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Genussläufer 01.08.2025 17:35

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1786936)
Du meinst die Bauarbeiter sollen sich eine Klimaanlage auf den Rücken schnallen?

Das war nur beispielhaft. für das normale Leben. Schau doch einfach mal, wie das in den Golfstaaten gehandhabt wird. Lass uns in dem Kontext den Umfang mit Gastarbeitern mal ausblenden. Das war und ist in glücklicherweise mittlerweile deutlich kleinerem Umfang immer noch ein riesiges Problem. Du hast schon recht, technologisch ist nicht alles machbar. Klar, Du kannst deutlich mehr vorfertigen. Die reale Umsetzung in den Golfstaaten ist aber eine Verschiebung der Arbeitszeiten, Hitzeschutzkleidung, regelmäßige Hydrationspausen. Das muss man sich natürlich leisten können. Die Chinesen sind hier auf einem guten Weg. Die Inder brauchen da noch etwas mehr Zeit. Das sind natürlich immer noch Bedingungen, wo hier niemand tauschen will. Das ist aber heute auch so.

Klugschnacker 01.08.2025 18:31

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1786935)
Ich habe geschrieben, dass die die ökonomische Potenz haben, sich anuzupassen. […] Ich bin halt fest davon überzeugt, dass wir viel mehr in den Aufbau von Resilienz investieren sollten, anstatt Illusionen nachzulaufen.

Das gehört zu den häufigsten Argumenten der gegenwärtigen Klimaleugnerszene. Es wird behauptet, wir könnten uns an den Klimawandel anpassen. Heißt auf deutsch: Gegen den Klimawandel machen wir mehr oder weniger gar nichts.

Es genügt nicht, wenn sich der Mensch an den Klimawandel anpasst, also Dämme an die Küsten baut und Klimaanlagen in die Häuser.

Ein Beispiel: Steigt die globale Temperatur um 2°C, werden 99% aller Korallenriffe sterben. Korallenriffe beherbergen etwa ein Viertel aller bekannten Meeresarten. Wir wissen nicht, was das Absterben der Riffe für das maritime Ökosystem bedeuten wird. Werden wir dann noch Fische verzehren, oder machen die geschwächten Fischpopulationen dann sofort die Grätsche?

Besonders gefährlich ist die Dezimierung von Arten, die für die Bodenqualität entscheidend sind. Das sind Würmer, Käfer, Asseln, die ganze Bodenlebewelt. Eine Untersuchung in England hat ergeben, dass dort innerhalb von zwei Jahrzehnten ein Drittel der Regenwürmer verschwunden sind.

Wir machen uns etwas vor, wenn wir glauben, wir hätten die ökonomische Potenz, uns aus diesen Ökosystemen freizukaufen, die uns ernähren. In seinen wesentlichen Teilen hat das mit Geld überhaupt nichts zu tun.

----

Mir widerstrebt außerdem eine Weltsicht, welche die gesamte Natur dieses Planeten nach ihrer Nützlichkeit für den Menschen bewertet. Es geht aus meiner Sicht nicht nur darum, ob die Indonesier die "ökonomische Potenz" haben werden, die Umweltzerstörung ihres Lebensraumes wirtschaftlich zu überleben. Es geht auch um die Natur selbst, die abseits ihrer Nützlichkeit für den Menschen einen eigenen Wert und ein eigenes Lebensrecht hat, das wir respektieren sollten. Die Spekulationen darüber, ob es monetär billiger ist, uns an eine immer weiter fortschreitende Umweltzerstörung irgendwie anzupassen, anstatt Umweltschutz zu betreiben, geht mir gegen den Strich.

Klugschnacker 01.08.2025 18:36

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1786937)
Die reale Umsetzung in den Golfstaaten ist aber eine Verschiebung der Arbeitszeiten, Hitzeschutzkleidung, regelmäßige Hydrationspausen. Das muss man sich natürlich leisten können. Die Chinesen sind hier auf einem guten Weg. Die Inder brauchen da noch etwas mehr Zeit.

Ist Dir der Zynismus dieser Worte klar?

Lass uns den Indern doch Hitzeschutzkleidung schicken, damit die mal voran kommen! Die freuen sich bestimmt. Dass wir Deutsche pro Kopf viermal so viel Kohlendioxid wie die Inder in die Luft pusten, nehmen sie uns sicher nicht krumm.

Johannespopannes 01.08.2025 19:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786939)
Das gehört zu den häufigsten Argumenten der gegenwärtigen Klimaleugnerszene. Es wird behauptet, wir könnten uns an den Klimawandel anpassen.

Erkennst du den Widerspruch in dieser Aussage?

Wie kann man den Klimawandel leugnen, wenn man behauptet, man könne sich ihm anpassen?

Ich habe in diesem Forum bzw. Thread noch nicht einen einzigen Teilnehmer erlebt, der den Klimawandel leugnet. Trotzdem lese ich das o.g. Wort ständig und zwar als Anschuldigung gegenüber Mitgliedern dieses Forums. Es wäre schön, wenn das ausbliebe. Ansonsten erweist du (und andere) der Sache einen Bärendienst, trotz sachlich guter und richtiger Argumente.

deralexxx 01.08.2025 19:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786940)
Ist Dir der Zynismus dieser Worte klar?

Lass uns den Indern doch Hitzeschutzkleidung schicken, damit die mal voran kommen! Die freuen sich bestimmt. Dass wir Deutsche pro Kopf viermal so viel Kohlendioxid wie die Inder in die Luft pusten, nehmen sie uns sicher nicht krumm.

