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Schwarzfahrer 01.12.2024 13:00

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1765606)
Der Strommix wird sich deutlich verändern und daher auch die Preisdifferenz. Dazu kommen die steigenden Infrastrukturkostenanteile bei den Gasnetzen.

Deine Glaskugel ist vermutlich sehr treffsicher. Ein Blick zurück zeigt, daß sich Marktpreise nicht sicher vorhersagen lassen, und es keine lineare Entwicklung gibt - außer in einer Planwirtschaft, die unser Staat hoffentlich nicht anstrebt.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1765606)
In dem verlinkten Artikel steht ja schon mal daß Belgien, Niederlande & Dänemark ähnliche Bürokratische Hürden haben und auch bei den Handwerkerkosten ähnlich sind. Da bleibt dann die falsch Dimensionierung durch schlecht ausgebildete oder einfach unwillige Handwerksbetriebe übrig.

Das sind schon mal mindestens zwei Hebel, an die man drangehen kann. Bürokratie und Überregulierung abbauen ist immer möglich (und dann nimmt man eben die Länder als Vorbild, die es schon jetzt besser machen). Und die Überdimensionierung ließe sich stark verringern, wenn die Förderung an den meßbaren Erfolg der Sanierung gekoppelt wäre, also je nach mittlerem Ressourcenverbrauch im Vergleich 5 Jahre vor und 5 Jahre nach der Maßnahme. Idealerweise mit anteiliger Rückzahlungspflicht für den Handwerker, wenn die versprochene Qualität nicht erreicht wurde. Dann wären alle motiviert, das Beste rauszuholen.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1765606)
FDP, CDU/CSU, AfD & BSW sind ja gegen eine Förderung. Wie hilft das dann den finanziell schwachen die dann mit stärker steigenden Heizkosten rechnen dürfen?

Wenn die Politik die Installationskosten auf ein Niveau wie in GB senken könnte, wäre das mehr Wert, als jede Förderung, finde ich. Vielleicht könnte man hier einfach britische Firmen zulassen, damit sie zu ihren gewohnten Preisen hier anbieten (bei jedem Pups muß sonst europaweit ausgeschrieben werden - dann sollte man es hier auch dürfen). Dann ziehen die heimischen Handwerker auch nach, um nicht in die Röhre zu schauen. Preise über freien Markt zu senken ist Subventionen immer vorzuziehen.

Meik 01.12.2024 14:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1765609)
Deine Glaskugel ist vermutlich sehr treffsicher. Ein Blick zurück zeigt, daß sich Marktpreise nicht sicher vorhersagen lassen, und es keine lineare Entwicklung gibt.

Stimmt, aber im Gegenzug zu Energieimporten ist keine Preissteigerung bei den EE in Sicht. Im Gegenteil, mit zunehmender Entwicklung sinken die Preise für die EE. Je mehr desto besser für stabile Energiepreise.

Klugschnacker 01.12.2024 15:04

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1765609)
Das sind schon mal mindestens zwei Hebel, an die man drangehen kann. Bürokratie und Überregulierung abbauen ist immer möglich ...

Und die Überdimensionierung ließe sich stark verringern, wenn die Förderung an den meßbaren Erfolg der Sanierung gekoppelt wäre, also je nach mittlerem Ressourcenverbrauch im Vergleich 5 Jahre vor und 5 Jahre nach der Maßnahme. Idealerweise mit anteiliger Rückzahlungspflicht für den Handwerker, wenn die versprochene Qualität nicht erreicht wurde.

Ja, der letzte Absatz klingt stark nach verringerter Bürokratie und weniger Regulierung! :Lachen2:

Meik 01.12.2024 15:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1765618)
Ja, der letzte Absatz klingt stark nach verringerter Bürokratie und weniger Regulierung! :Lachen2:

Nicht unbedingt wenn man die Förderung erst nach 5 Jahren auszahlt.

