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captain hook 24.11.2020 11:13

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568334)
Zudem sind Virologen nicht die einzigen Experten, die derzeit gefragt sind, sondern ebenso Soziologen, Ökonomen, Pädagogen etc.

.

Korrekt, deshalb ist der Ethikrat ja auch entsprechend besetzt.

tandem65 24.11.2020 11:15

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568334)
Aber der aktuelle Weg ist eben zu kurz gegriffen und in einem Monat muss wieder darüber geredet werden, wie es dann nach Weihnachten weiter geht. Das ist absurd.

Du willst uns weismachen, daß es eine Strategie geben kann die nicht mehr angepasst werden muß! Oder welche Änderungsintervalle wären denn angemessen?
Mir scheint eher absurd eine Strategie zu fordern die in Stein gemeißelt ist.

aequitas 24.11.2020 11:20

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1568381)
Du willst uns weismachen, daß es eine Strategie geben kann die nicht mehr angepasst werden muß! Oder welche Änderungsintervalle wären denn angemessen?
Mir scheint eher absurd eine Strategie zu fordern die in Stein gemeißelt ist.

Nein, es muss regelmäßig darüber geredet werden und ggf. Maßnahmen angepasst werden.

Matthias75 24.11.2020 11:21

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1568359)
Ich (!!!) verstehe das so, dass weitestgehende Eigenverantwortung eine ( nicht direkt genannte ) Alternative seiner Aussagen ist. Keine Bewertung von mir dazu. AHA-L Regeln finde ich ok, Maske trage ich.

Ich befürchte, dass Eigenverantwortung nur solange funktioniert, so lange es um das eigene Wohl bzw. das wohl nahestehender Personen geht. Helikoptereltern sorgen sich auch nicht um das Wohl aller Schüler oder um das allgemeine Bildungsniveau an der Schule, sondern nur um das eigene Kind bzw. dessen Karrierechancen.

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1568381)
Du willst uns weismachen, daß es eine Strategie geben kann die nicht mehr angepasst werden muß! Oder welche Änderungsintervalle wären denn angemessen?
Mir scheint eher absurd eine Strategie zu fordern die in Stein gemeißelt ist.

Die gibt es sicher, das wäre aber die Strategie, die wirklich keiner von uns will....

M.

tandem65 24.11.2020 11:23

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568386)
Nein, es muss regelmäßig darüber geredet werden und ggf. Maßnahmen angepasst werden.

Warum bezeichnest Du es dann als absurd wenn nach Weihnachten wieder über Maßnahmen geredet wird?

Hafu 24.11.2020 11:28

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568369)
Da stehen tatsächlich einige richtige Aspekte und gute Vorschläge drin, die ich hier bereits beschrieben habe und durch verschiedene Quellen auch belegt habe. Gerade die Aspekte der Datenqualität, -Erhebung und -Analyse sowie (weiterer) Kohorten-Studie sind sehr wichtig und ihnen sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im Bereich der Kohorten-Studien ist bereits erste Vorarbeit geleistet, auf die in diesem Zusammenhang zurückgegriffen werden könnte. Dazu müsste man allerdings mehr als Virologen befragen - die kennen sich damit nämlich größtenteils nicht aus.

Die Debatte um die aktuelle Coronapolitik der Regierung unterstütze ich, aber ich habe mir gerade die Zusammenfassung des Thesenpapiers durchgelesen (und auch die kleine Verfassergruppe angesehen) und da entstehen bei mir doch mehr Fragen als ich Antworten finde. Die Langfassung (50 Seiten) werde ich mir sicher nicht
mehr antun.

Rund die Hälfte der Unterzeichner scheinen wohl Rentner zu sein (erkennbar an vorangestelltes a.D. oder ehem. vor ihren Funktionsbezeichungen), so dass nicht anzunehmen ist, dass die Verfechter des Strategiewechsels allzu sehr im praktischen Leben, im praktischen klinischen Alltag oder eben in der praktischen Forschung stehen.

Natürlich würde man sich bei vielen Entscheidungen der Politik eine bessere wissenschaftliche Absicherung wünschen. Aber den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt bei einer Pandemie kann man nicht einfach befehlen, sondern der entsteht nach und nach durch weltweite Forschungsbemühungen und in Verbindung von sorgfältigen Peer-review-Prozessen.
Und gerade politisch beauftragte Studien, wie z.B. die Kinderstudie aus Baden-Württemberg aus dem Sommer (durchgeführt bei weitgehend geschlossenen Kitas und Schulen!) führen z.T. gerade zu systematischen falschen Resultaten die politischen Entscheidungen eher schaden als nutzen.

Im NDR-Text gibt es zwar neben einem Bild des Mitunterzeichners Püschel ein Bild von Schmitt-Chanasit, den ich für vernünftig, fachkundig und praxisorientiert halte, aber der gehört auf jedem Fall nicht zum Unterzeichnerkreis. Hier führt der verlinkte NDR-Text zu einem ziemlich falschen Eindruck.

Die ersten beiden Punkte des Thesenpapiers sind sogar derart leicht widerlegbar, dass ich fast schon zu Lesen aufgehört habe. Mit Hilfe der Daten aus einem sehr unpräsisen Massengentest aus der Slowakei (der Test ergab dort 1% Positivrate) die Dunkelziffer in Deutschland zu "extrapolieren" ist absolut aberwitzig. Man merkt, dass keiner der Unterzeichner Virologe oder Labormediziner ist.:Nee:

Völlig unverständlich ist es auch in einem weiteren Versuch in These 2 aus Seroprävalenzstudien aus dem Frühjahr (als es in der Tat wegen damals noch begrenzter Testkapaziäten und Beschränkung der Tests auf symptomatische Verdachtsfälle eine hohe Dunkelziffer gab auf die aktuelle Situation zu schließen.

Erst die dann folgenden Thesen werden dann ein wenig besser nachvollziehbar.

Aber das Problem der Politik ist nunmal, dass die jetzt entscheiden müssen und nicht die Zeit haben, jetzt im November mal noch ein paar Monate abzuwarten, bis die Datenlage zur Übertragung des Virus im Winter vielleicht besser wird.

aequitas 24.11.2020 11:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1568391)
Natürlich würde man sich bei vielen Entscheidungen der Politik eine bessere wissenschaftliche Absicherung wünschen. Aber den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt bei einer Pandemie kann man nicht einfach befehlen, sondern der entsteht nach und nach durch weltweite Forschungsbemühungen und in Verbindung von sorgfältigen Peer-review-Prozessen.
Und gerade politisch beauftragte Studien, wie z.B. die Kinderstudie aus Baden-Württemberg aus dem Sommer (durchgeführt bei weitgehend geschlossenen Kitas und Schulen!) führen z.T. gerade zu systematischen falschen Resultaten die politischen Entscheidungen eher schaden als nutzen.