Hilft auch den Schweizern nicht, deren Dorf jetzt unter 40 m oder so Geröll liegt. Auch Holland bringen dann Klimaanlagen nichts. Der Verweis, der Klimawandel Beträfe nur Regionen weit weg ist doch garnicht mehr Stand der Dinge oder?

Was ich in 2023 irgendwie nicht wahrgenommen habe ist die Taktik der Ölkonzerne, ihr Image mit Influencern aufzubessern. https://www.capital.de/wirtschaft-po...-34196848.html

Bunde 01.08.2025 19:48

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1786944)
Erkennst du den Widerspruch in dieser Aussage?

Ach komm, es ist doch klar wie das gemeint ist. Dass Klimawandelleugner und Anti-Klimawandel-Maßnahmen-Gegner nicht exakt die gleichen sind, ist doch klar. Entscheidend ist hier doch, dass beide Gruppierungen die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen den Klimawandel negieren.

Eine große Untergruppe hiervon wiederum fordert, teure Maßnahmen gegen den Klimawandel zu unterlassen und das Geld stattdessen in Klimaanpassung zu stecken. Viele Argumente dagegen waren hier schon in den letzten Beträgen zu lesen.

Es ist darüber hinaus in meinen Augen fast schon sträflich naiv, zu glauben, man könne die Kosten der Klimaanpassung auch nur ansatzweise vorhersagen. Das wäre ja aber Voraussetzung dafür, diese gegen die Kosten von heutigen Maßnahmen gegen die Erderwärmung abzuziehen.

Welche immensen Kosten bei dem Versuch einer Anpassung auf uns zukommen, ist überhaupt nicht absehbar. Jüngstes Beispiel: Die anstehende Verbreitung der asiatischen Tigermücke im süddeutschen Raum, mitsamt der dadurch aufkommenden Erkrankungen. Die Kosten hierfür und andere noch gar nicht bekannte klimabedingten neuen Schwierigkeiten sind völlig unbekannt.

Klugschnacker 01.08.2025 19:48

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1786944)
Wie kann man den Klimawandel leugnen, wenn man behauptet, man könne sich ihm anpassen?

Es geht darum, nichts Konkretes gegen den Klimawandel zu unternehmen.

Zunächst wurde der Klimawandel jahrzehntelang schlicht geleugnet. Heute, wo wir ihn alle vor Augen haben, wird zum Teil die menschliche Verursachung geleugnet (es liegt also nicht an uns und deshalb können wir auch nichts dagegen tun). Außerdem wird gesagt, wir können ihn nicht verhindern und sollten daher auf Maßnahmen zu Anpassung setzen.

Anstelle von Leugnen des Klimawandels geht es jetzt ums Verzögern der Maßnahmen gegen den Klimawandel. Du hast also recht, dass man die früheren Klimawandelleugner jetzt treffender als Klimaschutzverhinderer bezeichnen könnte. Im Bezug auf konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel ist es aber dieselbe Klientel und dieselbe Motivation.

Gegenüber Genussläufer setze ich solche Basics auf Seite 1944 dieses Threads als bekannt voraus.

Genussläufer 01.08.2025 21:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786947)
Anstelle von Leugnen des Klimawandels geht es jetzt ums Verzögern der Maßnahmen gegen den Klimawandel. Du hast also recht, dass man die früheren Klimawandelleugner jetzt treffender als Klimaschutzverhinderer bezeichnen könnte. Im Bezug auf konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel ist es aber dieselbe Klientel und dieselbe Motivation.

Gegenüber Genussläufer setze ich solche Basics auf Seite 1944 dieses Threads als bekannt voraus.

Ich bin nicht fürs Verzögern. Ich bin Maßnahmen nur dann aufzusetzen, wenn diese einen Erfolg haben könnten. Das sehe ich aktuell nicht.

Btw. scheinst Du das Ansinnen, die Wünsche und Ziele der Inder und anderer Nationalitäten gut zu kennen. Wahrscheinlich hast Du dort andere Menschen kennengelernt als ich. In meinen vielen Jahren Zusammenarbeit mit Asiaten und in Asien habe ich sowohl andere Ziele als auch andere Vorstellungen kennengelernt. Mag aber gut sein, dass Dein Umfeld da anders tickt.

Schwarzfahrer 01.08.2025 22:05

Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1786946)
Entscheidend ist hier doch, dass beide Gruppierungen die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen den Klimawandel negieren.

Das ist mir zu pauschal. Diejenigen Kritiker, die ich kenne, negieren nicht die Notwendigkeit von Maßnahmen, sondern bezweifeln die Wirksamkeit der meisten gerne propagierten oder gar als "unverzichtbar" bezeichneten Maßnahmen, bzw. sehen ein sehr ungünstiges Verhältnis von Aufwand, Nutzen und Kollateralschaden. Hier gab es schon so manche Anregung zu effektiverem Einsatz von Mitteln, um global CO2 Emissionen zu senken, als wie es aktuell getan wird.
Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1786946)
Eine große Untergruppe hiervon wiederum fordert, teure Maßnahmen gegen den Klimawandel zu unterlassen und das Geld stattdessen in Klimaanpassung zu stecken.

Das hat nun mal damit zu tun, daß die Mittel begrenzt sind und diese mit möglichst großem Effekt bzw. Nutzen für die Menschen eingesetzt werden sollten, statt mit geringem Effekt für kaum erfüllbare Idealziele.
Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1786946)
Es ist darüber hinaus in meinen Augen fast schon sträflich naiv, zu glauben, man könne die Kosten der Klimaanpassung auch nur ansatzweise vorhersagen. Das wäre ja aber Voraussetzung dafür, diese gegen die Kosten von heutigen Maßnahmen gegen die Erderwärmung abzuziehen.

