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Johannespopannes 03.08.2025 10:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787055)
Anscheinend möchtest Du ausdrücken, dass wir als globale Weltgemeinschaft vorrangig dort die Emissionen reduzieren sollten, wo das am billigsten und am schnellsten mit dem größten Volumen möglich ist.

Wenn ich Dich richtig verstehe, wäre das Deiner Überzeugung nach in Indien mehr der Fall als in Deutschland oder Europa. Die Schwellenländer der Erde würden als globale Vorreiter im technologischen Wandel zu einer emissionsfreien Wirtschaft voran gehen. Könntest Du diese Idee etwas ausführen?

Nur mal so als Anregung:
Bei einem Flug kann man freiwillig Kompensationskosten für das ausgestoßene CO2 zahlen. Das liegt im unteren bis mittleren zweistelligen Eurobereich pro Tonne. Damit werden dann teilweise Aufforstungsprojekte, teilweise Ausbau EE, teilweise andere low-hanging-fruits wie effizienter Kochöfen in Afrika finanziert.

Laut ChatGPT liegen die Kosten pro eingesparter Tonne CO2 bei einer Wärmepumpe, die eine noch laufende Gasheizung ersetzt, bei ca. 1000€/t, also etwa 10-100 mal so hoch.
(Annahme: JAZ 3, Wärmebedarf pro Jahr 15MWh, aktueller Strommix, Investitionskosten 30k€, 20 Jahre Laufzeit)
Natürlich schreibt einem aktuell kein Gesetz vor, eine bestehende Gasheizung zu ersetzen, viele machen es aus Idealismus trotzdem.
Wieviel weitere Maßnahmen gibt es, die ähnlich irrsinnig sind?

Hausaufgabe: Was würde es kosten, den letzten Gasverbrauch Deutschlands bei vollständig ausgebauten EE und voller Elektrifizierung aller Heizungen und Mobilität zwecks Langzeitspeicher für Dunkelflaute auf Gas umzustellen? Sind wir dann da auch bei 10-100€/gesparter Tonne, oder vielleicht doch etwas höher? Vergiss nicht, dass auch hier Teile gewartet und ersetzt werden müssen. Häufig wird nämlich das Märchen erzählt, man müsse die Kosten nur einmal bezahlen und sei dann für immer unabhängig und kostenfrei. Sonne und Wind stellen ja keine Rechnung :Maso:

Trimichi 03.08.2025 10:28

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1787054)
Ich kann nicht für Johannespopannes sprechen, aber für mich. Ich halte diverse dieser Aussagen für Quatsch oder in einem völlig sinnlosem Zusammenhang. Am aller geilsten finde ich immer noch die Prognosen für den zukünftigen CO2 Ausstoss. Wir haben auf der Welt überhaupt nicht die Ressourcen und das Wissen, um so viele neue Mienen in der Zeit förderfähig zu machen. Das ist völliger Quatsch. Ein anderes Beispiel ist die Vermüllung der Meere mit Plastik. 5 Länder verursachen hier bereits 70% des Mülls. Alle in Asien. Die Philippinen sind allein mit 36% dabei. Europa liefert 0,6% und Deutschland als Teil davon 0,1%.

Wenn dann immer wieder darauf verwiesen wird, dass man etwas tun muss, ist das auch wenig. Manchmal frage ich mich, ob der Kapitalismus als System, Liberale oder Wilfredo Pareto Euer größtes Feindbild sind ;)




War hier im Faden nicht letztes Jahr die große Ankündigung, dass 2024 erstmal rückläufige CO2 Emissionen zu verzeichnen sind? Hand aufs Herz... Träumen ist auch nicht Wissen.

Vllt nur kurz:

1. super immer wieder von dir zu lesen
2. was du vllt suchst wäre:
new ecological paradigm (NEP) verus anthropocentrism
- zum Beispiel: Migranten in die VAE entwicklen eine Identität als global citizen als primäre, saliente Kategorie
- in der Anwendung (konstruiert): NEP'ler in Deutschland schaffen es, dass die Firma Diehl Defence, hier 4,5 Km Luftlinie entfernt, auf eine einzige Missile für das IRIS-T verzichten, und spendeten diese 400000 EUR den Philippinen für eine Filteranlage für den "Flussmüll" (also der Müll im Fluss durch Zentralmanila) in Manila, hier entstand die Sprache der Philippinos, das Tagalog, wörtl.: "Leute vom Fluss".
- die Tugend zielt auf die Mitte? Nein, deine Zahlen über die Philippinen sind totaler Unsinn? Nirgendwer wirft Plastikmüll einfach in die Natur dort. Zum Beispiel werden aus 1,5L Plastikflaschen Weihnachtsbäume gebaut. Auf jedem öffentlichen Platz gibt es rote, schwarze und gelbe Mülltonnen für Plastik, Hausmüll und Biomüll. Kaum zu glauben, stimmt aber. In den großen Städten siehts anders aus, das stimmt, siehe Hafenbecken Manila.

NEP oder:
- es ist doch völlig egal, wer Schuld ist. Richtig, der von dir erwähnte Ökonom ist Anthropozentrist. NEP wäre Toleranz, wechselseitiges Lernen und Helfen und eben nicht auf die Köpfe hauen, schon viel eher teilen, also Wissen, Ressourcen, Naturschutz machen usw. oder was genau?

