewisse Niedertracht. Den Kirchen ging es überhaupt nicht um den Verwaltungsakt, sondern dass etwas gut geheißen wurde, was sie zutiefst verachtet. Die Kirchen haben Angst, dass ihr offener Hass gegen Homosexuelle nicht mehr salonfähig sein könnte.

FlyLive 09.12.2019 11:49

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498423)
Das kann ich doch gar nicht. Bist Du der Meinung, ich könnte es?

Ich trage Argumente vor. Das tun mit mir noch viele andere Atheisten. Entweder die Gläubigen finden das überzeugend oder nicht.

Die Kirchen sind nicht vor Kritik geschützt. Das ist fair, weil die Kirchen ja nicht mit Kritik an Andersdenkenden sparen. Gleiches Recht für alle.

Ich denke, Du kannst es manchmal, aber oft auch nicht. Je nachdem, wie sich dein Gegenüber öffnet.
Ich vermute, es gibt Religiöse, die auch nach Wahrheit suchen und sich der Religion abwenden, wenn sie sich für ein kritisches Gespräch bereit zeigen und einen Weg aus der Religion offen haben.
Es sollte aber Niemands Absicht sein, diejenigen zu suchen, die vielleicht einen offenen Weg bereit halten.

Gleiches Recht für alle. Aber nicht auf einem Niveau das andere Ansichten herabsetzt.


Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498423)

Ich hatte mal ein Erlebnis mit einem Veganer, den ersten, den ich je traf. Ich bot ihm eine Tasse Kaffee mit Milch an, hatte aber keine vegane Milch, und er trank den Kaffee dann schwarz. Das fand ich nicht sehr höflich und auch ein wenig affig....

Ich lese deine Geschichte mit der Randbemerkung, das Du die Einstellung eines anderen nicht voll umfänglich respektierst und sein Verhalten somit "affig" nennst.
Du kannst es respektieren und dennoch anders dazu stehen.
Zumal sein Verhalten Dich nichts kostet und Dich in keinster Weise betrifft.


Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498423)
Etwas später habe ich dank meines Bruders viele gute Argumente kennengelernt, die für einen (nicht ganz vollständigen) Veganismus sprechen. Ich ließ mich überzeugen. Und ich denke mir, dass dieser Veganer damals mit seiner Kaffeetasse ruhig etwas offensiver hätte sein können. Man muss ja nicht gleich eine Religion draus machen. Heute wäre ich froh, wenn ich etwas früher damit angefangen hätte.

Daran kann man sehen, dass es doch ganz gut sein kann, wenn man auch mal mit neuen Ideen und Argumenten konfrontiert wird und nicht sofort auf seinen alten Gewohnheiten besteht. Man kann es sich ja mal anhören.

Nichts anderes bezwecken meine Argumente. Es sind Angebote, und ich bin selbst ebenfalls offen für Angebote. Was soll daran schlecht sein?

Du warst empfänglich für dieses Thema und somit bereit, einen Weg dafür anzulegen, den Du eventuell nehmen kannst. Die Bereitschaft für eine Sache ist aber sehr individuell und Voraussetzung dafür, das Argumente abgewägt werden und eventuell fruchten.

Deine Argumente sind sehr gut, denke ich. Die Argumente lese ich am liebsten, wenn die Augenhöhe erhalten bleibt und die Sache keine Meinungen und damit Personen herabwürdigen.

:Ertrinken: ich fahre in die Schwimmhalle. Keine Flucht - eher das heutige Vorhaben meiner Freizeit.

FlyLive 09.12.2019 12:08

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498427)
Es gibt Sichtweisen, die verdienen keinen Respekt -- mal abgesehen von einer gewissen Höflichkeit. Und die Person verdient natürlich immer Respekt. Nicht jedoch das Argument.

Das Wort "albern" deutet an, dass keine Debatte stattfinden wird, und falls doch, dann mit einem albernen Vorzeichen. Oder willst Du ernsthaft, mit ernsthaften Argumenten, über ....streiten? Mit wem? Keine ernst zu nehmende Person wird an dieser Debatte teilnehmen. Man kann sich nur darüber lustig machen.

Es gibt Sichtweisen, die man nicht teilt. Steht es mir deshalb zu, sie albern zu nennen.
Ich denke nicht ! Ich denke, die Sichtweise kann man stehen lassen und seine eigene vorbringen.

