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DocTom 24.11.2023 21:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730350)
... Vermutlich haben die Bombardierungen auch zum Tod einiger Geiseln geführt, nach Angaben der Hamas.

Bis jetzt hält sich auch die Hamas an die Waffenpause. Wer hier argumentiert hat, die Hamas halte sich nicht an die vereinbarte Waffenpause wird vermutlich widerlegt werden.

...

Belege?
Vermutlich hat die Hamas die Geiseln bei Bombardierungen getötet, um die IDF in schlechtem Licht darstehen zu lassen. Lauter Vermutungen.

Und die Hamas wird dich widerlegen, da bin ich sicher. Wenn nicht jetzt, dann durch erneute Kindesvergewaltigung, Babymord und Geiselverschleppung wie am 7.11. und Terrormorde (Nizza und Charlie Hebdo 2) in der westlichen Welt in der Zukunft. Sind halt Terroristen, die brauchen das...

qbz 24.11.2023 23:30

Ich habe hier ja regelmäßig auf Berichte aus der liberalen, renommierten Haaretz aufmerksam gemacht. Der Kommunikationsminister der rechtsextremen Regierung plant, gegen die Haaretz mit Strafmaßnahmen vorzugehen wie die Redaktion in ihrem heutigen Newsletter mitteilt.

Zitat:

"Israel's Communications Minister threatened Haaretz, suggesting the government penalize its Gaza war coverage. Minister Shlomo Karhi accused Haaretz of publishing “lying, defeatist propaganda” and declared his intention to pull all government spending from the newspaper. Prominent journalists denounced Karhi’s proposals as a blatant attack on the free press in Israel."
https://www.tagesschau.de/ausland/af...edien-100.html

JENS-KLEVE 25.11.2023 00:11

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1730347)
Das Schlimme bzw Traurige ist, dass man mit dem Geiselaustausch zukünftige Opfer produziert. Ganz einfach weil sich Geiselnahme ganz offensichtlich für die Hamas lohnt.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen" (Helmut Schmidt) ist eine für die aktuellen Geiseln schmerzhafte Einstellung, verhindert aber zukünftige Opfer.
Der Drahtzieher hinter der Attacke vom 7. Oktober, Hamas Führer Jahia Sinwar, kam übrigens auch 2011 durch einen Geiselaustausch aus israelischer Haft frei, als 1027 (!) Palästinenser gegen den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit getauscht wurden.

Geiselaustausch? Hat Israel auch Geiseln genommen? Hat Israel wahllos Menschen entführt? Wovon sprichst du und QBZ?

qbz 25.11.2023 00:17

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1730365)
Geiselaustausch? Hat Israel auch Geiseln genommen? Hat Israel wahllos Menschen entführt? Wovon sprichst du und QBZ?

Ich habe für die von Israel freigelassenen Personen nie das Wort Geiseln verwendet, wenn Du meine Kommentare durchliest, stattdessen von Inhaftierten oder einfach Palästinensern gesprochen. Mit "Geiseltausch" habe ich doch nur im ersten Satz den schon verwendeten Begriff von NBer aufgenommen, weil ich dachte, es wäre klar, dass Geisel sich auf die israelischen Geiseln der Hamas bezieht, und den ich ansonsten auch nirgends verwendet habe und würde, stattdessen "Vereinbarung"; "Abkommen", "Tausch".

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730350)
Aber man muss auch wissen, dass die inhaftierten Palästinenser in Israel der Militärjustiz und keiner unabhängigen Justiz unterstehen und über 500 Palästinenser von 7000 Inhaftierten (davon 380 Minderjährig) sich auf unbegrenzte Zeit ohne Verfahren in sog. Administrativhaft befinden. Soweit ich gelesen habe, wurden im jetzigen Abkommen 150 Frauen / Minderjährige Palästinenser zur Freilassung vereinbart im Tausch gegen 50 Frauen / Minderjährige Geiseln vereinbart plus die Freilassung der thailändischen Gastarbeiter.


keko# 25.11.2023 06:44

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1730347)
Das Schlimme bzw Traurige ist, dass man mit dem Geiselaustausch zukünftige Opfer produziert. Ganz einfach weil sich Geiselnahme ganz offensichtlich für die Hamas lohnt.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen" (Helmut Schmidt) ist eine für die aktuellen Geiseln schmerzhafte Einstellung, verhindert aber zukünftige Opfer.
.....

Klar macht man das, wenn nötig. Wenn auch in diesem Fall wohl von Katar ausgehend. Nur mit Putin geht das halt nicht ;-) Bis dann einer kommt und mit Putin verhandelt. Dann werden sich auch unsere Politiker dafür aussprechen. So wie der eine oder andere für die Feuerpause ist und vor wenigen Tagen noch dagegen war.

JENS-KLEVE 25.11.2023 09:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730350)
Das ist sicher bei einem solchen Geiselaustausch zu bedenken, der übrigens im Interesse der Geiseln / Angehörigen schon vor der Bodenoffensive hätte stattfinden können.

Das ist schon dein eigener Satz. Auf der einen Seite kommen Kinder und alte Frauen zu ihren Familien, die sich erstmal innig umarmen. Auf der anderen Seite kommen Messerstecher, Steinewerfer und Autobombenzünder zurück zu ihrer wilden Meute, und zelebrieren lautstarke Sprechchöre. Das waren jeden keine Geiseln, sondern Straftäter.

