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Johannespopannes 07.07.2025 09:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785172)
Es ist ein Unterschied, ob Katar oder Somalia auf etwas materiellen Wohlstand verzichten soll. Wenn Du das nicht verstehst, kann ich Dir auch nicht helfen.

Mit anderen Worten: Keins.

Was hilft es also der Welt wenn wir in einem halben Jahrhundert möglicherweise das vollständig deindustrialisierte Schwellenland sind und andere Länder fröhlich CO2 in die Atmosphäre blasen, weil sie den Wohlstand erreicht haben, den wir einst hatten?

Kennst du ein anderes Land als Deutschland, in dem sich ein (ehemaliger) Wirtschaftsminister hinstellt und die Deindustrialisierung als Erfolg verkauft?

Es gäbe so viele Wege, mit den uns gegebenen Möglichkeiten wesentlich mehr und günstiger auf der Welt CO2 einzusparen.

Ich finde es übrigens befremdlich, wenn du mir unterstellst, ich würde nicht verstehen, dass sich die Emissionen verringern müssen. Lies dir doch einfach nochmal meine Beiträge der letzten Tage durch. :Huhu:

Johannespopannes 07.07.2025 09:51

Das ist eine Liste mit „Top-Erfindungen“ seit 1850(Quelle: ChatGPT). Pro Dekade, in der eine bahnbrechende Erfindung in dem Land gemacht wurde, gibt es einen Punkt, maximal also 18 Punkte. Rechts stehen einige Beispiele.

Ich behaupte mal: Die meisten wären nicht zustande gekommen, wenn das Land nicht einen hohen wirtschaftlichen Standard gehabt hätte, der Investitionen in die Forschung ermöglicht hätte. Außerdem behaupte ich, dass nahezu alle Länder dieser Welt von einem Großteil der Erfindungen profitieren bzw. profitiert haben.
Das Ranking ähnelt „zufällig“ stark dem historischen CO2-Ranking.

🇺🇸 USA 17 Telefon, Elektr. Glühlampe, Transistor, Internet, PC, GPS, Smartphone
🇩🇪 Deutschland 14 Diesel-Motor, Automobil, Röntgen, Jet-Motor, Aspirin, Scanner, Quarkus
🇬🇧 Großbritannien 13 Dampfmaschine, Lokomotive, Bessemerstahl, Computer, WWW, Radar
🇯🇵 Japan 12 CD, Lithium-Ionen-Batterie, Walkman, Blu-ray, Shinkansen-Technik
🇨🇳 China 10 Moderne Milchsensoren, EV-Batterien
🇫🇷 Frankreich 9 Pasteurisierung, Heißluftballon, Concorde-Technik, TGV-Konzepte
🇰🇷 Südkorea 7 Mikroelektronik, Smartphones, Speicherchips
🇳🇱 Niederlande 6 Mikroskop, CD, Kulturgüter, OLED-Komponenten
🇨🇭 Schweiz 5 Nylonstrumpf-Vereinigung, Arm fixing, Medikamente
🇸🇪 Schweden 5 Seat-belt, Skype-Vorläufer, Sicherheitsglas

goetzi 07.07.2025 09:57

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785191)
Mit anderen Worten: Keins.
Kennst du ein anderes Land als Deutschland, in dem sich ein (ehemaliger) Wirtschaftsminister hinstellt und die Deindustrialisierung als Erfolg verkauft?

Es gäbe so viele Wege, mit den uns gegebenen Möglichkeiten wesentlich mehr und günstiger auf der Welt CO2 einzusparen.

Immer dieses Deindustrialisierungsgeschwurbel, welche eigentlich nur von Pupolisten immer wieder aufs Neue befeuert wird. Experten in diesem Bereich sehen dies als ganz normale Entwicklung, lediglich Pseudo Dunning-Kruger Experten halten dagegen.

Studien zeigen: Länder mit hohem BIP pro Kopf neigen nach einem bestimmten Entwicklungsstand zur Deindustrialisierung – ein normaler Teil des Strukturwandels.

https://ourworldindata.org/growth-an...ng-too-quickly

Siebenschwein 07.07.2025 10:28

Zitat:

Zitat von goetzi (Beitrag 1785194)
Immer dieses Deindustrialisierungsgeschwurbel, welche eigentlich nur von Pupolisten immer wieder aufs Neue befeuert wird. Experten in diesem Bereich sehen dies als ganz normale Entwicklung, lediglich Pseudo Dunning-Kruger Experten halten dagegen.

