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TriVet 09.07.2025 09:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1785385)
Ein wesentlicher Beitrag zu den stetig erhöhten Renditezielen ist u.a. der steigende Anteil von bürokratisch verursachten "Bullshit-"Jobs, um der steigenden Zahl von Verordnungen, Audits, etc. gerecht zu werden. Bei uns in der Firma fallen auf ca. 80 Produktive Mitarbeiter inzwischen 2 - 3 Stellen, die sich nur noch mit der Erfüllung von Vorschriften (Sicherheit, Umwelt, ...) befassen. Als Ausgleich wurden Stellen im kaufmännischen abgeschafft, das können doch die Mitarbeiter nebenbei selbst erledigen. Das alles senkt die Produktivität, bzw. das Geld dafür muß zusätzlich erwirtschaftet werden.

Diese Logik erschließt sich mir nicht.
Völlig einverstanden, dass es viel zuviel bloedsinnige vorschriften etc. Gibt.
Und wenn das zu Preiserhöhungen führt, ok, point taken.
Aber deswegen mehr(!) Geld rauszupressen?!
Der Handwerksmeister, der 2x täglich die Sohlentiefe der arbeitsschuhe seiner Angestellten prüfen (und dokumentieren!) muss, der Apotheker, der dreimal täglich die Temperatur seiner Kühlschränke prüfen (und dokumentieren!) muss, erhöhen die dann auch ihre Renditeziele, indem sie paar angestellte rausschmeissen?

TriVet 09.07.2025 09:27

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1785386)
Du machst aus dieser Abfrage reinste Rosinenpickerei! Google sagt unter Verweis auf Tagesschau Quellen:

Soso. :cool:
Et vice versa?
Auch in der Uckermark gibt es doch sicher Besen, wo man vor der eigenen Haustür kehren kann. ;)

Genussläufer 09.07.2025 09:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785374)
Das sieht auch die US-Investmentbank Lazard so, die jährlich einen Bericht über die Gestehungskosten für Strom herausgibt.

"Erneuerbare Energien bleiben die kostengünstigste Form neuer Stromerzeugungsanlagen ohne Subventionen."

Danke. Interessanter Bericht. Da wird unter anderem an einem Beispiel die Herausforderung dargestellt:

Wenn du z. B. 1 MW Wind installierst, deckt dieser nur zu ~15–40 % die Spitzenlast (→ Effective Load Carrying Capability).
Den Rest (~60–85 %) musst du über andere Technologien absichern.

Diese Reserve kostet extra – und wird bei 100 % EE-Anteil zur eigentlichen Herausforderung.

Lazard betont, dass auch bei günstiger Erneuerbaren-Stromerzeugung ein signifikanter Anteil gesicherter Leistung notwendig bleibt.

Genau das sehen wir ja gerade. Nicht umsonst wirbt Lazard für einen technologieoffenen Energiemix.

Klugschnacker 09.07.2025 09:42

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1785390)
Wenn du z. B. 1 MW Wind installierst, deckt dieser nur zu ~15–40 % die Spitzenlast (→ Effective Load Carrying Capability). Den Rest (~60–85 %) musst du über andere Technologien absichern.

Das ist der gegenwärtige Zustand. Für die Zukunft sieht das anders aus. Man muss eben mehr als 1 MW Windkraft installieren – außerdem Photovoltaik etc., verbundene Netze und Stromspeicher. Zusätzlich kann die benötigte Spitzenlast verringert werden.

qbz 09.07.2025 10:01

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1785389)
Soso. :cool:
Et vice versa?
Auch in der Uckermark gibt es doch sicher Besen, wo man vor der eigenen Haustür kehren kann. ;)

Billigste Psycho-Sprüche täuschen nicht darübef weg, dass Du nur auf 1 Jahr (Rosinenpickerei) und ich auf drei Jahre wirtschaftliche Entwicklung verweise.