Hätte den Nebeneffekt dass man wenn man das selber - ggf. per Kredit - vorstrecken muss doch mehr Interesse am Endpreis und Ergebnis der Installation hat als wenn eh das meiste der Staat bezahlt. Auch das Eigeninteresse sich um eine möglichst gute Einstellung der WP zu kümmern ist so weit höher.

Bisher scheinen die Energiepreise ja noch derart günstig dass sich kaum einer um die Einstellung der Heizungsanlage kümmert. Da wo man kostenlos viel Geld sparen könnte.

Schwarzfahrer 01.12.2024 18:03

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1765615)
Stimmt, aber im Gegenzug zu Energieimporten ist keine Preissteigerung bei den EE in Sicht. Im Gegenteil, mit zunehmender Entwicklung sinken die Preise für die EE. Je mehr desto besser für stabile Energiepreise.

Das halte ich für optimistisch. Je mehr auf Strom umgestellt wird, umso mehr muß in die Netze und neue Leitungen investiert werden; je größerer Anteil Regenerativ ist, desto höherer Backup bzw. Speicherauwand ist nötig. Das alles schlägt sich auf die Gestehungskosten drauf. Ich sehe keine relevante Preissenkung kommen. Wenn es gut geht, halten sich die Zusatzkosten in Grenzen - aber ich glaube nicht daran, daß es CO2-freie Stromversorgung gibt mit gleichzeitig niedrigen Kosten für die Endverbraucher. (Ebenso, wie die EEG-Umlage nicht bei der berühmten Kugel Eis blieb).

Klugschnacker 01.12.2024 18:56

Es gibt ein deutsches Startup-Unternehmen, das den Besitzern und Besitzerinnen von E-Autos kostenlos die Batterie auflädt. Ja, genau, es fallen keine Stromkosten für das E-Auto an. Geladen wird an der Wallbox zu Hause.

Im Gegenzug erklärt man sich bereit, sein Auto als Stromspeicher für das Stromnetz zur Verfügung zu stellen, wenn man zu Hause parkt. Das Konzept heißt "Zero Zero" und steht für null Emissionen und null Kosten.

Verwaltungsratsvorsitzender dieses Unternehmen ist Herbert Diess. Er war zuvor CEO der Volkswagen AG. Quelle

Wie finanziert sich das? Die Idee ist simpel: Es wird tagsüber Strom aus dem Netz gekauft und in den Autos gespeichert. Abends und nachts wird er wieder ins Netz eingespeist; zu dieser Zeit ist der Strom ca. 15 Cent pro kWh teurer als tagsüber. Pro Autobatterie ergibt sich dadurch eine Marge von 1.500 Euro im Jahr. Damit kann man seine Kunden kostenlos die Autos laden und den Rest als Gewinn einstreichen.

Schwarzfahrer 01.12.2024 19:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1765637)
Wie finanziert sich das? Die Idee ist simpel: Es wird tagsüber Strom aus dem Netz gekauft und in den Autos gespeichert. Abends und nachts wird er wieder ins Netz eingespeist; zu dieser Zeit ist der Strom ca. 15 Cent pro kWh teurer als tagsüber. Pro Autobatterie ergibt sich dadurch eine Marge von 1.500 Euro im Jahr. Damit kann man seine Kunden kostenlos die Autos laden und den Rest als Gewinn einstreichen.

Nette Idee; die Frage ist, wie viele Autobesitzer sich auf das Modell einlassen (gibt es eine Verpflichtung von Mindestkapazität, die man jährlich zur VERfügung stellen muß?).

