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hein 24.11.2020 19:56

Zitat:

Zitat von ATom (Beitrag 1568485)
Frage: Wie sind denn Eure Erfahrungen im nächsten Bekannten- und Familienkreis bezüglich den unterschiedlichen Auffassungen zu Corona?

[...]

Leider bin ich total ratlos wie ich mich verhalten soll.

Über einen Austausch und Eure Erfahrungen mit dieser zerstrittenen Welt wäre ich dankbar.

Euer ATom

Ich lag letztens im Krankenhaus auch mit so jemandem im Zimmer. Er war ein netter, sympathischer, aufgeweckter und hilfsbereiter Mensch, mit dem man über viele Dinge reden konnte. Aber sobald das Thema auf Corona kam, rastete er aus. Er lief auf Automatik und wurde immer lauter, bis er schon leicht ins Brüllen kam. Es war völlig klar, dass Corona für ihn ein sehr emotionales Thema war. Argumentieren war schwierig bis unmöglich. Er konnte Fakten aufzählen, die in meinen Augen so absurd waren, dass ich noch nicht mal wusste, wo ich mit der Widerlegung anfangen sollte. Und wenn ich doch mal ganz stolz etwas glasklar widerlegt habe, dann war er für ein paar Sekunden ruhig und hat danach da weiter gemacht, wo er aufgehört hatte. Meine Argumente wurden völlig ignoriert.

Es gab aber etwas, das gut funktioniert hat: Augenhöhe und subversive Argumente. Mit Augenhöhe meine ich, dass diese Leute nicht doof sind. Man sollte gar nicht auf die Idee kommen, dass man ihnen die Welt erklären kann. Sobald man in den Erklärmodus kommt, hat man sie verloren. Und wenn man sie übertölpeln will, merken sie das. Deshalb ist es ein guter Anfang, wenn man zuhört und versucht die Gedanken zu verstehen. Beim Verstehen der Gedanken kommt dann der subversive Teil. Wenn man es schafft, dass sie Zweifel an ihrer eigenen Argumentation bekommen, dann hat man den Fuß in der Tür. Man könnte z. B. die fleißigen Beamten loben, die im Hintergrund mit bester behördenübergreifender Kommunikation und Arbeitseifer glänzen, um die ganze Corona Maschine am Laufen zu halten. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass man nicht zu dick aufträgt...

Mit diesem Weg hatte ich ihm tatsächlich zwischendurch ein: "Ich weiß doch auch nicht, was ich glauben soll." entlockt. Auf mehr braucht man vermutlich nicht zu hoffen. Die Zweifel brauchen Zeit, bis sie sich in die mühsam aufgebaute Ideologie gefressen haben...

trithos 24.11.2020 20:18

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1568513)
Ich könnte Dich ernst nehmen, würdest Du Dich mit Fakten für eine Diskussion offen zeigen. Dass Du aber nichtmal richtig zitierst, was Du kritisierst, das ist einfach eine ganz üble Methode von Dir.



Wenn also auch Du die Entstehung Deiner Feindbilder mal mit Links belegen und nicht einfach Fachleute mit Aussagen à la "Isso" (siehe Bastian Sick, "der Dativ ist dem Genitiv sein Tot") diskreditieren würdest, dann könnte ich Dich ernster nehmen und Dir einen Lern- und Diskussionswillen zugestehen.
So bist und bleibst Du für mich nur ein Schubladendenker.:Maso:

Nebenbei, Tipp für Dich: gute Zitiertechnik in Foren erlaubt auch hier die reine Masse an Deinen Postings zu reduzieren...

Ich bemühe mich ja, in Foren nicht zu pingelig zu sein, aber da Du offenbar viel Wert auf das richtige Zitieren legst, möchte ich darauf hinweisen, dass Du den Buchtitel von Bastian Sick falsch zitierst. Das Buch heißt "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod". :Blumen:

LidlRacer 24.11.2020 20:31

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1568513)
Ich könnte Dich ernst nehmen, würdest Du Dich mit Fakten für eine Diskussion offen zeigen. Dass Du aber nichtmal richtig zitierst, was Du kritisierst, das ist einfach eine ganz üble Methode von Dir.

Oh Mann, ich habe ausnahmsweise, weil ich in Eile war, aus der Erinnerung unpräzise zitiert. Zitiert ist eigentlich schon zu viel gesagt, denn mit dem "oder so" habe ich bereits klar zu machen versucht, dass das wahrscheinlich unpräzise ist.

Ich schau aber gern noch mal genauer nach, um darzulegen, dass das sinngemäß nicht weit vom tatsächlich Gesagten entfernt ist ...

DocTom 24.11.2020 21:07

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1568531)
Ich bemühe mich ja, in Foren nicht zu pingelig zu sein, ...

Danke, hab es sogar hier stehen und hatte es auch gesehen, sorry, dass ich es vorhin nicht gleich für Dich korrigiert habe.

Das zieht jetzt natürlich meinen gesamten Beitrag runter und macht ihn unseriös...


Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1568524)
...Mglw. hat eine Mutation Anfang Januar 2020 das Virus viel virulenter gemacht, machste nichts :(...
m.

Deshalb haben die Dänen so Sorgen mit den Nerzen:

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Cluster_5

Bald kommen dann Schweine, Kühe, Katzen und Hunde dran. Kaninchen, Hasen, Mäuse, Ratten...

@Estebban:
https://www.faz.net/aktuell/wissen/g...-17050370.html


Daher...
https://www.dieostschweiz.ch/artikel...gesagt-qGDAjLm
:Cheese:

Estebban 24.11.2020 21:11

Ich finds ja spannend welche Verrenkungen hier im Forum veranstaltet werden um Lidl zu diskreditieren. Seit Monaten macht er sich eine Heidenarbeit, hier regelmäßig allen dahingebrabbelten Krams zu widerlegen, der ihm aus irgendwelchen abstrusen internetecken, der YouTube-Universität, RT Deutsch oder sonst wo entgegengeworfen wird.

Im Frühjahr wurde ihm vorgehalten es sei ja alles nur eine Grippe, dann war die pandemie vorbei und sowieso alles nur Panikmache, dann war ein vorgeschlagener Lockdown undemokratisch, Masken waren zwischendrin mal ein Zeichen, dass die Menschenwürde nicht mehr unantastbar sei, und PCR Tests sind ja eh Quatsch und die Zahlen gehen nur hoch weil so viel getestet würde.
Diese ganzen Monate über hat Lidl Fachleute zitiert, aufgezeigt warum manche Leute eben nicht als Fachleute anzusehen sind und hat letztlich aus öffentlich zugänglich Informationen seit Monaten vorhergesagt was passieren wird - die Fälle werden im Herbst steigen, die intensivbetten nach und nach hinterher und irgendwann wird gestorben.