-Zusammenfassung. Angesichts existentieller Umweltprobleme ist eine valide Messung von Umweltbewusstsein und -einstellungen nach wie vor ein zentrales Anliegen umwelt- und sozialpsychologischer Forschung. Es überrascht daher, dass für das seit Jahrzehnten international und disziplinübergreifend meistgenutzte Instrument, die New Ecological Paradigm Scale (NEP-Skala) von Dunlap, Van Liere, Mertig & Jones (2000), bislang keine psychometrisch differenziert betrachtete deutsche Fassung vorliegt. Dabei wird die theoretische und empirische Verwendung der Originalskala durchaus kritisch diskutiert. Diese Lücke will der vorliegende Beitrag schließen: Es wird eine deutschsprachige Übersetzung der NEP-Skala vorgestellt, für die anhand einer universitären Stichprobe (N = 573) erste empirische Validitätshinweise vorgelegt werden. Dabei ergibt sich ein Faktormodell zweiter Ordnung mit 4 korrelierten Faktoren erster Ordnung, das theoretisch differenziert betrachtet wird. Eine Schmid-Leiman-Lösung weist auf die Möglichkeit einer verkürzten Skala hin, die direkt das höher angesiedelte Konstrukt „Umweltbewusstsein“ messen könnte. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, stets die Dimensionalität der Skala methodisch angemessen zu überprüfen als auch, 20 Jahre nach der letzten Überarbeitung, inhaltliche Erweiterungen anzustoßen.
Quelle: eHofgrede

qbz soll die Testbatterie/den Fragebogen hier im Forum installieren zusammen mit der Admin, so dass wir dann genau wissen wie hoch welche user tatsächlich umweltbewusst und nachhaltig denken, fühlen und handeln. Womöglich muss dann das Messinstrument NEP-Skala erweitert werden nur in der dt.sprachigen Version, freilich.

;)

P.S.: bloggen und ts wird ja wohl noch erlaubt sein - @tuben: bestellt, deine LIT-Empfehlung, dankeschön, sehr gerne mehr davon.

:Blumen:

edit: link/new environmental/ecological paradigm (NEP): https://www.researchgate.net/publica...ental_Paradigm als free download im pdf

MattF 03.08.2025 11:29

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1787037)

Stell dir zwei Länder vor, beide mit gleichen Emissionen und gleicher Bevölkerungszahl. Im einen Land steigen die Bevölkerungszahl und die Emission in einem bestimmten Zeitraum auf den doppelten Wert. Die Pro-Kopf-Emissionen bleiben also gleich. Im anderen Land stagniert die Bevölkerungszahl und die Emissionen steigen um 50%.

Welches Land emittiert mehr CO2?
Welches Land tut mehr im Kampf gegen den Klimawandel?

Beantworte bitte insbesondere die zweite Frage und lies meine Aussagen nochmal vor diesem Hintergrund.

Es interessiert mich jetzt doch deine Lösung dazu, deshalb hier meine:

Im Grund tut kein Land mehr gegen den Klimawandel, da 2. Land verschlimmert den Klimawandel noch weit mehr, als Land 1.

Auch Land 1 müsste seine Emissionen ja senken, tut es aber auch nicht.

Wenn man die Aussagen rein mathematisch sieht, tut Land 1 "mehr" gegen den Klimawandel (obwohl sie nichts tun).

Johannespopannes 03.08.2025 12:40

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1787072)
Es interessiert mich jetzt doch deine Lösung dazu, deshalb hier meine:

Im Grund tut kein Land mehr gegen den Klimawandel, da 2. Land verschlimmert den Klimawandel noch weit mehr, als Land 1.

Auch Land 1 müsste seine Emissionen ja senken, tut es aber auch nicht.

Wenn man die Aussagen rein mathematisch sieht, tut Land 1 "mehr" gegen den Klimawandel (obwohl sie nichts tun).

Danke für deine Antwort. Mit „Lösung“ meinst du wahrscheinlich eher „Antwort“, denn hier wurde gar kein Problem dargestellt, das es zu lösen gilt. Es geht mir hier um eine persönliche Einschätzung.

Ohne selbst eine Wertung vorzunehmen, stelle ich nur fest, dass sich die Bevölkerungszahl in Deutschland seit 1921 um ca. 34% erhöht hat, während es in Indien im gleichen Zeitraum 570% waren (1921, weil es 1925 keine Volkszählung gab, damals nur alle 10 Jahre).
Hätte Indien es „geschafft“, seine Bevölkerungszahl ebenfalls auf 34% zu begrenzen, wären sie mit den heutigen Emissionen bei bei knapp 10t/Jahr und Kopf.

Aus einer bestimmten Sicht könnte man also argumentieren, dass Deutschland durch das Begrenzen der Bevölkerungszahl wesentlich mehr für das Klima getan hat als andere heutige Entwicklungsländer.
So möchte ich aber nicht argumentieren.
Andererseits erscheint mir die aktuell gängige Argumentation auch nicht richtig.

Wir konnten unsere Bevölkerungsentwicklung ja nur eingrenzen, weil wir schon eine Industrienation waren. Und dieser Status ist dann mit einer „historischen Schuld“ verbunden, die uns nun zu aberwitzigen Aktionen zwingen soll.

