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Zitat von Hafu
(Beitrag 1653064)
Der Angriffskrieg wurde vom Zaun gebrochen, da Putin ein Trauma mit dem Zusammenbruch der UDSSR in den 90er Jahren hatte, den er als KGB-Agent in der DDR und später in Russland erlebt hat, und weil Putin von einer neuen großrussischen Föderation träumt, zu der möglichst viele der Staaten gehören sollen, die vor 1990 zur UDSSR gehört haben. Aus irgendwelchen "berechtigten Sicherheitsininteressen" greift man keinen kleineren Staat an und begeht keine Kriegsverbrechen. Punkt.
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine hat überhaupt nichts mit der NATO-Osterweiterung zu tun.
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Als Arzt kennst Du ja die Symptome eines seelischen Trauma´s. Angriffskriege, wozu das Einverständnis eines ganzen Regierungsapparates incl. des Generalstabes plus eines relevanten Teils der herrschenden Oberschicht eines Staates notwendig sind, gehören nicht zu den Symptomen. Man erfasst im allgemeinenen die Kriegsursachen besser mit historisch-politologisch-ökonomischen Analysen als mit einem auf 1 Person reduzierten Psychogramm. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass in der Neuzeit die bekannten Angriffskriege der imperialen Supermächte USA und UDSSR / RF jeweils in der Pathologie des jeweiligen Präsidenten wurzelten. Es wäre zu schön, wenn es so wäre, dann bräuchte es nur Psychotests vor einer Präsidentschaftswahl und die Menschheit wäre Kriege auf immer los.
Auch wenn Du es fett schreibst, die Tatsache, dass bei den Verhandlungen der neutrale Status der Ukraine an 1. Stelle steht, bestätigt doch, ein, wenn nicht das wichtigste erklärte Kriegsziel Russlands neben der Krim und dem Schutz der autonomen Republiken, an deren Grenzen seit Jahren Krieg herrschte ist, die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und die Errichtung von NATO-Stützpunkten in der Ukraine zu verhindern.
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Zitat von Hafu
(Beitrag 1653064)
Der zweite Tschetschenienkrieg wurde von Putin auch nicht geführt, da der Nordkaukasus eine NATO-Mitgliedschaft angestrebt hatte, sondern als imperialistischer Angriffskrieg, um den Nordkaukasus, der sich als unabhängig erklärt hatte, zurück in die russische Föderation zu holen.
Das damalige russische Narrativ (zur innenpolitischen Rechtfertigung) waren angebliche Terroranschläge tschetschenischer Gruppen in Moskau, bei denen es viele Hinweise gibt, dass es sich dabei z.T. um false-flag-Aktionen gehandelt hatte.
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Nach der Erläuterungen der Bundeszentrale für politische Bildung wollten islamistische Rebellen unter Führung von Basajew und Emir Ibn al-Chattab (Saudi-Arabien, im Kontakt mit USA?) im Kaukasus (Tschetschenien und Dagestan) eine islamische Republik gründen, bekämpften den gewählten Präsidenten Maschadow und verübten zahlreiche Terroranschläge in Moskau, Tschetschenien und Dagestan (Machatschkala). Ich hatte übrigens damals längeren Kontakt zu Kriegsflüchtlingen (Familien mit traumatisierten Kindern) aus Dagestan, welche vor dem Terror der Islamisten aus Dagestan nach Berlin geflohen sind.
Einige tschetschenische Islamisten beteiligten sich als bewaffnete Gruppen später wieder in Syrien am Krieg gegen Assad mit Unterstützung der USA, andere gingen ins Exil, u.a. nach Deutschland oder USA. In Boston verübte ein tschetschenischer Islamist im Exil beim Boston-Marathon einen Terroranschlag und ist zur Todesstrafe verurteilt worden.
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Zitat von Hafu
(Beitrag 1653064)
Einen echten Waffenstillstand und echten Frieden kann es mit Putin (so wie er augenblicklich tickt) erst geben, wenn Russland auch mit seinen militärischen Bemühungen im Osten und im Süden der Ukraine gescheitert ist.
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Ob echt oder unecht, jeder Waffenstillstand / Friede ist besser als Krieg.
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