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Klugschnacker 12.12.2024 10:57

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1766647)
Mein Hauptpunkt bzgl. Kernkraft ist, daß mit den (im Jahr 2011) vorhandenen KKW und deren maximalen Ausnutzung bzw. Laufzeitstreckung man wesentlich mehr zum Ziel CO2-Reduktion hätte beisteuern können, als mit der stattdessen verfolgten Strategie.

Ich habe eine künstliche Intelligenz befragt:

Wie viele Prozent der deutschen Bevölkerung waren 2011 für den Atomausstieg?
Im Jahr 2011 war eine überwiegende Mehrheit der deutschen Bevölkerung für den Atomausstieg.
  • Laut einer Umfrage des ARD-DeutschlandTrends im April 2011 plädierten fast neun von zehn Deutschen für einen schnellen Ausstieg aus der Atomenergie. Genauer gesagt, 43% der Befragten wollten den Ausstieg etwa um 2020, und weitere 43% noch früher als 20204.

  • Eine andere Umfrage ergab, dass 60% der Deutschen für einen Atomausstieg so schnell wie möglich waren.

  • Zudem unterstützten 72% der Deutschen den Vorschlag, die sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke sofort vom Netz zu nehmen.
Insgesamt zeigt sich, dass zwischen 60% und 90% der deutschen Bevölkerung für einen Atomausstieg waren, je nach spezifischer Fragestellung und Umfrage.

tandem65 12.12.2024 12:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1766647)
ich habe immer nur die geringe Relevanz von Gestehungskosten für die Endverbraucherpreise hervorgehoben, und auf die tatsächlichen Endverbraucherpreise in verschiedenen Ländern und Versorgungsstrukturen hingewiesen.

Die Gestehungskosten habe nur geringe Relevanz für den Endverbrauchepreis
Die in Frankreich ja mittlerweile z.B. höher sind als für Neuverträge bei uns und sicherlich bald weiter steigen dürften. Steigen die dann weil die günstigen Gestehungskosten von Strom aus AKWs geringe Relevanz haben oder weil der geschenkte Solar/Windstrom noch zu teuer ist?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1766647)
Mein Hauptpunkt bzgl. Kernkraft ist, daß mit den (im Jahr 2011) vorhandenen KKW und deren maximalen Ausnutzung bzw. Laufzeitstreckung man wesentlich mehr zum Ziel CO2-Reduktion hätte beisteuern können, als mit der stattdessen verfolgten Strategie.

Dann solltest Du aber auch Roß und Reiter korrekt benennen. Das haben CDU/CSU mit der FDP zu verantworten.
Die haben die AKWs abgeschaltet und nichts in Richtung Erneuerbare Energie auf den Weg gebracht. Schlimmer noch Windkraft in Bayern, so wie Netzausbau in ganz Deutschland wurden und Windkraft in Bayern wird weiter blockiert.
Herr Söder hat bisher in 2024 4 Windräder neu ans Netz gebracht. Dafür wurden ganze 4 auch vom Netz genommen.
Obendrein haben wir 2023 als die letzten Meiler vom Netz gegangen sind daß der CO2 Ausstoß zur Stromerzeugung sogar runter gegangen ist. Das spricht gegen Deine Behauptung daß wir mit mehr Atomkraft aktuell viel mehr CO2 einsparen könnten.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1766647)
Diese Chance ist für immer vertan und zerstört in Deutschland, ohne einen auch nur annähernd adäquaten Ersatz für die Kombination CO2 Reduktion plus Versorgungssicherheit anbieten zu können. Das wird uns noch bös auf die Füße fallen, fürchte ich.

Ja, daher haben wir ja auch gerade überall im Land Blackouts.
Auf die Füße fällt uns daß nur wenn wir nach dem 25.02.2025 einer Regierung haben werden die alles was gerade so gut angestossen wurde zurückdrehen wird.
Die Versorgungssicherheit ist jedenfalls aktuell & und mitttelfristig locker gegeben.

Meik 12.12.2024 12:16

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1766659)
Die haben die AKWs abgeschaltet und nichts in Richtung Erneuerbare Energie auf den Weg gebracht.

Nicht nur nichts in Richtung EE sondern einfach gar nichts, auch in keine andere Richtung. Wenn man sich Bauzeiten in D anguckt, das alter der meisten großen Meiler (egal ob Kohle oder Atom) dann ist es überfällig dass wir investieren müssen, wo auch immer. Sonst fällt uns ähnlich wie im Straßenverkehr die ganzen Brücken die Strominfrastruktur vor die Füße. Wenn man auf AKWs setzen will muss man auch jetzt angangen Neue oder Ersatzkraftwerke am gleichen Standort zu bauen.

Konnte ja keiner mit Rechnen dass die nach 60 Jahren mal kaputt gehen ...

Und wenn wir investieren, in die Techniken die wenig kosten oder die die extrem teuer sind? Klar, bei manchen sind Steuergelder ja nicht unser Geld :-((

TriVet 18.12.2024 08:58

2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen 1881, wie schon die Jahre zuvor die wärmsten waren….
https://www.deutschlandfunk.de/fuer-...eginn-100.html

Harm 18.12.2024 09:26

An Schwarzfahrer und alle die wieder nach Atomenergie rufen:
Habt Ihr eigentlich alle vergessen was nach Fukushima und auch schon nach Tschernobyl los war.

In Bayern muss heute noch jedes vom Jäger geschossene Wildschwein zum Veterinäramt zur Zählung (ja Trichinen werden auch geprüft aber Geiger-Zähler kam erst nach Tschernobyl). In bestimmten Regionen dürfen mehr als 80% der Säue nicht in den Verzehr, da die Strahlungsbelastung immer noch zu hoch ist. Wie gesagt, das sind noch Folgen von Tschernobyl und das war 1986!
Drei Wochen nach der Katastrophe von Fukushima sind radioaktiv verseuchte Fische in Kalifornien angeschwemmt worden. Das ist bekanntermaßen auf der anderen Seite des Ozeans.