Wie du merkst, habe ich die Frage selbst nicht beantwortet. Ich tue mich sehr schwer damit. Du hast ja auch nur eine mathematische Antwort gegeben.

Johannespopannes 03.08.2025 12:40

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1787065)

Wo wird in dem Artikel der Begriff „Anstrengung“ definiert?

MattF 03.08.2025 12:46

Wo bringt uns das weiter?

Indien hat so viele Einwohner wie es jetzt hat und wir auch.

ALLE müssen CO2 Nutzung reduzieren.

Johannespopannes 03.08.2025 14:16

Richtig, das bezweifelt auch niemand.

Schwarzfahrer 03.08.2025 20:40

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1787065)

Alles Frage der Zieldefinition. Klingt hier so:
Zitat:

Indien hat sich zum Ziel gesetzt, die Kohlenstoffintensität seiner Wirtschaft bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 45 Prozent zu senken.
Das klingt für mich so, daß das Ziel eine absolute Emissionssenkung um 45 % war (wäre zumindest im Sinne von Klimaschutz ein sinnvolles Ziel).

Sie haben seither massiv zusätzliche Kohlekraftwerke gebaut, aber auch Wind und Sonne genutzt. Jetzt wird gemeldet, daß
Zitat:

Derzeit stammt die Hälfte der indischen Stromproduktion aus erneuerbaren und nicht-fossilen Energiequellen.
Es ist hier nicht erkennbar, ob Indien seine CO2-Emission absolut verringert hat, es geht um Anteile - und diese sind dem Klima völlig egal. In 2005 hatte Indien 160GW installierte Leistung, jetzt sind es wohl 480 GW. Auch wenn davon die Hälfte CO2-frei ist, bleibt unterm Strich ein deutlicher Emissionsanstieg. Ich sehe keinen Grund zum Jubel, besonders, wenn man noch berücksichtigt, daß es im Artikel um installierte Leistung geht,
Zitat:

Nach Angaben des Ministeriums für Neue und Erneuerbare Energien (MNRE) wurden im Juli 2025 von insgesamt 484,8 Gigawatt installierter Stromkapazität in Indien rund 242,8 Gigawatt durch umweltfreundliche Energieformen wie Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, Kernkraft und Biomasse erzeugt.
, und wenn die Hälfte der installierten Leistung Wind und Sonne beinhaltet, dann kann angesichts der geringen Nutzungsgrade von den beiden (unter 25 %) nie im Leben die Hälfte vom Strom aus diesen Quellen kommen.

Schwarzfahrer 03.08.2025 20:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787055)
Anscheinend möchtest Du ausdrücken, dass wir als globale Weltgemeinschaft vorrangig dort die Emissionen reduzieren sollten, wo das am billigsten und am schnellsten mit dem größten Volumen möglich ist.

Danke Arne, das ist sehr treffend und präzise formuliert. Dieser Satz könnte als Leitspruch über allen Klimaschutzprogrammen stehen, finde ich.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787055)
Wenn ich Dich richtig verstehe, wäre das Deiner Überzeugung nach in Indien mehr der Fall als in Deutschland oder Europa. Die Schwellenländer der Erde würden als globale Vorreiter im technologischen Wandel zu einer emissionsfreien Wirtschaft voran gehen. Könntest Du diese Idee etwas ausführen?

Meine Vorstellung dazu, unter der Annahme eines wirklichen globalen Konsenses für den Klimaschutz: Die Länder, die technologisch führend und wirtschaftlich/finanziell stark sind, können einen Teil ihrer "Überschüsse" in Klimaschutzmaßnahmen investieren, und zwar jeweils dort, wo das Geld und die Technologie den größten Effekt bezüglich CO2-Senkung erzielen. Idealerweise ist das mit profitablen Geschäften verbunden für die Investoren, und mit steigendem Lebensstandard und mehr verfügbarer und sauberer Energie in den ärmeren Ländern.

Das ist aber nur ein Teil. Auch im Inland gibt es große, günstigere Hebel. Z.B. Gebäudesanierung in Abhängigkeit der nachgewiesenen CO2-Reduktion fördern statt überteuerte Bau-Standards für alle, denn eine Sanierung von Wärmeklasse H auf C oder D ist viel Effektiver im Sinne von EURO/CO2, als nur noch einheitlich höchste Standards erzwingen; technische Vorschriften abspecken, um kleine, günstige Autos wieder wirtschaftlich zu machen, Wind- und Solaranlagen im Abhängigkeit vom erwartbaren Ertrag, also Standortabhängig zu fördern, wenn überhaupt, u.a.m.

Klugschnacker 03.08.2025 21:26

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1787062)
...aufgrund dümmlicher Energiewendeversuche....

Lass das doch später Deine Enkel entscheiden, ob Habeck wirklich dümmer war als Leute, die noch den letzten Heller Profit aus Gas und Öl quetschen.

