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JENS-KLEVE 23.02.2022 09:20

Ich fände das 3fache als einmalige Zahlung fair. Oder wahlweise 10 Tage Bonusurlaub.

Mo77 23.02.2022 09:31

Warum sollen die einen staatlichen Bonus bekommen?
Die brauchen bessere betriebliche Lösungen, verlässliche Dienstpläne und gute tariflöhne.

Schwarzfahrer 23.02.2022 09:48

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1647442)
Kannst Du diese "These" belegen?

Langjährige Beobachtung/Erfahrung, nicht nur von mir sondern von drei Ärzten aus zwei Generationen in der Familie...Kannst Du sie widerlegen? (was willst Du mit den Anführungsstrichen bei These andeuten?)

Hafu 23.02.2022 09:52

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1647461)
Warum sollen die einen staatlichen Bonus bekommen?
Die brauchen bessere betriebliche Lösungen, verlässliche Dienstpläne und gute tariflöhne.

Das fände ich auch sinnvoll, wobei man natürlich auch um die Ecke denken und dann akzeptieren muss, dass Pflegeheimplätze dann erheblich teurer werden, als sie es ohnehin schon sind und noch mehr Pflegebedürftige nach Aufbrauch des eigenen Vermögens in die Grundsicherung abrutschen werden.

Lauterbach wolllte das im Bundeshaushalt für den Bonus vorgesehene Geld ursprünglich nur an PflegerInnen auf Covid-Intensivstationen verteilen, was bedeutet hätte dass von diesen jeder etwa 3000,-€ an Einmalzahlung bekommen hätte.

Danach meldete sich umgehend Verdi und andere Interessenvertretungen, um sich zu beschweren, warum sie vom Kuchen nichts abbekommen. Jetzt bekommen auch Hausmeister, Putzfrauen und Verwaltungsangestellte und auch PflegerInnen auf Nicht-Covid-Stationen voraussichtlich Geld (vorläufig aber nur wenn sie in der Altenpflege oder auf Krankenhäusern mit Covid-Beatmungsplätzen arbeiten).
Und natürlich gibt es Beschwerden von Ärzten, von Beschäftigten in Arztpraxen, von Mitarbeitern in Krankenhäusern ohne Covid-Intensivstation, die in der Pandemie auch starken Belastungen unterworfen sind, jetzt aber (vorläufig) leer ausgehen. Und durch die ohnehin bereits erfolte Umverteilung des Bonus von 1 Mrd Euro auf möglichst viele Schultern bleibt absehbar für den einzelnen immer weniger übrig. Und das Ganze wird auch (so wie schon der erste Pflegebonus im vergangenen Jahr ganz sicher keine Wirkung in Bezug auf höhere Attraktivität des Pflegeberufs entfalten).

Schwarzfahrer 23.02.2022 09:59

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1647428)
was anderes: die Bundesregierung hat einen Corona-"Pflegebonus" von (in der Spitze) 550 Euro beschlossen? als Einmalzahlung.

Geht's noch .... ist das alles?

m.

Das ist m.M.n. eine typische Alibi-Aktion aus der Politik, die medial suggerieren soll, daß man sich "kümmert". Für die Betroffenen ein Tropfen auf dem heißen Stein. Natürlich kann man sich für 550 € einmalig etwas gönnen - aber weder der Lebensstandard noch die Arbeitsbedingungen werden besser dadurch, also auch nicht die Bereitschaft, dabeizubleiben bzw. den Beruf zu ergreifen. Mo schreibt richtig:
Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1647461)
Die brauchen bessere betriebliche Lösungen, verlässliche Dienstpläne und gute Tariflöhne.

