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frederik 14.03.2020 17:32

Hier auf Mallorca gibt es derzeit tatsächlich das Gerücht, das demnächst eine Ausgangssperre verhängt werden soll und man das Hotel dann nicht mehr verlassen darf. Ich hoffe, das kommt erst nachdem wir morgen früh ins Flugzeug in Richtung Deutschland gestiegen sind. Klar ist jetzt schon, das Sportfreunde die im Krankenhaus arbeiten wenigstens eine Woche zu Hause bleiben müssen. Spanien/Mallorca ist derzeit eine Region mit stark steigenden Fallzahlen.

TakeItEasy 14.03.2020 17:38

Kurz mein Kenntnisstand zu diesem Punkt:

Zitat:

Zitat von sebbll (Beitrag 1516435)
Wenn es einen langfristigen Plan gäbe, dann ok.
Aber ich habe Sorge davor, dass jetzt harte Maßnahmen getroffen werden um in zwei Monaten festzustellen, dass man jetzt einfach mit dem Virus leben muss.

Es geht darum, die Ausbreitung des Virus derzeit zu verlangsamen! Das ist letztlich alles, was man erreichen kann. Die Experten bzw. die Politik sagt ja selbst, dass wir eine "Durchseuchung" von 60-70% der Bevölkerung in D erreichen werden, allerdings auf einen längeren Zeitraum.

Körbel 14.03.2020 17:40

Zitat:

Zitat von frederik (Beitrag 1516449)
Hier auf Mallorca gibt es derzeit tatsächlich das Gerücht, das demnächst eine Ausgangssperre verhängt werden soll und man das Hotel dann nicht mehr verlassen darf. Ich hoffe, das kommt erst nachdem wir morgen früh ins Flugzeug in Richtung Deutschland gestiegen sind. Klar ist jetzt schon, das Sportfreunde die im Krankenhaus arbeiten wenigstens eine Woche zu Hause bleiben müssen. Spanien/Mallorca ist derzeit eine Region mit stark steigenden Fallzahlen.

Auf dem spanischen Festland ist das seit Mitternacht der Fall und nach allem wie es aussieht werden die Balearen auch betroffen sein, sobald die Zahl der Infizierten stark ansteigt.

Im Moment liegt sei bei 44, aber man hat ja gesehen wie schnell das nach oben gehen kann.

Hier der FB-Post dazu:

https://www.facebook.com/costa.blanc...990?__tn__=K-R

Jörn 14.03.2020 17:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1516415)
Mit zwei bis drei Wochen shut-down oder lock-down, wie auch immer man das nennen mag, ist nicht wirklich viel gewonnen, aber auf jeden Fall viel wirtschaftlich (und möglicherweise auch gesellschaftlich) zerstört. Und es wäre schwierig nach diesen zwei bis drei Wochen wieder zurück zu einer gewissen Normalität zu finden.

Das verstehe ich nicht, könntest Du das etwas erläutern (sofern es nicht nur eine Nebensächlichkeit war)?

Ich stelle es mir nicht schwierig vor, zur Normalität zurückzukehren. Was soll daran schwierig sein? Derzeit ist es aber nicht angesagt. Angesagt ist, dass wir eine Vollbremsung in jenen Bereichen vollziehen, auf die man gut für ein paar Wochen verzichten kann. Danach schaut man, wo man gelandet ist und macht von dort aus weiter, für längere Zeit.

Ich würde Dir zustimmen, dass wir noch recht lange mit dem Virus zu tun haben werden. Aber durch das exponentielle Wachstum ist es entscheidend, gleich zu Beginn die Kurve abzuflachen. Anders gesagt: Lieber zu Beginn radikal als alles zu Ende zu analysieren. Analysieren können wir unterwegs.

Ich finde auch die derzeitige Lösung clever, eine Kinderbetreuung für bestimmte Eltern in den Schulen anzubieten, wenn diese Eltern in unverzichtbaren Funktionen arbeiten. Das entkräftet doch den (berechtigten) Einwand, dass dann viele Krankenschwestern zu Hause bleiben müssten, weil sie kleine Kinder hätten.

Ebenfalls stimme ich Dir zu, dass es einen wirtschaftlichen Schaden geben wird. Es gibt Branchen, die sehr stark betroffen sein werden, etwa Veranstalter und die Gastronomie. Aber das sind recht kleine Zweige eines riesigen Wirtschaftssystems, und wir haben das Geld, um ihnen zu helfen. Andere Branchen werden sich von alleine erholen. Da kaufen sich die Leute ihre Balkon-Möbel eben etwas später, und ihren neuen BMW bekommen sie geliefert, wenn die Teile aus Fernost ankamen.

Nach meiner Meinung, die natürlich völlig falsch sein kann, muss man unterscheiden zwischen echtem Schaden und lediglich vergrätztem Anspruchsdenken. Ganz ehrlich: Ob James Blunt im Milliarden-Euro-Konzertsaal in Hamburg ohne Publikum spielt, kümmert mich nicht die Bohne. Fairerweise muss man sagen, dass ich auch nirgends eine Beschwerde darüber gelesen habe. Das sagt mir, dass die Leute durchaus unterscheiden können zwischen echtem Schaden und einem lediglich verschobenem Vergnügen.