Im NDR-Text gibt es zwar neben einem Bild des Mitunterzeichners Püschel ein Bild von Schmitt-Chanasit, den ich für vernünftig, fachkundig und praxisorientiert halte, aber der gehört auf jedem Fall nicht zum Unterzeichnerkreis. Hier führt der verlinkte NDR-Text zu einem ziemlich falschen Eindruck.

[...]

Erst die dann folgenden Thesen werden dann ein wenig besser nachvollziehbar.

Aber das Problem der Politik ist nunmal, dass die jetzt entscheiden müssen und nicht die Zeit haben, jetzt im November mal noch ein paar Monate abzuwarten, bis die Datenlage zur Übertragung des Virus im Winter vielleicht besser wird.

Kann deinem Beitrag größtenteils zustimmen. Ob nun jemand a.D. ist oder nicht, würde ich bei einem solch strategischen Thesenpapier erst einmal hinten anstellen. Es handelt sich dabei um keine wissenschaftliche Veröffentlichung im engeren Sinne.

Es wurde sehr viel Geld freigegeben, um im Zusammenhang mit Corona Studien durchzuführen. Die Möglichkeiten weiterer Studien wurde im vor kurzem verlinkten EvidenzUpdate-Podcast sehr gut erläutert. Gerade Kohorten-Studien wären wichtig, um ein realistisches Bild zu bekommen und hier gibt es bereits Vorarbeiten an die man sich anschließen könnte. Da passiert nur leider relativ wenig.

Bzgl. der Thesen: auch hier stimme ich dir größtenteils zu. Wenn auch in der 1. These auch Richtiges steht, da alleine die Testpositivrate wenig aussagekräftig ist. Die Studie aus der Slowakei habe ich mir nicht angesehen und halte nicht viel davon, dass einfach so zu extrapolieren (wie auch bei anderen Studien oder Vergleichen mit anderen Ländern). Aber gerade die Thesen zum Umgang, die ich in meinem Beitrag herausgestellt habe sind richtig. Und akkurate Daten sind die Entscheidungsgrundlage für derzeitige Handlungen - da gibt es derzeit leider ein Missmatch.

LidlRacer 24.11.2020 11:55

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1568359)
Noch eine kurze Information, ebenfalls in die von aequitas genannte Richtung:
NDR: Forscher-und-Aerzte-kritisieren-die-Corona-Politik
Das Positionspapier ist im Bericht verlinkt.

Da ist m.E. niemand dabei, der eine passende Qualifikation dafür hätte, eine Pandemie angemessen zu bekämpfen.

PS:
Hafus fundiertere Bewertung sehe ich jetzt erst. :Blumen:

Es gab schon etliche Thesenpapiere dieser teils bei Verquerdenkern beliebten Truppe, die nach meinem Eindruck in Fachkreisen zurecht wenig Beachtung fanden.

captain hook 24.11.2020 11:57

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1568391)

Die ersten beiden Punkte des Thesenpapiers sind sogar derart leicht widerlegbar, dass ich fast schon zu Lesen aufgehört habe. Mit Hilfe der Daten aus einem sehr unpräsisen Massengentest aus der Slowakei (der Test ergab dort 1% Positivrate) die Dunkelziffer in Deutschland zu "extrapolieren" ist absolut aberwitzig. Man merkt, dass keiner der Unterzeichner Virologe oder Labormediziner ist.:Nee:

Wie ist in diesem Zusammenhang zu bewerten, dass heute (aus der Erinnerung) 9% aller Tests positiv ausfallen und aus der Vergangenheit unter 5%. Ich erinnere mich an eine Argumentation, dass hohe Trefferquoten bei solchen Tests darauf hinweisen, dass eine hohe Dunkelziffer in der Gesamtbevölkerung zu befürchten ist. Kannst du das einschätzen?

Für mich erscheint es durchaus logisch, dass viele Tests positiv ausfallen, wenn ich eh nur Leute teste, die schwere Anzeichen haben und einem hohen Risiko ausgesetzt waren (andere werden ja eh nicht mehr getestet, soweit ich das verstanden habe).

Lucy89 24.11.2020 12:25

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1568329)
Da stelle ich mir dann schon die Frage, ob Weihnachten wirklich notwendig ist. Ich mein, Geburtstagsfeiern kann man doch auch verschieben. Meine Mutter hätte ihren 60. Geburtstag sicher auch gerne groß gefeiert, aber geht halt nicht. Wird dann (hoffentlich) im Sommer nachgeholt.

Womit wir wieder beim Thema "Ich ich ich" sind, man muss sich doch auch mal einfach zurücknehmen können (selbiges gilt übrigens auch fürs Böllern an Silvester).

Ja das denke ich auch immer. Andererseits sind wir noch jung und wenn man alt ist und vielleicht wirklich nicht mehr viele Weihnachtsfeste hat, ist es irgendwie nachvollziehbar wenn man das Risiko dann dennoch eingeht.
Meine Großeltern sind Ü80 und krank. Wir werden dieses Jahr Weihnachten nicht zusammen feiern (und das ist das erste mal seit ich denken kann...). Dafür hab ich vor sie am 1. Januarwochenende, wenn wir alle schon 2 Wochen aus Arbeit+Kita raus sind zu besuchen, um ihnen dann (hoffentlich) unser neues Familienmitglied vorzustellen. Denn meine Oma ist wirklich in ganz ganz schlechter Verfassung, aber ihr 2. Urenkelkind soll sie noch kennenlernen.

Ansonsten feiern wir mit meinen Eltern und meiner Schwiegermutter, macht in Summe 5 Erwachsene. Unsere Familie ist aber auch nicht besonders groß. Ich finde die 10 Personen Regel komisch, denn 5 Paare sind für mich nicht gleichzusetzen mit z.B.einer Großfamilie, wo 10 Personen schon bei 2 Haushalten zusammenkommen.
Unsere Nachbarn haben 4 Kleinkinder. Jeder der Eltern hat wiederum 2-3 Geschwister, die alle wiederum auch 2-3 Kinder haben. Weihnachten bei denen ist riesig. Aber durch die U14 Regel völlig ok (theoretisch...)

