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Schwarzfahrer 07.08.2025 13:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787345)
Es gibt keine "Marktpreise" im Sinne eines freien Marktes bei den Energiepreisen. Die Energiepreise sind alle subventioniert. Auch die fossilen Energieträger und selbstverständlich auch die Atomenergie.

Bei Überangebot an PV gibt es trotzdem negative Strompreise an der Strombörse, die jemand bezahlt, aber nicht der, der die Überproduktion verursacht. Diese Kosten nicht an die Einspeiser weiterzugeben ist eine unnötige und schädliche Subvention, die zusätzlich die Kosten wegen des erhöhten Regelbedarfs in der Höhe hält.

Schwarzfahrer 07.08.2025 13:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1787344)
An der Atlantikküste fährt man Renault, an der Côte d’Azur einen Q5 e-tron, sagt mir mal ein Franzose augenzwinkernd.
Mir könnte das recht sein. Zuerst steigen die um, die es sich leisten können und dann zieht die Masse nach. Und wenn es deutsche Stromer sind, die ich hier sehe, passt das doch auch.
:Blumen:

Ich fürchte, die ziehen erst nach, wenn es auch wieder deutsche Kleinwagen gibt. Ich hoffe schon allein wegen des sinn- und nutzlosen Ressourcenverbrauchs daß nicht alle auf Q5 e-tron umsteigen...

Siebenschwein 07.08.2025 13:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787346)
Bei Überangebot an PV gibt es trotzdem negative Strompreise an der Strombörse, die jemand bezahlt, aber nicht der, der die Überproduktion verursacht. Diese Kosten nicht an die Einspeiser weiterzugeben ist eine unnötige und schädliche Subvention, die zusätzlich die Kosten wegen des erhöhten Regelbedarfs in der Höhe hält.

Irgendwie solltest Du daran arbeiten, Deinen Post etwas verständlicher zu formulieren. Negative Strompreise "die jemand bezahlt" ergibt logisch erstmal überhaupt keinen Sinn. Ich vermute, ich weiss, was Du meinst - aber der ganze Hype um negative Strompreise ist völlig übertrieben, weil das sehr selten stattfindet.
Um es aber mal trotzdem aufzugreifen: das sind eben Folgen der Abnahmegarantie und teilweise noch fixer Einspeisevergütungen. Diese laufen aber irgendwann aus und das Problem wird sich mehr oder weniger von selbst lösen.
Man könnte es natürlich auch auf schlechte Planung bzw. Regelung der Kohlekraftwerke zurückführen.
Aber das wurde hier schon alles x-mal diskutiert und muss nun nicht erneut ausgebreitet werden.

Schwarzfahrer 07.08.2025 13:59

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1787326)
Meiner Meinung nach ist der Kampf verloren und wir stehen mit dem Rücken zur Wand.

Ja, es gab schon immer Menschen, die den Weltuntergand haben nahen sehen. ein Glück, daß es immer auch Menschen gibt, die für die Zukunft Hoffnung haben.

Ich halte es wie beim Bergsteigen: ich schaue selten auf den Gipfel (auf den ich vielleicht hochkomme, vielleicht auch nicht, je nach Wetter, Steinschlag, Zeit, Kraft, ...), sondern konzentriere auf den nächsten Wegabschnitt direkt vor mir. Da komme ich sicherer voran und habe mehr vom Leben.
Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1787326)
Alles auf Basis einer Ideologie, die religiös technologiegläubig ist

Alles auf eine Karte setzen, bzw. einem Gedanken unterzuordnen hat immer religiöse Züge, das gilt für die Technologiegläubikeit als Lösung für alles ebenso, wie für diejenigen, die überzeugt sind, daß ohne sofortige Umstellung auf E-Autos die Welt in 10 Jahren buchstäblich untergeht (habe ich wörtlich so gesagt bekommen bei einer entsprechenden Veranstaltung über E-Mobilität), oder für diejenigen, die glauben, alles was rechts der SPD ist, sei eine Bedrohung für unsere Welt. Leider rufen polarisierte Ideologien auch schnell gegengerichtete und ebenso übertriebene neue Ideologien hervor, statt zu rationaler Verständigung zu kommen.
Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1787326)
Immerhin wird es für einige dazu reichen, dass sie im Sterbebett das Gefühl haben, zu den Guten gehört zu haben. Is ja auch was.

Dieses Gefühl haben doch die meisten, die von ihren persönlichen Ansichten und Werten überzeugt sind, seine es Klimaschützer, Pflegekräfte oder Hamas-Terroristen. Daher sehe ich keinen allgemein positiven Wert darin.

Schwarzfahrer 07.08.2025 14:10

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1787348)
der ganze Hype um negative Strompreise ist völlig übertrieben, weil das sehr selten stattfindet.

Na ja, "selten" ist relativ.

D.h. in 2019 war es 1 % der Zeit, 2024 war es 5 % der Zeitl, im ersten Halbjahr 2025 bereits fast 9 % der Zeit. Sehr selten ist für mich anders zu verstehen, als es aktuell vorkommt.

Siebenschwein 07.08.2025 14:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787350)
Na ja, "selten" ist relativ.





D.h. in 2019 war es 1 % der Zeit, 2024 war es 5 % der Zeitl, im ersten Halbjahr 2025 bereits fast 9 % der Zeit. Sehr selten ist für mich anders zu verstehen, als es aktuell vorkommt.