So sieht das Bild bei Google aus:
Deutsche Wirtschaft Schrumpfung

Schwarzfahrer 09.07.2025 10:12

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1785388)
Diese Logik erschließt sich mir nicht.
Völlig einverstanden, dass es viel zuviel bloedsinnige vorschriften etc. Gibt.
Und wenn das zu Preiserhöhungen führt, ok, point taken.
Aber deswegen mehr(!) Geld rauszupressen?!
Der Handwerksmeister, der 2x täglich die Sohlentiefe der arbeitsschuhe seiner Angestellten prüfen (und dokumentieren!) muss, der Apotheker, der dreimal täglich die Temperatur seiner Kühlschränke prüfen (und dokumentieren!) muss, erhöhen die dann auch ihre Renditeziele, indem sie paar angestellte rausschmeissen?

Der Handwerker erhöht seine Rendite, um die unproduktive Zwangskosten zu decken, indem er Preise erhöht - das kann er, weil keiner sich einen billigeren Handwerker aus China holen wird.

Eine Firma, die Industrieprodukte für den internationalen Markt produziert, kann das nicht, denn dann ist sie teurer als die Konkurrenz, und kann weniger verkaufen. Sie muß diese Kosten über interne Maßnahmen "erwirtschaften", u.a. indem Stellen reduziert werden (und die gleiche Arbeit auf weniger Schultern verteilt wird). Das erhöht auch die Rendite. Übrigens, in den meisten Fällen wird hierzulande nicht entlassen, sondern nur keiner ersetzt, der geht, was für die Angestellten erst mal "nur" mehr Arbeit bedeutet, aber kein direktes Risiko.

keko# 09.07.2025 10:15

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1785381)
Da kannst du kämpfen so viel du willst, der globale Ausgleich wird zwangsläufig weiter voranschreiten. Schwellenländer wollen völlig zu Recht ihren Anteil am globalen Industriekuchen und werden uns weiter Marktanteile abnehmen.

Wer natürlich immer noch der Kolonialzeit nachtrauert und der Meinung ist, dass die reichen Industrienationen ihren exorbitanten Wohlstand gegenüber allen ärmeren Regionen verteidigen können und Schwellenländer doch lieber von Landwirtschaft statt Industrie leben sollten, der mag das evtl. nicht akzeptieren. Verhindern lässt sich diese Entwicklung aber nicht und das ist auch gut so. Wir müssen nachhaltige Wirtschaftskonzepte finden, immer nur auf Wachstum auf Kosten anderer zu setzen führt in die Sackgasse.

Mein Gott, jetzt kommt noch die Kolonialzeit hinzu. Nokia war schon dabei, der Klassiker Webstühle natürlich auch. Es ist schon eine Art von Komik, wie Dinge verteidigt werden, die einem letztendlich zuwider laufen.

Immer geht es doch auch um Maximierung von Profiten. Die Tanker wollen doch nur in Gewässer, wo sie noch mehr abgrasen können.
Selbstverständlich müssen wir nachhaltige Wirtschaftskonzepte finden, das höre ich seit Jahrzehnten. Aber "wir" sollten das finden. Dafür setze ich mich ein.

TriVet 09.07.2025 10:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1785396)
Billigste Psycho-Sprüche

Wenn du meinst…
Aber jammere dann bitte nicht weiter wegen Unsachlichkeit.

Und ob es jetzt drei Jahre schlecht war oder dieses Jahr besser wird, da weiß ich, welche Sicht ich bevorzuge.

Soft Rider 14.07.2025 09:55

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1785388)
Der Handwerksmeister, der 2x täglich die Sohlentiefe der arbeitsschuhe seiner Angestellten prüfen (und dokumentieren!) muss

Wo hast Du das denn her? Ich habe eine Ausbildung als Fachkraft für Arbeitssicherheit und habe von so einer Regelung noch nie etwas gehört.

TriVet 14.07.2025 10:21

Zitat:

Zitat von Soft Rider (Beitrag 1785653)
Wo hast Du das denn her? Ich habe eine Ausbildung als Fachkraft für Arbeitssicherheit und habe von so einer Regelung noch nie etwas gehört.

gröl. QED.
Oder auch, die sanfte Stimme der Ironie ist nicht immer für jeden hörbar. :cool:
Ich habe das natürlich von Passierschein A38. ;)

sybenwurz 14.07.2025 10:40

Ich glaube, allmählich ist die wirtschaftliche Entwicklung tatsächlich nachrangig, wenn ich mir das letzte 'Time is up'-Update von Dr. Mark Benecke vorvorgestern vorm EP so anschaue...

https://www.youtube.com/watch?v=fVqI... wYXJsaWFtZW50

Soft Rider 14.07.2025 10:40

@ TriVet
Was wäre denn deiner Meinung nach eine ähnlich absurde aber reale Regelung, für die deine Ironie als Zuspitzung dienen sollte?

