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Schwarzfahrer 20.12.2024 12:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767296)
Es ist rechter Populismus, für komplexe Probleme simple Lösungen zu behaupten. Das Ziel dabei ist nicht die Lösung des Problems, sondern die Diskreditierung der politischen Verhältnisse, in unserem Fall die liberale Demokratie. Die angebliche Sorge um unsere Stromerzeugung oder um den CO2-Ausstoß ist vorgeschoben und dient nur als politisches Fahrzeug ans rechte Ufer.

Ich wüßte nicht, daß ich etwas als eine "einfache Lösung" propagiert hätte. Ich weise auf Widersprüche hin, und speziell bei diesem Thema auf eine vertane möglichkeit, die Emissionen niedriger zu halten. Die Unterstellung, daß Kritik an dem Grünen Weg gleich ein politisch rechtes Ziel verfolgt, halte ich für polemisch und von den Inhalten ablenkend.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767296)
Klimaschutz wird in praktisch allen entwickelten Nationen stark vorangetrieben. Das geschieht weder aus "ideologischer Verbohrtheit" noch aus "Dummheit".

Ja, aber auf sehr unterschiedliche Weise, und kaum ein anderes Land untergräbt die bezahlbare Versorgungssicherheit so effektiv, wie der deutsche Weg. Meine Kritik gilt primär nicht dem Ziel, sondern den Ausführungsdetails. Als Methodiker stört mich jedes Projekt, das die Ziele nicht möglichst effektiv ansteuert.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767296)
Auch bei der Kontroverse um die Kernenergie ... gibt (es) gut nachvollziehbare Argumente für beide Seiten.

Da stimme ich Dir zu. Darum fällt auch ein pauschal-eindeutiges Verwerfen oder eine eindeutige Bevorzugung gleichermaßen schwer, es kann nur unter Nennung der präferierten und geopferten Aspekte und Ziele getan werden.

tandem65 20.12.2024 12:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767323)
Jeder, der meint, daß es keinen nennenswerten Einfluß auf den Pfad zu netto-null-emission hat, daß wir die 30 % CO2-freie Stromproduktion aus 2010 aufgegeben haben, und daher die Abschaltung aller KKW zu diesen Zielen nicht im Widerspruch steht.


Ich habe tatsächlich ganz konkret gefragt wen konkret Du meinst der den Zusammenhang & Widerspruch nicht erkennt. Das hier ist nur eine recht präzise Umschreibung, was nicht bedeutet daß Du auch jemanden gefunden hast.:Huhu:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767323)
Nachvollziehbar fände ich eine grüne Stellungnahme etwa im Sinne von "wir wissen, daß es eine deutliche Verzögerung der CO2-Ziele bedeutet, aber die Reduzierung der extremen Risiken durch Kernkraft war und ist uns wichtiger und dringender als die Klimaziele".


Also Du beziehst Dich ja auf die Abschaltung der AKW in/ab 2011. Da müsste natürlich die CDU/CSU & FDP auch eine entprechende Stellungnahme veröffentlichen die das ebenso beschlossen haben.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767323)
Herumgeeiere daß es irgendwie wirtschaftlich sinnvoll zu rechnen sei, und für die CO2-bilanz quasi egal.

Hierfür einen Beleg daß das so oder so ähnlich von jemandem kommuniziert wird?

Klugschnacker 20.12.2024 12:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767328)
Natürlich ist der intermittierende Betrieb von Kern- und Kohlekraftwerken unwirtschaftlich (und auch zu träge, um Lücken schnell zu schließen). Nur ist ein Dauer-Grundlastbetrieb im Vergleich deutlich günstiger je kWh. Das Modell, auf Dauerversorgung aus Wind und Sonne zu hoffen, und bei Lücken irgendwie zu stopfen ist halt am Ende offenbar oft teurer.

Die Atomkraftwerke in Deutschland sind für eine begrenzte Laufzeit konzipiert und genehmigt. Diese Laufzeit wäre so oder so jetzt ausgelaufen. Für neue Atomkraftwerke gibt es weder potentielle Betreiber noch eine politische Akzeptanz.

Folglich kannst Du nicht für die kommenden Jahre, also für die Zukunft, mit Atomkraft argumentieren, außer in rein hypothetischer Hinsicht.

Wir machen das mit erneuerbaren Energien plus Gaskraftwerke. Letztere sollen mittelfristig Wasserstoff verbrennen können (sofern nicht Speicherlösungen ihnen den Rang ablaufen).

Harm 20.12.2024 12:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767323)
J...., als das Herumgeeiere daß es irgendwie wirtschaftlich sinnvoll zu rechnen sei, und für die CO2-bilanz quasi egal.

Nennen uns doch bitte ein einziges Zitat von Kernkraftgegnern, die behaupten, der Atomausstieg habe keinen (negativen) Einfluss auf die CO2 Bilanz?

Was in der Diskussion um die Kernkraft übrigens komplett untergeht und meines Wissens nur von erfahrenen Physikern angesprochen wird, ist der Einfluss von Kernkraftreaktoren (und auch Fusionsreaktoren) auf die Wärmebilanz.
Thermische Energie-Kraftwerke können wir uns aufgrund der Klima-Erwärmung nämlich auch nicht mehr leisten. Von daher macht die so gepriesene "Technologieoffenheit" in Bezug auf Kernkraft überhaupt keinen Sinn!

