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Hafu 20.11.2020 10:03

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1567523)
Hat man denn genügend valide Zahlen, um Grippe mit Corona überhaupt zu vergleichen? Wie sind denn die Anteile von mild, schwer (KKH, Intensiv), tödlich der beiden Krankheiten?

Für Corona gibt's diese Zahlen und sie wurden nun wirklich oft genug in diesem Thread auch schon genannt.
Bei Gleichverteilung bezogen auf den deutschen Altersmix (und Länder mit vergleichbarer Altersstruktur) landen 5% der auf Covid-19 positiv Getesteten im Krankenhaus, 2% landen auf der Intensivstation und 0,3-0,5% der positiv Getesteten sterben.

Wenn, so wie im März und April sowie im August bis Anfang September überproportional viel junge Menschen infiziert werden, dann liegt die Hospitalisierungsquote und die Mortalität natürlich deutlich niedriger. Im März/April/ Mai war die Hospitalitsierungsquote bei 20%, Intensivquote bei 10% und Mortalität natürlich auch viel höher, aber das lag (rückblickend betrachtet) in erster Linie an einer zu großen Dunkelziffer wegen zu wenigen Tests und nicht daran, dass SARS-CoV-2 damals wesentlich gefährlicher war.

Influenzaviren unterscheiden sich von Saison zu Saison massiv, so dass man solche Zahlen nur getrennt für das jeweilige Jahr erheben kann. Die Influenza-Variante, die vor 100 Jahren für die Spanische Grippe verantwortlich war, dürfte vermutlich rund 10mal so gefährlich gewesen sein, wie SARS-Cov-2. Geschätzt rund 5%-10% der damals an Influenza Erkrankten starben auch daran und es gab damals auch nicht die bei SARS-Cov-2 zu beobachtende Altersabhängigkeit, sondern an der spanischen Grippe starben v.a. auch zig Millionen 20-40-jährige.

Dass das sich ständig verändernde Influenzavirus irgendwann nochmal in einer derart virulenten Variante wie vor 100 Jahren auftaucht, davor haben Epidemiologen seit Jahrzehnten Angst und das ist der Grund, warum es Institutionen wie das RKI in seiner aktuellen personellen Ausstattung überhaupt gibt und warum Deutschland schon seit fast 20 Jahren ein Infektionsschutzgesetz hat, das dem Gesundheitsministerium und der Regierung in bestimmten Situationen weitreichende Befugnisse erlaubt.

Schwarzfahrer 20.11.2020 10:08

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1567523)
Hat man denn genügend valide Zahlen, um Grippe mit Corona überhaupt zu vergleichen? Wie sind denn die Anteile von mild, schwer (KKH, Intensiv), tödlich der beiden Krankheiten?

Nein, denn auf Grippe wurde nie (und wird weiterhin nicht) mit einer auch nur vergleichbaren Intensität getestet, daher hat man als einzige Zahl die über Jahre stark schwankende Übersterblichkeit im Winter als Richtgröße. Im schlimmen Grippejahr 2017/18 wurden bei über 20.000 zusätzlichen, meist der Grippe zugeordneten Toten gerade mal ca. 1600 positive Grippetests gemacht. Für Grippe gibt es vor allem die Sentinel-Erfassungen, die als repräsentative (aber relativ kleine) Stichprobe gelten, und vom RKI kontinuierlich ausgewertet werden. Und zur Nachverfolgung, gerade bzgl. Folgeschäden habe ich bisher nur anekdotisches gehört ("kann auch zu nachhaltig einschränkenden Beschwerden führen" wie jede Infektionskrankheit), was nicht heißt, daß es nicht untersucht wurde.

aequitas 20.11.2020 10:12

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1567520)
Wenn du dann noch der Übersichtlichkeit halber zusammenfassen würdest, wann wir in diesen Jahren Maskengebot, Kontaktbeschränkungen und Schließungen von Schulen, Geschäften und Restaurants / Bars hatten, können wir anfangen die Zahlen zu vergleichen.

Gleichzeitig vergleichst du bzw. viele andere ständig die Zahl der Testpositiven, auch wenn diese Zahl dazu nur begrenzt taugt. Gerade die letzten Zahlen sind, wie durch u.a. Malte Kreutzfeldt veranschaulicht noch weniger zuverlässig als sowieso schon:

Wie häufig die Schnelltests verwendet werden, ist beim RKI aber nicht bekannt. „Eine Erfassung der nicht in Laboren durchgeführten Tests“ sei „aktuell nicht möglich“, teilte die Behörde der taz mit. Insofern wäre es auch denkbar, dass die Gesamtzahl der Coronatests gar nicht gesunken ist – sondern die Zunahme der Schnelltests den Rückgang bei den PCR-Tests ausgleicht oder sogar überkompensiert.

Verlässlichere Indikatoren als die Zahl der Neuinfektionen sind derzeit die Zahlen der Corona-Intensiv*pa*tien*t*in*nen und der Toten. Allerdings gibt es hier eine größere zeitliche Verzögerung, sodass Auswirkungen der jüngsten Beschränkungen bei diesen Werten noch nicht zu erwarten sind.

Diese Zahlen steigen zwar weiter an, aber deutlich langsamer als im Oktober: Auf den Intensivstationen liegen aktuell 3.588 Coronapatient*innen und damit 13 Prozent mehr als vor einer Woche. Die Zahl der im Zusammenhang mit Corona Verstorbenen liegt im 7-Tage-Mittel bei knapp 200 pro Tag; das sind 32 Prozent mehr als vor einer Woche.


Das habe ich auf den letzten Seiten bereits unzählige Male erklärt, wieso die Zahl der Testpositiven mit mehr Vorsicht interpretiert werden müssen:

1. Seit Oktober ein Anstieg der Tests um gute 40%, während
2. die Positivquoten weniger stark steigen.
3. Änderung der Teststrategie und dadurch gezieltere Testungen, evtl. aber auch höhere Dunkelziffer.
4. Hinzunahme der AG-Schnelltests, die ggf. Wegfall der PCR-Tests überkompensieren und dadurch mehr Testpositive aufzeigen.

Gleichzeitig stagnieren bzw. sinken andere Parameter und Kennzahlen. Nur isoliert diese eine Zahl zu betrachten ist mittlerweile tatsächlich irreführend.

