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Klugschnacker 06.07.2025 06:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1785051)
Mir werden bisher dank meines berufsbedingten Wohlstandes keine existenziell relevanten finanziellen Einbußen entstehen (im Gegensatz zu vielen, die weniger Verdienen, als die meisten Triathleten oder Grünen-Mitglieder). Mir persönlich machen die Einbußen an Liberalität, an individueller Freiheit, die zunehmen, deutlich mehr Sorgen.

Danke. Wir sprechen hier über eine faire Verteilung der Belastungen zwischen unserer Generation und allen Generationen, die nach uns auf der Erde leben werden.

Finanzielle Belastungen siehst Du für Dich nicht. Stattdessen legst Du einen Verlust an individueller Freiheit auf die Waagschale.

Darf ich fragen, wo Deine individuelle Freiheit durch den Klimaschutz substanziell eingeschränkt wird, dass es die Interessen künftiger Generationen überwiegt?

TriVet 06.07.2025 08:12

„Potentielle Klimaänderungsfolgen in ein paar Jahrzehnten“!

Muss man auch erstmal sacken lassen.

keko# 06.07.2025 09:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1785051)
...

Schließlich wird das zunehmend schwindende Vertrauen, daß Politiker das Beste für die Bevölkerung anstreben, mittelfristig zunehmend extreme Strömungen fördern - wollen wir das unseren Nachfahren hinterlassen?

Ab 2027 rechnen Experten mit spürbar höheren Kosten, weil dann die CO₂-Zertifikate greifen. Die Akzeptanz kann man steigern, wenn man ein Ausgleich schafft für untere und mittlere Einkommen. Experten gehen jährlich von 200-300€ für Städter aus und 400-500€ für Landeier, die nötig wären.

Der Klimawandel ist durch, die Zahlen liegen alle auf dem Tisch. Am Zug ist jetzt ganz klar die Politik. Man darf gespannt sein, wo die Regierenden ihre Prioritäten setzen. DE hat ja schließlich genug Geld, wenn man nur will, whatever it takes.

:Blumen:

Schwarzfahrer 06.07.2025 14:15

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785053)
Bei der Abschätzung der Folgen unseres Handels für die zukünftigen Generationen brauchen wir kein sicheres Wissen, wie man es durch den Blick in eine Glaskugel gewinnen würde. Es reicht völlig aus, wenn wir auf der Basis des heutigen Wissens plausible Annahmen treffen. Das genügt, um uns eine Verantwortung für die Zukunft zu übertragen.

Folgt man Deinem Argument, hätten wir an keiner Stelle eine Verantwortung für unser Handeln, da wir (angeblich) die in der Zukunft liegenden Folgen unseres Handelns nicht kennen würden.

Ich sage nicht keine Verantwortung, sondern die Verantwortung gegenüber den heutigen Menschen ist wichtiger, da konkreter begründbar.

Für mich ist es staatlich wie im Kleinen: Ich muß jetzt dafür sorgen, daß meine Familie (soweit nicht selbständig) Essen, Trinken, Kleidung, Wärme im Winter, Bildung, etc. hat. Ich kann und muß nicht jetzt sicherstellen, daß mein Kind das alles in 30 - 40 Jahren sicher hat. Für die Zukunft muß ich nur sicherstellen, daß er in der Lage ist, sich bei den bis dahin nicht abzusehenden Bedingungen und Prioritäten selbständig sein Leben zu gestalten und das Beste draus machen.
Dafür muß ich ihm z.B. kein Haus zum Wohnen in bestmöglichem Zustand hinterlassen, sondern ihm beibringen, wie er selber baut oder saniert. Die Logik, die Du bzgl. Klimawandel vertrittst, würde bedeuten (um bei dem Bild zu bleiben), daß ich jetzt eher Geld in ein Jahrzehnte überdauerndes Haus stecke, als in unseren aktuellen Lebensstandard, damit mein Kind in Zukunft gut versorgt ist, auch um den Preis, daß er jetzt schlechter versorgt ist, als er sein könnte. Da gehe ich nicht mit.

Schwarzfahrer 06.07.2025 14:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785055)
Herr Rademacher redet dummes Zeug.

Das gleiche hält er vom Verfassungsgericht. 1:1, beides kein Argument.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785055)
Das passt zur Überschrift des gleichen Kanals, das Problem seien nicht die steigenden Temperaturen, sondern ein Mangel an Klimaanlagen. Dümmer geht’s nicht.

Tja, das sieht ein großer Teil der Welt anders. Ich hatte schon vor 25 Jahren Kollegen aus Pakistan und Saudi-Arabien, die schockiert waren, daß wir bei 30 °C in der Schweiz in nicht klimatisierten Räumen tagen mußten, das war für sie tiefste dritte Welt (obwohl bei denen zu Hause 30 °c eher kühl sind...). Klimaanlagen wie auch Kühlschränke (und damit auch Wärmepumpen) sind eines der wertvollsten Erfindungen der Menschheit, soweit sinnvoll eingesetzt. Und Klimaanlagen werden eine wesentliche Komponente (natürlich keine umfassende Lösung) für die Adaptation an den Kllimawandel darstellen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785055)
Das Bundesverfassungsgericht betont die internationale Dimension des Klimaschutzes. Es ordnet die Rolle des deutschen Beitrags darin ein:

"... Das Klimaschutzgebot verlangt vom Staat international ausgerichtetes Handeln zum globalen Schutz des Klimas und verpflichtet, im Rahmen internationaler Abstimmung auf Klimaschutz hinzuwirken. ...."