Viel wichtiger finde ich, dass wir aktiv daran arbeiten, unser Gesundheitssystem zu erweitern. So dass man sagen kann: "Wir haben unsere Kapazität um X erhöht". Das stelle ich mir nicht einfach vor, weil man dauernd davon hört, dass das Gesundheitssystem ohnehin an vielen Stellen sehr knapp gestrickt ist. Würdest Du das auch so sehen?

Deine Postings lese ich übrigens immer mit besonderem Interesse.

merz 14.03.2020 17:45

Bericht von Ausgangssperre in Spanien

https://www.tagesspiegel.de/wissen/s.../25644876.html

m.

Alteisen 14.03.2020 17:55

Zitat:

Zitat von sebbll (Beitrag 1516435)
Mit 14 Tagen ist es doch nicht getan.
Wie lange müsste man so einen Zustand halten?
Bis es einen Impfstoff oder ein Medikament gibt?

Wie viele Kleinunternehmen gäbe es dann noch?
Wie viele Arbeitslose würde es dann geben?

Und auch die großen Betriebe halten nicht ewig durch, nur dass diese mehr Unterstützung bekommen.

Wer kann dann noch Steuern zahlen um unser System am laufen zu halten?


Das kann ja keine Option sein.


Auch auf die Gefahr hin dass es makaber klingt, aber das Leben ist nunmal mit einem Risiko verbunden.
Und wenn ich 70 oder 80 bin, dann ist das Risiko zu sterben nunmal höher.

Bitte nicht falsch verstehen, jedes Leben ist wichtig.
Aber man kann nicht jeden einzelnen vor jedem Schicksal schützen.

Wenn es einen langfristigen Plan gäbe, dann ok.
Aber ich habe Sorge davor, dass jetzt harte Maßnahmen getroffen werden um in zwei Monaten festzustellen, dass man jetzt einfach mit dem Virus leben muss.

Dann wäre die Wirtschaft massiv geschädigt und geholfen hätte es auch nicht.

Das ist nur mein jetziger Eindruck.
Wenn man selbstständig ist wie ich und Verantwortung für mehrere Mitarbeiter und Azubis hat dann macht man sich natürlich nochmal andere Sorgen.

Ich bin aber auch KEIN Fachmann.

Vermutlich ist fast jeder von uns inzwischen wissentlich oder unwissend in der Nähe von Infizierten gewesen oder hatte mit ihnen zu tun. Wenn sie in Italien zum Skifahren waren, sollen sie besser zuhause bleiben. Wo ist da die Logik? Nach 4 Wochen mit wenigen und bekannten Sozialkontakten hätte man ein gutes Bild von den Erkrankten und eine sehr begrenzte Ansteckungsmöglichkeit. Das Jahr besteht aus 52 Wochen und diese Einschränkungen würden gerade die großen Unternehmen nicht in Probleme bringen. Wieviele Millarden hatte VW einfach im Dieselskandal zur Verfügung? Wenn man dem Dienstleistungssektor, der die Geschäfte nicht nachholen kann, wie Lufthansa & Co nun aber monatelang den Hahn zudreht, weil wir schleppend auf 70% Durchseuchung warten, dann gehen viele Lichter aus.

Jörn 14.03.2020 17:55

Trump hat die Sache jedenfalls im Griff:
"It is my great honor to declare Sunday, March 15th as a National Day of Prayer. We are a Country that, throughout our history, has looked to God for protection and strength in times like these. No matter where you may be, I encourage you to turn towards prayer in an act of faith. Together, we will easily PREVAIL!"
Ich dachte immer, wenn eine Regierung anfängt zu beten, wäre es höchste Zeit, abzuhauen. Aber die Grenzen sind ja dicht. Dumm gelaufen.

sebbll 14.03.2020 17:57

Zitat:

Zitat von TakeItEasy (Beitrag 1516451)
Kurz mein Kenntnisstand zu diesem Punkt:



Es geht darum, die Ausbreitung des Virus derzeit zu verlangsamen! Das ist letztlich alles, was man erreichen kann. Die Experten bzw. die Politik sagt ja selbst, dass wir eine "Durchseuchung" von 60-70% der Bevölkerung in D erreichen werden, allerdings auf einen längeren Zeitraum.

Ja, das ist mir schon klar.
Aber wie lange müsste man dafür das gesellschaftliche Leben lahmlegen?
Das ist ja meine Frage.
Ich weiß es nicht, ich bin kein Experte.

Worauf ich hinaus wollte ist, dass man ein Land ja nicht über mehrere Monate lahmlegen kann.

slo-down 14.03.2020 17:57

https://www.mallorcazeitung.es/lokal...uft/74868.html

Das war’s wohl ab Montag bis Ende März.

ThomasG 14.03.2020 18:17

Zitat:

Zitat von TakeItEasy (Beitrag 1516451)
Kurz mein Kenntnisstand zu diesem Punkt:



Es geht darum, die Ausbreitung des Virus derzeit zu verlangsamen! Das ist letztlich alles, was man erreichen kann. Die Experten bzw. die Politik sagt ja selbst, dass wir eine "Durchseuchung" von 60-70% der Bevölkerung in D erreichen werden, allerdings auf einen längeren Zeitraum.