Hoffentlich ist das eine einmalige Angelegenheit.

qbz 25.11.2023 10:16

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1730375)
Das ist schon dein eigener Satz. Auf der einen Seite kommen Kinder und alte Frauen zu ihren Familien, die sich erstmal innig umarmen. Auf der anderen Seite kommen Messerstecher, Steinewerfer und Autobombenzünder zurück zu ihrer wilden Meute, und zelebrieren lautstarke Sprechchöre. Das waren jeden keine Geiseln, sondern Straftäter.

Hoffentlich ist das eine einmalige Angelegenheit.

Es geht bei dieser 4-Tage Vereinbarung auf palästinensischer Seite aktuell um inhaftierte Frauen und Minderjährige, die meisten davon in Administrativhaft, ohne Anklage, die wieder in ihre Familien kommen. Und ja, Hamas Sympathisanten haben die Freilassung vor den 2 Gefängnissen, wo die Frauen / Minderjährigen inhaftiert gewesen sind, gefeiert. Dass darunter sich auch Minderjährige befinden, welche die Hamas aktiv unterstützen, wird vermutlich auch der Fall sein.

https://pbs.twimg.com/media/F_xFsjyW...jpg&name=small

Genussläufer 25.11.2023 10:52

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730381)
Es geht bei dieser 4-Tage Vereinbarung auf palästinensischer Seite aktuell um inhaftierte Frauen und Minderjährige, die meisten davon in Administrativhaft, ohne Anklage, die wieder in ihre Familien kommen.

Wo findet man das? In den Medien habe ich eher die von Jens-Kleve zugespitzte Aussage wahrgenommen, aber nirgends Details gefunden. Egal wo ich suche, ich habe nur Bilder und Aufzählungen der freigelassenen Geiseln der Hamas gefunden.

Sind die beiden von Dir verlinkten Frauen jetzt anekdotisch oder repräsentieren sie wirklich die "Gegenseite" der Freilassungen?

Das würde das Bild ganz anders aussehen lassen als ich es bis dato wahrgenommen habe.

qbz 25.11.2023 11:15

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1730384)
Wo findet man das? In den Medien habe ich eher die von Jens-Kleve zugespitzte Aussage wahrgenommen, aber nirgends Details gefunden. Egal wo ich suche, ich habe nur Bilder und Aufzählungen der freigelassenen Geiseln der Hamas gefunden.

Sind die beiden von Dir verlinkten Frauen jetzt anekdotisch oder repräsentieren sie wirklich die "Gegenseite" der Freilassungen?

Das würde das Bild ganz anders aussehen lassen als ich es bis dato wahrgenommen habe.

Das Foto stammt aus einem palästinensischen Twitter Kanal, wo man noch andere Aufnahmen von anderen freigelassenen inhaftierten Frauen findet.

Gestern wurden Frauen / Minderjährige freigelassen. Die 4-Tage Vereinbarung geht um 150 Frauen / Minderjährige Inhaftierte im Tausch gegen 50 Frauen / Minderjährige Hamas Geiseln plus Waffenruhe.

Unter den 150 sollen sich 33 Frauen befinden, die restlichen Personen 16-18 und > 14 Jährige, nach Al Jazeera. Israel soll insgesamt eine Liste von 300 möglichen Personen für die Freilassung zusammengestellt haben, Frauen / Minderjährige.

Wie es weitergeht, ist unbekannt.

NBer 25.11.2023 11:34

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1730365)
Geiselaustausch? Hat Israel auch Geiseln genommen? Hat Israel wahllos Menschen entführt? Wovon sprichst du und QBZ?

Bei mir ist es nur eine Wortwahl, mit ist der Unterschied durchaus bewusst. "Gefangenenaustausch" wäre andersherum ja auch falsch, ich wollte halt nur ein Wort benutzen.

NBer 25.11.2023 11:40

"Die Opfer der Zukunft haben schon jetzt ein genauso großes Recht darauf, gerettet zu werden"

qbz 25.11.2023 11:44

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1730384)
Wo findet man das? In den Medien habe ich eher die von Jens-Kleve zugespitzte Aussage wahrgenommen, aber nirgends Details gefunden. Egal wo ich suche, ich habe nur Bilder und Aufzählungen der freigelassenen Geiseln der Hamas gefunden.

Sind die beiden von Dir verlinkten Frauen jetzt anekdotisch oder repräsentieren sie wirklich die "Gegenseite" der Freilassungen?

Das würde das Bild ganz anders aussehen lassen als ich es bis dato wahrgenommen habe.

Ich habe ausser den palästinensischen Quellen noch einen Artikel in der Zeit gefunden, der die Zahlen genauso benennt und noch die Art der Inhaftierung wie Administrativhaft nach dem Militärrecht (Besatzungsrecht) aufschlüsselt. Empfehlenswert. Schildert die Situation sehr realistisch und sachlich.

https://www.zeit.de/politik/2023-11/...ael-haeftlinge

Adept 25.11.2023 16:39

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730391)
Ich habe ausser den palästinensischen Quellen noch einen Artikel in der Zeit gefunden, der die Zahlen genauso benennt und noch die Art der Inhaftierung wie Administrativhaft nach dem Militärrecht (Besatzungsrecht) aufschlüsselt. Empfehlenswert. Schildert die Situation sehr realistisch und sachlich.

https://www.zeit.de/politik/2023-11/...ael-haeftlinge

Zitat:

Ein großer Teil, schätzungsweise 3.000 Menschen, befindet sich dabei in sogenannter Administrativhaft. Das bedeutet eine Verhaftung kann bereits wegen der Vermutung erfolgen, jemand habe möglicherweise eine Straftat geplant, und sie kann endlos verlängert werden. Es gibt kein ordentliches Gerichtsverfahren, die Prozessakten unterliegen der Geheimhaltung und können auch nicht von Anwälten eingesehen werden. Vor den eingesetzten Militärgerichten greift auch keine Unschuldsvermutung.
Dass sich Israel mit sowas überhaupt "freiheitliche Demokratie" nennen darf. Ohne Worte.

