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qbz 03.02.2018 13:04

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1359349)
Ich brauche den Wolf nicht! Wir sind jetzt viele Jahrzehnte gut ohne ihn ausgekommen.

Und Afrika und Asien brauchen keine frei lebenden Tiger, Löwen, Nashörner, Gorillas ...... ;)


Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1359349)
Wenn hier geschrieben wird es geht nur um ein paar Tiere, dann sollte man auch bedenken um welche es geht. Es geht um Tiere die auf der Weide stehen. Bei uns gibt es endlich wieder Landwirte die auf Weidehaltung setzten und genau diese werden bestraft. Die brauchen dann für tausende von Euro Herdenschutzhunde. Den großen Tierfabriken stört der Wolf nicht!

Ich bin ja nicht für die totale Ausrottung der Wölfe, aber man sollte Zahl regulieren dürfen.

In Brandenburg leben die Wolfsrudel vor allem auf ehemaligen Truppenübungsplätzen an Orten, die wegen der Munitionsgefahr nicht überall von Menschen betreten werden dürfen. Dort siedelten Rudel sich hauptsächlich an, weil dort nämlich nicht gejagt werden darf und vor allem keine das Wild hetzenden Treib-/Hetzjagden stattfinden. Jungwölfe, welche nicht beim Rudel bleiben, wandern weiter, auch bis nach Weissrussland, wie man von einzelnen mit Sendern ausgestatteten Tieren weiss. Im Prinzip bestimmen die vorgegebenen Nahrungsressourcen die jeweilige Wolfspopulation, zum Beispiel ob sich ein Rudel bildet, ansiedelt oder Wölfe einzeln leben und wandern, es braucht keine jagdliche Reduktion. Dabei reisst halt ein wandernder Wolf auch schon mal Schafe auf der Weide abeits von Siedlungen. Deswegen brauchen aber die Schäfer nicht aufzugeben, weil sie im Schadensfall entschädigt werden und an Rinder und Kühe gehen die Wölfe offenbar nicht ran. Bei mir in der Nachbarschaft (Schorfheide, grösster Wald Brandenburg´s) weiden grosse Schafherden unbeaufsichtigt in sehr niedrigen, leichten, schnell verstellbaren Umgrenzungen gemeinsam mit zwei weissen Kovasz-Herdenschutzhunden und es ist noch nie etwas passiert. Aber es stimmt, mit meinen Hunden (Border Collies) halte ich dann lieber schon etwas mehr Abstand, wenn ich da vorbeikomme. Kein Problem. Wölfe sieht man übrigens da nur im Wildtierpark Schorfheide. Die Rudel meiden in den Wäldern die Menschen und verstecken sich.

Letztlich geht es IMHO bei dem FDP-Antrag allein um das jagdliche Hobby-/Lobbyinteresse einzelner "Geldfürsten", die ausser Safaritieren halt auch mal einen heimischen Wolf töten und die Wildkonkurrenz für die Jäger beseitigen möchten. Ein ausgewachsener Wolf isst ca. 4,5 kg Fleisch pro Tag.

In Brandenburg werden pro Jahr ca. 70000 Rehe (!) geschossen, auch wegen der Wünsche der Waldbesitzer, die lieber die Rehe töten lassen statt Wildschutzzäune um einen Jungwald zu ziehen, und die Quoten wurden in Brandenburg vergangenes Jahr deswegen erhöht. Da sollte doch auch für die seltenen Wölfe noch etwas an Rehen übrig sein.

Sollten übrigens einzelne Wölfe die angeborene Scheu vor Menschen verlieren, dürfen sie in allen Bundesländern getötet werden, was in Einzelfällen auch schon passiert ist.

schnodo 03.02.2018 13:06

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1359365)
Ich hoffe der Hüstel-Schnodo liest nicht mit ;)

Klar liest der mit. ;)

Aber zum Thema Wolf habe ich mir noch keine Meinung gebildet.

Und ich fange schon gar nicht an, Lindner zu verteidigen. Das kriegt der selbst besser hin. :Lachen2:

drullse 03.02.2018 13:07

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1359365)
In Brandenburg gibt es riesige Wälder, in denen man die Natur spielen lassen kann.

An welche Flächen dachtest Du da konkret?

FlyLive 03.02.2018 13:11

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1359371)
In dem Wald gibt es vielleicht auch Wildschweine, Dachse, Füchse und weiteres Getier. Die könnten alle für kleine Kinder nicht ungefährlich sein. Eine Wald ist kein Stadtpark. Warum meint der Mensch, den Wald für sich alleine haben zu können?

Wie vielen Menschen werden an Bushaltestellen wohl bisher von Wölfen angegriffen worden sein? Wie viele Menschen sind an Bushaltestellen von Autos oder Bussen tot gefahren worden?

Wie viele hunderttausend Hühner, Schweine, Rinder sind ob der massenhaften Haltung bisher wegen Vogelgrippe, Schweinepest, BSE usw. gekeult worden? Was sind 100 Schafe dagegen? Wo ist da die Verhältnismäßigkeit?

:Blumen: Daumen hoch.

@su.pa

ich denke, die Geschichte aus Meck-Pomm ist nicht so ausgeprägt, wie es Dir geschildert wurde. Es klingt danach, als ginge man morgens mit dem Wolf beim Bäcker Brötchen kaufen.
Und wenn ich an Brandenburg und Meck-Pomm denke, sehe ich auch die vielen mickrigen Siedlungen an einsamen Verbinungsstraßen, die von massig Wald und Land umgeben sind. Da stehe teilweise 2 bis 12 Hütten und das gibt es dort richtig häufig. Da frage ich mich, wer hier bei wem wohnt und lebt.
Wenn ich von Lübbenau nach Eisenhüttenstadt fahre, sehr ich superviele solcher Minisiedlungen.