Und das einzige was den üblichen Verdächtigen hier dazu einfällt ist, dass er doch bitte schön mal ein bischen offener für Diskussionen sein soll - ja worüber soll er denn diskutieren? Wie sollen Diskussionen funktionieren wenn man sich nicht auf geringste Faktenlagen einigen kann?
Das erinnert dich alles sehr daran, dass „das Klima doch bitte mal ein bischen Kompromissbereiter sein soll, wenn bei plus 2 grad die Pole schmelzen, dann ist das mit unserem denokratieverständnis nicht vereinbar“.

Ich habe mich vor Wochen hier aus der Diskussion verabschiedet, weil man sich im Kreis dreht - Lidl scheint mit mittlerweile der einzige zu sein, der hier noch die fahne der Rationalität (bzw. Der Annahme das 1+1 zwanghaft 2 ergeben müssen) hoch hält. Dafür hat er meinen Respekt und ich finde es gelinde gesagt peinlich, wie hier von erwachsenen Leuten mit ihm umgegangen wird nur weil man nicht einsehen möchte dass er vllt doch recht haben könnte..

Flow 24.11.2020 21:20

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1568543)
Lidl scheint mit mittlerweile der einzige zu sein, der hier noch die fahne der Rationalität [...] hoch hält.

Ich hatte das vor zehn Tagen schon gewürdigt :
Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1566016)
Last man standing ... :)

Außer dir scheint langsam die ganze Welt aus rechtsradikalen Verschwörungsleugnern zu bestehen ...

:Blumen:

ThomasG 24.11.2020 21:24

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1568280)
Jeder, der 3 mal abgemahnt wird im Job, bekommt die Kündigung. Im Unternehmen ist die 3. Abmahnung quasi die Kündigung. Die Leute wurden also MEHRFACH bereits darauf hingewiesen, dass sie gegen die Regeln des Unternehmens (youtube) verstoßen.

Es wandert auch eher eine Minderheit ab. Was hat diese Minderheit wohl zu sagen, wenn sie selbst für youtube zu krass sind? Also nichts, was man wissen muss.

Zumindest jahrelang wurde doch mit recht hoher Wahrscheinlichkeit deutlich weniger häufig abgemahnt und wohl auch viel weniger Videos entfernt.
Der Grund dafür dürfte sein, dass YouTube selbst vermehrt unter Druck gesetzt wurde, vermute ich weiterhin.
Es sollen Abmahnungen erteilt worden sein in Bezug auf Veröffentlichungen, die bereits lange Zeit im Netz zu finden waren.
Das deutet ebenfalls stark daraufhin, dass sich da grundsätzlich einiges geändert haben dürfte in letzter Zeit.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verantwortlichen von YouTube bzw. die einflußreichen Leute dort innerhalb kurzer Zeit ein wesentlich höheres Verantwortungsgefühl der Gesellschaft gegenüber entwickelt haben.

Ich weiß - viele Vermutungen meinerseits.
Mir ist das nicht so viel wert, dass ich lange dafür recherchieren möchte und Quellen suchen, die von den meisten hier wahrscheinlich akzeptiert würden.
Würde ich das wirklich eingermaßen gewissenhaft machen wollen, wäre es in meinen Augen damit auch noch längst nicht getan.
Ich würde dann im Prizip von mir erwarten, dass ich mich intensiver mit den Quellen beschäftige und die dementsprechenden Aussagen zumindest stichprobenartig auf Glaubwürdigkeit u.ä. überprüfe.

noam 24.11.2020 21:30

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1568543)
Ich finds ja spannend welche Verrenkungen hier im Forum veranstaltet werden um Lidl zu diskreditieren.

[...]

Diese ganzen Monate über hat Lidl Fachleute zitiert, aufgezeigt warum manche Leute eben nicht als Fachleute anzusehen sind und hat letztlich aus öffentlich zugänglich Informationen seit Monaten vorhergesagt was passieren wird - die Fälle werden im Herbst steigen, die intensivbetten nach und nach hinterher und irgendwann wird gestorben.

Das wird doch gar nicht in Abrede gestellt. Und er wird auch nicht diskreditiert. Es geht auch mit Nichten um die Zahlen. Sondern lediglich um deren Interpretation und die daraus resultierend getroffenen Maßnahmen und die demokratische Legitimation dieser.


Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1568543)
Und das einzige was den üblichen Verdächtigen hier dazu einfällt ist, dass er doch bitte schön mal ein bischen offener für Diskussionen sein soll - ja worüber soll er denn diskutieren? Wie sollen Diskussionen funktionieren wenn man sich nicht auf geringste Faktenlagen einigen kann?

Es geht eben nicht um die Fakten. Die sind nicht zu diskutieren, weil es eben Fakten sind. Diskutieren kann man aber dennoch darüber, warum der Besuch beim Frisör und beim Masseur trotz vergleichbarem Infektionsrisikio unterschiedlich behandelt wird. Man kann ebenso darüber disktuieren, ob es sinnvoll und verhältnismäßig ist, KP1 nur noch bei vorliegenden Symptomen zu testen, KP1 ohne Test und ohne Symptome 14 Tage in Quarantäne zu stecken, während KP2 (im gleichen Haushalt lebend) gezwungen wird in der Schule zu unterrichten. Ebenso macht es Sinn bei derzeitiger Teststrategie die Veränderung der Aussage der Positivquoten zu diskutieren.


Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1568543)
Ich habe mich vor Wochen hier aus der Diskussion verabschiedet, weil man sich im Kreis dreht - Lidl scheint mit mittlerweile der einzige zu sein, der hier noch die fahne der Rationalität (bzw. Der Annahme das 1+1 zwanghaft 2 ergeben müssen) hoch hält. Dafür hat er meinen Respekt und ich finde es gelinde gesagt peinlich, wie hier von erwachsenen Leuten mit ihm umgegangen wird nur weil man nicht einsehen möchte dass er vllt doch recht haben könnte..

Ich finde es peinlich, wenn erwachsene Menschen nur noch in richtig oder falsch denken können. Man darf sich eben in einer doch sehr sehr vielschichtigen und komplexen Gesellschaft nicht stumpf auf die Sicht der Viro- und Epidemiologen beschränken, sondern muss entsprechende Maßnahmen auch aus Sicht der Soziologie und Philosophie wie auch in einem Rechtsstaat zwingend erforderlich aus Verfassungsrechtlicher Sicht betrachten.