Die Kosten der heutigen Maßnahmen wurden im Voraus auch sträflich unterschätzt (angefangen mit Trittins Kugel Eis...). Keiner hat eine Kristallkugel, aber die Kosten und der Effekt von vielen Maßnahmen sind trotzdem auf kurze Sicht quantifizierbar, und auf diese Sicht halte ich es für sinnvoll, nach Effektivität zu priorisieren.
Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1786946)
Welche immensen Kosten bei dem Versuch einer Anpassung auf uns zukommen, ist überhaupt nicht absehbar. Jüngstes Beispiel: Die anstehende Verbreitung der asiatischen Tigermücke im süddeutschen Raum, mitsamt der dadurch aufkommenden Erkrankungen. Die Kosten hierfür und andere noch gar nicht bekannte klimabedingten neuen Schwierigkeiten sind völlig unbekannt.

Die Kosten wie auch die Machbarkeit und die real nötige Zeit bis zum Erreichen einer 100 %-igen Energieversorgung von Industrieländern mit Wind und Sonne sind ebenso unbekannt, wie die Lösung für eine Reihe technischer Probleme auf dem Weg dahin, sowie ihr realer Effekt auf das Klima. Es sind alles nur Annahmen, auf Grund derer Modelle erstellt werden. Um unkalkulierbare, evtl. sehr hohe Kosten auf Dauer zu stemmen, ist daher eine gut laufende Wirtschaft, Wohlstand und Freiheit unerläßlich, sonst wird keiner seinem Ziel näher kommen.

Klugschnacker 02.08.2025 08:56

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1786954)
Ich bin nicht fürs Verzögern. Ich bin Maßnahmen nur dann aufzusetzen, wenn diese einen Erfolg haben könnten. Das sehe ich aktuell nicht.

Heißt auf Deutsch: Kein Klimaschutz.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1786954)
Btw. scheinst Du das Ansinnen, die Wünsche und Ziele der Inder und anderer Nationalitäten gut zu kennen. Wahrscheinlich hast Du dort andere Menschen kennengelernt als ich. In meinen vielen Jahren Zusammenarbeit mit Asiaten und in Asien habe ich sowohl andere Ziele als auch andere Vorstellungen kennengelernt. Mag aber gut sein, dass Dein Umfeld da anders tickt.

Du spielst hier Schwellenländer und Länder aus der Dritten Welt gegen den Klima- und Umweltschutz aus, den in erster Linie wir selbst zu leisten haben. China, die USA und Europa sind in der Pflicht.

Oben stellst Du klar, dass gerade die armen Länder unter den Folgen der globalen Umweltzerstörung zu leiden haben. Denn diese hätten nicht "die ökonomische Potenz, sich anzupassen". Dieselben Menschen führst Du als Argument gegen den Klimaschutz an: Seht her, die wollen ja selbst alle einen Kühlschrank!

Ich finde es unredlich, so zu argumentieren. Wir können uns nicht mit dem Verweis auf arme Länder aus der Verantwortung stehlen.

Johannespopannes 02.08.2025 08:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786947)
Es geht darum, nichts Konkretes gegen den Klimawandel zu unternehmen.

Zunächst wurde der Klimawandel jahrzehntelang schlicht geleugnet. Heute, wo wir ihn alle vor Augen haben, wird zum Teil die menschliche Verursachung geleugnet (es liegt also nicht an uns und deshalb können wir auch nichts dagegen tun). Außerdem wird gesagt, wir können ihn nicht verhindern und sollten daher auf Maßnahmen zu Anpassung setzen.



Gegenüber Genussläufer setze ich solche Basics auf Seite 1944 dieses Threads als bekannt voraus.

Danke für die Antwort!

Ob manche Mitglieder vor Jahrzehnten schlicht geleugnet haben, lässt sich hier natürlich nicht feststellen. Aber auch die von dir angesprochene Leugnung der menschlichen Verursachung kann ich hier nicht entdecken.

Welche Basics in Bezug auf Genussläufer meinst du genau? Seite 1944 gibt es noch nicht. :Blumen:
Oder hast du dich eine Glaskugel? :confused:

Klugschnacker 02.08.2025 09:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1786957)
Die Kosten wie auch die Machbarkeit und die real nötige Zeit bis zum Erreichen einer 100 %-igen Energieversorgung von Industrieländern mit Wind und Sonne sind ebenso unbekannt, wie die Lösung für eine Reihe technischer Probleme auf dem Weg dahin, sowie ihr realer Effekt auf das Klima. Es sind alles nur Annahmen, auf Grund derer Modelle erstellt werden. Um unkalkulierbare, evtl. sehr hohe Kosten auf Dauer zu stemmen, ist daher eine gut laufende Wirtschaft, Wohlstand und Freiheit unerläßlich, sonst wird keiner seinem Ziel näher kommen.

Klassisches Leugner-Argument: Unerfüllbare Erwartungen formulieren. "Wir können nicht anfangen, bevor wir nicht 100% alles ganz genau wissen!".

Natürlich gibt es Ungewissheiten bei den Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz. Die gibt es aber ebenso, wenn wir den Leitzins heben oder eine Steuer einführen. Wir bekommen das in den Griff, indem wir immer wieder nachsteuern, um dem ursprünglichen Ziel möglichst nahe zu kommen. Es wäre im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik völlig gaga, wenn wir nichts unternähmen, solange wir nicht 100% aller Effekte einer geplanten Maßnahme kennen.

