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Schwarzfahrer 15.04.2025 13:58

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1779651)
Wenn fast 50 % eines Jahrganges bis zum Abitur heute beschult werden im Unterschied zu vor 50 Jahren ca. 12 % (Zahlen aus dem Kopf), steigt insgesamt die Bildungs(schul)zeit eines Jahrganges und des Volkes.

Danke, jetzt verstehe ich was Du meinst. Kam echt nicht drauf. Ich glaube aber nicht, daß mehr Bildungsschulzeit automatisch mehr Bildungsniveau bzw. -qualität für den Einzelnen bedeutet.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1779651)
Im Prinzip kann jeder mit einem durchschnittlichen IQ das Abi schaffen.

Das sehe ich anders. Abitur sollte m.M.n. der Nachweis eines überdurchschnittlichen Bildungs- und Leistungsniveaus sein, so habe ich es traditionell mitbekommen. Wenn es den Durchschnitt spiegelt, senkt schon dieser Anspruch das Niveau.

Es kann ja auch jeder gesunde Erwachsene 42 km zurücklegen; früher war Zielschluß bei 4 Stunden, inzwischen bei 6 Stunden - nicht weil mehr Leute einen Marathon schaffen, sondern damit mehr Leute einen Marathon schaffen.

keko# 15.04.2025 14:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1779657)
Das sehe ich anders. Abitur sollte m.M.n. der Nachweis eines überdurchschnittlichen Bildungs- und Leistungsniveaus sein, so habe ich es traditionell mitbekommen. Wenn es den Durchschnitt spiegelt, senkt schon dieser Anspruch das Niveau.

...

IQ 100 ist Durchschnitt und das reicht für das Abi. Das war schon immer so.
Intelligenz wird meist überbewertet. Fast wichtiger sind Rahmenbedingungen.

Schwarzfahrer 15.04.2025 14:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1779658)
IQ 100 ist Durchschnitt und das reicht für das Abi. Das war schon immer so.
Intelligenz wird meist überbewertet. Fast wichtiger sind Rahmenbedingungen.

"Intelligenz ist nur das was ein Intelligenztest misst" (Zitat einer Psychologin aus dem Kinderzentrum München). Es ist m.M.n. kein richtiges Maß, um die erforderlichen Fähigkeiten eines Abiturienten ausreichend zu beschreiben. Diese Fähigkeiten schließen m.M.n. sicher auch Intelligenz, aber auch Bildung, Antrieb, komplexes Denken, Eigenständigkeit u.v.a.m. ein. Rahmenbedingungen mache den Erwerb dieser Fähigkeiten leichter, aber die grundlegende und nicht veränderbare Rahmenbedingung ist immer noch der Anteil, den die Person ab Geburt genetisch mitbekommen hat.

Aber vielleicht liegt unsere Diskrepanz auch schon in den benutzten Worten begründet: "Abitur" kommt von lat. abire, weggehen - das drückt einfach den Schulabschluss aus, ohne Erwartung an irgendeine Leistung oder ein Niveau. In Österreich heißt es matura, und wie das ungarische Pendant drückt es so eine gewisse Reife aus, die nachzuweisen ist - was einen höheren Anspruch impliziert.

Trimichi 15.04.2025 14:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1779660)
"Intelligenz ist nur das was ein Intelligenztest misst" (Zitat einer Psychologin aus dem Kinderzentrum München). E

Das ist eine Floskel für Erstsemester an der Uni und steht in jedem Lehrbuch auf den ersten Seiten. Eher als Lockermacher gedacht für ein schwieriges Thema. Ohne Vertiefungen geht es ebne nicht.

by the way: Der IQ ist bei 100 normal (im Rahmen eine Standardnormalverteilung). Ich wage sehr zu bezweifeln dass, dass das für das Abitur reicht in Bayern. Für leicht für eine 4,0. Dann besser gleich bei der Müllabfuhr bewerben. Oder BWL studieren. Das geht ja ohne jeglichen NC.

Was Intelligenz ist wissen nur wenige. In Erlangen gibt es z.B. über volle 2 Semester eine Vorlesung was denn Intelligenz ist. Und hier muss man eben sattelfest in Philosophie sein, alles andere hat keinen Wert? Daher lesen, denken, lesen, Vertiefung und das Handwerkszeug nutzen und anwenden, Mathematik und Statistik sicher beherrschen können. Und dann wieder vertiefen, Methoden, Mathematik und eben auch Kurse in Philosophie belegt haben.

Brechen wir es wieder in die Erstsemestervorlesung runter:

Kinder haben stehts einen EQ dazwischen geschaltet, nennt sich Entwicklungsquotient. Soviel zu dieser Kinderpsychologin aus München. Das ist nur normal, da Kinder sehr stark abweichen auf Grund von Reifung. Es gibt zum Beispiel den HAWI-E in der Version HAWI-K, und hier ist der EQ eben entscheidend, also wie viele Aufgaben kann das Kind in seiner Alterskohorte lösen. Bzw nicht lösen. Wenn also ein Kind altersgemäße Aufgaben nicht lösnen kann ist dessen. I nicht gemindert wie bei Erwachsenen, wegen des EQ. Umgekehrt nicht erhöht, wenn es Aufgaben der nächsten Kohorte lösen kann. Bei Kleinkindern von I. zu sprechen ist quasi genau so als würde behauptet junge Hunde und Katzen sind intelligent weil sie im Alter von 9 bis 10 Jahren sprechen können.