Zu den Zahlen: Welche km-Leistung liegt diesem Modell zu Grunde?
Ich rechne nach: 20.000 km/Jahr (bei mir normal); da ich oft tagsüber nicht zu Hause bin, und auf Reisen das Modell wohl auch nicht nutzen kann, nehme ich optimistisch an, daß ich 10.000 km davon nach diesem Modell lade. Das sind 100 x 15 kWh (nach dieser Schätzung), also ca. 1500 kWh. Das mal die 15 ct Marge macht bei mir gerade mal 225 € im Jahr, und keine 1500. Kann sich trotzdem rechnen, wenn wirklich viele mitmachen, und die Idee sich nicht auf viele Anbieter verzettelt.

Klugschnacker 01.12.2024 20:04

Hier gibt es einen kurzen Vortrag von Herbert Diess, der einen Überblick bietet:
https://youtu.be/ulr_d7xDO4w?si=mptxZ2zrqAaeTgMD&t=224

dr_big 01.12.2024 20:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1765646)
Hier gibt es einen kurzen Vortrag von Herbert Diess, der einen Überblick bietet:
https://youtu.be/ulr_d7xDO4w?si=mptxZ2zrqAaeTgMD&t=224

Klingt gut. Bosch hatte das vor 20 Jahren alles schon entwickelt, da gab es einen Piloten in Singapur. Ist am Ende aber nichts draus geworden.

Ganz realistisch wird es noch 10-15 Jahre dauern bis Gesetze angepasst sind, Europäische Standards entwickelt sind und schliesslich auch ausreichend Fahrzeuge und Infrastruktur zur Verfügung stehen damit man überhaupt einen Effekt erzielt. Diess sagte ja auch selbst, da müssen mehrere Regierungen dran bleiben und wie das mit Merz weiter geht kann man sich jetzt schon ausrechnen.

Mit seinem Schlussplädoyer für die Verteidigung der deutschen Premium-Fahrzeuge hat er nur gezeigt, dass er den Knall aus China noch nicht realisiert hat, dort schaffen sich die deutschen Premiumhersteller gerade selbst ab und werden zum Nischenprodukt. Und dass wir im bezahlbaren Massenmarkt von anderen Herstellern überrollt werden hat er auch gleich zugegeben.

Klugschnacker 03.12.2024 06:25

Vorstoß der Union
Energiekonzern EnBW hält Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken für ausgeschlossen
CDU und CSU wollen bei einer Übernahme der Regierung prüfen, ob und wie sich deutsche AKW wieder in Betrieb nehmen lassen. Der Kernkraftchef von EnBW hat da eine klare Aussage für die Freunde des Atomstroms.
SPON

[…] »Der Rückbau-Status unserer fünf Kernkraftwerke ist praktisch gesehen irreversibel«, sagte EnBW-Kernkraftchef Jörg Michels der »Augsburger Allgemeinen« von Dienstag . »Eine Diskussion über die weitere Nutzung der Kernkraft hat sich für uns vor diesem Hintergrund erledigt.« Das deutsche Atomgesetz sehe eindeutig vor, dass in den Reaktoren kein Strom mehr produziert werden dürfe, betonte Michels.

Für unrealistisch hält Michels auch einen Wiedereinstieg in die Atomkraft mit neuen Kraftwerken. »Wir glauben nicht, dass der Neubau von Kernkraftwerken in Deutschland eine Lösung der Fragen zu heutigen Problemstellungen der Energieversorgung wäre«, sagte Michels.

Helios 03.12.2024 07:36

unter Trump: den Job übernehmen amerikanische Konzerne (wenn die Europäer unfähig dazu sind).

merz 03.12.2024 07:38

Mein Gott, dann machen wir eben Kernfusion und Minireaktoren, Technologieoffenheit zahlt sich hier eben aus, wenn die deutsche Industrie nicht will

m.

Siebenschwein 03.12.2024 07:45

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1765789)
unter Trump: den Job übernehmen amerikanische Konzerne (wenn die Europäer unfähig dazu sind).

Keine Angst- auch die Amerikaner können rechnen. Da wird nichts gebaut.

merz 03.12.2024 07:47

Trump selbst findet Kernenergie eher doof: zu groß zu teuer zu komplex zu gefährlich

m.