Wir sind wie Wieler gesagt hat noch nicht über den Berg, aber nun sofort nach Verschärfungen zu schreien geht an den Zahlen vorbei und ist nichts weiter als plumper Aktionismus und Populismus. Wir brauchen schärfere Regeln in dem Sinne, dass empfindliche Bereiche geschützt werden. Dazu zählen vor allen Dingen Alten- und Pflegeheime bzw. generell der Schutz der Risikogruppe. In Schulen ist die Lage etwas entspannter und der Schaden der Schließungen wäre hier erheblich höher, als mehr Tests, Zugangskontrollen etc. in Alten-/Pflegeheimen.

p.s. Damit will ich nicht den unpassenden Vergleich von JamesTRI verteidigen, sondern die Gegenseite, die nur nach härteren Maßnahmen schreit ebenso zu differenzierterem Denken aufrufen, das sie sonst nur als Schild vor sich herschiebt.

Lucy89 20.11.2020 10:12

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1567534)
Was ist deine Interpretation ?

Eigentlich simpel: Der wirkt viel stärker als dass Maßnahmen wie geschlossene Schwimmbäder dagegen wirken könnten. Ich finde man liest einfach fast nichts darüber. Mein Gefühl sagt mir, selbst mit echt strikten Regeln kriegt man die Zahlen eben aus diesem Grund nicht richtig runter. Vielleicht hab ich aber auch einfach entsprechende Studien übersehen.

keko# 20.11.2020 10:17

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1567534)
Was ist deine Interpretation ?

Ich bin nicht gefragt, aber ich denke, dass ein Teil des Anstiegs auf die Jahreszeit zurück zu führen ist (und die veränderte Lebensweise) und somit kaum beeinflussbar ist. Wenn man das eingesteht, muss man nicht verzweifelt versuchen, Maßnahmen zu finden, um die Zahlen zu drücken und könnte z.B. dort, wo es gute Konzepte gibt, locker lassen. Neben sozialen Gesichtspunkten, dass möglicherweise die Menschen länger mitziehen, hätte dies auch den Vorteil, dass die wirtschaftlichen Folgen zumindest an manchen Stellen nicht so verehrend sein werden. Denn das alles muss ja letztendlich finanziert werden.

Hafu 20.11.2020 10:17

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1567544)
...
4. Hinzunahme der AG-Schnelltests, die ggf. Wegfall der PCR-Tests überkompensieren und dadurch mehr Testpositive aufzeigen.

...

positive AG-Schnelltests tauchen in der RKI-Statistik nicht auf. Das Argument ist also schlicht und ergreifend falsch.

Die vom RKI gemeldeten Covid-19-positiven beruhen einzig und alleine auf positiven PCR-TESTs.

aequitas 20.11.2020 10:19

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1567549)
positive AG-Schnelltests tauchen in der RKI-Statistik nicht auf. Das Argument ist also schlicht und ergreifend falsch.

Die vom RKI gemeldeten Covid-19-positiven beruhen einzig und alleine auf positiven PCR-TESTs.

Nein, du hast es wohl falsch verstanden.

Richtig liegst du damit, dass positive AG-Schnelltests nicht direkt in der RKI-Statistik auftauchen. Allerdings werden positive AG-Schnelltestergebnisse durch einen PCR-Test verifiziert. Insofern kann hier ggf. eine Überkompensation des Wegfalls der PCR-Tests vorliegen - man weiß es derzeit nur einfach nicht, da mal wieder Daten mangelhaft erhoben werden.

Adept 20.11.2020 10:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1567538)
Für Corona gibt's diese Zahlen und sie wurden nun wirklich oft genug in diesem Thread auch schon genannt.
Bei Gleichverteilung bezogen auf den deutschen Altersmix (und Länder mit vergleichbarer Altersstruktur) landen 5% der auf Covid-19 positiv Getesteten im Krankenhaus, 2% landen auf der Intensivstation und 0,3-0,5% der positiv Getesteten sterben.

Wenn, so wie im März und April sowie im August bis Anfang September überproportional viel junge Menschen infiziert werden, dann liegt die Hospitalisierungsquote und die Mortalität natürlich deutlich niedriger. Im März/April/ Mai war die Hospitalitsierungsquote bei 20%, Intensivquote bei 10% und Mortalität natürlich auch viel höher, aber das lag (rückblickend betrachtet) in erster Linie an einer zu großen Dunkelziffer wegen zu wenigen Tests und nicht daran, dass SARS-CoV-2 damals wesentlich gefährlicher war.

Influenzaviren unterscheiden sich von Saison zu Saison massiv, so dass man solche Zahlen nur getrennt für das jeweilige Jahr erheben kann. Die Influenza-Variante, die vor 100 Jahren für die Spanische Grippe verantwortlich war, dürfte vermutlich rund 10mal so gefährlich gewesen sein, wie SARS-Cov-2. Geschätzt rund 5%-10% der damals an Influenza Erkrankten starben auch daran und es gab damals auch nicht die bei SARS-Cov-2 zu beobachtende Altersabhängigkeit, sondern an der spanischen Grippe starben v.a. auch zig Millionen 20-40-jährige.

Dass das sich ständig verändernde Influenzavirus irgendwann nochmal in einer derart virulenten Variante wie vor 100 Jahren auftaucht, davor haben Epidemiologen seit Jahrzehnten Angst und das ist der Grund, warum es Institutionen wie das RKI in seiner aktuellen personellen Ausstattung überhaupt gibt und warum Deutschland schon seit fast 20 Jahren ein Infektionsschutzgesetz hat, das dem Gesundheitsministerium und der Regierung in bestimmten Situationen weitreichende Befugnisse erlaubt.

Ok danke.

Ich habe mal versucht, die Grippe in 2018 in D gegenüberzustellen, Quelle: https://influenza.rki.de/Saisonberichte/2018.pdf

Influenza 2018:
Tod: 12% (25.000 von 200.000)
Hospitalisierung: 22% (40.000)
Mild/Rest: 66% (165.000)

Corona Nov:
Tod: 0,5%
Hospitalisierung: 7%
Mild/Rest: 92%

Kann das sein???

aequitas 20.11.2020 10:29

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1567552)
Influenza 2018:
Tod: 12% (25.000 von 200.000)
Hospitalisierung: 22% (40.000)
Mild/Rest: 66% (165.000)

Corona Nov:
Tod: 0,5%
Hospitalisierung: 7%
Mild/Rest: 92%

Kann das sein???

Jain, da sich die Zahlen nur schwer vergleichen lassen. Auf die Grippe wird weit weniger getestet, sodass hier die Zahl zwangsläufig geringer ist. Außerdem gibt es für die Grippe eine weitaus höhere Grundimmunität und es gibt eine mehr oder weniger wirksame Impfung.