OK, das war mir so nicht bewusst, da hatte ich die alten Zahlen noch im Kopf (auch wenn es immer wieder unschön ist, wenn Journalisten den Unterschied zwischen "um das Fünffache" und "auf das Fünffache" nicht kennen).
Man muss aber sehen, dass das zwar offensichtlich viele Stunden betrifft, aber schlussendlich nur einen sehr kleinen Teil des gesamten Stroms, da ja nur relativ geringe Mengen zu diesen Preisen gehandelt werden. Interessant wäre dann auch, wieviel Strom wirklich zu diesen Preisen gehandelt wird.
Was diie Häufigkeit in diesem Jahr angeht: ich weiss, dass der Schluchsee, Deutschlands grösstes Pumpspeicherkraftwerk schon länger ausser Betrieb ist - eventuell hat das auch einen signifikanten Einfluss auf die Regelkapazität, denn die würden diese Spitzen normalerweise zumindest teilweise abpuffern. Warten wir also mal ab, wie das aussieht, wenn die wieder am Netz sind.
Ausserdem kann man als Verfechter des freien Marktes auch argumentieren, dass das ein Teil des Regelungsmechanismus ist: es muss sich ja lohnen in entsprechende Technologien zu Speicherung oder schnelleren Regelung zu investieren.
Es bleibt spannend.

Helmut S 07.08.2025 14:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787349)
Ja, es gab schon immer Menschen, die den Weltuntergand haben nahen sehen. ein Glück, daß es immer auch Menschen gibt, die für die Zukunft Hoffnung haben.

Hier geht es nicht um etwaige Zukunftsvorhersagen, sondern um konkret klimaschädliche Investitionen. Schon gar nicht geht es um den Weltuntergang.

Diese Investitionen passieren längst und auch gerade jetzt wieder. Und zwar in Dimensionen, die buchstäblich unvorstellbar sind. Selbst die Chinesen, die massiv EE zubauen, machen das. Halt nicht in ihrem Land, sonst wäre die Green-Statistiken nix, sondern im Rahmen der BIR/DSR Initiative/Projekte global und auch geopolitisch motiviert.

Das geilste an den Chinesen ist jedoch, dass die bereits n KI Rechenzentrumsprojekt im All gestartet haben. 2800 Satelliten will ADA Space da hochschießen (aktuell sind es nach meinem Kenntnisstand 12 St. Aber: China 12 - EU 0) die amtliche Rechenpower haben. Energie gibt es von der Sonne, Wärme wird ins All abgegeben und Kommunikation untereinander läuft über Laser.

Immerhin mal n Ansatz um das KI Thema anders zu denken als die Amis, die 100te Milliarden hier auf der Erde in AI RZs investieren und CO2 raus hauen als gäbe es kein morgen. Ok. Während wir hier in EU uns über Details streiten, versuchen kleiner Firmen auch in den US was zu tun (e.g. Starcloud). Why not?

:Blumen:

Klugschnacker 07.08.2025 14:53

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787350)
D.h. in 2019 war es 1 % der Zeit, 2024 war es 5 % der Zeitl, im ersten Halbjahr 2025 bereits fast 9 % der Zeit. Sehr selten ist für mich anders zu verstehen, als es aktuell vorkommt.

Wofür soll das ein Argument sein?

tandem65 07.08.2025 15:25

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1787326)
Was hat das mit Klimaschutz zu tun? Nun, der kostet halt Geld. Warte! höre ich die Leser hier schon sagen. Ist es nicht so, dass nichts tun mehr kostet oder die Kosten für die Folgen des Klimawandels heute schon höher sind als sinnvolle Maßnahmen kosten würden? Das ist volkswirtschaftlich m.E. völlig richtig. Aber es springt m.E. zu kurz. U.a. auch aus folgenden Gründen:

- Die Kosten der einen sind sehr oft die Umsätze der anderen. Klimawandelfolgen sind auch ein Geschäft. Halt nicht für alle.

Achso, und die Kosten der Energiewende der einen sind nicht Umsätze der anderen?
Da funktioniert das nicht?

Helmut S 07.08.2025 15:32

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1787356)
Achso, und die Kosten der Energiewende der einen sind nicht Umsätze der anderen?
Da funktioniert das nicht?

Ja, selbstverständlich ist/wäre die Energiewende auch ein Geschäft. Und zwar ein Riesiges. Halt nicht für alle. ;)

Das wäre auch mein Wunsch auch schon an die Ampel gewesen: "Wohlstand für alle 2.0" Wirtschaftswachstum durch die Transformation. Ich sehe da noch wie vor noch immer unglaubliche Möglichkeiten. Man kann halt nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Wo getanzt wird entscheiden jedoch andere.

:Blumen:

Trimichi 07.08.2025 17:10

BVD bietet ein eAuto fuer 9,8T Euro an. Leider mit hohen Zoellen belegt? Wie koennen die Volksrepublik China ein eAuto fuer diesen Preis anbieten? In China. Vllt ist darin schon eine Natriumbatterie verbaut? Bei 1000 Km Reichweite. Dann wars das mit unser Ladeinfrastruktur? Die ja Lithium-Batterien laedt. Pech? Alte Ladesaeulen werden stillgelegt (wie hier vor Ort die bei ALDI). Neue kaemen? Zumindest beduerfte es neuer Adapterstecker, eines der ganz grossen Vorhaben Bruessels sowieso, diese unterschiedlichen Strecker fuer elektronische Geraete zu vereinfachen? Naja. Wuerde China der EU aus unserer Sicht importzollfrei so ein eAuto anbieten waere der europaeische Markt kaputt, denke ich.

Am Besten Oeffis nutzen und das eBike. Muss man mal vergleichen: Deutschlandticket und eBike fuer die Stadt versus eTron z.B.. Im Preis in der Anschaffung.