Wenn dieser Absatz ernst genommen wird, dann müßte Rademachers Anregung ernst genommen werden, und das Geld, das wir hierzulande in die "Transformation" versenken (mit bisher eher überschaubarem Effekt auf CO2-Emissionen) lieber direkt in den Ländern investieren, wo mit den gleichen Geldern ein mehrfaches an Effekt erzielt werden kann. Also dort, wo Anlagen mit schlechtem Wirkungsgrad laufen, wo die Kosten niedriger sind, wo Energieerzeugung eh neu aufgebaut wird, statt gut laufende Anlagen teuer zu ersetzen (lieber überall schneller auf 40 % EE kommen, als in einem land 100 %, da die Kosten von über 50 -60 % EE drastisch steigen), Aufforstung und Landwirtschaftsförderung in Ländern, wo dies noch schwach ist, u.a.m. Stattdessen wird eher versucht, andere Länder zu unserem Modell und Werteskala zu drängen - damit vreprellt man andere und erzeugt keine Akzeptanz.

Schwarzfahrer 06.07.2025 14:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785058)
Danke. Wir sprechen hier über eine faire Verteilung der Belastungen zwischen unserer Generation und allen Generationen, die nach uns auf der Erde leben werden.

Finanzielle Belastungen siehst Du für Dich nicht. Stattdessen legst Du einen Verlust an individueller Freiheit auf die Waagschale.

Darf ich fragen, wo Deine individuelle Freiheit durch den Klimaschutz substanziell eingeschränkt wird, dass es die Interessen künftiger Generationen überwiegt?

In der Abwägung im Sinne von Generationen lege ich meine privaten Sorgen und Bedenken überhaupt nicht in die Waagschale; die betreffen die Gegenwart und nahe Zukunft, und gehören in einen anderen Thread. In die Waagschale gehören die Sorgen der großen Zahl von Menschen hin, die von den finanziellen Belastungen durch die "Energiewende-Vorstellungen", wie in den letzten Jahren angedacht, überfordert sind.

Ansonsten, wie gesagt, müssen wir dafür sorgen, daß die nächste Generation resilient (also fähig zur selbständigen Problemlösung) ist gegenüber verschiedene mögliche Herausforderungen, von denen wir vielleicht annehmen, aber nicht wissen können, welche sie stärker bewegen und beschäftigen wird, ebenso, wie unsere Vorgängergeneration nicht wußte und wissen konnte, womit wir uns herumschlagen.

Schwarzfahrer 06.07.2025 14:39

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1785073)
DE hat ja schließlich genug Geld, wenn man nur will, whatever it takes.

Das halte ich für falsch. Deutschland macht Schulden, whatever it takes, aber für konkrete Anliegen fehlt es an vielen Stellen. Noch schlimmer, es fehlt an Kompetenz, das vorhandene Geld auch effizient einzusetzen, und leider oft auch am Willen, dies radikal zu ändern. So ist noch so viel Geld wertlos.

Klugschnacker 06.07.2025 14:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1785101)
Tja, das sieht ein großer Teil der Welt anders. Ich hatte schon vor 25 Jahren Kollegen aus Pakistan und Saudi-Arabien, die schockiert waren, daß wir bei 30 °C in der Schweiz in nicht klimatisierten Räumen tagen mußten, das war für sie tiefste dritte Welt (obwohl bei denen zu Hause 30 °c eher kühl sind...). Klimaanlagen wie auch Kühlschränke (und damit auch Wärmepumpen) sind eines der wertvollsten Erfindungen der Menschheit, soweit sinnvoll eingesetzt. Und Klimaanlagen werden eine wesentliche Komponente (natürlich keine umfassende Lösung) für die Adaptation an den Kllimawandel darstellen.

Mein Gott, was für ein Gequatsche. Ist Dir das nicht selbst zu blöd? Ich hoffe, Du erwartest nicht von mir, substanziell auf solche Argumente einzugehen. Deine Argumentation ist eine intellektuelle Zumutung.

Genussläufer 06.07.2025 15:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785106)
Mein Gott, was für ein Gequatsche. Ist Dir das nicht selbst zu blöd? Ich hoffe, Du erwartest nicht von mir, substanziell auf solche Argumente einzugehen. Deine Argumentation ist eine intellektuelle Zumutung.

Letztendlich hat man Handlungsoptionen aus den zwei Strängen Vermeidung von Treibhausemissionen und Hitzeschutz. Hitzeschutz hilft sofort. Die Vermeidung der Emissionen ist extrem teuer und macht nur dann Sinn, wenn ein großer Teil des Rest der Welt folgen. Und um Hitzeschutz kommen wir einfach nicht umhin. Als ich in Singapore gearbeitet habe, waren die Durchschnittstemperaturen 16 Grad höher als in Deutschland. Die Lebensqualität war exzellent. Natürlich waren alle Gebäude mit AC versehen. Selbst in ärmeren Landern in Südostasien gehört die AC mittlerweile zur Grundausstattung. Das wird auch bei uns bald der Fall sein. Eigentlich hätte ich gedacht, dass Du das gut findest. Damit wird auch die Akzeptanz für die Wärmepumpe steigen. Die funktioniert im Luft/Luft Bereich in beide Richtungen. Das kann für deutsche Haushalte eine spannende Lösung sein und das so ganz ohne Vorgaben :Blumen:

Johannespopannes 06.07.2025 16:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785030)
Nein, es ist nicht etwas anderes, sondern trifft genau den Kern von Schwarzfahrers Argument. Dieses lautet in Deinen Worten:
"Er kritisiert die Tatsache, dass das Ziel 0 CO2-Emissionen in sehr kurzer Zeit heißt und dies mit extremen Einbußen verbunden sein würde."
Extreme Einbußen für wen? Für uns oder für kommende Generationen?