Schwarzfahrer 20.11.2020 10:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1567547)
... ich denke, dass ein Teil des Anstiegs auf die Jahreszeit zurück zu führen ist (und die veränderte Lebensweise) und somit kaum beeinflussbar ist. Wenn man das eingesteht, muss man nicht verzweifelt versuchen, Maßnahmen zu finden, um die Zahlen zu drücken und könnte z.B. dort, wo es gute Konzepte gibt, locker lassen. Neben sozialen Gesichtspunkten, dass möglicherweise die Menschen länger mitziehen, hätte dies auch den Vorteil, dass die wirtschaftlichen Folgen zumindest an manchen Stellen nicht so verehrend sein werden. Denn das alles muss ja letztendlich finanziert werden.

Ein solches Eingeständnis würde zwar zu einem rationaleren Umgang führen, indem man sich auf ein Leben mit dem Virus einrichtet, statt dem aussichtslosen Versuch, den Virus "auszuhungern", aber es würde wohl von den Verantwortungsträgern als Eingeständnis ihres Versagens angesehen werden, was die Einsicht noch lange verzögern wird.

Dabei bin ich überzeugt, daß eine Strategie, die die wirtschaftlichen und sozialen Kollateralschäden minimiert, und eine ehrliche Langfristperspektive für ein Leben mit dem Corona-Virus als eines von vielen anderen bietet, eine höhere "Compliance" in der Bevölkerung findet, d.h. die dafür sinnvollen (weniger tiefgreifenden) Maßnahmen würden eher akzeptiert und befolgt (und natürlich wird es dann Demos von denen geben, die für strenge Lockdowns plädieren...). Dazu gehört natürlich auch die Akzeptanz von einer gewissen Anzahl von Toten, wie bei anderen häufigen Todesursachen auch (die aber alle nicht täglich gezählt und gemeldet werden).

Nepumuk 20.11.2020 10:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1567556)
Ein solches Eingeständnis würde zwar zu einem rationaleren Umgang führen, indem man sich auf ein Leben mit dem Virus einrichtet, statt dem aussichtslosen Versuch, den Virus "auszuhungern", aber es würde wohl von den Verantwortungsträgern als Eingeständnis ihres Versagens angesehen werden, was die Einsicht noch lange verzögern wird.

Ich kann weder in Deutschland noch in einem anderen europäischen Land diesen "Versuch, den Virus "auszuhungern"," auch nur im Ansatz erkennen. Keine Ahnung wie du darauf kommst. Wenn ich das richtig sehen, verfolgen nur Inselstaaten wie Neuseeland oder Taiwan diese Strategie.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1567556)
Dabei bin ich überzeugt, daß eine Strategie, die die wirtschaftlichen und sozialen Kollateralschäden minimiert, und eine ehrliche Langfristperspektive für ein Leben mit dem Corona-Virus als eines von vielen anderen bietet, eine höhere "Compliance" in der Bevölkerung findet, ...

Damit beschreibst du ja recht gut die aktuelle Corona-Politik. Dann ist ja alles gut. :Huhu:

JamesTRI 20.11.2020 10:42

Könnt ihr euch noch erinnern ? Ich hatte doch hier meine Sportuhr Vo2max Aufzeichnungen veröffentlicht. Mit einem sehr guten Vo2max der dann stark abgefallen ist und sich bis Heute nicht erholt hat.

Ich vermutete ggf eine COV19 Infektion mit mildem Verlauf.

Jetzt noch ein weiteres Indiz. Seit ein paar Monaten stelle ich bei mir Haarausfall fest.

https://www.giessener-allgemeine.de/...-13934486.html

https://www.mdr.de/nachrichten/ratge...hrung-100.html

https://www.abendblatt.de/ratgeber/a...Phaenomen.html

Interessant. Die Antikörper verursachen diesen Haarausfall. Soll aber wohl nur temporär sein und sich dann nach ein paar Monaten wieder erholen.

Interessant.

Ich denke wirklich ich hatte es bereits also COV19.

Bemerkte irgendwann im Frühsommer/Frühling auch über gut 4 Wochen Atembeschwerden also leichte "Lungen"-schmerzen.

- Vo2max Wert gesunken
- Haarausfall
- leichte Atembeschwerden/Lungenschmerzen/Bronchienschmerzen

Ein Kollege von mir berichtete mir auch das er im März/April für kurze Zeit mal keinen Geruchs- und Geschmacksinn hatte. Der sitzt direkt neben mir im Büro.

Hafu 20.11.2020 10:43

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1567552)
Ok danke.

Ich habe mal versucht, die Grippe in 2018 in D gegenüberzustellen, Quelle: https://influenza.rki.de/Saisonberichte/2018.pdf

Influenza 2018:
Tod: 12% (25.000 von 200.000)
Hospitalisierung: 22% (40.000)
Mild/Rest: 66% (165.000)

Corona Nov:
Tod: 0,5%
Hospitalisierung: 7%
Mild/Rest: 92%

Kann das sein???

Die absoluten Zahlen der an Influenze Hospitalisierten und mit oder an Influenza im Krankenhaus Verstorbenen kann man sicher so glauben, denn wer mit Influenzaverdacht im Krankenhaus landet, wird auf alle Fälle auch auf Influenza getestet und taucht somit zu Recht in der Statisitik auf.

Die absoluten Hospitalisierungszahlen kann man gegebenenfalls somit auch mit Covid-19 vergleichen.

Aber die Prozentzahlen für Mortalität oder Hospitalisierungsquote sind auf keinen Fall vergleichbar, denn die Zahlen aus dem von dir verlikten Influenza-Report des RKI beziehen sich alleine auf labordiagnostisch gesicherte Influenzafälle. Auf Influenza getestet wude 2018 nur, wer typische Influenzasymptome hatte und wer starken Verdacht auf Vorliegen einer Influenza hatte (und selbst da bei weitem nicht alle, wie jeder Hausarzt und Internist bestätigen kann). Sämtliche milden Influenzaverläufe bleiben ungetestet und somit ungemeldet, so dass man keine Daten hat, wieviele Leute an einer milden Influenza 2018 erkrankt sind.

TRIPI 20.11.2020 10:57

Bei dieser ganzen Vergleicherei zwischen Grippe und Corona wird immer eines übersehen oder zumindest nicht betont: Wir hätten dann 2 Wellen gleichzeitig. Das würde mir schon völlig genügen als Grund dafür, Corona einzudämmen. Mal ganz unabhängig davon was nun schlimmer ist. Eine Erkältung im Winter nervt schon genug, da braucht es nicht noch einen Erreger. Und so wie es aussieht ist Corona so ansteckend dass es auch jeder bekommen hätte, mild oder schwer.

aequitas 20.11.2020 11:00

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1567564)
Bei dieser ganzen Vergleicherei zwischen Grippe und Corona wird immer eines übersehen oder zumindest nicht betont: Wir hätten dann 2 Wellen gleichzeitig. Das würde mir schon völlig genügen als Grund dafür, Corona einzudämmen. Mal ganz unabhängig davon was nun schlimmer ist. Eine Erkältung im Winter nervt schon genug, da braucht es nicht noch einen Erreger. Und so wie es aussieht ist Corona so ansteckend dass es auch jeder bekommen hätte, mild oder schwer.