Studien zeigen: Länder mit hohem BIP pro Kopf neigen nach einem bestimmten Entwicklungsstand zur Deindustrialisierung – ein normaler Teil des Strukturwandels.

https://ourworldindata.org/growth-an...ng-too-quickly

Ich würde es gern auf beiden Seiten verbal etwas abrüsten.
Unsere Industrie (und ich habe speziell bei der Chemie etwas Einblick) hat jede Menge Probleme. Diese sind aber nicht spezifisch wegen irgendwelcher Klimaschutzmassnahmen zustande gekommen, es ist aber eine zusätzliche Belastung.
Ganz konkret mal eine (nicht vollständige) Liste, was mir einfällt
- Überregulierung in der EU (z.B. REACh - man importiert lieber Artikel als Chemikalien in Europa herzustellen)
- hohe Rohstoffkosten (Gas, Öl - US deutlich günstiger, China und Indien kaufen billiges russ. Öl)
- hohe Energiekosten
- subventionierter Wettbewerb in China
- Dumpingpreise aus Asien, teilweise unterhalb Gestehungskosten
- Überkapazitäten in Asien
- geringe Sozial- und Umwelststandards in Asien
- hohe Arbeitskosten in EU/D
- geringes Wachstum als Investitioonsbremse
...
you name it

qbz 07.07.2025 10:29

Zitat:

Zitat von goetzi (Beitrag 1785194)
....
Studien zeigen: Länder mit hohem BIP pro Kopf neigen nach einem bestimmten Entwicklungsstand zur Deindustrialisierung – ein normaler Teil des Strukturwandels.

https://ourworldindata.org/growth-an...ng-too-quickly

Die verlinkte Studie beschäftigt sich aber mit einem ganz anderen, zeitlich viel früheren Entwicklungstadium als dem der heutigen deutschen Wirtschaft, wie die eingangs dargelegte Fragestellung der Studie festlegt (Deutschland gehört nicht zu Schwellenländern, welche die Studie im Fokus hat.)

Zitat:

"Als die heutigen Industrieländer reicher wurden, erlebten sie einen Prozess der „strukturellen Transformation“. Dies bedeutet, dass sie zuerst eine Periode der Industrialisierung durchliefen, als sich das wirtschaftliche Zentrum der Schwerkraft von der Landwirtschaft zur Fertigung verlagerte und dann eine Periode der Deindustrialisierung durchlief, die das Gewicht von der Fertigung zu Dienstleistungen verlagerte. In einem Begleitartikel diskutieren wir dieses Muster genauer.

Wie sieht das mit den neueren Erfahrungen der Schwellenländer aus? Sind die heutigen Entwicklungsländer nach einem ähnlichen Strukturwandelverfahren?

In diesem Artikel zeigen wir, dass sich die Muster des Strukturwandels in den Entwicklungsländern von denen der fortgeschrittenen, postindustriellen Volkswirtschaften unterscheiden. Insbesondere zeigen wir, dass sich die Schwellenländer schneller entindustrialisiert haben. Wir erklären, wie und warum dies geschieht und ob wir uns darüber Sorgen machen sollten."
Hingegen hier aktuelle Daten zur Deindustrialisierung in der Metall- und Elektroindustrie und kein Geschwurbel, sondern empirische Daten: Finanzmarktwelt: "deindustrialisierung-metall-und-elektro-industrie-zeigt-den-abbau". Die Ursachen dafür liegen anders als die im verlinkten Artikel genannten.

Um auf das Klima zu kommen: Natürlich sind ein Teil der CO2-Einsparungen in Deutschland auch auf aktuelle Industrieverlagerungen in andere Länder bei energieintensiven Branchen zurückzuführen, so wie nach der Wende der Abbau der DDR-Industrie den Hauptteil der CO2-Einsparungen für Gesamt-DE ausgemacht hat.

Johannespopannes 07.07.2025 10:43

Zitat:

Zitat von goetzi (Beitrag 1785194)
Immer dieses Deindustrialisierungsgeschwurbel, welche eigentlich nur von Pupolisten immer wieder aufs Neue befeuert wird. Experten in diesem Bereich sehen dies als ganz normale Entwicklung, lediglich Pseudo Dunning-Kruger Experten halten dagegen.