TriVet 14.07.2025 10:55

Zitat:

Zitat von Soft Rider (Beitrag 1785668)
@ TriVet
Was wäre denn deiner Meinung nach eine ähnlich absurde aber reale Regelung, für die deine Ironie als Zuspitzung dienen sollte?

Da gibt es sicher reichlich. Außer der Kühlschranktemperaturmessung in Apotheken (2xtaeglich!, dokumentierende und mindestens ein Jahr aufbewahren) wäre da die legendäre Position des „Leiterbeauftragten“, der, nach einer eintägigen Fortbildung für paar hundert Euro,als „befähigte Person“ 1xjaehrlich Leitern und Tritte prüfen soll.

Abgesehen davon, dass Papier geduldig ist und die größten betrueger idR die saubersten Papiere haben…

Ist aber sehr offtopic, daher meinerseits ein Ende.

MattF 14.07.2025 11:34

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1785671)
Da gibt es sicher reichlich. Außer der Kühlschranktemperaturmessung in Apotheken (2xtaeglich!, dokumentierende und mindestens ein Jahr aufbewahren)


Du hältst also die Dokumentation der Kühlkette bei Medikamenten für unsinnig?

deralexxx 14.07.2025 16:12

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1785675)
Du hältst also die Dokumentation der Kühlkette bei Medikamenten für unsinnig?

Das hat er nicht geschrieben.

Meik 14.07.2025 20:18

Zitat:

Zitat von Soft Rider (Beitrag 1785668)
Was wäre denn deiner Meinung nach eine ähnlich absurde aber reale Regelung, für die deine Ironie als Zuspitzung dienen sollte?

Eine Evakuierungssirene in einem 1-Mann-Betrieb?
Notausgang durchs Fenster obwohl in jeder Richtung eine Fluchttür ist?
Schilder Notausgang ersetzten durch Schilder mit Symbol?
Wasserdichte Schuhe in einem Job wo man nie nass wird?
Gruben nach(!) Feierabend absperren müssen damit kein Einbrecher reinfällt?
Regelmäßige immer die gleichen realitätsfernen Arbeitssicherheitsunterweisungen durchführen und dokumentieren?
Bei Abgasuntersuchungen an PKW den Kondenswasserablauf des Messgerätes an die Absauganlage anschließen müssen?

Von dem was uns überdrehtes Controlling kostet gar nicht erst zu reden. Da geht eine Ersatzbatterie für ein Messgerät 3mal in den Versand und der Fall über 4 Schreibtische.

Willst du noch mehr? Was ich mich in den letzten paar Jahren zunehmend nur noch mit Dokumentationen und hirnrissigem Blödsinn im Arbeitsalltag beschäftigen muss hält mich immer mehr vom eigentlichen Job ab. Immer mehr Leute rausgeworfen, dieser Killefit wird auf die produktiven Mitarbeiter abgewälzt und dann beschwert dass die Produktivität sinkt. Also muss man die produktiven Mitarbeiter weiter treten. :(

LidlRacer 27.07.2025 23:26

Apropos
Zitat:

Zitat von highlow (Beitrag 1448312)
... Fatboy ...