DocTom 25.11.2023 19:00

Einer der potentiellen Gründe für Israel, den Gaza Streifen zu übernehmen:
https://media.licdn.com/dms/image/D4...URH5261xRHnUyw

Herr Nethanjau versucht durch die deDemokratisierung Israels natürlich auch, der Strafe bzw den Verfahren wg Bestechlichkeit sich zu entziehen.

merz 25.11.2023 19:58

Die vermutete Größe des Gasfeldes vor Gaza ist im Vergleich zu den Gasfeldern die Israel gehören und die schon in Produktion sind marginal.

m.

JENS-KLEVE 25.11.2023 20:13

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1730384)
Wo findet man das? In den Medien habe ich eher die von Jens-Kleve zugespitzte Aussage wahrgenommen, aber nirgends Details gefunden. Egal wo ich suche, ich habe nur Bilder und Aufzählungen der freigelassenen Geiseln der Hamas gefunden.

Sind die beiden von Dir verlinkten Frauen jetzt anekdotisch oder repräsentieren sie wirklich die "Gegenseite" der Freilassungen?

Das würde das Bild ganz anders aussehen lassen als ich es bis dato wahrgenommen habe.

Hier findet man das.

https://x.com/sarahfantl/status/1728...ExEtJIym16xcLg

Mo77 25.11.2023 20:46

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1730429)
Die vermutete Größe des Gasfeldes vor Gaza ist im Vergleich zu den Gasfeldern die Israel gehören und die schon in Produktion sind marginal.

m.

30 Milliarden Kubikmeter Gazastreifen
600 Milliarden Israel

Bevölkerung israel doppelt so viel

Macht dann faktor 10
Marginal ist das nicht, oder?

Und nur wel man selber viel mehr hat kann es dem anderen trotzdem sehr wichtig sein.

merz 25.11.2023 21:28

Ich komme jetzt auf andere Zahlen, von der Bevölkerung Gazas (etwas über 2)zu der Israels (etwas unter 10) angefangen, aber egal - es ging mir um die herumschwirrende These, dass Israel Kontrolle über Gaza wegen des Gasvorkommens vor Gaza haben will - das wird nicht der Fall sein

m.

trithos 25.11.2023 22:56

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1730415)
Dass sich Israel mit sowas überhaupt "freiheitliche Demokratie" nennen darf. Ohne Worte.

Ich teile durchaus Deine Empörung über die "Administrativhaft" in Israel, möchte aber darauf hinweisen, dass ähnliche Gedanken und Maßnahmen auch Politikern anderer Staaten nicht fremd sind, wenn ich mir z.B. die Regelung im Freistaat Bayern anschaue:

Ich zitiere einige Passagen von da: https://www.tagesschau.de/inland/ges...ayern-101.html

"Mit der Präventivhaft, also dem vorbeugenden Gewahrsam, will der Staat hingegen Rechtsbrüche im Voraus verhindern und drohende Gefahren abwehren. Das bedeutet: Wenn die Polizei jemanden in Präventivhaft nimmt, dann nicht um zu bestrafen, sondern um Straftaten zu verhindern. Das präventive Einsperren heißt in den meisten Polizeigesetzen der Bundesländer deshalb auch Gewahrsam und nicht Haft."

"In der bayerischen Debatte um die Präventivhaft hatten Politiker der CSU immer wieder betont, dass der polizeiliche Gewahrsam vor allem dafür da sei, terroristische Gefährder in den Griff zu bekommen. Neben der Gefahr für ein wichtiges Rechtsgut sehen die Polizeigesetze noch eine weitere Voraussetzung vor: Jede Präventivhaft muss von einer Richterin oder einem Richter unverzüglich bestätigt werden."

"Anders als ein Strafverfahren findet die gerichtliche Überprüfung der Präventivhaft allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt."

Bitte erklärt mir jetzt nicht, dass das ja etwas ganz anderes sei. Das ist wie bei jedem anderen Vergleich auch hier so, dass die Situationen unterschiedlich sind. Trotzdem gibt es aber auffallende Parallelen. Und immerhin kann Israel für sich beanspruchen, tatsächlich von Terroristen bedroht zu werden. Von wem aber fühlt sich Bayern (in dem zitierten Bericht) so bedroht, dass es jemanden präventiv wegsperren will? Ihr kennt die Antwort ...

JENS-KLEVE 25.11.2023 23:41

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1730431)

Und hier noch die Vorgeschichte, warum solche Jugendliche im Gefängnis saßen.
https://x.com/visegrad24/status/1728...ExEtJIym16xcLg

qbz 25.11.2023 23:48

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1730439)
Ich teile durchaus Deine Empörung über die "Administrativhaft" in Israel, möchte aber darauf hinweisen, dass ähnliche Gedanken und Maßnahmen auch Politikern anderer Staaten nicht fremd sind, wenn ich mir z.B. die Regelung im Freistaat Bayern anschaue:
....

Vielleicht einfach noch ein paar Informationen zur Administrativhaft in Israel, damit man es besser und fachkundig mit Bayern vergleichen kann. Da bietet sich als Quelle vor allem Anmesty International an oder Menschenrechtsorganisationen der UNO., die übrigens auch gegen die 30tägige Präventivhaft von Aktivisten der Klimaschützer in Bayern protestiert hat.