Ich kann doch Sichtweisen nicht als albern bezeichnen, wenn ich weiß, das mein Gesprächspartner diese Sichtweise vertritt. Ich kann, anderer Ansicht sein.
Möglicherweise hält der Gesprächspartner sogar meine Ansicht für albern -was mache ich dann :(

Wo es mir doch zeigt, das meine Sicht nicht allgemeingültig ist und deshalb nicht albern sein kann. Die Albernheit wird der Sichtweise stempelnd hinzugefügt. Diesen Stempel braucht nur keiner.

Jörn 09.12.2019 12:20

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498430)
Ich lese deine Geschichte mit der Randbemerkung, das Du die Einstellung eines anderen nicht voll umfänglich respektierst und sein Verhalten somit "affig" nennst.

Meine Güte, das war eine Anekdote. Sei ganz beruhigt, dass ich den armen Veganer sehr nett behandelt habe. Immerhin habe ich ihn ermuntert, etwas darüber zu erzählen, und das passiert Veganern nicht allzu oft, hihi! :Lachen2:


Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498430)
Du warst empfänglich für dieses Thema und somit bereit, einen Weg dafür anzulegen, den Du eventuell nehmen kannst. Die Bereitschaft für eine Sache ist aber sehr individuell und Voraussetzung dafür, das Argumente abgewägt werden und eventuell fruchten.

Das stimmt natürlich, jeder ist zu unterschiedlichen Zeitpunkten empfänglich, oder auch nicht.

Aber was bedeutet das für diesen Thread? Ich weiß nicht, wer mitliest und wer empfänglich ist. Ich antworte auf die Postings, so gut ich kann. Was dann damit passiert, weiß ich nicht. Das muss jeder selber wissen. Dafür bin ich nicht verantwortlich.


Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498430)
Personen herabwürdigen.

Ja, man sollte private Personen nicht herabwürdigen. Etwas robuster kann man mit Büchern, Ideen oder auch lustig kostümierten Scharlatanen umgehen, das ist denen egal.

Hast Du mal die Bibel gelesen? Würdest Du sagen, dass die Herabwürdigung der Andersdenkenden ein wesentliches Anliegen dieser Schrift ist, dem sehr weiten Raum eingeräumt wird?

FlyLive 09.12.2019 12:23

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498429)
Das sind zwei Argumente.

1. Passives Handeln kann durchaus kritikwürdig sein. Das war eine lange Debatte in den 60er-Jahren, als die Nazi-Zeit aufgearbeitet wurde. In der NS-Zeit gab es viel passive Zustimmung, oder wie man das nennen will. Die Sache war kompliziert. Aber wir sollten doch daraus gelernt haben, dass auch passive Mitläufer eine Verantwortung tragen.

Das passive Zustimmen oder die passive Ablehnung schrieb ich aus der Sicht eines einzelnen Gesprächspartners. Aktiv ist nur die Äußerung der Zustimmung oder Ablehnung.
Weiter geschieht nichts.

Deinem Beispiel stimme ich zu, weil es um eine Bewegung geht, die sich gegen andere Menschen zusammen schließt und sich daraus ein Konflikt bildet.
Dem Nationalisten, der in seiner Bude sitzt und für sich alleine Nationalist ist, bringe ich nichts entgegen. Ich werde nicht an seiner Tür klingeln und kein Gespräch suchen.
Ich halte seine Position für falsch und er/sie hält meine Position für falsch.

Eingreifen muss man dann, wenn (siehe auch dein Punkt 2 ) Dritte durch seine Postion angegriffen werden. Auch vorausschauend unter dem Berücksichtigung der Geschichte, die Dritte mit einbezog und schlecht ausging.

Jörn 09.12.2019 12:28

Da kann ich wohl zustimmen, zumal ich mich ja überhaupt nicht an einzelne Privatpersonen wende. Meine Kritik gilt Religionen und Kirchen.
:Liebe:

FlyLive 09.12.2019 12:38

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498437)

Ja, man sollte private Personen nicht herabwürdigen. Etwas robuster kann man mit Büchern, Ideen oder auch lustig kostümierten Scharlatanen umgehen, das ist denen egal.

Hast Du mal die Bibel gelesen? Würdest Du sagen, dass die Herabwürdigung der Andersdenkenden ein wesentliches Anliegen dieser Schrift ist, dem sehr weiten Raum eingeräumt wird?