Klugschnacker 03.08.2025 21:34

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1787068)
Nur mal so als Anregung:
Bei einem Flug kann man freiwillig Kompensationskosten für das ausgestoßene CO2 zahlen. Das liegt im unteren bis mittleren zweistelligen Eurobereich pro Tonne. Damit werden dann teilweise Aufforstungsprojekte, teilweise Ausbau EE, teilweise andere low-hanging-fruits wie effizienter Kochöfen in Afrika finanziert. […]

Meine Güte, was für ein Gequatsche. Sollen wir für die Emissionen Deutschlands in anderen Ländern Wälder aufforsten oder den Menschen in Afrika moderne Küchenherde schenken? Bitte verschone mich mit solchem Unsinn.

Johannespopannes 03.08.2025 22:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787112)
Meine Güte, was für ein Gequatsche. Sollen wir für die Emissionen Deutschlands in anderen Ländern Wälder aufforsten oder den Menschen in Afrika moderne Küchenherde schenken? Bitte verschone mich mit solchem Unsinn.

Du hältst also demnach die Arbeit der Organisationen, an die die Kompensationszahlungen gehen für Unsinn?
Das hätte ich von dir nicht erwartet.

Johannespopannes 03.08.2025 22:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787111)
Lass das doch Deine Enkel entscheiden, ob Habeck wirklich dümmer war als Leute, die noch den letzten Heller Profit aus Gas und Öl quetschen.

Gibt es nur diese zwei Arten von Menschen?
Warum immer dieses Schwarz-Weiß-Denken?

Genussläufer 03.08.2025 22:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787111)
Lass das doch Deine Enkel entscheiden, ob Habeck wirklich dümmer war als Leute, die noch den letzten Heller Profit aus Gas und Öl quetschen.

Ich habe auch Angst, dass die uns vorwerfen, dass wir den Standort vor die Wand gefahren haben. Ich habe auch die Befürchtung, dass sie uns vorwerfen, dass wir das Abwandern der Industrie hätten sehen müssen.

Johannespopannes 03.08.2025 22:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787105)
Alles Frage der Zieldefinition. Klingt hier so: Das klingt für mich so, daß das Ziel eine absolute Emissionssenkung um 45 % war (wäre zumindest im Sinne von Klimaschutz ein sinnvolles Ziel).

Die Emissionen in Indien sind im letzten Jahr ordentliche gestiegen, deutlich stärker als die Bevölkerungszahl.

Das ist aus dem Artikel natürlich nicht herauszulesen. Auch sonst ist ein Absatz wie dieser zum Haareraufen:
Nach Angaben des Ministeriums für Neue und Erneuerbare Energien (MNRE) wurden im Juli 2025 von insgesamt 484,8 Gigawatt installierter Stromkapazität in Indien rund 242,8 Gigawatt durch umweltfreundliche Energieformen wie Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, Kernkraft und Biomasse erzeugt.
Wer den Unterschied zwischen Leistung und Energie nicht verstanden hat, sollte vielleicht keine Artikel schreiben.

Genussläufer 03.08.2025 22:38

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1787121)
Die Emissionen in Indien sind im letzten Jahr ordentliche gestiegen, deutlich stärker als die Bevölkerungszahl.

Indien ist auch eins der Länder, die am meisten von der Produktionsflucht in Europa profitieren. Erstens senken wir die Nachfrage, was die Preise relativ sinken lässt. Mit den damit einhergehenden gesunkenen Energiekosten, wird das für die richtig spannend. Dazu kommt die westliche Sanktionierung von ca. 40% des weltweiten Öl- und Gasvorkommens. Dann gibt es nochmals einen Diskount. Wir freuen uns dann hier, dass die CO2 Emissionen gesunken sind. Dabei vergessen wir, dass die Produktion trotzdem weiterläuft. Nur eben woanders. Aber dort freut man sich auch.

Und als Bonbon obendrauf hat man über 10 Jahre mit ESG Bullshit die Förderer im hiesigen Umfeld dazu gebracht, so gut wie keine neuen Quellen zu erschließen. Wir befinden uns aufgrund dieses künstlichen Engpasses in einem richtig spannenden Abschnitt des Schweinzyklus.

Genussläufer 03.08.2025 23:12

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1787065)

Entweder ist an dem Artikel etwas faul oder die Eletricity Map zeigt Unfug:

https://app.electricitymaps.com/zone...T21:00:00.000Z

Ich tippe darauf, dass der Artikel irgendwie hinkt. Aber wahrscheinlich nicht mal das. Der scheint in Gänze Blödsinn zu sein und wie hier schon angedeutet, nicht zwischen Kapazität und realer Nutzbarkeit zu unterscheiden. Weiterhin scheint die Kohle hier auch nicht einzuspringen, sondern Grundversorgung zu leisten. Oder kann sich die hohe Quote an Kohlestrom jemand anders erklären?

Klugschnacker 04.08.2025 06:38

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1787117)
Du hältst also demnach die Arbeit der Organisationen, an die die Kompensationszahlungen gehen für Unsinn?
Das hätte ich von dir nicht erwartet.

Ich halte Deine naiven Vorstellungen von der Skalierbarkeit solcher Projekte für Unsinn.

Global schrumpfen die Wälder in gigantischem Ausmaß. Warum wohl? Die Flächen werden gebraucht für Tierhaltung oder den Anbau von Tierfutter, für die Urbanisierung, für Bergbau und Holzwirtschaft. Außerdem rafft der Klimawandel bestehende Wälder dahin.