Zitat:

"Der Boykott der Palästinenser*innen in Administrativhaft unterstreicht die Notwendigkeit, diese ungerechte Praxis zu beenden, die dazu beiträgt, Israels Apartheidsystem gegen die Palästinenser*innen aufrechtzuerhalten, erklärte Amnesty International am 11. April 2022.

«Palästinensische Menschenrechtsaktivist*innen, Journalist*innen, Akademiker*innen und andere haben unter dieser grausamen und unmenschlichen Praxis gelitten und protestieren seit Jahrzehnten dagegen, unter anderem mit Hungerstreiks. Dieser Boykott ist ein erneuter kollektiver Aufruf gegen die Administrativhaft», sagte Saleh Higazi, stellvertretender Direktor von Amnesty International für den Nahen Osten und Nordafrika.

"Der Boykott macht auf die unmenschliche Behandlung und Bestrafung der Palästinenser*innen durch Israel aufmerksam. Die internationale Gemeinschaft, insbesondere Staaten mit engen Beziehungen zu Israel, muss nun konkrete Massnahmen ergreifen und Druck auf Israel ausüben, um die systematische Anwendung willkürlicher Inhaftierungen zu beenden.»
Im Februar 2022 veröffentliche Amnesty International ausserdem einen umfangreichen Report über das Apartheidsystem in Israel und fordert seine Abschaffung.
israel-amnesty-bericht-systematische-menschenrechtsverletzungen-an-palaestinenser-innen

und hier die Zusammefassung des Reports auf Deutsch, 35 S.:
Amnesty-Uebersetzung-Zusammenfassung-Bericht-Israels-Apartheid-against-Palestinians-2022

DocTom 26.11.2023 00:17

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1730442)
Und hier noch die Vorgeschichte, warum solche Jugendliche im Gefängnis saßen.
https://x.com/visegrad24/status/1728...ExEtJIym16xcLg

Danke.

qbz 26.11.2023 00:27

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1730442)
Und hier noch die Vorgeschichte, warum solche Jugendliche im Gefängnis saßen.
https://x.com/visegrad24/status/1728...ExEtJIym16xcLg

Hat Du oder der Channel die Identitäten der Straftäter im Video mit denen der Freigelassenen überprüft? Nein. Es handelt sich um reine Spekulation. Genauso sagt ein Verhandlungsexperte heute in den Tagesthemen, es würde sich um bis jetzt 24 Frauen und 15 männliche Jugendliche beim Tausch handeln, mit möglicherweise minderschweren Vergehen, weil die israelische Seite die Liste auch nach der Schweregrad der Vergehen und der möglichen Sicherheitsgefährung zusammengestellt haben soll.

Mo77 26.11.2023 05:56

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1730435)
Ich komme jetzt auf andere Zahlen, von der Bevölkerung Gazas (etwas über 2)zu der Israels (etwas unter 10) angefangen, aber egal - es ging mir um die herumschwirrende These, dass Israel Kontrolle über Gaza wegen des Gasvorkommens vor Gaza haben will - das wird nicht der Fall sein

m.

Das liegt daran, dass du nur die Bevölkerung vom Gazastreifens nimmst und ich inclusive Westjordanland.
Die 600 Mrd sind aus Wikipedia

Welche anderen Zahlen passen dir nicht? Du schreibst ja: "angefangen".

Die Gas und Ölvorkommen die laut dem Oslo2 dem palästinensischen Volk gehören würden reichen um die BRD komplett co2 neutral umzubauen. Weit über 500 Milliarden Dollar.
Wenn mir das einer unter Umständen wegnimmt fände ich das nicht so gänzlich marginal.

In so einer weiteren Eskalationsstufe eines Konfliktes gibt es aus meiner Sicht keine einzelnen Gründe für Handlungen. Das ist ein Geflecht von Handlungsmotiven. Gier würde ich als Handlungsmotiv nie gänzlich ausschließen. Kann doch irgendwie ein ganz nützlicher Nebeneffekt sein. So nach dem Motto: Wenn ich die Hamas mir vom Leib schaffe dann behalte/erweitere ich gleich meinen Einfluss auf die Bodenschätze. Die würden eh nur Waffen kaufen....

Trimichi 26.11.2023 08:30

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730443)
Vielleicht einfach noch ein paar Informationen zur Administrativhaft in Israel, damit man es besser und fachkundig mit Bayern vergleichen kann. Da bietet sich als Quelle vor allem Anmesty International an oder Menschenrechtsorganisationen der UNO., die übrigens auch gegen die 30tägige Präventivhaft von Aktivisten der Klimaschützer in Bayern protestiert hat.



Im Februar 2022 veröffentliche Amnesty International ausserdem einen umfangreichen Report über das Apartheidsystem in Israel und fordert seine Abschaffung.
israel-amnesty-bericht-systematische-menschenrechtsverletzungen-an-palaestinenser-innen

und hier die Zusammefassung des Reports auf Deutsch, 35 S.:
Amnesty-Uebersetzung-Zusammenfassung-Bericht-Israels-Apartheid-against-Palestinians-2022

Papperlapapp! Es gibt keine Appartheit in Israel, so einen Fake von AI generiert hier zu verbreiten, unglaublich! Ecke Hebron z.B. grillen Palestinenser mit Israelis. Friedlich miteinander. Irre gibts aber überall.

Beschäftige dich mal weniger mit Menschenrechten als mit Strafrecht. Die Allgemeinheit hat ein Recht auf Sicherheit vor solchen in der der Birne nicht ganz dichten. Erstens. Zweitens werden auch auf deutschen Boden Gefährder, werfen die Steine oder fahren gar Amok (Amis Amri) nicht in Watte gepackt. Das hat nichts mit Präventivhaft zu tun. Noch nicht.