DocTom 24.11.2020 13:03

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1568403)
Da ist m.E. niemand dabei, der eine passende Qualifikation dafür hätte, eine Pandemie angemessen zu bekämpfen.
...


Mir wäre eine ergebnisoffenere Diskussion aller wissenschaftlichen Fachrichtungen miteinander sehr viel lieber als Eure persönlichen, mMn sehr einseitigen, Meinungen zu solchen Diskussionsbeiträgen.
Herr Pueschel hat zumindest zu SARS CoV2 schon publiziert, ihr zwei bisher aber noch nicht.
Bei HaFu finden sich zumindest orthopädische Publikationen, aber in Medline nichts nachlesbar Labormedizinisch qualifizierendes.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1568403)
...
Es gab schon etliche Thesenpapiere dieser teils bei Verquerdenkern beliebten Truppe, die nach meinem Eindruck in Fachkreisen zurecht wenig Beachtung fanden.

Einer sachlichen Disskussion förderlich sind deine Beiträge hier bisher mMn auch nicht.
Verlinke doch bitte einfach jedesmal Stellungnahmen aus "den Fachkreisen" zu deinen Statements!
Zitate ohne Quellennennung sind wissenschaftlich vollig unseriös.

Und das stellt meine Meinung dar, ja!

BTW wofür steht bei Dir das m.E.?:Blumen:

deralexxx 24.11.2020 13:08

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1568410)

Ansonsten feiern wir mit meinen Eltern und meiner Schwiegermutter, macht in Summe 5 Erwachsene. Unsere Familie ist aber auch nicht besonders groß. Ich finde die 10 Personen Regel komisch, denn 5 Paare sind für mich nicht gleichzusetzen mit z.B.einer Großfamilie, wo 10 Personen schon bei 2 Haushalten zusammenkommen.
Unsere Nachbarn haben 4 Kleinkinder. Jeder der Eltern hat wiederum 2-3 Geschwister, die alle wiederum auch 2-3 Kinder haben. Weihnachten bei denen ist riesig. Aber durch die U14 Regel völlig ok (theoretisch...)

Naja irgendeine Zahl muss halt genannt werden. Dem gegenüber sollte es dennoch stehen, nicht alles was erlaubt ist, macht auch Sinn. Nur weil sich 5 Familien treffen könnten, würde ich es aktuell ausreizen, dann doch lieber jeden Tag mit einem anderen Teil der Familie treffen (und ja mir ist bewusst, dass es Einzelfälle gibt, bei denen es nicht machbar ist). Wenn die Straße total zugefroren ist, fahre ich ja auch nicht mit 130 auf der Autobahn, sondern reduziere meine Geschwindigkeit "der Witterung entsprechend". Selbiges gilt mMn hier auch, wenn es die erlaubten 10 Personen aus unbegrenzter Anzahl Haushalte werden, wird die Gesellschaft nicht böse, wenn sich nur 4 treffen.

aequitas 24.11.2020 13:27

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1568403)
Da ist m.E. niemand dabei, der eine passende Qualifikation dafür hätte, eine Pandemie angemessen zu bekämpfen.

Stimmt, Lauterbach fehlt, dessen Qualifikationen sind über allem erhaben.

Aber wie gewohnt: LidlRacer erklärt uns seine dichotome Weltsicht, die über ein bloßes Freund-Feind-Schema nicht hinauskommt.

aequitas 24.11.2020 13:30

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1568405)
Für mich erscheint es durchaus logisch, dass viele Tests positiv ausfallen, wenn ich eh nur Leute teste, die schwere Anzeichen haben und einem hohen Risiko ausgesetzt waren (andere werden ja eh nicht mehr getestet, soweit ich das verstanden habe).

Hinzu kommen PCR-Tests derjenigen, die ein positives AG-Schnell-Ergebnis bekommen haben. Die Zahl ist derzeit aufgrund der auch von dir genannten Gründe schwerzu interpretieren. Trotzdem: ein gutes Zeichen ist das nicht, wenn auch nicht zum überdramatisieren geeignet.

Übrigens u.a. dazu sowie zu möglichen langfristigen Maßnahmen und einer Strategie spricht Kekulé in seinem Podcast vom 20.11.

Bockwuchst 24.11.2020 13:35

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1568405)
Wie ist in diesem Zusammenhang zu bewerten, dass heute (aus der Erinnerung) 9% aller Tests positiv ausfallen und aus der Vergangenheit unter 5%. Ich erinnere mich an eine Argumentation, dass hohe Trefferquoten bei solchen Tests darauf hinweisen, dass eine hohe Dunkelziffer in der Gesamtbevölkerung zu befürchten ist. Kannst du das einschätzen?

Für mich erscheint es durchaus logisch, dass viele Tests positiv ausfallen, wenn ich eh nur Leute teste, die schwere Anzeichen haben und einem hohen Risiko ausgesetzt waren (andere werden ja eh nicht mehr getestet, soweit ich das verstanden habe).

Hatten wir vor kurzem schon diskutiert. Ist momentan schwer zu interpretieren. Normalerweise deutet so eine hohe Rate auf eine exorbitante Dunkelziffer hin. Durch die Konzenration auf symptomatische Fälle und die Bestätigung von positiven Schnelltests durch PCR wird die Rate im Moment abr auch systematisch erhöht. Schwer zu sagen.
Der Kekule meint in seinem vorletzten Podcast, dass estrotzdem auf ein sehr hohes Infektionsgeschehen schließen lässt.

Bockwuchst 24.11.2020 13:43

https://www.spiegel.de/wirtschaft/un...4-f5a4b918c947

Beim größten Produzenten von Latexhandschuhen der Welt müssen mehrere Fabriken runter gefahren werden wegen über 2000 registrierter Infektionen.