Das sind nur zwei Beispiele, die zeigen, daß diese Technologie einfach zu gefährlich ist!
Zu den Kosten von Planung, Bau und Müllentsorgung wurde hier schon genug geschrieben aber zur Gefahr fehlt offensichtlich jede Erinnerung. Zwei Katastrophen hatten globale Auswirkungen.

sybenwurz 18.12.2024 09:40

'Fressen' wir Wildschweine, wohnen wir in Kalifornien?
:Lachanfall:

Harm 18.12.2024 09:53

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1767098)
'Fressen' wir Wildschweine, wohnen wir in Kalifornien?
:Lachanfall:

Guter Einwand!

MattF 18.12.2024 15:34

Positive Kipppunkte:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/...x-newtab-de-de

Zitat:

Die installierte Kapazität für Solarstrom wird 2024 dort voraussichtlich um 17 Gigawatt wachsen, das ist etwa die Leistung von zehn durchschnittlichen Kohlekraftwerken – oder ein Drittel der gesamten Stromerzeugungskapazität Pakistans.
...
Zitat:

Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen die Stromversorgung ähnlich prekär wie in Pakistan ist, werden sich in den kommenden Jahren Entwicklungen vollziehen, die in Deutschland kaum jemand vorhergesehen hat. Hierzulande erzählt man sich ja gegenseitig weiterhin, der Ausbau der erneuerbaren Energien sei ein »deutscher Alleingang«.

Meik 18.12.2024 16:57

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1767098)
'Fressen' wir Wildschweine

Aber klar. Mit Rotweinsauce, Preiselbeeren, Rosenkohl und Knödel :liebe053:

Adept 18.12.2024 17:49

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1767176)
Aber klar. Mit Rotweinsauce, Preiselbeeren, Rosenkohl und Knödel :liebe053:

Wollte ich auch gerade sagen.

Besser Wildschwein oder Hirsch-Ragout als etwas aus der Massentierhaltung. :Blumen:

Schwarzfahrer 18.12.2024 18:08

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1767094)
An Schwarzfahrer und alle die wieder nach Atomenergie rufen:

Ich rufe nicht nach Atomenergie, halte es aber für sehr inkonsequent, wenn Leute, deren oberstes Credo die CO2-Reduktion ist, diese vorhandene und überwiegend sicher und sehr zuverlässig funktionierende CO2-freie Energiequelle abschaffen, bevor es adäquaten Ersatz gibt, und somit die CO2-Emissionen unnötig hoch halten. Dies senkt die Glaubwürdigkeit der hohen Priorität der CO2-Emissions-Senkung. Ich habe früher selbst Zweifel an Kernkraft gehegt, vor allem wegen der Atommüll-Probleme - aber wenn ich glauben soll, daß CO2-Emissionssenkung zwingend erforderlich ist, schrumpft dieses Problem in meinen Augen zu einer technischen Herausforderung angesichts der großen Vorteile der Technologie gerade für dieses Problem.
Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1767094)
Habt Ihr eigentlich alle vergessen was nach Fukushima und auch schon nach Tschernobyl los war.
Das sind nur zwei Beispiele, die zeigen, daß diese Technologie einfach zu gefährlich ist!
Zu den Kosten von Planung, Bau und Müllentsorgung wurde hier schon genug geschrieben aber zur Gefahr fehlt offensichtlich jede Erinnerung. Zwei Katastrophen hatten globale Auswirkungen.

Sorry, aber Tschernobyl und Fukushima haben bzgl. nuklearer Risiken und Schäden nichts gemeinsam. Während Tschernobyl tatsächlich einiges an Menschenleben gekostet hat, und eine Region für lange Zeit verstrahlt hat mit räumlich sehr weit reichenden Folgen (die aber in Deutschland auch schon als eher gering gesundheitsgefährdentes Niveau hatten), ist in Fukushima sogar vor Ort kaum jemand durch Strahlung gestorben (dafür sehr viele durch den Tsunami), und die in Fukushima ausgetretene Strahlungsmengen bzw. Nachwirkungen sind mit dem in Tschernobyl nicht annähernd vergleichbar.

Außerdem: Katastrophen haben die Menschheit schon immer begleitet, besonders auch die Entwicklung neuer Technologien. Aber außer der Katastrophe der Hindenburg haben solche kaum jemals dazu geführt, daß die Technologie aufgegeben wird - es wurde eher die Technologie weiterentwickelt, und sicherer gemacht. Ansonsten gäbe es nach 1921 in Oppau kein BASF-Werk mehr, und viele Produkte wären bis heute undenkbar...

Schwarzfahrer 18.12.2024 18:14

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1767161)
Hierzulande erzählt man sich ja gegenseitig weiterhin, der Ausbau der erneuerbaren Energien sei ein »deutscher Alleingang«....

Der Ausbau an sich nicht, aber die Art, wie es gemacht wird, ist schon speziell. Und nicht nur hierzulande sind manche wenig begeistert davon:
Zitat:

Die christdemokratische Energie- und Wirtschaftsministerin und Atomkraft-Befürworterin Ebba Busch ...:
»Ich bin wütend auf die Deutschen«, .... Sie kritisierte, dass ihr Land unter »himmelhohen Strompreisen« ächze, weil Deutschland sein Energiesystem nicht im Griff habe. »Sie haben eine Entscheidung für ihr eigenes Gebiet getroffen, wozu sie das Recht haben, ihr gutes Recht. Aber es hat gravierende Folgen.« Außer der deutschen Wettbewerbsfähigkeit drohe die Wettbewerbsfähigkeit der ganzen EU zu leiden.

Wenn in Deutschland kein Wind wehe, erhalte auch Schweden hohe Strompreise wie in Deutschland, schrieb Busch zudem auf X. »Wir werden indirekt noch abhängiger von fossilen Brennstoffen«, kritisierte sie, weil die Deutschen »ihre fossilfreie Atomkraft abgeschaltet haben«.

Und Norwegen stößt ins gleiche Horn, und will die Stromleitungen nach Dänemark kappen, um von diesen irren Strompreisschwankungen verschont zu bleiben.