Wie kommt man da auf die bizarre Idee, die Industriestaaten der Erde würden einen Haufen Förster nach Brasilien, nach Kenia und nach Russland schicken, um dort Setzlinge zu gießen und großzuziehen, in einem Ausmaß, welches deren CO2-Emissionen kompensiert? Die jährlich (!) allein von den Deutschen zu bepflanzende Fläche wäre doppelt so groß wie ganz Deutschland.

Oder stellst Du Dir vor, dass nicht alle Industriestaaten Wälder im Ausland hochpäppeln, sondern nur wir Deutsche? Global herrscht ein Wettrennen um erneuerbare Energien und um zukunftsfähige Technologien. Selbst China ist aktuell dabei, uns Deutschen dabei das Fell über die Ohren zu ziehen. Photovoltaik, Windkraft, elektrische Mobilität, Wärmepumpen und so weiter: Glaubst Du wirklich, wir könnten mit unseren Technologien aus dem letzten Jahrhundert weiter machen und Bäumchen pflanzen? Wir wären dann vielleicht der weltgrößte Bäumchen-Exporteur, aber in den Schlüsseltechnologien komplett abgehängt.

Jimmi 04.08.2025 08:06

"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral" (B.Brecht)
Der Mensch tendiert dazu, sich diesen Fakt auch noch schön zu reden.

Hier werden viele Zahlenspielereien betrieben, die irgendwas beweisen oder widerlegen sollen. Das führt zu nichts.

Sehe ich von einer technisch machbaren Utopie einer weltweiten 100% Versorgung über frei verfügbare Energie in Form vom Sonne, Wind und Gezeiten auf das Öl- und Kohlezeitalter, würde ich denken "Was für ein Wahnsinn". Ich hoffe, dass meine Enkelkinder so denken können und nicht ins Mittelalter zurück gebeamt werden.

Ich bitte jeden, sich mal mit Biologie und Ökologie zu beschäftigen. Unsere Welt ist gut ausbalanciert und resilient. Mit den Temperatursteigerungen ergeben sich brutalste Änderungen für alles was lebt. Wir erleben jetzt gerade den Auftakt.

sybenwurz 04.08.2025 08:15

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1787129)
Unsere Welt ist gut ausbalanciert und resilient.

Sagen wir mal 'die Erde'.
Mein Credo seit Jahren. Die Erde hat Zeit, Äonen.
Die kann sich an den Wandel anpassen.
Der Mensch halt nicht.

Bleierpel 04.08.2025 08:50

Ich kauf mir jede Woche nen Kasten Krombacher, die machen das schon.
***Zynismus-Modus off***


Junge Junge, wenn man sich das so alles durch ließt...
Schon erschreckend, wie pippi-esk es bei einigen abgeht...

Johannespopannes 04.08.2025 08:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787126)
Ich halte Deine naiven Vorstellungen von der Skalierbarkeit solcher Projekte für Unsinn.

Global schrumpfen die Wälder in gigantischem Ausmaß. Warum wohl? Die Flächen werden gebraucht für Tierhaltung oder den Anbau von Tierfutter, für die Urbanisierung, für Bergbau und Holzwirtschaft. Außerdem rafft der Klimawandel bestehende Wälder dahin.

Wie kommt man da auf die bizarre Idee, die Industriestaaten der Erde würden einen Haufen Förster nach Brasilien, nach Kenia und nach Russland schicken, um dort Setzlinge zu gießen und großzuziehen, in einem Ausmaß, welches deren CO2-Emissionen kompensiert? Die jährlich (!) allein von den Deutschen zu bepflanzende Fläche wäre doppelt so groß wie ganz Deutschland.

Oder stellst Du Dir vor, dass nicht alle Industriestaaten Wälder im Ausland hochpäppeln, sondern nur wir Deutsche? Global herrscht ein Wettrennen um erneuerbare Energien und um zukunftsfähige Technologien. Selbst China ist aktuell dabei, uns Deutschen dabei das Fell über die Ohren zu ziehen. Photovoltaik, Windkraft, elektrische Mobilität, Wärmepumpen und so weiter: Glaubst Du wirklich, wir könnten mit unseren Technologien aus dem letzten Jahrhundert weiter machen und Bäumchen pflanzen? Wir wären dann vielleicht der weltgrößte Bäumchen-Exporteur, aber in den Schlüsseltechnologien komplett abgehängt.

Wo habe ich denn geschrieben, dass Deutschlands komplette Emissionen durch Aufforstung kompensiert werden solle?

Deine Antwort soll meine Idee, mit der ich nicht alleine dastehe, Kosten und Nutzen in angemessene Relation zu setzen bzw. den Hinweis, dass in anderen Ländern mit wesentlich weniger Aufwand wesentlich mehr Ertrag zu holen wäre, ins lächerliche ziehen.

Genussläufer 04.08.2025 09:20

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1787129)
Hier werden viele Zahlenspielereien betrieben, die irgendwas beweisen oder widerlegen sollen. Das führt zu nichts.

Diese Zahlenspielereien wurden früher mal Fakten genannt. Leider scheint eine fortgeschrittende Klimadepression dagegen Immunität aufgebaut zu haben.