Es behauptet doch niemand, zumindest niemand, den man ernstnehmen sollte, dass man es einfach so "laufen lassen" soll. Es braucht Maßnahmen, die gezielt ansetzen. Und das ist ein Punkt der durchaus diskutiert werden sollte. Man kann nicht mit allen Mitteln Corona eindämmen, sondern es bedarf eines verhältnismäßigen Eingriffs. Und dieses Verhältnis ist Grundlage zur Diskussion.

Hafu 20.11.2020 11:09

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1567550)
Nein, du hast es wohl falsch verstanden.

Richtig liegst du damit, dass positive AG-Schnelltests nicht direkt in der RKI-Statistik auftauchen. Allerdings werden positive AG-Schnelltestergebnisse durch einen PCR-Test verifiziert. Insofern kann hier ggf. eine Überkompensation des Wegfalls der PCR-Tests vorliegen - man weiß es derzeit nur einfach nicht, da mal wieder Daten mangelhaft erhoben werden.

inwiefern habe ich es deiner Meinung nach falsch verstanden? Ich tu mich wirklich schwer, dir in diesem Punkt zu folgen.

Ich finde auch keineswegs, dass "mal wieder Daten mangelhaft erhoben werden", sondern bin jedes mal aufs neue erfreut, wenn ich einen Blick in die RKI-Statistiken werfen, wie kleinteilig detailliert und transparent in Deutschland Daten erhoben werden und wie gut auch die Datenexperten des RKI von vornherein darauf hinweisen, wo der ein oder andere Datenpunkt nicht direkt mit der vorwoche verglichen werden kann, weil sich z. B. Testkriterien verändert haben oder z.B. statt 203 Großlabors in der einen Woche in der anderen Woche nur 189 Labors ihre Testanzahl und Positivquote gemeldet haben.

Selbstverständlich fallen durch die Nutzung von AG-Schnelltests ein paar verdachtsunabhängige teurere und aufwendigere PCR-Tests weg, aber gerade die absolute Anzahl der positiv getesteten Covid-19-Fälle ändert sich in der Statistik eben nicht, zumindest, wenn man Vertrauen in die Zuverlässigkeit der AG-Tests hat, denn wer im AG-Test auffällig ist ( und das sind wegen der hier bekannt hohen Quote an Falsch-Positiven von 1% bis zu 5% je nach Hersteller ) sehr viele, erhält ja eben doch einen PCR-Test und wird somit von der Meldestatistik zeitnah erfasst.

In Kalenderwoche 43 (also Mitte Oktober) hatten wir 1,409 Mio Tests pro Woche und eine Positivquote von 5 %. (damals waren noch praktisch keine AG-Tests verfügbar, weil sie erst wenige Tage vorher die Zulassung in Deutschland erhalten hatten)

In Kalenderwoche 46 (also letzte Woche) gab es 1,38 Mio PCR-Tests pro Woche und eine Positivquote von 9%.

Also erklär evt. mal anhand dieser konkreten Zahlen, für wie bedeutsam du die "Überkompensation" durch AG-Tests bei rückläufigen Testzahlen hältst.

zahnkranz 20.11.2020 11:15

ich habe hier wochenlang nicht reingeschaut, und es gibt noch immer diese Grippe-Covid-Diskussion :Nee: So langsam sollten doch alle Punkte ausdiskutiert worden sein...

Bockwuchst 20.11.2020 11:16

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1567544)
Gleichzeitig vergleichst du bzw. viele andere ständig die Zahl der Testpositiven, auch wenn diese Zahl dazu nur begrenzt taugt. Gerade die letzten Zahlen sind, wie durch u.a. Malte Kreutzfeldt veranschaulicht noch weniger zuverlässig als sowieso schon:

Wie häufig die Schnelltests verwendet werden, ist beim RKI aber nicht bekannt. „Eine Erfassung der nicht in Laboren durchgeführten Tests“ sei „aktuell nicht möglich“, teilte die Behörde der taz mit. Insofern wäre es auch denkbar, dass die Gesamtzahl der Coronatests gar nicht gesunken ist – sondern die Zunahme der Schnelltests den Rückgang bei den PCR-Tests ausgleicht oder sogar überkompensiert.

Verlässlichere Indikatoren als die Zahl der Neuinfektionen sind derzeit die Zahlen der Corona-Intensiv*pa*tien*t*in*nen und der Toten. Allerdings gibt es hier eine größere zeitliche Verzögerung, sodass Auswirkungen der jüngsten Beschränkungen bei diesen Werten noch nicht zu erwarten sind.

Diese Zahlen steigen zwar weiter an, aber deutlich langsamer als im Oktober: Auf den Intensivstationen liegen aktuell 3.588 Coronapatient*innen und damit 13 Prozent mehr als vor einer Woche. Die Zahl der im Zusammenhang mit Corona Verstorbenen liegt im 7-Tage-Mittel bei knapp 200 pro Tag; das sind 32 Prozent mehr als vor einer Woche.


Das habe ich auf den letzten Seiten bereits unzählige Male erklärt, wieso die Zahl der Testpositiven mit mehr Vorsicht interpretiert werden müssen:

1. Seit Oktober ein Anstieg der Tests um gute 40%, während
2. die Positivquoten weniger stark steigen.
3. Änderung der Teststrategie und dadurch gezieltere Testungen, evtl. aber auch höhere Dunkelziffer.
4. Hinzunahme der AG-Schnelltests, die ggf. Wegfall der PCR-Tests überkompensieren und dadurch mehr Testpositive aufzeigen.

Gleichzeitig stagnieren bzw. sinken andere Parameter und Kennzahlen. Nur isoliert diese eine Zahl zu betrachten ist mittlerweile tatsächlich irreführend.

