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LidlRacer 01.02.2022 01:04

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1644086)
Gibt es irgendwo eine Aufschlüssel7ng was er sich unter den verschiedenen Farben konkret an Massnahmen vorstellt, im verlinktrn blog post kann ich nichts finden

Gute Frage! Das ist natürlich ein nicht unwesentlicher Punkt. Man kann nicht einfach sagen: Szenario x ist am besten, weil es die niedrigsten Fallzahlen und die niedrigste Belastung des Gesundheitssystems hat. Natürlich müssen die "Kosten" in Form der dazu nötigen Maßnahmen in die Beurteilung einfließen.
Ich habe leider auch nicht konkret gesehen, welche Maßnahmen er exakt für dieses oder jenes Szenario als nötig annimmt. Wahrscheinlich hat er das auch nicht im Detail konkretisiert.

Aber grundsätzlich scheint mir, dass es nie gut ist, die Entwicklung erst mal frei aus dem Ruder laufen zu lassen, um sie dann von sehr hohem Niveau mit sehr harten Maßnahmen (oder mit weniger harten Maßnahmen und sehr langer Dauer) wieder mühsam unter Kontrolle zu bringen.
Ganz so krass ist die momentane Entwicklung ja auch nicht. Die Wand/Welle ist bei uns im Vergleich zu anderen Ländern schon spürbar gedämpft. Aber man lässt sie doch ziemlich lang laufen.
Das funktioniert m.E. derzeit nur einigermaßen gut, weil das Infektionsgeschehen sich bisher auf jüngere Altersklassen konzentriert. Ich hoffe, dass das so bleibt, fürchte aber, dass das auch noch grob schief gehen kann. Und man muss hoffen, dass in den unteren Altersklassen nicht allzu starke Langzeitfolgen auftreten.

Um dieses Risiko nicht einzugehen, würde ich schon noch die eine oder andere Verschärfung erwägen, bzw. hätte sie mir besser früher gewünscht, um uns dem Szenario lila zumindest anzunähern. Auf niedrigem Niveau sind für den gleichen R-Wert (z.B. 0,7) schwächere Maßnahmen nötig als auf hohem Niveau, wo Testkapazitäten an ihre Grenze stoßen, die Dunkelziffer steigt, und Nachverfolgungen kaum noch funktionieren.

welfe 01.02.2022 06:14

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1644007)
Es geht ja nicht darum, dem Schüler jeden Morgen freizustellen, ob er in Schule gehen oder lieber im Schlafanzug vor dem Rechner sitzen will oder es ihm uu überlassen, ob er Mathe lieber morgens um 8:00 oder abends um 22:00 anschauen will.

Es geht darum, zu überlegen, wie man einen möglichst umfassenden Schulunterricht auch in Pandemiezeiten aufrechterhalten und dennoch das persönliche Risiko für den einzelnen Schüler reduzieren kann. Und hier, das ist zumindest mein Eindruck, hat man lange nichts gemacht bzw. gehofft, nichts mehr machen zu müssen.

Im Fall unseres Sohne wurde z.B. weitgehend eine Standardunterrichtsstunde abgehalten, bei der er über Notebook mit Kamera zugeschaltet war. Ich vermute, der Zusatzaufwand für den Lehrer war bis auf die Vorbereitung der Hardware und die Einladung der Schüler nicht sehr groß (kann mich aber auch täuschen). Für ihn war das tausendmal besser als zu Hause allein bzw. mit den Eltern zusammen Arbeitsblätter durchzuarbeiten.

M.

Wenn die Eltern die Wahl haben (Aussetzen des Präsenzunterrichts), habe ich Doppelbeschulung - von 8 bis 15 Uhr in der Schule und danach zuhause „etwas einstellen“ (was ja auch erst mal digitalisiert werden muss). „Zuschalten“ ginge nur, wenn alle Räume eine Kamera usw hätten (wir haben EINEN solchen Raum) UND wenn die Eltern zuhause darauf achten, dass sich das Kind auch dazu schaltet. Setzt auch voraus, dass das Kind Ruhe und ein Endgerät hat und willens und motiviert ist. Und seine Bücher zuhause hat - nicht immer der Fall bei plötzlicher Quarantäne.
Unsere Sechstklässler haben seit Anfang des Jahres ein schulisches Tablet; da sind nur die Bücher in Englisch, Deutsch und Mathe drauf. Wir Lehrer haben nach wie vor nur unsere eigenen Geräte.
Wir haben inzwischen Internet, aber nur in drei Räumen und auch nur mit Glück und so langsam, dass jeder Lehrer über mobile Daten ins Netz geht. Über die Hälfte unserer Räume hat noch eine grüne Tafel…
Und dann sind da noch Eltern, die mit dem Quarantänekind in Urlaub fliegen „der darf nicht in die Schule“.

Helios 01.02.2022 07:30

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1644086)
Gibt es irgendwo eine Aufschlüssel7ng was er sich unter den verschiedenen Farben konkret an Massnahmen vorstellt, im verlinktrn blog post kann ich nichts finden

m.

im geposteten Bild von Lidl (1 über Deinen Post) ist die Legende ganz rechts außen

Ich darf erinnern, Eingriffe wie Lockdown und Schulen/Kita's zu, waren politisch nicht erwünscht und von den Beteiligten massivst abgelehnt worden.

Matthias75 01.02.2022 08:07

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1644088)
Wenn die Eltern die Wahl haben (Aussetzen des Präsenzunterrichts), habe ich Doppelbeschulung - von 8 bis 15 Uhr in der Schule und danach zuhause „etwas einstellen“ (was ja auch erst mal digitalisiert werden muss).

