Zitat:
Zitat von dr_big
(Beitrag 1640377)
.... dann wird das noch gewaltigen Einfluss auf die gesamte Weltwirtschaft nehmen. .....
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Einerseits hat der Umgang China´s mit der Pandemie den weltweiten Wirtschaftseinbruch 2020 und Anfang 2021 deutlich geringer ausfallen lassen( 2020: 2,5 %, 2021: 6,5 % Wachstum in China, während die USA und die EU 2020 ein starkes Minuswachstum verzeichneten), andererseits führt die quarantänebedingte verzögerte Abfertigung von Containerschiffen in den Häfen Chinas zu deutlich verlängerten Lieferfristen und erhöht im Euroraum die Knappheit bestimmter Warenangebote, was die Inflation verstärkt. (Im November > 5 % !).
Prof. Sinn: Kommt jetzt die Inflation? Häfen ab 47 Min. (empfehlenswerter Vortrag, komplett 1:30h)
Ps.:
ich lese / höre manchmal auch gerne bekannte, einflussreiche Wirtschaftswissenschaftler, was die zur jetzigen wirtschaftlichen Situation sagen und wie die denken, weil nach deren Bewertungen ja jeweils ein Teil der relevanten Akteure (Banken, Staaten etc.) am Markt handeln und man so die besten Prognosen für die empirischen möglichen Marktentwicklungen gewinnt.
So meint z.B. Prof. Sinn vom IFO-Institut (Mitinitiator der Agenda 2010), die EZB könnte die Zinsen nicht erhöhen, weil dadurch viele Banken Pleite gehen würden, weil infolge einer Zinserhöhung die noch in Bankenbesitz befindlichen Anleihen deutlich an Wert verlieren, die aber vorher nur durch die immensen Anleihekäufe der EZB erst einen künstlichen Wertzuwachs erhielten, der aber komplett an die Aktionäre als Dividenden ausgeschüttet wurde (Luftnummerbuchungen!). Er meint auch, die Inflation würde ursächlich nicht durch die Geldmenge verursacht, aber die EZB hätte wegen der Anleiheaufkäufe (ca. 4 Billionen!) und der Gefahr von Bankenpleiten keine Bremsmöglichkeit mehr und sei in eine Liquiditätsfalle geraten, wenn bei inflationären Anstossbewegungen noch selbstverstärkende Faktoren dazu kommen, so dass evtl. das Auto abwärts immer schneller wird. Als ein inflationsverstärkender Faktor wertet er im Gesamtgeschehen die Corona bedingten Lieferprobleme bei bestimmten Rohstoffen und Waren bzw. die daraus folgende Angebotsknappheit neben anderen nicht pandemiebedingten Faktoren wie z.B. die "Flucht" ins Betongold.
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