Den Ungewissheiten bei Klimaschutzmaßnahmen stehen die Risiken gegenüber, wenn wir auf Klimaschutz verzichten. Weil diese Abwägung völlig eindeutig zugunsten des Klimaschutzes ausfällt, haben fast alle Staaten der Welt das Pariser Abkommen unterzeichnet.

Klugschnacker 02.08.2025 09:18

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1786977)
Ob manche Mitglieder vor Jahrzehnten schlicht geleugnet haben, lässt sich hier natürlich nicht feststellen. Aber auch die von dir angesprochene Leugnung der menschlichen Verursachung kann ich hier nicht entdecken.

Ich spreche nicht von den Usern hier, sondern allgemein von der Leugnung des Klimawandels und der zeitlichen Entwicklung der typischen Argumente.

Die meisten der hier vorgetragenen Argumente gegen den Klimaschutz sind ja nicht neu oder originell, sondern sind alte Bekannte aus der Leugner-Schatulle, die bereits ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat.

Genussläufer 02.08.2025 09:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786976)

Ich finde es unredlich, so zu argumentieren. Wir können uns nicht mit dem Verweis auf arme Länder aus der Verantwortung stehlen.

Sorry, wenn ich das sehr deutlich ausdrücke. Das ist völliger Mumpitz. Ich würde Klimamaßnahmen sofort unterstützen, wenn sie finanziell tragbar sind und einen Effekt haben. Aktuell geben wir extrem viel Geld für keinen Effekt aus.

Schwarzfahrer hat das etwas detaillierter versucht aufzuzeigen. Aber das ist der Kern und zeigt die Differenz in unserer Perspektive:

1. Du bist überzeugt, dass wir etwas tun müssen. Ich bin überzeugt, dass dies auch einen Effekt haben sollte.

2. Du bist der Überzeugung, dass die Kosten keine Rolle spielen. Ich bin der Überzeugung, dass unsere Ressourcen begrenzt sind und zielgerichtet eingesetzt werden müssen

3. Du bezeichnest Leute wie mich als Bremser. Ich bezeichne uns als Realisten.

Johannespopannes 02.08.2025 10:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786976)
Heißt auf Deutsch: Kein Klimaschutz.



Du spielst hier Schwellenländer und Länder aus der Dritten Welt gegen den Klima- und Umweltschutz aus, den in erster Linie wir selbst zu leisten haben. China, die USA und Europa sind in der Pflicht.

Sind nicht alle in der Pflicht?

Oder was bringt es, wenn Deutschland und die USA ihre Emissionen auf 0 senken, Indien aber nicht?

Zahlen 2024:

De: 580 Mt
USA: 1456 Mt
In: 3000 Mt

Johannespopannes 02.08.2025 10:22

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1786983)
1. Du bist überzeugt, dass wir etwas tun müssen. Ich bin überzeugt, dass dies auch einen Effekt haben sollte.

2. Du bist der Überzeugung, dass die Kosten keine Rolle spielen. Ich bin der Überzeugung, dass unsere Ressourcen begrenzt sind und zielgerichtet eingesetzt werden müssen

3. Du bezeichnest Leute wie mich als Bremser. Ich bezeichne uns als Realisten.

Danke.

Ich persönlich stelle folgende Beobachtungen fest:

1. Ich kann nach weit über 10000 Beiträgen niemanden entdecken, der den menschengemachten Klimawandel leugnet.
2. Ich kann ebenfalls niemanden entdecken, der sagt: Es ist alles gut, wir müssen nichts machen.
3. Ich sehe Leute, darunter zähle ich mich auch, die darauf hinweisen, dass aktuelle und bisherige Maßnahmen oft nicht gerade besonders effizient sind.
4. Ich erkenne eine deutliche Mehrheit an Teilnehmern, die der Meinung ist, dass alle aktuellen, bisherigen und geplanten Maßnahmen vertretbar und richtig sind. Man muss schließlich auf 0 Emissionen kommen. Leute aus Kategorie 3 werden oft als Leugner bezeichnet, zum Teil persönlich angegriffen. Ihnen werden fakenews vorgeworfen usw. Überspitzt gesagt: Wer nicht für den totalen Klimaschutz ist, ist ein Leugner oder ein absichtlicher Ausbremser.

Außerdem habe ich schon oft festgestellt, dass dann, wenn mal eine inhaltliche Auseinandersetzung zugelassen wird, am Ende entweder das Totschlagargument „Aber es steht doch im Grundgesetz“ kommt, eine zentrale kritische Frage nicht beantwortet wird oder ein Argument aus Gruppe 3 unkommentiert stehen bleibt (der Thread ruht dann wieder ein paar Tage bis Wochen).

Ich würde mir mehr Fokus auf eine inhaltliche Diskussion, keine Anfeindungen und weniger schwarz-weiß-Denken wünschen.

Johannespopannes 02.08.2025 10:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786980)
Ich spreche nicht von den Usern hier, sondern allgemein von der Leugnung des Klimawandels und der zeitlichen Entwicklung der Argumente

Und das sehe ich anders, wenn du Leute zitierst und schreibst: Das ist ein zentrales Argument der Klimaleugnerszene.

Klugschnacker 02.08.2025 10:29

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1786985)
Sind nicht alle in der Pflicht? Oder was bringt es, wenn Deutschland und die USA ihre Emissionen auf 0 senken, Indien aber nicht?

Es sind alle in der Pflicht, aber nicht in gleichem Maße. Das steht so im Pariser Abkommen.