Harm 19.12.2024 09:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767184)
I....diese vorhandene und überwiegend sicher und sehr zuverlässig funktionierende CO2-freie Energiequelle ... .

Lies Dir mal den Betrieb von Krümmel in den Jahren 2007 ff durch:

Aufgrund eines Transformatorenbrands am 28. Juni 2007 befand es sich bis zum 19. Juni 2009 nicht im Leistungsbetrieb. Nach weiteren Zwischenfällen innerhalb von zwei Wochen nach Wiederanfahren kam es am 4. Juli 2009 zu einer Reaktorschnellabschaltung aufgrund einer Störung in einem Maschinentransformator. Seither befand sich das Kernkraftwerk Krümmel im Stillstandsbetrieb.[3] Es wurde nach dem im Zuge der Nuklearkatastrophe von Fukushima von der deutschen Bundesregierung am 15. März 2011 verhängten dreimonatigen Atommoratorium nicht wieder angefahren und endgültig stillgelegt.

Im Jahr 2010 sollte Ulrike Welte die Leitung des Kraftwerkes übernehmen. Sie wäre die erste Frau gewesen, die ein deutsches Kernkraftwerk leitet. Da die Kandidatin bei einem simulierten Störfall nicht wie vorgesehen den Reaktor nach 30–60 Minuten unter Kontrolle hatte, sondern auch nach zwei Stunden der Reaktor noch nicht in einem sicheren Zustand war, lehnte die schleswig-holsteinische Atomaufsicht sie als Leiterin ab.[3]

Ende März 2011 sprachen sich im Landtag Schleswig-Holstein alle sechs Parteien für die endgültige Stilllegung aus; am 30. Mai 2011 gab die Bundesregierung bekannt, dass das Kernkraftwerk nicht wieder ans Netz gehen solle;[4] dies wurde durch den Beschluss des deutschen Bundestages zum Atomausstieg vom 30. Juni 2011 legitimiert. Mit dem Inkrafttreten der 13. Novelle des Atomgesetzes am 6. August 2011 erlosch die Berechtigung zum Leistungsbetrieb.[1]

Vattenfall sprach im Januar 2011 mit E.ON über „eine mögliche Übertragu
ng der Betriebsführung“ dieses Kernkraftwerks (und Brunsbüttel) auf E.ON.[5]

Zwei Jahre vorher wurden umfassende Instandhaltungsmaßnahmen für 50mio EUR in diese "überwiegend sichere und zuverlässige Energiequelle" gesteckt.

Vattenfall war so etwas von froh, daß der Atomausstieg beschlossen wurde, um sich von diesem finanziellen Desaster zu trennen. Brunsbüttel, ca. 90km weiter nördlich war übrigens nicht wesentlich besser.

Schwarzfahrer 19.12.2024 09:32

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1767219)
"überwiegend sichere und zuverlässige Energiequelle"

Diese Aussage bezieht sich auf die Tatsache, daß kaum eine Anlage an vergleichbare Jahresvollaststunden drankommt, statistisch über alle KKW gesehen. Daß einzelne Kraftwerke wegen Wartung oder Störung zeitweise ausfallen, ändert nichts am Gesamtbild (Daß sie meist rechtzeitig abgeschaltet werden, zeugt von der Sicherheit, finde ich; und auch Windkraftanlagen stehen mal wegen Störungen still). Und natürlich gibt es andere Krtierien der Bewertung, die aber an dieser (Teil-)Aussage nichts ändern.

tandem65 19.12.2024 09:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767184)
Ich rufe nicht nach Atomenergie, halte es aber für sehr inkonsequent, wenn Leute, deren oberstes Credo die CO2-Reduktion ist, diese vorhandene und überwiegend sicher und sehr zuverlässig funktionierende CO2-freie Energiequelle abschaffen, bevor es adäquaten Ersatz gibt, und somit die CO2-Emissionen unnötig hoch halten.

OK, wir halten fest daß die CDU/CSU & FDP als oberstes Credo die CO2-Reduktion haben. Diese haben wie sicherlich auch Dir bekannt sein dürfte in 2011 die vorzeitige Abschaltung von 11 AKW nicht nur beschlossen sondern auch durchgeführt. Ich gebe Dir auch recht daß diese nichts gemacht haben um EE voranzubringen.
Wobei bei Dir noch nicht angekommen zu sein scheint, daß als CO2freier Ersatz außer Kernfusion ansonsten nur noch EE in Frage kommen.
Auch mit AKW müsstest Du jetzt noch einen Haufen fossile Energieträger verbrennen müssen. Da ja die AKW bei weitem nicht so anpassungsfähig sind.

Zudem wird ja auch von Dir immer betont daß die Energie auch bezahlbar sein muß.
Auch das berücksichtigen dann solche Entscheidungen wie die verbliebenen 3 AKW vor knapp 2 Jahren, wie von der CDU/CSU & FDP entschieden, abzuschalten.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767184)
Dies senkt die Glaubwürdigkeit der hohen Priorität der CO2-Emissions-Senkung. Ich habe früher selbst Zweifel an Kernkraft gehegt, vor allem wegen der Atommüll-Probleme - aber wenn ich glauben soll, daß CO2-Emissionssenkung zwingend erforderlich ist, schrumpft dieses Problem in meinen Augen zu einer technischen Herausforderung angesichts der großen Vorteile der Technologie gerade für dieses Problem.

OK, wie schnell bekommst Du AKW für 60GW, Tendenz steigend, realisiert und wo stellst Du de hin? Wo kommt dann die Variable Last her das sind immer noch 30GW?

tandem65 19.12.2024 10:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767187)
Und Norwegen stößt ins gleiche Horn, und will die Stromleitungen nach Dänemark kappen, um von diesen irren Strompreisschwankungen verschont zu bleiben.