Ich habe die Bibel nicht gelesen, weil man 10 Seiten nicht als gelesen bezeichnen kann.

Ich sehe die Kirchenvertreter, ihre Aussagen und höre ihre Worte. All das missfällt mir und deshalb nutze ich mein Recht, mich davon zu befreien und nicht weiter zuzuhören.

Reportagen Skandale und Nachrichtensendungen bestätigen mir in Zeitabständen meine Entscheidung. Das reicht für mich, um der Religion, der Kirche aus dem Weg zu gehen.

Bald ist Weihnachten und ich freue mich auf das gemeinsame Essen mit der Familie an einem liebevoll gedeckten Tisch. Religiös werde ich deshalb aber nicht und Kirchenlieder singe ich auch nicht. Aber um meine Umarmungen wird die Family nicht herum kommen. Das mache ich ungefragt ;)

Jörn 09.12.2019 12:52

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498434)
Es gibt Sichtweisen, die man nicht teilt. Steht es mir deshalb zu, sie albern zu nennen.
Ich denke nicht ! Ich denke, die Sichtweise kann man stehen lassen und seine eigene vorbringen. Ich kann doch Sichtweisen nicht als albern bezeichnen, wenn ich weiß, das mein Gesprächspartner diese Sichtweise vertritt.

Zur Frage, ob man etwas "albern" nennen darf, würde ich Dir gerne zwei Antworten geben:

1. Mein Beispiel war die Debatte um Frauenrechte. Ich bezeichne bereits den Versuch einer Debatte als albern. Du sagst, das dürfe man nicht. Bedeutet es, dass man den Frauen zumuten soll, ernsthaft und mit artig vorgetragenen Argumenten über ihre Rechte zu debattieren? Etwa mit verschiedenen Kirchen, oder einem Islam-Verband? Und jeder trägt seine Ansichten vor?

Die Frauen werden aber sagen: "Entschuldigung, die Debatte findet nicht statt. Ende."

Das Beispiel soll zeigen, dass es legitime Szenarien gibt, in denen es überhaupt nicht angebracht ist, eine Debatte auch nur zu beginnen. Man braucht gar keine Argumente auszutauschen. Es reicht der Hinweis auf die Albernheit.


2. Was wäre, wenn die Albernheit nicht einfach eine Floskel wäre, sondern tatsächlich der Inhalt des Arguments? Es ist ja durchaus legitim, sich die Frage zu stellen, ob das Märchen von der Jungfrauengeburt albern ist. Andere Begriffe fallen einem ja kaum ein. Warum soll das nicht legitim sein?

Das ist mir ein wichtiger Punkt. Viele Gläubige sehen nicht die Albernheit des Klerus und dessen, was er sagt. Aber wenn man es ihnen mal aufzeigt, sehen sie es (oder auch nicht).

Ich lasse mich nicht zwingen, die Bischöfe ernst zu nehmen. Es gelten die Menschenrechte und der Anstand, ansonsten finde ich sie albern. Die Bischöfe versuchen mit ihren goldenen Mützen und ihrem Latein eine Überhöhung, einen überhöhten Respekt der eigenen Person, den ich demonstrativ verweigere.

Hier sind wir einfach unterschiedlicher Meinung. :Liebe:

FlyLive 09.12.2019 20:33

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498445)
Zur Frage, ob man etwas "albern" nennen darf, würde ich Dir gerne zwei Antworten geben:

1. Mein Beispiel war die Debatte um Frauenrechte. Ich bezeichne bereits den Versuch einer Debatte als albern. Du sagst, das dürfe man nicht. Bedeutet es, dass man den Frauen zumuten soll, ernsthaft und mit artig vorgetragenen Argumenten über ihre Rechte zu debattieren? Etwa mit verschiedenen Kirchen, oder einem Islam-Verband? Und jeder trägt seine Ansichten vor?

Die Frauen werden aber sagen: "Entschuldigung, die Debatte findet nicht statt. Ende."

Ich habe das Wort "darf" oder "dürfen" mit Absicht nicht verwendet. Ich möchte Dir oder Anderen keine Vorschriften für eine Diskussion machen.
Ich schrieb, das ich es für besser halte, ein abwertendes Wort im Gespräch besser für sich zu behalten und schrieb deshalb, das zugunsten der Unterhaltung man ein Statement nicht als albern abtun könne. Man kann es tun - zur Unterhaltung trägt es aber nicht bei.