TriVet 04.08.2025 09:42

Diese Zahlenspielereien zeigen halt deutlich, wieviele Menschen von allem den Preis, aber von nichts den Wert kennen.
Abgesehen davon, dass dieses perfide „gute Wirtschaft“ oder Klimaschutz vorne und hinten nicht sein müsste.

Jimmi 04.08.2025 09:50

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1787136)
Diese Zahlenspielereien wurden früher mal Fakten genannt. Leider scheint eine fortgeschrittende Klimadepression dagegen Immunität aufgebaut zu haben.

Entschiedenes Nein.

Die angeführten Zahlen werden von verschiedenen Interessengruppen jeweils anders interpretiert.

Beispiel ist der aktuelle Stand der Energieproduktion aus "erneuerbaren" in Indien und anderswo. Die einen stellen die Zahlen grundsätzlich in Frage, andere stellen die Relationen zwischen den großen Industrienationen mit in die Betrachtung ein, wieder andere die historische Verantwortung, der Nächste die pro Kopf-Emission, ganz Schlaue nehmen die aktuelle nationale Dynamik als Gradient mit rein und rechnen das auf die kommenden 10 Jahre hoch. Die Physiker fragen nach dem Zusammenhang zwischen Kapazität und tatsächlicher Leistung, die Kreisläufer wollen wissen, was mit den alten Solarpanels, Autobatterien und Windradflügeln denn passiert, der Schwabe argumentiert, das billige Energie der Schlüssel ist und diese nur aus der Erdkruste kommen kann, die ganze Rechnerei also sowieso egal sein und nur dazu diene uns als Industrienation abzuschießen.

Wenn wir über Zahlen sprechen, müssen wir vorher definieren, welche Zahlen für uns relevant sind, sowohl Quelle als auch Aussagekraft vorher definieren und vielleicht auch Konsequenzen formulieren und erst dann die Werte eintragen.

Der wissenschaftliche Diskurs besteht nicht nur aus Prozentrechnung und Statistik, sondern auch aus Physik, Biologie und ja auch aus Sozialwissenschaften.

Klugschnacker 04.08.2025 10:17

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1787133)
Deine Antwort soll meine Idee, mit der ich nicht alleine dastehe, Kosten und Nutzen in angemessene Relation zu setzen bzw. den Hinweis, dass in anderen Ländern mit wesentlich weniger Aufwand wesentlich mehr Ertrag zu holen wäre, ins lächerliche ziehen.

Gut, dann sind die gigantischen Waldflächen, die jährlich aufgeforstet werden müssten, nur ein Teil Deiner Vorschläge. Ein zweiter Vorschlag bestand darin, in afrikanischen Haushalten effizientere Herde in die Küchen zu stellen.

Schwarzfahrer schlug vor, dass ein Teil der Gewinne erfolgreicher Firmen in Klimaschutzprojekte der Dritten Welt etc. gesteckt werden sollen. Kleiner Funfact: Unter den 10 umsatzstärksten Unternehmen der Welt sind fünf Ölfirmen, nämlich Saudi Aramco, Shell, ExxonMobil und die chinesischen Unternehmen Sinopec und PetroChina.

Welche Ideen gibt es außerdem?

Jimmi 04.08.2025 10:26

Das mit dem Aufforsten ist eine reine Nebelkerze der Fossillobby.

Pflanz einfach ein paar Bäume, dann wird das schon. Lustig.

Schwarzfahrer 04.08.2025 11:19

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1787124)
Entweder ist an dem Artikel etwas faul oder die Eletricity Map zeigt Unfug:

https://app.electricitymaps.com/zone...T21:00:00.000Z

Ich tippe darauf, dass der Artikel irgendwie hinkt. Aber wahrscheinlich nicht mal das. Der scheint in Gänze Blödsinn zu sein und wie hier schon angedeutet, nicht zwischen Kapazität und realer Nutzbarkeit zu unterscheiden. Weiterhin scheint die Kohle hier auch nicht einzuspringen, sondern Grundversorgung zu leisten. Oder kann sich die hohe Quote an Kohlestrom jemand anders erklären?

Auch Electricity Map ist nicht ganz überzeugend, wenn da z.B. steht, daß vom über 100 GW installierter Solar-Leistung 0 % aus Solar erzeugt wird. Ganz so wenig wird es wohl kaum sein...

Klugschnacker 04.08.2025 11:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787150)
Auch Electricity Map ist nicht ganz überzeugend, wenn da z.B. steht, daß vom über 100 GW installierter Solar-Leistung 0 % aus Solar erzeugt wird. Ganz so wenig wird es wohl kaum sein...

:Lachen2: Nachts ist es dort halt dunkel.

Im weltweiten Zubau an elektrischer Kraftwerkskapazität entfallen über 90 % auf erneuerbare Energien, insbesondere auf Photovoltaik und Windenergie. Zu den größten Treibern dieser Entwicklung gehören China und Indien.

Schwarzfahrer 04.08.2025 11:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787126)
Global schrumpfen die Wälder in gigantischem Ausmaß.

"Gigantisch" ist natürlich individuelle Einschätzungssache. Zur Einordnung lohnt sich ein Blick auf die Zahlen: Der aktuelle netto jährliche Verlust lieg in der Größenordnung von 0,25 % der globalen Waldfläche - was allerdings stark auf Schätzungen beruhen muß, da Ourworldindata für viele große Länder gar keine Zahlen zur Verfügung hat (USA, Australien, halb Afrika und Indonesien).