Geh mal auf die Straße und rufe, dass du deinen Nachbarn mit Gewalt auslöschen willst, wirf Steine auf ihn und Molotowcocktails. Was wird wohl die herbeigerufene Polizei mit dir machen? Zumal wenn du mit Menschenrechten argumentierst? Wie: es wäre mein gutes Recht als Mensch Steine und Molotowcocktails auf andere (Menschen!) zu werfen? Gehts eigentlich noch q.? Meinst nicht, dass überall auf der Welt solche weggesperrt werden und das zu Recht?

Ich pochte auf mein Menschenrecht als Israeli, nämlich vor solchen irren Palestinensern auch hierzulande beschützt zu werden. Möchte ich einen Molotowcocktail an meine Hauswand geworfen bekommen? Klares Nein. Logische Folge für Letztere falls doch: Haft. Nicht Präventivhaft. Weil ja Anlasstaten vorliegen. Dir sollte der Staat als "Promoter von solchen Irren" langsam mal aufs Dach steigen, imho, von wegen passiven Gutheißen von schweren Straftaten mangels Distanzierung, Billigung von schweren Rechtsbrüchen, Legetimierung von Gewalt als Mittel? Deinen akademischen Titel sollte man dir aberkennen! Schon mal was von Gefährlichkeitsprognose bei der Gutachtenerstellung gehört? Alter, echt, ich möchte nicht wissen was für Zeugs du in deiner Jugend geraucht hast, anders kann ich mir deine geistigen Tiefflüge btw. Totalausfälle in Bezug auf das geltende Recht wirklich nicht erklären, denn was du machst ist imho das: Menschenrechte rechtfertigen die Billigung von Terrorismus.

Ohne Worte. Dito.

qbz 26.11.2023 09:29

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1730451)
Papperlapapp! Es gibt keine Appartheit in Israel, so einen Fake von AI generiert hier zu verbreiten, unglaublich!

Neben AI meint Human Rights Watch zum gleichen Thema: https://www.hrw.org/de/news/2021/07/...-der-apartheid
Zitat:

"Human Rights Watch kommt zu dem Schluss, dass die israelischen Behörden in ganz Israel und den besetzten Gebieten die Absicht verfolgen, jüdische Israelis auf Kosten der Palästinenser zu privilegieren. Und zwar durch eine Politik, die darauf abzielt, das, was sie offen als »demografische Bedrohung« durch Palästinenser bezeichnen, abzuschwächen und das verfügbare Land für jüdische Gemeinden zu maximieren, während die meisten Palästinenser in dichten Enklaven konzentriert werden. Diese Politik nimmt verschiedene Formen an und wird in den besetzten Gebieten in einer besonders strengen Form verfolgt."
Und das hat der „Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage in den seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten“ der Menschenrechtskommission der UNO (UNHCR) 2022 berichtet:

Zitat:

"Nach mehreren Menschenrechtsorganisationen hat auch ein vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UNHRC) eingesetzter Experte Israel vorgeworfen, es habe in den besetzten palästinensischen Gebieten ein Apartheid-System errichtet. Michael Lynk, der „Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage in den seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten“, erhebt diese Anschuldigung in einem Bericht, über den an diesem Freitag bei der UNHRC-Versammlung in Genf debattiert werden soll.

Darin schreibt er, dem israelischen „Siedlerkolonieprojekt“ liege eine rechtliche und politische Zweiteilung zugrunde: Siedler im Westjordanland und in Ostjerusalem besäßen umfassende Rechte, während die Palästinenser Militärrecht unterlägen und ohne den Schutz des humanitären Völkerrechts oder Völker-Menschenrechts seien. Er komme zu dem Schluss, schreibt Lynk, dass dies den Tatbestand von Apartheid erfülle. Apartheid ist definiert als die systematische Unterdrückung einer ethnischen Gruppe durch eine andere mittels unmenschlicher Handlungen und mit dem Ziel der Dominanz.
UNHCR berichterstatter-wirft-israel-apartheid-vor

Trimichi 26.11.2023 10:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730455)
Neben AI meint Human Rights Watch zum gleichen Thema: https://www.hrw.org/de/news/2021/07/...-der-apartheid


Und das hat der „Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage in den seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten“ der Menschenrechtskommission der UNO (UNHCR) 2022 berichtet:


UNHCR berichterstatter-wirft-israel-apartheid-vor

Über was reden wir? Terroristen nehmen Geiseln und pressen dadurch Gefangene frei? Nun geht's darum, dass von wenigen auf alle generalisiert wird?

Wie dem auch sei, es bleibt bei einem Vorwurf.

Denn Apartheid betrifft Rassentrennung, wie Trennung von Schwarzen und Weissen in Südafrika. Das sind zwei paar Stiefel. Terrorismus und Apartheid. Man könnte auch fragen, ob Apartheid Terrorismus rechtfertigt. Wäre dem so bleibe ich bei einem klaren Nein. Weil Straftaten nicht über Menschenrechte begründet werden koennen. Und darüber hinaus siehst du doch in Südafrika, dass es auch friedlich geht. Mandela hat nach seiner Freilassung mit dem weissen General Tee getrunken. Letzterer sollte den befuerchteten Aufstand wegen Mandelas Freilassung niederschlagen. Nichts ist passiert. Vllt hätten die black people in SA allen Grund gehabt auf ihre weissen Peiniger einzudreschen? Mandela hat aber nicht wie die Hamas zu Gewalt aufgerufen, und blutige Massaker und das Einschreiten des Militärs verhindert. Außerdem wäre mir nicht bekannt, dass Israelis und Palästinenser unterschiedliche Toiletten benutzen müssen etc etc. Gibt es in Israel extra Toiletten für Palaestinenser und Israelis getrennt aufgestellt? Die Hamas mit Nelson Mandela auf eine Stufe zu stellen sorry, dafür fehlt mir jedenfalls das Verständnis egal ob über AI oder Human Rights Watch initiert. Gerne verzichtete ich auf meinen akademischen Titel deswegen und forderte die Aberkennung desselben! Vllt liegt das an dem Zeugs, dass ich in meiner Jugend niedergetaucht habe.