Hallo Arne,
hier gehe ich von mittleren Einbußen für uns jetzt und immer weiter steigenden Einbußen für künftige Generationen aus. Wohlgemerkt unter der Voraussetzung, dass wir unseren Kurs so weiter fahren.
Bereits jetzt hatten wir im letzten Jahr Kosten von ca. 20.000.000.000€ für die Differenz aus Börsenstrompreis und Einspeisevergütung. Dazu kamen ca. 3.000.000.000€ Kosten für Redispatch Maßnahmen. Anders als es manche Medien darstellen, sind wir noch ganz am Anfang, im einstelligen Prozentbereich der Primärenergie aus EE. Die Netze sind noch nicht ausgebaut, Elektrolyseure laufen nur in Pilotprojekten. Wenn das in den nächsten 10-20 Jahren mal wirklich auf ernsthafte Größen hochgefahren werden soll, dann werden wir nicht mehr über zweistellige, sondern über dreistellige Milliardenbeträge (wohlgemerkt pro Jahr) reden. Was man mit dem Geld alles dann nicht mehr machen könnte, kannst du dir ja selbst überlegen.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785030)
Je mehr wir uns für den Klimaschutz reinhängen, desto besser für die kommenden Generationen.

Einspruch, s.o.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785030)
Je mehr wir den Klimaschutz verschleppen, desto schlechter für kommende Generationen. Verhältnismäßiges Handeln bedeutet, die Lasten zwischen den heutigen und den künftigen Generationen fair zu verteilen.

Das Bundesverfassungsgericht stellt fest, dass die Reduktionslast für unsere Generation noch verhältnismäßig gering ist. Das steht im Widerspruch zu Schwarzfahrers Behauptung, dass uns "extreme Einbußen" (Deine Worte) abverlangt würden.

Unsere unterschiedlichen Standpunkte könnte man auch so zusammenfassen:

Du gehst davon aus, dass sich unsere Maßnahmen im Klimaschutz direkt bemerkbar machen. Je mehr desto besser/weniger schlimm für künftige Generationen.

Ich gehe davon aus, dass sich unsere Maßnahmen quasi gar nicht bemerkbar machen (bzw. mit nur knapp 2%, Tendenz sinkend), aber jede Maßnahme mittel- und langfristig zu einem sehr wohl merklichen Wohlstandsverlust führen wird.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785030)
Falls Du der Meinung bist, dass Schwarzfahrer und Dir durch den gegenwärtigen Klimaschutz extreme Einbußen abverlangt werden, dann lasse uns das bitte konkret diskutieren: Welche Einbußen sind hier gemeint, die so extrem sind, dass die Interessen künftiger Generationen dahinter zurückzustehen hätten?

Wie bereits oben geschrieben, wo die Rotstifte angesetzt werden, weiß ich noch nicht. Wir werden aktuell aber deindustrialisiert, wobei die CO2-Produktion dann nur woanders stattfindet. Nur weil es einem Teil der Bevölkerung erstmals seit der Geschichte der Menschheit so gut geht, dass sie freiwillig auf einen Teil ihres Wohlstandes verzichten können und wollen, heißt das nicht, dass das für den Rest der Bevölkerung insbesondere für zukünftige Generationen genauso gilt. Insbesondere dann, wenn der Nutzen grundsätzlich in Frage steht.

TriVet 06.07.2025 17:11

Woher stammen diese großen Zahlen, wer hat die womit gerechnet?

Meik 06.07.2025 17:42

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1785116)
Woher stammen diese großen Zahlen, wer hat die womit gerechnet?

Passt aber von der Größenordnung. Ist aber wie immer ein Problem wie man das wirtschaftlich gestaltet und weniger technisch. Immer mehr Anlagen mit hoher Einspeisevergütung fallen raus, neuer Anlagen bekommen immer weniger Vergütung. Die zu zahlende Differenz zwischen Börsenpreis und Einspeisevergütung sinkt zunehmend.

Redispatch-Kosten hat man mit konventionellen Energien auch, das hängt halt mit der Subventionspolitik zusammen was man den Betreibern als garantierten Jahresgewinn verspricht. Mit immer weiter sinkenden Produktionskosten muss man das auch mal überdenken.

Vor allem in der Relation: Allein Asse wird uns geschätzt 4-6Mrd. Euro kosten für gar nichts. Lagerkosten für Atommüll schätzt (!) man auf 170Mrd Euro bis 2100 und wird uns wie der Untertage-Bergbau Ewigkeitskosten schaffen die wir aus Steuergeldern blechen. AKWs sind und waren nur mit massiven Subventionen wirtschaftlich, das ist kein Vergleich zu den Peanuts die EE kosten.