Studien zeigen: Länder mit hohem BIP pro Kopf neigen nach einem bestimmten Entwicklungsstand zur Deindustrialisierung – ein normaler Teil des Strukturwandels.

https://ourworldindata.org/growth-an...ng-too-quickly

Die Studie wurde ja schon kommentiert.

Was sagst du denn zu diesen Pupolisten und Schwurblern vom Handelsblatt? Ich habe hier öfter gehört, es wäre gar nicht so teuer, bzw. günstiger auf grüne Energien zu setzen.
https://www.handelsblatt.com/politik...100136073.html

keko# 07.07.2025 11:29

Zitat:

Zitat von goetzi (Beitrag 1785194)
Immer dieses Deindustrialisierungsgeschwurbel, welche eigentlich nur von Pupolisten immer wieder aufs Neue befeuert wird. Experten in diesem Bereich sehen dies als ganz normale Entwicklung, lediglich Pseudo Dunning-Kruger Experten halten dagegen.

Studien zeigen: Länder mit hohem BIP pro Kopf neigen nach einem bestimmten Entwicklungsstand zur Deindustrialisierung – ein normaler Teil des Strukturwandels.

https://ourworldindata.org/growth-an...ng-too-quickly

Du streitest um Begrifflichkeiten und wer das sagt. In DE ist Energie (und Arbeitskraft schon länger) teuer, also fährt der Kahn woanders hin.
Man wird sehen, wie ein Hochlohnland ohne Rohstoffe, das zudem von der traditionellen Automobilindustrie stark abhängig ist, diese Transformation schafft.

Klugschnacker 07.07.2025 11:45

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785191)
Mit anderen Worten: Keins.

Bitte informiere Dich über die Fakten.

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785191)
Kennst du ein anderes Land als Deutschland, in dem sich ein (ehemaliger) Wirtschaftsminister hinstellt und die Deindustrialisierung als Erfolg verkauft?

Hat er nicht getan. Ich habe kein Interesse an einem Meinungsaustausch mit Dir, solange Du auf diesem Niveau argumentierst.

Klugschnacker 07.07.2025 11:49

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1785202)
In DE ist Energie (und Arbeitskraft schon länger) teuer, also fährt der Kahn woanders hin.

Wir sind auf dem internationalen Markt äußerst konkurrenzfähig, darum sind wir Exportweltmeister.

Den Ökosystemen der Erde ist das aber völlig egal.

qbz 07.07.2025 11:52

Telepolis berichtet heute in einem Artikel über den Bau von grossen Offshore Solaranlagen in Kombination mit Fischzucht unter den Panels in küstennahen Gewässern, wo die dichte Küsten-Besiedelung keine solche Anlagen am Festland ermöglichen.

Zitat:

"Mit Offshore-Solaranlagen will China die Energiewende an der Küste beschleunigen. Die schwimmenden Kraftwerke kombinieren Stromerzeugung mit Fischzucht.

China hat die weltweit erste schwimmende Solaranlage in Betrieb genommen, die vollständig für den Einsatz im Meerwasser geeignet ist und genug Strom für Industriebetriebe liefern kann.

Das innovative Kraftwerk vor der Küste der ostchinesischen Stadt Qingdao soll die Energiewende in den Küstenregionen vorantreiben und gleichzeitig die maritime Wirtschaft stärken, berichtet die South China Morning Post.

Die von dem Staatskonzern Sinopec errichtete Anlage ist Teil des bislang größten Projekts für schwimmende Photovoltaik auf dem Meer in China. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 60.000 Quadratmetern und verfügt über eine installierte Leistung von 7,5 Megawatt.

Zusammen mit einem weiteren, bereits im Mai in Betrieb genommenen schwimmenden Solarkraftwerk vor Qingdao soll sie jährlich 16,7 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und den Kohlendioxidausstoß um 14.000 Tonnen reduzieren."
China-setzt-auf-schwimmende-Solarparks-im-Meer

deralexxx 07.07.2025 12:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785207)
Wir sind auf dem internationalen Markt äußerst konkurrenzfähig, darum sind wir Exportweltmeister.

Den Ökosystemen der Erde ist das aber völlig egal.

Noch dazu werden die Kosten für Überschwemmungen, Dürren usw die Wirtschaft nicht wenig belasten. Versicherungen für Hauseigentümer werden teurer (https://www.br.de/nachrichten/bayern...-teuer,UnigTfT) bzw wird ggf zur Pflicht (https://www1.wdr.de/nachrichten/wirt...icht-100.html). Und auch Unternehmen leiden schon under Auswirkungen (z.B. https://www.swr.de/swraktuell/rheinl...pril-100.html).