Prof. Kekulé hat solche Prognosen als ein absolutes Horrorszenario und als sehr unwahrscheinlich bezeichnet.
Ich hoffe und glaube, dass er da richtig liegt.
Er hat sich in dem Inteview natürlich nicht an jeder Stelle sehr exakt ausdrücken können.
Da gab es einfach zeitlichen Druck und er hat wohl auch spontan geantwortet.

https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-m...orona-100.html

dr_big 14.03.2020 18:35

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1516454)
Das verstehe ich nicht, könntest Du das etwas erläutern (sofern es nicht nur eine Nebensächlichkeit war)?
...
.

Ich verstehe das folgendermaßen und das deckt sich mit meiner Meinung:

Stell dir vor, es wird für 3 Wochen alles dicht gemacht. Die Zahl der Erkrankungen wird trotzdem weiter ansteigen. Mit welcher Begründung sollten jetzt plötzlich die Maßnahmen wieder gelockert werden? Man wird keinen Grund dafür finden. Also muss man an den Maßnahmen festhalten bis die Neuerkrankungen tatsächlich deutlich zurückgehen. Dann reden wir aber nicht mehr über 3 Wochen, sondern über 3-6 Monate. Das dürfte kein Land wirtschaftlich durchhalten.

Keksi2012 14.03.2020 18:44

Hürzeler rät nun übrigens von Reisen nach Spanien ab: https://www.huerzeler.com/de/corona

Hafu 14.03.2020 19:04

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1516454)
Das verstehe ich nicht, könntest Du das etwas erläutern (sofern es nicht nur eine Nebensächlichkeit war)?

Ich stelle es mir nicht schwierig vor, zur Normalität zurückzukehren. Was soll daran schwierig sein? ...

Mit "schwieriger Rückkehr zu einer gewissen Normalität" meine ich, dass es für Entscheidungsträger schwierig ist, schlüssig zu begründen, warum man z.B. ein Schwimmbad oder eine öffentliche Bibliothek bei 3500 bekannten Infekten schließt und 4 Wochen später bei dann z.B. 40 000 Infekten verteilt auf ganz Deutschland und bis dahin vermutlich 200 Covid-19-bedingten Todesfällen wieder öffnet.

Die Zahlen sind jetzt etwas willkürlich gewählt, aber wenn wir in 4 Wochen bei "nur" so vielen bzw. so wenigen Infizierten liegen würden, dann hätten wir trotz der scheinbaren Verzehnfachung gegenüber dem aktuellen Zustand alles richtig gemacht, die Infekt-Kurve wäre verflacht und unser Gesundheitssystem könnte eine derartige Zahl noch gut handhaben.

Bei fast allem, was du oben geschrieben hast, stimme ich dir zu: natürlich muss man jetzt handeln und nicht erst in 4 Wochen. Aber die wichtigsten Maßnahmen (Versammlungsbeschränkungen, Absage/ Verbot von Großveranstaltungen, Schließen von hoch frequentierten Clubs, befristete Kita-Schließungen und Schulschließungen (mit Ausnahmeregeln für Kinder systemwichtiger Berufsgruppen) sind meiner Meinung nach jetzt auch schon ergriffen worden.

Viel mehr Verbote braucht es meiner Meinung nach erstmal nicht und was die jetzt beschlossenen, sinnvollen Maßnahmen bringen, werden wir frühestens in 10-14 Tagen erfahren.

Wenn der exponentielle Anstieg der Infektzahlen in den nächsten paar Tagen ungebremst weitergeht (und das wird er wahrwscheinlich tun), heißt das nicht, dass die in den letzten Tagen beschlossenen Maßnahmen wirkungslos sind, sondern es heißt erst mal nur, dass die zuletzt beschlossenen Maßnahmen zu spät in Kraft getreten sind, denn wir sehen in der Statistik überwiegend die Infekte die vor 10 bis 14 Tagen entstanden sind. Man hätte (ich wiederhole mich) schon vor 4 Wochen Faschingsveranstaltungen absagen können und müssen; man hätte schon damals die Bundesliga-Spiele ohne Publikum stattfinden lassen können.

Meine Befürchtung ist, dass jetzt in den nächsten Tagen jeder verantwortliche Politiker nervös auf die RKI-Zahlen schaut (so wie ich das schon seit 5 wochen mache) (und die Presse natürlich erst recht) und nach jedem vermeldeten Anstieg sich unter Handlungsdruck gesetzt fühlt, zusätzliche restriktive Maßnahmen zu verhängen ( wie z.B. Ausgangsverbote wie in Italien und neuerdings auch Spanien bzw. unnötige Betriebsschließungen), die mehr schaden als nutzen.

Man darf nicht vergessen: unsere Mortalitätsziffer ist vermutlich auch deshalb so niedrig, weil wir das reichste Land in Europa sind, mit dem teuersten, vermutlich aber auch bestem Gesundheitssystem. Damit wir uns dieses Gesunheitssystem auch weiterhin in der Krise leisten können und auch z.B. jedem Sozialhilfeempfänger den 250,- € teuren Coronavirus-Test finanzieren können und diesen auch für 3000,-€ pro Tag auf eine intensivstation legen können, wenn es medizinisch erforderlich ist (was in nahezu allen anderen Ländern undenkbar ist), brauchen wir auch weiterhin eine gesunde Wirtschaft.