Wenn Deutschland und die USA ihre Emissionen auf Null senken, die Inder aber zunächst auf einen Wert größer Null, bringt das extrem viel für das Klima. Selbst wenn die Inder länger für die Null brauchen als hoch entwickelte Länder.

Was man bei Deinem Strohmann-Argument vielleicht übersieht:

Die Pro-Kopf-Emissionen der Inder sind viermal niedriger als unsere und achtmal niedriger als die der USA. Die Inder sind damit relativ nah an der Senkenleistung der Natur. Bis Deutschland oder die USA pro Kopf eine derart niedrige CO2-Emission erreichen wie die Inder, haben wir noch sehr viel zu tun. Es stellt die wahren Verhältnisse auf den Kopf, wenn wir beim Klimaschutz auf die Inder zeigen.

Johannespopannes 02.08.2025 10:34

Dann haben wir wohl eine unterschiedliche Vorstellung von „in erster Linie“.
Den Senken der Natur ist es nämlich völlig egal, wie viele Menschen in Indien leben.

sybenwurz 02.08.2025 11:19

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1786977)
Seite 1944 gibt es noch nicht.

Wenn du in deinen Einstellungen die Seitenansicht auf 7 statt derer 20 Beiträge setzt, schon.
;)

Sorry, grad gesehen: heute gibt es 5, 10, 20, 30 oder 40 zur Auswahl.
7 nicht mehr.

tandem65 02.08.2025 13:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786979)
Klassisches Leugner-Argument: Unerfüllbare Erwartungen formulieren. "Wir können nicht anfangen, bevor wir nicht 100% alles ganz genau wissen!".

Mit dem gleichen Argument braucht man auch keine Anpassung zu machen weil wir ja gar nicht zu 100% wissen.

craven 02.08.2025 18:43

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1786989)
Dann haben wir wohl eine unterschiedliche Vorstellung von „in erster Linie“.
Den Senken der Natur ist es nämlich völlig egal, wie viele Menschen in Indien leben.

Was mich an so einem Argument stört: Natürlich hast Du in einem Recht: wenn 1 Mrd Menschen in Indien CO2 einsparen würden, macht das mehr aus, als wenn die 100 Reichsten einsparen. Allerdings bin ich da vollkommen bei Arne und sage, dass die 100 Reichsten viel mehr in der Pflicht stehen als die vielen ärmeren.
Das bedeutet auch, dass wir in D, obwohl vergleichsweise klein, aufgrund unseres Reichtums dennoch mehr tun müssen als das große Indien.
Wir haben unseren Richtum nur, weil wir früher mit Umweltverschmutzung angefangen haben (oder, böse ausgedrückt, mit Ausbeutung der Erde). Und nun, wo es uns gutgeht, sollen aber die ärmeren mindestens genauso sparen? Das ist doch widersinnig. Dann können Musk, Bezos, und wie sie alle heißen, weiterhin mit Jachten und Privatjets um sich werfen, weil es eben nur einige 100-1000 sind und nicht 1 Mrd wie die Inder?

Johannespopannes 02.08.2025 19:30

Ich gebe dir grundsätzlich recht. Wobei ich noch anmerken möchte, dass es neben sparen und nicht sparen auch das Gegenteil gibt, nämlich jedes Jahr mehr CO2 zu produzieren. In Indien waren das 2024 immerhin knapp 5% mehr als 2023.

Es geht ja nicht darum, etwas zu sparen im Sinne von „irgendwann ist das Sparschwein voll und dann können wir uns was schönes davon kaufen. Da können die Reichen ruhig etwas mehr geben.“ sondern:
Egal wieviel wir (Industriestaaten) sparen, es bringt gar nichts, wenn anderen Großemittenten nicht mitziehen.

Ich möchte vor allem die Widersprüche einzelner aufzeigen.


An anderer Stelle habe ich auch schonmal darauf hingedeutet, dass die „historische Schuld“ auch in Relation zur „historischen Errungenschaft“ gesehen werden sollte. Sonst gäbe es in Indien heute nämlich vermutlich weder Autos, noch Klimaanlagen, noch bezahlbare PV-Module, noch Medikamente, noch Internet usw.

Klugschnacker 02.08.2025 19:48

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1786989)
Dann haben wir wohl eine unterschiedliche Vorstellung von „in erster Linie“. Den Senken der Natur ist es nämlich völlig egal, wie viele Menschen in Indien leben.

Das ist das alte "Wir Deutschen emittieren doch nur 2%"-Argument.

Für meinen Geschmack nimmst Du ganz schön lange Anlauf für so ein schwaches Argument, das zigmal diskutiert wurde.

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1787028)
Ich möchte vor allem die Widersprüche einzelner aufzeigen.

Klingt ambitioniert. Warum liegt Dir daran so viel?

Schwarzfahrer 02.08.2025 21:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786979)
Klassisches Leugner-Argument: Unerfüllbare Erwartungen formulieren. "Wir können nicht anfangen, bevor wir nicht 100% alles ganz genau wissen!".

Nein, sowas habe ich nicht geschrieben. Mein Hinweis galt erst mal dem Argument, daß die Kosten der Anpassung nicht kalkulierbar seien - die sind eben für beide Ansätze nicht kalkulierbar, also kein Unterschied.