Das oft vorgebrachte Argument in CO2 Neutralität zu investieren würde Wohlstand kosten, es nicht zu tun den Wohlstand erhalten ist aus meiner Sicht kein tragfähiges Argument (mehr?).

Johannespopannes 07.07.2025 12:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785207)
Wir sind auf dem internationalen Markt äußerst konkurrenzfähig, darum sind wir Exportweltmeister.

Wir sind nicht Exportweltmeister, sondern China.
Bitte informiere dich über die Fakten. :Huhu:
Zudem nimmt unsere Wettbewerbsfähig Jahr für Jahr ab.

keko# 07.07.2025 12:23

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1785210)
....

Das oft vorgebrachte Argument in CO2 Neutralität zu investieren würde Wohlstand kosten, es nicht zu tun den Wohlstand erhalten ist aus meiner Sicht kein tragfähiges Argument (mehr?).

Der gemeine Mensch denkt nicht über Jahre oder kann es aus finanziellen Gründen einfach nicht. Auch ich muss meine Rechnungen am Monatsende bezahlen. Was nützt es also, wenn sich das in 10 Jahren rechnet?

Der Staat hätte Möglichkeiten, z.b. mit Steuern zu steuern oder mit Klimageld usw., um Akzeptanz in der breiten Bevölkerung zu erreichen. Ohne diese wird es krachend scheitern.

Johannespopannes 07.07.2025 12:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785203)
Bitte informiere Dich über die Fakten.

Ich habe dich nach einem Land gefragt, du konntest mir keins nennen. Das sind die Fakten.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785203)
Hat er nicht getan. Ich habe kein Interesse an einem Meinungsaustausch mit Dir, solange Du auf diesem Niveau argumentierst.

Hier lobt Habeck den CO2 Rückgang: https://www.bundeswirtschaftsministe...tschlands.html
Die Deindustrialisierung erwähnt er dabei mit keinem Wort. Gleichzeitig ist sie aber laut Experten nur 15% auf den Ausbau EE und 27% auf Deindustrialisierung zurückzuführen. Ich bin zwar kein Experte, sehe das aber so, dass er letztendlich die Deindustrialisierung als Erfolg verkaufen will. Oder sich mit fremden Federn schmücken will. Oder Populismus betreibt, such dir was aus.
https://www.intellinews.com/de-indus...n-2023-306518/

Genussläufer 07.07.2025 17:48

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785191)
Kennst du ein anderes Land als Deutschland, in dem sich ein (ehemaliger) Wirtschaftsminister hinstellt und die Deindustrialisierung als Erfolg verkauft?

Das hattest Du in GB sowohl unter Johnson, Truss als auch Sunak. Die Neuseeländer und Niederländer haben hier ebenfalls Geschichten erzählt. Dort hat es dann die Landwirtschaft getroffen. Habeck ist nicht der einzige. Macht es aber nicht besser :Blumen:

TriVet 07.07.2025 17:55

Ja, die D-industrialisierungskeule (Wortspiel) wird gern geschwungen, gespickt mit paar allgemeinen Weltuntergangsfloskeln insbesondere der Autoindustrie (die doch schon länger ihr Geld vor allem als Banken verdienen).
Noch nicht lange her, da wurde auch hier im Forum anlässlich von Überlegungen(!) mit werksschliessung(en) bei VW in dieses Horn gestossen.
Bedenke immer: „die Klage ist des Kaufmanns Gruß!“.

Wie toll das mit der Re-Industrialisierung klappt, wird man ja in trumps usa sehen.

Genussläufer 07.07.2025 18:04

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1785241)
Ja, die D-industrialisierungskeule (Wortspiel) wird gern geschwungen, gespickt mit paar allgemeinen Weltuntergangsfloskeln insbesondere der Autoindustrie (die doch schon länger ihr Geld vor allem als Banken verdienen).

Ja, die verdienen einen beachtlichen Teil des Geldes als Bank. Aber ohne den Verkauf kannst Du auch kein Leasing- oder Kreditangebot draufsatteln.

Zitat:

Wie toll das mit der Re-Industrialisierung klappt, wird man ja in trumps usa sehen.
Ich wäre schon froh, keine weitere Deindustrialisierung zu erleben. Hier ist Vorbeugen der deutlich einfachere Weg.

