triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Klimawandel: Und alle schauen zu dabei (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45284)

DocTom 23.08.2024 13:19

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755250)
...

Das ganz düstere Bild hat für mich die Aussage: "Hat doch eh keinen Zweck. Dann können wir es auch bleiben lassen."

Nein, hat keinen Zweck, aber die Menschheit wird sich anpassen, an alle Situationen. Außer Meteoriteneinschlag, da dürften die Veränderungen zu schnell für Homo s. oder o. sein.
BTW Internetnutzung treibt die Erderwärmung auch mit an.
Bleibt ja nur meine Meinung.
T.:Huhu:

qbz 23.08.2024 13:36

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755250)
....
Das ganz düstere Bild hat für mich die Aussage: "Hat doch eh keinen Zweck. Dann können wir es auch bleiben lassen."

Stelle Dir vor, Du lebst in Deutschland oder Schweiz im Jahr 2100? Wie sieht Deine Lebensumgebung in DE / CH in 2100 aus, angenommen es fanden global keine deutlichen CO2-Einsparungen und jährliches 2 % globales Wachstum statt.?

IMHO: Teile der Alpenregionen und fluss- wie ufernahe Regionen auf ähnlicher Höhe in diesen Ländern sind nicht mehr bewohnbar wegen der Murenabgänge und Überschwemmungen. Dörfer und Stadtteile mussten aufgegeben werden. Es wechseln sich Starkregen, Hitze und Dürreperioden ab. Die heutige Führung der Verkehrsstrassen und Eisenbahnen konnte so nicht mehr aufrechterhalten werden. Die Landwirtschaft schrumpft und leidet unter Starkregen, Hitze und Dürre. Der Alpen-Tourismus bricht ein. Die globalen Lieferketten sind evtl. unterbrochen. Weltweit werden ganze Regionen unbewohnbar sein, sei es wegen Hitze, Unwetter oder Meeresspiegelanstieg.


Genussläufer 23.08.2024 14:29

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1755257)
Stelle Dir vor, Du lebst in Deutschland oder Schweiz im Jahr 2100? Wie sieht Deine Lebensumgebung in DE / CH in 2100 aus, angenommen es fanden global keine deutlichen CO2-Einsparungen und jährliches 2 % globales Wachstum statt.?

Das hast Du im Grunde recht. Nur wird die Weltwirtschaft in dem Sinne effizienter, dass je BIP Einheit weniger CO2 emittiert wir. Siehe hier:

https://ourworldindata.org/grapher/c...ssions-and-gdp


Interessant ist der rasante Anstieg des BIP bei gleichzeitiger Reduktion der Emissionen in den USA die letzten Jahre. Wichtigster Grund dafür sind erstens die Umstellung von Kohle auf Gas, zweitens Effizienzgewinne und erst drittens EE. Macht auch Sinn die low hanging fruits zuerst zu ernten.

Schwarzfahrer 23.08.2024 14:53

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755258)
Interessant ist der rasante Anstieg des BIP bei gleichzeitiger Reduktion der Emissionen in den USA die letzten Jahre. Wichtigster Grund dafür sind erstens die Umstellung von Kohle auf Gas, zweitens Effizienzgewinne und erst drittens EE. Macht auch Sinn die low hanging fruits zuerst zu ernten.

Angesichts von Zahlen, nach denen mehr als die Hälfte des BIP aus dem Dienstleistungssektor kommt, wage ich die These, daß ein wesentlicher Beitrag zu Wachstum ohne CO2-Emission (also im Bereich der Top 3) aus dem rasanten Anstieg von Dienstleistungen im Bereich Auditing, Zertifizierung, Consulting, und allen möglichen Beauftragten resultiert - also von weitgehend unproduktiven, aber zunehmend umsatzstarken Wirtschaftszweigen und Tätigkeiten (vulgo Bullshit-Jobs). Ich schätze allerdings, daß dieser Anteil bei einer Rezession auch schnell wieder wegbricht, wenn man sich finanziell auf das Wesentliche zurückbesinnen muß.

Genussläufer 23.08.2024 14:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1755259)
Angesichts von Zahlen, nach denen mehr als die Hälfte des BIP aus dem Dienstleistungssektor kommt, wage ich die These, daß ein wesentlicher Beitrag zu Wachstum ohne CO2-Emission (also im Bereich der Top 3) aus dem rasanten Anstieg von Dienstleistungen ... resultiert -

Da kommt einiges her. Vergiss aber nicht die Reindustrialisierung seit 2016. Wir haben dort gegenläufige Wirkungen. Ich kann die einzelnen Bereiche aber auf die Schnelle nicht quantifizieren.

qbz 23.08.2024 15:16

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755258)
Das hast Du im Grunde recht. Nur wird die Weltwirtschaft in dem Sinne effizienter, dass je BIP Einheit weniger CO2 emittiert wir.

Absolut sind die CO2-Emissionen ja bisher weltweit angestiegen. Ich habe allerdings nur ein moderates globales Wachstum beim BIP von 2 % zugrunde gelegt, obwohl es tatstächlich weltweit höher lliegt. Bis quasi die Schwellenländer beim BIP-Wachstum ebenfalls Effizienzgewinne aufweisen wie die USA / China / Europa und der Peak erreicht ist, dauert es noch an.

Genussläufer 23.08.2024 15:26

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1755261)
Absolut sind die CO2-Emissionen bisher angestiegen. Ich habe allerdings nur ein moderates globales Wachstum von 2 % zugrunde gelegt, obwohl es tatstächlich weltweit höher lliegt. Bis quasi die Schwellenländer beim BIP-Wachstum ebenfalls Effizienzgewinne aufweisen wie die USA / China / Europa und der Peak erreicht ist, dauert es noch an.