Als Größenordnung: Der dritte Block von Hinkley-Point, dem irgendwann mal neuen AKW in England ist in der Größenordnung von 100 Mrd. €, ein garantierter Strompreis bei der Abnahme der mittlerweile 2mal höher liegt als bei den EE.

Die Nullen hinter den Zahlen habe ich mir bei den AKWs mal gespart, sonst wird der Beitrag zu lang. ;)

Johannespopannes 06.07.2025 17:43

EEG Zuschuss:
https://www.zfk.de/politik/deutschla...2024-september

Kosten für Redispatch Maßnahmen:
https://www.smard.de/page/home/topic...osten-gesunken

Kosten für die Zukunft sind natürlich ungewiss.
Fakt ist aber: Jede neu gebaute PV-Anlage wird immer öfter abgeriegelt werden und daher immer weniger Strom produzieren. Gleiches gilt für Windräder.
Laut ChatGPT belaufen sich die Kosten für einen saisonalen Speicher (Wasserstoff) auf ca. 3.000€-5.000€/kW (Größenordnung: 1MW Eingangsleistung) bzw. 1.700€-2.900€/kW (Größenordnung: 1GW Eingangsleistung) Ausgangsleistung. Wenn man berücksichtigt, dass die Kompressoren, die wohl der Hauptkostentreiber sind und bei denen kaum noch mit Skalierungseffekten zu rechnen ist, so ca. 20-30 Jahre halten, kann man ja selbst grob abschätzen wie teuer der Spaß dann wird. Nicht berücksichtigt sind übrigens Kosten für Wartung und Betrieb sowie Netzanbindungskosten.

Meik 06.07.2025 17:51

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785121)
Kosten für die Zukunft sind natürlich ungewiss.

Im Gegensatz zu allem was wir importieren müssen (Kohle, Gas, Uran, ...) sind die Kosten für EE planbar und zunehmend billiger. Die garantierte Einspeisevergütung sinkt, trotzdem sind die Anlagen rentabel. Kleine bis mittlere Anlagen kriegen kein Geld wenn sie abgeriegelt werden, ihre wirtschaftliche Rentabilität hängt da auch überwiegend am Eigenverbrauch und nicht an den paar ct. Einspeisevergütung.

Die Preise für die H2-Speicherung passen nicht ansatzweise, mal ganz abgesehen davon dass das kWh und nicht kW sind.

https://h2-news.de/forschung/ab-066-...2-speicherung/

Mal ganz abgesehen davon dass wir keine Saisonspeicher brauchen, es ist ja nicht so als wenn wir ein halbes Jahr Null EE-Ertrag haben. :Nee:

Johannespopannes 06.07.2025 18:02

Doch, ich meinte schon kW und nicht kWh. Bei kWh würde es natürlich nicht passen.
Es ging mir darum, wie teuer eine solche Anlage ist. Bei PV werden ja auch öfter €/kWp genannt.

Johannespopannes 06.07.2025 18:12

Wenn wir wirklich 0 CO2 erreichen wollen, brauchen wir sehr wohl langfristige Speicher. Dazu folgende Überlegungen:

Aktuell haben wir Batteriespeicher, die für einige Minuten (ich glaube es waren 14‘) die Versorgung sicher stellen könnten.
Wenn wir diese auf einige Stunden ausbauen würden, wären sie vermutlich noch rentabel (wird sowieso passieren, finanzieren sich selbst) länger jedoch nicht.
Letztes Jahr hatten wir im November zeitweise 0,2 GW aus Wind und Sonne (bzw. eigentlich nur aus Wind, da Sonne = 0). Gebraucht werden aber sowas um die 80 GW. Sofern wir die Windkraft nicht um den Faktor 400 ausbauen wollen, brauchen wir langfristige Speicher, solange eine Dunkelflaute mehr als ein paar Stunden anhält und das tut sie. Vor einiger Zeit wurde hier mal was verlinkt, wonach man bei 100% Energieautarkie Speicher für 30-50 Tage bräuchte. Nicht weil wir 50 Tage Dunkelflaute am Stück haben werden, sondern, weil es auch längere Zeiten geben wird, in dem man in einem kleineren Defizit bleibt und dann eben über eine längere Strecke diese Reserve im Extremfall (= ungünstigster Fall der letzten 20 Jahre) vorhalten muss.

StefanW. 06.07.2025 18:18

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785124)
....

Und was ist Dein Ansatz bei solchen Meldungen?
Laut Schwarzfahrer und Dir sind AKWs doch eierlegende Wollmilchsäue.

"Frankreichs Atomkraftwerke überhitzen
Mehrere AKWs in Frankreich und der Schweiz sind wegen überhitzter Flüsse heruntergefahren. Die Betreiber fordern nun: weniger Klimaschutz, um Strom zu liefern."

Johannespopannes 06.07.2025 18:24

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1785126)
Und was ist Dein Ansatz bei solchen Meldungen?
Laut Schwarzfahrer und Dir sind AKWs doch eierlegende Wollmilchsäue.

Wo habe ich das geschrieben?
Verbreite bitte keine Fakenews :Blumen:

Außerdem: Welche Meldungen meinst du? Ich habe in den letzten Tagen einige Beiträge verfasst und weiß nicht genau, worauf du dich beziehst.

keko# 06.07.2025 18:28

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785114)
.....