Die Chinesen sind eben schlau. ;)

keko# 07.08.2025 17:22

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1787326)
....

Das Beispiel mit den Franzosen und den deutschen Autos als Status-Quo, den man ggf. verlieren könnte, ist natürlich nicht besonders gelungen, denn: Das wird mit hoher Sicherheit weiterhin so sein. Nur wird halt die automobilindustrielle Wertschöpfung dieser Fahrzeuge noch weniger in D generiert als ohnehin schon. Den Konzernen ist es egal, wo sie ihr Geld verdienen. Bauen wir die Kisten halt in USA und importieren Sie nach Europa. So what.

....

So what sagst du, für die Jüngeren kann das anders aussehen. Ein CEO eines großen Unternehmens sagte 2019 oder 2018 auf einer Betriebsversammlung, dass er fürchtet, dass seine Enkelkinder mal in China arbeiten müssten. Wobei er "müssten" betonte. Da gab es kein Lachen oder sonst was im Raum. Und das war zu der Zeit, als wir noch nicht Putin mit Sanktionen in die Knie zwingen wollten oder einem Trump in den Hintern krochen.
Ich vermisse nach wie vor ein wenig Kampfgeist in deinen Postings. Das Leben ist ein Haifischbecken, wer nicht frisst, wird gefressen.
Immerhin hast du erkannt, dass Klimaschutz ohne vernünftige Wirtschafts- und Sozialpolitik nicht zu denken ist. Zumindest nicht in einem schönen Land wie Deutschland.

:Blumen:

Meik 07.08.2025 21:06

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1787363)
BVD bietet ein eAuto fuer 9,8T Euro an. Leider mit hohen Zoellen belegt? Wie koennen die Volksrepublik China ein eAuto fuer diesen Preis anbieten? In China.

Niedrige Löhne, keine Beiträge zur Rente oder Krankenversicherung für den Arbeitgeber, Subventionen, viele Rohstoffe im eigenen Land und vor allem keine "früher war alles besser"-Mentalität.

Meik 07.08.2025 21:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1787366)
Immerhin hast du erkannt, dass Klimaschutz ohne vernünftige Wirtschafts- und Sozialpolitik nicht zu denken ist. Zumindest nicht in einem schönen Land wie Deutschland.

Klimaschutz ist sozial, auch wenn gewisse Kreise massiv versuchen in den Köpfen das Gegenteil zu platzieren, leider sehr erfolgreich.

EE machen uns unabhängiger, Geld und Arbeitsplätze bleiben hier statt das Geld Putin oder irgendwelchen Scheichs hinterherzuwerfen. Wenn man statt Technik von gestern mal Subventionen in die Zukunft stecken würden hätten wir auch viel mehr Arbeitsplätze hier. Wir haben Milliarden für ein paar tausend Arbeitsplätze in der Kohle an Subventionen rausgehauen aber ohne mit der Wimper zu zucken 20000 im Bereich der EE ins Ausland vertrieben.

Von Häusern mit wenig Energieverbrauch, funktionierendem günstigen ÖPNV, sparsamen Autos etc.. profitieren gerade die Leute die mit wenig Geld auskommen müssen, den oberen 10000 sind die Energiepreise weitgehend egal.

Leider schafft man es mit stetig wiederholten Falschinformationen dass die kleinen Leute ausgerechnet die mit Abstand teuersten Energien behalten oder wiederhaben wollen. :Maso:

Trimichi 07.08.2025 21:17

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1787377)
Niedrige Löhne, keine Beiträge zur Rente oder Krankenversicherung für den Arbeitgeber, Subventionen, viele Rohstoffe im eigenen Land und vor allem keine "früher war alles besser"-Mentalität.

Zustimmung.

Sowie keine "Nachbar besiegen whatever it takes" - Mentalitaet. Iran trocken. Nur noch drei Distrikte sind im gelben Bereich (Naehe Irak). Alle anderen: siehe Lage in Tehran.

Mein Erdkundelehrer meinte mal, muesste 1987 gewesen sein, dass Kriege kuenftig um Wasser gefuehrt werden.

Loesung: die UN fliegen Wasser ein und fahren Trinkwasserlasterconvois durch die Wueste.

Klugschnacker 07.08.2025 21:31

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Energieimporte 2024 :Huhu:

Helmut S 08.08.2025 07:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1787366)
Ich vermisse nach wie vor ein wenig Kampfgeist in deinen Postings. [...] Zumindest nicht in einem schönen Land wie Deutschland.

Du meinst Kampfgeist bzgl. Klimawandel? Industriestandort D? Oder was meinst du? Offen gestanden habe ich das Gefühl, dass sich die Welt seit dem von dir genannten Jahren (2018/2019) dermaßen geändert hat, dass ich mit meinem/unseren kleinen Unternehmen täglich gegen alle möglichen kleinen und großen Krisen und überbordende EU Bürokratie kämpfe - wie so viele Unternehmer. :Lachen2: Anyway ...

Mein Thema ist, dass aktuell in USA (und in China) massiv Geld in den Kampf um die Deutungshoheit der Zukunft gesteckt wird - und zwar ohne das Thema Klimaschutz großartig dabei zu berücksichtigen. Wir als Europa sehen dabei mehr oder weniger zu und haben keine Strategie wie man Transformation ganzheitlich denkt. Ich erwarte viel mehr and er Stelle von der EU.

Es geht nämlich nicht darum (ich zitiere dich) "[...]dass Klimaschutz ohne vernünftige Wirtschafts- und Sozialpolitik nicht zu denken ist. [...]", dass man dem Klimaschutz also eine entsprechend flankierende Wirtschafts- und Sozialpolitik daneben stellt, so dass er funktioniert.