Dieses Video ist heute aktueller than ever (und nebenbei m.E. musikalisch ziemlich geil):
Fatboy Slim ft Greta Thunberg - Right Here, Right Now

Das Thema Klimawandel ist für unsere aktuelle Regierung inzwischen beinahe auf das Niveau von "Gedöns" abgerutscht - von der aktuellen US-Horrorclown-"Regierung" natürlich ganz zu schweigen :Nee:

Trimichi 30.07.2025 14:49

Verlegung der Hauptstadt?
«Die Lage ist ernst, Teheran hat wirklich kein Wasser mehr», erklärte Präsident Massud Peseschkian. Um eine Naturkatastrophe zu verhindern, schloss er sogar eine Verlegung der Hauptstadt mit über 15 Millionen Einwohnern nicht aus. (...).
(2 days ago, the internet)

Kann man ja mal ueberlegen, ob KI, das Internet bzw. Meinungen, Worte usw. und damit der "Wasserkopf" das Problem loesen wird. Vllt hat die KI, und die Buerokratie einfach noch zu wenig Power, die Menschen zu wenig Tablets, Smartboards usw., so dass auch die "Schmarrnintelligenz" keine Loesung finden wird. Oder ChatGPT hat versagt, das kann natuerlich auch sein.

;)

vg

Jimmi 30.07.2025 15:21

So digital kann es gehen. Speicherstand der Stauseen um Teheran ist wohl< 10%. Bald kommt von jetzt auf gleich kein Wasser mehr aus der Leitung. Einfach umziehen ist auch nicht, wohin auch.

Das ist ein Doomsday-Szenario. Und passiert jetzt im Augenblick.

deralexxx 30.07.2025 16:34

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1786796)
So digital kann es gehen. Speicherstand der Stauseen um Teheran ist wohl< 10%. Bald kommt von jetzt auf gleich kein Wasser mehr aus der Leitung. Einfach umziehen ist auch nicht, wohin auch.

Das ist ein Doomsday-Szenario. Und passiert jetzt im Augenblick.

Aber Konservative zitieren lieber deine Signatur rauf und runter.

Meik 30.07.2025 17:36

Mein Gott, 15 Mio ohne Wasser bei 8 Mrd. Menschen, das sind ja gerade mal 2 Promille, kaum mehr als das CO2 in der Luft, das macht auch nix, und wenn wir 1% der Weltbevölkerung was machen bringt das auch nix. :-((

Also keine Panik. :(

MattF 31.07.2025 09:30

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1786796)
Einfach umziehen ist auch nicht, wohin auch.


In Presseberichten steht, dass viele Theheraner:innnen die Stadt Richtung Norden verlassen.

Bleierpel 31.07.2025 10:47

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1786808)
Mein Gott, 15 Mio ohne Wasser bei 8 Mrd. Menschen, das sind ja gerade mal 2 Promille, kaum mehr als das CO2 in der Luft, das macht auch nix, und wenn wir 1% der Weltbevölkerung was machen bringt das auch nix. :-((

Also keine Panik. :(

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1786837)
In Presseberichten steht, dass viele Theheraner:innnen die Stadt Richtung Norden verlassen.


Ich empfehle Marc Elsberg, Celsius.
Spooky, aber ein denkbares Szenario der Völkerwanderungen aufgrund Klimawandel.
Und wie üblich bei Elsberg, bestens recherchiert!!

MattF 31.07.2025 11:32

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1786840)
Ich empfehle Marc Elsberg, Celsius.
Spooky, aber ein denkbares Szenario der Völkerwanderungen aufgrund Klimawandel.
Und wie üblich bei Elsberg, bestens recherchiert!!


Darauf, dass aus der Klimakrise Klimaflüchtlinge werden, habe ich auch schon vor Jahren hier hingewiesen. Die übliche verdächtige Person hier im Forum meinte, die sollen auf keinen Fall dann zu uns kommen, sondern ihre Angelegenheiten doch bitte selbst regeln :dresche

sybenwurz 31.07.2025 13:39

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1786844)
Darauf, dass aus der Klimakrise Klimaflüchtlinge werden, habe ich auch schon vor Jahren hier hingewiesen.

Dazu brauchts einerseits wenig Phantasie, zum andern wäre das auch nicht das erste Mal.