Und ob irgendwer Recht hatte, wird man mit Glück in 5 bis 10 Jahren sagen können, aber wahrscheinlich eher nicht.

Denn was bringt uns ein theoretisch sinnvoller Lockdown, wenn er so wenig Zustimmung erhält, dass sich kaum jemand daran hält und der so Komplex ist, dass man die Einhaltung kaum kontrollieren kann?

deralexxx 24.11.2020 21:31

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1568547)
Zumindest jahrelang wurde doch mit recht hoher Wahrscheinlichkeit deutlich weniger häufig abgemahnt und wohl auch viel weniger Videos entfernt.
Der Grund dafür dürfte sein, dass YouTube selbst vermehrt unter Druck gesetzt wurde, vermute ich weiterhin.
Es sollen Abmahnungen erteilt worden sein in Bezug auf Veröffentlichungen, die bereits lange Zeit im Netz zu finden waren.
Das deutet ebenfalls stark daraufhin, dass sich da grundsätzlich einiges geändert haben dürfte in letzter Zeit.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verantwortlichen von YouTube bzw. die einflußreichen Leute dort innerhalb kurzer Zeit ein wesentlich höheres Verantwortungsgefühl der Gesellschaft gegenüber entwickelt haben.

Ich weiß - viele Vermutungen meinerseits.
Mir ist das nicht so viel wert, dass ich lange dafür recherchieren möchte und Quellen suchen, die von den meisten hier wahrscheinlich akzeptiert würden.
Würde ich das wirklich eingermaßen gewissenhaft machen wollen, wäre es in meinen Augen damit auch noch längst nicht getan.
Ich würde dann im Prizip von mir erwarten, dass ich mich intensiver mit den Quellen beschäftige und die dementsprechenden Aussagen zumindest stichprobenartig auf Glaubwürdigkeit u.ä. überprüfe.

https://www.statista.com/statistics/...eos-worldwide/

https://www.statista.com/statistics/...ide-by-reason/

Weiß aber nicht genau was man aus diesen Statistiken lesen möchte, kann man in beide Richtungen interpretieren.

tandem65 24.11.2020 21:32

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1568547)
Ich weiß - viele Vermutungen meinerseits.
Mir ist das nicht so viel wert, dass ich lange dafür recherchieren möchte und Quellen suchen, die von den meisten hier wahrscheinlich akzeptiert würden.
Würde ich das wirklich eingermaßen gewissenhaft machen wollen, wäre es in meinen Augen damit auch noch längst nicht getan.
Ich würde dann im Prizip von mir erwarten, dass ich mich intensiver mit den Quellen beschäftige und die dementsprechenden Aussagen zumindest stichprobenartig auf Glaubwürdigkeit u.ä. überprüfe.

Sach ma, bist Du Autor beim Postillion?:-((

deralexxx 24.11.2020 21:33

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1568548)
Das wird doch gar nicht in Abrede gestellt. Und er wird auch nicht diskreditiert. Es geht auch mit Nichten um die Zahlen. Sondern lediglich um deren Interpretation und die daraus resultierend getroffenen Maßnahmen und die demokratische Legitimation dieser.




Es geht eben nicht um die Fakten. Die sind nicht zu diskutieren, weil es eben Fakten sind. Diskutieren kann man aber dennoch darüber, warum der Besuch beim Frisör und beim Masseur trotz vergleichbarem Infektionsrisikio unterschiedlich behandelt wird. Man kann ebenso darüber disktuieren, ob es sinnvoll und verhältnismäßig ist, KP1 nur noch bei vorliegenden Symptomen zu testen, KP1 ohne Test und ohne Symptome 14 Tage in Quarantäne zu stecken, während KP2 (im gleichen Haushalt lebend) gezwungen wird in der Schule zu unterrichten. Ebenso macht es Sinn bei derzeitiger Teststrategie die Veränderung der Aussage der Positivquoten zu diskutieren.




Ich finde es peinlich, wenn erwachsene Menschen nur noch in richtig oder falsch denken können. Man darf sich eben in einer doch sehr sehr vielschichtigen und komplexen Gesellschaft nicht stumpf auf die Sicht der Viro- und Epidemiologen beschränken, sondern muss entsprechende Maßnahmen auch aus Sicht der Soziologie und Philosophie wie auch in einem Rechtsstaat zwingend erforderlich aus Verfassungsrechtlicher Sicht betrachten.

Und ob irgendwer Recht hatte, wird man mit Glück in 5 bis 10 Jahren sagen können, aber wahrscheinlich eher nicht.

Denn was bringt uns ein theoretisch sinnvoller Lockdown, wenn er so wenig Zustimmung erhält, dass sich kaum jemand daran hält und der so Komplex ist, dass man die Einhaltung kaum kontrollieren kann?

Exakt, bei Fakten gibt es richtig und falsch. Bei Meinungen oder Interpretation gibt es sinnvoll, nachvollziehbar, komisch und viele andere Ausprägungen im nicht zustimmenden Bereich.

LidlRacer 24.11.2020 21:48

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1568442)
Er hat mit ziemlichem Quatsch (niemand ist an Corona gestorben, oder so ähnlich) den Verquerdenkern Futter gegeben.

So, wie kam ich zu diesem "Zitat", das übrigens mangels Anführungsstrichen offensichtlich gar kein Zitat ist? Wie schon gesagt war es aus der leicht verblassten Erinnerung.

Konkret gab es diesen Faktencheck von Mimikama:
„Kein einziger Patient starb an Covid-19“ – der Faktencheck
Mit dem Fazit:
"Ja, Püschel sagte das, ist aber überholt."

Hätte Mimikama hier präzise gearbeitet, wäre ich ziemlich nah dran gewesen.

Mimikama war da aber leider nicht präzise und die genaue Aussage gibt es in diesem Video ab 1:39 Min:
https://www.sat1regional.de/rechtsme...g-uebertrieben
Es fehlt also "auf seinem Seziertisch", "ausschließlich" und "ohne eine weitere Vorerkrankung".

Ich bekenne mich also schuldig, mich recht präzise an einen unpräzisen Faktencheck erinnert zu haben.
Darf ich noch letzte Worte sprechen?

Wie auch immer - hier
https://www.focus.de/gesundheit/news..._11883313.html
sagt er noch, dass "alle im Verlauf dieses Jahres gestorben wären".

Da widersprechen ihm andere:
PATHOLOGENVERBAND WIDERLEGT HAMBURGER FORSCHER
-86 Prozent sterben direkt an Corona und verlieren zehn Jahre Lebenszeit

Der Hamburger Pathologe Klaus Püschel hatte im Frühjahr nach Obduktionen behauptet, die meisten Verstorbenen wären auch ohne Corona zeitnah verstorben. Der Deutsche Pathologenverband kommt in einer aktuellen Studie auf zehn Jahre verlorene Lebenszeit.