Zu den Frauenrechten als Beispiel ! ....und nur als Beispiel.
Ich habe nie gelernt, das Männer und Frauen auf unterschiedlichen Ebenen stehen könnten. Es ist für mich überhaupt kein Thema, das ein Mensch auf Augenhöhe mit einem Menschen steht.
Ich würde selbst Tieren einen deutlich höheren Stellenwert gönnen.

Noch dazu - nie musste ich eine Diskussion über Frauenrechte führen. Ich gehe davon aus, das Frauen sich selbst gleichberechtigt sehen und sich daher nie beklagten.
Es ist traurig, das es Menschen gibt, die solche Ungerechtigkeiten als korrekt einordnen. Meine Meinung: sperrt sie ein.

Trotzdem: in einem ernsthaften Gespräch, kann ich mein Argument nur setzen, wenn ich versuche die Augenhöhe zu halten. Daher würde ich auch hier versuchen, den Gegenüber ernst zu nehmen.
So habe ich die Chance, ihm viele Punkte aufzuzeigen, die sein Denken beeinflussen.
Möglicherweise kommt ihm schon bald die eigene Meinung albern o.ä. vor. Das halte ich für nicht ausgeschlossen.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498445)


2. Was wäre, wenn die Albernheit nicht einfach eine Floskel wäre, sondern tatsächlich der Inhalt des Arguments? Es ist ja durchaus legitim, sich die Frage zu stellen, ob das Märchen von der Jungfrauengeburt albern ist. Andere Begriffe fallen einem ja kaum ein. Warum soll das nicht legitim sein?

Das ist mir ein wichtiger Punkt. Viele Gläubige sehen nicht die Albernheit des Klerus und dessen, was er sagt. Aber wenn man es ihnen mal aufzeigt, sehen sie es (oder auch nicht).

Ich meine, sobald eine Aussage ernsthaft gemacht wird, ist diese nicht als albern zu bezeichnen. Denn der Gegenüber meint es nicht albern, sondern ernst.

Nennen es irgendwann beide albern - okay. Dann hat man rumgealbert :Lachen2:

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1498445)
Ich lasse mich nicht zwingen, die Bischöfe ernst zu nehmen. Es gelten die Menschenrechte und der Anstand, ansonsten finde ich sie albern. Die Bischöfe versuchen mit ihren goldenen Mützen und ihrem Latein eine Überhöhung, einen überhöhten Respekt der eigenen Person, den ich demonstrativ verweigere.

Hier sind wir einfach unterschiedlicher Meinung. :Liebe:

Das sehe ich exakt genauso. Onkel Bischof kann mich mal, wenn er glaubt etwas Besseres zu sein und nebenbei irgendwelche Stories erzählt, die ich nicht brauche.
Ich finde, die Kirchenvertreter können auch ohne "Stories vom Pferd" sich gesellschaftlich gut einbringen. Das es dazu nicht mal eine Kirche oder ein Gewand braucht, muss ich weiter nicht erklären.

Möchte ich den Bischof aber stressen, muss ich aufpassen, das er mir nicht beleidigt davonläuft, wenn ich ihm sage: Du bist zwar albern, aber ich möchte mich dennoch mit Dir unterhalten. Das kann schiefgehen. :)

.................

Zu guter letzt: das sind nur meine Ansichten für einen Dialog. Ich will Dir nicht sagen, Du könntest daraus lernen, weil ich deine Art respektiere - Dich (und jeden sonst) aber aufgrund des Gesprächsstil hintergründig als guter, mäßig guter oder unbrauchbarer Gesprächspartner einstufe. Wie gut ein Gespräch war, sieht man u.U. auch deren Dauer. Da gilt auch für den Grad der gefühlten Beleidigung. Je mehr meine Sichtweisen als idiotisch, läppisch oder albern abgetan werden, desto weniger wert hat es, weiter im Gespräch zu bleiben.
Die Entscheidung beleidigt zu sein, ist beim Beleidigten und nicht bei dessen Gesprächspartner.
Wir hatten aus meiner Sicht, ein gutes Gespräch ! Danke

Jörn 09.12.2019 22:29

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1498510)
Die Entscheidung beleidigt zu sein, ist beim Beleidigten und nicht bei dessen Gesprächspartner.

Ich habe ein schlechtes Gewissen, erneut zu antworten, weil unser Dialog schon recht viel Raum eingenommen hat und nun erstmal andere Teilnehmer zu Wort kommen müssten.