TriVet 20.12.2024 13:13

Passend dazu:


Falschinformationen über deutsche Stromtarife und Stromimporte


In Japan wird die deutsche Energiewende derzeit stark kritisiert. Es wird mit weit übertriebenen und falschen Behauptungen geworben, etwa, dass die Industriestrompreise so hoch seien, dass große Unternehmen gezwungen seien, das Land zu verlassen, oder dass Deutschland nach dem Ausstieg aus der Atomkraft nun massiv Strom aus Reaktoren in Nachbarländern importiere. Es stimmt, dass Deutschland bei seiner Energiewende vor Herausforderungen steht, aber das Land macht Fortschritte. In Deutschland erreichte der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch im ersten Halbjahr 2024 57 %. Wenn Deutschland sein Ziel erreicht, diesen Anteil bis 2030 auf 80 % zu erhöhen, wird die Abhängigkeit von teuren fossilen Brennstoffen verringert und die aktuellen Probleme können überwunden werden.
In einer Zeit, in der Japans nächster strategischer Energieplan heftig debattiert wird, ist die tendenziöse Darstellung komplexer Fakten zur Verbreitung unbegründeter Ängste kein Zufall und kann verschiedenen Zwecken dienen, etwa der Förderung oder Diskriminierung bestimmter Technologien zur Stromerzeugung. Eine faire und gut informierte Energiedebatte verdient Besseres.

Schwarzfahrer 20.12.2024 13:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767331)
Die Atomkraftwerke in Deutschland sind für eine begrenzte Laufzeit konzipiert und genehmigt. Diese Laufzeit wäre so oder so jetzt ausgelaufen. Für neue Atomkraftwerke gibt es weder potentielle Betreiber noch eine politische Akzeptanz.

Folglich kannst Du nicht für die kommenden Jahre, also für die Zukunft, mit Atomkraft argumentieren, außer in rein hypothetischer Hinsicht.

Die Laufzeiten sind bei noch laufenden Kraftwerken oft noch ausehnbar (auf jeden fall viel eher bezahlbar, als neue zu bauen). Ansonsten argumentiere ich jetzt gar nicht primär für die Zukunft hierzulande, das ist in D eh hinfällig (anderswo kann es noch viel bewirken, wir werden sehen), sondern mit der vertanen Chance von mindestens 15 Jahren gut 30 % CO2-freiem Strom in Deutschland. Zusammen mit den aktuell 60 % EE im Strombereich könnten heute mit KKW auch locker über 80 % CO2-frei im Strommix sein, hätte man sie nicht abgeschaltet.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767331)
Wir machen das mit erneuerbaren Energien plus Gaskraftwerke. Letztere sollen mittelfristig Wasserstoff verbrennen können (sofern nicht Speicherlösungen ihnen den Rang ablaufen).

Die Idee verstehe ich gut, nur sehe ich wenig konkretes dazu am Horizont: es fehlt aktuell sowohl an Investoren für die benötigten Kraftwerke, als auch an ausreichend bezahlbarem grünen Wasserstoff in absehbarer Zeit. Mal sehen, was die Zukunft bringt. In meinem EnBW-Artikel steht eine Aussage, die ich nachvollziehen kann: EE ausbauen sollte erst weitergehen, wenn die "Backupstruktur" (Gaskraftwerke) und Netzausbau dafür vorhanden bzw. im gleichen Tempo mit ausgebaut werden. Dann wird ein Schuh draus.

Schwarzfahrer 20.12.2024 13:33

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1767333)
Was in der Diskussion um die Kernkraft übrigens komplett untergeht und meines Wissens nur von erfahrenen Physikern angesprochen wird, ist der Einfluss von Kernkraftreaktoren (und auch Fusionsreaktoren) auf die Wärmebilanz.
Thermische Energie-Kraftwerke können wir uns aufgrund der Klima-Erwärmung nämlich auch nicht mehr leisten.

Daß thermische Kraftwerke ein Problem bzgl. Wärmeemission haben, ist nicht neu, und im Kontext ihres Einflusses auf Gewässer schon lange diskutiert (die Wassertemperatur des Neckars beim Eberbacher Triathlon im September ist leider auch gesunken, nachdem Obrigheim abgeschaltet wurde :Cheese: ). Ist halt auch ein Thema unter vielen, und nicht gleich ein K.O.-Kriterium, ebenso, wie der seltener diskutierte Einfluß von Windparks auf das lokale Klima dahinter (Änderungen von Luftfeuchte, Niederschlagsmengen, u.a.m.). Sind für mich beides Themen, die berücksichtigt werden müssen, und möglicherweise durch entsprechende Lösungen bzw. Mengenbegrenzung handhabbar sein dürften, auch wenn sie ohne bewußte Kontrolle ggf. Schäden verursachen können.

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1767333)
Von daher macht die so gepriesene "Technologieoffenheit" in Bezug auf Kernkraft überhaupt keinen Sinn!

Technologieoffenheit heißt nicht, daß man alles unbedingt macht, sondern nur das man nichts von vornherein auf Grund eines Aspektes ausschließt, sondern verschiedene Lösungen für Anwender/Gebiete/Nutzungsarten ermöglicht, und davon die umgesetzt werden, die jeweils zu den lokalen Prioritäten und Anforderungen passen, und sich wirtschaftlich durchsetzen können.

Klugschnacker 20.12.2024 13:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767339)
Daß thermische Kraftwerke ein Problem bzgl. Wärmeemission haben, ist nicht neu, und im Kontext ihres Einflusses auf Gewässer schon lange diskutiert […] Ist halt auch ein Thema unter vielen, und nicht gleich ein K.O.-Kriterium...

Für die französischen Kernkraftwerke offensichtlich schon.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767339)
... ebenso, wie der seltener diskutierte Einfluß von Windparks auf das lokale Klima dahinter (Änderungen von Luftfeuchte, Niederschlagsmengen, u.a.m.).

Hier steigt argumentativ etwas Nebel auf, finde ich. Vielleicht schaust Du Dir nochmal einen Kühlturm an, was da an Wasserdampf rauskommt. Den Vergleich mit der Wirkung von Windrädern auf das "Klima" in der Umgebung kannst Du unmöglich ernst meinen!


tandem65 20.12.2024 14:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767336)
Die Laufzeiten sind bei noch laufenden Kraftwerken oft noch ausehnbar (auf jeden fall viel eher bezahlbar, als neue zu bauen). Ansonsten argumentiere ich jetzt gar nicht primär für die Zukunft hierzulande, das ist in D eh hinfällig (anderswo kann es noch viel bewirken, wir werden sehen), sondern mit der vertanen Chance von mindestens 15 Jahren gut 30 % CO2-freiem Strom in Deutschland. Zusammen mit den aktuell 60 % EE im Strombereich könnten heute mit KKW auch locker über 80 % CO2-frei im Strommix sein, hätte man sie nicht abgeschaltet.