Ich würde es so formulieren: eine Aufwertung der Pflegeberufe sowohl finanziell als auch bzgl. Arbeitsbedingungen wäre wichtig, weil das am ende auch soziales Ansehen und somit Bereitschaft, es zu tun, erhöhen würden. Ich würde einerseits die Arbeitsbedingungen verbessern (z. B. Zeit/Patient erhöhen, Stichwort Personalschlüssel und Bürokratie), aber auch mehr Eigenverantwortung (gestaffelt nach Ausbildungstiefe) ermöglichen, weil das eines der wesentlichen Motivationsquellen ist in jeder Arbeit (also mehr Aktionen und Entscheidungen auch ohne einen Arzt erlauben). Das Ganze mit einer entsprechenden Tariferhöhung ergänzen (proportional muß es deutlich höher ausfallen, als z.B. bei Ärzten, um der höheren Verantwortung auch gerecht zu werden; ggf. auch mal eine Nullrunde bei Arztgehältern, um die Pflege besser zu stützen - das wäre mal eine Umverteilung, die ich nachvollziehen könnte).

sybenwurz 23.02.2022 10:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1647466)
Ich würde einerseits ...

Ja gut, ohne für die Firma Gewinne erwirtschaften zu müssen (und gelernt zu haben, wie weit man die Angestellten auspressen kann), kann man das natürlich leicht so sagen...

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1647463)
...mehr Pflegebedürftige nach Aufbrauch des eigenen Vermögens in die Grundsicherung abrutschen werden...

SCNR: also am besten bereits beim Autokauf weit vor der Pflegebedürftigkeit lieber etwas kürzer treten und von der Kohle etwas mehr für die Pflege zurücklegen...:Cheese:

Schwarzfahrer 23.02.2022 11:13

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1647476)
Ja gut, ohne für die Firma Gewinne erwirtschaften zu müssen (und gelernt zu haben, wie weit man die Angestellten auspressen kann), kann man das natürlich leicht so sagen...

Ich finde nicht, daß im Gesundheitswesen Gewinne erwirtschaftet (bzw. maximale Gewinne angestrebt) werden müssen; es sollte reichen, eine schwarze Null anzustreben. Wichtiger ist es, eine kontinuierliche, qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen, da es sich um eine grundlegende Infrastruktur handelt. Profitmaximierung mit hohen Risiken mag höchstens dort passen, wo es keinen breiten gesellschaftlichen Schaden anrichtet, wenn es schiefgeht (ob es sinnhaft ist, ist eine andere Frage).

Ich selbst arbeite in einem Bereich des Konzerns, wo dies auch nicht das Ziel ist (zentrale Forschung, kein "profit center" sondern "cost center"), und entsprechend auch keiner "ausgequetscht" wird, sondern wo man sich darauf beschränkt, die Ergebnisqualität über in hohes Maß an Eigenverantwortung, Motivation und Effizienz der Abläufe zu steigern. Übrigens sind nach meiner Beobachtung bei uns auch öfter die "profit center" am erfolgreichsten, die weniger auf Auspressen der Mitarbeiter und mehr auf flache Hierarchien und Motivation setzen (im Konzern gibt es Beispiele für beide Ansätze)

keko# 23.02.2022 12:16

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1647453)
Sie bekommt ja auch denselben. Das war ja nicht die Frage.

Aber wie hoch genau sollte er deiner Meinung nach sein?

Eine Eimalzahlung ist besser als nichts und ich würde sie natürlich auch nehmen, egal wie hoch.
Doch meist verpufft sie: man kauft irgendwas ein oder begleicht Schulden. Letztendlich geht das Geld dann in die bereits Besitzenden über.

Nachhaltiger wäre eine Gehaltserhöhung. Damit kann man eigenes Kapital aufbauen oder Werte schaffen. Schon eine Bruttoerhöhung um 50€ würde ausreichen, um monatlich für seine Kinder 25€ in einen ETF zu sparen. Das schafft langfristig Kapital und Werte.

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ein Beruf wegen einer Einmalzahlung attratkiver wird. Durchaus aber mit einer festen Gehaltserhöhung.


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