Vielmehr ist die Herausforderung m.E., dass man Transformation (Klimaschutz ist nur ein Teil davon) so gestaltet, dass sie gleichzeitig gute Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik ist.

Ich finde, es ist ein großer Unterschied, ob man die Digne von der Transformation aus denkt oder ob man sie von der Wirtschafts- und Sozialpolitik als Vehikel für Transformation denkt.

Ich halte es auch für einen Fehler ehrlich gesagt, die Dinge aus der nationalen Sicht zu denken (ich zitiere wieder dich) "[...]Zumindest nicht in einem schönen Land wie Deutschland[...]" M.E. können wir nur eine wesentliche Rolle spielen, wenn wir als EU nach vorne kommen.

Auch nur als EU kriegen wir die für uns wichtige Themen (u.a. Klimaschutz) in die Zukunft transferiert. Über die Probleme (Konstruktionsfehler der EU) dabei müssen wir nicht lange quatschen. Meine Zuversicht, doch noch auf's Treppchen zu kommen bei dem Rennen, hält sich deshalb etwas in Grenzen.

:Blumen:

keko# 08.08.2025 09:30

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1787378)
Klimaschutz ist sozial, auch wenn gewisse Kreise massiv versuchen in den Köpfen das Gegenteil zu platzieren, leider sehr erfolgreich.

EE machen uns unabhängiger, Geld und Arbeitsplätze bleiben hier statt das Geld Putin oder irgendwelchen Scheichs hinterherzuwerfen. Wenn man statt Technik von gestern mal Subventionen in die Zukunft stecken würden hätten wir auch viel mehr Arbeitsplätze hier. Wir haben Milliarden für ein paar tausend Arbeitsplätze in der Kohle an Subventionen rausgehauen aber ohne mit der Wimper zu zucken 20000 im Bereich der EE ins Ausland vertrieben.

Von Häusern mit wenig Energieverbrauch, funktionierendem günstigen ÖPNV, sparsamen Autos etc.. profitieren gerade die Leute die mit wenig Geld auskommen müssen, den oberen 10000 sind die Energiepreise weitgehend egal.

Leider schafft man es mit stetig wiederholten Falschinformationen dass die kleinen Leute ausgerechnet die mit Abstand teuersten Energien behalten oder wiederhaben wollen. :Maso:

Na ja, diesen Punkt hatten wir schon oft: das Problem ist doch einfach, dass wir (DE) da erst mal hinkommen müssen. Zweifellos liegen in den von dir beschriebenen Zuständen dann große Chancen. Aber der Weg dorthin ist das Problem. Ich mag mich täuschen, aber aktuell haben wir doch steigende Preise. Wann ändert sich das zugunsten derer, die es nötig haben? Bei mir ist es so, dass ich Rechnungen am Monatsende zu zahlen habe und nicht in 10 oder 20 Jahren.

Meiner Privatmeinung nach hat es DE da mit seinem bisherigen Geschäftsmodell schwer. Ich kann mir also vorstellen, dass andere, aufstrebende Länder und Regionen den Klimawandel und die nötige Transformation für sich nutzen werden. Jobverlagerungen aus DE und Investitionen in andere Länder sind für mich letztendlich Ausdruck dessen.

Meik 08.08.2025 18:26

Warum müssen wir da erst hinkommen? Wir müssen machen und die Denkblockaden ablegen. Wir hängen in D unglaublich an Altem, hauen Unmengen Subventionen raus um Arbeitsplätze in Industrien von gestern zu erhalten anstatt in die Zukunft zu investieren. Technologien sind da, EE sind weit billiger als alles andere, ... wo willst du denn erst irgendwann mal hinkommen? Je länger wir warten desto mehr werden wir abgehängt.

Unser Geschäftsmodell müssen wir gar nicht grundlegend ändern sondern einfach mal die alten grauen Männer in der Politik und in den Vorstandsetagen der alten Indstustrie über Bord werfen.

PV ist ein alter Hut, in der halben Welt ist es normal mit Wärmepumpen zu heizen, Toyota hat 1999 schon gezeigt dass der reine Verbrennungsantrieb völlig überholt ist, Windkraft ist kein Hexenwerk, Speichertechnologien gibt es zu genüge, vor 20 Jahren hatten wir auch mal in der Forschung einen führenden Stand bei H2, aber weil wir immer noch am alten Zeugs hängen haben wir uns da überall abhängen lassen. Wir waren in vielen techologischen Bereichen führend, haben aber in sehr sehr vielen Bereichen völlig den Anschluss verpasst. Von Weltmarktführer bei Bildröhren können wir uns heute nichts mehr kaufen.

Machen, nicht immer auf irgendwann mal und wir müssen erst noch abwarten und wo auch immer mal hinkommen. JETZT anfangen, sonst kommen wir nie an.

Klugschnacker 08.08.2025 21:37

Was sich aktuell erst entwickelt und noch weiter entwickeln muss, sind juristische Mittel gegen die Umweltzerstörung:

Wer große Umweltschäden zu verantworten hat, soll auch dafür aufkommen. Schadenersatzklagen sind in anderen Lebensbereichen ein ganz normales juristisches Mittel, damit der Verursacher eines Schadens die Kosten dafür nicht einfach auf andere abwälzen kann.