Klugschnacker 07.07.2025 21:38

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1785243)
Ich wäre schon froh, keine weitere Deindustrialisierung zu erleben. Hier ist Vorbeugen der deutlich einfachere Weg.

Was bedeutet der letzte Satz? Staudämme statt Klimaschutz?

holti72 07.07.2025 22:22

Was ist denn hier passiert? Post- Schwund?:cool:

keko# 08.07.2025 09:13

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1785241)
Ja, die D-industrialisierungskeule (Wortspiel) wird gern geschwungen, gespickt mit paar allgemeinen Weltuntergangsfloskeln insbesondere der Autoindustrie (die doch schon länger ihr Geld vor allem als Banken verdienen).
Noch nicht lange her, da wurde auch hier im Forum anlässlich von Überlegungen(!) mit werksschliessung(en) bei VW in dieses Horn gestossen.
Bedenke immer: „die Klage ist des Kaufmanns Gruß!“.

Wie toll das mit der Re-Industrialisierung klappt, wird man ja in trumps usa sehen.

Stuttgart fehlt im Doppelhaushalt mehrere hundert Millionen Euro. Die Gewerbeeinnahmen hängen zu 50 % an der Automobilindustrie. Hier in der Vorstadt und auch in Stuttgart werden Projekte gestrichen und es wird gespart. Der Bürger würde das spüren, wird ganz offen kommuniziert.
Ob man das nun Deindustrialisierung nennt oder sonst wie, ist letztendlich nur ein sinnflacher Streit um Begriffe.

MattF 08.07.2025 09:56

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1785302)
Stuttgart fehlt im Doppelhaushalt mehrere hundert Millionen Euro. Die Gewerbeeinnahmen hängen zu 50 % an der Automobilindustrie. Hier in der Vorstadt und auch in Stuttgart werden Projekte gestrichen und es wird gespart. Der Bürger würde das spüren, wird ganz offen kommuniziert.
Ob man das nun Deindustrialisierung nennt oder sonst wie, ist letztendlich nur ein sinnflacher Streit um Begriffe.

Stuttgart hat 50 Jahre gut gelebt von der Autoindustrie, so wie das Ruhrgebiet und das Saarland mal von der Kohle. Man sollte da hinschauen und lernen.

Z.b. dass man an sich wandelnden äußern Einflüsse wenig ändern kann.



P.s.: Im Übrigen wird da auch auf sehr hohem Niveau gejammert.

dr_big 08.07.2025 10:00

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1785302)
Stuttgart fehlt im Doppelhaushalt mehrere hundert Millionen Euro. Die Gewerbeeinnahmen hängen zu 50 % an der Automobilindustrie. Hier in der Vorstadt und auch in Stuttgart werden Projekte gestrichen und es wird gespart. Der Bürger würde das spüren, wird ganz offen kommuniziert.
Ob man das nun Deindustrialisierung nennt oder sonst wie, ist letztendlich nur ein sinnflacher Streit um Begriffe.

Was hat das alles mit dem Klimawandel zu tun? Genau nix. Der Rest der Welt möchte genauso an der Wertschöpfung partizipieren, Autos werden zunehmend in Asien, Afrika, Lateinamerika gebaut, da ist es logisch und zwingende Folge, dass die Stückzahlen in D sinken. Klimaschutz hat nichts damit zu tun, das ganze Geschimpfe auf die Klimapolitik dient nur der Ablenkung.

TriVet 08.07.2025 10:02

Stimme MattF zu.
Und Solange allein Mercedes, Porsche und vw in 2025 jedem Mitarbeiter noch einen Bonus von 5.000€ (in den Vorjahren noch viel mehr) auszahlen können, scheint es denen „nicht ganz schlecht“ zu gehen.

keko# 08.07.2025 11:17

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1785309)
Was hat das alles mit dem Klimawandel zu tun? Genau nix. Der Rest der Welt möchte genauso an der Wertschöpfung partizipieren, Autos werden zunehmend in Asien, Afrika, Lateinamerika gebaut, da ist es logisch und zwingende Folge, dass die Stückzahlen in D sinken. Klimaschutz hat nichts damit zu tun, das ganze Geschimpfe auf die Klimapolitik dient nur der Ablenkung.