Übrigens verschärft sich auch bei mir auf der Arbeit die Versorgung mit Handschuhen (wir nehmen meist kein Latex sondern Nitril), Desinfektionsmitteln und Einweg-Verbrauchsmaterial weiter. Wir versuchen bei den Handschuhen und Desi auf andere Hersteller umzusteigen (zumindest teilweise), bei den Plastikwaren ist das nicht so einfach.

captain hook 24.11.2020 14:00

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1568430)
Hatten wir vor kurzem schon diskutiert. Ist momentan schwer zu interpretieren. Normalerweise deutet so eine hohe Rate auf eine exorbitante Dunkelziffer hin. Durch die Konzenration auf symptomatische Fälle und die Bestätigung von positiven Schnelltests durch PCR wird die Rate im Moment abr auch systematisch erhöht. Schwer zu sagen.
Der Kekule meint in seinem vorletzten Podcast, dass estrotzdem auf ein sehr hohes Infektionsgeschehen schließen lässt.

Ich hatte ja lediglich aufgrund von Hafus Kritik an dem Papier nachgefragt. Dann mag ggfls. die Herangehensweise (Abstellen auf die Tests in der Slowakei - in Südtirol kam man ja auch auf ein ähnliches Ergebnis von 1% positiv bei den Massentests) nicht so optimal zu sein, aber die Aussage zu Punkt 1 ist dann doch im Sinne auch Deines Posts.

Die Dunkelziffer wird enorm sein.

Jetzt stell sich mal jemand vor, man würde die Maßnahmen aufgrund der in der Realität höheren Zahlen festlegen...

LidlRacer 24.11.2020 14:08

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1568420)
Mir wäre eine ergebnisoffenere Diskussion aller wissenschaftlichen Fachrichtungen miteinander sehr viel lieber als Eure persönlichen, mMn sehr einseitigen, Meinungen zu solchen Diskussionsbeiträgen.
Herr Pueschel hat zumindest zu SARS CoV2 schon publiziert, ihr zwei bisher aber noch nicht.
Bei HaFu finden sich zumindest orthopädische Publikationen, aber in Medline nichts nachlesbar Labormedizinisch qualifizierendes.

Er hat mit ziemlichem Quatsch (niemand ist an Corona gestorben, oder so ähnlich) den Verquerdenkern Futter gegeben.

LidlRacer 24.11.2020 14:12

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1568420)
BTW wofür steht bei Dir das m.E.?:Blumen:

Wie nicht ganz unüblich für "meines Erachtens".
D.h. ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, falls mein Erachten falsch sein sollte.

LidlRacer 24.11.2020 14:17

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568428)
Stimmt, Lauterbach fehlt, dessen Qualifikationen sind über allem erhaben.

Aber wie gewohnt: LidlRacer erklärt uns seine dichotome Weltsicht, die über ein bloßes Freund-Feind-Schema nicht hinauskommt.

Komisch, als HaFu deren Thesen fachlich widerlegt hat, hast du "größtenteils" zugestimmt.
Er konnte deren Thesen widerlegen, weil sie unqualifiziert sind.

Hafu 24.11.2020 14:27

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1568405)
Wie ist in diesem Zusammenhang zu bewerten, dass heute (aus der Erinnerung) 9% aller Tests positiv ausfallen und aus der Vergangenheit unter 5%. Ich erinnere mich an eine Argumentation, dass hohe Trefferquoten bei solchen Tests darauf hinweisen, dass eine hohe Dunkelziffer in der Gesamtbevölkerung zu befürchten ist. Kannst du das einschätzen?

Für mich erscheint es durchaus logisch, dass viele Tests positiv ausfallen, wenn ich eh nur Leute teste, die schwere Anzeichen haben und einem hohen Risiko ausgesetzt waren (andere werden ja eh nicht mehr getestet, soweit ich das verstanden habe).

Im Sommer lag die Trefferquote sogar bei unter 1% , was manche zur Behauptung verführte, dass die Pandemie vorbei ist (gab ja auch 'ne Querdenkerdemo mit diesem Motto), weil man annahm, dass die gefundenen 1% mehr oder weniger identisch ist mit der damals von manchen zugeschriebenen 1% falsch positiver Tests (die aber bei weitem zu hoch gegriffen sind für den PCR-Test wegen dessen Retestabsicherung bei positiven Befunden).

Mittlerweile ist die Trefferquote in der Tat laut RKI auf 9% angestiegen, aber in der Zahl ist auch die riesige Menge an bayerischen Tests mit enthalten, wo weiterhin mehr oder weniger anlasslos getestet wird. In Bayern bekommt nach wie vor jeder einen PCR-Test, der ihn haben will und alle Kliniken und Heime in Gegenden mit einer Inzidenz von über 50 (also quasi im gesamten Freistaat) müssen sogar alle 2 Wochen ihr gesamtes Personal durchtesten, egal ob Symptome oder nicht.

Bei diesen Reihentests ist bei unserer 260-köpfigen Belegschaft bisher niemand aufgefallen. Die sehr wenigen Covid-19-positiven Fälle innnerhalb der letzten 4 Wochen im Personal (3 Stück) waren jeweils gezielte Tests wegen milder Symptome.
Da der Landkreis Traunstein ja aktuell wegen der der Nähe zu Österreich und dem angrenzenden Landkreis Berchtesgadener Land und mutmaßlich auch wegen der vielen Grenzpendler stark betroffen ist, glaube ich vor dem Ausschnitt dieser kleinen Zahlen nicht an eine riesige Dunkelziffer. Da müsste es bei den Reihentests mehr Zufallstreffer geben.

Aber ich kenne die Ergebnisse der Reihentestungen aus anderen Kliniken nicht. Das würde natürlich die Aussagekraft stark erhöhen.

Eine gewisse Dunkelziffer gibt es sicherlich und dort, wo es schwierig ist, PCR-Tests (selbst mit leichten Erkältungssymptomen zu bekommen) ist die Dunkelziffer sicher höher als in Bayern.

Klugschnacker 24.11.2020 14:38

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568428)
Aber wie gewohnt: LidlRacer erklärt uns seine dichotome Weltsicht, die über ein bloßes Freund-Feind-Schema nicht hinauskommt.

Ich finde nicht, dass Lidls Weltsicht schwarzweiß wäre. Ich finde, Du stellst hier das Bestreben, Wahres von Unwahrem zu trennen und Wahrscheinliches von Unwahrscheinlichem, falsch dar.

Wenn man sich auf Fakten konzentriert, also auf Dinge, die der Fall sind, heißt das nicht, man habe ein schwarzweißes oder irgendwie ungenügendes Weltbild.
:Blumen:

aequitas 24.11.2020 14:40

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1568446)
Komisch, als HaFu deren Thesen fachlich widerlegt hat, hast du "größtenteils" zugestimmt.
Er konnte deren Thesen widerlegen, weil sie unqualifiziert sind.