Ein Beispiel dafür ist der Diesel-Skandal: Der Volkswagen-Konzern wurde zu vielen Milliarden Euro Schadenersatz verurteilt. Die Bundesrepublik Deutschland hat über Jahrzehnte Schadenersatz wegen des Zweiten Weltkrieges bezahlt – an Staaten, jüdische Organisationen und Einzelpersonen. Wirecard zahlte mehrere hundert Millionen Euro, die Firma Grünenthal (Contergan) zahlte in einer ähnlichen Größenordnung.

Der Ölriese Exxon (Esso) wusste seit den 1970er Jahren haarklein über die globale Erwärmung Bescheid, die sich vollziehen würde, wenn die Ölreserven weiterhin gefördert und verbrannt würden. Der Konzern gab anschließend Hunderte Millionen Dollar (!) dafür aus, den Klimawandel zu leugnen und Zweifel daran zu säen. Wider besseren Wissens förderte und verkaufte er weiterhin fossile Brennstoffe, strich den Profit ein und überließ die Umweltschäden der Allgemeinheit.

Exxon und andere Öl- und Gasfirmen werden aktuell von zahlreichen Organisationen, auch amerikanischen Countys, verklagt. Es ist schwierig, den richtigen Rechtsweg zu finden, um diese Konzerne erfolgreich auf Schadenersatz zu verklagen. Auf welche konkreten Schäden beruft man sich am aussichtsreichsten? Vor welchen Gerichten klagt man und auf welche Gesetze beruft man sich dabei? Das muss man erst nach und nach herausfinden.

Die amerikanische Tabakindustrie hat das bereits hinter sich. Die vier größten Tabakfirmen haben nach einem juristischen Vergleich in einer ersten Runde 206 Milliarden US-Dollar (!) bezahlt. Geklagt hatten die Generalstaatsanwälte von 46 US-Bundesstaaten. Abgewiesen hatte ein Gericht eine weitere Schadenersatzklage des Staates Florida in Höhe von 145 Milliarden US-Dollar. Man sieht: Da geht’s um was.

Aktuell steigt der Meeresspiegel um mehr als 4 Millimeter pro Jahr, allerdings beschleunigt sich das deutlich. Nach und nach werden überall auf der Welt ganze Städte und Küsten im Meer versinken. Kann man die Ölindustrie an den Kosten beteiligen? Aktuell macht diese Branche 1 Milliarde US-Dollar Gewinn – pro Tag. Wir werden sehen.

Adept 08.08.2025 21:42

Meinst du, diese Katastrophen kann man so direkt und monokausal den Ölfirmen nachweisen? Ich glaube, da kann sich jeder gut herauswinden.

Das wird schwierig.

Meik 08.08.2025 21:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787414)
Ein Beispiel dafür ist der Diesel-Skandal: Der Volkswagen-Konzern wurde zu vielen Milliarden Euro Schadenersatz verurteilt.

Das war aber etwas dass ich Null nachvollziehen konnte. Da bekamen Fahrer die munter ihren Diesel weitergefahren sind Schadenersatz für nichts und haben damit den nächten SUV gekauft.

Wenn da Schadenersatz an die Krankenkassen gegangen wäre wegen erhöhter Kosten für Lungenkrankheiten, Schadenersatz an die die die Abgase einatmen mussten. Aber nein, da bekamen auch noch die die ihren Wagen munter weiterfahren, Softwareupdates verweigert haben Unmengen Geld. IMHO völlig falscher Weg ...

Die Ölindustrie für Maßnahmen gegen den steigenden Meeresspiegel zahlen zu lassen - das wäre mal ein Weg.

Aber dann wäre in der Konsequenz auch jeder der in den Urlaub fliegt, Kreuzfahrten macht etc.. dran, es kann sich mittlerweile keiner mehr rausreden er wüsste nicht dass das erhebliche Umweltschäden verursacht.

Klugschnacker 09.08.2025 06:53

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1787417)
Meinst du, diese Katastrophen kann man so direkt und monokausal den Ölfirmen nachweisen? Ich glaube, da kann sich jeder gut herauswinden.

Das wird schwierig.

Das wird sicher schwierig. Aber kann man eine Erkrankung an Lungen- oder Kehlkopfkrebs den Tabakfirmen anlasten? In den USA hat das geklappt und hat die Tabakfirmen mehrere hundert Milliarden US-Dollar gekostet.

Eine direkte und monokausale Schuld ist eventuell gar nicht notwendig.

Klugschnacker 09.08.2025 07:19

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1787421)
Aber dann wäre in der Konsequenz auch jeder der in den Urlaub fliegt, Kreuzfahrten macht etc.. dran, es kann sich mittlerweile keiner mehr rausreden er wüsste nicht dass das erhebliche Umweltschäden verursacht.

Das sind aber schon andere Größenordnungen. :Blumen:

Stelle Dir mal die kriminelle Energie der Exxon-Chefs vor. Sie wissen durch die Ergebnisse der eigenen Wissenschaftler, dass sie den Planeten mit dann 10 Milliarden Menschen in eine Klimakatastrophe treiben.

In diesem Wissen machen sie nicht einfach nur weiter wie bisher. Sondern sie bauen ein politisches Netzwerk auf, das alle Lösungen dieses Problems verhindert. Sie geben hunderte Millionen Dollar für Desinformationskampagnen aus, bestechen Journalisten, finanzieren Wissenschaftler und ganze Institute für falsche Studien und Statements.

Dieser Form organisierter Kriminalität kommt man deshalb kaum bei, weil sie so groß ist. Da hat bei der Formulierung von Gesetzen keiner dran gedacht, dass jemand wissentlich einen ganzen Planeten ruinieren wird.

