Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1643455)
Hätte ich konkrete politische Verantwortung, würde ich jetzt nichts lockern. Es wäre aus meiner Sicht der falsche Zeitpunkt. Angesichts unserer vergleichsweise niedrigen Impfquote halte ich eine Lockerung während stark steigender Inzidenzen für ein unnötiges Risiko. Als Politiker wollte ich dafür nicht die Verantwortung übernehmen.
Gewiss: Wir können Glück haben. Selbst mit täglich 200.000 Neuinfektionen (wie heute) kann alles gut gehen. "Gut gehen" meint: Es werden massenhaft Menschen krank, teilweise schwer und dauerhaft, Zigtausende sterben, aber unsere Krankenhäuser schaffen das irgendwie.
Wir können aber auch Pech haben. Mit derart vielen erkrankten Menschen reicht dann auch "ein bisschen Pech". Etwa eine noch unbekannte Spätfolge einer Infektion. Oder eine neue Mutation des Virus, dem wir erlauben wollen, sich ungehindert auszubreiten.
Deshalb würde ich als Verantwortlicher lieber noch Vorsicht walten lassen. Andere Länder mit laxeren, risikofreudigeren Strategien haben, soweit ich das beurteilen kann, alle einen hohen Preis bezahlt. Mögliche gesundheitliche Spätfolgen sind dabei noch gar nicht eingerechnet.
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Welche Verantwortung sollen Politiker übernehmen?
Die ganz große Mehrheit an Ungeimpften ist es freiwillig, und das nach der gefühlten Ewigkeit, die man sich jetzt impfen lassen konnte. Wieso sollte ein Politiker für deren Tod oder Spätfolgen Verantwortung übernehmen müssen?
Die Leute wollen Eigenverantwortung, dann sollen sie sie haben.
Wir haben ein absolutes Glück mit Omikron, und das verpfuschen uns die ganzen freiwillig Ungeimpften.
Mit denen habe ich absolut kein Mitleid mehr, wenn es sie erwischt.
Mitleid habe ich nur mit denen, die sich impfen lassen wollen und nicht können. Oder bei denen die Impfung nicht genug hilft. Aber denen kann ich in der aktuellen Situation auch kaum noch helfen, so brutal wie sich Omikron durch die Gesellschaft frisst.
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