Auch meine ich nicht, daß man nicht anfangen soll, bevor wir nicht alles genau wissen. Mein Argument ist, daß, weil wir wenig wissen, nicht viel Geld mit wenig Wirkung auf Grund von unsicheren Annahmen verpulvern, sondern mit Bedacht dort agieren, wo am meisten positiver Effekt (bei geringsten Nebenwirkungen) mit den eingesetzten bzw. verfügbaren Mitteln erreicht wird - das kann sowohl CO2-Minderung sein (z.B. zuerst schlechteste Häuser und alte Gasheizungen sanieren, bevor man viel Geld/Subvention in Optimierung von bereits relativ gut gedämmte Häuser steckt) als auch Anpassung (z.B. in Forstwirtschaft, Begrünung von Städten, ...), jeweils in kurzfristig absehbarem, und damit kalkulierbarem Rahmen. Das ist am Ende effektiver, als idealistische Maximalziele mit ungewissem Ausgang zu forcieren, wenn die Kosten hoch, der Effekt erst mal gering und die Akzeptanz und Bezahlbarkeit unsicher sind.

Schwarzfahrer 02.08.2025 21:21

Zitat:

Zitat von craven (Beitrag 1787022)
Natürlich hast Du in einem Recht: wenn 1 Mrd Menschen in Indien CO2 einsparen würden, macht das mehr aus, als wenn die 100 Reichsten einsparen. Allerdings bin ich da vollkommen bei Arne und sage, dass die 100 Reichsten viel mehr in der Pflicht stehen als die vielen ärmeren.

Das mag eine moralisch hochwertige Position sein, ist aber bezüglich Nutzen und Effektivität irrelevant, solange die 100 Reichsten auch durch hohe Ausgaben wenig bewirken. Wenn schon, sollte das Geld der Reichsten vor allem dort investiert werden, wo große Effekte erzielt werden, also z.B. in Indien - da kann fürs gleiche Geld ein mehrfaches an CO2 gespart werden, als in Deutschland.
Zitat:

Zitat von craven (Beitrag 1787022)
Das bedeutet auch, dass wir in D, obwohl vergleichsweise klein, aufgrund unseres Reichtums dennoch mehr tun müssen als das große Indien.
Wir haben unseren Richtum nur, weil wir früher mit Umweltverschmutzung angefangen haben (oder, böse ausgedrückt, mit Ausbeutung der Erde). Und nun, wo es uns gutgeht, sollen aber die ärmeren mindestens genauso sparen? Das ist doch widersinnig. Dann können Musk, Bezos, und wie sie alle heißen, weiterhin mit Jachten und Privatjets um sich werfen, weil es eben nur einige 100-1000 sind und nicht 1 Mrd wie die Inder?

Diese (m.M.n. arg schablonenhafte) Argumentation hat einen starken Geschmack von "Sünde" und "Büßertum" - da klingt es wichtiger, daß Sünder büßen, als daß ihre Buße irgendetwas in der Welt bewirkt. Bußfertigkeit kann dem Individuum charakterlich nützen, der Welt bringt es m.M.n. selten etwas.

Das passt zu dem Eindruck, den bei mir einige radikale Klimaaktivisten erwecken, daß es ihnen mehr um einen gesellschaftlichen Umsturz geht ("weg mit dem Kapitalismus, weg mit den Reichen"), als um das Weltklima. Wem CO2-Reduktion wirklich als oberstes, essenzielles Ziel vorschwebt, dem sollte es egal sein können, ob dies in Indien, Peru oder Deutschland, durch Kapitalisten oder Sozialisten oder Diktaturen passiert, es sollte nur auf die Absolutmenge je eingesetztem Geld ankommen.

Johannespopannes 02.08.2025 21:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787029)
Das ist das alte "Wir Deutschen emittieren doch nur 2%"-Argument.

Für meinen Geschmack nimmst Du ganz schön lange Anlauf für so ein schwaches Argument, das zigmal diskutiert wurde.

Es ist natürlich nicht dieses Argument. Es zeigt, dass deine Argumentation lückenhaft ist. Wenn du nur den von dir zitierten Ausschnitt liest, zeigt es natürlich gar nichts.

Stell dir zwei Länder vor, beide mit gleichen Emissionen und gleicher Bevölkerungszahl. Im einen Land steigen die Bevölkerungszahl und die Emission in einem bestimmten Zeitraum auf den doppelten Wert. Die Pro-Kopf-Emissionen bleiben also gleich. Im anderen Land stagniert die Bevölkerungszahl und die Emissionen steigen um 50%.

Welches Land emittiert mehr CO2?
Welches Land tut mehr im Kampf gegen den Klimawandel?

Beantworte bitte insbesondere die zweite Frage und lies meine Aussagen nochmal vor diesem Hintergrund.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787029)
Klingt ambitioniert. Warum liegt Dir daran so viel?

Ist die Frage ernst gemeint? Ist das nicht auch in deinem Interesse bzw. im Interesse aller selbstständig denkenden Menschen?

Klugschnacker 02.08.2025 22:22

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1787037)
Beantworte bitte insbesondere die zweite Frage und lies meine Aussagen nochmal vor diesem Hintergrund.

Wozu?

Für mich ist es völlig klar, dass wir sehr starke Anstrengungen unternehmen sollten, um die fortschreitende Umweltzerstörung aufzuhalten. Die steigenden Temperaturen sind ja nur ein einzelnes Symptom einer viel umfassenderen Überlastung der Erde.

Weil das für mich völlig auf der Hand liegt, kann ich mir Deine simplifizierten Fragen zur Prozentrechnung sparen, welche Du womöglich auf Deutschland und Indien übertragen möchtest.

Am Ende der ganzen Überlegungen kommt heraus, dass die Menschen es entweder schaffen, die Ökosysteme zu retten, oder mit ihnen verschwinden werden.

Johannespopannes 03.08.2025 00:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787042)
Wozu?