Wie bereits oben geschrieben, wo die Rotstifte angesetzt werden, weiß ich noch nicht. Wir werden aktuell aber deindustrialisiert, wobei die CO2-Produktion dann nur woanders stattfindet. Nur weil es einem Teil der Bevölkerung erstmals seit der Geschichte der Menschheit so gut geht, dass sie freiwillig auf einen Teil ihres Wohlstandes verzichten können und wollen, heißt das nicht, dass das für den Rest der Bevölkerung insbesondere für zukünftige Generationen genauso gilt. Insbesondere dann, wenn der Nutzen grundsätzlich in Frage steht.

Hatten wir schon mehrmals hier diskutiert, z.B.:

- die steigende Weltbevölkerung
- deren wirtschaftliches Gefälle
- der geringe Anteil DE am globalen CO₂

Auch unter Experten ist man längst einig, dass man das nur in einem globalen Ansatz in den Griff bekommt. Dafür gibt es globale Abmachungen, Treffen usw. Ist also alles seit vielen, vielen Jahren bekannt.

Aktuelle globale Entwicklungen scheinen sich aber nicht dahingehend zu entwickeln, so ist es mein Eindruck.

StefanW. 06.07.2025 18:42

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785127)
Außerdem: Welche Meldungen meinst du?

Auf diverse Newsmeldungen, die von AKW-Abschaltungen berichten.

tandem65 06.07.2025 18:49

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1785128)
- der geringe Anteil DE am globalen CO₂

Apropos, China hat im 1. Quartal 2025 bei wachsender Wirtschaft weniger CO2 ausgestoßen gegenüber dem 1. Quartal 2024.

Johannespopannes 06.07.2025 19:13

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1785130)
Auf diverse Newsmeldungen, die von AKW-Abschaltungen berichten.

Da bin ich kein Experte. Geht es dir darum, wie die AKW abgeschaltet werden? Oder welche Kraftwerke statt dessen hochgefahren werden? Für letzteres gibt es ja Charts in denen du nachschauen kannst.

Ansonsten: Mir ging es bisher um die deutsche Energiewende. In Deutschland haben wir keine KKW mehr.

Johannespopannes 06.07.2025 19:16

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1785131)
Apropos, China hat im 1. Quartal 2025 bei wachsender Wirtschaft weniger CO2 ausgestoßen gegenüber dem 1. Quartal 2024.

Deutschland auch. Leider ohne die wachsende Wirtschaft. Was machen die Chinesen also anders oder besser? Liegt es vielleicht auch daran, dass sie eine nicht so einseitige Energiepolitik verfolgen?

Klugschnacker 06.07.2025 19:16

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1785107)
Und um Hitzeschutz kommen wir einfach nicht umhin. […] Eigentlich hätte ich gedacht, dass Du das gut findest.

Klimaanpassung ist neben den Klimaschutz längst Gesetz in Deutschland. Es ist seit dem 1. Juli 2024 in Kraft.

Offenbar ist es nicht überflüssig darauf hinzuweisen, dass die Anpassung an die Folgen des Klimawandels engen Grenzen unterliegt. Starkregen, Bodenerosion, Dürre, sinkenden Grundwasserspiegeln und steigenden Meeresspiegeln können wir vielleicht mittelfristig unter enormem Aufwand von Ressourcen begegnen. Aber langfristig können wir das nicht. Vor allem können wir nicht ganze Ökosysteme stützen, die klimabedingt die Grätsche machen. Ein Beispiel dafür steht unten.

Aktuell befinden wir uns auf der globalen Erwärmungskurve von +3°C. Für die Kontinente sind das +6°C im globalen Mittel. Das ist aber nur eine Zwischenstation für das Jahr 2100! Danach steigen die Temperaturen weiter, solange wir nicht bei netto Null Emissionen sind.

Es ist eine unfassbar dämliche Sichtweise, dass sich die Menschheit künftig einfach hinter Klimaanlagen verstecken wird. Wo es auf der Welt besonders heiß wird, leben die Menschen zu 80% von der Landwirtschaft als Kleinbauern – das bedeutet tägliche Arbeit auf den Feldern. Bei 50°C ist das nicht zu machen, außerdem wächst da nichts mehr in der prallen Sonne. Das betrifft hunderte Millionen Menschen.

Last not least ist der Klimawandel nur ein Symptom einer viel umfassenderen Überlastung unseres Planeten. Das globale Artensterben, die Vermüllung der Meere und die unwiederbringliche Zerstörung von Lebensräumen wie den Korallenriffen – ein Viertel aller bekannten Meeresarten, darunter viele Fischarten, sind auf Korallenriffe als Lebensraum angewiesen. Und so weiter.

Klugschnacker 06.07.2025 19:38

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785114)
Ich gehe davon aus, dass sich unsere Maßnahmen quasi gar nicht bemerkbar machen (bzw. mit nur knapp 2%, Tendenz sinkend), aber jede Maßnahme mittel- und langfristig zu einem sehr wohl merklichen Wohlstandsverlust führen wird.

Du reimst Dir da ordentlich was zusammen. Lies Dir doch mal was durch zu dem Thema oder befrage eine KI. Speziell was Klimaschutz kostet und was Nichtklimaschutz kosten wird.

Es geht aber im Kern nicht um Geld. Ich glaube, Du findest in Genussläufer und Schwarzfahrer einen besseren Gesprächspartner als mich, wenn Knete über alles geht.

tandem65 06.07.2025 19:44

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785133)
Deutschland auch. Leider ohne die wachsende Wirtschaft. Was machen die Chinesen also anders oder besser? Liegt es vielleicht auch daran, dass sie eine nicht so einseitige Energiepolitik verfolgen?