OK, wie wären die Preise gewesen mit ca. 4GW AKW Strom im Netz letzte Woche?
Die Ursache war ja nicht daß wir nicht genügend Strom hätten erzeugen können.
Weshalb die da dann nicht angelaufen sind ist, bei der absehbaren Bedarfs & Preisentwicklung, mir erst mal nicht klar. Das wird meines Wissens nach auch von der Bundesnetzagentur hinterfragt. An einer reellen Mangellage schien es nicht gehangen zu haben.
Ich wünsche den Norwegern viel Spaß wenn Sie die Stromleitungen nach Deutschland kappen wollen. Daß z.B. bei den Strompreiszonen in Deutschland Handlungsbedarf ist, ist jedenfalls bei den grünen längst angekommen.

Harm 19.12.2024 11:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767223)
Daß sie meist rechtzeitig abgeschaltet werden, zeugt von der Sicherheit

Nein das spricht nicht für die Sicherheit sondern gegen das Risiko was von einem AKW ausgeht.
In Deutschland wurden sie übrigens nicht "meist" rechtzeitig abgeschaltet sondern -Gott sei Dank- immer!

Meik 19.12.2024 11:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767187)
URL="https://www.wiwo.de/politik/europa/strompreise-norwegen-will-stromlink-zu-europa-wegen-hoher-preise-kappen/30131190.html"]will die Stromleitungen nach Dänemark kappen[/url], um von diesen irren Strompreisschwankungen verschont zu bleiben.

Paar rechte Spinner ...

Fragen wir mal anders, soweit kenne ich die skandinavischen Preismodelle nicht: "Irre" Strompreisschwankungen heißt ja auch dass es viele billige Phasen gibt. Sind die Verbraucher davon überhaupt betroffen? Haben die alle zeitvariable Tarife oder wie bei uns Jahresdurchschnitsspreise?

Letztlich steht in dem Artikel aber auch schon dass die Strompreise massiv subventioniert werden. Und was eine Leitungskappung bringen soll ist auch nur billiger Populismus.

Dass man europaweit dringend ein neues Preismodell statt "merit order" bräuchte steht auf einem anderen Blatt, Leitungen kappen oder völlig realitätsfern AKWs fordern die einfach nur ein finanzielles Fiasko sind bringt uns nicht weiter.

Schwarzfahrer 19.12.2024 16:08

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767226)
OK, wir halten fest daß die CDU/CSU & FDP als oberstes Credo die CO2-Reduktion haben. Diese haben wie sicherlich auch Dir bekannt sein dürfte in 2011 die vorzeitige Abschaltung von 11 AKW nicht nur beschlossen sondern auch durchgeführt.

Nein, nicht wir, sondern Du - falls Du ignorierst, daß ein Großteil der Mitglieder der zitierten Parteien dies nicht so teilen, und daß die Abschaltung der KKW nicht der CDU und FDP als Partei zuzuschreiben ist, sondern Angela Merkel persönlich, die damit versucht hat, den (irrationalen) grünen Aufwind durch Fukushima für sich zu nutzen. Daß sie dies nicht aus Überzeugung tat, ist auch daran erkennbar, daß sie kurz vorher sogar eine Laufzeitverlängerung durchgesetzt hat - Opportunismus pur. CDU und FDP kann man allerdings den Vorwurf machen, es nicht verhindert zu haben, trotz gegenteiliger Überzeugung; den Grünen, daß sie es mitgetragen haben, entgegen der CO2-Emissionen, die dadurch zusätzlich freigesetzt werden. Die einzige Partei, die mehrheitlich massiv gegen Kernkraft war und ist, sind die Grünen (und wohl auch die Linke), die auch am lautesten nach CO2-Reduktion rufen. Diesen Widerspruch kritisiere ich.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767226)
Zudem wird ja auch von Dir immer betont daß die Energie auch bezahlbar sein muß.

Ja, Energie sollte bezahlbar sein, dies gilt aber für alle Systeme, und bereits abgeschriebene, aber noch lauffähige Kraftwerke hätten noch ohne große Zusatzkosten jahrelang produzieren können, viel billiger, als neu zu bauende Kraftwerke.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767226)
OK, wie schnell bekommst Du AKW für 60GW, Tendenz steigend, realisiert und wo stellst Du de hin? Wo kommt dann die Variable Last her das sind immer noch 30GW?

ES geht nicht um neue, sondern um die zweistelligen GW, die ab 2011 unnötig abgeschaltet wurden, und die überwiegend erst mal durch Kohle ersetzt werden mußten. Und wir haben zwar 60 GW installierte Windleistung an Land, die aber übers Jahr gerade mal so viel bringt, wie ca. 12 - 14 GW installierte Kernkraft-Leistung. (die 80 GW installierte PV-Leistung bringt übers Jahr gerade mal n och 8 - 9 GW entsprechende Leistung zusammen). Dh. es wurde soviel CO2-freie Kraftwerksleistung abgeschaltet ab 2011, wie wir aktuell in Wind und Sonne zusammen aufbringen - wir haben auf knapp 50 % der möglichen CO2-Reduktion verzichtet. Was ist daran rational?

Klugschnacker 19.12.2024 16:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767272)
... Angela Merkel persönlich, die damit versucht hat, den (irrationalen) grünen Aufwind durch Fukushima für sich zu nutzen. Daß sie dies nicht aus Überzeugung tat, ist auch daran erkennbar, daß sie kurz vorher sogar eine Laufzeitverlängerung durchgesetzt hat - Opportunismus pur. CDU und FDP kann man allerdings den Vorwurf machen, es nicht verhindert zu haben, trotz gegenteiliger Überzeugung; den Grünen, daß sie es mitgetragen haben, entgegen der CO2-Emissionen, die dadurch zusätzlich freigesetzt werden.

Ich halte Dein Interesse an CO2-Reduktionen für vorgeschoben.

Nepumuk 19.12.2024 16:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767272)
Die einzige Partei, die mehrheitlich massiv gegen Kernkraft war und ist, sind die Grünen (und wohl auch die Linke), die auch am lautesten nach CO2-Reduktion rufen. Diesen Widerspruch kritisiere ich.