FlyLive 03.02.2018 13:13

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1359374)
An welche Flächen dachtest Du da konkret?

Spreewald Richtung Eisenhüttenstadt. Zwischen Friedland und Hütte kommt man an mindestens 8-10 solcher Siedlungen vorbei. In keiner Siedlung wohnen mehr als 20 Menschen. Drumherum nur Wald und Wiese

FlyLive 03.02.2018 13:23

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1359372)
Und Afrika und Asien brauchen keine frei lebenden Tiger, Löwen, Nashörner, Gorillas ...... ;)

In Brandenburg leben die Wolfsrudel vor allem auf ehemaligen Truppenübungsplätzen an Orten, die wegen der Munitionsgefahr nicht überall von Menschen betreten werden dürfen. Dort siedelten Rudel sich hauptsächlich an, weil dort nämlich nicht gejagt werden darf und vor allem keine das Wild hetzenden Treib-/Hetzjagden stattfinden. Jungwölfe, welche nicht beim Rudel bleiben, wandern weiter, auch bis nach Weissrussland, wie man von einzelnen mit Sendern ausgestatteten Tieren weiss. Im Prinzip bestimmen die vorgegebenen Nahrungsressourcen die jeweilige Wolfspopulation, zum Beispiel ob sich ein Rudel bildet, ansiedelt oder Wölfe einzeln leben und wandern, es braucht keine jagdliche Reduktion. Dabei reisst halt ein wandernder Wolf auch schon mal Schafe auf der Weide abeits von Siedlungen. Deswegen brauchen aber die Schäfer nicht aufzugeben, weil sie im Schadensfall entschädigt werden und an Rinder und Kühe gehen die Wölfe offenbar nicht ran. Bei mir in der Nachbarschaft (Schorfheide, grösster Wald Brandenburg´s) weiden grosse Schafherden in sehr niedrigen, leichten, schnell verstellbaren Umgrenzungen gemeinsam mit zwei Kovasz-Herdenschutzhunden und es ist noch nie etwas passiert. Aber es stimmt, mit meinen Hunden (Border Collies) halte ich dann lieber schon etwas mehr Abstand, wenn ich da vorbeigehe. Kein Problem. Wölfe sieht man übrigens da nur im Wildtierpark Schorfheide. Die Rudel meiden in den Wäldern die Menschen und verstecken sich.

Letztlich geht es IMHO bei dem FDP-Antrag allein um das jagdliche Hobby-/Lobbyinteresse einzelner "Geldfürsten", die ausser Safaritieren halt auch mal einen heimischen Wolf töten und die Wildkonkurrenz für die Jäger beseitigen möchten. Ein ausgewachsener Wolf isst ca. 4,5 kg Fleisch pro Tag.

In Brandenburg werden pro Jahr ca. 70000 Rehe (!) geschossen, auch wegen der Wünsche der Waldbesitzer, die lieber die Rehe töten statt Zäune um einen Jungwald zu ziehen, und die Quoten wurden in Brandenburg vergangenes Jahr deswegen erhöht. Da sollte doch auch für die seltenen Wölfe noch etwas an Rehen übrig sein.

Sollten übrigens einzelne Wölfe die angeborene Scheu vor Menschen verlieren, dürfen sie in allen Bundesländern getötet werden, was in Einzelfällen auch schon passiert ist.

Sehr guter Beitrag :Blumen:
Und wenn es zu 90% so stimmt, dann trifft es, was ich dazu denke, ohne recherchiert zu haben.

Die 70 000 Rehe die man abschießt, empören mich.

qbz 03.02.2018 14:31

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1359365)
Wäre es dann nicht besser, die Wölfe in großflächige Naturreservate zu verbringen oder solche für Tiere zu schaffen ? In Brandenburg gibt es riesige Wälder, in denen man die Natur spielen lassen kann.
FDP-Initiative für Innovationen zum Zaunbau für Wildtiergehege ! Oder will Lindner doch lieber Forschungsinstitute und Industrie dort ansiedeln ?

Ich hoffe der Hüstel-Schnodo liest nicht mit ;)

Da bräuchte man dann schon sehr, sehr massive Zäune, die auch in die Erde gehen und nicht überklettert werden können, damit sich die Wölfe nicht unter den Zäunen durchgraben. Eigentlich haben sich die Rudel doch schon so etwas wie Reservate ausgesucht mit den ehemaligen Truppenübungsplätzen (z.B. im Fläming), wo auch keine Forstwirtschaft stattfinden kann. Ohne die aufgegebenen Truppenplätze hätten sich vermutlich die Wölfe gar nicht bei uns niedergelassen, weil der Mensch die meisten Waldregionen intensiv nutzt, für die Forstwirtschaft und die Jagd.

Erich Honecker liess übrigens die gesamte, riesige Schorfheide mit einem Wildschutzzaum einhagen als Staatsjagdgebiet für ihn und seine Jagdgesellschaften, damit die prächtigen Hirsche nicht abhauen konnten. Nach der Wende wurde die Umzäunung entfernt. Dafür kommt nun Prinz Harry für sein Jagdvergnügen zu Besuch in die Schorfheide.

Körbel 03.02.2018 14:57

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1359371)
Wie viele hunderttausend Hühner, Schweine, Rinder sind ob der massenhaften Haltung bisher wegen Vogelgrippe, Schweinepest, BSE usw. gekeult worden? Was sind 100 Schafe dagegen? Wo ist da die Verhältnismäßigkeit?

Danke!!!

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1359378)
Die 70 000 Rehe die man abschießt, empören mich.

Mich auch, die Zahl des Rehwildes wird ja künstlich hochgehalten, damit die in grün gewandeten Flinten-Herren, auch ordentlich was zu ballern haben.


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