LG und nix für ungut, ich weis dir geht's um das Gute, die Menschen im Gaza und die Verringerung von Leid und Elend dort. :Blumen:

qbz 26.11.2023 11:09

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1730456)
Über was reden wir? ....

Ausgangspunkt war das Thema der Administrativhaft in Israel und die Freilassung palästinensischer Gefangener. In dem Zusammenhang habe ich auf AI verwiesen, weil die ja erfahrungsgemäß die besten Kenntnisse über die Justiz und die Haftanstalten in den Ländern der Welt haben. Natürlich hatte die Anwendung der Apartheid in Südafrika andere konkrete Ausformungen wie in Israel und ich würde nie kriminelle Gewaltaktionen (Terrorismus) als Widerstand rechtfertigen oder relativieren wollen.

Ich finde es sehr gut und interessant, wieviel intellektuelle Juden / Jüdinnen sich in Deutschland und westlichen Ländern zur israelischen Politik und Regierung öffentlich äussern. So hat heute die Berliner Zeitung ein interessantes, empfehlenswertes Interview mit der israelisch-amerikanisch-deutschen jüdischen Philosophin Susann Neiman, Direktorin am Einstein Forum in Potsdam, geführt, zum Thema des Deutsch-Isrealischen Verhältnisses. Sie ist Autorin mehrerer Bücher und lebt übrigens in Berlin-Neukölln. Obwohl der Schwerpunkt des Interviews auf die Einstellung in Deutschland zu Israel liegt, findet sich darin auch ein Satz zum Begriff "Apartheid":

Zitat:

Frage. "Sie benutzen bewusst das Wort Apartheid für die israelische Besatzung in Gaza auch weiterhin?"

Neiman: "Apartheid ist ein klarer juristischer Begriff, es bedeutet zwei verschiedene Rechtssysteme für zwei verschiedene Völker. Alle Menschenrechtsorganisationen von Human Rights Watch bis Amnesty International, auch israelische, sind sich einig, dass das auf das Westjordanland zutrifft. Und man muss nur fünf Minuten dort verbringen, um das selbst zu sehen. Was ich nicht verwende, ist das Wort Siedlerkolonialismus, denn es verwischt die lange Geschichte. Israel ist nicht so entstanden wie Südafrika oder Indien."
interview-susan-neiman

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag. :Blumen:
Lg qbz

Adept 26.11.2023 11:53

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1730439)
Ich teile durchaus Deine Empörung über die "Administrativhaft" in Israel, möchte aber darauf hinweisen, dass ähnliche Gedanken und Maßnahmen auch Politikern anderer Staaten nicht fremd sind, wenn ich mir z.B. die Regelung im Freistaat Bayern anschaue:

Ich zitiere einige Passagen von da: https://www.tagesschau.de/inland/ges...ayern-101.html

"Mit der Präventivhaft, also dem vorbeugenden Gewahrsam, will der Staat hingegen Rechtsbrüche im Voraus verhindern und drohende Gefahren abwehren. Das bedeutet: Wenn die Polizei jemanden in Präventivhaft nimmt, dann nicht um zu bestrafen, sondern um Straftaten zu verhindern. Das präventive Einsperren heißt in den meisten Polizeigesetzen der Bundesländer deshalb auch Gewahrsam und nicht Haft."

"In der bayerischen Debatte um die Präventivhaft hatten Politiker der CSU immer wieder betont, dass der polizeiliche Gewahrsam vor allem dafür da sei, terroristische Gefährder in den Griff zu bekommen. Neben der Gefahr für ein wichtiges Rechtsgut sehen die Polizeigesetze noch eine weitere Voraussetzung vor: Jede Präventivhaft muss von einer Richterin oder einem Richter unverzüglich bestätigt werden."

"Anders als ein Strafverfahren findet die gerichtliche Überprüfung der Präventivhaft allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt."

Bitte erklärt mir jetzt nicht, dass das ja etwas ganz anderes sei. Das ist wie bei jedem anderen Vergleich auch hier so, dass die Situationen unterschiedlich sind. Trotzdem gibt es aber auffallende Parallelen. Und immerhin kann Israel für sich beanspruchen, tatsächlich von Terroristen bedroht zu werden. Von wem aber fühlt sich Bayern (in dem zitierten Bericht) so bedroht, dass es jemanden präventiv wegsperren will? Ihr kennt die Antwort ...

Beides geht gar nicht, finde ich. Da ist Willkür Tür und Tor geöffnet. Wie willst du mit Sicherheit belegen, dass du eine Straftat ausgeübt hättest? Da kannst du jedem das unterstellen. Ist für mich im Fall Israel, ein militärischer Willkürstaat.

Erinnert mich an Minority-Report. Guter Film dazu.

Helios 26.11.2023 13:23

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1730460)
Beides geht gar nicht, finde ich. Da ist Willkür Tür und Tor geöffnet. Wie willst du mit Sicherheit belegen, dass du eine Straftat ausgeübt hättest? Da kannst du jedem das unterstellen. Ist für mich im Fall Israel, ein militärischer Willkürstaat.