Das ist kein Widerspruch. Sowohl der Atomausstieg als auch die CO2 Reduktion sind schon lange 2 unabhängige Ziele der grünen Politik. Der Atomausstieg ist dabei älter als die CO2 Reduktion.
Beide Ziele sind über Jahrzehnte heftigst bekämpft worden. Und wenn die Erreichung eines Ziel endlich in Reichweite ist, dann muss man natürlich auch zugreifen und wieder rumzaudern und alles zerreden. Der Atomausstieg in D ist unter Dach, viele andere Länder folgen explitzit oder implizit.
Als nächstes kommt jetzt die CO2 Neutralität dran. Auch das werden wir früher oder später erreichen, weil es sachlich inhaltlich korrekt ist. Das ist halt echt Programmpolitik, völlig ohne Personenkult.

Schwarzfahrer 20.12.2024 07:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767273)
Ich halte Dein Interesse an CO2-Reduktionen für vorgeschoben.

Dann hast Du mich falsch verstanden. Mein persönliches Interesse an vorrangiger CO2-Reduktion hält sich in Grenzen, mein vorrangiges Anliegen, das dem am nächsten kommt ist ein sparsam-sinnvoller Umgang mit Ressourcen jeder Art, besonders der fossilen.

Ich kritisiere aber jede Politik, die einerseits ein (oft sehr gutes, sinnvolles) Ziel überhöht, andererseits durch Handlungen kräftig zum Gegenteil beiträgt als höchst unglaubwürdig. Dies ist nun mal bei Klima und KKW-Abschaltung genauso der Fall, wie "Israel ist deutsche Staatsräson" und kräftige Finanzierung der Hamas über UN und UNRWA, ebenso wenn die EU Emissionssenkung im Verkehrssektor als Ziel setzt, und durch ihre Überregulierung emissionsarme Kleinwagen zunehmend unrentabel macht; auch ist es inkonsequent, gegenüber der EU auf die nationale Souveränität zu bestehen, aber gegenüber Russland viel weniger Selbstbewustsein zu zeigen, (und die Liste ist bei weitem nicht erschöpfend).

Ob es jeweils aus ideologischer Verbohrtheit oder Dummheit kommen mag, ist sekundär - es kommt auf die Außenwirkung an, sowie darauf, daß man so selber an Glaubwürdigkeit verliert und die Menschen kaum von seinen Zielen überzeugen kann.

Schwarzfahrer 20.12.2024 07:29

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1767274)
Das ist kein Widerspruch. Sowohl der Atomausstieg als auch die CO2 Reduktion sind schon lange 2 unabhängige Ziele der grünen Politik. Der Atomausstieg ist dabei älter als die CO2 Reduktion.
Beide Ziele sind über Jahrzehnte heftigst bekämpft worden. Und wenn die Erreichung eines Ziel endlich in Reichweite ist, dann muss man natürlich auch zugreifen und wieder rumzaudern und alles zerreden. Der Atomausstieg in D ist unter Dach, viele andere Länder folgen explitzit oder implizit.
Als nächstes kommt jetzt die CO2 Neutralität dran. Auch das werden wir früher oder später erreichen, weil es sachlich inhaltlich korrekt ist. Das ist halt echt Programmpolitik, völlig ohne Personenkult.

Die Beschreibung halte ich für richtig, meine Wertung ist allerdings eine andere: den engen Zusammenhang zwischen den beiden Themen, die auf einen deutlichen Widerspruch hinauslaufen, nicht zu erkennen deutet auf eine Ideologisierung hin, die ich für problematisch halte. Der axiomatische Satz "das werden wir früher oder später erreichen, weil es sachlich inhaltlich korrekt ist" erinnert mich im Stil und Duktus fatal an das, was ich als Kind täglich gehört und gelesen habe, sinngemäß: "wir werden alle irgendwann glücklich im Kommunismus ankommen, weil es das ethisch einzig Richtige ist". Ich finde, die Grünen sollten generell etwas öfter über ihre Außenwirkung außerhalb der Triathleten und Großstadt-Gutverdiener-Blase nachdenken, wenn sie auch Menschen außerhalb dieses Kreises überzeugen wollen.

Schwarzfahrer 20.12.2024 07:38

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1767250)
Paar rechte Spinner ...

Nette Worte für Minister von befreundeten Staaten.
Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1767250)
Fragen wir mal anders, soweit kenne ich die skandinavischen Preismodelle nicht: "Irre" Strompreisschwankungen heißt ja auch dass es viele billige Phasen gibt. Sind die Verbraucher davon überhaupt betroffen? Haben die alle zeitvariable Tarife oder wie bei uns Jahresdurchschnitsspreise?

Soweit ich gelesen habe, sind dort zeitvariable Tarife stark verbreitet. In der Industrie m.W. auch in Deutschland nicht unüblich, nicht alle haben Langzeitverträge. Auch hierzulande sollen Betriebe zu solchen Hochpreis-Zeiten ihre Produktion gestoppt haben, was aber alles andere als gerne gemacht wird.
Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1767250)
Und was eine Leitungskappung bringen soll ist auch nur billiger Populismus.

In Ländern mit einem hohen Anteil an sicherer Grundlastversorgung mit geringer Fluktuation (Wasser, Kraftwerke) bringt das einen stabilere Preisverlauf, da dann die Preise nicht wegen plötzlich erhöhter Nachfrage aus dem Ausland in die Höhe schießen können.
Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1767250)
Dass man europaweit dringend ein neues Preismodell statt "merit order" bräuchte steht auf einem anderen Blatt, Leitungen kappen oder völlig realitätsfern AKWs fordern die einfach nur ein finanzielles Fiasko sind bringt uns nicht weiter.

Das merit order Thema halte ich auch für problematisch. Die hier angesprochenen Preisspitzen haben aber m.M.n. einfach mit dem gemeinsamen Markt zu tun: temporäre Stromknappheit bei hohe Nachfrage läßt Preise in die Höhe schießen. Zu dem Thema Bezahlbarkeit fand ich heute früh auch Aussagen des EnBW Finanzvorstandes mit einigen Zahlenbeispielen lehrreich.