Allerdings zeigen die Zahlen auch, daß seit 1980 der jährliche Waldverlust um mehr als die Hälfte zurückgegangen ist, was m.M.n. Grund zur Annahme ist, daß Gegenmaßnahmen, wie auch die von Dir als lächerlich angesehene Aufforstung, sehr wohl fruchten. Dazu kommt daß die Wälder in gewissen Klimazonen wegen des Klimawandels auch wachsen, und nicht überall nur wegsterben, es ist also nicht alles nur so negativ zu sehen, wie Dein Satz es suggeriert, finde ich.

Schwarzfahrer 04.08.2025 11:41

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1787138)
Diese Zahlenspielereien zeigen halt deutlich, wieviele Menschen von allem den Preis, aber von nichts den Wert kennen.

Wert kann zwei Dimensionen haben. Es gibt moralische Werte - diese sind nicht bezahlbar, kosten nichts, und sind eine wichtige Richtschnur fürs Verhalten. Sie nützen allein aber wenig, um etwas sicher umzusetzen, das einen realen Preis hat.

Wert wird auch definiert als das Verhältnis von Nutzen zu den Kosten (z.B. in der Wertanalyse, eine gerne benutzte Methode zur Verbesserung von Produkten und Prozessen).

Beide Wertebegriffe halte ich für wichtig, wenn es um grundlegende Richtungsentscheidungen geht, sowohl individuell wie politisch. Es muß halt sowohl um moralische Richtung als auch um Machbarkeit und Effizienz gehen.
Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1787138)
Abgesehen davon, dass dieses perfide „gute Wirtschaft“ oder Klimaschutz vorne und hinten nicht sein müsste.

Es ist ja auch kein entweder-oder, sondern eine gute Wirtschaftslage macht erst effizienten Klimaschutz möglich. Man kann Sachzwänge natürlich als als perfide bezeichnen...

Schwarzfahrer 04.08.2025 11:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787152)
Im weltweiten Zubau an elektrischer Kraftwerkskapazität entfallen über 90 % auf erneuerbare Energien, insbesondere auf Photovoltaik und Windenergie. Zu den größten Treibern dieser Entwicklung gehören China und Indien.

Mag stimmen, aber es sagt noch nichts über den tatsächlichen Strommix aus, da PV nun mal übers Jahr kaum mehr als 10 %, Wind ca. 25 % der installierten Leistung wirklich liefert. Man muß also für den gleichen Ertrag die 4-10 fache Leistung installieren, als mit konventionellen Kraftwerken (und hat zeitweise trotzdem keinen Strom, ohne Backup).

Es ist ohne Zweifel ein wichtiger Sektor, aber ab ca. mehr als 50 % der Gesamtstromversorgung aus Wind und Sonne steigen die technischen Probleme und die Kosten sehr stark an. Deshalb investieren China und Indien eben nicht nur in diese, sondern auch in Kohle und Kernkraft.

Schwarzfahrer 04.08.2025 11:54

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1787140)
Entschiedenes Nein.

Die angeführten Zahlen werden von verschiedenen Interessengruppen jeweils anders interpretiert.
...
Wenn wir über Zahlen sprechen, müssen wir vorher definieren, welche Zahlen für uns relevant sind, sowohl Quelle als auch Aussagekraft vorher definieren und vielleicht auch Konsequenzen formulieren und erst dann die Werte eintragen.

Natürlich, das haben Statistiken so an sich. Wichtig ist allerdings nicht, was die Interessengruppen denken, sondern was "das Klima" darüber denkt, also was einen tatsächlichen Einfluß hat. Und da ist es völlig egal, welche Prozente in welchem Land wie produziert werden, fürs Klima ist nur die globale Summe an Emissionen relevant. Alle Versprechen von irgendwelchen Prozentanteil-Zielen, oder Umrechnungen auf Pro-Kopf-Emission, u.ä. Tricksereien verschleiern nur die Tatsache, daß unterm Strich die Emissionen steigen werden, solange es Menschen gibt, die mehr Wohlstand anstreben, als sie aktuell haben, da Wohlstand immer mit Energiebedarf verknüpft ist.

Klugschnacker 04.08.2025 12:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787153)
"Gigantisch" ist natürlich individuelle Einschätzungssache. Zur Einordnung lohnt sich ein Blick auf die Zahlen: Der aktuelle netto jährliche Verlust lieg in der Größenordnung von 0,25 % der globalen Waldfläche […] es ist also nicht alles nur so negativ zu sehen, wie Dein Satz es suggeriert, finde ich.

Nach 8 Generationen wären wir beim Verlust der Hälfte aller heutigen Wälder angekommen, wenn die Verlustrate bei 0.25% bleibt.

Der größte Verursacher von Treibhausgasen ist die Natur selbst. Die natürliche Freisetzung übersteigt die Emissionen der Menschen um das 10fache. Jedoch nimmt die Natur auch sehr viel dieser Gase wieder auf, vor allem durch Ozeane und Wälder. So entsteht ein Gleichgewicht zwischen Emission und Aufnahme. Man erkennt das an den über Jahrtausende ungefähr gleich bleibenden CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre.