Du scheinst weder den Text noch Hafus Beitrag oder meine Antwort gelesen zu haben.

Die ersten beiden Thesen sind durchaus kritikwürdig, dennoch sprechen sie dabei bspw. einen wichtigen Punkt an: alleine Testpositivrate reicht nicht.

Einen Widerspruch zu Hafu würde ich nochmal anbringen: derzeit brauchen wir sogar weniger Virologen und Labormediziner, sondern mehr Epidemiologen sowie andere Wissenschaftler.

Zudem enthalten die darauffolgenden Punkte richtige und wichtige Aspekte, die ich hier bereits oft beschrieben habe. Darauf bezog ich mich auch in meinem Ursprungspost: Datenqualität, -Erhebung und -Analyse lassen derzeit zu wünschen übrig. Außerdem fehlen Kohortenstudien, die wir schon lange bräuchten und die relativ einfach durchführbar wären. Das alles einfach abzukanzeln mit dem Verweis darauf, dass manche Querdenker die Autoren toll finden zeugt von wenig Kenntnis von Wissenschaft und Statistik im Besonderen.

aequitas 24.11.2020 14:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1568450)
Ich finde nicht, dass Lidls Weltsicht schwarzweiß wäre. Ich finde, Du stellst hier das Bestreben, Wahres von Unwahrem zu trennen und Wahrscheinliches von Unwahrscheinlichem, falsch dar.

Wenn man sich auf Fakten konzentriert, also auf Dinge, die der Fall sind, heißt das nicht, man habe ein schwarzweißes oder irgendwie ungenügendes Weltbild.
:Blumen:

Eben das macht LidlRacer nicht. Wenn ihm Autoren nicht in den Kram passen, dann werden sie pauschal disqualifiziert. Wenn Inhalte nicht vom Heilandt Lauterbach oder Drosten abgesegnet sind, so sind erweisen sie sich sofort als unbrauchbar.

aequitas 24.11.2020 14:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1568442)
Er hat mit ziemlichem Quatsch (niemand ist an Corona gestorben, oder so ähnlich) den Verquerdenkern Futter gegeben.

Und Wieler behauptete zu Anfang der Pandemie, dass COVID-19 weniger schlimm als eine Grippe sei.

Bockwuchst 24.11.2020 14:53

Ich hab übrigens heute früh einen Schnelltest gemacht, weil ich gestern ziemlich schlapp war und dann abends und heute morgen ganz leichtes Halsweh und bisschen Schnupfen hatte. Negativ. Der Test wird am Donnerstag wiederholt und bei Bedarf auch nochmal am Montag. Bei einem positiven Test hätten wir direkt einen Abstrich für PCR gemacht.
Zum Glück bietet mein Arbeitgeber das für alle Mitarbeiter kostenlos an. Bei stärkeren Symptomen wäre ich natürlich zu Hause geblieben, aber so konnte ich heute mit gutem Gewissen in die Arbeit gehen ohne Angst zu haben die Kollegen anzustecken. Natürlich trage ich trotzdem den ganzen Tag Maske und mache Mittagspause alleine im Büro und beachte AHA ganz besonders gewissenhaft. So wollen wir als Firma gesundheitlich und wirtschaftlich gut durch die Pandemie kommen.

captain hook 24.11.2020 14:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1568448)
Im Sommer lag die Trefferquote sogar bei unter 1% , was manche zur Behauptung verführte, dass die Pandemie vorbei ist (gab ja auch 'ne Querdenkerdemo mit diesem Motto), weil man annahm, dass die gefundenen 1% mehr oder weniger identisch ist mit der damals von manchen zugeschriebenen 1% falsch positiver Tests (die aber bei weitem zu hoch gegriffen sind für den PCR-Test wegen dessen Retestabsicherung bei positiven Befunden).

Mittlerweile ist die Trefferquote in der Tat laut RKI auf 9% angestiegen, aber in der Zahl ist auch die riesige Menge an bayerischen Tests mit enthalten, wo weiterhin mehr oder weniger anlasslos getestet wird. In Bayern bekommt nach wie vor jeder einen PCR-Test, der ihn haben will und alle Kliniken und Heime in Gegenden mit einer Inzidenz von über 50 (also quasi im gesamten Freistaat) müssen sogar alle 2 Wochen ihr gesamtes Personal durchtesten, egal ob Symptome oder nicht.

Bei diesen Reihentests ist bei unserer 260-köpfigen Belegschaft bisher niemand aufgefallen. Die sehr wenigen Covid-19-positiven Fälle innnerhalb der letzten 4 Wochen im Personal (3 Stück) waren jeweils gezielte Tests wegen milder Symptome.
Da der Landkreis Traunstein ja aktuell wegen der der Nähe zu Österreich und dem angrenzenden Landkreis Berchtesgadener Land und mutmaßlich auch wegen der vielen Grenzpendler stark betroffen ist, glaube ich vor dem Ausschnitt dieser kleinen Zahlen nicht an eine riesige Dunkelziffer. Da müsste es bei den Reihentests mehr Zufallstreffer geben.

Aber ich kenne die Ergebnisse der Reihentestungen aus anderen Kliniken nicht. Das würde natürlich die Aussagekraft stark erhöhen.

Eine gewisse Dunkelziffer gibt es sicherlich und dort, wo es schwierig ist, PCR-Tests (selbst mit leichten Erkältungssymptomen zu bekommen) ist die Dunkelziffer sicher höher als in Bayern.

So rein statistisch würden die Tests ohne Treffer bei Euch ja dazu führen, dass der Schnitt der positiven Tests im Mittel bei allen anderen Teststellen steigt.

In einem Krankenhaus gehe ich mal davon aus, dass die Anzahl der sehr umsichtigen Personen zu diesem Thema höher ist als im Durchschnitt der Bevölkerung.

In Berlin war es einer Kollegin mit schweren Erkältungssymptomen fast unmöglich einen Test zu bekommen. Am Ende hat sie sich mehrere Stunden in einer Schlange ähnlich kranker Personen gestellt. Fast ein Wunder, dass der Test dann trotzdem negativ war. :o

vherzo 24.11.2020 15:36

Covid Reihentests beim Personal in bayerischen Kliniken
 
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1568448)
.... und alle Kliniken und Heime in Gegenden mit einer Inzidenz von über 50 (also quasi im gesamten Freistaat) müssen sogar alle 2 Wochen ihr gesamtes Personal durchtesten, egal ob Symptome oder nicht. ...