Klugschnacker 20.12.2024 08:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767291)
Ich kritisiere aber jede Politik, die einerseits ein (oft sehr gutes, sinnvolles) Ziel überhöht, andererseits durch Handlungen kräftig zum Gegenteil beiträgt als höchst unglaubwürdig. Dies ist nun mal bei Klima und KKW-Abschaltung genauso der Fall, wie […]

Ob es jeweils aus ideologischer Verbohrtheit oder Dummheit kommen mag, ist sekundär - es kommt auf die Außenwirkung an, sowie darauf, daß man so selber an Glaubwürdigkeit verliert und die Menschen kaum von seinen Zielen überzeugen kann.

Die Welt ist eben komplex. Sie wird komplex bleiben.

Es ist rechter Populismus, für komplexe Probleme simple Lösungen zu behaupten. Das Ziel dabei ist nicht die Lösung des Problems, sondern die Diskreditierung der politischen Verhältnisse, in unserem Fall die liberale Demokratie. Die angebliche Sorge um unsere Stromerzeugung oder um den CO2-Ausstoß ist vorgeschoben und dient nur als politisches Fahrzeug ans rechte Ufer.

Klimaschutz wird in praktisch allen entwickelten Nationen stark vorangetrieben. Das geschieht weder aus "ideologischer Verbohrtheit" noch aus "Dummheit". Auch bei der Kontroverse um die Kernenergie sind diese Begriffe völlig deplatziert. Es gibt gut nachvollziehbare Argumente für beide Seiten.

tandem65 20.12.2024 08:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767292)
den engen Zusammenhang zwischen den beiden Themen, die auf einen deutlichen Widerspruch hinauslaufen, nicht zu erkennen deutet auf eine Ideologisierung hin, die ich für problematisch halte.

Jetzt magst Du bitte noch erläutern, wer genau den Zusammenhang zwischen den beiden Themen und den daraus resultierenden Widerspruch nicht erkennt.

Harm 20.12.2024 08:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767296)
Klimaschutz wird in praktisch allen entwickelten Nationen stark vorangetrieben. Das geschieht weder aus "ideologischer Verbohrtheit" noch aus "Dummheit". Auch bei der Kontroverse um die Kernenergie sind diese Begriffe völlig deplatziert. Es gibt gut nachvollziehbare Argumente für beide Seiten.

Arne, ich schätze und bewundere Deine grundsätzlich liberale Art, dieses Forum zu betreuen.
In diesem Punkt muss ich Dir aber massiv widersprechen.
Sowohl beim Kernkraft-Ausstieg als auch beim Klimaschutz sind Argumente der Gegner weder unter sozialen noch unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten nachzuvollziehen.
Wenn unser dunkel-Fahrer hier Begriffe wie "ideologische Verbohrtheit" und "Dummheit" ins Spiel bringt, dann deplatziert er sich einmal wieder nur selber.

sabine-g 20.12.2024 08:59

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1767299)
Wenn unser dunkel-Fahrer hier Begriffe wie "ideologische Verbohrtheit" und "Dummheit" ins Spiel bringt, dann deplatziert er sich einmal wieder nur selber.

In jeder Firma hätte man einen solchen Mitarbeiter, der gegen alles und jedes ist, längst rausgeworfen.
Niemand würde ihm zuhören weil niemand die Zeit dazu hätte.
Er hält alle anderen nur von der Arbeit ab, zieht die Stimmung runter und ist destruktiv in jeglicher Hinsicht.

Nepumuk 20.12.2024 09:12

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767292)
Die Beschreibung halte ich für richtig, meine Wertung ist allerdings eine andere: den engen Zusammenhang zwischen den beiden Themen, die auf einen deutlichen Widerspruch hinauslaufen, nicht zu erkennen deutet auf eine Ideologisierung hin, die ich für problematisch halte.

Hach ja, da wird wieder die Ideologie-Keule rausgeholt. Die ist immer gut, wenn es nichts Substantielles gibt.

Die Themen hängen zusammen, aber im wesentlich kleineren Maße aus du immer tust.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767292)
Der axiomatische Satz "das werden wir früher oder später erreichen, weil es sachlich inhaltlich korrekt ist" erinnert mich im Stil und Duktus fatal an das, was ich als Kind täglich gehört und gelesen habe, sinngemäß: "wir werden alle irgendwann glücklich im Kommunismus ankommen, weil es das ethisch einzig Richtige ist". Ich finde, die Grünen sollten generell etwas öfter über ihre Außenwirkung außerhalb der Triathleten und Großstadt-Gutverdiener-Blase nachdenken, wenn sie auch Menschen außerhalb dieses Kreises überzeugen wollen.

Und jetzt, soll mich das beeindrucken? Es geht uns nicht darum, bei irgendwem gut dazustehen, das überlassen wir gerne den Populisten. Es geht den Grünen darum, für die Themen einzustehen und dafür zu kämpfen. Wir tun das, weil wir das für die richtigen politischen Ziele halten. Beim Klimaschutz ist das besonders einfach, da braucht man sich nur die glasklaren wissenschaftlichen Ergebnisse anschauen und daraus die Schlüsse ableiten.
Meine Zuversicht, dass diese Zielsetzung richtig ist, beruht auf diesen wissenschaftlichen Zusammenhänge und unterscheidet sich damit wesentlich von der von dir angeführten Argumentation aus Kommunimuszeiten.

Siebenschwein 20.12.2024 09:35

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1767304)
...
Meine Zuversicht, dass diese Zielsetzung richtig ist, beruht auf diesen wissenschaftlichen Zusammenhänge und unterscheidet sich damit wesentlich von der von dir angeführten Argumentation aus Kommunimuszeiten.

Hätte auch nich gedacht, dass sich Schwarzfahrer irgendwann nicht mal zu schade ist, die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel mit dem "wissenschaftlichen Kommunismus" zu vergleichen. Das geile ist, dass man mit diesem Vergleich praktisch alles abwerten kann.
Aber schlussendlich sagt es vor allem was über denjenigen, der diesen Vergleich heranzieht.

tandem65 20.12.2024 10:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767293)
Soweit ich gelesen habe, sind dort zeitvariable Tarife stark verbreitet. In der Industrie m.W. auch in Deutschland nicht unüblich, nicht alle haben Langzeitverträge. Auch hierzulande sollen Betriebe zu solchen Hochpreis-Zeiten ihre Produktion gestoppt haben, was aber alles andere als gerne gemacht wird.