Und diese gesunde Wirtschaft hängt nicht nur von den Großbetrieben wie VW, BMW, Mercedes, Bayer usw. ab, sondern eben auch maßgeblich vom Mittelstand und auch vom kleinen Friseurbetrieb, der Backstube um die Ecke.
Deshalb halte ich es für durchaus legitim, bei jeder Maßnahme vorher möglichst genau zu hinterfragen, welchen Nutzen sie in Bezug auf die Infekteindämmung hat (entsprechende Antworten sollten Epidemiologen und Virologen geben) und zusätzlich auch vorher zu erfragen, welchen (wirtschafltichen) Schaden man mit dieser Maßnahme anrichtet (auch diese Fragen kann kein Politiker selbst beantworten, sondern muss er eben andere Experten befragen).

Statt z.B. ein Cafe komplett zu schließen (wie es in Italien und Österreich verfügt wurde), könnte man auch die maximale Personenanszahl (relativ zur Quadratmeterzahl) limitieren, so dass z.B. jeder Gast an einem eigenen Tisch sitzt und damit vermutlich denselben Effekt (weniger Infekte durch direkten Kontakt) erreichen wie mit einer kompletten Schließung.

Jörn 14.03.2020 19:04

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1516470)
Ich verstehe das folgendermaßen und das deckt sich mit meiner Meinung:

Stell dir vor, es wird für 3 Wochen alles dicht gemacht. Die Zahl der Erkrankungen wird trotzdem weiter ansteigen. Mit welcher Begründung sollten jetzt plötzlich die Maßnahmen wieder gelockert werden? Man wird keinen Grund dafür finden. Also muss man an den Maßnahmen festhalten bis die Neuerkrankungen tatsächlich deutlich zurückgehen. Dann reden wir aber nicht mehr über 3 Wochen, sondern über 3-6 Monate. Das dürfte kein Land wirtschaftlich durchhalten.

Der Unterschied ist, dass drei Wochen vergangen sind. Diese drei Wochen nutzen wir für verschiedene Maßnahmen: Erhöhen von Kapazitäten, Erlangung von Routine, Strecken von plötzlichen Anstürmen bei Ärzten, Apotheken, Geschäften.

Es wird noch 1,5 bis 2 Jahre dauern. In dieser Zeit können wir nicht alles lahmlegen, das stimmt. Es geht nur darum, ein völlig unkontrolliertes Wachstum aufzuhalten und in halbwegs machbare Fallzahlen umzuwandeln.

Helmut S 14.03.2020 19:06

Da ich in Dingolfing lebe, also quasi auf dem BMW Gelände ;) und meine gesamte Verwandtschaft und im Prinzip die gesamte Region dort arbeitet - sind aktuell irgendwo zwischen 17000-20000 Mitarbeiter und Dingolfing hat 18000 Einwohner, habe ich einen sehr guten Einblick was da passiert.

Es gibt tatsächlich Bereiche, da ist ein sehr hoher Automatisierungsgrad.. Das ist im Lagerumfeld oder zB im Rohbau so. In der Endmontage sieht es völlig anders aus. Hier ist kaum etwas in dem Sinne automatisiert, dass da keiner mehr steht. Hier stehen Arbeiter am Band nebeneinander und arbeiten teilweise zu mehreren je Takt am Fahrzeug. Teilweise sind die zu zweit im Innenraum des Fahrzeuges tätig. Es gibt dann ja auch noch spanende Fertigung, hier werden Getriebekomponenten selbst gefertigt, es gibt noch die Härterei usw usw usw. Trotz vieler CNC Maschinen arbeiten hier viele Menschen zusammen, dann natürlich noch die Instandhaltung: Elektriker und Schlosser, die in Werkstätten und vor Ort zusammen arbeiten. Dann noch die Prüflabore, Chemielabore, Energieversorgung, Arbeitssicherheit und zich andere Aufgaben. Die 17.000-20.000 Mitarbeiter sind bei Leibe nicht lauter Büromenschen mit Möglichkeit zum HomeOffice. Die Stadt kollabiert nahezu 2x am Tag, wenn der BMW Verkehr mit Bussen die Schichtarbeiter für die Produktion abholen/hinbringen.

@Alteisen: Über die Bemerkung „mit Kurzarbeitergeld Dividende zu finanzieren“ ärgere ich mich als Unternehmer. Es is das einfachste die Leute zu kündigen. Sozialauswahl hin oder her. Arbeitsgericht hin oder her. Man muss nicht versuchen sie zu halten, verstehst du? Gerade die Automobilindustrie könnte ne Gelegenheit die Personaldecke mit einem Schlag auszudünnen gut gebrauchen. Man macht das aber halt „sozialverträglich“. Ich musste in meinem Unternehmen auch schon mal kurzarbeiten lassen. Schön ist das nicht. Sozialbeiträge bleiben ja eh auch noch beim AG hängen, soviel bringt das wieder nicht (soll beim Corona jetzt anders sein) Die besten MA kündigen uU auch, wenn du sie hart in Kurzarbeit schickst. Mit Kurzarbeit brauchst du auch eine Vorwärtsidee, denn irgendwann ist die vorbei. Leute kündigen kann jeder Volldepp. Eine Vorwärtsidee entwickeln nicht. :Blumen:

LidlRacer 14.03.2020 19:09

Zitat:

Zitat von -MAtRiX- (Beitrag 1516346)
https://m.youtube.com/watch?v=p_Ayuh...ature=youtu.be

Ein anderer Blickwinkel.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen sehe ich aktuell mit größerer Sorge als das Virus selbst. Kann mir gut vorstellen, dass Deutschland ab April ähnlich wie China verfährt und eine Kehrtwende macht und das Virus ignoriert.