Ja das hilft immens über vertane Chancen zu jammern. Die 80% CO2 frei die wir mit den AKW haben könnten existieren auch nur in Deinem Kopf. Du ignorierst dabei eben daß AKW am schlechtesten zu Erneuerbarer Energie passen. Viele Kohlekraftwerke laufen durchaus noch zur Fernwärmeerzeugung. Das lässt sich nicht 1 zu 1 durch über die Republik sparsam verteilte AKW ersetzen. Dein eher bezahlbar für die Verlängerung impliziert aber eben auch daß für einen Weiterbetrieb Investitionen nötig gewesen wären, daß das dann Kostenneutral gewesen wäre halte ich für eine gewagte These, bei dem der immer auf Bezahlbarkeit hinweist.
Wie aber auch immer, Du instrumentalisierst Deine Kritik als Kritik an der grünen Ideologie und gehst nonchalant darüber hinweg daß der wieder vorgezogene Ausstieg auch von der Regierung unter CDU/CSU & FDP beschlossen wurde.
Das ist unlauter!

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767336)
Die Idee verstehe ich gut, nur sehe ich wenig konkretes dazu am Horizont: es fehlt aktuell sowohl an Investoren für die benötigten Kraftwerke, als auch an ausreichend bezahlbarem grünen Wasserstoff in absehbarer Zeit. Mal sehen, was die Zukunft bringt. In meinem EnBW-Artikel steht eine Aussage, die ich nachvollziehen kann: EE ausbauen sollte erst weitergehen, wenn die "Backupstruktur" (Gaskraftwerke) und Netzausbau dafür vorhanden bzw. im gleichen Tempo mit ausgebaut werden. Dann wird ein Schuh draus.

Das ist schon in Ordnung daß Du nicht am Horizont siehst, das bedeutet aber nicht daß da nichts wäre.
Ich habe ja vorhin schon geschrieben, das neue Kraftwerksicherungsgesetz, jetzt scheint es amtlich zu sein, wurde gerade blockiert. ich kann schon mal spoilern, nicht von den Grünen.
Ohne entsprechende Gesetze gibt es da auch keine konkreten Bewerbungen für den bau entsprechender Gaskraftwerke.
Ansonsten ist es ja Unfug den Ausbau von EE gewaltsam stoppen zu wollen wenn die Marktteilnehmer das machen. Wo bleibt denn da Dein der markt soll entscheiden?
Übrigens, je mehr EE vorhanden sind desto rentabler rechnen sich die Speicherlösungen weil ja der Strom billiger gekauft werden kann und den grünen Wasserstoff willst Du ja auch irgendwo herbekommen woher wenn nicht aus billigen, weil überschüssigen EE? Da hast Du ein Henne/Ei Problem, das bekommen wir sicherlich gut gelöst wenn wir bei den EE jetzt eine pause von 10-15 Jahren einlegen.

tandem65 20.12.2024 14:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767342)
Den Vergleich mit der Wirkung von Windrädern auf das "Klima" in der Umgebung kannst Du unmöglich ernst meinen!


Das Wettbüro hat geöffnet bis 19Uhr am 20.12.2024. :Cheese:

Schwarzfahrer 20.12.2024 14:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767342)
Für die französischen Kernkraftwerke offensichtlich schon.

Schalten etwa die Franzosen deswegen alle KKW ab?
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767342)
Vielleicht schaust Du Dir nochmal einen Kühlturm an, was da an Wasserdampf rauskommt. Den Vergleich mit der Wirkung von Windrädern auf das "Klima" in der Umgebung kannst Du unmöglich ernst meinen!

Optische Wahrnehmung ist dafür kaum ein objektiver Maßstab. Wenn ich in ein paar Monaten in den Ruhestand trete, finde ich vielleicht Zeit, für beide Effekte Zahlenmaterial zu suchen, um einen Vergleich quantifizieren zu können (aktuell muß ich die Zeit für solche Recherchen mit größerem Aufwand noch für meinen Arbeitgeber aufheben). Ich habe bisher punktuelle Berichte dazu gelesen, die für beide einen nennenswerten Effekt wahrscheinlich machen, mehr weiß ich aktuell nicht, interessieren tut es mich aber.

Klugschnacker 20.12.2024 14:10

Du kritisierst allen Ernstes an Windrädern, sie würden das Klima ändern?



sabine-g 20.12.2024 14:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767346)

Ist das das neue ARD Testbild ab 0:00Uhr?

Schwarzfahrer 20.12.2024 14:23

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767343)
Deine Kritik als Kritik an der grünen Ideologie und gehst nonchalant darüber hinweg daß der wieder vorgezogene Ausstieg auch von der Regierung unter CDU/CSU & FDP beschlossen wurde.
Das ist unlauter!

Unlauter ist es zu ignorieren, Wer die treibende Kraft hinter dem Atomausstieg war, und daß Merkel nach der kurz vorher beschlossenen Laufzeitverlängerung ohne den Grünen Druck in 2010 nie die Wahlkampftaktische 180°-Wende vollzogen hätte. Weder CDU noch FDP hatte einen Atomausstieg im Programm, sie haben es nur nicht verhindert. Aber das habe ich erst kürzlich schon geschrieben, lassen wir die beiden Meinungen halt stehen.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767343)
Das ist schon in Ordnung daß Du nicht am Horizont siehst, das bedeutet aber nicht daß da nichts wäre.

Klar, ich bin nicht so hellsichtig wie so manche hier, und beanspruche es auch nicht, zu sein.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767343)
Ich habe ja vorhin schon geschrieben, das neue Kraftwerksicherungsgesetz, jetzt scheint es amtlich zu sein, wurde gerade blockiert. ich kann schon mal spoilern, nicht von den Grünen. Ohne entsprechende Gesetze gibt es da auch keine konkreten Bewerbungen für den bau entsprechender Gaskraftwerke.