Zitat:

...die sollen auf keinen Fall dann zu uns kommen...
Das impliziert imho n bissl Einfältigkeit sowie die Überheblichkeit davon auszugehen, dass nicht diesmal (auch) wir es sind, die ne bewohnbare Gegend suchen...:Lachanfall:

Ich denke, ich hätte mir schon vor vier Jahren als Ahrtaler, der alles verloren hat, überlegt, wie sinnvoll es wäre, mir ne etwas krisensicherere Gegend zu suchen und entsprechend vielleicht auch etwas weiter vorausgedacht als nur ein paar Jahre...:-((

MattF 31.07.2025 15:15

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1786854)

Ich denke, ich hätte mir schon vor vier Jahren als Ahrtaler, der alles verloren hat, überlegt, wie sinnvoll es wäre, mir ne etwas krisensicherere Gegend zu suchen und entsprechend vielleicht auch etwas weiter vorausgedacht als nur ein paar Jahre...:-((

Vom Ahrtal kommst du aber innerhalb 50 km in "sicheres" Gebiet.

Ansonsten denke ich schon, uns trifft es nicht so schnell, zumindest nicht so wie Teheran, Bangladesch oder Tuvalu.
So wie das immer ist, trifft es die am meisten die am wenigsten dafür können und denen dann am wenigsten geholfen wird.

Dazu können wir uns leisten (noch) Gegenmaßnahme zu finanzieren.

sybenwurz 31.07.2025 19:46

Du denkst imho zu kleinräumig bzw. definierst 'sicher' scheinbar anders als ich.
Gewiss findste im Umkreis von 50km ums Ahrtal ne Ecke, wo es die nächsten paar Jahre 'sicher' ist, aber wie siehts aus, wenn man nicht nur Hochwasser einbezieht?
Sichere Trinkwasserversorgung, sturmsichere, gesunde Wälder, hochwassersicher, keine Gefahr durch Muren, Erdrutsche, Steinschläge und sonstige Naturkatastrophen?

Das wird ja erstens nicht weniger mit den Jahren und dem weiteren Fortschreiten der Klimaerwärmung und zweitens werden die Folgen mit hoher Wahrscheinlichkeit zunehmend drastischer.
Den wenigsten wirds ja zudem nicht nur um sich selbst gehen, sondern auch um die Kinder, die vielleicht auch noch was vom heute aufgebauten haben sollen.
Ich bin sicher, da werden sich bis zum Ende des Jahrhunderts noch ein paar Kriterien auftun, die heute nur wenige aufm Schirm haben.
Dazu kommen auch in Dtld. Küstenregionen, die durch den Anstieg des Meeresspiegels zunehmend unbewohnbar werden.

Also, sooo sicher wäre ich mir nicht, dass auch in Zukunft nicht nur immer die anderen oder Drittweltländer die Probleme haben.
Höchstens vielleicht, dass sie sie früher haben.

Klugschnacker 31.07.2025 21:06

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1786869)
Ich bin sicher, da werden sich bis zum Ende des Jahrhunderts noch ein paar Kriterien auftun, die heute nur wenige aufm Schirm haben.

Während meiner bisherigen Lebenszeit hat sich die Zahl der Menschen auf der Erde verdoppelt. Die Zahl der Tierarten ist im gleichen Zeitraum um 70% gesunken, in den Seen, Flüssen und Meeren sogar um 80%.

Eine Prognose des Weltwirtschaftsforums geht davon aus, dass ab dem Jahr 2050 das Gewicht des Plastikmülls in den Meeren das Gewicht der Fische übersteigen wird. Die Meere sind ab dann mehr eine Müllkippe als ein Lebensraum.

Ob wir Menschen uns an das veränderte Klima anpassen können, ist eine müßige Frage. Entscheidend ist, ob die Tier- und Pflanzenwelt es kann. Und zwar zusätzlich zur Belastung durch intensive Landwirtschaft, Pestizide, Bodenversiegelung, Rodung und Austrocknung. Wir kennen die Antwort:

Die natürliche Aussterberate betrug bisher "eine Spezies pro Jahrhundert". Alle hundert Jahre stirbt also im Durchschnitt eine Art aus. Gleichzeitig entsteht rund alle hundert Jahre eine neue Art durch genetische Mutationen. In den letzten Jahrzehnten hat sich die natürliche Aussterberate im den Faktor 100-1.000 erhöht.

Das geht nicht lange gut.

MattF 01.08.2025 08:12

Mein Ziel war es immer 100 zu werden und den Stundenweltrekord auf dem Rad, auf der Bahn zu brechen.