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich genau das nicht will.

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1644088)
„Zuschalten“ ginge nur, wenn alle Räume eine Kamera usw hätten (wir haben EINEN solchen Raum) UND wenn die Eltern zuhause darauf achten, dass sich das Kind auch dazu schaltet. Setzt auch voraus, dass das Kind Ruhe und ein Endgerät hat und willens und motiviert ist. Und seine Bücher zuhause hat - nicht immer der Fall bei plötzlicher Quarantäne.
Unsere Sechstklässler haben seit Anfang des Jahres ein schulisches Tablet; da sind nur die Bücher in Englisch, Deutsch und Mathe drauf. Wir Lehrer haben nach wie vor nur unsere eigenen Geräte.
Wir haben inzwischen Internet, aber nur in drei Räumen und auch nur mit Glück und so langsam, dass jeder Lehrer über mobile Daten ins Netz geht. Über die Hälfte unserer Räume hat noch eine grüne Tafel…

Das sind doch genau die Punkte, die ich meine. Man hatte ausreichend Zeit, um Schulen und Lehrer hardwaretechnisch ausreichend auszustatten. Man hat die Möglichkeiten nur nicht genutzt. Warum, kann ich nicht sagen. Meine Vermutung ist, dass man gehofft hatte, dass wir schneller wieder in die Normalität zurück kommen und es dann nicht mehr nötig ist.

Und nochmal: Das ist keine Kritik an Lehrern. Wir haben z.B. das Glück, eine sehr engagierte Klassenlehrerin zu haben. Die kann aber auch nur mit dem arbeiten, was sie zur Verfügung gestellt bekommt.

Die Kritik richtet sich an die verantwortlichen Behörden und Ministerien. Wenn man nicht in der Lage ist, in zwei Jahren Pandemie zumindest grundlegende Voraussetzungen zu schaffen, sind alle Beteuerungen, wie wichtig die Kinder und deren Ausbildung/Erziehung sind, nur Lippenbekenntnisse.

M.

merz 01.02.2022 08:08

Zu Paessler: Ich hab die Legende gesehen, aber das besagt ja nichts konkretes - was unterscheidet einen lockdown (was genau hat der Autor damit im Sin?) von einem lockdown light?

Anderes Beispiel: man kann ja eine kleine Wellenlinie ins Diagramm legen, die „gegensteuern, immer unter 500“ darstellen soll. Man fragt sich dann aber wie das konkret gehen soll usf.

m.

keko# 01.02.2022 08:16

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1644095)
....

Die Kritik richtet sich an die verantwortlichen Behörden und Ministerien. Wenn man nicht in der Lage ist, in zwei Jahren Pandemie zumindest grundlegende Voraussetzungen zu schaffen, sind alle Beteuerungen, wie wichtig die Kinder und deren Ausbildung/Erziehung sind, nur Lippenbekenntnisse.

M.

Wie ich oben schon erwähnte: Bis Ende des Sommers 2021 wurde in BaWü nicht mal ein Drittel des Geldes, das von Bund und Ländern für den Digitalpakt zur Verfügung gestellt wurde, von den Schulen abgerufen.

Und nun? :-((

keko# 01.02.2022 08:24

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1644095)
...
Und nochmal: Das ist keine Kritik an Lehrern. Wir haben z.B. das Glück, eine sehr engagierte Klassenlehrerin zu haben. Die kann aber auch nur mit dem arbeiten, was sie zur Verfügung gestellt bekommt. ...

Da du scheinbar noch kleine Kinder hast: du kannst dich in deiner Klasse als Elternvertreter aufstellen und wählen lassen. Dann hast du direkten "Zugriff" auf den Rektor der Schule und ein gewisses Gewicht. Normalerweise stossen Initiativen aus der Elternschaft auf ein offenes Ohr (Ich war 10 Jahre lang Elternvertreter).

Hast du derartiges schon probiert?

:Huhu:

Matthias75 01.02.2022 08:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1644098)
Wie ich oben schon erwähnte: Bis Ende des Sommers 2021 wurde in BaWü nicht mal ein Drittel des Geldes, das von Bund und Ländern für den Digitalpakt zur Verfügung gestellt wurde, von den Schulen abgerufen.

Und nun? :-((

Was willst du von mir dazu hören? Mangels Detailwissen der schulen und des entsprechenden Fördersystems kann ich dazu nicht viel sagen.

Es scheint aber immer noch so zu sein, dass in vielen Schulen grundlegende Voraussetzungen fehlen. Überlässt man es jetzt jeder Schule selbst, Anträge zu stellen oder sollte man nicht vielleicht einfach mal eine Bestandsaufnahme machen und zumindest eine (einheitliche) grundlegende Infrastruktur an allen Schule bereitstellen?

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1644100)
Da du scheinbar noch kleine Kinder hast: du kannst dich in deiner Klasse als Elternvertreter aufstellen und wählen lassen. Dann hast du direkten "Zugriff" auf den Rektor der Schule und ein gewisses Gewicht. Normalerweise stossen Initiativen aus der Elternschaft auf ein offenes Ohr (Ich war 10 Jahre lang Elternvertreter).

Hast du derartiges schon probiert?

:Huhu:

Wie schon gesagt, glaube ich nicht, dass das Problem an der Schule selbst liegt. zumindest bei uns scheint man sehr engagiert zu sein, den Schulbetrieb - im sinne der Schüler - weitgehend aufrecht erhalten. Und ja, der Draht zur Schulleitung ist zumindest indirekt vorhanden und wird auch genutzt.

M.


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