Daß Investoren fehlen, war schon vor 1,5 Jahren ein Thema, die fehlen nicht deswegen jetzt. Gäbe es eine gute Martchance, bräuchten sie kein Gesetz dafür.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767343)
Ansonsten ist es ja Unfug den Ausbau von EE gewaltsam stoppen zu wollen wenn die Marktteilnehmer das machen. Wo bleibt denn da Dein der markt soll entscheiden?
...
Da hast Du ein Henne/Ei Problem, das bekommen wir sicherlich gut gelöst wenn wir bei den EE jetzt eine pause von 10-15 Jahren einlegen.

Solange PV-Anlagen und Windräder subventioniert werden, ist es kein Markt, der entscheidet, sonder die Subvention. Ein Versorgungssystem braucht verschiedene, aufeinander abgestimmte Elemente; wenn man einige davon hervorgehoben fördert, kippt die Balance und die Effizienz leidet. Eine Seite ist vorangeprescht, man muß den Rest anpassen, ohne das verpulvert man Geld in ineffiziente Systeme. Das muß nicht 15 Jahre dauern, den Ausgleich muß man aber ernsthaft angehen. Ich würde z.B. jede Einspeisevergütung ab sofort nach Börsenpreisen zahlen (einschließlich negativer Preise). Das fördert dann z.B. den Markt für Speicher und Hydrolyse-lösungen und Neuanlagen bremsen, ohne daß es den Staat Geld kostet.

Schwarzfahrer 20.12.2024 14:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767346)
Du kritisierst allen Ernstes an Windrädern, sie würden das Klima ändern?

Ich kritisiere nichts, ich nehme bisher bekannte Hinweise auf diese Möglichkeit der lokal/regionalen Einflüsse ernst genug, daß sie eine eingehendere Betrachtung lohnen sollten (zumal ich immer daran glaube, daß der Mensch lokal/regional mehr bewegen kann im Guten wie im Schlechten, als es global der Fall ist). Einfach abtun ist nicht meine Art.

TriVet 20.12.2024 14:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767346)
Du kritisierst allen Ernstes an Windrädern, sie würden das Klima ändern?

Typischer AfD-sprech, die ersten zwei Google Treffer:
https://www.bundestag.de/presse/hib/...dungen-1030900

https://www.staatsanzeiger.de/debatt...gen-windkraft/

Harm 20.12.2024 14:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767349)
Ich kritisiere nichts, ich nehme bisher bekannte Hinweise auf diese Möglichkeit der lokal/regionalen Einflüsse ernst genug, daß sie eine eingehendere Betrachtung lohnen sollten (zumal ich immer daran glaube, daß der Mensch lokal/regional mehr bewegen kann im Guten wie im Schlechten, als es global der Fall ist). Einfach abtun ist nicht meine Art.

Nur zur Information. Der insbesondere von Fritze Merz so gepriesene Fusionsreaktor müsste bei Temperaturen von 150 mio Grad Celsius arbeiten. Für Laien: das ist heißer als die Sonne!

Ein normaler "schneller Brüter" ist dagegen arschkalt und arbeitet bei schlappen 540°C. Aber selbst das hat letzten Sommer gereicht, daß die Flüsse die Dinger in Frankreich nicht mehr runterkühlen konnten.

In Anbetracht dessen wirst wahrscheinlich Du sogar akzeptieren, daß der Klima-Einfluss aller derzeit gebauten Windkraftwerke dagegen vernachlässigbar ist

Wenn jetzt jemand mit dem durch Windkraftwerke ausgelösten Artensterben kommt.
In Deutschland kommen jährlich knapp unter 100.000 Vögel durch Windkraftwerke ums Leben. Dagegen töten Katzen in Deutschland jährlich rund 18 mio Vögel.

Manchmal hilft es auf Zahlen, Daten und Fakten zu schauen...

Harm 20.12.2024 14:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767346)
Du kritisierst allen Ernstes an Windrädern, sie würden das Klima ändern?



Gibt es von der TAZ als Handtuch. Interesse an einer Sammelbestellung für das nächste After-Wettkampf-Duschen?

Nepumuk 20.12.2024 16:56

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1767351)
Nur zur Information. Der insbesondere von Fritze Merz so gepriesene Fusionsreaktor müsste bei Temperaturen von 150 mio Grad Celsius arbeiten. Für Laien: das ist heißer als die Sonne!

Ein normaler "schneller Brüter" ist dagegen arschkalt und arbeitet bei schlappen 540°C. Aber selbst das hat letzten Sommer gereicht, daß die Flüsse die Dinger in Frankreich nicht mehr runterkühlen konnten.

Das ist aber nun auch ein Quatsch-Argument. Es kommt doch nicht darauf an, wie heiß einzelne Komponenten sind, sondern wieviel Abwärme ein solche Kraftwerk erzeugt, die dann sicher abtransportiert werden muss. Ob da jetzt KKWs oder FKWs besser sind, kann ich so adhoc nicht sagen.

Fusionskraftwerke haben gegenüber Kern(-spaltungs)kraftwerken auf jeden Fall viele Vorteile. Der entscheidende Nachteil ist, dass es schlicht kein funtkionierendes Fusionskraftwerk gibt und auch noch lange nicht geben wird.