Es kommt mir immer mehr, dass ich das vielleicht lieber aufgebe, bzw. das nicht mehr wirklich erstrebenswert ist, da noch zu leben :Traurig:

MattF 01.08.2025 08:13

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1786869)
Höchstens vielleicht, dass sie sie früher haben.


So wird das sein, klar.

Das hat aber auch Auswirkungen auf uns. Von daher war meine Aussage gerade nicht, uns wird schon nichts passieren, das hast du vielleicht falsch verstanden.

Bleierpel 01.08.2025 08:55

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1786869)
...
Also, sooo sicher wäre ich mir nicht, dass auch in Zukunft nicht nur immer die anderen oder Drittweltländer die Probleme haben.
Höchstens vielleicht, dass sie sie früher haben.

mMn haben wir die Probleme seit einiger Zeit. Aber Lobbyisten machen einen extrem guten Job, sodaß der ganz Schlönz egaler in der Prioliste der Politik wird.
Die Probleme werden weiter zunehmen, man wird zu spät aufwachen...

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786872)
...

Das geht nicht lange gut.

Ist es nicht schon gekippt? Es gibt einige Menschen, die das behaupten...

sybenwurz 01.08.2025 12:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786872)
Ob wir Menschen uns an das veränderte Klima anpassen können, ist eine müßige Frage. Entscheidend ist, ob die Tier- und Pflanzenwelt es kann.

Ich bin nicht sicher, ob das nen Unterschied macht.
Ich denke eher, dass das eine das andre bedingt.
D.h., eigentlich glaube ich konkret, dass unser Schicksal wie auch das der meisten aktuellen Tier- und Pflanzenarten bereits besiegelt ist.
Wie sagte Beneke im oben von mir irgendwo mal verlinkten Beitrag sinngemäss, 'ein paar Grosskopfette horten fette Kohle, um ein bisschen länger im Reigen mitzutanzen.'
Meine Meinung dazu: die werden halt etwas später feststellen, dass man Geld nicht essen kann.

tandem65 01.08.2025 13:17

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1786912)
Ich bin nicht sicher, ob das nen Unterschied macht.

ich bin mir sicher das ist das was Arne ausdrücken wollte.:Blumen:

Helmut S 01.08.2025 13:31

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1786912)
Ich bin nicht sicher, ob das nen Unterschied macht.

Wie schrieb R.D. Precht in seinem Buch "Tiere Denken": „Es gibt zwei Kategorien von Tieren. Die eine glaubt, dass es zwei Kategorien von Tieren gibt, und die andere hat darunter zu leiden.“ Das trifft auch in dem Kontext zu.

:Blumen:

Genussläufer 01.08.2025 16:13

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1786857)
Ansonsten denke ich schon, uns trifft es nicht so schnell, zumindest nicht so wie Teheran, Bangladesch oder Tuvalu.
...

Dazu können wir uns leisten (noch) Gegenmaßnahme zu finanzieren.

Ich hoffe, hier ist noch keiner dem Suizid verfallen :Cheese:

Ich bin ein wenig verblüfft, was hier so durcheinander geworfen wird. In Teheran besteht ja in der Tat in großes Problem. Und sicher spielt der Klimawandel hier ein wichtige Rolle, aber bei weitem nicht die wichtigste. Jeder hier weiss, dass die Wassernutzung in Teheran über die letzten beiden Jahrezehnte um über 50% gesteigert wurde. Jeder weiss, dass es durch die fehlende Instandsetzung der Infrastruktur darüber hinaus zu weiteren ungewollten Verlusten gekommen ist. Aufgrund Missbrauchs z.b. durch schwarze Brunnen, etc. wurde darüber hinaus der Grundwasserspiegel in Mitleidenschaft gezogen. Und jetzt kommt noch on top, dass es seit 5 Jahren deutlich weniger Niederschläge gab. Das Thema wäre aber auch so aus dem Ruder gelaufen. Die fehlenden Niederschläge haben das beschleunigt. Es ist aber nicht der stärkste Hebel in dem Spiel. Seid doch bitte so ehrlich und kehrt das nicht unter den Tisch.