ThomasG 24.11.2020 21:50

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1568550)
Sach ma, bist Du Autor beim Postillion?:-((

Frei nach Gitti von Drahdiwaberl - für Geld ist von mir fast alles zu haben :Lachen2: ;).
-> https://youtu.be/1FyV6MaNOBM?t=536 (Gitti bei Bio (Biolek))

LidlRacer 24.11.2020 22:05

Ach, noch dazu:

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1568513)
Wenn also auch Du die Entstehung Deiner Feindbilder mal mit Links belegen und nicht einfach Fachleute mit Aussagen à la "Isso" (siehe Bastian Sick, "der Dativ ist dem Genitiv sein Tot") diskreditieren würdest, dann könnte ich Dich ernster nehmen und Dir einen Lern- und Diskussionswillen zugestehen.
So bist und bleibst Du für mich nur ein Schubladendenker.:Maso:

Klaus Püschel ist keineswegs mein "Feindbild". Ich kenne - besser: kannte - ihn sogar ein wenig persönlich und fand ihn sympathisch.

Das hindert mich aber nicht daran, anderer Meinung zu sein als er und es deutlich zu sagen, wenn ich aufgrund von Aussagen anderer Fachleute zu dem Schluss komme, dass er verharmlosende oder gar falsche Aussagen macht.

LidlRacer 24.11.2020 22:13

Heute war übrigens wieder Christian Drosten im NDR (noch nicht schriftlich verfügbar):
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html
(66) Die Stunde der Antigentests
Sendung: Das Coronavirus-Update von NDR Info | 24.11.2020 | 16:45 Uhr | von Korinna Hennig
Warum Schnelltests gebraucht werden, aber für ein Massenscreening nicht taugen. Und: Was die Impfstoffnews aussagen.
Die Themen mit Timecodes (circa-Zeiten):
4'00 Fragen zur und Erkenntnisse aus der Astra-Seneca-Impfstudie
15'00 Aktuelle Inzidenz in Deutschland und Maßnahmen
18'00 Stanford-Modellierung zu Mobilität und Ansteckungsrisiko und mögliche Rückschlüsse auf die Situation in Deutschland
25'00 Überlegungen zu weiteren / anderen Maßnahmen
42'00 Neue Daten zu Kindern - wie sinnvoll sind die Studien?
ab 53'00 Antigentests

ThomasG 24.11.2020 22:34

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1568549)
https://www.statista.com/statistics/...eos-worldwide/

https://www.statista.com/statistics/...ide-by-reason/

Weiß aber nicht genau was man aus diesen Statistiken lesen möchte, kann man in beide Richtungen interpretieren.

Danke!
Leider alles in Englisch.
Ich erwähnte ja glaube ich ;-) mehrfach meine leichte Englischschwäche.
Als Einstieg glaube ich aber schon mal gar nicht schlecht.
Meine Formulierungen waren natürlich ziemlich ungenau und nicht gerade wohlüberlegt.
Man müsste beispielsweise noch wissen, wie hoch der Anteil der Videos ist von umstrittenen Leuten in Bezug auf weitestgehend politische Themen.
Der dürfte meiner Vermutung nach (Er vermutet ja schon wieder!) eher relativ gering sein - so gering möglicherweise, dass die Änderungen im Bereich der Videos, die ich im Vorsatz kurz umschrieben habe, im "Rauschen" mehr oder weniger sozusagen untergehen.

(Mein Ken ist auch weggegangen oder ist zumindest gerade heftig dabei entsprechende Maßnahmen umzusetzen :-( ;-))

LidlRacer 24.11.2020 23:30

Man beachte die Entwicklung der Zahlen in Frankreich:
https://www.worldometers.info/corona...country/france

Das sollte uns Mut machen, dass man das Virus tatsächlich in dieser Jahreszeit in kurzer Zeit sehr stark zurückdrängen kann. Ich habe aber nicht so recht verfolgt, welche Maßnahmen es dort gab. Vermutlich welche, die hier für unzumutbar gehalten werden.

Ich halte ja eher zu viele Viren für unzumutbar ...

LidlRacer 24.11.2020 23:42

Seit dem 30. Oktober gilt in Frankreich dies:

Frankreich ab Freitag wieder im Lockdown - Schulen bleiben offen
Präsident Emmanuel Macron hat den erneuten Lockdown für Frankreich ausgerufen. Durch die Ausgangssperren solle die Corona-Pandemie eingedämmt werden, die erneut außer Kontrolle zu geraten drohe, so Macron am Mittwoch in einer Ansprache an die Nation.

"Das Virus breitet sich mit einer Geschwindigkeit aus, die nicht einmal die pessimistischsten Prognosen vorhergesagt haben", sagte Macron. Frankreich befinde sich dabei in derselben Situation wie die Nachbarländer: "Überrannt von einer zweiten Welle, von der wir wissen, dass sie härter, tödlicher sein wird als die erste."

Die neuen Maßnahmen treten am Freitag in Kraft und sollen bis 1. Dezember gelten. In der Zeit dürfen die Bürgerinnen und Bürger ihre Wohnungen nur noch zum Einkaufen, für Arztbesuche oder für eine Stunde für Sport oder Spaziergänge verlassen. Wenn möglich, sollen die Menschen auch von zu Hause arbeiten. Anders als beim ersten Lockdown im Frühjahr, sollen die meisten Schulen geöffnet bleiben.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/...e-3818167de55b

Davon ist das, was hier morgen beschlossen wird, wohl noch ein ganzes Stück entfernt.

Adept 24.11.2020 23:46

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1568566)
Man beachte die Entwicklung der Zahlen in Frankreich:
https://www.worldometers.info/corona...country/france

Das sollte uns Mut machen, dass man das Virus tatsächlich in dieser Jahreszeit in kurzer Zeit sehr stark zurückdrängen kann. Ich habe aber nicht so recht verfolgt, welche Maßnahmen es dort gab. Vermutlich welche, die hier für unzumutbar gehalten werden.

Ich halte ja eher zu viele Viren für unzumutbar ...