Helmut S 20.12.2024 19:01

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1766219)
Ich habe das Gefühl, dass in der Kausa VW schon wieder alle recht aufgeregt alles wissen, vor allem super gescheite Journalisten, Schuldige sind sowieso klar (das ist für den deutschen Michel ja das Wichtigste), einige können sogar in die Zukunft schauen (meine Glaskugel von Amazon taugt leider nix) dabei sind Details und Vereinbarungen weder klar noch ausgehandelt. :Lachen2:

Deshalb nochmal die ernstgemeinte und konkrete Frage: Wird da nun konkret schon über Entlassungen gesprochen? Liegt da schon was auf dem Tisch?

https://www.tagesschau.de/eilmeldung...treit-100.html

Na also. Keine Betriebsbedingten Kündigungen :Blumen:

Klugschnacker 20.12.2024 21:48

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1767364)
Das ist aber nun auch ein Quatsch-Argument. Es kommt doch nicht darauf an, wie heiß einzelne Komponenten sind, sondern wieviel Abwärme ein solche Kraftwerk erzeugt, die dann sicher abtransportiert werden muss. Ob da jetzt KKWs oder FKWs besser sind, kann ich so adhoc nicht sagen.

Die Reaktortypen sind in der Wärmeabgabe nach außen vermutlich mehr oder weniger gleich.

Denn sie bringen alle zunächst Wasser zum Verdampfen. Der Dampf wird auf Turbinen geleitet, womit Strom erzeugt wird. Anschließend muss der Dampf wieder abgekühlt werden, damit er als flüssiges Wasser in einem Kreislauf erneut Wärmeenergie aufnehmen und verdampfen kann.

Kurz: Wasser wird durch Kernenergie zu Dampf gemacht. Anschließend muss der Dampf wieder zu Wasser gemacht werden. Letzteres bewirkt der Kühlturm. Dafür braucht er sehr große Mengen kaltes Wasser aus den Flüssen der Umgebung: Bis zu 100.000 Kubikmeter Frischwasser pro Stunde!

Siebenschwein 20.12.2024 22:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767377)
Kurz: Wasser wird durch Kernenergie zu Dampf gemacht. Anschließend muss der Dampf wieder zu Wasser gemacht werden. Letzteres bewirkt der Kühlturm. Dafür braucht er sehr große Mengen kaltes Wasser aus den Flüssen der Umgebung: Bis zu 100.000 Kubikmeter Frischwasser pro Stunde!

Ich glaube, da hast Du was falsch verstanden oder formuliert. Der Kühlturm ist ja gerade dafür da, dass man mit weniger Frischwasser auskommen kann als bei Direktkühlung. Natürlich wird Wasser „verbraucht“, aber die benötgte Menge ist, weil man ja verdampft, geringer als wenn man nur die Wärmekapazität nutzen würde.

Klugschnacker 20.12.2024 22:57

Die 100.000 Kubikmeter Kühlwasser pro Stunde stehen bei Wikipedia. Andere Quellen sprechen von 250.000 Kubikmetern pro Stunde im Kühlturm plus 50.000 Kubikmeter pro Stunde zur Kühlung des Reaktorkerns.

Speziell für die französischen Kernkraftwerke habe ich eine Kühlwasserbedarf von 160.000 bis 360.000 m³ Kühlwasser pro Stunde gefunden.

Die gewaltige Verdunstung wird auch durch eine andere Zahl deutlich. Die bei der Verdunstung im Kühlturm enstehenden Kalkablagerungen können 10 Tonnen pro Tag ausmachen. (Wikipedia).

TriVet 20.12.2024 23:13

Für die Dunkelflauten- und Strompreishysteriker samt der Atomkraftnostalgiker bringt es der Graslutscher mal wieder auf den Punkt:


Nein, der Strom war letzte Woche nicht viel teurer als mit Atomkraft

WAS, 90 Cent pro Kilowattstunde, seid ihr komplett bescheuert oder was? So oder so ähnlich schallte es letzte Woche mutmaßlich aus einer Menge Münder, als die Börsenstrompreise Rekordhöhen erreichten. Wobei ich bezweifle, dass es die Strompreise selbst waren, denn auf die meisten Menschen haben kurzzeitige Preisspitzen so wenig Auswirkung wie die schwankende Umlaufbahn eines der kleineren Jupitermonde. Was schon eher eine Auswirkung auf ihre Laune hat, sind die Schlagzeilen über Strompreise, und davon gab es reichlich


Daraus:
Ja, es gibt schönere Dinge in der Vorweihnachtszeit, aber das alles war nichts gegen die Verwerfungen vor ziemlich genau 2 Jahren. Da stiegen die Börsenstrompreise auf (zwar nicht ganz so hohe) 66 Cent pro Kilowattstunde und blieben dann die ganze Werkwoche sehr hoch.

Komisch, da kam wenig Kritik und Verzweiflung und auch die schwedische Energieministerin, die laut vieler Medien aktuell wegen der Strompreise sauer auf Deutschland ist, verhielt sich auffällig still. Das könnte eventuell daran liegen, dass die Ursache vor 2 Jahren nicht nur eine Dunkelflaute war, sondern dass die französischen Kernkraftwerke große Probleme hatten und Frankreich zur Zeit hoher Preise 8 Gigawatt bzw. 10 Prozent seines Tagesverbrauchs aus dem Rest Europas importierte. Reaktion der deutschen Medien: Stille, Grillenzirpen, eine Wüstenhexe wedelte vorbei.


Von Ebba Busch, die auch zu diesem Zeitpunkt schon schwedische Energieministerin war, wurde dazu nichts getweetet (stattdessen gab es hauptsächlich Weihnachtsgrüße). Da sie eine Verfechterin neuer Atomkraftwerke in Schweden ist, könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Ursache der hohen Preise im Winter 2022 einfach nicht gut zu ihrer politischen Agenda passten, um sie zu thematisieren, denn da hatte Deutschland ja noch aktive Atomkraftwerke. Die Situation 2 Jahre später aber passte da schon eher. Zu dieser Haltung kann man nun stehen, wie man will, aber dass diese Person nicht gerade als objektive Stimme in der Frage europäischer Stromerzeugung in Frage kommt, sollte doch irgendwie klar sein, looking at you, deutsche Medien.

Siebenschwein 21.12.2024 07:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767389)
Die 100.000 Kubikmeter Kühlwasser pro Stunde stehen bei Wikipedia. Andere Quellen sprechen von 250.000 Kubikmetern pro Stunde im Kühlturm plus 50.000 Kubikmeter pro Stunde zur Kühlung des Reaktorkerns.