Die Theorie von den Klimamigrianten habe ich auch noch nicht verstanden. Wir haben Südamerika, Afrika und Asien als relevante und populationsstarke Regionen. Der größte Teil von Südamerika ist sehr dünn besiedelt. Da wird wenig passieren. Südost- und Ostasien sind sehr wohl in der Lage sich selbst zu helfen. Da mag es wenige Ausnahmen geben, wo die ökonomische Stärke fehlt. Das sind aber nicht die bevölkerungsstärksten. Das könnte eher im mittleren Osten passieren. Da liegt es aber eher daran, dass denen aufgrund von Einmischung oder Sanktionen die ökonomische Stärke fehlt.

Bleibt Afrika. Da haben wir im relativ dünn besiedelten Süden tatsächlich ein Problem. Südsahara scheint bis dato sogar klimatisch zu profitieren. So haben sich Teile des Sahel mittlerweile von Wüsten- in Steppenlandschaft entwickelt. Das muss man dennoch im Blick behalten. Die Mischung aus ökonomischer Schwäche und irrem Bevölkerungswachstum ist hier tatsächlich problematisch.

Natürlich gibt es hier große Herausforderungen zu stemmen. Warum man deshalb permanente Trainingsrunden mit den apokalyptischen Reitern dreht, erschließt sich mir nicht.

Das geht nicht an Dich persönlich (MattF). Das war nur zufällig, weil Du regionale Beispiele aufgezeigt hast und berechtigt die Frage nach der Finanzierbarkeit gestellt hast :Blumen:

Klugschnacker 01.08.2025 16:29

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1786930)
Bleibt Afrika.

Respekt. Da hast Du in nur einem Absatz die gesamte klima- und umweltbedingte Migration vom Tisch gewischt, mit Ausnahme von Afrika.

Da wagt man nicht, Dir zu widersprechen:

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1786930)
Die Theorie von den Klimamigrianten habe ich auch noch nicht verstanden.


Genussläufer 01.08.2025 16:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786931)
Respekt. Da hast Du in nur einem Absatz die gesamte klima- und umweltbedingte Migration vom Tisch gewischt, mit Ausnahme von Afrika.

Ich habe doch erklärt, warum ich das so sehe. Der Satz war lediglich die Folge. Lass uns auf die bevölkerungsstärksten Länder fokussieren. Allein die 3 größten Länder Asiens (ca. 70% der gesamten Bevölkerung) China, Indien und Indonesien können sich sehr gut selbst helfen. Wenn Du das anders siehst, argumentiere das doch bitte.

Was von dem was ich geschrieben habe, ist denn nicht korrekt. Lass uns einfach auf die Sachebene gehen.

Klugschnacker 01.08.2025 17:03

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1786933)
Ich habe doch erklärt, warum ich das so sehe. Der Satz war lediglich die Folge. Lass uns auf die bevölkerungsstärksten Länder fokussieren. Allein die 3 größten Länder Asiens (ca. 70% der gesamten Bevölkerung) China, Indien und Indonesien können sich sehr gut selbst helfen. Wenn Du das anders siehst, argumentiere das doch bitte.

Fällt mir schwer.

Deine Analyse fußt auf der Grundhaltung, dass uns Fluchtmigration egal sein kann, wenn sie in anderen Ländern stattfindet: Sollen doch die Indonesier schauen, wie sie klar kommen, wenn aufgrund unserer Emissionen und sonstiger Umweltzerstörung die Menschen dort ihre Lebensgrundlage verlieren. Und in Indien, und in China und letztlich überall sonst. Was soll man dazu sagen?

Wie kommst Du zu der Behauptung, die 1.400 Millionen Inder könnten sich "sehr gut" selber helfen? Große Teile dieses Subkontinents werden in 80 Jahren praktisch unbewohnbar sein. Über 80% der landwirtschaftlichen Betriebe dort sind Kleinbauern, die bei 50°C auf den Feldern stehen werden. Mehrere Studien gehen davon aus, dass bis 2100 Hunderte von Millionen Menschen in Indien außerhalb der "menschlichen Klimanische" leben könnten.

Woher willst Du wissen, dass die indische Gesellschaft das verkraftet? Im reichen und bequemen Deutschland hat die Migration von kaum mehr als 1 Millionen Menschen innerhalb weniger Jahre eine rechtsextreme Partei zur stärksten oder zweitstärksten politischen Kraft gemacht. Wie kommst Du zu der Einschätzung, andere Gesellschaften können Wanderungsbewegungen von hunderten Millionen Menschen "sehr gut" bewältigen?