Außerdem, wie will man einer Lobby beikommen, die in der Lage ist, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu stellen? George Bush junior und senior und Vize-Präsident Dick Cheney kommen direkt aus der Öl-Branche, Ronald Reagan drängte den Umweltschutz seines Vorgängers Jimmy Carter wieder zurück und besetzte Schlüsselpositionen beim Umweltschutz mit Öl-Lobbyisten, Donald Trump lässt sich ganz offiziell von der Öl-Industrie schmieren (SPON).

Adept 09.08.2025 09:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787425)
Das wird sicher schwierig. Aber kann man eine Erkrankung an Lungen- oder Kehlkopfkrebs den Tabakfirmen anlasten? In den USA hat das geklappt und hat die Tabakfirmen mehrere hundert Milliarden US-Dollar gekostet.

Eine direkte und monokausale Schuld ist eventuell gar nicht notwendig.

Bei Tabakkonsum sehe ich halt den Ursachen-Wirkungs-Zusammenhang viel stärker. Mir fallen jetzt keine anderen, entsprechenden Verursacher ein, die man auch noch hätte verklagen können.

Bei den Naturkatastrophen aufgrund von CO2-Ausstoss kommen ja unglaublich viele Verursacher in Frage. Ob man das genau pro Unternehmen(-ssparte) aufdröseln kann, weiss ich nicht?

Man könnte natürlich argumentieren, dass alle anderen Unternehmen, die CO2 ausstossen, dies nur tun, weil die Ölindustrie ihnen das Öl verkauft hat. Aber auch das wirkt für mich schwach...

Meik 09.08.2025 13:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787426)
Das sind aber schon andere Größenordnungen. :Blumen:

In diesem Wissen machen sie nicht einfach nur weiter wie bisher. Sondern sie bauen ein politisches Netzwerk auf, das alle Lösungen dieses Problems verhindert.

Klar, die Größenordnung ist anders, aber die Gedankenwelt die gleiche. Klimawandel leugnen, AfD wählen, weiter munter in den Urlaub fliegen, ...

Es ist auch keine Lobby die den Präsidenten stellt, er ist von Leuten gewählt die das so wollen. Weiter Dreck in die Luft pusten, man lässt sich ja nichts verbieten, sch... egal, Konsequenzen müssen halt andere tragen, ...

JENS-KLEVE 09.08.2025 15:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787346)
Bei Überangebot an PV gibt es trotzdem negative Strompreise an der Strombörse, die jemand bezahlt, aber nicht der, der die Überproduktion verursacht. Diese Kosten nicht an die Einspeiser weiterzugeben ist eine unnötige und schädliche Subvention, die zusätzlich die Kosten wegen des erhöhten Regelbedarfs in der Höhe hält.

Ich bekomme für meine Einspeisung 8 Cent. Warum sollte ich bei Überproduktion nichts bekommen, wenn ich bei knapper Energie nicht 40 Cent bekomme?

Es ist eine Mischkalkulation.

Wir brauchen schwankende Strompreise, damit sich der Bedarf anpasst und wir weniger Spitzen haben.

keko# 09.08.2025 16:11

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1787406)
Warum müssen wir da erst hinkommen? Wir müssen machen und die Denkblockaden ablegen. Wir hängen in D unglaublich an Altem, hauen Unmengen Subventionen raus um Arbeitsplätze in Industrien von gestern zu erhalten anstatt in die Zukunft zu investieren. Technologien sind da, EE sind weit billiger als alles andere, ... wo willst du denn erst irgendwann mal hinkommen? Je länger wir warten desto mehr werden wir abgehängt.

....


Machen, nicht immer auf irgendwann mal und wir müssen erst noch abwarten und wo auch immer mal hinkommen. JETZT anfangen, sonst kommen wir nie an.

Es ist verständlich, was du schreibst. Viele Jahre hatte ich die gleiche Meinung. Ich befürchte, ich lag falsch.
Selbstverständlich muss jeder von uns seinen kleinen Beitrag leisten. Dass sich etwas ändern muss, ist für mich eine Jahrzehnte alte Erkenntnis. Darüber diskutiere ich längst überhaupt nicht mehr.
Aber die Fäden haben wir nicht in der Hand. Da musst du ganz oben ansetzen. Dort wird die Richtung vorgegeben, bei den großen Profiteuren. Ihnen muss es weh tun, dann ändert sich etwas.
C02-Steuer, noch Wasser-Steuer, Steuer auf Leben? Sorry, das ist zu lasch, das führt zu nichts. Das sind lediglich übliche Methoden aus der Wirtschaft, mehr nicht.

(das bezog sich auf die Bekämpfung des Klimwandels)

:Blumen:

keko# 09.08.2025 16:17

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1787436)
Klar, die Größenordnung ist anders, aber die Gedankenwelt die gleiche. Klimawandel leugnen, AfD wählen, weiter munter in den Urlaub fliegen, ...

Es ist auch keine Lobby die den Präsidenten stellt, er ist von Leuten gewählt die das so wollen. Weiter Dreck in die Luft pusten, man lässt sich ja nichts verbieten, sch... egal, Konsequenzen müssen halt andere tragen, ...

In einem Triathlonforum so etwas zu schreiben, ist natürlich gewagt. Triathlon gehört wohl zu den Dingen, die praktisch nur schaden: ob ich nach Roth fahre, um den Triathlon zu verfolgen oder mit dem Moped im Schwarzwald herumfahre, ist dem Klima herzlich egal.

Wo also möchtest du da ansetzen?

:Blumen:

Schwarzfahrer 09.08.2025 17:38

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1787438)
Ich bekomme für meine Einspeisung 8 Cent. Warum sollte ich bei Überproduktion nichts bekommen, wenn ich bei knapper Energie nicht 40 Cent bekomme?