Siebenschwein 03.12.2024 07:52

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1765790)
Mein Gott, dann machen wir eben Kernfusion und Minireaktoren, Technologieoffenheit zahlt sich hier eben aus, wenn die deutsche Industrie nicht will

m.

Ja! Ja! Ja! Gebt mir mehr von dieser ominösen Technologieoffenheit!
Vor 25 Jahren waren es die ominösen „neuen Erneuerbaren“, die in jedem optimistischen Szenario der CO2-Reduktion auftauchten. Heute sind wir einfach pauschal technologieoffen.
Hat den Vorteil, dass man nichts konkret sagen muss zum Thema- sollen die anderen doch sagen, was ihrer Meinung nach funktioniert. Das Wort steht also nur für „Ich gehe mit meiner Inkompetenz offen um“.

keko# 03.12.2024 08:03

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1765654)
....
Mit seinem Schlussplädoyer für die Verteidigung der deutschen Premium-Fahrzeuge hat er nur gezeigt, dass er den Knall aus China noch nicht realisiert hat, dort schaffen sich die deutschen Premiumhersteller gerade selbst ab und werden zum Nischenprodukt. Und dass wir im bezahlbaren Massenmarkt von anderen Herstellern überrollt werden hat er auch gleich zugegeben.

Da ist nix mit Knall. Das ist alles schon seit vielen Jahren bekannt. Selbst ich Wurst erwähne schon seit Jahren, dass die Chinesen den Verbrenner quasi aufgegeben haben, da wir konkurrenzlos gut sind.
Du unterschätzt aber vielleicht die Premiumhersteller: Fahrzeugbauer wollen Geld verdienen und da werden Einnahmenquellen einfach möglichst lange ausgenutzt. Danach setzen Investoren einfach auf was anderes.

tandem65 03.12.2024 09:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1765796)
Da ist nix mit Knall. Das ist alles schon seit vielen Jahren bekannt. Selbst ich Wurst erwähne schon seit Jahren, dass die Chinesen den Verbrenner quasi aufgegeben haben, da wir konkurrenzlos gut sind.

Das Gerücht hält sich hartnäckig bei Dir.
Wann genau war Honda nochmal Lieferant des F1 Weltmeistermotors?
Wie sehen die Absatzzahlen von diesen konkurrenzlosen Verbrennern in China aus?
Es hilft 0,0 wenn Du konkurrenzlos bist wenn keine Märkte für Dein Produkt da sind.
Da ist es völlig egal ob China halt mal sagt wir machen Verbrenner für die Menschen so unattraktiv wie nur irgend geht oder ob die Menschen das bei gleichem Preisniveau für beide Produkte aus anderen rationalen Entscheidungen heraus machen.
Und daß der Knall schon Jahrzehnte her ist, ändert nichts daran daß es ein Knall war.:Huhu:

keko# 03.12.2024 09:42

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1765803)
Das Gerücht hält sich hartnäckig bei Dir.
Wann genau war Honda nochmal Lieferant des F1 Weltmeistermotors?
Wie sehen die Absatzzahlen von diesen konkurrenzlosen Verbrennern in China aus?
Es hilft 0,0 wenn Du konkurrenzlos bist wenn keine Märkte für Dein Produkt da sind.
Da ist es völlig egal ob China halt mal sagt wir machen Verbrenner für die Menschen so unattraktiv wie nur irgend geht oder ob die Menschen das bei gleichem Preisniveau für beide Produkte aus anderen rationalen Entscheidungen heraus machen.
Und daß der Knall schon Jahrzehnte her ist, ändert nichts daran daß es ein Knall war.:Huhu:

Ja und? Nichts anderes sage ich doch: Beim Verbrenner sind wir Champions League, aber die Zeiten ändern sich gerade augenscheinlich in vielerlei Hinsicht.