Zu dieser Aussage würde mich sehr die entsprechende Regelung interessieren.

Ich arbeite in einer bayerischen Universitätsklinik und von derartigen Reihentests beim Personal habe ich weder bei uns noch aus den umliegenden Kliniken je etwas gehört oder gesehen. Die ganze Gegend liegt schon seit Wochen in der Inzidenz weit über 50.

Hier werden alle neu aufgenommenen Patienten, Personal mit Symptomen und Kontaktpersonen von infizierten Patienten oder Personal untersucht. Dabei liegt aktuell die Rate positiver SARS-CoV-2-Tests in der PCR bei ca 7%.

Für derartige Reihentests würden uns in jeder Hinsicht die Ressourcen fehlen!

Hafu 24.11.2020 15:46

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1568457)
...Am Ende hat sie sich mehrere Stunden in einer Schlange ähnlich kranker Personen gestellt. Fast ein Wunder, dass der Test dann trotzdem negativ war. :o

Falls die Schlange indoor und mit geringen Abständen war, müsste man den Test nach 5 Tagen wiederholen. Die Virendosis aus Aerosolen, die für eine Ansteckung reicht, genügt noch nicht um einen Rachen-Nasen-Abstrich positiv zu machen, obwohl die PCR an und für sich schon extrem empfindlich ist.

Die geringste inkubationszeit zwischen Ansteckung und positivem Test liegt, wenn man so rumsucht in den Studien, bei drei Tagen und im Durchschnitt wohl bei 5 Tagen.

Dass es nach 9 Monaten Pandemie immer noch Testcenter gibt, wo Menschenschlangen entstehen ist schwer verständlich

Hafu 24.11.2020 16:37

Zitat:

Zitat von vherzo (Beitrag 1568465)
Zu dieser Aussage würde mich sehr die entsprechende Regelung interessieren.

Ich arbeite in einer bayerischen Universitätsklinik und von derartigen Reihentests beim Personal habe ich weder bei uns noch aus den umliegenden Kliniken je etwas gehört oder gesehen. Die ganze Gegend liegt schon seit Wochen in der Inzidenz weit über 50.
...

Habe deswegen mich gerade nochmal mit unserem Hygienebeauftragten unterhalten.

Es gibt eine Handreichung des Gesundheitsministeriums (Verordnung), in dem sich der Passus findet

Zitat:

...ab einer Inzidenz von 50/ 100 000 sind in Kliniken und stationären Pflegeeinrichtungen regelmäßig Reihentestungen des Personals vorzunehmen...
Wir haben dann vor 5 Wochen, als der Landkreis Rosenheim diese Schwelle überschritten hat, im Ministerium direkt nachgefragt, was "regelmäßig" heißt und die Antwort erhalten, dass das nicht genau definiert sei und der jeweiligen Klinik bzw. dem Gesundheitsamt überlassen bleibt. Und der Passus sei eine "soll" und keine "muss"-Bestimmung.
Die Tests bei uns sind für das Personal freiwillig alle zwei Wochen (machen aber die allermeisten mit)
In einem Konkurrenzunternehmen (Schön-Gruppe) finden sie verpflichtend statt, was dort zu heftigen Diskussionen mit dem BR führt.

ATom 24.11.2020 16:40

Zunächst möchte ich ein herzliches Danke sagen für die vielen wertvollen Informationen die hier niedergeschrieben werden. Besonders an Hafu, Lidl und Klugschnacker.

Frage: Wie sind denn Eure Erfahrungen im nächsten Bekannten- und Familienkreis bezüglich den unterschiedlichen Auffassungen zu Corona?

Ich selbst habe in der Familie eine Person die den Verschwörungsgurus nachläuft. Vorher ist er mit beiden Beinen fest im Leben gestanden, war erfolgreich, kreativ und beliebt. Nun redet er nur noch wirres Zeug und hat sich mit allen verworfen. Sein Geschäft geht immer schlechter, er hängt nur noch im Internet, um sich alle Infos über Corona rauszusaugen.

Sachliche Diskussion unmöglich. Er haut mit Zahlen und Daten um sich ohne Punkt und Komma und bringt diese in total falschen Zusammenhang. Wenn man auch nur versucht, eine einzige These zu widerlegen wird er gleich persöhnlich. Da er mir so nahe steht, will ich einen Bruch vermeiden. Ich sehe viele Paralellen zu Sekten. (Abhängig machen, Kontakte im Umfeld zerstören, "wir sind die Wissenden", der Erlöser wird kommen usw.)
Ich habe den Eindruck, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne ist.

Leider bin ich total ratlos wie ich mich verhalten soll.

Über einen Austausch und Eure Erfahrungen mit dieser zerstrittenen Welt wäre ich dankbar.

Euer ATom

vherzo 24.11.2020 16:47

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1568484)
Habe deswegen mich gerade nochmal mit unserem Hygienebeauftragten unterhalten.

Es gibt eine Handreichung des Gesundheitsministeriums (Verordnung), in dem sich der Passus findet

Wir haben dann vor 5 Wochen, als der Landkreis Rosenheim diese Schwelle überschritten hat, im Ministerium direkt nachgefragt, was "regelmäßig" heißt und die Antwort erhalten, dass das nicht genau definiert sei und der jeweiligen Klinik bzw. dem Gesundheitsamt überlassen bleibt. Und der Passus sei eine "soll" und keine "muss"-Bestimmung.
Die Tests bei uns sind für das Personal freiwillig alle zwei Wochen (machen aber die allermeisten mit)
In einem Konkurrenzunternehmen (Schön-Gruppe) finden sie verpflichtend statt, was dort zu heftigen Diskussionen mit dem BR führt.


Danke für die Information !!!

LidlRacer 24.11.2020 17:47

Zitat:

Zitat von ATom (Beitrag 1568485)
Frage: Wie sind denn Eure Erfahrungen im nächsten Bekannten- und Familienkreis bezüglich den unterschiedlichen Auffassungen zu Corona?