Wir sind wie Wieler gesagt hat noch nicht über den Berg, aber nun sofort nach Verschärfungen zu schreien geht an den Zahlen vorbei und ist nichts weiter als plumper Aktionismus und Populismus. Wir brauchen schärfere Regeln in dem Sinne, dass empfindliche Bereiche geschützt werden. Dazu zählen vor allen Dingen Alten- und Pflegeheime bzw. generell der Schutz der Risikogruppe. In Schulen ist die Lage etwas entspannter und der Schaden der Schließungen wäre hier erheblich höher, als mehr Tests, Zugangskontrollen etc. in Alten-/Pflegeheimen.

p.s. Damit will ich nicht den unpassenden Vergleich von JamesTRI verteidigen, sondern die Gegenseite, die nur nach härteren Maßnahmen schreit ebenso zu differenzierterem Denken aufrufen, das sie sonst nur als Schild vor sich herschiebt.

Niemand den man ernst nehmen müsste, vergleicht Corona-Zahlen mit Grippe-Zahlen. Wo hast du das gesehen?
Die aktuellen Zahlen wurden doch jetzt wirklich in epischer Breite diskutiert. Ich habe ein oder 2 Seiten zurück sogar die Aussagen des von dir genannten Malte Kreutzfeld zusammengefasst. Momentan sind die Daten schwer zu interpretieren, weil sich meherere Dinge gelichzeitig ändern.

aequitas 20.11.2020 11:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1567568)
Also erklär evt. mal anhand dieser konkreten Zahlen, für wie bedeutsam du die "Überkompensation" durch AG-Tests bei rückläufigen Testzahlen hältst.

Dazu habe ich hier den Artikel von Malte Kreutzfeld verlinkt. Das RKI kann derzeit dazu keine Aussage treffen. Die Interpretation, ob Unter- oder Überschätzung kann derzeit nicht vorgenommen werden. Dieses Wissen ist dir wohl vorbehalten.

Nochmal anhand der Zahlen: PCR-Tests sinken zwar, da nur noch verdachtabhängig getestet wird. Gleichzeitig finden viele - ggf. sogar mehr - AG-Schnelltests statt. Wir haben es also evtl. sogar mit den selben Testzahlen zu tun, allerdings können diese derzeit nicht ausgewiesen werden, da sie schlicht nicht erhoben werden. Positive AG-Schnelltests werden durch eine PCR nachüberprüft (zu deiner These mit den Falsch-Positiven haben ich bisher keine Infos gefunden) und tauchen dann ggf. als PCR-Testpositive in der Statistik wieder auf. Es gibt also eine Selektion der Tests, da tendenziell nur Personen mit Symptomen getestet werden und positive Testergebniise aus den AG-Schnelltests hinzukomen. Dadurch KANN es eine Überkompensation geben. Die Zahlen sind allerdings nicht mehr vergleichbar, wir können anhand der neuen Testzahlen weniger sagen als noch vor ein paar Wochen bzw. erschwert sich die Interpretation. Zu allem weiteren: lies doch den verlinkten Text.

Edit: hier ein Text zu den Falsch-Positiven: Antigentests sind ungenauer als PCR-Tests, dafür liefern sie schnellere Ergebnisse. Eine Studie hat untersucht, ob Antigentests künftig das Ansteckungsrisiko besser klären können.
. Da gebe ich dir dann nachträglich recht, aber deshalb gibt es ja PCR-Nachtests. Und hier ist das Verhältnis zugunsten der Richtig-Positiven deutlich positiver als das der Falsch-Positiven.

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1567570)
Niemand den man ernst nehmen müsste, vergleicht Corona-Zahlen mit Grippe-Zahlen. Wo hast du das gesehen?
Die aktuellen Zahlen wurden doch jetzt wirklich in epischer Breite diskutiert. Ich habe ein oder 2 Seiten zurück sogar die Aussagen des von dir genannten Malte Kreutzfeld zusammengefasst. Momentan sind die Daten schwer zu interpretieren, weil sich meherere Dinge gelichzeitig ändern.

Wo habe ich was gesehen? Ich sagte: Corona- und Grippezahlen zu vergleichen ist Blödsinn, da sich diese Zahlen nicht so einfach vergleichen lassen. Wer dies tut, braucht nicht sonderlich ernstgenommen zu werden. Wo ich Vergleiche angemessen finde: beim betriebenen Aufwand und dem wahrgenommenen Risiko - ohne zu verharmlosen.

Und nochmal bzgl. der Zahlen: ja, das sehe ich genauso. Deshalb sage ich, dass sich auf dieser Grundlage keine verschärften Maßnahmen fordern lassen, da wir die Zahl nicht sinnvoll interpretieren können. Andere Parameter geben nämlich dezente Entwarnungszeichen.

Schwarzfahrer 20.11.2020 11:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1567556)
Dabei bin ich überzeugt, daß eine Strategie, die die wirtschaftlichen und sozialen Kollateralschäden minimiert, und eine ehrliche Langfristperspektive für ein Leben mit dem Corona-Virus als eines von vielen anderen bietet, eine höhere "Compliance" in der Bevölkerung findet,....

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1567557)
Damit beschreibst du ja recht gut die aktuelle Corona-Politik. Dann ist ja alles gut. :Huhu:

Merkwürdige Sicht. Wirschaftliche und soziale Kollateralschäden sind zunehmend deutlich, und sicher nicht minimiert. Und wenn es eine Langfristperspektive ist, daß wir auf unbestimmte Zeitspannen Gießkannen-Einschränkungen einführen, und diese ohne klare Zusammenhänge zu erkennen ständig weiter verschärfen oder lockern - dann haben wir ein sehr unterschiedliches Verständnis. Für mich ist Langfristperspektive und Strategie ein Vorgehen, das über Jahre hinweg konstant die Randbendingugen für das funktionieren aller gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Prozesse definiert um diese zu sichern, und das wegen natürlicher Schwankungen in der Prävelenz der Erkrankung nicht ständig geändert wird - so wie man mit allen anderen Infektionskrankheiten umgeht. Erst dann können sich die Menschen darauf einlassen, finde ich.

Adept 20.11.2020 11:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1567560)
Die absoluten Zahlen der an Influenze Hospitalisierten und mit oder an Influenza im Krankenhaus Verstorbenen kann man sicher so glauben, denn wer mit Influenzaverdacht im Krankenhaus landet, wird auf alle Fälle auch auf Influenza getestet und taucht somit zu Recht in der Statisitik auf.

Die absoluten Hospitalisierungszahlen kann man gegebenenfalls somit auch mit Covid-19 vergleichen.