Das ist genau die falsche Einstellung. Man muss nämlich um Standorte kämpfen und es nicht als gottgegeben hinnehmen. Dass konkurrierende Länder die nötigen Anpassungen der Transformation gleichzeitig dafür nutzen, um sich selbst zu stärken, sollte bekannt sein. Als Gewinner hervorgehen wird derjenige, der die Anpassungen für sich gewinnt und nicht der, der zusieht, wie Ressourcen abwandern.

Genussläufer 08.07.2025 17:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785276)
Was bedeutet der letzte Satz? Staudämme statt Klimaschutz?

Es bedeutet, dass man nicht künstlich die Deindustrialisierung beschleunigen sollte. Diese wieder zurückzubekommen, ist deutlich schwieriger. Wenn das wichtige know-how einmal weg ist, musst Du es teuer zurückkaufen. Und das wichtigen Lieferantenbeziehungen sind auch nicht von heute auf morgen aufgebaut. Das Vorbeugen bezog sich hier auf die Vermeidung des Verlustes von industrieller Produktion.

Meik 08.07.2025 20:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1785319)
Das ist genau die falsche Einstellung. Man muss nämlich um Standorte kämpfen und es nicht als gottgegeben hinnehmen.

Sehe ich ganz und gar nicht so. Langfristig können sich Industriesparten nur halten wenn sie einen technologischen Vorsprung haben oder wir günstiger produzieren können als woanders. Alles andere ist mit viel Geld tote Pferde künstlich am Leben erhalten.

Gerade die deutsche Autoindustrie hat ihren technologischen Vorsprung verspielt und weitere Entwicklungen schlicht verschlafen. In vielen Sektoren sind andere deutlich vorne. Und der vielgepriesene Vorsprung bei Verbrennungsmotoren ist auch nur noch ein gut gepflegtes Image. Auch da steht die Konkurrenz nichts mehr nach.

Das ist das gleiche wie beim Klimawandel, nichts als ein unglaubliches Beharrenwollen auf einem Stand von gestern statt die Zukunft mitzugestalten. Geld gehört in Forschung, Bildung, Zukunftstechnologien - nicht in tote Pferde.

Den Standort D sichern hat viel mit günstiger Energie und Unabhängigkeit zu tun. Mit Gas oder Öl haben wir beides nicht, mit EE schon. Auch hier sind die alten Technologien nur noch nach massiven Subventionen scheinbar günstig.

StefanW. 09.07.2025 06:22

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1785302)
Stuttgart fehlt im Doppelhaushalt mehrere hundert Millionen Euro.

Schau Dir die Einnahmen an, die Stuttgart hat und vergleiche sie mit anderen Städten.
Vielleicht sollte Stuttgart seine Ausgaben prüfen.

Nogi87 09.07.2025 08:28

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1785368)
Schau Dir die Einnahmen an, die Stuttgart hat und vergleiche sie mit anderen Städten.
Vielleicht sollte Stuttgart seine Ausgaben prüfen.

Dann nimm jede andere Stadt Deutschlands außer Walldorf und Sindelfingen.
Wir haben jetzt auch statt 46 Mio. nur noch 30 Mio. Gewerbesteuereinnahmen.
Rate mal wo gespart wird. Im Sozialen und im Klimaschutz, weil beides freiwillige Ausgaben sind und nur hier gespart werden kann.

keko# 09.07.2025 08:33

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1785362)
Sehe ich ganz und gar nicht so. Langfristig können sich Industriesparten nur halten wenn sie einen technologischen Vorsprung haben oder wir günstiger produzieren können als woanders. Alles andere ist mit viel Geld tote Pferde künstlich am Leben erhalten. ....

Es geht mir doch gar nicht um Tote Pferde, es geht um Zukunftstechnologien. Daimler Truck will 5.000 Stellen in DE streichen. Das sind Top-Jobs! Der eine sagt mir: Das ist Jammern auf hohem Niveau, der andere: Stuttgart geht es im Vergleich zu anderen Städten doch gut. Der dritte: das sind tote Pferde.

Ich denke mir dann: Ja, was soll's?! Das ist nicht meine Zukunft, ich habe das allermeiste hinter mir -- und Investoren wird es freuen, die reiben sich die Hände ;-)

Klugschnacker 09.07.2025 08:36

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1785362)
Den Standort D sichern hat viel mit günstiger Energie und Unabhängigkeit zu tun. Mit Gas oder Öl haben wir beides nicht, mit EE schon. Auch hier sind die alten Technologien nur noch nach massiven Subventionen scheinbar günstig.

Das sieht auch die US-Investmentbank Lazard so, die jährlich einen Bericht über die Gestehungskosten für Strom herausgibt.