Speziell für die französischen Kernkraftwerke habe ich eine Kühlwasserbedarf von 160.000 bis 360.000 m³ Kühlwasser pro Stunde gefunden.

Die gewaltige Verdunstung wird auch durch eine andere Zahl deutlich. Die bei der Verdunstung im Kühlturm enstehenden Kalkablagerungen können 10 Tonnen pro Tag ausmachen. (Wikipedia).

Die Angabe bei Wikipedia ist aber, mMN, nicht das, was man als „Frischwasser“ bezeichnet. Das Frischwasser isr das, was neu zugeführt wird, während der Grossteil im Kreislauf geführt wird.
Nichtsdestotrotz sind das alles natürlich unvorstellbare Mengen. Andererseits muss man natürlich auch sehen, dass bei 30%-40% Wirkungsgrad so ein Kraftwerk auch riesige Mengen Energie einfach durch den Kühlturm ballert.
Die französischen KKWs sind soweit ich weiss meist direkt gekühlt, da kommt schon bisschen mehr zusammen. Deshalb werden die im Sommer auch oft gedrosselt und die achsotolle Kernkraftnation ist auf Importe aus D angewiesen.

MattF 21.12.2024 09:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767377)

Kurz: Wasser wird durch Kernenergie zu Dampf gemacht. Anschließend muss der Dampf wieder zu Wasser gemacht werden. Letzteres bewirkt der Kühlturm. Dafür braucht er sehr große Mengen kaltes Wasser aus den Flüssen der Umgebung: Bis zu 100.000 Kubikmeter Frischwasser pro Stunde!

Arne hat im Grunde Recht, aber man muss etwas genauer hinschauen....


1. Es ist klar das ein KKW zur Erzeugung von Strom einen Wasser Dampf Kreislauf benutzt (wie Kohle und Gaskraftwerke auch), dieser hat einen physikalisch vorgegebenen Wirkungsgrad von round about 35%.

2. D.h. 65 % der von der Kernspaltung erzeugten Energie muss in Form von Wärme abgeführt werden.

2. Dafür gibt es 2 Methoden:
-- Kühlung durch Flusswasser. Das ist die übliche Methode. Deshalb stehen die Anlagen meistens an Flüssen. Dabei wird das Wasser nicht verschmutzt und auch nicht belastet, außer mit Wärme. Der Zuwachs an Wärme ist begrenzt. Einmal darf nur X Grad zugeführt werden und es gibt auch eine Obergrenze

-- Kühlung durch den Kühlturm. Das ist eigentlich nur in Sonderfällen vorgesehen, wenn die Temp. des Flusses im Sommer z.b. schon zu hoch ist, man die Höchsttemperatur oder den Temperatursplit übersteigt. Die Methode ist teuer, weil das Wasser, was dann als Wasserdampf weggeht, muss auch richtig bezahlt werden, wie wir unser Wasser auch bezahlen.

Harm 21.12.2024 10:33

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1767364)
Das ist aber nun auch ein Quatsch-Argument. Es kommt doch nicht darauf an, wie heiß einzelne Komponenten sind, sondern wieviel Abwärme ein solche Kraftwerk erzeugt, die dann sicher abtransportiert werden muss.

Es ist vollkommen egal welche Komponenten auf Temperaturen, die heißer als die Sonne sind, gebracht werden müssen. Da entstehen auf alle Fälle Abwärmen, die wir erstens nicht handhaben können und zweitens Auswirkung auf das Klima haben werden.
Wie schlecht wir das im Griff bei normalen AKWs derzeit haben, hat Arne gezeigt. Das sind aber nur einige 100Grad im Gegensatz zu 100mio Grad!

MattF 21.12.2024 10:47

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1767405)
zweitens Auswirkung auf das Klima haben werden.
Wie schlecht wir das im Griff bei normalen AKWs derzeit haben, hat Arne gezeigt.

Die Abwärme eines AKW hat keine praktische/relevante Auswirkung auf das Klima.

Es gibt Auswirkungen, wie z.b. bei Windrädern auch, auf das Mikroklima um die Anlage (z.b. Fluss wird um ein paar Grad wärmer).

Harm 21.12.2024 11:19

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1767406)
Die Abwärme eines AKW hat keine praktische/relevante Auswirkung auf das Klima.

Es gibt Auswirkungen, wie z.b. bei Windrädern auch, auf das Mikroklima um die Anlage (z.b. Fluss wird um ein paar Grad wärmer).

Wenn das so wäre, dann wären die AKWs in Frankreich im Sommer wohl nicht vom Netz genommen worden

Und ja, Windkraftanlagen bremsen den Wind. Aber diese Effekte auf das Klima sind wirklich nicht zu vergleichen und reine Polemik.

Nepumuk 21.12.2024 12:12

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1767405)
Es ist vollkommen egal welche Komponenten auf Temperaturen, die heißer als die Sonne sind, gebracht werden müssen. Da entstehen auf alle Fälle Abwärmen, die wir erstens nicht handhaben können und zweitens Auswirkung auf das Klima haben werden.
Wie schlecht wir das im Griff bei normalen AKWs derzeit haben, hat Arne gezeigt. Das sind aber nur einige 100Grad im Gegensatz zu 100mio Grad!

Deine Überlegungen sind an der Stelle aber nicht korrekt. Grundsätzlich ist es richtig, dass thermische Kraftwerke, und zu denen gehören sowohl KKWs als auch FKWs, über eine sichere Form der Abwärmeableitung verfügen müssen.
Das ist in der Tat bei den französischen KKWs an Flüssen in heißen Sommer nicht gegeben. Das ist unstrittig ein Problem.