Erinnert mich an Minority-Report. Guter Film dazu.

Beispiel:
Israel hat gefährliche Waffen und Munition - dort jemanden zu "drehen" oder einzuschleußen wäre für die Gegenseite ein 8er im 6er Lotto und für den Staat sein Ende.

Es gibt Wege zu erkunden, ob und wie jemand in dem Militärsystem, die damit zu tun haben, korrupt ist/sein könnte oder nicht - wenn entsprechende Stellen im Vorfeld bei "Übungen" erkennen, dass eine Person sich schmieren lässt (Geld, Zuwendungen, SEx), dann kann ich mir vorstellen, dass er herausgezogen und weggesperrt wird.

Meik 26.11.2023 15:32

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1730460)
Beides geht gar nicht, finde ich. Da ist Willkür Tür und Tor geöffnet. Wie willst du mit Sicherheit belegen, dass du eine Straftat ausgeübt hättest? Da kannst du jedem das unterstellen.

Da gehen jetzt IMHO aber zwei Dinge durcheinander. Per se bin ich ein Befürworter von Präventivhaft - aber nicht ohne Gerichtsverfahren. Wenn jemand zu Hause eine Bombe baut, wenn nachweisbar Anschläge geplant werden oder ähnliches hat man schon Belege für eine geplante Straftat. Da muss auch eine Möglichkeit bestehen so jemanden vor einem Anschlag aus dem Verkehr zu ziehen und nicht "der muss die Bombe erst zünden, sonst können wir nichts machen". Das ist ein juristisch wie ethisch nicht ganz einfach zu lösender Zielkonflikt.

Anders ist "der sieht böse aus, den sperren wir mal vorsorglich ein", das geht gar nicht. Nur aufgrund Staatsangehörigkeit, Aussehen und ohne jegliche Beweise in Präventivhaft kommen ist Willkür.

DocTom 27.11.2023 07:41

https://www.haaretz.com/israel-news/...tbrain_organic

NBer 27.11.2023 12:33

Jetzt wird aus unabhängiger Quelle berichtet, wer damals für die Bombardierung des Krankenhauses verantwortlich war, es stützt die israelische Version: https://www.spiegel.de/ausland/israe...9-e46bbce7f137

qbz 27.11.2023 15:25

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1730538)
Jetzt wird aus unabhängiger Quelle berichtet, wer damals für die Bombardierung des Krankenhauses verantwortlich war, es stützt die israelische Version: https://www.spiegel.de/ausland/israe...9-e46bbce7f137

Vertraust Du der Organisation Human Rights Watch auch dort eine seriöse Prüfung zu, wo es das militärische Vorgehen Israels in Gaza scharf kritisiert oder jetzt nur in diesem einen Fall, wo SPON daraus einen Artikel macht?

Die humanitäre Katastrophe in Gaza. Völkerrecht gilt für alle: Ein Kriegsverbrechen rechtfertigt kein anderes.


Zitat:

HRW: Bei früheren Angriffen hat das israelische Militär unverhältnismäßige und in einigen Fällen wahllose Angriffe auf Zivilist*innen verübt. Das Kriegsrecht verlangt von den beteiligten Truppen, dass sie es vermeiden, Zivilist*innen vorsätzlich anzugreifen. Auch sollen Angriffe vermieden werden, bei denen nicht zwischen Zivilbevölkerung und Kombattanten unterschieden werden kann. Insbesondere im Gazastreifen, einem dicht besiedelten städtischen Gebiet, ist es vorhersehbar, dass bei einem massiven Einsatz von Explosivwaffen Zivilist*innen sterben, auch dass Kinder sterben. Und genau dies ist in den letzten Tagen geschehen, ebenso wie bei den meisten Angriffen, die in den letzten Jahren stattgefunden haben.

Frage: Die israelische Regierung behauptet, dass sie die Menschen vorher aufgerufen hat, sich aus dem Gebiet zu entfernen, und dass sie nicht direkt auf Zivilist*innen zielt. Stattdessen heißt es, dass sie auf Hamas-Terroristen abzielt und versucht, Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden. Stimmen Sie dem zu und was haben Sie hierzu in den letzten Jahrzehnten beobachtet?

HRW: Ich bin da anderer Meinung. Ich denke, dass die israelische Armee in vielen Fällen offen auf Zivilist*innen zielt, nur dass sie diese nicht als solche anerkennt. Es gab einen Angriff auf eine Polizeistation, in der Polizeianwärter ihren Abschluss machten. Hunderte von Menschen wurden getötet. Das war im Jahr 2008. Die Tatsache, dass diese Menschen für die von der Hamas geführte Regierung arbeiteten, macht sie nicht zu Kombattanten. In anderen Fällen griff die israelische Armee auch politische Führer der Hamas an, was nach internationalem Recht nicht zulässig ist. Ich denke jedoch, dass die meisten der schrecklichen Schäden durch wahllose und unverhältnismäßige Angriffe auf zivile Gebiete entstanden sind.

Es gab eine Militäroperation, bei der die israelische Regierung mit Stolz behauptete, sie habe hunderttausend Haushalte in Gaza vorab benachrichtigt. Das ist interessant, denn das ist etwa die Hälfte aller Haushalte, die es in Gaza gibt. Wenn man also den Menschen mitteilt, dass man ihr Gebiet bombardieren wird, es aber keinen sicheren Ort gibt, an dem sie Schutz finden können, dann ist das keine wirksame Warnung. Und selbst wenn Zivilist*innen gewarnt werden, darf man sie nicht ins Visier nehmen, wenn sie nicht fliehen können oder wollen. Und was die Unverhältnismäßigkeit der Angriffe angeht, so haben wir eine Reihe von Angriffen erlebt, die als Kriegsverbrechen einzustufen sind, weil die Armee so dicht besiedelte Städte und Gebiete bombardiert hat, dass der Tod von Zivilist*innen und Kindern zu erwarten war. Das ist ein Muster, das wir leider immer wieder beobachten.