Nun, PV wächst in China exponentiell also der Anteil an der Stromerzeugung, Wind immer noch stark, Atomkraft in Trippelschritten. Was glaubst Du, könnte nun verantwortlich sein. Es sind übrigens Fakenews daß unsere Wirtschaft nicht wachsen würde. Kohleverstromung und der CO2 Ausstoß dadurch ist deutlich gesunken, am stärksten übrigens nach der Abschaltung der letzten 3 Reaktoren vor 2 Jahren.

Schwarzfahrer 06.07.2025 20:16

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1785126)
Und was ist Dein Ansatz bei solchen Meldungen?
Laut Schwarzfahrer und Dir sind AKWs doch eierlegende Wollmilchsäue.

Wo habe ich sowas geschrieben? Wie jede andere Technologie haben sie Vorteile, Nachteile und Risiken. Sie sind aber aktuell (dort, wo sie nicht mutwillig zerstört werden) die einzige technisch verfügbare Lösung, CO2-freie schnell regelbare Grundlast bereitzustellen (zumindest dort, wo geographisch Wasserkraft als Option nicht zur Verfügung steht).

Schwarzfahrer 06.07.2025 20:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785136)
Du reimst Dir da ordentlich was zusammen. Lies Dir doch mal was durch zu dem Thema oder befrage eine KI. Speziell was Klimaschutz kostet und was Nichtklimaschutz kosten wird.

Einer gelegentlich halluzinierenden KI würde ich gerade bei Zahlen wenig über den Weg trauen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785136)
Es geht aber im Kern nicht um Geld. Ich glaube, Du findest in Genussläufer und Schwarzfahrer einen besseren Gesprächspartner als mich, wenn Knete über alles geht.

Geld ist nicht alles, aber ohne Geld lassen sich Deine Ziele nie erreichen, da die anvisierten Methoden einfach teuer sind. Wirtschaftliche Stärke ist nun mal eine wesentliche Grundbedingung (nicht die Einzige), wenn man Fortschritt und Innovation haben will.

Schwarzfahrer 06.07.2025 20:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785134)
Klimaanpassung ist neben den Klimaschutz längst Gesetz in Deutschland. Es ist seit dem 1. Juli 2024 in Kraft.

Dann sollte es auch ein vergleichbares Gewicht zu den CO2-Reduktionsmaßnahmen bekommen, oder?
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785134)
Offenbar ist es nicht überflüssig darauf hinzuweisen, dass die Anpassung an die Folgen des Klimawandels engen Grenzen unterliegt.

Ebenso wie es nicht überflüssig ist darauf hinzuweisen, daß die realen Chancen, weltweit zu netto Null CO2 zu kommen innerhalb von 1 - 2 Jahrzehnten engen Grenzen unterliegen. Deshalb sollte beides mit Bedacht angegangen werden, um das begrenzte Geld in möglichst effiziente Maßnahmen zu investieren, um jeweils ein Stück voranzukommen. Die "totale Lösung" wird es bei einem wie beim anderen nicht geben.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785134)
Last not least ist der Klimawandel nur ein Symptom einer viel umfassenderen Überlastung unseres Planeten.

Das wird aber durch Klimapolitik nicht gelöst. Entweder die 8 Milliarden kehren zu einer "naturnahen" Lebensweise zurück, oder man verringert die Kopfzahl der in Wohlstand lebenden drastisch (ersteres führt zu zweitem sowieso).

StefanW. 06.07.2025 20:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1785142)
Wo habe ich sowas geschrieben?

Deine Beiträge lesen sich so!

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1785142)
...Sie sind aber aktuell (dort, wo sie nicht mutwillig zerstört werden) die einzige technisch verfügbare Lösung, CO2-freie schnell regelbare Grundlast bereitzustellen ...

Das schreibst Du zwar ständig.
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung schreibt aber:
"... entlang der Wertschöpfungskette (Uranabbau, Anreicherung, Transporte, Zwischen- und Endlagerung etc.) sowie dem beim Bau und Rückbau des Kraftwerkes selbst wird CO2 emittiert."

Schwarzfahrer 06.07.2025 20:44

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1785149)
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung schreibt aber:
"... entlang der Wertschöpfungskette (Uranabbau, Anreicherung, Transporte, Zwischen- und Endlagerung etc.) sowie dem beim Bau und Rückbau des Kraftwerkes selbst wird CO2 emittiert."

Und fallen solche Emissionen etwa beim Bau, Transport, Endlagerung von Windanlagen (z.B. nicht recyclebare Verbundwerkstoffrotoren), Waldrodungen, u.ä.m. nicht an? Ich schrieb ja nur, "CO2-frei Energie bereit stellen". Alles hat Vor- und Nachteile, darum ist ein Mix immer günstiger, als eine eingeschränkte Palette.

Johannespopannes 06.07.2025 21:02

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1785138)
Nun, PV wächst in China exponentiell also der Anteil an der Stromerzeugung, Wind immer noch stark, Atomkraft in Trippelschritten. Was glaubst Du, könnte nun verantwortlich sein. Es sind übrigens Fakenews daß unsere Wirtschaft nicht wachsen würde. Kohleverstromung und der CO2 Ausstoß dadurch ist deutlich gesunken, am stärksten übrigens nach der Abschaltung der letzten 3 Reaktoren vor 2 Jahren.