Dein Schluss, dass dieses Problem mit FKW noch größer ist, weil das Brennmaterial viel heißer ist, ist aber falsch. Die Wärmemenge ergibt sich aus der Temperatur des Material und der Masse des Material. Es ist gut möglich, dass der Brennstoffkern eines KKW viel mehr Wärmeenergie enthält als das Plasma eines FKW. Das Plasma ist zwar viel heißer, aber es ist eben auch viel weniger Masse. Wie das Verhältnis genau ist, muss man dann sehen, wenn tatsächlich mal ein FKW läuft.

Ich gehe aber davon aus, dass ein 1000 MW FKW ungefährlich die gleiche Abwärme abführen muss wie ein 1000 MW KKW. Die ganzen thermodynamischen Prozesse hinter dem Kernbrennteil ist ja ähnlich.

Der entscheidende Vorteil des FKW ist, dass man es viel leicht abschalten kann. Wenn du die Magneten die das Plasma halten ausschaltetes, bricht das Plasma sofort zusammen und die Fusionsreaktion stoppt. Da wird dann im Gegensatz zum KKW keine Wäre mehr produziert und es gibt auch keine radioaktiven Spaltprodukte, die weiter Wärme erzeugen und um Jahre und Jahrzehnte weiter gekühlt werden müssen.

tandem65 21.12.2024 13:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767348)
Unlauter ist es zu ignorieren, Wer die treibende Kraft hinter dem Atomausstieg war, und daß Merkel nach der kurz vorher beschlossenen Laufzeitverlängerung ohne den Grünen Druck in 2010 nie die Wahlkampftaktische 180°-Wende vollzogen hätte. Weder CDU noch FDP hatte einen Atomausstieg im Programm, sie haben es nur nicht verhindert.

Ich lache härter als ich sollte. Die Mehrheit im Bundestag konnte sich nicht gegen knapp 11% Grüne im Bundestag durchsetzen, die armen Opfer!
Schlimmer noch sie hatten das nicht nur nicht im Programm, Sie hatten & haben immer noch kein funktionierendes Programm für die Decarbonisierung!
Das ist auch völlig unerheblich ob sie das im Programm hatten. Sie haben es sich zu nutze gemacht und sind tatsächlich durch die Wähler 2013 belohnt worden, haben also eine nachträgliche Legitimierung erhalten!

Du willst hier weiter die stringenten Linien die es bei den Grünen gibt schlechtreden und bist Dir nicht dafür zu schade bei der CDU/CSU & FDP es als Ideologiefreier hinzustellen daß Sie ihr Fähnchen nach dem Wind ausgerichtet und dann nicht mal eine Idee hatten wie Sie das dann auch Sinnvoll umsetzen. Denn auch die CDU/CSU & FDP haben ja schliesslich die Decarbonisierung als Ziel zu diesem Zeitpunkt.
Daher ist auch hier der gleiche Widerspruch zu finden den Du bei den Grünen anprangerst.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767348)
Aber das habe ich erst kürzlich schon geschrieben, lassen wir die beiden Meinungen halt stehen.

ja, das hättest Du dann ja bereits schon mal machen können.:Huhu:


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767348)
Klar, ich bin nicht so hellsichtig wie so manche hier, und beanspruche es auch nicht, zu sein.

Naja, dafür benötigst Du keine Glaskugel. Du musst nur, was Du ja für Dich beanspruchst, lesen können was an Netzausbau & Gaskraftwerksbau bereits geschehen ist und bereits in der Pipeline ist.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767348)
Daß Investoren fehlen, war schon vor 1,5 Jahren ein Thema, die fehlen nicht deswegen jetzt. Gäbe es eine gute Martchance, bräuchten sie kein Gesetz dafür.

Ich kann mich täuschen aber vielleicht kannst Du nicht einfach sagen Du möchtest nun ein H2-fähiges Gaskraftwerk bauen.
Genau dafür sollte wenn ich es richtig verstehe die gesetzlichen Grundlage durch das Kraftwerkssicherungsgesetz geschaffen werden. Ohne diese Grundlage brauchst Du nicht großartig um fehlende Investoren debattieren.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767348)
Solange PV-Anlagen und Windräder subventioniert werden, ist es kein Markt, der entscheidet, sonder die Subvention.

Das ist natürlich Quatsch, es ist immer noch der Markt der entscheidet.
Sonst wären ja als es z.B. die Subventionen für die E-Autos noch gab, keine Verbrenner mehr verkauft worden. Subventionen setzen Anreize, nicht mehr und nicht weniger.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767348)
Ich würde z.B. jede Einspeisevergütung ab sofort nach Börsenpreisen zahlen (einschließlich negativer Preise

Könntest Du natürlich für alle neu genehmigten Anlagen machen. Ansonsten willst Du doch nicht etwa den leuten in den Heizungskeller reinregieren. ;)

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767348)
IDas fördert dann z.B. den Markt für Speicher und Hydrolyse-lösungen und Neuanlagen bremsen, ohne daß es den Staat Geld kostet.

Ja das fördert natürlich den Bau von Hydrolyse-Lösungen wenn nicht ausreichend EE vorhanden sind wenn die fertig sind. Wie schon geschrieben Henne Ei/Problem! Du kannst z.B auch Strompreiszonen einführen und Dynamische Stromtarife für alle Anbieter verpflichtend machen um Anreize für Speicher zu setzen.

MattF 21.12.2024 13:41

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1767408)
Wenn das so wäre, dann wären die AKWs in Frankreich im Sommer wohl nicht vom Netz genommen worden

Genau das steht im meinem letzten Satz, wieso die vom Netz genommen werden. Das sind lokale Auswirkungen, mit dem Weltklima hat es nichts zu tun.

Schwarzfahrer 21.12.2024 16:52

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767413)
Das ist natürlich Quatsch, es ist immer noch der Markt der entscheidet.
Sonst wären ja als es z.B. die Subventionen für die E-Autos noch gab, keine Verbrenner mehr verkauft worden.