Das können die Firmen ja machen, da ist meines Erachtens nichts schlimmes dran.
Dafür profitieren Sie ja von den nochmal deutlich günstigeren flexiblen Tarifen in den deutlich häufigeren & längeren Phasen mit hohem Angebot EE oder gar Überangebot deutlich mehr als der Verbraucher mit den Fixtarifen.
Da halte ich jammern nicht angebracht wenn man dann so etwas nicht schafft mit einzukalkulieren.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767293)
Zu dem Thema Bezahlbarkeit fand ich heute früh auch Aussagen des EnBW Finanzvorstandes mit einigen Zahlenbeispielen lehrreich.

Gut daß Du das bringst. Nun rate mal wer gerade das neue Kraftwerkssicherungsgesetz nicht mit tragen möchte?
Warum der Herr der Meinung ist daß es nur ein entweder Ausbau Erneuerbarer Energie oder den Bau von Wasserstofffähigen Gaskraftwerken gibt bleibt sein Geheimnis.
Fakt ist das beides zugleich von den Grünen angestrebt wird.

Roini 20.12.2024 10:10

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1767301)
In jeder Firma hätte man einen solchen Mitarbeiter, der gegen alles und jedes ist, längst rausgeworfen.
Niemand würde ihm zuhören weil niemand die Zeit dazu hätte.
Er hält alle anderen nur von der Arbeit ab, zieht die Stimmung runter und ist destruktiv in jeglicher Hinsicht.

Eigentlich wollte ich mich zu Beiträgen von Schwarzfahrer gar nicht mehr äußern.
Hab das jetzt monatelang durchgehalten :Cheese:

Kurz bevor ich den Post von Sabine gelesen habe hatte ich aber exakt die gleichen Gedanken im Kopf.
Ich habe mich gefragt, wie sich der User täglich bei der Arbeit verhält und ob er mit seiner Art nicht ständig bei Kollegen und Vorgesetzten aneckt.
Bei und im Büro hätte es eine solche Charaktere durchaus schwer.

Oder ist es am Ende doch so wie ich seit Jahren vermute: er meint das Alles gar nicht so und lacht sich vor dem Rechner schlapp weil hier viele auf seinen Blödsinn eingehen...

Wünsche allen ein frohes Fest :hoho:

Klugschnacker 20.12.2024 10:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767292)
Die Beschreibung halte ich für richtig, meine Wertung ist allerdings eine andere: den engen Zusammenhang zwischen den beiden Themen [Atomausstieg vs. CO2-Emissionen], die auf einen deutlichen Widerspruch hinauslaufen, nicht zu erkennen deutet auf eine Ideologisierung hin, die ich für problematisch halte.

Ich kann den Gedanken nachvollziehen. Allerdings beruht er zu mindest teilweise auf falschen Annahmen, meines Wissens nach. Deren Kurzform lautet: "Was wir an Atom abschalten, müssen wir durch Kohle und Gas ersetzen".

Das ist falsch. Wenn bei uns Strom fehlt, kaufen wir welchen aus dem europäischen Strommarkt hinzu. Dort kaufen wir den jeweils am billigsten angebotenen Strom. In der Regel ist das Strom aus erneuerbaren Energien.

Wir kaufen diesen billigen Strom auch dann ein, wenn wir ihn selbst erzeugen könnten. Wir könnten beispielsweise einfach bestehende Kohlekraftwerke hochfahren. Der dadurch produzierte Strom ist aber teurer als der Ökostrom aus dem europäischen Netz. Deshalb lohnt es sich nicht, diesen Strom selbst zu produzieren, obwohl wir die Produktionskapazitäten dazu haben. Kohlekraftwerke lohnen sich meistens nicht mehr.

Was für unsere eigenen Kohlekraftwerke gilt, gälte nach meinem Verständnis auch für unsere Atomkraftwerke: Deren Strom können wir in der Regel billiger aus dem europäischen Strommarkt kaufen, meistens in Form von erneuerbaren Energien. Ihn selbst zu produzieren wäre teurer.

Klugschnacker 20.12.2024 11:01

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1767311)
Ich habe mich gefragt, wie sich der User täglich bei der Arbeit verhält und ob er mit seiner Art nicht ständig bei Kollegen und Vorgesetzten aneckt.

Wofür soll das ein Argument sein? Falls er irgendwo aneckt, was wir nicht wissen – so what?

Schwarzfahrer 20.12.2024 11:37

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1767298)
Jetzt magst Du bitte noch erläutern, wer genau den Zusammenhang zwischen den beiden Themen und den daraus resultierenden Widerspruch nicht erkennt.

Jeder, der meint, daß es keinen nennenswerten Einfluß auf den Pfad zu netto-null-emission hat, daß wir die 30 % CO2-freie Stromproduktion aus 2010 aufgegeben haben, und daher die Abschaltung aller KKW zu diesen Zielen nicht im Widerspruch steht.

Nachvollziehbar fände ich eine grüne Stellungnahme etwa im Sinne von "wir wissen, daß es eine deutliche Verzögerung der CO2-Ziele bedeutet, aber die Reduzierung der extremen Risiken durch Kernkraft war und ist uns wichtiger und dringender als die Klimaziele". Dann würde ich viel respektabler und akzeptabler finden, als das Herumgeeiere daß es irgendwie wirtschaftlich sinnvoll zu rechnen sei, und für die CO2-bilanz quasi egal.

Schwarzfahrer 20.12.2024 11:43

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1767304)
Und jetzt, soll mich das beeindrucken? Es geht uns nicht darum, bei irgendwem gut dazustehen, das überlassen wir gerne den Populisten. Es geht den Grünen darum, für die Themen einzustehen und dafür zu kämpfen. Wir tun das, weil wir das für die richtigen politischen Ziele halten. Beim Klimaschutz ist das besonders einfach, da braucht man sich nur die glasklaren wissenschaftlichen Ergebnisse anschauen und daraus die Schlüsse ableiten.