Der Herr scheint nicht unbedingt ernst zunehmen zu sein und steht in der Nähe von Verschwörungstheoretikern:
https://www.psiram.com/de/index.php/Wolfgang_Wodarg

Jörn 14.03.2020 19:13

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1516476)
Statt z.B. ein Cafe komplett zu schließen (wie es in Italien und Österreich verfügt wurde), könnte man auch die maximale Personenanszahl (relativ zur Quadratmeterzahl) limitieren, so dass z.B. jeder Gast an einem eigenen Tisch sitzt und damit vermutlich denselben Effekt (weniger Infekte durch direkten Kontakt) erreichen wie mit einer kompletten Schließung.

Ja, das sehe ich auch so. Die Verhältnismäßigkeit muss gewahrt sein, und es kommt auf den jeweiligen Fall an.

Aber jedes Feintuning benötigt Zeit, und diese Zeit haben wir im Moment nicht. Die Gastronomie und die zuständigen Behörden müssen kluge Regelungen austüfteln. Ich bin sicher, dass sie das auch tun werden.

Sobald wieder Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen, kann man auch Tische oder Fitnessgeräte wieder nach jedem Gast desinfizieren, und dann spricht nichts dagegen, dass eine Gaststätte wieder öffnet, sofern genügend Abstand eingehalten werden kann.

Das wird sich schon richten.

Eben habe ich gelesen, dass Lieferando (ein Lebensmittel-Bringdienst) bei Bezahlung per Webseite anbietet, die Mahlzeit berührungsfrei vor der Tür abzustellen. Daran kann man sehen, wie sich die Leute auf die Dinge einstellen, und dann passt es wieder.

Hafu 14.03.2020 19:17

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1516470)
Ich verstehe das folgendermaßen und das deckt sich mit meiner Meinung:

Stell dir vor, es wird für 3 Wochen alles dicht gemacht. Die Zahl der Erkrankungen wird trotzdem weiter ansteigen. Mit welcher Begründung sollten jetzt plötzlich die Maßnahmen wieder gelockert werden? Man wird keinen Grund dafür finden. Also muss man an den Maßnahmen festhalten bis die Neuerkrankungen tatsächlich deutlich zurückgehen. Dann reden wir aber nicht mehr über 3 Wochen, sondern über 3-6 Monate. Das dürfte kein Land wirtschaftlich durchhalten.

:Blumen: Genau so habe ich es in etwa gemeint (s.o.).

Nur habe ich für meine eigene Antwort etwa 5mal so viel Buchstaben gebraucht und während des Tippens kam dein Post.;)

Pippi 14.03.2020 19:35

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1516482)
:Blumen: Genau so habe ich es in etwa gemeint (s.o.).

Nur habe ich für meine eigene Antwort etwa 5mal so viel Buchstaben gebraucht und während des Tippens kam dein Post.;)

@Hafu Ich lese gerne deine Beiträge. Wenn sie nicht zu lang sind. :)

Hafu 14.03.2020 19:46

Zitat:

Zitat von Pippi (Beitrag 1516484)
@Hafu Ich lese gerne deine Beiträge. Wenn sie nicht zu lang sind. :)

Ich weiß, dass ich manchmal zu lang und umständlich schreibe; deshalb werde ich auch mit twitter überhaupt nicht warm, obwohl ich da viel lese.

Aber beim Schreiben kann ich meine eigenen Gedanken besser ordnen und verstehe dann auch selbst manche Dinge besser (oder glaube zumindest, sie besser zu verstehen). TS.de ist also bei mir nicht nur Zeitverschwendung sondern auch Therapie.;)

Sorry für:offtopic:

ThomasG 14.03.2020 20:04

Ich finde es nicht gut, dass es für die meisten Leute so schwer bis unmöglich ist an Daten heranzukommen, mit denen man wirklich was anfangen kann.
Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht einerseits Fallzahlen und aktualisiert diese relativ oft, aber es fehlt doch mindestens die Angabe wie oft denn tatsächlich getestet worden ist.

sebbll 14.03.2020 20:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1516476)
Mit "schwieriger Rückkehr zu einer gewissen Normalität" meine ich, dass es für Entscheidungsträger schwierig ist, schlüssig zu begründen, warum man z.B. ein Schwimmbad oder eine öffentliche Bibliothek bei 3500 bekannten Infekten schließt und 4 Wochen später bei dann z.B. 40 000 Infekten verteilt auf ganz Deutschland und bis dahin vermutlich 200 Covid-19-bedingten Todesfällen wieder öffnet.

Die Zahlen sind jetzt etwas willkürlich gewählt, aber wenn wir in 4 Wochen bei "nur" so vielen bzw. so wenigen Infizierten liegen würden, dann hätten wir trotz der scheinbaren Verzehnfachung gegenüber dem aktuellen Zustand alles richtig gemacht, die Infekt-Kurve wäre verflacht und unser Gesundheitssystem könnte eine derartige Zahl noch gut handhaben.

Bei fast allem, was du oben geschrieben hast, stimme ich dir zu: natürlich muss man jetzt handeln und nicht erst in 4 Wochen. Aber die wichtigsten Maßnahmen (Versammlungsbeschränkungen, Absage/ Verbot von Großveranstaltungen, Schließen von hoch frequentierten Clubs, befristete Kita-Schließungen und Schulschließungen (mit Ausnahmeregeln für Kinder systemwichtiger Berufsgruppen) sind meiner Meinung nach jetzt auch schon ergriffen worden.