Das ist natürlich Quatsch: Subventionen legen keinen Schalter um "entweder oder" , sondern sie verzerren den Markt zugunsten eines Produkts (euphemistisch ausgedrückt "Subventionen setzen Anreize, nicht mehr und nicht weniger."), und damit hebeln sie den Markt als Regulativ aus.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767413)
Könntest Du natürlich für alle neu genehmigten Anlagen machen. Ansonsten willst Du doch nicht etwa den leuten in den Heizungskeller reinregieren. ;)

Ab sofort für alle neuen Anlagen wäre das Minimum. Aber gerecht wäre es, wenn es alle gleich träfe. Und das ist kein "Reinregieren", sondern der Staat zeiht sich damit aus der Subventionierung raus, und läßt den Markt frei agieren. Ich würde es sofort akzeptieren, wenn es bei mir gemacht würde - dann würde sich ein Speicher dazu schneller lohnen.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767413)
Ja das fördert natürlich den Bau von Hydrolyse-Lösungen wenn nicht ausreichend EE vorhanden sind wenn die fertig sind. Wie schon geschrieben Henne Ei/Problem! Du kannst z.B auch Strompreiszonen einführen und Dynamische Stromtarife für alle Anbieter verpflichtend machen um Anreize für Speicher zu setzen.

Sorry, ich meinte natürlich Elektrolyse statt Hydrolyse. Und aktuell haben wir schon zu oft EE, das aus verschiedenen Gründen nicht genutzt werden kann und verramscht oder gar runtergeregelt wird (mangelnde Netze, Überschuss bei geringem Bedarf, etc.). Darum werden oft nicht mal die wetterbedingt errreichbaren 10 - 20 % Jahresvollaststunden ausgenutzt. Ich würde erst mal schauen, wie ich die ausgenutzten Vollaststunden bei vorhandener Installation erhöhen kann (lokale/dezentrale Nutzung, Netzausbau), bevor ich noch mehr Anlagen mit progressiv schlechterer Ausnutzung dazubaue.

dr_big 21.12.2024 17:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767434)
Ab sofort für alle neuen Anlagen wäre das Minimum. Aber gerecht wäre es, wenn es alle gleich träfe. Und das ist kein "Reinregieren", sondern der Staat zeiht sich damit aus der Subventionierung raus, und läßt den Markt frei agieren. Ich würde es sofort akzeptieren, wenn es bei mir gemacht würde - dann würde sich ein Speicher dazu schneller lohnen.

Im gleichen Zug sollte man Atomstrom mit den Ewigkeitskosten beaufschlagen und faire 400€/MWh Gestehungskosten kalkulieren.

Schwarzfahrer 21.12.2024 17:36

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1767439)
Im gleichen Zug sollte man Atomstrom mit den Ewigkeitskosten beaufschlagen und faire 400€/MWh Gestehungskosten kalkulieren.

Könnte man, aber es ist nicht die gleiche Logik. PV-Strom nach aktuellen Preis einspeisen ist einfach marktgetrieben. Die "Ewigkeitskosten" sind hingegen theoretische modellbasierte Kosten, die je nach Zielsetzung sehr unterschiedlich kalkuliert werden können, und damit als willkürlicher staatlicher "Festpreis" wirken, nicht als Marktinstrument (außer daß dann der Absatz von Nucleostop angekurbelt wird :Cheese: )

MattF 21.12.2024 21:18

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1767439)
Im gleichen Zug sollte man Atomstrom mit den Ewigkeitskosten beaufschlagen und faire 400€/MWh Gestehungskosten kalkulieren.

Man muss die wahren Kosten nur den Produzenten in Rechnung stellen und schon schalten sie ab oder gehen pleite, weil sie am Markt diese Kosten gar nicht mehr rein bekommen.

keko# 10.01.2025 15:02

Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock steigt aus einem Bündnis für klimafreundliche Investitionen aus.

Wendet sich BlackRock vom Klimaschutz ab?

TriVet 10.01.2025 15:08

Unglaublich, dass ein einzelnes orangenes Axxloch samt seinen seinen verfickten Kumpanen die Welt derart ins Verderben stürzen kann...

Trimichi 10.01.2025 17:55

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1768893)
Unglaublich, dass ein einzelnes orangenes Axxloch samt seinen seinen verfickten Kumpanen die Welt derart ins Verderben stürzen kann...

Naja, das Internet ist nicht die Welt. Und Amerika auch nicht. Schuld sind die Medien, die nach Wokeness jetzt ihr Fett abbekommen. Indem sie sich mit diesem Mist ständig auseinander zu setzen haben. Uns kanns in Europa total wurst sein. Beides.

Schwarzfahrer 12.01.2025 16:40

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1768891)
Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock steigt aus einem Bündnis für klimafreundliche Investitionen aus.

Wendet sich BlackRock vom Klimaschutz ab?

Jemand bei der FAZ hält das alles für halb so schlimm:
Zitat:

Binnen eines Monats haben sämtliche großen Wall Street-Banken ein globales Klimabündnis für Banken verlassen, das sich dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 verschrieben hat. Jetzt zog sich der weltgrößte Fondsmanager Blackrock aus einer Klimaallianz mit dem gleichen Anspruch zurück.

Man muss sich deshalb nicht zu große Sorgen machen. Die Rückzugsentscheidungen werden keinen nennenswerten Einfluss auf die Anlage- und Kreditentscheidungen der Institute haben. Denn die Banken und Anleger versprechen, dass sie weiter die Klimaziele und andere nachhaltige Zwecke im Herzen tragen. Wichtiger ist aber noch, dass Anlage- und Kreditentscheidungen auch in der Vergangenheit nicht nennenswert beeinflusst waren durch die Agenden der Klimaallianzen.
...
Der Eintritt in die Klimaallianzen war gewiss auch idealistisch motiviert. Doch vor allem diente er dem Zweck, die Kritik von Politikern und Umweltorganisationen abzufedern und um für ums Klima schwer besorgte junge Leute ein attraktiver Arbeitgeber und Finanzdienstleister zu bleiben. In der neuen politischen Gemengelage ist es für amerikanische Finanzdienstleister sinnvoll, sich nicht als Klimaaktivist zu exponieren.



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