In der Schweiz gehen die Zahlen auch zurück, obwohl die Massnahmen lascher waren/sind als in D.

https://www.worldometers.info/corona...y/switzerland/

Also so einfach ist es mit der Erklärung nicht. ;)

KevJames 25.11.2020 05:24

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1568569)
In der Schweiz gehen die Zahlen auch zurück, obwohl die Massnahmen lascher waren/sind als in D.

https://www.worldometers.info/corona...y/switzerland/

Also so einfach ist es mit der Erklärung nicht. ;)

- Prinzipiell gilt (das ist ja hinlänglich bekannt), dass nicht nur politische Maßnahmen, sondern auch die (Un)Vernunft der Menschen eine große Rolle spielen
- Auch in der Schweiz herrscht in großen Städten (zB Basel) nach wie vor ein großes Problem - die Schweiz ist einfach nicht so dicht besiedelt
- + wesentlicher lascher sind sie nicht. Zwar haben dort nicht alle Restaurants zu, aber für andere Bereiche gilt ähnliches wie bei uns, manchmal sogar klarer geregelt (Beschränkung der Kontaktpersonen im öffentlichen Raum, Maskenpflicht für alle älteren Schüler, Maskenpflicht im Außenbereich von Läden und belebten Fußgängerzonen) - in unserem Bereich hingegen (Amateursport) gab es lockere Regeln
- alleine die Tatsache, dass die äußerst liberale Schweiz nicht wesentlich lockere Regeln hat als wir zeigt ja, wie wenig einschränkend die Maßnahmen in D im Verhältnis sind
- Bei der Interpretation der Zahlen sollte man auch Bedenken, dass die Schweiz auch in früheren Phasen der Corona Pandemie deutlich bessere Zahlen als D hatte

KevJames 25.11.2020 05:29

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1568543)
Ich finds ja spannend welche Verrenkungen hier im Forum veranstaltet werden um Lidl zu diskreditieren. Seit Monaten macht er sich eine Heidenarbeit ...

Im Frühjahr wurde ihm vorgehalten es sei ja alles nur eine Grippe, dann war die pandemie vorbei und sowieso alles nur Panikmache, dann war ein vorgeschlagener Lockdown undemokratisch, Masken waren zwischendrin mal ein Zeichen, dass die Menschenwürde nicht mehr unantastbar sei, und PCR Tests sind ja eh Quatsch und die Zahlen gehen nur hoch weil so viel getestet würde.
Diese ganzen Monate über hat Lidl Fachleute zitiert, aufgezeigt warum manche Leute eben nicht als Fachleute anzusehen sind und hat letztlich aus öffentlich zugänglich Informationen seit Monaten vorhergesagt was passieren wird - die Fälle werden im Herbst steigen, die intensivbetten nach und nach hinterher und irgendwann wird gestorben.

Und das einzige was den üblichen Verdächtigen hier dazu einfällt ist, dass er doch bitte schön mal ein bischen offener für Diskussionen sein soll - ja worüber soll er denn diskutieren? Wie sollen Diskussionen funktionieren wenn man sich nicht auf geringste Faktenlagen einigen kann?

Ich habe mich vor Wochen hier aus der Diskussion verabschiedet, weil man sich im Kreis dreht -

+ 1

Sowohl die Diskussionskultur, als auch das Ausblenden der realen Sachlage sind hier, aber auch an anderen Stellen im Internet (und im realen Leben) schlechtweg unerträglich geworden.
Zu oft sehe ich mich in den letzten Monaten an mein Studium von Adorno / Horkheimer erinnert (damals empfanden wir ihre Thesen freilich als äußerst theoretisch). Mehrfach fühlte ich mich zu nahe an einem Schlaganfall, sodass auch ich mich lieber weitgehend (kopfschüttelnd) zurückgezogen habe.

Trimichi 25.11.2020 06:24

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1568571)
Zu oft sehe ich mich in den letzten Monaten an mein Studium von Adorno / Horkheimer erinnert (damals empfanden wir ihre Thesen freilich als äußerst theoretisch). Mehrfach fühlte ich mich zu nahe an einem Schlaganfall, sodass auch ich mich lieber weitgehend (kopfschüttelnd) zurückgezogen habe.

Da würde ich ganz dringend nochmal bei Adorno nachlesen. Denn es sind ja gerade die coronatreuen Staatschristen, die autoritäts- und obrigkeitshörig sind, nicht so die Corona-Leugner.

Wobei? Gute Besserung und Finger weg von philosophischen Schriften, die die Vorgänge im dritten Reich unter die Lupe genommen haben oder was mit Menschen in ihrer Persönlichkeit passieren muss, dass sowas wie damals überhaupt funktionieren konnte.

Mein Tipp: lieber Radio und TV einschalten. Lass' dich lieber berieseln, nicht dass dich tatsächlich noch der Schlag trifft. Ist nicht böse gemeint, ich meins' nur gut mir Dir. :Blumen:

Lidlracer muss man wirklich Respekt zollen. Er leistet hier in der Tat wichtige Arbeit, insofern, dass die Blickrichtung immer in die richtige Richtung nachjustiert wird. Geradeaus freilich. ... ;)

Bockwuchst 25.11.2020 06:55

Heute gut 18.000 Infektionen. 1000 mehr als in der Vorwoche. Zudem ein neuer Höchststand bei den toten mit 410. Das Argument, die Zahlen seien schwer interpretierbar zieht langsam so nicht mehr weil sich die Teststrategie jetzt mindestens eine Woche nicht geändert hat.
Tatsache ist dass die Zahlen zu hoch sind und wir da runter müssen. Mal schauen ob die Beschlussvorlage der Länder so umgesetzt wird und ob das reicht. Ich komme immer mehr zu der Überzeugung daß die Schulen eine große Rolle spielen.
Zahlen von T-Online.de hab's nicht überprüft aus welcher Quelle

ATom 25.11.2020 07:02

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568511)

Wenn jemand derart gefangen ist in einer solchen Ideologie, dann ist es schwer ihn oder sie da wieder rauszuholen. Bei der Amadeu Antonio Stiftung (der Todestag des Namensgebers jährt sich heute übrigens zum 30. Mal) könntest du Handlungsempfehlungen finden. U.a. gibt es dort auch eine spezielle Broschüre zu Corona und Verschwörungstheorien. Diese habe ich selbst noch nicht gelesen, aber generell solltest du dort hilfreiche Tipps finden, wie du damit umgehen kannst.

Edit: Hier noch allgemein 8 Tipps zum Umgang mit Verschwörungserzählungen im privaten Umfeld von der Amadeu Antonio Stiftung.