Viel mehr Verbote braucht es meiner Meinung nach erstmal nicht und was die jetzt beschlossenen, sinnvollen Maßnahmen bringen, werden wir frühestens in 10-14 Tagen erfahren.

Wenn der exponentielle Anstieg der Infektzahlen in den nächsten paar Tagen ungebremst weitergeht (und das wird er wahrwscheinlich tun), heißt das nicht, dass die in den letzten Tagen beschlossenen Maßnahmen wirkungslos sind, sondern es heißt erst mal nur, dass die zuletzt beschlossenen Maßnahmen zu spät in Kraft getreten sind, denn wir sehen in der Statistik überwiegend die Infekte die vor 10 bis 14 Tagen entstanden sind. Man hätte (ich wiederhole mich) schon vor 4 Wochen Faschingsveranstaltungen absagen können und müssen; man hätte schon damals die Bundesliga-Spiele ohne Publikum stattfinden lassen können.

Meine Befürchtung ist, dass jetzt in den nächsten Tagen jeder verantwortliche Politiker nervös auf die RKI-Zahlen schaut (so wie ich das schon seit 5 wochen mache) (und die Presse natürlich erst recht) und nach jedem vermeldeten Anstieg sich unter Handlungsdruck gesetzt fühlt, zusätzliche restriktive Maßnahmen zu verhängen ( wie z.B. Ausgangsverbote wie in Italien und neuerdings auch Spanien bzw. unnötige Betriebsschließungen), die mehr schaden als nutzen.

Man darf nicht vergessen: unsere Mortalitätsziffer ist vermutlich auch deshalb so niedrig, weil wir das reichste Land in Europa sind, mit dem teuersten, vermutlich aber auch bestem Gesundheitssystem. Damit wir uns dieses Gesunheitssystem auch weiterhin in der Krise leisten können und auch z.B. jedem Sozialhilfeempfänger den 250,- € teuren Coronavirus-Test finanzieren können und diesen auch für 3000,-€ pro Tag auf eine intensivstation legen können, wenn es medizinisch erforderlich ist (was in nahezu allen anderen Ländern undenkbar ist), brauchen wir auch weiterhin eine gesunde Wirtschaft.

Und diese gesunde Wirtschaft hängt nicht nur von den Großbetrieben wie VW, BMW, Mercedes, Bayer usw. ab, sondern eben auch maßgeblich vom Mittelstand und auch vom kleinen Friseurbetrieb, der Backstube um die Ecke.
Deshalb halte ich es für durchaus legitim, bei jeder Maßnahme vorher möglichst genau zu hinterfragen, welchen Nutzen sie in Bezug auf die Infekteindämmung hat (entsprechende Antworten sollten Epidemiologen und Virologen geben) und zusätzlich auch vorher zu erfragen, welchen (wirtschafltichen) Schaden man mit dieser Maßnahme anrichtet (auch diese Fragen kann kein Politiker selbst beantworten, sondern muss er eben andere Experten befragen).

Statt z.B. ein Cafe komplett zu schließen (wie es in Italien und Österreich verfügt wurde), könnte man auch die maximale Personenanszahl (relativ zur Quadratmeterzahl) limitieren, so dass z.B. jeder Gast an einem eigenen Tisch sitzt und damit vermutlich denselben Effekt (weniger Infekte durch direkten Kontakt) erreichen wie mit einer kompletten Schließung.


Ich hoffe inständig dass unsere Entscheidungsträger zu einer ähnlichen Sicht der Dinge gelangen wie du.

TakeItEasy 14.03.2020 20:13

Nachdem Italien Provinzen abgeriegelt und die Bevölkerung in ihr Zuhause eingesperrt hat (außer Weg zur Arbeit und zum Supermarkt) und nun Spanien nachzieht... wie wahrscheinlich ist denn sowas bei uns?

Deutschland scheint ja auch auf Grund des Föderalismus doch so einiges anders (oder nur langsamer?) zu machen, als die europäischen Nachbarn. Ist es denkbar (und wahrscheinlich), dass sowas bei uns in den nächsten Wochen auch droht? Bewegungseinschräkung in D?

ThomasG 14.03.2020 20:18

Ich glaube anderen Ländern ist voll bewusst, dass ihr Gesundheitssystem in Relation zur Bevölkerung nicht annähernd das leisten kann, was unser Gesundheitssystem leisten kann und deshalb sehen sie sich zu drastischen Maßnahmen gezwungen.
Nicht schön, dass unsere "Welt" so ist.

ironmansub10h 14.03.2020 20:20

Geht mir genauso, vor 14 Tagen diskutierte ich mit dem hiesigen OB, wegen einer Veranstaltung (Vesperkirche) ob es nicht sinnvoller wäre, diese erst gar nicht zu öffnen. Damals 17 Infizierte in D. Er tat es als Panikmache ab. 4 Tage später bei über 100 Infizierte haben sie dann geschlossen. Wer rechnen kann und Infekte kennt, wie sie manchmal in KH ihre Wege machen, kann da schon Aussagen treffen.