Es würde mich ernsthaft interessieren, wie du hier „Anstrengungen“ definierst. Dazu das Beispiel von mir. Ich sehe hier nämlich keine klare Antwort auf meine zweite Frage, anders als auf die erste.



Vor schon vielen Jahren, als der CO2-Fußabdruck modern wurde, las ich davon, mit wie vielen Tonnen CO2 das Kinderkriegen unsere Erde belasten würde. Das fand ich sehr befremdlich.
Vor noch mehr Jahren lernte ich in der Schule, wie dramatisch der exponentielle Anstieg der Weltbevölkerung sei und wie viele Menschen es in 100 oder 200 Jahren dann gäbe. Da habe ich mich schon gefragt, wer solche Prognosen erstellt, da ja schon zu meiner Schulzeit die Bevölkerungszahl in Deutschland und anderen Industriestaaten stagnierte.

Fest steht trotzdem:
Dem Klima ist es egal, ob die Emissionen von 1, 1.000, 1.000.000 oder 1.000.000.000 Menschen verursacht werden.
Dem Klima ist es auch egal, ob in dem einen Land die Leute im Winter heizen müssen und deshalb viel CO2 produzieren oder nicht.
Dem Klima ist es egal, wieviel Ressourcen (manche nennen es Geld, andere „Anstrengungen“ oder materielle und zeitliche Ressourcen) es kostet, um eine Tonne CO2 einzusparen. Den Betroffenen Menschen allerdings nicht. Der Menge an CO2 (100% ist in meinen Augen weder möglich noch notwendig) ist es auch nicht egal. Darauf weisen hier einige zurecht hin.


Deine letzte Aussage ist ungefähr so inhaltsleer wie: „Am Ende kommt heraus, dass Pogačar nächstes Jahr die Tour de France gewinnt oder ein anderer Radprofi.“:Huhu:

fredfetsch 03.08.2025 07:13

Um es ganz simpel zusammen zufassen:
Dir geht's um deinen Geldbeutel.
Und Arne geht's um den Fortbestand der Welt.

Darfst du ja so sehen, aber überzeugen wirst du damit keinen, dem die Lebensgrundlage wichtig ist.

Schönen Sonntag noch!

Johannespopannes 03.08.2025 08:24

Zitat:

Zitat von fredfetsch (Beitrag 1787048)
Um es ganz simpel zusammen zufassen:
Dir geht's um deinen Geldbeutel.
Und Arne geht's um den Fortbestand der Welt.

Darfst du ja so sehen, aber überzeugen wirst du damit keinen, dem die Lebensgrundlage wichtig ist.

Schönen Sonntag noch!

Es ist keine 24h bzw. 15 Beiträge her, da habe ich um weniger Schwarz-Weiß-Denken gebeten.
Aber bitte, wenn es dir bei irgendetwas hilft, steck mich gedanklich in eine Schublade. Meine letzten Beiträge hatten damit allerdings rein gar nichts zu tun.

Ebenfalls einen schönen Sonntag!

Klugschnacker 03.08.2025 08:38

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1787045)
Vor noch mehr Jahren lernte ich in der Schule, wie dramatisch der exponentielle Anstieg der Weltbevölkerung sei und wie viele Menschen es in 100 oder 200 Jahren dann gäbe. Da habe ich mich schon gefragt, wer solche Prognosen erstellt, da ja schon zu meiner Schulzeit die Bevölkerungszahl in Deutschland und anderen Industriestaaten stagnierte.

Was möchtest Du damit ausdrücken – dass Du falsch informiert warst? Wofür soll das ein Argument sein? Nichtwissen ist kein Argument.

Die Bevölkerungszahl wurde vor Jahrzehnten recht präzise vorhergesagt. Ich gehe davon aus, dass Du die Sache einfach falsch verstanden hast. Kein Mensch hat je behauptet oder geglaubt, dass die Bevölkerungszahl die nächsten 200 Jahre exponentiell ansteigt, denn dann kämen wir auf 900 Milliarden Menschen.

Möchtest Du mir damit sagen, dass Vorhersagen für die zukünftige Entwicklung der zahlreichen Umweltprobleme ohnehin Quatsch seien, so wie die vermeintlich falsche Prognose der Weltbevölkerung?

Genussläufer 03.08.2025 09:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787052)

Möchtest Du mir damit sagen, dass Vorhersagen für die zukünftige Entwicklung der zahlreichen Umweltprobleme ohnehin Quatsch seien, so wie die vermeintlich falsche Prognose der Weltbevölkerung?

Ich kann nicht für Johannespopannes sprechen, aber für mich. Ich halte diverse dieser Aussagen für Quatsch oder in einem völlig sinnlosem Zusammenhang. Am aller geilsten finde ich immer noch die Prognosen für den zukünftigen CO2 Ausstoss. Wir haben auf der Welt überhaupt nicht die Ressourcen und das Wissen, um so viele neue Mienen in der Zeit förderfähig zu machen. Das ist völliger Quatsch. Ein anderes Beispiel ist die Vermüllung der Meere mit Plastik. 5 Länder verursachen hier bereits 70% des Mülls. Alle in Asien. Die Philippinen sind allein mit 36% dabei. Europa liefert 0,6% und Deutschland als Teil davon 0,1%.

Wenn dann immer wieder darauf verwiesen wird, dass man etwas tun muss, ist das auch wenig. Manchmal frage ich mich, ob der Kapitalismus als System, Liberale oder Wilfredo Pareto Euer größtes Feindbild sind ;)


Zitat:

Was möchtest Du damit ausdrücken – dass Du falsch informiert warst? Wofür soll das ein Argument sein? Nichtwissen ist kein Argument.
War hier im Faden nicht letztes Jahr die große Ankündigung, dass 2024 erstmal rückläufige CO2 Emissionen zu verzeichnen sind? Hand aufs Herz... Träumen ist auch nicht Wissen.