Also sind das hier fakenews wenn für 2024 -0,2% angegeben werden?
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pr...5_019_811.html

Gleichzeitig wurden in China 2024 ca. 30 GW an Kohle zugebaut - immerhin 70% der gesamten Welt. Knapp 100 GW sind in Bau.

Ich habe auch gar nichts dagegen, weiter EE auszubauen. Ich habe nur etwas gegen den deutschen Tunnelblick.

Zuletzt: Glaubst du wirklich, die Abschaltung der letzten KKW in Deutschland würde im Zusammenhang stehen mit einem Rückgang des CO2-Ausstoßes (2022: 1,9%)? Die CD-Verkäufe gingen auch um 17% zurück. Vielleicht lag es ja daran. Oder doch daran, dass durch einen milderen Winter und 10% verringerte Industrieproduktion die Gesamtenergie um 4,7% zurück ging? :Huhu:

Johannespopannes 06.07.2025 21:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785136)
Du reimst Dir da ordentlich was zusammen. Lies Dir doch mal was durch zu dem Thema oder befrage eine KI. Speziell was Klimaschutz kostet und was Nichtklimaschutz kosten wird.

Wo ist denn da was zusammengereimt? Ich habe angebrachte Zweifel, dass der Rest der Welt mitzieht.
Je mehr wir (Deutschland) in Klimaschutz investieren, desto stärker wird unser Wohlstand abnehmen. Wir haben es halt nicht alleine in der Hand. Es ist eine traurige Erkenntnis.
Wären wir das einzige Land der Welt, wäre ich sofort bei dir. Dann würde sogar der Kommunismus funktionieren. Sind wir aber nicht.

Klugschnacker 07.07.2025 06:34

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Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785154)
Je mehr wir (Deutschland) in Klimaschutz investieren, desto stärker wird unser Wohlstand abnehmen. Wir haben es halt nicht alleine in der Hand. Es ist eine traurige Erkenntnis.

Ich kann diese Haltung nicht von reinem Egoismus unterscheiden. Deshalb nehme ich Dir die Trauer auch nicht ab.

Lies diesen Satz bitte mal aus der Sicht von Afrika oder Indien: "Je mehr wir (Deutschland) in Klimaschutz investieren, desto stärker wird unser Wohlstand abnehmen." Wir gehören zu den reichsten Gesellschaften der Welt, fürchten aber um unsere Profite, wenn wir zusammen mit 196 Ländern der Welt gemäß des Pariser Abkommens daran arbeiten sollen, weniger Abgase in die Atmosphäre zu blasen. Lieber opfern wir das Weltklima und die Lebensqualität unserer Kinder und Enkel. Wohlwissend, dass diese mit doppelter Anstrengung werden leisten müssen, wovor wir uns heute gerne drücken möchten.

Du sagst bedauernd, wir hätten es "halt nicht alleine in der Hand", und verweist auf die Abgase anderer Länder. Zur Erinnerung: Wir gehören zu den Hauptverursachern der globalen Erwärmung. Es sind zum großen Teil unsere Abgase, die sich über Jahrzehnte in der Atmosphäre angesammelt haben. Wir sind dadurch reich geworden. Ginge es gerecht zu, dann müssten wir nun auch die Hauptlasten tragen, wenn es darum geht, die Folgen unseres Tuns zu beseitigen oder abzumildern. Ob uns das Geld und Wohlstand kostet, spielt ethisch betrachtet überhaupt keine Rolle.

Es ist unverschämt und egoistisch, wenn ausgerechnet wir als Hauptverursacher des Klimawandels nun auf andere Länder zeigen. Die meisten dieser Länder pusten pro Kopf nur einen Bruchteil dessen in die Luft, was wir uns genehmigen – aller jahrzehntelanger Warnungen zum Trotz. Die gespielte Trauer – wir würden ja gerne, aber die anderen ... leider, leider – ist einfach nur zum Kotzen.

Johannespopannes 07.07.2025 07:33

Welches andere Land steckt denn mindestens so starke Bemühungen in den Klimaschutz wie Deutschland? Ich meine nicht, welches Land weniger CO2 ausstößt, weil es zb besser geographische Bedingungen hat wie Norwegen oder Spanien.

Welches afrikanische Land ist denn bereit, auf den nicht vorhandenen Wohlstand zu verzichten? Oder tut Indien das?

Ganz am Anfang meiner Beiträge habe ich übrigens schon ein in meinen Augen realistisches Szenario beschrieben, wie wir weder das Weltklima, noch unsere Wohlstand opfern müssen.

Ansonsten kann ich dir versichern, dass mir die Zukunft unserer Kinder und Enkel nicht egal ist. Deshalb kritisiere ich auch die Klimapolitik, wie sie aktuell betrieben wird. Natürlich steht es dir zu, meine Einstellung zu kritisieren.

Ich fasse nochmal deine Gegenargumente zusammen:
Klimaneutralität steht im Grundgesetz.
Wir sind in gesellschaftlicher Verantwortung.
Du findest es zum Kotzen, wenn ich die Interessen zukünftiger Generationen anders einschätze als du.

Habe ich noch etwas wichtiges vergessen?

Klugschnacker 07.07.2025 07:52

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785170)
Welches afrikanische Land ist denn bereit, auf den nicht vorhandenen Wohlstand zu verzichten? Oder tut Indien das?