Vicky 14.03.2020 20:21

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1516495)
Ich glaube anderen Ländern ist voll bewusst, dass ihr Gesundheitssystem in Relation zur Bevölkerung nicht annähernd das leisten kann was unser Gesundheitssystem leisten kann und deshalb sehen sie sich zu drastischen Maßnahmen gezwungen.
Nicht schön, dass unsere "Welt" so ist.

Auch unser Gesundheitssystem ist auf Effizienz und Profit getrimmt. Auch wir werden mit hohen Fallzahlen ernste Versorgungsschwierigkeiten bekommen.

In NRW gab es am 1.3. 84 Fälle, am 8.3. ca. 484 Fälle
Heute sind es 1.636 Fälle.

Ausdauerjunkie 14.03.2020 20:24

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1516433)
Ist jemand gerade vor Ort und kann mir was zu dieser Ausgehsperre sagen? Ich sehe unseren Urlaub doch in weite Ferne rücken. Ich brauch keine Restaurants & Co, aber würde schon gern ein bisschen draußen sein!
So langsam kommt mir der Gedanke, dass die Kohle weg ist und der Urlaub flach fällt, auch wenn wir die ganze Zeit noch optimistisch waren.

Sorry das wird nix. Denn ab Montag, 8 Uhr herrscht auf Mallorca Ausgangssperre; auch für Urlauber. So darf das Hotel nur für Abreise, Einkauf, Arzt- und Apothekenbesuch verlassen werden. Ok, mancher verlässt sein Hotel eh nicht. Aber wer weiß schon wie die Rückreise sein wird. Ich würde es mir nicht "antun".:Gruebeln:

ThomasG 14.03.2020 20:26

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1516498)
Auch unser Gesundheitssystem ist auf Effizienz und Profit getrimmt. Auch wir werden mit hohen Fallzahlen ernste Versorgungsschwierigkeiten bekommen.

Es wäre schön, wenn diese Krise dazu führen würde ernsthafter darüber nachzudenken, ob diese "Welt" wirklich so bleiben sollte, wie sie ist.
Man sieht doch ganz deutlich:
Wir sind letztlich alle miteinander verbunden, auch wenn das sehr oft ausgeblendet und verschleiert wird.

Spargel 14.03.2020 20:27

Für einen Massenanfall an Kranken ist kein Land ausgestattet. Kann es auch nicht. Solche Kapazitäten für den evtl. Fall vor zuhalten ist Ressourcen technisch gar nicht möglich oder bezahlbar.

ThomasG 14.03.2020 20:34

Ich weiß es nicht, aber ich glaube, dass die finanziellen Mittel reichen würden für ein anständiges Gesundheitswesen für alle Menschen.

merz 14.03.2020 20:35

Zitat:

Zitat von TakeItEasy (Beitrag 1516493)
Nachdem Italien Provinzen abgeriegelt und die Bevölkerung in ihr Zuhause eingesperrt hat (außer Weg zur Arbeit und zum Supermarkt) und nun Spanien nachzieht... wie wahrscheinlich ist denn sowas bei uns?

Deutschland scheint ja auch auf Grund des Föderalismus doch so einiges anders (oder nur langsamer?) zu machen, als die europäischen Nachbarn. Ist es denkbar (und wahrscheinlich), dass sowas bei uns in den nächsten Wochen auch droht? Bewegungseinschräkung in D?

Sehr wahrscheinlich, denke ich - Begründung: die Zahlen wachsen eben dynamisch

m.

Lucy89 14.03.2020 20:41

Auch wenn wir kein Hotel, sondern eine Finca gebucht hatten, haben wir uns vor einer Stunde, mit gepackten Koffern, dazu entschieden, nicht zu fliegen.
Das war ultra knapp und gab zwischendurch ne halbe Ehekrise. Aber das ist für mich kein Urlaub mehr.
Wir hoffen dass wir vielleicht noch für ein paar Tage nach Holland an die Nordsee können, ansonsten hocken wir jetzt wohl 5 Wochen mit schreiendem, schlecht gelaunten Kind zu Hause. Kann man nix machen!

Faser 14.03.2020 20:48

Gute Entscheidung Lucy89. Jetzt zu fliegen, macht wirklich überhaupt keinen Sinn. Ich befürchte, dass es auch in Deutschland mit Urlaub schwierig werden wird.

ironmansub10h 14.03.2020 20:49

Zitat:

Zitat von Spargel (Beitrag 1516502)
Für einen Massenanfall an Kranken ist kein Land ausgestattet. Kann es auch nicht. Solche Kapazitäten für den evtl. Fall vor zuhalten ist Ressourcen technisch gar nicht möglich oder bezahlbar.

Ich bin froh als Krankenpfleger und Ex-Soldat mit Einsatzerfahrung in Krisengebieten ein gewisses Maß an eigenständigem Handeln in solchen Situationen zu besitzen und befähigt zu sein auch längere Zeit ohne Luxus und alleine zurecht zu kommen. Bin noch alter Hase was dies angeht und Notvorrat habe ich schon Jahre in 2 Kisten (ne, Prepper bin ich nicht) Ich habe kein Problem mit 3-6 Monaten Shut-down. Lagerleben eben, kenne ich. EPA ist genug im Keller.
Was ich immer noch nicht verstehe, ist was die Leute an unwichtigem Zeugs horten. Klopapier?? Wenn ihr nix zum fressen habt, scheisst ihr auch nicht. Und hochkalorisch geht anders. Mit 10 Datteln kommt man locker 3 -4 Wochen über die Runden. 20 Gläser Nutella machen mehr Sinn. Wasser kaufen? Wieso , noch kommt es aus der Leitung und wenn das nimmer geht, gibt es noch ewig Flüsse und Brunnen. Bis die versiegen , sind wir eh nimmer. MicropurTabletten machen etwas mehr Sinn.
Aber genug katastrophisiert, bleibt locker und macht keinen Unsinn. Übrigens gibt es auch schöne Dinge die man zuhause machen kann. Zum Beispiel Messer schärfen, Schuhe putzen, Renovieren, Sprache lernen (z.B arabisch) usw. Netflix gibts ja bald nimmer, soll angeblich eingestellt werden. Ich genieße die Zeit in meinem sehr gut ausgestattetem PainRoom mit allem was das Herz begehrt.