Schwarzfahrer 03.12.2024 09:48

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1765803)
Es hilft 0,0 wenn Du konkurrenzlos bist wenn keine Märkte für Dein Produkt da sind.

Interessante Vorstellung von "keine Märkte", wenn immer noch über 3/4 der verkauften Autos Verbrenner sind, und in Deutschland z.B. im Oktober 24 zwar 6 % mehr Verbrenner als im Vorjahresmonat verkauft wurden, aber 5 % weniger E-Autos. Sogar in China ist der Anteil der Verbrenner immer noch 2/3 an allen Neuzulassungen, und bis vor kurzem wurden kleine Verbrenner sogar steuerlich gefördert.

merz 03.12.2024 09:54

keine Schadenfreude:

Mercedes Benz im größten Automarkt der Welt, E-Auto Topmodell, massiver Discount im Markt - Verkaufszahl Oktober 2024: 0

https://www.mercedes-fans.de/magazin...-to-zero.21674

Das liegt jetzt aber nicht daran, das in diesem Markt EAutos nichts laufen.

m.

Schwarzfahrer 03.12.2024 10:09

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1765809)
Das liegt jetzt aber nicht daran, das in diesem Markt EAutos nichts laufen.

Nein, es liegt aber z.B. daran, daß die Chinesen ihre eigenen E-Autos massiv subventionieren (gestern in WISO den Satz gehört: Geld verdienen die Chinesischen Autobauer mit Elektroautos auch nur, weil es staatliche Subventionen gibt), und inzwischen auch gute einheimische Luxusautos zu haben sind - da punkten die abgehobenen Mercedes-Modelle zu deutlich höheren Preisen auch bei den reichen Chinesen nicht mehr.

tandem65 03.12.2024 10:23

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1765806)
Ja und? Nichts anderes sage ich doch: Beim Verbrenner sind wir Champions League, aber die Zeiten ändern sich gerade augenscheinlich in vielerlei Hinsicht.

Nun, Du hast geschrieben es hätte keinen Knall gegeben.
So habe ich es verstanden.
Du hast behauptet die Chinesen hätten den Verbrenner aufgegeben weil wir da Konkurrenzlos wären.
So habe ich es jedenfalls verstanden.
Ich schreibe etwas völlig anderes, daß sie schon seit Jahrzehnten locker Konkurrenzfähig sind.

tandem65 03.12.2024 10:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1765807)

Na dann ist die Welt ja in Ordnung. Deiner Ansicht nach müssen also VW, Mercedes & BMW also zufrieden sein. Der Markt für Ihre Produkte ist ja da.
Deine Worte sind doch auch immer wieder daß Produkte die Subventionen benötigen keine Berechtigung haben.
Daß in dem ADAC-Artikel auch steht: Ist Dir wahrscheinlich nur durchgerutscht. Daß auch anhand der entfallenen Förderung es nur knapp 5% weniger Absatz waren finde ich jetzt gar nicht mal so schlecht.

keko# 03.12.2024 10:48

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1765814)
Nun, Du hast geschrieben es hätte keinen Knall gegeben.
So habe ich es verstanden.
Du hast behauptet die Chinesen hätten den Verbrenner aufgegeben weil wir da Konkurrenzlos wären.
So habe ich es jedenfalls verstanden.
Ich schreibe etwas völlig anderes, daß sie schon seit Jahrzehnten locker Konkurrenzfähig sind.