Ja, daß die Grünen die Wählermeinung nicht so wichtig finden, wie ihre eigenen Ziele, kam schon öfter von einigen führenden Köpfen so rüber. Kann man so machen, aber es macht es schwierig, demokratische Mehrheiten für seine Meinung mit einer solchen überheblichen Haltung zu finden, fürchte ich. Es ist halt die Frage: will man eine demokratische Mehrheit hinter sich bringen, indem man sie von den eigenen Ideen überzeugt und die Sorgen der Menschen berücksichtigt, oder indem man die Richtigkeit der eigenen Ideen verkündet?
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1767304)
Meine Zuversicht, dass diese Zielsetzung richtig ist, beruht auf diesen wissenschaftlichen Zusammenhänge und unterscheidet sich damit wesentlich von der von dir angeführten Argumentation aus Kommunismuszeiten.

Du wirst lachen, es gab damals auch viele Sozialwissenschaftler, die das alles wissenschaftlich belegt zu haben glaubten, und es galt in vielen Ländern als "Stand der Wissenschaft", daß das die natürliche Entwicklung aller Gesellschaften sei, für die man sich einsetzen muß (auch unter vielen Radikallinken in der BRD der 60-er und 70-er Jahre; nicht wenige davon waren später Gründungsmitglieder der Grünen...)

dr_big 20.12.2024 11:51

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767323)
Jeder, der meint, daß es keinen nennenswerten Einfluß auf den Pfad zu netto-null-emission hat, daß wir die 30 % CO2-freie Stromproduktion aus 2010 aufgegeben haben, und daher die Abschaltung aller KKW zu diesen Zielen nicht im Widerspruch steht.

Nepumuk hat es doch schon oft genug geschrieben, aber scheinbar hast du immer noch nicht verstanden, dass die Grünen beides zum Ziel haben, erstens den Ausstieg aus der Atomkraft, das ist erledigt, und zweitens die CO2-freie Stromproduktion, dieses Ziel ist immer noch erreichbar. Da ist kein Widerspruch nur weil du es gerne so hättest :Nee:

Schwarzfahrer 20.12.2024 11:51

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1767301)
In jeder Firma hätte man einen solchen Mitarbeiter, der gegen alles und jedes ist, längst rausgeworfen.
Niemand würde ihm zuhören weil niemand die Zeit dazu hätte.
Er hält alle anderen nur von der Arbeit ab, zieht die Stimmung runter und ist destruktiv in jeglicher Hinsicht.

Die Wahrnehmung, daß ich "gegen alles und jedes" bin, haben nur die, die glauben, die sicher alleinige Wahrheit zu kennen, bzw. jede alternative Option oder Idee von vornherein verwerfen. Es mag solche Firmen geben, bei uns ist das Gegenteil der Fall - darum bin ich dort seit über 30 Jahren selbst zufrieden und von anderen geschätzt, wie ich den Eindruck habe.
Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1767311)
Ich habe mich gefragt, wie sich der User täglich bei der Arbeit verhält und ob er mit seiner Art nicht ständig bei Kollegen und Vorgesetzten aneckt.
Bei uns im Büro hätte es eine solche Charaktere durchaus schwer.

Ich kann Dich beruhigen, in meinem Arbeitsumfeld ist meine Denkweise und Art, Sachen zu hinterfragen alltägliche udn gewünschte Arbeitstechnik; ohne solches Denken wären Entwicklungen schwierig. Angeeckt bin ich in all den Jahren nur bei autoritär-besserwisserischen Vorgesetzten (in 34 Jahren zwei) und bei Paragrafenreitern aus dem Bereich SiFa u.ä., die das reale Leben nur aus Vorschriftenlisten kennen.

sabine-g 20.12.2024 11:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767318)
Wofür soll das ein Argument sein? Falls er irgendwo aneckt, was wir nicht wissen – so what?

Es ist kein Argument für gar nichts.
Es ist so, dass sich in diesem Forum ein paar Dutzend Leute an diesem Benutzer abarbeiten, bzw. an dem was er schreibt.
Ist aber auch schon alles mehrfach erwähnt worden.

Ich persönlich lese von ihm tatsächlich seit beinahe Jahren gar nichts mehr, bzw. manchmal das, was zitiert wird.
Das ist dann auch schon mehr als man eigentlich ertragen kann.

Schwarzfahrer 20.12.2024 11:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1767316)
Ich kann den Gedanken nachvollziehen. Allerdings beruht er zu mindest teilweise auf falschen Annahmen, meines Wissens nach. Deren Kurzform lautet: "Was wir an Atom abschalten, müssen wir durch Kohle und Gas ersetzen".

Das ist falsch. Wenn bei uns Strom fehlt, kaufen wir welchen aus dem europäischen Strommarkt hinzu. Dort kaufen wir den jeweils am billigsten angebotenen Strom. In der Regel ist das Strom aus erneuerbaren Energien.

Erst mal danke für die sachliche Antwort. Was hierin nicht ganz passt: wir kaufen oft Strom, wenn bei uns es eben zu knapp ist, und die Preise schießen dabei öfter stark in die Höhe. Das Wort billig täuscht hier etwas über den Preis, den wir (und andere) für diesen Weg zahlen, finde ich.

Natürlich ist der intermittierende Betrieb von Kern- und Kohlekraftwerken unwirtschaftlich (und auch zu träge, um Lücken schnell zu schließen). Nur ist ein Dauer-Grundlastbetrieb im Vergleich deutlich günstiger je kWh. Das Modell, auf Dauerversorgung aus Wind und Sonne zu hoffen, und bei Lücken irgendwie zu stopfen ist halt am Ende offenbar oft teurer. Wäre es immer "billiger Strom", den wir zukaufen, gäbe es kaum die aktuellen skandinavischen Beschwerden. Wäre die technisch bessere Option, Lücken mit Gaskraftwerken zu schließen, so viel wirtschaftlicher, müssten sich Investoren um die Ausschreibung für deren Bau prügeln - warum ist da wohl die Zurückhaltung so groß?


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