merz 14.03.2020 20:51

At Lucy: Wenn ich mal so frei sein darf: richtige Entscheidung, in ein paar Tagen kann es sein, dass man sich wundert, warum das überhaupt eine Frage war

m., vorigen Samstag überlegte ich noch, ob ich wirklich ins TL nach Sizilien fliegen soll, herrje...

ironmansub10h 14.03.2020 20:52

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1516508)
Auch wenn wir kein Hotel, sondern eine Finca gebucht hatten, haben wir uns vor einer Stunde, mit gepackten Koffern, dazu entschieden, nicht zu fliegen.
Das war ultra knapp und gab zwischendurch ne halbe Ehekrise. Aber das ist für mich kein Urlaub mehr.
Wir hoffen dass wir vielleicht noch für ein paar Tage nach Holland an die Nordsee können, ansonsten hocken wir jetzt wohl 5 Wochen mit schreiendem, schlecht gelaunten Kind zu Hause. Kann man nix machen!

Zwift -Time, Burpees 1000 Challenge, usw.

merz 14.03.2020 20:54

Das ist komisch, weil schwer zu verstehen - UK fährt vielleicht eine andere Strategie, erst habe ich gedacht, die sind wahnsinnig, dann dachte ich wo ist der Unterschied, aber irgendwie wollen sie vll. noch eine Option offen haben:

https://edition.cnn.com/2020/03/13/u...gbr/index.html

Kurzfassung von CNN: sie schränken momentan weniger ein, weil sie glauben, dass der Peak erst in ein paar Monaten kommt, deswegen wollen sie Immunität aufbauen und die Bevölkerung nicht ermüden, wenn ich das richtig lese

https://www.theguardian.com/world/20...e_iOSApp_Other

m.

Marsupilami 14.03.2020 20:57

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1516508)
Auch wenn wir kein Hotel, sondern eine Finca gebucht hatten, haben wir uns vor einer Stunde, mit gepackten Koffern, dazu entschieden, nicht zu fliegen.
Das war ultra knapp und gab zwischendurch ne halbe Ehekrise. Aber das ist für mich kein Urlaub mehr.
Wir hoffen dass wir vielleicht noch für ein paar Tage nach Holland an die Nordsee können, ansonsten hocken wir jetzt wohl 5 Wochen mit schreiendem, schlecht gelaunten Kind zu Hause. Kann man nix machen!

Alles richtig gemacht!!

speedskater 14.03.2020 21:02

@Lucy89. Freue mich über Eure Entscheidung.

Hafu 14.03.2020 21:17

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1516514)
Das ist komisch, weil schwer zu verstehen - UK fährt vielleicht eine andere Strategie, erst habe ich gedacht, die sind wahnsinnig, dann dachte ich wo ist der Unterschied, aber irgendwie wollen sie vll. noch eine Option offen haben:

https://edition.cnn.com/2020/03/13/u...gbr/index.html

Kurzfassung von CNN: sie schränken momentan weniger ein, weil sie glauben, dass der Peak erst in ein paar Monaten kommt, deswegen wollen sie Immunität aufbauen und die Bevölkerung nicht ermüden, wenn ich das richtig lese

https://www.theguardian.com/world/20...e_iOSApp_Other

m.

Sie werden die Strategie vermutlich nicht durchhalten können, bzw. müssen sie voraussichtlich mit einigen der in Deutschand beschlossenen Maßnahmen nachbessern, weil sie sonst ihr Gesundheitswesen komplett überfordern würden. Man kann (meiner Einschätzung nach) nicht jedem 60-jährigen oder 70-jährigen Covid-19-Erkrankten intensivmedizinische Hife verweigern und diesen daheim sterben lassen, denn darauf läuft die Strategie in der Praxis hinaus, auch wenn das nicht explizit in den Texten drinnen steht. Zumindest nicht, ohne dass der Handlungsdruck auf die Regierung steigt.

Und die Strategie mit der Herdenimmunität ignoriert auch die (seltenen) schweren Verläufe von Covid-19 bei noch jüngeren Menschen mit z.B. 30 oder 40 Jahren. Familienväter z.B. oder auch Mütter. Auch diese Fälle werden Zweifel in der britischen Bevölkerung an dieser Taktik säen, denn bei sehr hohen infektzahlen werden dramatische Verläufe bei jüngeren infizierten dann eben doch nicht so selten sein.

Vom Grundsatz her spekulieren vermutlich alle Staaten weltweit auf den sich irgendwann einstellenden Effekt der Herdenimmunität, nur der Weg dahin wird halt unterschiedlich gehandhabt.


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