Edit: Generell würde ich empfehlen viel nachzufragen, das Problem zu verstehen und dann gemeinsam bei "0" anzufangen. Nicht selbst mit Fakten dagegen ankämpfen, sondern durch Fragen versuchen das Gespräch zu lenken und das Problem in seinen kleinsten Details verstehen und darauf aufbauend tatsächliche Fakten und Erklärungen finden. Wenn du ihn überwältigst, dann verstärkt sich nur der Widerstand. Je nachdem wie fest die Ideologie sitzt ist es allerdings sehr schwer und ein sehr langer Prozess - bspw. mit gefestigten extrem Rechten kannst du nicht diskutieren, nicht überzeugen.

Vielen Dank für Deine Bemühungen. Ich habe beim Überfliegen der Publikationen schon gute Anregungen erhalten. "Fragen stellen" um seine Positionen zu ergründen, werde ich mir besonders zu Herzen nehmen.

ATom 25.11.2020 07:11

Zitat:

Zitat von hein (Beitrag 1568526)
Es gab aber etwas, das gut funktioniert hat: Augenhöhe und subversive Argumente. Mit Augenhöhe meine ich, dass diese Leute nicht doof sind. Man sollte gar nicht auf die Idee kommen, dass man ihnen die Welt erklären kann. Sobald man in den Erklärmodus kommt, hat man sie verloren. Und wenn man sie übertölpeln will, merken sie das. Deshalb ist es ein guter Anfang, wenn man zuhört und versucht die Gedanken zu verstehen. Beim Verstehen der Gedanken kommt dann der subversive Teil. Wenn man es schafft, dass sie Zweifel an ihrer eigenen Argumentation bekommen, dann hat man den Fuß in der Tür. Man könnte z. B. die fleißigen Beamten loben, die im Hintergrund mit bester behördenübergreifender Kommunikation und Arbeitseifer glänzen, um die ganze Corona Maschine am Laufen zu halten. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass man nicht zu dick aufträgt...

DANKE!
Drück mir die Daumen, dass ich auch nach persönlichen Angriffen noch ruhig bleiben kann und mir subversive Argumente überlegen kann. Die Theorie hört sich jedenfalls gut an. Jetzt muss ich nur die Gelassenheit finden, dies in aller Ruhe, beim nächsten Gespräch umzusetzen.
Danke für Deine Antwort.

ThomasG 25.11.2020 07:23

Zitat:

Zitat von ATom (Beitrag 1568580)
Vielen Dank für Deine Bemühungen. Ich habe beim Überfliegen der Publikationen schon gute Anregungen erhalten. "Fragen stellen" um seine Positionen zu ergründen, werde ich mir besonders zu Herzen nehmen.

Was da in er Liste zu lesen ist, gefällt mir auch ziemlich gut.*
Innerer Widerspruch in leichterer Form regt sich lediglich an wenigen Stellen in mir, z.B. wenn ich mich mit den Worten "Zeige auf, dass die Verschwörungserzählung nicht mit der gemeinsamen menschenrechtlichen Position zu verbinden ist, z.B. weil sie andere abwertet." konfrontiere.
Darauf würde ich spontan so antworten, dass ich es stark bezweifle, dass derartige Sichtweisen stets nicht mit menschenrechtlichen Positionen zu verbinden sind.
Ich empfehle allen hier sich zumindest einmal die Auflistung durchzulesen und sich dabei selbst zu reflektieren.

* https://www.amadeu-antonio-stiftung....ivaten-umfeld/

carvinghugo 25.11.2020 08:48

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1568484)
Habe deswegen mich gerade nochmal mit unserem Hygienebeauftragten unterhalten.

Es gibt eine Handreichung des Gesundheitsministeriums (Verordnung), in dem sich der Passus findet



Wir haben dann vor 5 Wochen, als der Landkreis Rosenheim diese Schwelle überschritten hat, im Ministerium direkt nachgefragt, was "regelmäßig" heißt und die Antwort erhalten, dass das nicht genau definiert sei und der jeweiligen Klinik bzw. dem Gesundheitsamt überlassen bleibt. Und der Passus sei eine "soll" und keine "muss"-Bestimmung.
Die Tests bei uns sind für das Personal freiwillig alle zwei Wochen (machen aber die allermeisten mit)
In einem Konkurrenzunternehmen (Schön-Gruppe) finden sie verpflichtend statt, was dort zu heftigen Diskussionen mit dem BR führt.

Hallo Hafu,
Ich bin seit 09.11. in einer fränkischen Rehaklinik und in den vergangenen beiden Tagen wurde das Personal und die Patienten mittels eines Schnelltests getestet.
Werden bei euch die Patienten während des Aufenthalts ebenfalls getestet oder sind die Reihentests nur für das Personal?

Leider war mein Schnelltest nicht eindeutig und es wurde ein PCR-Test gemacht und ich bin nun isoliert.
Dadurch fallen meine Anwendungen aus und auch die wichtige Bewegung (Spaziergänge) sind im Zimmer nicht gut möglich. Eine Runde hat 35 Schritte ;-)

Meine Frage nach dem weiteren Vorgehen im Falle eines positiven Tests bleibt mit einem Hinweis auf das zuständige Gesundheitsamt leider unbeantwortet.
Eine mögliche Quarantäne im Zimmer der Klink ist keine Option für mich.
Zu Hause könnte ich zumindest durch den Garten gehen.

Hafu wie wird bei euch im Landkreis mit positiven Fällen in Rehakliniken umgegangen?

Momentan kann ich ja noch auf einen für mich positiven Ausgang hoffen.

VG

Ulf01 25.11.2020 09:00

Mal ein kleiner Fun Fact :Cheese: :

Bei meinem Kind(1.Klasse) wurde bei einem Mitschüler und seinen Eltern am 13.11(Schnelltest)/18.11(Bestätigung durch normalen Test) Corona festgestellt.
Daraufhin wurde die ganze Klasse (25 Schüler+ Lehrerin und Horterzieherin) für 2 Wochen(bis 27.11) in Quarantäne gesteckt. Da die Kinder nicht alleine Zuhause bleiben können, muß natürlich jeweils ein Elternteil auch Zuhause bleiben zwecks, Aufsicht und Lernen.

In der Zeit wurden die meisten Kinder getestet (keine Anordnung vom Amt) und waren alle negativ.

Soweit so gut und eigentlich "normal".......
Jetzt kommt es und wie ich finde sehr lustig....Irgendwie.

Der positiv getestet Schüler ist seit gestern wieder in der Schule und wurde (da die Klasse ja noch unter Quarantäne steht) in eine Parallelklasse gesteckt.
Ein weitere Test wurde auch nicht mehr durchgeführt. Alles abgesegnet vom Gesundheitsamt.

Irgendwie sehr schwer zu verstehen das ganze.:Maso: :Maso:

keko# 25.11.2020 09:02

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1568578)
...Ich komme immer mehr zu der Überzeugung daß die Schulen eine große Rolle spielen.
...