Aber das Thema der Beleidigung schimmert immer wieder durch, und deswegen lohnt es sich vielleicht, nochmal etwas dazu zu schreiben.

Um es anschaulich zu machen, ein kurzer Ausflug zum berühmten "Blasphemie-Paragraphen":
Der deutsche "Blasphemie-Paragraph" ist das Verbot, religiöse Dinge zu verunglimpfen. Entscheidendes Kriterium ist die Störung des öffentlichen Friedens. Man könnte auch sagen, es geht um den Grad der öffentlichen Aufruhr, der darüber entscheidet, ob etwas zulässig ist oder nicht. Klingt erstmal vernünftig.

Nun könnten bestimmte Religionsgemeinschaften auf den Dreh kommen, bei jeder Kleinigkeit völlig aus der Haut zu fahren. Auf diese Weise würde eine eher freiheitliche Regelung, die lediglich den öffentlichen Frieden nicht mutwillig gestört sehen möchte, dazu führen, dass überhaupt keine Freiheit mehr besteht. Mehr noch: Die Entscheidung darüber, was zulässig ist, läge allein bei den Religionsgemeinschaften -- weil diese darüber entscheiden, wann sie aus der Haut fahren. Andersdenkende wären dieser Willkür machtlos ausgeliefert.
Aus diesem Grund kann die Entscheidung, was als Beleidigung gilt, nicht allein von einer Partei abhängen.

Soweit ich weiß, richtet sich die Rechtsprechung vor allem danach, ob bestimmte Äußerungen allein den Zweck verfolgten, etwas herabzusetzen, oder ob stattdessen eine inhaltliche Auseinandersetzung stattfand. Bei einer inhaltlichen Auseinandersetzung überwiegt das Recht der freien Meinungsäußerung.

Ich finde das weise und würde es auch auf den alltäglichen Umgang übertragen. Wer also sein eigenes Beleidigt-Sein dazu verwendet, die Debatte zu beenden oder bestimmte, berechtigte Inhalte zu verhindern, der liegt falsch. Der muss lernen, weniger beleidigt zu sein oder es auszuhalten.

Trimichi 26.12.2019 13:39

Haapy Chanukka, insbesondere auch nach München, uns allen, also an alle, die Weihnukka feiert. Hierbei handelt es sich um eine Kunstausstellung in München.

Frohen 2. Feiertag an die Christen und wegen der Moslems hier, bald ist wieder Freitag.

Ich selbst tippe hier, da ich beichte muss, dass ich den J. Habermas erst bis Seite 88 gelesen habe. Ich kann mich erst ab März intensiv mit dem Lesen der beiden Bände widmen. Daher hatte ich als deadline der Lesechallenge den 31.3. 2020 anberaumt.

Frohes Lesen, stricken und Kreuzworträtzellösen, viel Spaß bei den Brettspielen auch.

Lassts knacken!

M. :Blumen:

Jörn 28.12.2019 15:31

Der Thread begann damit, dass zwei katholisch geführte Kliniken die Untersuchung und Behandlung einer vermutlich vergewaltigten Frau verweigert hatten.

Hier ist ein aktuelles Interview eines Chefarztes einer katholischen Klinik, der in der Rückschau die näheren Umstände erläutert:

https://www.deutschlandfunk.de/austr...icle_id=466642

Ich fand das Interview sehr interessant, weil es die Hintergründe und Konflikte gut darstellt.

phonofreund 30.12.2019 13:18

Heute in der FAZ: Total verstrahlt!!!!!

Australiens einstiges Tennis-Idol Margaret Court hat sich endgültig ins Abseits manövriert und nicht nur ihr sportliches Denkmal vernichtet. Als Pastorin einer Kirche in Perth holte die 77-Jährige am Wochenende zum großen Rundumschlag gegen Lesben, Schwule und Transgender aus. „Der Teufel ist in die Medien, die Politiker, die Erzieher und das Fernsehen gefahren“, donnerte Court von der Kanzel: „Er will die Menschen kontrollieren und die Gehirne der Menschen beeinflussen.“

Das habe Satan in Bezug auf die Sexualität bereits geschafft. „Kinder entscheiden sich heute mit sieben oder acht Jahren, ihre Sexualität zu ändern – lest die ersten beiden Kapitel der Schöpfungsgeschichte, das ist alles, was ich dazu sage“, sagte Court weiter.