"Erneuerbare Energien bleiben die kostengünstigste Form neuer Stromerzeugungsanlagen ohne Subventionen."

keko# 09.07.2025 08:42

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1785372)
Dann nimm jede andere Stadt Deutschlands außer Walldorf und Sindelfingen.
Wir haben jetzt auch statt 46 Mio. nur noch 30 Mio. Gewerbesteuereinnahmen.
Rate mal wo gespart wird. Im Sozialen und im Klimaschutz, weil beides freiwillige Ausgaben sind und nur hier gespart werden kann.

Wobei man am Klima vermutlich am geräuschlosesten sparen kann.

TriVet 09.07.2025 08:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1785373)
Es geht mir doch gar nicht um Tote Pferde, es geht um Zukunftstechnologien. Daimler Truck will 5.000 Stellen in DE streichen. Das sind Top-Jobs!

Und diese Top Leute können nur bei Daimler Truck arbeiten?

Vermutlich waren bei Nokia oder meinetwegen den letzten Postkutschenherstellern auch top-Leute ihrer Zeit….

TriVet 09.07.2025 08:48

Und wenn ich dann bei der Stuttgarter Zeitung lese, dass bis 2035(!) ein Kündigungsschutz besteht und der Hauptgrund für Stellenabbau wohl die übliche Renditegier ist, relativiert sich dieser alarmismus weiter.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/i...cb0c729d2.html

keko# 09.07.2025 08:50

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1785376)
Und diese Top Leute können nur bei Daimler Truck arbeiten?

Vermutlich waren bei Nokia oder meinetwegen den letzten Postkutschenherstellern auch top-Leute ihrer Zeit….

Nein, sie arbeiten woanders. Verdienen wahrscheinlich weniger Geld. Die Kommune nimmt weniger ein, auch diese spart. Und wo wohl zuerst? Na, in welchem Thread schreibe ich denn das?!

:Blumen:

qbz 09.07.2025 08:55

Einfach mal bei Google: "Deutsche Wirtschaft Schrumpfung" eingeben, um sich ein erstes Bild zu verschaffen.

Schwarzfahrer 09.07.2025 09:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785374)
Das sieht auch die US-Investmentbank Lazard so, die jährlich einen Bericht über die Gestehungskosten für Strom herausgibt.

"Erneuerbare Energien bleiben die kostengünstigste Form neuer Stromerzeugungsanlagen ohne Subventionen."

Auf Seite 8 des Berichts sieht man die Kostenspannen als Balkendiagramm. Die niedrigsten möglichen Kosten haben tatsächlich Onshore Wind und industrielle Solarparks. Das obere Ende der jeweiligen Preisspannen liegt aber vergleichbar zu Gaskraftwerken. Und Offshore Wind liegt im Bereich von Kohlekraftwerken, während Klein-PV-Anlagen gut mit Kernkraft mithalten. Und hier fehlt natürlich noch die Betrachtung, welche Backup- und Netzinfrastuktur die wetterabhängigen Systeme noch brauchen je nach ihrem Anteil am Gesamtsystem. Erstellkosten von Kraftwerken sind noch lange nicht die Systemkosten.

Wichtig ist auch noch der vorletzte Satz der Zusammenfassung:
Zitat:

The report also emphasizes the need for diverse generation fleets to meet rising power demands,
- das klingt nach einer eindeutigen Empfehlung, weiterhin auf einen Mix aus verschiedenen Quellen zu setzen.

dr_big 09.07.2025 09:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1785319)
Das ist genau die falsche Einstellung. Man muss nämlich um Standorte kämpfen und es nicht als gottgegeben hinnehmen. Dass konkurrierende Länder die nötigen Anpassungen der Transformation gleichzeitig dafür nutzen, um sich selbst zu stärken, sollte bekannt sein. Als Gewinner hervorgehen wird derjenige, der die Anpassungen für sich gewinnt und nicht der, der zusieht, wie Ressourcen abwandern.

Da kannst du kämpfen so viel du willst, der globale Ausgleich wird zwangsläufig weiter voranschreiten. Schwellenländer wollen völlig zu Recht ihren Anteil am globalen Industriekuchen und werden uns weiter Marktanteile abnehmen.