Dazu kommt die typisch westlich-technokratische Selbstüberschätzung, die sich für mein Gefühl in solchen Sätzen ausdrückt:
"So haben sich Teile des Sahel mittlerweile von Wüsten- in Steppenlandschaft entwickelt. Das muss man dennoch im Blick behalten."
Was willst Du da "im Blick behalten"? Wir haben keinerlei Handhabe, in irgend einer Form auf die Wüstenbildung und Versteppung in der südlichen Sahara zu reagieren. Die Ursachen dafür liegen zum Teil im Amazonas und dessen Abholzung, künftig in der Verschiebung von Klimazonen und Meeresströmungen. Ja, behalte das mal im Blick.

Genussläufer 01.08.2025 17:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1786934)
Fällt mir schwer.

Trotzdem danke, dass Du es gemacht hast :Blumen:

Zitat:

Sollen doch die Indonesier schauen, wie sie klar kommen, wenn aufgrund unserer Emissionen und sonstiger Umweltzerstörung die Menschen dort ihre Lebensgrundlage verlieren. Und in Indien, und in China und letztlich überall sonst. Was soll man dazu sagen?
Ich habe geschrieben, dass die die ökonomische Potenz haben, sich anuzupassen. Es wird diese Anpassung geben müssen. Gerade diese Länder werden die höchsten CO2 Emissionen auch in Zukunft haben. China wird demnächst den Peak erreichen und Indien wächst unglaublich. Nebeneffekt ist der, dass sie die Anpassungen stemmen können. Da wird in einigen Regionen ohne AC nichts mehr gehen. Da bin ich bei Dir.

Zitat:

Wie kommst Du zu der Behauptung, die 1.400 Millionen Inder könnten sich "sehr gut" selber helfen?
Nicht die Menschen individuell, aber die Volkswirtschaften werden die Mittel haben.

Zitat:

Große Teile dieses Subkontinents werden in 80 Jahren praktisch unbewohnbar sein. Über 80% der landwirtschaftlichen Betriebe dort sind Kleinbauern, die bei 50°C auf den Feldern stehen werden. Mehrere Studien gehen davon aus, dass bis 2100 Hunderte von Millionen Menschen in Indien außerhalb der "menschlichen Klimanische" leben könnten. Woher willst Du wissen, dass die indische Gesellschaft das verkraftet?
Das liest sich zwar alarmistisch, ist aber ein wahrscheinliches Szenario. Ich sehe nur nicht, dass wir das verhindern werden. Selbst wenn wir komplett aussteigen.

Ich bin halt fest davon überzeugt, dass wir viel mehr in den Aufbau von Resilienz investieren sollten, anstatt Illusionen nachzulaufen.

Zitat:

Dazu kommt die typisch westlich-technokratische Selbstüberschätzung, die sich für mein Gefühl in solchen Sätzen ausdrückt:
"So haben sich Teile des Sahel mittlerweile von Wüsten- in Steppenlandschaft entwickelt. Das muss man dennoch im Blick behalten."
Das ist doch aber ein Fakt. Es gibt ja auch ein paar positive Elemente und ein paar Gewinner. Diese Region wird wohl dazugehören.

Zitat:

Was willst Du da "im Blick behalten"? Wir haben keinerlei Handhabe, in irgend einer Form auf die Wüstenbildung und Versteppung in der südlichen Sahara zu reagieren.
Das bezog sich auf das immense Bevölkerungswachstum und die fehlende ökonomische Perspektive. Dazu kommen Unsicherheit und Kriege. Da sehe ich aktuell deutlich mehr Gefahr für Migration als durch das Klima getrieben.

dr_big 01.08.2025 17:25

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1786935)
Nebeneffekt ist der, dass sie die Anpassungen stemmen können. Da wird in einigen Regionen ohne AC nichts mehr gehen. Da bin ich bei Dir.

.

Du meinst die Bauarbeiter sollen sich eine Klimaanlage auf den Rücken schnallen?


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