Klugschnacker 03.08.2025 09:11

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1787045)
Dem Klima ist es egal, wieviel Ressourcen […] es kostet, um eine Tonne CO2 einzusparen. Den Betroffenen Menschen allerdings nicht. […] Darauf weisen hier einige zurecht hin.

Anscheinend möchtest Du ausdrücken, dass wir als globale Weltgemeinschaft vorrangig dort die Emissionen reduzieren sollten, wo das am billigsten und am schnellsten mit dem größten Volumen möglich ist.

Wenn ich Dich richtig verstehe, wäre das Deiner Überzeugung nach in Indien mehr der Fall als in Deutschland oder Europa. Die Schwellenländer der Erde würden als globale Vorreiter im technologischen Wandel zu einer emissionsfreien Wirtschaft voran gehen. Könntest Du diese Idee etwas ausführen?

Klugschnacker 03.08.2025 09:14

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1787054)
Ich halte diverse dieser Aussagen für Quatsch oder in einem völlig sinnlosem Zusammenhang. Am aller geilsten finde ich immer noch die Prognosen für den zukünftigen CO2 Ausstoss.

Schreib diesen Wissenschaftlern doch mal ne Mail. :Lachen2:

Genussläufer 03.08.2025 09:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787056)
Schreib diesen Wissenschaftlern doch mal ne Mail. :Lachen2:

Nein, ich wette lieber gegen diese Initiativen und investiere ein Teil des Portfolios in Öl und Gas. Durch die ESG Vorgaben steigen die Kapitalkosten der Förderer. Da die Kapitalkosten aber letztendlich die Rendite der Investoren widerspiegeln, wird das sogar extra belohnt. Also schicke ich denen lieber einen Strauß Blumen :Blumen:

Klugschnacker 03.08.2025 09:26

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1787054)
Manchmal frage ich mich, ob der Kapitalismus als System, Liberale oder Wilfredo Pareto Euer größtes Feindbild sind ;)

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1787058)
Nein, ich wette lieber gegen diese Initiativen und investiere ein Teil des Portfolios in Öl und Gas.

Herzlichen Glückwunsch, ich wünsche gute Profite.

Genussläufer 03.08.2025 09:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787059)
Herzlichen Glückwunsch, ich wünsche gute Profite.

Die kommen. Da mache ich mir wenig Sorgen. Das liegt aber nicht daran, dass die Förderer böse und hinterhältig sind. Das Zeug wird gebraucht. Und aufgrund dümmlicher Energiewendeversuche wird es noch mehr benötigt. Uran hatte ja bereits profitiert und die Investoren natürlich auch. Ein wenig geschmeidiger Pragmatismus ist so schlecht nicht.

Man hätte übrigens auch direkt von grünen Umverteilungsorgien profitieren können. So ein Windrad im Norden ist ne feine Sache. Das ist aus Investorensicht sogar noch besser. Das wirste sogar bezahlt, wenn das Zeug, dass Du lieferst nicht gebraucht wird. Sowas kenne ich noch aus der DDR. Da sagen ja auch einige, dass es da besser war. In der Wirtschaftspolitik sind wir ja teilweise wieder dort. Also ja, auch dort könnte man profitieren. Darüber hinaus würde man sich sogar noch die moralnarzistische Krone verdienen. Hat auch was. Muss ich ja wirklich zugeben :Cheese:

Und ganz ehrlich, wenn man sieht, dass Dinge offensichtlich nicht funktionieren können, muss man sich entsprechend positionieren.

Johannespopannes 03.08.2025 09:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1787052)
Was möchtest Du damit ausdrücken – dass Du falsch informiert warst? Wofür soll das ein Argument sein? Nichtwissen ist kein Argument.

Die Bevölkerungszahl wurde vor Jahrzehnten recht präzise vorhergesagt. Ich gehe davon aus, dass Du die Sache einfach falsch verstanden hast. Kein Mensch hat je behauptet oder geglaubt, dass die Bevölkerungszahl die nächsten 200 Jahre exponentiell ansteigt, denn dann kämen wir auf 900 Milliarden Menschen.

Möchtest Du mir damit sagen, dass Vorhersagen für die zukünftige Entwicklung der zahlreichen Umweltprobleme ohnehin Quatsch seien, so wie die vermeintlich falsche Prognose der Weltbevölkerung?

Ich möchte damit ausdrücken, dass meine Lehrer schlecht informiert waren. Ich bin jetzt selbst und kann da gewissermaßen aus dem Nähkästchen plaudern. Eine Kollegin hat mich ein Jahr lang bei jeder Klassenarbeit gefragt, ob es jetzt 30% unter dem Strich sind oder nicht. Meine Erdkundelehrer hatten nicht Mathe studiert.

Ich halte es deinerseits übrigens für eine steile These, zu behaupten, ich habe die Sache einfach nicht richtig verstanden. Falls die 0,8% aus dem letzten Jahr die nächste 200 Jahre fortgeführt würden, wären es nämlich nicht 900 sondern knapp 40 Milliarden. :Huhu:

tandem65 03.08.2025 10:00

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1787045)
Es würde mich ernsthaft interessieren, wie du hier „Anstrengungen“ definierst.

So vielleicht?
Indien Erreicht ein Klimaziel 5 Jahre vor seinem Plan.


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