Also deutsche Verbrennerautos haben einen sehr guten Ruf und ich würde sagen, sie sind auch die besten. Natürlich können auch andere konkurrenzfähige Autos bauen, siehe Japan, Frankreich, Italien usw. Ich hatten einen Renault, der war unkaputtbar. Fahre eine Suzuki aus dem Jahr 1997 und einen Roller aus Italien. Ein Bekannter hat einen X1 Diesel mit 360k KM, die Laufleistung merkt man im Grunde nicht.
Jetzt gibt es halt Verschiebungen wegen des Massenmarkts China.

dr_big 03.12.2024 12:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1765811)
Nein, es liegt aber z.B. daran, daß die Chinesen ihre eigenen E-Autos massiv subventionieren (gestern in WISO den Satz gehört: Geld verdienen die Chinesischen Autobauer mit Elektroautos auch nur, weil es staatliche Subventionen gibt), und inzwischen auch gute einheimische Luxusautos zu haben sind - da punkten die abgehobenen Mercedes-Modelle zu deutlich höheren Preisen auch bei den reichen Chinesen nicht mehr.

In China hat das nichts mit der Antriebstechnik oder Subventionen zu tun, sondern einfach damit, dass Chinesen moderne Fahrzeuge mit voller Internet Connectivity wollen, das können unsere Hersteller nicht.

Schwarzfahrer 03.12.2024 12:12

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1765821)
In China hat das nichts mit der Antriebstechnik oder Subventionen zu tun, sondern einfach damit, dass Chinesen moderne Fahrzeuge mit voller Internet Connectivity wollen, das können unsere Hersteller nicht.

Das ist sicher auch ein Aspekt; hier könnten die deutschen Autobauer einen Markttrend verschlafen haben. Als Verbraucher bin ich allerdings froh darüber, daß es noch Autos gibt, die keine rollenden Handy sind. Mir geht jedes Verständnis für diesen Bedarf ab, und hoffe, daß es weiterhin auch Autos geben wird, deren gut erfüllte Hauptfunktion die Mobilität und Transport ist. Solange diese Funktionen richtig erfüllt werden, ist mir auch der Antrieb sekundär und Konektivität völlig egal. Aber wie Sybi vor vielen Jahren mal festgestellt hat: ich bin nicht marketingrelevant :Cheese:

dr_big 03.12.2024 12:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1765823)
Aber wie Sybi vor vielen Jahren mal festgestellt hat: ich bin nicht marketingrelevant :Cheese:

Richtig erkannt, du bist komplett irrelevant. Der Chef von TOGG sagte auch, dass er das Auto nicht mehr als Mobility-Device sondern als Connectivity-Device sieht. Die Welt dreht sich weiter, unsere Premiumhersteller glauben immer noch alte Technik verkaufen zu können.

Schwarzfahrer 03.12.2024 12:55

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1765827)
Richtig erkannt, du bist komplett irrelevant. Der Chef von TOGG sagte auch, dass er das Auto nicht mehr als Mobility-Device sondern als Connectivity-Device sieht. Die Welt dreht sich weiter, unsere Premiumhersteller glauben immer noch alte Technik verkaufen zu können.

Wie es ein Manager sieht, ist weniger wichtig, als wie es die Käufer sehen. Wenn es die Mehrheit so sieht, sollen sie damit glücklich werden, viele tun es ja auch mit den dysfunktionalen SUVs, und in Amerika waren sie schon vor Jahrzehnten mit 3-Gang-Automatik statt einer gescheiten Gangschaltung glücklich. Ich darf aber weiter hoffen, daß es auch immer ein paar Nischenprodukte geben wird, wo man sich abseits des Mainstreams bedienen kann. Im Zweifel bleiben die Oldtimer...

Premiumsegment ist übrigens nur ein Ausschnitt des Automarktes. Ich bin gespannt, wieviel davon in den Brot-und-Butter Markt für kleine Geldbeutel übertragbar ist, oder ob in dem Segment doch ganz andere Treiber sich herausstellen.

keko# 03.12.2024 13:51

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1765827)
...., unsere Premiumhersteller glauben immer noch alte Technik verkaufen zu können.

Was redest du da? Ich saß am WE in einem Cayenne E-Hybrid. Das Infotainment war beeindruckend. Autonomes Fahren sei in China auch bei Porsche wichtig, weil die Fahrer nebenher ihr Business erledigen wollen, sagte mir der Besitzer.

tandem65 03.12.2024 14:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1765833)
Was redest du da? Ich saß am WE in einem Cayenne E-Hybrid.

