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Klugschnacker 15.04.2025 09:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1779602)
Welcher Karren ist denn im Dreck? Den meisten hier geht es wohl besser als der Elterngeneration.

Ja, uns geht’s prima! :Huhu:

Schwarzfahrer 15.04.2025 09:55

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1779590)
Ich finde das Thema mit Nachteilsausgleich schwierig, es scheint die Bandbreite an verschiedenen Schulangeboten sinkt was die Bandbreite von Schülern in Klassen erhöht, dies wird aber laut ein paar Erfahrungsberichten in meinem Umfeld nicht durch mehr Zeit / Lehrkräfte aufgewogen.

Es kommt auch nicht auf die Zahl der Lehrkräfte an (außer man hat schwerer geistig Behinderte, Autisten mit Einzelbegleitungsbedarf o.ä. in der Klasse). Es kommt darauf an, daß Lehrer mit Schülern mit unterschiedlichen Leistungsniveaus zurechtkommen - da geht es um pädagogische Methoden, die im Land des dreigliedrigen Schulsystems in dieser Hinsicht zu selten gelehrt werden. Länder, in denen es die Trennung nach der 4 Klasse in (vermeintlich) homogene Leistungsgruppen nicht gibt, kommen damit viel besser zurecht.
Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1779590)
Das scheint dann aber auch zu Blüten zu führen bei denen sich nicht die Schüler den Zucker aussuchen, sondern Lehrer / Schulen das nutzen, um mehr Planstellen zu bekommen

Diese Versuchung ist naheliegend, aber auch falsch, wenn es über die Pathologisierung von normalen Varianzen in der Schülerschaft läuft. Ist allerdings auch etwas Zeitgeist, wenn man doch auch in der Medizin sieht, wie zunehmend neue "Volkskrankheiten" definiert werden. Es sind halt immer auch Geschäftsmöglichkeiten darin. Wenn aber z.B. gleich jedes Kind mit einem leichten Sprachfehler gleich jahrelang zum Logopäden geschickt wird, werden die Termine für die schwer betroffenen knapp - womit beim Problem von welfe sind: daß die wirklich Bedürftigen zu kurz kommen.

Wie besser machen? größere Varianz als normal ansehen, Abweichungen von der homogenen Masse nicht als pathologisch ansehen, mehr Erziehungsverantwortung auf die Eltern zurückverlagern, und neue pädagogische Fähigkeiten an die Lehrer vermitteln um den Kindern mit wirklich großen Problemen gerecht zu werden (gerne nach Methoden aus anderen Ländern schauen).

Genussläufer 15.04.2025 10:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1779603)
Demnach sind die Chinesen besser ausgebildet als die Deutschen, Deiner Meinung nach?

Die Motivation kommt von den Kindern. Die wollen etwas erreichen. Genau das habe ich geschrieben. Oder?

Das Aussiebesystem finde ich aber auch extrem hart. Da hängt viel an einzelnen zentral organisierten Zuteilungsverfahren. Wenn Du da aber scheiterst, hast Du einen Malus. Und scheitern bedeutet, dort einfach nur, dass Du nicht in bestimmten Kategorien landest. Das erinnert schon fast an die Sichtungen in der DDR in Bezug auf Sport. Das musst Du Dir wirklich mal anschauen.

Schwarzfahrer 15.04.2025 10:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1779594)
Heute machen mehr Kinder Abitur als früher, es studieren mehr als früher und viele Ausbildungsberufe sind anspruchsvoller geworden als früher. Die Wirtschaftsleistung der kommenden Generation wird deutlich höher sein als unsere.

Es können mehr junge Leute Abitur machen, als früher, da das Anspruchsniveau abgesenkt wurde, nicht weil die Fähigkeiten statistisch anders verteilt wären. Darauf auf höhere Wirtschaftsleistung zu schließen halte ich für sehr gewagt, zumal die Akademisierung der Ausbildung gleichzeitig die "guten Köpfe" aus den nicht-akademischen Berufen "absaugt", so daß unter Facharbeitern, Technikern, Handwerkern u.s.w. viel weniger wirklich Kreative und Fähige zu finden sind - aber ohne diese wird es mit Wirschaftsleistung auch nicht so rosig.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1779594)
Mich stört die selbstgefällige Arroganz unserer Generation, die wie keine zuvor den Karren in den Dreck gefahren hat, den die jungen Menschen jetzt herausziehen sollen.

Diese Denkweise halte ich für eines der Ursachen für Fehlentwicklungen. Es klingt so, daß unsere Generation den jungen Leuten ein besseres "Nest" für die Zukunft hätte bauen sollen. Unsere Generation hat nun mal eher seine Zukunft selber bauen wollen, und dies nicht von den Vorfahren erwartet. Wer sein Kind nicht in diesem Sinn erzogen hat, der hat damit mehr dazu beigetragen, wenn die Nachkommen es zu weniger bringen, als das vermeintliche "Karren in den Dreck fahren" (was ich als Bewertung für unsere Generation nicht teile, buzw. für nicht mehr richtig halte, als es für jede andere Generation auch gilt).

qbz 15.04.2025 10:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1779609)
Es können mehr junge Leute Abitur machen, als früher, da das Anspruchsniveau abgesenkt wurde, nicht weil die Fähigkeiten statistisch anders verteilt wären. ......

Die verlängerte Bildungszeit überwiegt das abgesenkte Anspruchsniveau.

Roini 15.04.2025 10:09

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1779570)
War's nicht unser "dude" mit dem Spruch: There is no shortcut to success?

Das zweite denke ich mir auch regelmäßig wenn ich beim Arzt sitze ... je mehr Ärzte desto mehr Kranke. :confused:

Das heißt du bist dann der einzige der berechtigterweiße beim Arzt sitzt und alle anderen um dich herum sind Hypochonder?

Vielleicht sollten wir bei der Diskussion mal berücksichtigen, dass wir auch nicht immer alles richtig machen und die Rahmenbedingungen ganz andere sind als vor 30 oder 40 Jahren :Blumen:

deralexxx 15.04.2025 10:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1779609)
Es können mehr junge Leute Abitur machen, als früher, da das Anspruchsniveau abgesenkt wurde, nicht weil die Fähigkeiten statistisch anders verteilt wären.

Ich hab mal versucht, hab aber keine wirkliche Faktenbasis finden können die das belegt, nur dass eben mehr Menschen Abi machen heißt doch nicht, dass es einfacher geworden ist (https://www.bpb.de/themen/bildung/do...mmer-leichter/)

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer;
Wie besser machen? größere Varianz als normal ansehen, Abweichungen von der homogenen Masse nicht als pathologisch ansehen, mehr Erziehungsverantwortung auf die Eltern zurückverlagern, und neue pädagogische Fähigkeiten an die Lehrer vermitteln um den Kindern mit wirklich großen Problemen gerecht zu werden (gerne nach Methoden aus anderen Ländern schauen).

Da stimme ich dir wohl größtenteils zu :Blumen:

Schwarzfahrer 15.04.2025 10:15

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1779610)
Die verlängerte Bildungszeit überwiegt das abgesenkte Anspruchsniveau.

Das verstehe ich nicht. Deutschland hat schon immer mit den 13 Jahren bis zum Abitur länger gebraucht, als die meisten anderen Länder, ohne deshalb ein besseres Niveau zu erreichen (auch wenn man das hierzulande gerne glauben möchte). Noch weiter verlängert wurde doch nichts, und wer das Abitur nur schafft, weil weniger verlangt wird, wird im Studium deswegen die Defizite nicht ausgleichen können.


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