Du bekommst 8 cent, ich 13,4, andere deutlich mehr. Natürlich wäre es logisch, wenn man die jeweils aktuellen Marktpreise bekäme, egal ob positiv oder negativ. Feste Einspeisevergütungen widersprechen dem Marktprinzip.
Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1787438)
Wir brauchen schwankende Strompreise, damit sich der Bedarf anpasst und wir weniger Spitzen haben.

Das Ziel sollte nicht sein, den Bedarf an den wetterabhängig gerade verfügbarem Strom anzupassen (sowas hatte ich in meiner Kindheit zu Genüge, wobei da eigentlich der Bedarf auch da war, wenn kein Strom floß, nur wurde er eben nicht gedeckt...), sondern die Versorgung so zu sichern, daß sie immer den Bedarf deckt. Flexible Preise können in einigen wenigen Bereichen zu einer Verschiebung des Zeitpunktes des Bedarfs beitragen; das kann natürlich Spitzen entschärfen, aber sicher nicht völlig einebnen.

Meik 09.08.2025 18:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787441)
Du bekommst 8 cent, ich 13,4, andere deutlich mehr. Natürlich wäre es logisch, wenn man die jeweils aktuellen Marktpreise bekäme, egal ob positiv oder negativ. Feste Einspeisevergütungen widersprechen dem Marktprinzip..

So wie wir in D mit Smartmetern weiterkommen wird das nie was. Fände ich aber auch überaus sinnvoll. Ebenso ein Modell wo sich die ganzen Speicher im Netz (PV-Speicher, E-Autos) sinnvoll netzdienlich einbinden können. Mit Anreizen wie billig Laden und teurer Einspeichern hätte man ohne viel Aufwand ein Instrument zur Steuerung wo jeder Speichernutzer auch einen monetären Vorteil von netzdienlichem Nutzerverhalten hat.

So wie jeder mit seinem Verbrenner-Auto auch weiß wann der Sprit billiger ist und getankt wird, warum soll das ein E-Auto Fahrer mit heimischer Wallbox nicht auch machen?

Für derart technisch einfache Dinge wollen wir einfach keine Lösung.

sybenwurz 09.08.2025 19:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787426)
Außerdem, wie will man einer Lobby beikommen, die in der Lage ist, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu stellen? George Bush junior und senior und Vize-Präsident Dick Cheney kommen direkt aus der Öl-Branche, Ronald Reagan drängte den Umweltschutz seines Vorgängers Jimmy Carter wieder zurück und besetzte Schlüsselpositionen beim Umweltschutz mit Öl-Lobbyisten, Donald Trump lässt sich ganz offiziell von der Öl-Industrie schmieren (SPON).

Das ist ein Punkt, wegen dem ich mir nicht sicher wäre, ob die Öl-Mafia (in den USA) 1:1 vergleichbar angegangen würde wie die Tabakifiosi.
Mein Gefühl, wenn es überhaupt soweit käme, sagt eher so 'nein'.

JENS-KLEVE 09.08.2025 19:46

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1787443)
So wie wir in D mit Smartmetern weiterkommen wird das nie was. Fände ich aber auch überaus sinnvoll. Ebenso ein Modell wo sich die ganzen Speicher im Netz (PV-Speicher, E-Autos) sinnvoll netzdienlich einbinden können. Mit Anreizen wie billig Laden und teurer Einspeichern hätte man ohne viel Aufwand ein Instrument zur Steuerung wo jeder Speichernutzer auch einen monetären Vorteil von netzdienlichem Nutzerverhalten hat.

So wie jeder mit seinem Verbrenner-Auto auch weiß wann der Sprit billiger ist und getankt wird, warum soll das ein E-Auto Fahrer mit heimischer Wallbox nicht auch machen?

Für derart technisch einfache Dinge wollen wir einfach keine Lösung.

Genau das meine ich. Was im Privatbereich wie von Zauberhand funktioniert, klappt auch im größeren Stil, dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Natürlich muss Strom grundsätzlich immer da sein, aber wenn es Preisschwankungen gibt, passen sich Privathaushalte und Unternehmen sofort an.

Klugschnacker 09.08.2025 21:26

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1787431)
Bei Tabakkonsum sehe ich halt den Ursachen-Wirkungs-Zusammenhang viel stärker. Mir fallen jetzt keine anderen, entsprechenden Verursacher ein, die man auch noch hätte verklagen können.

Für Lungenkrebs? Da gibt es zahlreiche Ursachen, nicht nur das Rauchen. Trotzdem wurde eine Schuld der Tabakindustrie unterstellt.

Auch bei Umweltsündern kann man mit einer Teilschuld argumentieren. Wenn vom Gericht bestellte Wissenschaftler oder Gutachter zu dem Ergebnis kämen, dass die derzeitige Erhöhung der Meeresspiegel mit ausreichender Sicherheit zu soundsoviel Prozent von den Ölfirmen verursacht wird, kann man sie in diesem Umfang auf Schadenersatz verklagen.

Ich denke, das dürfte dem Rechtsverständnis der meisten Menschen entsprechen. Die Ölfirmen können durchaus etwas Verantwortung übernehmen für die Schäden, die sie weltweit anrichten, und zu deren Leugnung sie stark beigetragen haben.