E-Hybrid, also veraltete Technik.

keko# 03.12.2024 14:26

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1765836)
E-Hybrid, also veraltete Technik.

Klar, weg damit, Hauptsache Elektro. :Lachanfall:

Feanor 03.12.2024 17:35

Ich war vor kurzem mal wieder in China, um Verwandte und Freunde zu treffen. Aufgrund des Verkehrs verbringt man ja viel Zeit im Auto/Taxi und da habe ich viel mit den Fahrern über den Markt gesprochen.
In den Großstädten geht es ganz klar Richtung Elektro. In Guangzhou waren es gefühlt schon 50%, in Shanghai etwas weniger, in Nanchang dann vielleicht noch 20-30%. Die Nachttarife für die Fahrer sind unschlagbar und eine Reichweitendiskussion gibt es auch nicht (man steht ja eh die meiste Zeit im Stau).
Während vor 10-12 Jahren, als ich noch dort gelebt habe, deutsche Autos als Statussymbol galten, ist dies nicht mehr der Fall (höchstens noch Porsche).
Deutsche Autos sind den Chinesen nicht modern genug, das betrifft insbesondere Entertainment, Software etc.
Während die chinesischen Wagen Luxus versprühen (wenn auch ziemlich Fake und übertrieben), ist in den deutschen Wagen mittlerweile Hartplastik der Standard.
Es gibt einfach keinen Grund mehr für die Chinesen, ein deutsches Auto zu kaufen, welches teurer ist.

Was die Produktion angeht, machen es die Chinesen (und die Amerikaner) cleverer. Subventioniert die Wertschöpfung im eigenen Land. In D wurde der Konsum subventioniert, egal woher der Wagen kommt. Hat bei PV auch schon funktioniert :cool:

Auch wenn man viel über die neue Macht der Chinesen im Bereich EV liest (Wagen und Batterien), so bin ich doch (noch) enttäuscht, was die technologisch hier in D anbieten. Ladegeschwindigkeit, Fahrverhalten etc. sind nicht besser als die deutschen Hersteller. Aber die deutschen Kunden legen auf die technischen Details noch mehr Wert. Und ein vernünftiges Servicenetz aufzubauen, wird auch noch dauern.

Wenn aber der Ansatz ist, zurück zum Verbrenner, dann sehe ich schwarz für die deutschen Autobauer.

MattF 03.12.2024 18:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1765838)
Klar, weg damit, Hauptsache Elektro. :Lachanfall:

Verkaufen deutsche Autobauer denn überhaupt noch Verbrenner in China? Wenn ja, wie viele? Verdienen sie damit Geld?

Das sind doch die relevanten Fragen.

Nicht was Deutschland oder die Ampel, dein Nachbar oder sonst wer in der EU dazu sagt, sondern was die Chinesen wollen, ist auf dem chinesischen Markt relevant.

Und den haben die deutschen Autobauer, ohne es Habeck in die Schuhe schieben zu können, verschlafen!

keko# 04.12.2024 07:51

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1765850)
Verkaufen deutsche Autobauer denn überhaupt noch Verbrenner in China? Wenn ja, wie viele? Verdienen sie damit Geld?

Das sind doch die relevanten Fragen.

Nicht was Deutschland oder die Ampel, dein Nachbar oder sonst wer in der EU dazu sagt, sondern was die Chinesen wollen, ist auf dem chinesischen Markt relevant.

Und den haben die deutschen Autobauer, ohne es Habeck in die Schuhe schieben zu können, verschlafen!