Der Mensch greift in dieses Gleichgewicht ein. Nicht nur durch seine Emissionen, sondern auch durch die Beeinträchtigung der natürlichen Senken. Dazu gehören wie gesagt die Wälder. Statt durch ihr Wachstum CO2 aufzunehmen, landet ihr gespeichertes CO2 zum Teil in der Atmosphäre, wenn die Wälder verschwinden – zusätzlich zu den menschlichen Emissionen.

Dieses Problem kommt dann zu allen anderen Problemen, die wir uns derzeit mit der Umweltzerstörung machen, noch oben drauf. 0.25% jährlicher Verlust an Waldflächen soll nach wenig klingen, aber es ist viel.

Jimmi 04.08.2025 12:16

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Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787153)

Zur Einordnung lohnt sich ein Blick auf die Zahlen: Der aktuelle netto jährliche Verlust lieg in der Größenordnung von 0,25 % der globalen Waldfläche - was allerdings stark auf Schätzungen beruhen muß, da Ourworldindata für viele große Länder gar keine Zahlen zur Verfügung hat (USA, Australien, halb Afrika und Indonesien).

Ein sehr langer Artikel, in den man Zeit investieren muss. Welchen Sinn macht die Einbeziehung vom Luxemburg in die angehängte Grafik? Da verlässt mich ja schon wieder die Lust....

Anhang 51130

Und: Wenn nüscht mehr da ist, kann man auch nichts mehr abholzen. Der jährliche Waldverlust wird auf 0 sinken. Tadaaaa. Ein Erfolg.

svenio 04.08.2025 12:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787155)
Mag stimmen, aber es sagt noch nichts über den tatsächlichen Strommix aus, da PV nun mal übers Jahr kaum mehr als 10 %, Wind ca. 25 % der installierten Leistung wirklich liefert. Man muß also für den gleichen Ertrag die 4-10 fache Leistung installieren, als mit konventionellen Kraftwerken (und hat zeitweise trotzdem keinen Strom, ohne Backup).


Dieser Vergleich mit konventionellen Kraftwerken würde ja bedeuten, dass es Kraftwerke gibt, die 8760 Stunden pro Jahr unter Volllast produzieren. In welchem Land stehen die?

Selbst die neusten AKW kommen nur an 90%. Die AKW in bspw. Indien liegen bei ca. 50%. Das sollte doch hinzugefügt werden, wenn man ein objektives Bild vermitteln wollen würde.

Schwarzfahrer 04.08.2025 18:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787159)
Nach 8 Generationen wären wir beim Verlust der Hälfte aller heutigen Wälder angekommen, wenn die Verlustrate bei 0.25% bleibt.

Dieses Wenn-Dann ist rein akademisch, ohne praktische Relevanz.
Angesichts der Tatsache, daß seit 40 Jahren der Waldverlust ständig geringer wird, gibt es keinen Grund anzunehmen, daß es 8 Generationen lang weiter auf dem jetzigen Niveau stagniert. Abgesehen davon, daß praktisch nichts auf dieser Welt 8 Generationen lang stagniert oder überhaupt vorhersagbar ist.

Schwarzfahrer 04.08.2025 18:08

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1787164)
Dieser Vergleich mit konventionellen Kraftwerken würde ja bedeuten, dass es Kraftwerke gibt, die 8760 Stunden pro Jahr unter Volllast produzieren. In welchem Land stehen die?

Selbst die neusten AKW kommen nur an 90%. Die AKW in bspw. Indien liegen bei ca. 50%. Das sollte doch hinzugefügt werden, wenn man ein objektives Bild vermitteln wollen würde.

Ja, genau genommen sind es 75-90 % , dann ist der Faktor eben 3 bis 9 statt 4 bis 10. Ändert es etwas an der Aussage, daß es ein Vielfaches an installierter Leistung bedarf, um die gleiche Energiemenge zu produzieren, wie mit konventionellen Kraftwerken, und man deshalb installierte Leistung nicht mit Stromproduktion gleichsetzen darf? Dazu kommt, daß man mit den konventionellen immer noch selbst bestimmen kann, wann man die 75-90 % abruft, bei Wind und PV bleibt es zufällig verteilt.

StefanW. 04.08.2025 18:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787182)
Dieses Wenn-Dann ist rein akademisch, ohne praktische Relevanz.

Du kannst Dich auch gerne mit einem Förster über die Praxis unterhalten. Der Wald hat es gerade nicht so leicht. Auch nicht in Deutschland, wo er nicht so häufig illegal gerodet wird. Aber wir können auch die nächsten 100 Jahre eine Langzeitstudie machen und aus deren Ergebnisse Vorgehensweise für die Zeit ab 2130 ableiten.

Klugschnacker 04.08.2025 20:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1787182)
Dieses Wenn-Dann ist rein akademisch, ohne praktische Relevanz.

Du meinst wohl: Dir ist die praktische Relevanz nicht bekannt. Frag’ doch mal jemanden, der sich mit dem Thema beschäftigt oder kaufe Dir ein Buch.

Bis dahin kannst Du ja die These vertreten, die Industrieländer könnten ihre Emissionen durch das Pflanzen von Wäldern im Ausland kompensieren, wenn Dir das nicht zu albern ist.


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