Bleierpel 10.08.2025 09:18

Hier ein interessanter Link zum Thema Klimflüchtlinge:
https://utopia.de/news/karsten-schwa...uessen_841939/

Zitat:
Der ARD-Meteorologe Karsten Schwanke hat eindringlich vor den Folgen des Klimawandels in Deutschland gewarnt. In einem Interview des SWR-Videopodcasts „Zur Sache! intensiv“ sagte der 56-Jährige, Deutschland werde „Ende des Jahrhunderts keinen deutschen Wald mehr haben“. Die Folge erschien am 6. August.

Besonders drastisch äußerte sich Schwanke zur künftigen Migrationsbewegung. „Wenn ich von Klimaflüchtlingen höre, dann haben alle Menschen Bilder im Kopf von Afrikanern, die zu uns kommen. Nein, wir werden fliehen müssen“, sagte der Meteorologe. Denn bei den prognostizierten klimatischen Veränderungen werde in Deutschland keine Landwirtschaft mehr möglich sein.“

Trimichi 10.08.2025 10:33

Richtig so!

Diese "Alles gut" - Mentalitaet heisst allerdings in Sachen Klima: "Weiter so."? Bezug: Reiseweltmeister Deutschland.

Ein Bsp.: es hatte zwei Wochen durchgehend geregnet, dem Wald geht es gut, er uebersteht auch eine kommende 6-woechige Trockenperiode (Hitzewelle), so in meiner Tageszeitung. In der Uebersetzung vor einer Woche (syntaktischer Befehl ist der Fachbegriff) heisst die Botschaft: Ferienzeit - sorgenfreies Verreisen. Damit wird das Problem der Trockenheit unterschwellig. Das Grundwasser hat sich bis auf 27% erholt, so die Experten in der Zeitung. Bachlaeufe sind bereits jetzt 1,5 Wochen spaeter erneut trocken. In den Achzigern trockneten sie hier vor Ort ueberhaupt gar nichts aus. Nun hat man ja mit Laubbaeumen aufgeforstet in den letzten 30 Jahren und daher ist man gut aufgestellt, so die Experten in der Tageszeitung als Ausblick fuer die Zukunft.

Es muesste Wissenschaftlern explizit verboten werden parteiisch zu sein. Wer Fakten falsch darstellt (Lobbyismus) verliert akad. Grade. Zuseatzlich Punkte im Zitationsindex, die Waehrung der Wissenschaftler_innen. Begr.: fuer Ueberparteilichkeit und die Einhaltung des Neutralitaetsgebots von Wissenschaft erlangt man eben exakt deswegen akad. Grade und erhaelt Punkte im Zitationsindex.

Eine Ergaenzung zum Thema der Verklagung der Erdoelmultis. Finde ich gut ist so umsetzbar wie vorgeschlagen wurde, imho.

MattF 10.08.2025 19:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787446)
Für Lungenkrebs? Da gibt es zahlreiche Ursachen, nicht nur das Rauchen. Trotzdem wurde eine Schuld der Tabakindustrie unterstellt.

Wikipedia meint dazu :

"Das inhalative Tabakrauchen ist der mit Abstand wichtigste Risikofaktor für Lungenkrebs. Das Risiko steigt mit erhöhter Menge und Dauer des Rauchens.[1] Bei Männern ist es in etwa 90 %, bei Frauen in etwa 80 % der Fälle für die Entwicklung eines Bronchialkarzinoms verantwortlich.[2] "

https://de.wikipedia.org/wiki/Bronchialkarzinom

sybenwurz 10.08.2025 21:39

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1787455)
Zitat:
"Besonders drastisch äußerte sich Schwanke zur künftigen Migrationsbewegung. „Wenn ich von Klimaflüchtlingen höre, dann haben alle Menschen Bilder im Kopf von Afrikanern, die zu uns kommen. Nein, wir werden fliehen müssen“, sagte der Meteorologe...“

Hahaha, der scheint ne ähnlich krasse Phantasie zu haben wie ich...:Cheese:

Genussläufer 11.08.2025 09:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787425)
Das wird sicher schwierig. Aber kann man eine Erkrankung an Lungen- oder Kehlkopfkrebs den Tabakfirmen anlasten? In den USA hat das geklappt und hat die Tabakfirmen mehrere hundert Milliarden US-Dollar gekostet.

Lassen wir mal aussen vor, dass ich den Dieselskandal anders sehe. Aus Deiner Perspektive wäre es auch so, dass die Klagen gegen McDonalds angemessen waren, weil sich Menschen diesen über den Körper schütteten und sich daran verbrannten. Das wurde dann soweit gelöst, dass darauf hingewiesen werde musste, dass Menschen sich verletzen können, wenn sie es sich über den Pelz kippen. Analog ist es bei Zigaretten hier in Europa. Warnhinweis und gut. Jedem ist bewusst, was er macht. Analog würde dann an der Tankstelle mit einem Bild von einer versunkenen Insel gezeigt werden. Das wäre eine Analogie. Oder wie stellst Du Dir das vor?

Klugschnacker 11.08.2025 09:21

Genussläufer, was sollen diese Strohmänner? Bei fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas geht es doch nicht um individuelle Kaufentscheidungen an der Tankstelle.

Beispiel: Wenn ein Atomkraftwerk in die Luft fliegt, stellt sich sie Frage, wer für die Schäden haftet. Die meisten würden urteilen, dass der Betreiber, der die Profite des Kraftwerks einstreicht, auf irgend eine Art mit in der Haftung sein muss. Er kann sich dieser Verantwortung nicht durch den Hinweis auf die Verbraucher des Stroms entziehen, die ihre Fernseher und Bügeleisen damit betrieben hätten.

In ähnlicher Weise haben wir es bei den fossilen Brennstoffen mit einer strukturellen Verantwortung zu tun, die nicht beim einzelnen Verbraucher liegt.


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