Findest du, die deutschen Autobauer sollten sich vermehrt nach dem chinesischen Markt ausrichten?
Ich denke eher, sie sollten sich vermehrt nach dem europäischen ausrichten.
Habeck hat damit gar nichts zu tun. Er ist ein auf ein paar Jahre gewählter Minister.

dr_big 04.12.2024 07:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1765870)
Findest du, die deutschen Autobauer sollten sich vermehrt nach dem chinesischen Markt ausrichten?
Ich denke eher, sie sollten sich vermehrt nach dem europäischen ausrichten.
Habeck hat damit gar nichts zu tun. Er ist ein auf ein paar Jahre gewählter Minister.

Wer Produkte in China verkaufen will muss sich auch an lokalen Bedürfnissen orientieren.
Du denkst, deutsche Autobauer sollten auf den chinesischen Markt verzichten?

Harm 04.12.2024 08:26

Zulassungszahlen Jan-Jun 2024:
China: 9,86mio
USA: 7,81mio
Europa: 6,88mio
Quelle

Schwarzfahrer 04.12.2024 11:22

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1765872)
Wer Produkte in China verkaufen will muss sich auch an lokalen Bedürfnissen orientieren.

Das ist selbstverständlich. Wer überhaupt etwas verkaufen will, muß entweder Kundenwünsche erfüllen oder Kundenprobleme lösen.
Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1765872)
Du denkst, deutsche Autobauer sollten auf den chinesischen Markt verzichten?

Es wäre zumindest ein Gedanke, die jeweils heimischen Märkte zu priorisieren. Das verringert das Risiko, das durch internationale Konflikte auftreten kann, und ist (solange man nicht im jeweiligen Land produziert) auch nachhaltiger, als das Schippern von Produkten um den halben Globus. Wer den heimischen Markt (also im Land, wo man produziert) gar nicht oder nur schlecht bedienen kann, lebt riskant. Hohes Risiko geht zwar mit großen möglichen Gewinnen einher, aber auch mit großen möglichen Verlusten - die könnten durch einen soliden heimischen Markt gedämpft werden.

keko# 04.12.2024 11:43

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1765872)
Wer Produkte in China verkaufen will muss sich auch an lokalen Bedürfnissen orientieren.
Du denkst, deutsche Autobauer sollten auf den chinesischen Markt verzichten?

Zwischen ganz und gar nicht gibt es Schattierungen.

Daimler hier vor Ort hat den Focus auf China und Premium gelegt. Diese Strategie war von Anfang an auch intern unter den Beschäftigten umstritten.

MattF 04.12.2024 12:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1765870)
Findest du, die deutschen Autobauer sollten sich vermehrt nach dem chinesischen Markt ausrichten?

Ich finde gar nichts.

Die Autobauer sollen aber nicht eigene Fehler anderen in die Schuhe schieben.

VW, Daimler und BMW haben mittlerweile jahrzehntelang in China gutes Geld verdient, ob sie das weiter wollen, ist deren, Entscheidung.

Aber bei Fehlentscheidungen bitte nicht rumjammer und die Kolleginnen und Kollegen in den Fabriken darunter leiden lassen (Entlassungen trotz 5 Milliarden Gewinnausschüttung an Aktionäre).

keko# 04.12.2024 12:16

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1765900)
...

Aber bei Fehlentscheidungen bitte nicht rumjammer und die Kolleginnen und Kollegen in den Fabriken darunter leiden lassen (Entlassungen trotz 5 Milliarden Gewinnausschüttung an Aktionäre).

Aus meiner Sicht nutzt der eine oder andere Rumjammerer das allgemeine Herumjammern, um sich nun von ein paar Arbeitnehmern auf relativ leichte Art und Weise zu verabschieden. Denn: In schwierigen wirtschaftlichen Zeiten oder bei Unsicherheiten in der Arbeitswelt kann es für einige Arbeitnehmer verlockend sein, das allgemeine Herumjammern zu nutzen, um persönliche Entscheidungen zu rechtfertigen oder Veränderungen vorzunehmen.


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