Aber die Prozentzahlen für Mortalität oder Hospitalisierungsquote sind auf keinen Fall vergleichbar, denn die Zahlen aus dem von dir verlikten Influenza-Report des RKI beziehen sich alleine auf labordiagnostisch gesicherte Influenzafälle. Auf Influenza getestet wude 2018 nur, wer typische Influenzasymptome hatte und wer starken Verdacht auf Vorliegen einer Influenza hatte (und selbst da bei weitem nicht alle, wie jeder Hausarzt und Internist bestätigen kann). Sämtliche milden Influenzaverläufe bleiben ungetestet und somit ungemeldet, so dass man keine Daten hat, wieviele Leute an einer milden Influenza 2018 erkrankt sind.

Ok. Aber gilt das nicht auch für Corona? Haben wir da nicht auch u.U. eine hohe Dunkelziffer? Bei milden Verläufen von Corona wird idR. ja auch nicht getestet.

Ohne Frage ist die Testanzahl höher bei Corona. Aus statistischer Sicht hätte das aber keinen grossen Einfluss auf die Ratio "Mortalität", "schwer", "mild" zu den Gesamt-Positiv-Testfällen.

Sorry, dass ich nochmal nachhake, aber vielleicht mal interessant, ob Vergleich überhaupt möglich. :)

Kälteidiot 20.11.2020 11:48

Verständnisfrage:

wie ist das mit der Überkompensation gemeint?

Danke

sabine-g 20.11.2020 11:58

Covid 19 doch nicht aus China? Ich weiß nicht ob das schon irgendwer geschrieben hat. Hier nachzulesen

aequitas 20.11.2020 12:02

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1567577)
Verständnisfrage:

wie ist das mit der Überkompensation gemeint?

Danke

Hier der ursprüngliche Artikel von Malte Kreutzfeldt:

Wie häufig die Schnelltests verwendet werden, ist beim RKI aber nicht bekannt. „Eine Erfassung der nicht in Laboren durchgeführten Tests“ sei „aktuell nicht möglich“, teilte die Behörde der taz mit. Insofern wäre es auch denkbar, dass die Gesamtzahl der Coronatests gar nicht gesunken ist – sondern die Zunahme der Schnelltests den Rückgang bei den PCR-Tests ausgleicht oder sogar überkompensiert.

Einzelne Beispiele zeigen zumindest, dass die Schnelltests bereits in relevanter Zahl genutzt werden. So berichtete eine Berliner Hausarztpraxis, dass dort zuletzt fast so viele Schnelltests wie PCR-Tests durchgeführt worden. Und der mittelständische Wärmepumpen-Hersteller Stiebel-Eltron teilte mit, dass unter den Mit*arbei*ter*in*nen bisher 7 PCR-Tests pro Woche durchgeführt werden; zuletzt waren es stattdessen 26 Schnelltests in einer Woche.


Erklärungsversuch: die PCR-Testzahlen sinken, da sich die Teststrategie und -kriterien seit 02.11/11.11 geändert haben. Gleichzeitig werden mehr AG-Schnelltests durchgeführt. Hier hat man keine genauen Zahlen. Es könnte jedoch sein, dass zwar weniger PCR-Test durchgeführt werden, dafür umso mehr AG-Schnelltests. Wenn letztere positiv ausfallen, dann wird ein PCR-Test nachgeholt. Somit könnte (!) es sein, dass es so scheint, dass wir mehr Testpositive bei weniger Tests haben, obwohl sich einige Tests aufgrund der Nicht-Erhebung nicht in der Statistik abbilden. Sinnvoll interpretieren lässt es sich allerdings nicht, sondern es lassen sich nur Hypothesen bilden. Selbst das RKI sagt für den Situationsbericht vom vergangenen Mittwoch, dass die Zahl nicht mehr mit der Vorwoche verglichen werden kann.

keko# 20.11.2020 12:10

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1567557)
Ich kann weder in Deutschland noch in einem anderen europäischen Land diesen "Versuch, den Virus "auszuhungern"," auch nur im Ansatz erkennen. Keine Ahnung wie du darauf kommst. Wenn ich das richtig sehen, verfolgen nur Inselstaaten wie Neuseeland oder Taiwan diese Strategie.

Naja, immerhin bekommt man in den Hauptnachrichten seit Monaten als erstes die Todeszahlen in Verbindung mit Corona präsentiert.

LidlRacer 20.11.2020 12:18

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1567491)
Nanana ...
Wer sollte an solch Beeinflussung denn ein Interesse haben ?

Jeder Vernünftige sollte Interesse haben, dass sich möglichst viele impfen lassen, um das Scheißvirus zu besiegen.

Hafu 20.11.2020 12:22

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1567576)
Ok. Aber gilt das nicht auch für Corona? Haben wir da nicht auch u.U. eine hohe Dunkelziffer? Bei milden Verläufen von Corona wird idR. ja auch nicht getestet.
...

Bei sARS-CoV-2 gibt es (im Gegensatz zu influenza ) durchaus großangelegte Querschnittsstudien, bei denen ganz Bevölkerungsgruppen verdachtsunabhängig erfasst werden und es gibt im Rahmen von einzelnen Ausbruchsgeschehen auch immer wieder Reihentests.

Ein Beispiel ist die hier im Thread schon thematisierte Untersuchung einer sehr großen Anzahl von KITA-Kinder und aller Kita-Betreuerinnen im September im Großraum Frankfurt (13000 Proben mit gerade mal 2 positiven Fällen).

In Bayern z.B. ist es bei hoher Inzidenzzahl vorgeschrieben, dass einmal wöchentlich alle Krankenhausmitarbeiter und alle Altenheimmitarbeiter mit PCR getestet werden müssen.

Bei diesen Indikationslosen Reihentestungen ist die Positivquote weitaus geringer als bei herkömmlichen Tests entsprechend der RKI-Kriterien. Vor diesem Hintergrund ist (IMHO) die Dunkelziffer bei Corona in Deutschland aktuell nicht übermäßig hoch.

Trimichi 20.11.2020 12:24

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1567584)
Jeder Vernünftige sollte Interesse haben, dass sich möglichst viele impfen lassen, um das Scheißvirus zu besiegen.

Jeder, der gesund ist, sollte das Virus ignorieren, dieses Possen- und Narrenspiel genießen und sich nicht impfen lassen. Wozu auch?

Und wer sich impfen lassen möchte, der soll sich gegen

- Hepatitis A
- Hepatitis B
- Hepatitis C
- Grippe
- Erkältung
- Influenza
- usw.

impfen lassen. So dass gleich mal eine Tausi (1000,- EUR) ausgegeben worden ist.

- und gegen Dummheit.