Es ist ein Unterschied, ob Katar oder Somalia auf etwas materiellen Wohlstand verzichten soll. Wenn Du das nicht verstehst, kann ich Dir auch nicht helfen.

Außerdem liegt der CO2-Ausstoß in Afrika pro Kopf bei der Hälfte, in Indien sogar nur bei einem Viertel im Vergleich zu Deutschland.

Das sind jeweils Zahlen für ein einzelnes Jahr. Addiert man die insgesamt über Jahrzehnte in die Luft geblasenen Treibhausgase, spielt Afrika überhaupt keine Rolle, während sich Deutschland pro Kopf an der Spitze befindet – zusammen mit den USA. Es ist unethisch, wenn wir Deutsche uns beim Klimaschutz mit Verweis auf Afrika oder Indien davonstehlen wollen.

Schwarzfahrer 07.07.2025 07:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785167)
Lies diesen Satz bitte mal aus der Sicht von Afrika oder Indien: "Je mehr wir (Deutschland) in Klimaschutz investieren, desto stärker wird unser Wohlstand abnehmen." Wir gehören zu den reichsten Gesellschaften der Welt, fürchten aber um unsere Profite, wenn wir zusammen mit 196 Ländern der Welt gemäß des Pariser Abkommens daran arbeiten sollen, weniger Abgase in die Atmosphäre zu blasen. Lieber opfern wir das Weltklima und die Lebensqualität unserer Kinder und Enkel. Wohlwissend, dass diese mit doppelter Anstrengung werden leisten müssen, wovor wir uns heute gerne drücken möchten.

ich glaube, daß viele es anders sehen: ohne Wohlstand und einer starken Wirtschaft können wir keinen nennenswerten Beitrag zur CO2-Emissionsminderung auf der Welt leisten, und schaden so mehr als wir nutzen. Wirmachen es ja eben nicht "zusammen mit 196 Ländern", sondern gehen einen Weg, den keiner so radikal betritt.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785167)
Du sagst bedauernd, wir hätten es "halt nicht alleine in der Hand", und verweist auf die Abgase anderer Länder. Zur Erinnerung: Wir gehören zu den Hauptverursachern der globalen Erwärmung. Es sind zum großen Teil unsere Abgase, die sich über Jahrzehnte in der Atmosphäre angesammelt haben. Wir sind dadurch reich geworden.

Deutschland ist nicht durch die Abgase reich geworden, sondern durch Arbeit und Erfindergeist, die Abgase waren ein ungünstiger Nebeneffekt. Deine moralisch argumentierende Darstellung erinnert mich etwas an das religiöse "wir sind Sünder, und haben dafür zu büßen".
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1785167)
Ginge es gerecht zu, dann müssten wir nun auch die Hauptlasten tragen, wenn es darum geht, die Folgen unseres Tuns zu beseitigen oder abzumildern. Ob uns das Geld und Wohlstand kostet, spielt ethisch betrachtet überhaupt keine Rolle.

Wenn es ums büßen geht, dann nicht, wenn es im Sinne einer Verantwortungsehtik geht, dann sehr wohl, denn wri können nur Verantwortung wahrnehmen im Sinne von Handeln und Verbessern, wenn wir auch die Mittel dafür haben. Wenn Deutschland seine Emissionen durch Deindustrialisierung und Wohlstansverlust senkt, wird auf der Welt nichts besser, die Emissionen werden nur anderswo stattfinden, wo die Menschen sich weniger durch die "Sünder-Logik" beeindrucken lassen. Es geht mir (oder Johannes) nicht um nichts tun, sondern das Richtige tun, Effektiveres tun.

Klugschnacker 07.07.2025 07:56

Zitat:

Zitat von Johannespopannes (Beitrag 1785170)
Habe ich noch etwas wichtiges vergessen?

Ja, die Hauptsache: Wir müssen mit den Treibhausgas-Emissionen runter auf Netto-Null, weil sich diese Gase über Jahrhunderte in der Atmosphäre ansammeln. Das gilt für uns genauso wie für alle anderen Länder. Was verstehst Du denn daran nicht?

Klugschnacker 07.07.2025 07:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1785173)
ohne Wohlstand und einer starken Wirtschaft können wir keinen nennenswerten Beitrag zur CO2-Emissionsminderung auf der Welt leisten, und schaden so mehr als wir nutzen. Wirmachen es ja eben nicht "zusammen mit 196 Ländern", sondern gehen einen Weg, den keiner so radikal betritt.

Seit 1990 haben wir die CO2-Emissionen halbiert. Währenddessen ist unsere Wirtschaft um 30% gewachsen.

Dein letzter Satz ist sachlich falsch; google das einfach mal. Ich empfinde Deinen mangelnden Kenntnisstand in dieser Debatte als sehr anstrengend.

StefanW. 07.07.2025 08:17

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1785150)
Und fallen solche Emissionen...

Ich argumentiere nirgendwo mit CO2-frei. Eines Deiner Argumente für den Weiterbetrieb von AKWs ist ständig die CO2-Freiheit des AKW-Stroms. Das stimmt aber nicht.

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Schätzungen gehen davon aus, das in 2028 22% des weltweit erzeugten Stroms für AI-Rechnenzentren draufgeht.
https://www.technologyreview.com/202...rint-big-tech/


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