Um es klar zu sagen: Die Kämpfer in Gaza - einschließlich der Hamas und des Islamischen Dschihad - begehen eindeutig Kriegsverbrechen, weil sie wahllos Raketen auf israelische Städte abfeuern. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass es sich dabei um Kriegsverbrechen handelt, da sie direkt auf Zivilist*innen abzielen. Die israelische Regierung bemüht sich zwar um mehr Verschleierung, aber ich kann nicht sagen, dass sie sich selbst an das Kriegsrecht hält. Die wirklich schrecklichen Fälle von Toten und Verletzten und die Zerstörung von Häusern, Schulen und Kliniken in Gaza sind ein Hinweis darauf, dass Israel sich tatsächlich nicht an die Kriegsgesetze hält.

NBer 27.11.2023 23:13

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730549)
Vertraust Du der Organisation Human Rights Watch auch dort eine seriöse Prüfung zu, wo es das militärische Vorgehen Israels in Gaza scharf kritisiert oder jetzt nur in diesem einen Fall, wo SPON daraus einen Artikel macht?

Die humanitäre Katastrophe in Gaza. Völkerrecht gilt für alle: Ein Kriegsverbrechen rechtfertigt kein anderes.

Natürlich machen sich beide die Hände dreckig. Aber ich weiß genau, wer damit am 7. Oktober angefangen hat.
Und ich glaube, dass bei Israel wenigstens noch die Idee dahintersteckt, die Hamas zu bekämpfen, einen Vorteil gegenüber der Hamas zu erlangen, während die Hamas nur noch explizit Zivilisten angreift. Wer hat nach dem 7. Oktober noch von einem Raketenangriff auf israelische Soldaten oder militärischen Einrichtungen gehört?

qbz 27.11.2023 23:38

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1730590)
....
Und ich glaube, dass bei Israel wenigstens noch die Idee dahintersteckt, die Hamas zu bekämpfen, einen Vorteil gegenüber der Hamas zu erlangen, während die Hamas nur noch explizit Zivilisten angreift. Wer hat nach dem 7. Oktober noch von einem Raketenangriff auf israelische Soldaten oder militärischen Einrichtungen gehört?

Seit Beginn der Bodenoffensive sollen 66 israelische Soldaten in Gaza im Krieg getötet worden sein nach israelischen Medien, ca. 2000 Hamas Kämpfer, 14800 Zivilisten, 34 000 verletzte Zivilisten. Die Hamas gibt an, ihre Kämpfer hätten mehrere Panzer und Transportpanzer zerstört.

El Stupido 28.11.2023 06:49

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730593)
(...)Die Hamas gibt an, (...)

Was bitte soll ein normaldenkender Mensch darauf geben, was diese Terrororganisation sagt?

Helios 28.11.2023 07:41

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1730600)
Was bitte soll ein normaldenkender Mensch darauf geben, was diese Terrororganisation sagt?

Es hängt wohl von der Wa(h)rnehmung ab - neulich hat jemand behauptet, dass die oben erwähnte "Organisation" zu 86% von den Bewohnern des Gebietes, dass sie vertreten, als politischer Arm angesehen werden - und sogar als die Einzigen, die ihre Interessen vertreten, betrachtet werden.

Bedeutet das, dass 86% von ihnen Israel ausradieren wollen?? - na dann Gute n8

NBer 28.11.2023 09:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730593)
Seit Beginn der Bodenoffensive sollen 66 israelische Soldaten in Gaza im Krieg getötet worden sein nach israelischen Medien, ca. 2000 Hamas Kämpfer, 14800 Zivilisten, 34 000 verletzte Zivilisten. Die Hamas gibt an, ihre Kämpfer hätten mehrere Panzer und Transportpanzer zerstört.

Ich rede nicht davon, was die Hamas im Gefecht erreicht. Das sie im Verteidigungskampf in Gaza nicht gegen israelische Zivilisten kämpfen kann, ist klar.
Mir geht es darum, welche Offensivaktionen gegen das Staatsgebiet Israel durchgeführt werden, und da geht es mit den Raketenangriffen ausschließlich gegen Zivilisten.

qbz 28.11.2023 12:53

Auch die Washington Post hat sich mit der israelischen Administrativhaft für Palästinenser und den Repressionen im Westjordanland gestern in einem Artikel beschäftigt.

How Israel keeps hundreds of Palestinians in detention without charge

Zitat:

"Under international law, the practice of administrative detention is supposed to be used only in exceptional circumstances. But, as Israeli and international human rights groups document, it has become more the norm in the West Bank. Even before Oct. 7, smoldering tensions and violence in the West Bank had led to a three-decade high in administrative detentions. Then, according to the Israeli human rights organization HaMoked, the total number of Palestinians in administrative detention went from 1,319 on Oct. 1 to 2,070 on Nov. 1 — close to a third of the total Palestinian prisoner population.

Israel’s critics contend that even those charged with specific crimes face a skewed, unfair justice system. Palestinians in the West Bank are subject to Israeli military courts, unlike the half-million Jewish settlers who live in their midst. These courts have in some years churned out convictions at a 99 percent rate, a state of affairs that raises questions about the due process afforded to Palestinians."


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