The latte is most of importance. Ganz wichtig. Wobei, manche sind ja immun. Wie gegen das Virus. ... :)

Kälteidiot 20.11.2020 12:27

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1567581)
Hier der ursprüngliche Artikel von Malte Kreutzfeldt:
[url="https://taz.de/Entscheidungen-anhand-von-Coronazahlen/!5730033/"]...

nur Hypothesen bilden. Selbst das RKI sagt für den Situationsbericht vom vergangenen Mittwoch, dass die Zahl nicht mehr mit der Vorwoche verglichen werden kann.

ok danke, das hatte ich überlesen.

Adept 20.11.2020 12:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1567586)
Bei sARS-CoV-2 gibt es (im Gegensatz zu influenza ) durchaus großangelegte Querschnittsstudien, bei denen ganz Bevölkerungsgruppen verdachtsunabhängig erfasst werden und es gibt im Rahmen von einzelnen Ausbruchsgeschehen auch immer wieder Reihentests.

Ein Beispiel ist die hier im Thread schon thematisierte Untersuchung einer sehr großen Anzahl von KITA-Kinder und aller Kita-Betreuerinnen im September im Großraum Frankfurt (13000 Proben mit gerade mal 2 positiven Fällen).

In Bayern z.B. ist es bei hoher Inzidenzzahl vorgeschrieben, dass einmal wöchentlich alle Krankenhausmitarbeiter und alle Altenheimmitarbeiter mit PCR getestet werden müssen.

Bei diesen Indikationslosen Reihentestungen ist die Positivquote weitaus geringer als bei herkömmlichen Tests entsprechend der RKI-Kriterien. Vor diesem Hintergrund ist (IMHO) die Dunkelziffer bei Corona in Deutschland aktuell nicht übermäßig hoch.

Indikationslose Tests würden in der Tat einen Hinweis auf die Dunkelziffer von Corona geben. Aber da es lokale Hotspots gibt, also die Unterschiede in den Regionen sehr hoch sind, ist die Zahl nur bedingt aussagekräftig.

Bleibt noch die Dunkelziffer bei der Grippe, die noch unbekannter ist. Alles sehr komplex! :o

Also vielleicht doch besser die Absolutzahlen der Toten und schweren Verläufe (KKH, Intenstiv) zu nehmen, weil die Basis fehlt?

Influenza 2018:
Todesfälle: 25.000
Schwere Fälle: 40.000

Corona 2020:
Todesfälle: 15.000
Schwere Fälle: ca. 100.000 ???

Flow 20.11.2020 12:48

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1567584)
Jeder Vernünftige sollte Interesse haben, dass sich möglichst viele impfen lassen, um das Scheißvirus zu besiegen.

Wie es aktuell um das Interesse steht, hatte ich gestern verlinkt :
Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1567324)
Neue Studie zur Impfbereitschaft (aktuell, nach Pharma-Meldungen der letzten Woche)

Zurückhaltung in der Öffentlichkeit gegenüber einem COVID-19-Impfstoff wächst – länderübergreifend
Zitat:

Laut einer aktuellen Kantar Studie ist eher eine Minderheit der Bevölkerung in den führenden Volkswirtschaften „definitiv“ bereit, sich mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wenn dieser verfügbar ist.

Canumarama brachte eine Beeinflussung dieses Interesses ins Spiel ...

MattF 20.11.2020 12:51

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1567592)

Influenza 2018:
Todesfälle: 25.000
Schwere Fälle: 40.000

Corona 2020:
Todesfälle: 15.000
Schwere Fälle: ca. 100.000 ???


D.h. unsere Massnahmen sind so erfolgreich, dass wir mit den Massnahmen den Corona Ausbruch auf normales Grippeniveau reduziert haben.

Trimichi 20.11.2020 12:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1567426)

Problematisch sehe ich, dass es keine Langzeituntersuchungen gibt.

Sehr gut, welche frohe Kunde. Dann geht das von dem "Spast mit der Plexiglasbrille" hierzulande organisiert Narrenspiel in Kooperation mit den Geldgierigen der Pharmakonzere noch sehr lange weiter. Weil es keine Zulassungen geben wird.

Angst schüren, Panik verbreiten vor dem gefährlichen Killervirus. Die Zahl der Depressiven steigt, ein Frohlocken geht durch die Pharmakonzerne, bald kommt es zu Nervenzusammenbrüchen, ist ja auch bald Weihnachten, die Kasse klingelt. Schön auch, dass man das Volk permanent enttäuscht, wie unsere Mutti Angela, die ja sagt, Mitte Dezember gibt es einen, den Impfstoff. Sehr schön, eine weitere Enttäuschung steht bevor. Einwandfreie Demoralisierung. Und das Virus?

Das Virus mutiert, wie all die anderen Grippe-Viren auch, und schon bald brauchen wir keine 202 sondern 2002 Impfstoffe, Pillen, Tabletten, und raus darf man gar nicht mehr, der Thymus von Jugendlichen und jungen Erwachsenen muss verkümmern, und diese so erzeugten Wohlstandscoronakinder werden schon mit einer kleinen Birkenpollenallergie auf der Intensivstation liegen! Herrlich.

Hat man in den staatlichen Schulen vorerst Arbeiter für Industrieanalgen erzeugt, nun aber IT'ler, so werden künftig Corona-Menschen erzeugt, denn mit Herz-Lungen-Maschinen und Desinfektionsmitteln, Pillen und dem Pharma-Zeugs lässt sich noch viel mehr verdienen als mit IT.

;)

Adept 20.11.2020 12:57

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1567595)
D.h. unsere Massnahmen sind so erfolgreich, dass wir mit den Massnahmen den Corona Ausbruch auf normales Grippeniveau reduziert haben.

Infektiöser ist Corona auf jeden Fall! Denn durch die Massnahmen gibt es kaum (schwere) Grippefälle, aber (schwere) Corona-Fälle gibt es schon einige. Man kann durch die Dunkelziffer ja die leichten Fälle nicht miteinander vergleichen.

Bockwuchst 20.11.2020 13:04

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1567592)
Indikationslose Tests würden in der Tat einen Hinweis auf die Dunkelziffer von Corona geben. Aber da es lokale Hotspots gibt, also die Unterschiede in den Regionen sehr hoch sind, ist die Zahl nur bedingt aussagekräftig.

Bleibt noch die Dunkelziffer bei der Grippe, die noch unbekannter ist. Alles sehr komplex! :o

Also vielleicht doch besser die Absolutzahlen der Toten und schweren Verläufe (KKH, Intenstiv) zu nehmen, weil die Basis fehlt?

Influenza 2018:
Todesfälle: 25.000
Schwere Fälle: 40.000

Corona 2020:
Todesfälle: 15.000
Schwere Fälle: ca. 100.000 ???