Ich selbst habe in der Familie eine Person die den Verschwörungsgurus nachläuft. Vorher ist er mit beiden Beinen fest im Leben gestanden, war erfolgreich, kreativ und beliebt. Nun redet er nur noch wirres Zeug und hat sich mit allen verworfen. Sein Geschäft geht immer schlechter, er hängt nur noch im Internet, um sich alle Infos über Corona rauszusaugen.

Sachliche Diskussion unmöglich. Er haut mit Zahlen und Daten um sich ohne Punkt und Komma und bringt diese in total falschen Zusammenhang. Wenn man auch nur versucht, eine einzige These zu widerlegen wird er gleich persöhnlich. Da er mir so nahe steht, will ich einen Bruch vermeiden. Ich sehe viele Paralellen zu Sekten. (Abhängig machen, Kontakte im Umfeld zerstören, "wir sind die Wissenden", der Erlöser wird kommen usw.)
Ich habe den Eindruck, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne ist.

Leider bin ich total ratlos wie ich mich verhalten soll.

Über einen Austausch und Eure Erfahrungen mit dieser zerstrittenen Welt wäre ich dankbar.

Euer ATom

Aus eigener Erfahrung kann ich da wenig berichten.

Klingt nach einem schwierigen, aber wahrscheinlich gar nicht so ungewöhnlichen Fall, da ein Großteil der Querdenker in einer Parallelwelt zu leben scheint.

Längerfristig könnte man hoffen, dass sich das Problem von selbst löst, wenn die Pandemie besiegt ist. Aber so lange kannst/willst Du nicht untätig abwarten, oder?

Vermutlich ist er auch nicht nur in Bezug auf Corona an sich sondern auch politisch abgedriftet - Merkel-Regime, Diktatur, Systemmedien usw.!?

ATom 24.11.2020 18:35

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1568504)

Vermutlich ist er auch nicht nur in Bezug auf Corona an sich sondern auch politisch abgedriftet - Merkel-Regime, Diktatur, Systemmedien usw.!?

... ja genau in der Reihenfolge. Faschismusvorwürfe und Trumpfreund ebenfalls.

Andrerseits aber bekennender "Naturmensch" und gleichzeitig Klimawandelleugner und wie gesagt Trumpbefürworter, was aus meinem Blickwinkel ein Widerspruch ist.

Im Grunde ist er gegen alles was "Mainstream" ist. Ich dachte so für mich, wenn Masken für den Eigenschutz verboten wären, angenommen weil es keine gibt, dann würde er die Regierung deswegen verdammen. Und jetzt setzt er wo es geht seinen Kopf durch und zieht keine Maske an.

Ich frage mich, wie diese Denke entstanden ist.
Meine Philosophie nach gibt es 3 Kategorien der "Querdenker" + Verschwörungsanhänger:
- Die besonders Ängstlichen, die mit der Pandemie nicht zurecht kommen und Schuldige suchen.
- Die etwas einfach gestrickten mit wenig Bildungshintergrund, die den "Führern" hinterherlaufen.
- Die "Schlauen", die mit Verschwörungstheorien Geld verdienen wollen.

Wenn man dieses Schubladendenken zulässt, würde ich ihn in die erste Gruppe stecken, obwohl er äußerlich sehr gefestigt und selbstsicher wirkt.

aequitas 24.11.2020 18:55

Zitat:

Zitat von ATom (Beitrag 1568507)
Andrerseits aber bekennender "Naturmensch" und gleichzeitig Klimawandelleugner und wie gesagt Trumpbefürworter, was aus meinem Blickwinkel ein Widerspruch ist.

[...]

Ich frage mich, wie diese Denke entstanden ist.
Meine Philosophie nach gibt es 3 Kategorien der "Querdenker" + Verschwörungsanhänger:
- Die besonders Ängstlichen, die mit der Pandemie nicht zurecht kommen und Schuldige suchen.
- Die etwas einfach gestrickten mit wenig Bildungshintergrund, die den "Führern" hinterherlaufen.
- Die "Schlauen", die mit Verschwörungstheorien Geld verdienen wollen.

Wenn man dieses Schubladendenken zulässt, würde ich ihn in die erste Gruppe stecken, obwohl er äußerlich sehr gefestigt und selbstsicher wirkt.

Du siehst das zu vereinfacht. Es gibt durchaus auch sehr gebildete Menschen, die an unterschiedliche Verschwörungen glauben, ohne daraus einen Gewinn zu ziehen oder Angst zu haben.

Gerade in "Naturkreisen"/alternativen Kreisen finden sich vieler solcher Ideologien wieder. Eine ideologische Gemeinsamkeit ist dabei oft ein struktureller Antisemitismus. Auch im Fall von Corona-Verschwörern finden sich ähnliche Motive, die hinter der Pandemie oder der Impfung eine großangelegte (jüdische) Verschwörung vermuten.

Wenn jemand derart gefangen ist in einer solchen Ideologie, dann ist es schwer ihn oder sie da wieder rauszuholen. Bei der Amadeu Antonio Stiftung (der Todestag des Namensgebers jährt sich heute übrigens zum 30. Mal) könntest du Handlungsempfehlungen finden. U.a. gibt es dort auch eine spezielle Broschüre zu Corona und Verschwörungstheorien. Diese habe ich selbst noch nicht gelesen, aber generell solltest du dort hilfreiche Tipps finden, wie du damit umgehen kannst.

Edit: Hier noch allgemein 8 Tipps zum Umgang mit Verschwörungserzählungen im privaten Umfeld von der Amadeu Antonio Stiftung.

Edit: Generell würde ich empfehlen viel nachzufragen, das Problem zu verstehen und dann gemeinsam bei "0" anzufangen. Nicht selbst mit Fakten dagegen ankämpfen, sondern durch Fragen versuchen das Gespräch zu lenken und das Problem in seinen kleinsten Details verstehen und darauf aufbauend tatsächliche Fakten und Erklärungen finden. Wenn du ihn überwältigst, dann verstärkt sich nur der Widerstand. Je nachdem wie fest die Ideologie sitzt ist es allerdings sehr schwer und ein sehr langer Prozess - bspw. mit gefestigten extrem Rechten kannst du nicht diskutieren, nicht überzeugen.

DocTom 24.11.2020 19:00

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1568442)
Er hat mit ziemlichem Quatsch (niemand ist an Corona gestorben, oder so ähnlich) den Verquerdenkern Futter gegeben.