Wer natürlich immer noch der Kolonialzeit nachtrauert und der Meinung ist, dass die reichen Industrienationen ihren exorbitanten Wohlstand gegenüber allen ärmeren Regionen verteidigen können und Schwellenländer doch lieber von Landwirtschaft statt Industrie leben sollten, der mag das evtl. nicht akzeptieren. Verhindern lässt sich diese Entwicklung aber nicht und das ist auch gut so. Wir müssen nachhaltige Wirtschaftskonzepte finden, immer nur auf Wachstum auf Kosten anderer zu setzen führt in die Sackgasse.

TriVet 09.07.2025 09:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1785379)
Einfach mal bei Google: "Deutsche Wirtschaft Schrumpfung" eingeben, um sich ein erstes Bild zu verschaffen.

Da finde ich:
Deutschland wird im Jahr 2025 als eines der reichsten Länder der Welt eingeschätzt, mit einem prognostizierten Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4,74 Billionen US-Dollar, was ihm Platz 3 im globalen Ranking einbringt, so Visit World. Obwohl es ein leichtes BIP-Wachstum von 0,4% im ersten Quartal gab, wird die Wirtschaft insgesamt als solide eingeschätzt. Die deutschen Haushalte erreichen 2025 Rekordhöhen beim Geldvermögen, so T-Online und die DZ Bank.

Klingt jetzt nicht so ganz schlimm.

Schwarzfahrer 09.07.2025 09:11

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1785377)
... der Hauptgrund für Stellenabbau wohl die übliche Renditegier ist,...

Ein wesentlicher Beitrag zu den stetig erhöhten Renditezielen ist u.a. der steigende Anteil von bürokratisch verursachten "Bullshit-"Jobs, um der steigenden Zahl von Verordnungen, Audits, etc. gerecht zu werden. Bei uns in der Firma fallen auf ca. 80 Produktive Mitarbeiter inzwischen 2 - 3 Stellen, die sich nur noch mit der Erfüllung von Vorschriften (Sicherheit, Umwelt, ...) befassen. Als Ausgleich wurden Stellen im kaufmännischen abgeschafft, das können doch die Mitarbeiter nebenbei selbst erledigen. Das alles senkt die Produktivität, bzw. das Geld dafür muß zusätzlich erwirtschaftet werden.

qbz 09.07.2025 09:13

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1785384)
Da finde ich:
Deutschland wird im Jahr 2025 als eines der reichsten Länder der Welt eingeschätzt, mit einem prognostizierten Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4,74 Billionen US-Dollar, was ihm Platz 3 im globalen Ranking einbringt, so Visit World. Obwohl es ein leichtes BIP-Wachstum von 0,4% im ersten Quartal gab, wird die Wirtschaft insgesamt als solide eingeschätzt. Die deutschen Haushalte erreichen 2025 Rekordhöhen beim Geldvermögen, so T-Online und die DZ Bank.

Klingt jetzt nicht so ganz schlimm.

Du machst aus dieser Abfrage reinste Rosinenpickerei! Google sagt unter Verweis auf Tagesschau Quellen:

Zitat:

"Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2024 geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilt das Statistische Bundesamt mit. Dies ist das zweite Jahr in Folge, in dem die deutsche Wirtschaft einen Rückgang verzeichnet. Einige Experten erwarten, dass die deutsche Wirtschaft 2025 wieder wachsen wird, wenn auch nur leicht.
Die Schrumpfung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2024 ist eine Fortsetzung der negativen Entwicklung des Vorjahres, als das BIP um 0,3 Prozent sank. Es ist die längste Rezession seit über 20 Jahren.
Verschiedene Faktoren tragen zu dieser Entwicklung bei. Die Industrie, insbesondere wichtige Branchen wie Maschinenbau und Automobilindustrie, verzeichnete einen deutlichen Rückgang der Wertschöpfung. Auch der Wohnungsbau hat stark unter der Krise gelitten, und der Außenhandel schwächelte.
Es gibt jedoch auch einige Anzeichen für eine mögliche Erholung. Einige Wirtschaftsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen für 2025 angehoben. Das ifo Institut geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2025 um 0,3 Prozent wachsen wird.
Trotz dieser positiven Prognosen bleibt die Lage angespannt, und die Erwartungen für die deutsche Wirtschaft sind weiterhin gedämpft. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist besorgniserregend, und die Zahl der Arbeitslosen ist gestiegen. Viele Menschen haben Angst um ihren Arbeitsplatz, was sich negativ auf die Konsumlaune auswirken kann.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Phase der Stagnation und Unsicherheit, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird.


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