Ich werd jetzt gleich unhöflich wenn ich das noch oft lesen muss. Die Grippetoten 2018 sind eine Hochrechnung. Durch Test bestätigte waren es nur 1600. Das müsste doch irgendwann auch der letzte Honk mal irgendwo gelesen haben.
Der Vergleich dießer beiden Zahle ist darüber hinaus dermaßen sinnlos, weil es gegen die Grippe natürlich auch keine Maßnahmen wie Maske, Lockdown und Ähnliches gab.
Es macht überhaupt keinen Sinn diese Zahlen gegenüberzustellen.

Hafu 20.11.2020 13:04

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1567595)
D.h. unsere Massnahmen sind so erfolgreich, dass wir mit den Massnahmen den Corona Ausbruch auf normales Grippeniveau reduziert haben.

Nein, weil erstens das Jahr 2020 noch längst nicht beendet ist, weil zweitens 2018 alles andere als ein normales Grippejahr gewesen ist, sondern ein Katastrophen-Influenzajahr mit im Gipfel der Epidemie herrschender absoluter Notlage des Gesundheitswesens mit überfüllten Krankenhäusern und Intensivstationen, die so eigentlich nie entreten sollte und weil drittens oben die Übersterblichkeitszahlen mit getesteten Covid-19-Totenzahlen verglichen werden, was natürlich auch nicht zulässig ist.

Wenn man den Vergleich durchführen möchte, dann sollte man abwarten, bis man für 2020 die Covid-19-Übersterblichkeit in Deutschland zuverlässig ermitteln kann.

Da durch die Lockdown-Maßnahmen, die es 2018 nicht gegeben hat, auch die Unfallsterblichkeit und Influenzasterblichkeit stark gesunken ist, wäre es durchaus denkbar, dass die Übersterblichkeit durch Covid-19 sich wegen der Überlagerung vieler Einzeleffekte nicht so eindeutig aus den Sterbekurven herauslesen lässt, wie es für Influenza 2018 gelungen ist.

JamesTRI 20.11.2020 13:11

Ich bin froh, siehe mein Beitrag von Heute früh, das ich offensichtlich bereits immunisiert bin. Ich spare mir den Antikörpertest. Es ist offensichtlich das die Strategie der Immunisierung die Beste ist und ich bin glücklich das ich mich anscheinend bereits infiziert und somit immunisiert habe (Beitrag von Heute früh).

Zu schweren Verläufen: Das ist natürlich tragisch. Aber stellt sich die Frage ob die Betroffenen nicht eh bei der nächsten Grippe auch einen schweren Verlauf bekommen hätten.

Stefan 20.11.2020 13:14

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1567587)
Jeder, der gesund ist, sollte das Virus ignorieren,..

Weil?
Komm mir nicht mit "ist nur ein Schnupfen". Ich habe inzwischen drei (ohne Vorerkrankungen, Nichtraucher, sportlich) Fälle im Bekanntenkreis (16, 32, 40), bei denen es deutlich mehr ist.

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1567596)
Sehr gut, welche frohe Kunde. Dann geht das von dem "Spast mit der Plexiglasbrille" hierzulande organisiert Narrenspiel....

Ist das Niveau, auf welchem wir hier diskutieren wollen?

Zitat:

Zitat von JamesTRI (Beitrag 1567604)
Ich bin froh, siehe mein Beitrag von Heute früh, das ich offensichtlich bereits immunisiert bin.

Evtl. überdenkst Du Deine Wortwahl. Schon in mehreren Threads war die Ausgangslage vage und Deine Schlussfolgerung daraus "eindeutig", "zertifiziert" oder "offensichtlich".

Nepumuk 20.11.2020 13:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1567575)
Merkwürdige Sicht. Wirschaftliche und soziale Kollateralschäden sind zunehmend deutlich, und sicher nicht minimiert. Und wenn es eine Langfristperspektive ist, daß wir auf unbestimmte Zeitspannen Gießkannen-Einschränkungen einführen, und diese ohne klare Zusammenhänge zu erkennen ständig weiter verschärfen oder lockern - dann haben wir ein sehr unterschiedliches Verständnis. Für mich ist Langfristperspektive und Strategie ein Vorgehen, das über Jahre hinweg konstant die Randbendingugen für das funktionieren aller gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Prozesse definiert um diese zu sichern, und das wegen natürlicher Schwankungen in der Prävelenz der Erkrankung nicht ständig geändert wird - so wie man mit allen anderen Infektionskrankheiten umgeht. Erst dann können sich die Menschen darauf einlassen, finde ich.

Klingt ja alles super. Aber wie stellst du dir das vor? Wir haben es mit einem neuen Virus zu tun, das man noch nicht genau kennt. Wir lernen ständig dazu, probieren Dinge aus, manche funktionieren, manchen nicht. Dadurch wird man ständiger schlauer und versucht die Maßnahmen flexibel anzupassen.
Wie stellst du dir das eine Langfristperspektive über mehrere Jahre vor? Wer soll denn jetzt entscheiden, was in x Jahren gilt? Das ist doch eine Illusion, die kein Politiker erfüllen kann.
Fakt ist, die Politik versucht, die wirtschaftlichen und sozialen Schäden zu minimieren. Deswegen sind nur manche Branchen von Einschränkungen (z.B. Touristik, Gastro, Künstler) betroffen, aber ein Großteil der Wirtschaft kann voll weiter arbeiten. Deswegen haben wir auch keine harten Lockdown, sondern nur Kontaktbeschränkungen.
Dafür nehmen wir eine recht hohen Anzahl von Infizierten, Erkrankten und Toten in kaufen, leben als damit, genau wie von dir gefordert.
Sich zum aktuellen Stand für Jahre auf bestimmte Maßnahmen festzulegen, wie von dir gefordert, macht einfach keinen Sinn. Vielleicht sollte man den Menschen eher beibringen, dass Wandel und Unsicherheit das Normal ist und Konstanz und Kontinuität die Ausnahme. Und eben nicht anders herum, wie dir das scheinbar vorschwebt.

TRIPI 20.11.2020 13:21

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1567565)
Es behauptet doch niemand, zumindest niemand, den man ernstnehmen sollte, dass man es einfach so "laufen lassen" soll. Es braucht Maßnahmen, die gezielt ansetzen. Und das ist ein Punkt der durchaus diskutiert werden sollte. Man kann nicht mit allen Mitteln Corona eindämmen, sondern es bedarf eines verhältnismäßigen Eingriffs. Und dieses Verhältnis ist Grundlage zur Diskussion.

Du warst nicht gemeint, keine Sorge. Das war eher an die Leute die Du für nicht ernstnehmenswert erachtest, falls es das Wort gibt:Maso:


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