Ich könnte Dich ernst nehmen, würdest Du Dich mit Fakten für eine Diskussion offen zeigen. Dass Du aber nichtmal richtig zitierst, was Du kritisierst, das ist einfach eine ganz üble Methode von Dir.

Er hat ua gesagt:


Zitat:

In der Anfangszeit der Corona-Krise in Deutschland sagte Püschel, dass die Corona-Toten, die er untersucht hatte, sowieso gestorben wären.

Darüber sagt er nun: „Unsere Erfahrung mit den Corona-Toten war einfach, dass sie alle schon vorher sehr krank waren und in ihrer Lebenserwartung sehr eingeschränkt“.

Püschel weiter: „Aber es hat mir schon weh getan, dass einige das so aufgefasst haben, als wäre mir das Schicksal der Alten und Kranken egal. Denn das ist mitnichten der Fall.“
Und dass wir uns nicht zu sehr von der reinen Zahl der Toten in unserer Bewertung der Krankheit leiten lassen sollen.
https://m.focus.de/gesundheit/news/e..._12036203.html

Des weiteren hat er in der ersten Welle kritisiert, dass das RKI eine Empfehlung zur Unterlassung von Obduktionen herausgegeben hatte. Tagesschau dazu. Er hat dazu gesagt, dass bei jeder Obduktion ohne deuliche Spuren der Todesursache von gefährlichen Todesursachen auszugehen, und ein besonderer Schutz eh die Regel bei Obduktionen ist. Die Obduktion hielt er für unabdingbar notwendig, um festzustellen wer wirklich an und wer "nur" mit Corona, aber aus anderen Gründen verstorben ist.
Damit hat er sich damals ja auch bei Menschen wie Dir unbeliebt gemacht, obwohl das RKI seine eigene Aussage zu Obduktionen dann ja sogar korrigiert hat:
Zitat:

Zitat von https://www.tagesschau.de/faktenfinder/inland/corona-obduktionen-101.html
Inzwischen hat das RKI auf die Kritik reagiert und die umstrittene Formulierung geändert. "Aktuell gibt es noch zahlreiche offene Fragen zum Krankheitsgeschehen einer Covid-19-Infektion und was zum Tode führt. Daher sind Obduktionen zum Ziele des besseren Verständnisses des Krankheitsbildes und möglicher Therapieoptionen gezielt und unter adäquatem Schutz des Personals durchzuführen", erklärte eine RKI-Sprecherin gegenüber tagesschau.de.

Wenn also auch Du die Entstehung Deiner Feindbilder mal mit Links belegen und nicht einfach Fachleute mit Aussagen à la "Isso" (siehe Bastian Sick, "der Dativ ist dem Genitiv sein Tot") diskreditieren würdest, dann könnte ich Dich ernster nehmen und Dir einen Lern- und Diskussionswillen zugestehen.
So bist und bleibst Du für mich nur ein Schubladendenker.:Maso:

Nebenbei, Tipp für Dich: gute Zitiertechnik in Foren erlaubt auch hier die reine Masse an Deinen Postings zu reduzieren. Du hast oben drei Postings gebraucht, wo eines mit Multizitat gereicht hätte.
Ist aber eine Frage der Nettiquette, kann man, muss man aber sicher nicht, solange Arne dies hier toleriert.:Blumen:

ThomasG 24.11.2020 19:43

Ich schreibe mal das Wort offtopic drüber, obwohl ich es eigentlich nicht so empfinde, aber es würde wahrscheinlich weit vom Kernthema des Fadens wegführen, wenn man sich intensiver darüber austauschen würde.
Eben habe ich einen interessanten Begleitext zu einem Podcast gefunden, nachdem ich mich mit den beiden Begriffen "Kränkungen" und "Hass" auf die Suche gemacht habe.
Der letzte Absatz erscheint mir besonders passend:
Zitat:

Zitat von deutschlandfunk.de
„Wir sind alle kränkbar, das ist einfach so“, sagt die Psychologin Bärbel Wardetzki. „Es wäre wichtig, dass wir uns mit dem Thema mehr beschäftigen. Also dass klarer wird, was da alles an Kränkungen läuft. Und wenn wir das als Gesellschaft nicht bewusst haben, wenn wir es nicht in uns bewusst haben, dann hat das immer Gewalt zur Folge. Sozusagen um das Selbstwertgefühl wieder zu stärken, wird die Verletzung in Wut umgedreht und gegen den anderen gerichtet. Und das ist das Gefährliche an Kränkungen.“

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de...icle_id=471191

Stefan 24.11.2020 19:46

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1568513)
Nebenbei, Tipp für Dich: gute Zitiertechnik in Foren erlaubt auch hier die reine Masse an Deinen Postings zu reduzieren. Du hast oben drei Postings gebraucht, wo eines mit Multizitat gereicht hätte.
Ist aber eine Frage der Nettiquette, kann man, muss man aber sicher nicht, solange Arne dies hier toleriert.:Blumen:

Hier gibt es reihenweise Foristen, welche mit einem kurzen Text auf einen langen Text aus dem vorhergehenden Beitrag antworten und dabei den kompletten Beitrag (inkl. Fotos) zitieren.
Ausgerechnet jemanden ans Bein zu pinkeln, der meistens die Funktionen des Forums sinnvoll nutzt, finde ich kindisch.

Glücklicherweise kann hier, im Gegensatz zu slowtwitch, nicht so einfach die Beiträge inkl. der zitierten Beiträge zitieren. Bei ST findet man z.B. häufig im 10. Beitrag eines Threads auch die Beiträge 1 bis 9. Besonders spassig ist sowas, wenn man einen Thread am Smartphone liest.

merz 24.11.2020 19:50

Mal was zum Virus selbst, fast rein akademisch, dennoch ggf. Interessant:

Mglw. hat eine Mutation Anfang Januar 2020 das Virus viel virulenter gemacht, machste nichts :(

https://www.nytimes.com/2020/11/24/w...e=articleShare

(Achtung: zusammenfassender Bericht über frühe andauernde Forschung, kann sich immer auch als unsinnig erweisen, so ist das in der Empirie.)

m.

tri-memory 24.11.2020 19:53

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1568442)
Er hat mit ziemlichem Quatsch (niemand ist an Corona gestorben, oder so ähnlich) den Verquerdenkern Futter gegeben.

wenn geistige Zwerge versuchen einen weltweit anerkannten und renommierten Rechtsmediziner und Koryphäe zu beurteilen.


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