Wenn man von Stern und Binet keine Ahnung hat und nicht mal den Amelang und Bartussek gelesen hat.

Nur als grobe Orientierung: vor 12 Jahren eine I. zu messen macht keinen Sinn.

Das Piaget Stufenmodell gliedert den kognitiven Entwicklungsprozess von Kindern in vier Stufen, die in unumkehrbarer Abfolge aufeinander aufbauen: 1. die sensomotorische Stufe, 2. die präoperationale Stufe, 3. die Stufe der konkreten Operation und 4. die formaloperationale Stufe. Die vierte Stufe, die formal-operationale Stufe, weist keine Altersbegrenzung auf. Piagets Stufenmodell zeigt die kognitive Entwicklung von Kindern als konsistenten und kulturell unabhängigen Prozess.

Ergänzend: Stufe 4 ab 12 Jahren. Steht nicht auf Wiki

Nach Essen zu rufen halte ich nicht für eine Intelligenzleistung. Oder nach neuen Smartboards. Ebenso wenig wie Stubenreinheit. Es widerspricht auch dem Begriff der Intelligenz. Auch wer Laufen lernt ist nicht intelligent. Nennt sich Reifung. Oder auf einem Stuhl ruhig sitzen kann. Erstmal muss die formal-operative Stufe sitzen. Soziale Intelligenz und emotionale Intelligenz sind Modeerscheinungen, das stimmt, haben allerdings nichts mit Intelligenz zu tun. Das darf ich klarstellen. Und, ja richtig, kann man nicht messen. Geistige Leistungen hingegen schon. Anders ausgedrückt, macht es also keinen Sinn, Noten abzuschaffen.

Soviel zu Grönemeyers "kinder an die Macht", ja, sie wissen wirklich nicht was sie tun. Weil sie gar nicht wissen können, um was es geht. Ohne formal-operationale Kognitionen. Wenn ich also (12-127) :5 z.B. nicht rechnen kann brauche ich mich nicht über Intelligenz unterhalten. Ebenso wenig, wer nicht in vier Sätzen präzise beschreiben kann was ein Flugzeug ist. So das dieses andere verstehen können und daher wissen, was ein Flugzeug ist, wie es funktioniert und aussieht.

Und da kommt auch der Ganze Mist her: Computer, KI, Digitaliserung, all das nimmt man unserem Nachwuchs ab, aber dann mosern, wenn ins Ausland verlagert wird. Für solche Taugenichtse wird eben kein Lohn bezahlt ein ordentlicher. Deswegen: Müllabfuhr. Oder das ganz durch noch mehr IT unterstüzten. Das ist dann quasi wirklich intelligent. ;)

Ist nur eine Postion im Elfenbeiturm, sicher.

Roini 15.04.2025 14:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1779657)

Es kann ja auch jeder gesunde Erwachsene 42 km zurücklegen; früher war Zielschluß bei 4 Stunden, inzwischen bei 6 Stunden - nicht weil mehr Leute einen Marathon schaffen, sondern damit mehr Leute einen Marathon schaffen.

Bei welchem Marathon galt den früher ein Zielschluss nach 4 Stunden?

Weder Google noch die KI konnten mir da jetzt weiterhelfen...:Blumen:

Siebenschwein 15.04.2025 15:01

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1779663)
Bei welchem Marathon galt den früher ein Zielschluss nach 4 Stunden?

Weder Google noch die KI konnten mir da jetzt weiterhelfen...:Blumen:

Hurra! Ich bin schlauer als die KI :)

...und es war noch krasser als Ihr alle dachtet:

"1977: Beginn der „Leipzig Marathon“-Serie
...
Das Ziel ist 5 Stunden statt wie bisher üblich 3 Stunden. geöffnet."


https://news.germanroadraces.de/der-leipzig-marathon-von-den-ddr-meisterschaften-in-den-50er-jahren-bis-zur-wende-marathon-als-leistungs-und-volkssportereignis-teil-2/#:~:text=Das%20Ziel%20ist%205%20Stunden,ge%C3%B6ff net.&text=Erstmalig%20erhalten%20die%20Sieger%20de r%20Altersklassen%20DDR%2DMeistertitel.

Roini 15.04.2025 15:28

Danke :Blumen:

Ich habe die Aussage von Schwarzfahrer aber eher so verstanden, dass früher (wo alles besser war und wir ständig Bäume ausgerissen haben wo keine waren) mehr oder weniger alle Marathons einen Zielschluss bei 4 Stunden hatten.

svenio 15.04.2025 15:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1779660)
Diese Fähigkeiten schließen m.M.n. sicher auch Intelligenz, aber auch Bildung, Antrieb, komplexes Denken, Eigenständigkeit u.v.a.m. ein. Rahmenbedingungen mache den Erwerb dieser Fähigkeiten leichter, aber die grundlegende und nicht veränderbare Rahmenbedingung ist immer noch der Anteil, den die Person ab Geburt genetisch mitbekommen hat.

Ich denke, insbesondere die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Bis in die 90er Jahre hinein wurden Kinder nicht auf das Gymnasium geschickt, weil die Eltern sich 13 Schuljahre nicht leisten konnten. Die Kinder sollten nach Hauptschul- oder spätestens Realschulabschluss eigenes Geld verdienen. Mädchen auf dem Gymnasium waren verschwendet, man braucht kein Abitur, um den Haushalt zu führen.

Ich vermute, das geistige Potential zum Bestehen der Abiturprüfungen hat sich über die letzten Generationen deutlich weniger verändert als die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.


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