Sie sei sicher, dass die Bewegung der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) sich längst wünsche, das T für Transgender niemals hinzugefügt zu haben: „Speziell im Frauensport werden sie damit noch sehr viele Probleme bekommen.“ Spätestens mit 17 Jahren würden junge Menschen anfangen, Hormone zu nehmen, um ihr Geschlecht zu verändern: „Aber allein Gott hat uns so gemacht, wie wir sein sollen.“

Schon vor zwei Jahren hatte Court, mit 24 Grand-Slam-Titeln Rekordgewinnerin bei den vier großen Turnieren, in einer christlichen Radiosendung behauptet: „Der Tennissport ist voll von Lesben. Wir sind hier, um ihnen zu helfen. Wir sind nicht gegen diese Leute.“ Transgender-Kinder bezeichnete sie bereits damals als „Werk des Teufels“.

Die Tennis-Ikonen Billie Jean King und Martina Navratilova hatten sich daraufhin als erste den Forderungen angeschlossen, die Margaret Court Arena in Melbourne aufgrund der homophoben Äußerungen ihrer Namensgeberin umzubenennen. „Wenn etwas deinen Namen trägt, musst du offen sein und jeden empfangen wollen“, sagte King. Der dreimalige Wimbledonsieger John McEnroe hatte Court vorgeworfen, „uns ins tiefste Mittelalter“ versetzen zu wollen.

merz 30.12.2019 16:28

https://www.faz.net/aktuell/sport/au...-16558696.html

m.

LidlRacer 29.01.2020 21:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1057760)
Verlorene Ehre - Der Irrweg der Familie Sürücü
22.08.2011 | 43:35 min | Verfügbar bis 04.07.2015
Die Dokumentation befasst sich mit Deutschlands bekanntestem Ehrenmordfall: dem Mord an Hatun Sürücü. Im Februar 2005 wurde sie an einer Bushaltestelle in Berlin von ihrem Bruder erschossen.
http://www.ardmediathek.de/tv/Dokume...castId=3822114

Hab gerade diesen sehr bewegenden Film "Nur eine Frau" über diese haarsträubende Geschichte im Ersten gesehen.
Online:
https://www.ardmediathek.de/ard/play...ntes-filmdrama

qbz 12.02.2020 12:53

Zölibat und Weihe für Frauen
 
Die katholische Kirche lebt weiter in und mit der Vergangenheit: Der Papst erteilte der empfohlenen Lockerung des Zölibates in Ausnahmefällen bei Priestermangel wie am Amazonas und der Weihe für Frauen eine Absage.

"Aber: Die Forderungen nach Priesterinnen sei der falsche Weg. Man dürfe das Verständnis von Kirche nicht auf funktionale Strukturen“ reduzieren: „Ein solcher Reduktionismus würde uns zu der Annahme veranlassen, dass den Frauen nur dann ein Status in der Kirche und eine größere Beteiligung eingeräumt würden, wenn sie zu den heiligen Weihen zugelassen würden."

papst-franziskus-will-den-zoelibat-nicht-lockern

Für die Amazonas Region bedeutet das ein weiteres Anwachsen der Evangelikanen.

MattF 12.02.2020 13:30

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1510447)

"Aber: Die Forderungen nach Priesterinnen sei der falsche Weg. Man dürfe das Verständnis von Kirche nicht auf funktionale Strukturen“ reduzieren: „Ein solcher Reduktionismus würde uns zu der Annahme veranlassen, dass den Frauen nur dann ein Status in der Kirche und eine größere Beteiligung eingeräumt würden, wenn sie zu den heiligen Weihen zugelassen würden."

Aber anders rum ist es natürlich OK. Priester dürfen nur Männer sein und darüber will die Kirche erst gar nicht diskutieren. Hier darf man dann reduzieren :Lachanfall: :Lachanfall:

Klugschnacker 15.02.2020 19:34

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Interessanter Tweet vom Dalai Lama. :Blumen:

Klugschnacker 15.02.2020 19:42

Obwohl der Tweet grundsätzlich auf meiner Linie liegt, scheint er mir einen Widerspruch zu enthalten.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und "common sense" (gesunder Menschenverstand) gehen oft in gegensätzliche Richtungen. Die Menschen haben in ihrer Geschichte schon viel Mist gebaut und sich dabei auf den gesunden Menschenverstand berufen.


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