Geh mal an ein großes Schulzentrum. Da sind ja nicht nur Kinder, sondern junge Erwachsene. Hab nie verstanden, warum man da nicht rangeht.
Ansonsten bleibe ich bei meiner Privathypothese, dass sich die Zahlen auf hohem Niveau einpendeln und signifikant erst im Frühling entspannen.

craven 25.11.2020 09:44

Zitat:

Zitat von Ulf01 (Beitrag 1568588)
Der positiv getestet Schüler ist seit gestern wieder in der Schule und wurde (da die Klasse ja noch unter Quarantäne steht) in eine Parallelklasse gesteckt.


Hehe, ist natürlich schon witzig, so von außen betrachtet :Lachanfall:

Die Logik dahinter ist natürlich schon da, aber halt nicht auf den ersten Blick. Schüler 0 hat sich ja als erstes angesteckt und hat dadurch mindestens 2-3 Tage "Vorsprung" beim Krankheitsverlauf. Und ist somit wieder früher gesund (so denn alles gut verläuft).

Aber ich musste beim lesen dennoch ziemlich schmunzeln :Cheese:

Hafu 25.11.2020 09:45

Zitat:

Zitat von carvinghugo (Beitrag 1568586)
...
Werden bei euch die Patienten während des Aufenthalts ebenfalls getestet oder sind die Reihentests nur für das Personal?

...
Hafu wie wird bei euch im Landkreis mit positiven Fällen in Rehakliniken umgegangen?

Momentan kann ich ja noch auf einen für mich positiven Ausgang hoffen.

VG

Jeder Patient der neu zu uns kommt unterliegt einem Aufnahmecreening. Entweder er kommt mit ganz aktuellem negativen Test, oder er wird per PCR getestet und bleibt dann bis zum (negativen) Testergebnis in Quarantäne.
Das Ergebnis des Abstrichs kommt normalerweise einen Tag später und dann können erst Therapien beginnen.

Wenn der Eingangstest positiv ausfallen sollte (ist seit August erst 3x passiert, bei um die 2500 PCR-Tests) wird der Patient in häusliche Quarantäne entlassen (wenn es ihm gut geht und er selbständig ist , oder er kommt auf eine separate Quarantänestation).

Da die meisten unserer Patienten aus anderen Kliniken kommen und dort vor OP meist schon einen negativen Test hatten, haben wir im Patientengut ziemlich wenige Covid-19-Fälle.
Die positiven Fälle waren übrigens alle aus den letzten drei Wochen. Von August bist Mitte Oktober waren alle Eingangstests negativ.

Ulf01 25.11.2020 09:51

Zitat:

Zitat von craven (Beitrag 1568609)
Hehe, ist natürlich schon witzig, so von außen betrachtet :Lachanfall:

Die Logik dahinter ist natürlich schon da, aber halt nicht auf den ersten Blick. Schüler 0 hat sich ja als erstes angesteckt und hat dadurch mindestens 2-3 Tage "Vorsprung" beim Krankheitsverlauf. Und ist somit wieder früher gesund (so denn alles gut verläuft).

Aber ich musste beim lesen dennoch ziemlich schmunzeln :Cheese:

Ja selbst als Betroffener muß ich darüber schmunzeln, was anderes bleibt mir ja auch nicht übrig.

Aber als jemand der aus einem nichtmedizinischen Bereich kommt, doch sehr schwer verständlich.

Die Eltern aus der Parallelklasse sind natürlich nicht so sehr begeistert.

Hafu 25.11.2020 10:03

Zitat:

Zitat von Ulf01 (Beitrag 1568588)
...
Der positiv getestet Schüler ist seit gestern wieder in der Schule und wurde (da die Klasse ja noch unter Quarantäne steht) in eine Parallelklasse gesteckt.
Ein weitere Test wurde auch nicht mehr durchgeführt. Alles abgesegnet vom Gesundheitsamt.

Irgendwie sehr schwer zu verstehen das ganze.:Maso: :Maso:

Ist virologisch betrachtet schon nachzuvollziehen, zumindest dass der positiv getestete Schüler wieder ohne Test in die Schule darf. Nach allen Kontaktverfolgungsstudien ist ein Covid-19-Infizierter ein bis zwei Tage vor Symptombeginn und maximal etwa 5 Tage ab Symptombeginn infektiös. Danach kann er zwar noch positive Tests (mit hohem CT-Wert) abliefern, aber er steckt niemanden mehr an.
Deswegen kann man auf Folgetests bei einem asymptomatischen Kind oder einem mit wenig Symptomen auch verzichten. Die würden nur Ressourcen kosten und möglicherweise verwirren, weil sie auch eine Woche nach dem ersten positiven Test noch positiv sein können, obwohl dann sicher keine Infektösität mehr vorliegt.


Eigentlich würden also ab dem positiven Test 5 Tage Quarantäne nach Studienlage ausreichen, da es ja meistens mindesten ein oft auch zwei bis drei Tage dauert, bis man nach Abstrich über ein positives Testergebnis informiert ist.

14 Tage Quarantäne bei positivem Test sind absoluter Overkill. Die meisten Gesundheitsämter verhängen meines Wissens aktuell 10 Tage Quarantäne für Infizierte und da ist schon reichlich Sicherheitspolster enthalten.

Für die Kontaktpersonen schaut es anders aus: die kommt es auf den Zeitpunkt des letzten engen Kontakts zum positiv Getesteten an und von da ab muss man erstmal die Inkubationszeit rechnen, die leider bei SARS-Cov-2 sehr unterschiedlich irgendwo zwischen drei und 10 Tagen liegt, die es braucht bis die Replikationsphase des Virus überhaupt erstmal beginnt.
Und gesetzt den Fall, dass man sich infiziert hat, muss man zur maximalen inkubationszeit dann noch die maximale Infektiösitätdauer dazu zählen. So kommt man dann (gerechnet aus dem letzten Kontakt) auf ca. 15 Tage.

Ob man natürlich grundsätzlich eine ganze Klasse und die betroffenen Lehrer wegen eines einzigen positiven Falles in Quarantäne schicken muss, wird durchaus kontrovers diskutiert. Immerhin herrscht in Schulen Maskenpflicht, es muss ein Lüftungskonzept befolgt werden und Lehrkräfte sollten mittlerweile alle FFP2-Masken tragen. Da ist es schon eher unwahrscheinlich, dass man sich in der Schulsituation infiziert, sofern alle Regeln beachtet wurden. Manche Gesundheitsämter schicken mittlerweile nur noch die unmittelbaren Banknachbarn in Quarantäne.

aequitas 25.11.2020 10:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1568590)
Geh mal an ein großes Schulzentrum. Da sind ja nicht nur Kinder, sondern junge Erwachsene. Hab nie verstanden, warum man da nicht rangeht.
Ansonsten bleibe ich bei meiner Privathypothese, dass sich die Zahlen auf hohem Niveau einpendeln und signifikant erst im Frühling entspannen.

Du magst Recht haben damit, dass an Schulen nach wie vor Konzepte fehlen, wie der Unterricht sicher gestaltet werden kann. Gerade in der Mittel-/Oberstufe gäbe es vielfältige Möglichkeiten. Dennoch halte ich den übertriebenen Fokus auf Schulen für "fehlgeleitet". Ebenso müssen auch Unternehmen/normale Arbeitsplätze in die Pflicht genommen werden. Viel wichtiger ab: endlich konkrete Maßnahmen zum Schutz der Risikogruppe. Dort gibt es die Todesfälle und die müssen konkret - nicht nur durch Absenken der Infektionszahlen - niedrig gehalten werden bzw. sollte darauf verstärkt der Fokus gelegt werden.

Ansonsten stimme ich dir zu: dieses hohe Niveau zu verlassen wird schwer. Dennoch zeigen andere Parameter eine bessere Entwicklung. Der Anstieg auf Intensivstationen fällt seit Wochen weniger stark aus. Andererseits steigen aktuell wieder die Inzidenzwerte in der Risikogruppe, diese Entwicklung könnte sich also auch bald wieder verschlechtern.

Es gibt also teilweise gegenläufige Trends und noch erklärungsbedürftige Trends. Neben dem Fokus auf das Verhindern von Neuinfektionen, sollte allerdings vermehrt der Schutz der Riskogruppen ernstgenommen werden - wurde hier ja auch schon hunderte Male gesagt.

aequitas 25.11.2020 10:08

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1568615)
Ob man natürlich grundsätzlich eine ganze Klasse und die betroffenen Lehrer wegen eines einzigen positiven Falles in Quarantäne schicken muss, wird durchaus kontrovers diskutiert. Immerhin herrscht in Schulen Maskenpflicht, es muss ein Lüftungskonzept befolgt werden und Lehrkräfte sollten mittlerweile alle FFP2-Masken tragen. Da ist es schon eher unwahrscheinlich, dass man sich in der Schulsituation infiziert, sofern alle Regeln beachtet wurden. Manche Gesundheitsämter schicken mittlerweile nur noch die unmittelbaren Banknachbarn in Quarantäne.

An der Stelle sind halt dann eher die Epidemiologen gefragt eine solche Situation zu beurteilen. So ohne weiteres ist das natürlich aber auch nicht möglich. Für solche Situationen wären mobile "Einsatztrupps" notwendig, sodass regelmäßig AG-Schnelltests durchgeführt werden können. Damit könnte ein größerer Ausbruch ggf. vermieden werden und Quarantäne-/Isolationszeiten möglichst niedrig gehalten werden.

TRIPI 25.11.2020 10:12

Habe mit einigen Oberstufen- bzw- Kursstufenschülern zu tun. Die schildern alle einheitlich: Niemand hält sich an gar nix. Kaum ist man einen Nanometer vom Schulgelände runter, sind die Masken weg und man tratscht in der 10er Gruppe miteinander.
An einem Gymnasium in meiner Stadt haben Schüler einen 18. gefeiert, jetzt haben alle Läuse, hat wohl die kleine Schwester mitgebracht aus dem Kindergarten. Die halbe Stadt lacht über diese "Karma-Läuse".
Es scheinen hier vor allem die älteren Schüler zu sein, die sich bewusst über die Regeln hinwegsetzen.

NBer 25.11.2020 10:16

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1568618)
Habe mit einigen Oberstufen- bzw- Kursstufenschülern zu tun. Die schildern alle einheitlich: Niemand hält sich an gar nix.......

dazu kommt in den jüngeren jahrgängen das vermaledeite handyverhalten. man muss ja immer unbedingt allen zeigen, was man selbst gerade auf dem handy hat. mit dem ergebnis, dass immer 5-6 kinder die köpfe zusammenstecken um auf ein handy zu glotzen.

aequitas 25.11.2020 10:17

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1568618)
Es scheinen hier vor allem die älteren Schüler zu sein, die sich bewusst über die Regeln hinwegsetzen.

Na, dann haben wir ja die Schuldigen gefunden, die diese Pandemie treiben! Holt die Mistgabeln und auf sie!

aequitas 25.11.2020 10:22

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1568571)
+ 1

Sowohl die Diskussionskultur, als auch das Ausblenden der realen Sachlage sind hier, aber auch an anderen Stellen im Internet (und im realen Leben) schlechtweg unerträglich geworden.
Zu oft sehe ich mich in den letzten Monaten an mein Studium von Adorno / Horkheimer erinnert (damals empfanden wir ihre Thesen freilich als äußerst theoretisch). Mehrfach fühlte ich mich zu nahe an einem Schlaganfall, sodass auch ich mich lieber weitgehend (kopfschüttelnd) zurückgezogen habe.

Gerade deinen Verweis auf Adorno/Horkheimer finde ich in diesem Zusammenhang sehr interessant. Gerade Teile dieser Diskussion erinnern mich an Auszüge aus den Studien zum autoritären Charakter. Aus der englischen Wikipedia zur F-Skala:

  • Conventionalism: Adherence to conventional values.
  • Authoritarian Submission: Towards ingroup authority figures.
  • Authoritarian Aggression: Against people who violate conventional values.
  • Anti-Intraception: Opposition to subjectivity and imagination.
  • Superstition and Stereotypy: Belief in individual fate; thinking in rigid categories.
  • Power and Toughness: Concerned with submission and domination; assertion of strength.
  • Destructiveness and Cynicism: hostility against human nature.
  • Projectivity: Perception of the world as dangerous; tendency to project unconscious impulses.
  • Sex: Overly concerned with modern sexual practices.

keko# 25.11.2020 10:34

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568616)
...Neben dem Fokus auf das Verhindern von Neuinfektionen, sollte allerdings vermehrt der Schutz der Riskogruppen ernstgenommen werden - wurde hier ja auch schon hunderte Male gesagt.

Meine Meinung: darauf wird es bald hinauslaufen. Zusätzlich kann man sich impfen lassen.
Ich persönlich vermute, dass die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen länger nachwirken als Corona selbst. Vieles war schon im Umbruch, Corona ist hier Beschleuniger.


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