Das ist richtig. Es zeigt exakt wie wichtig es ist, die Emerging Markets einzuladen und mit ihnen auf Augenhöhe zu sprechen. Dein Post zeigt genau das Problem. Wir werden effizienter. Der Ausstoß bleibt aber gleich bzw. steigt leicht. Um das zu verändern muss man die Rohstoffeigner entschädigen und/oder die nächsten Abnehnehmer verpflichten. Sonst klappt das nicht.

merz 23.08.2024 16:30

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1755229)
...ein, zwei große Vulkanausbrüche und alles menschliche Einsparen ist hinfallig...
NmbpM
T.:cool:

Vulkanausbrüche senken im Haupteffekt die Temperatur, kurzfristig, Vulkanischer Winter,
Wo bleibt denn hier der Sportbezug? überspitzt formuliert führte das Jahr ohne Sommer in Europa über die Draisine zur Erfindung des Fahrrads(die Pferde waren verhungert)

m.

merz 23.08.2024 16:46

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1755137)
Und das ist erst der Anfang:

https://www.derstandard.de/story/300...atomkraftwerke

Der Anteil aber wird in den kommenden Jahren sowohl absolut wie relativ stark zunehmen. Knapp 450 Milliarden US-Dollar hat Peking investiert, um in den kommenden 35 Jahren 150 neue Atomkraftwerke ans Netz zu bringen.

Interessanter Artikel, wichtig an dem Satz scheint zu sein „relativ“ und der Kontext China: das sind ca. 10 USD im Jahr pro Kopf, mmmh,

Gleicher Artikel:
„ 140 Milliarden US-Dollar wiederum hat das Land allein 2023 in den Ausbau von Solar- und Windenergie investiert“

m.

Trimichi 23.08.2024 16:56

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1755271)
Interessanter Artikel, wichtig an dem Satz scheint zu sein „relativ“ und der Kontext China: das sind ca. 10 USD im Jahr pro Kopf, mmmh,

Gleicher Artikel:
„ 140 Milliarden US-Dollar wiederum hat das Land allein 2023 in den Ausbau von Solar- und Windenergie investiert“

m.

Nur das ihr sozialen Genies hier nicht zwischen Hard- und Software unterscheiden koennt. Obschon ITler. Die Meisten.

Nickel, Cobalt, Lithium, Aluminium, usw. muss nicht gefoerdert werden, da es ja regenerativ entsteht. Und dann die Anlagen. Alleine die Herstellung und die Größe, was da alleine Bauxit verhuettet werden muss. Und dann wohin mit dem Schrott (Sondermüll) nach 20 Jahren? Zurück in die Länder, wo die Erze herkamen.

Nix kapiert ihr hier. Merkt ihr eigentlich noch was abgeht? Oder reichts dafür auch schon nicht mehr? Nur weiter so.

Weiß eigentlich jemand wofür das Giftmobil da ist? Aber klar, sind ja alles umweltfreundliche Batterien.

Da tut dir ja was weh. Wie hier argumentiert wird.

Schwarzfahrer 23.08.2024 17:01

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1755271)
Interessanter Artikel, wichtig an dem Satz scheint zu sein „relativ“ und der Kontext China: das sind ca. 10 USD im Jahr pro Kopf, mmmh,

Gleicher Artikel:
„ 140 Milliarden US-Dollar wiederum hat das Land allein 2023 in den Ausbau von Solar- und Windenergie investiert“

m.

Die beiden Zahlen werden erst sinnvoll vergleichbar, wenn auch bekannt ist, jeweils wieviel MW gesicherte Leistung oder jährliche energiemenge je Milliarde Dollar Investition entsteht. Welche der beiden Investitionen rechnet sich besser im Ertrag?

merz 23.08.2024 17:17

Relevant istwie schnell sie aus der Kohle rauskommen, Kapazität von Wind und Solar ist 1.200 GW, Nuklear 53, im Ausbauplan kommt dann Nuklear auf etwa 120 GW also in Zukunft ein Zehntel der gegenwärtigen Wind/Solar Kap.

m.

Trimichi 23.08.2024 17:45

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1755275)
Relevant istwie schnell sie aus der Kohle rauskommen, Kapazität von Wind und Solar ist 1.200 GW, Nuklear 53, im Ausbauplan kommt dann Nuklear auf etwa 120 GW also in Zukunft ein Zehntel der gegenwärtigen Wind/Solar Kap.

m.

Eben! Raus aus der Kohle.

Vollständigkeit ist ein wissenschaftliches Hauptkriterium.

Selten so einen Stuss an Zahlen gelesen. Das dt. Netz benötigt 60 GW konstant. Minimum 50 GW. D.h. dafür bauen wir 30000 Windräder.

Dann müssten in China 40x30000 1200000 Windräder stehen. Jetzt kann man mal hier in DE checken was so ein Windrad bringt an Energieeffizienz im vgl. Zu Kohle oder AKW. So gut wie nix. Sieht man hier auch warum die Windräder immer höher werden müssen bis 250m damit sich dieser Mittelaltermist mal anfängt zumindest in Ansätzen zu rechnen.

Klugschnacker 23.08.2024 17:53

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755258)
Das hast Du im Grunde recht. Nur wird die Weltwirtschaft in dem Sinne effizienter, dass je BIP Einheit weniger CO2 emittiert wir. Siehe hier:

https://ourworldindata.org/grapher/c...ssions-and-gdp

Weltweit steigen die Emissionen proportional mit der Wirtschaftstätigkeit. Mehr Wirtschaft, mehr Emissionen.

So sieht das aus:


Genussläufer 23.08.2024 18:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755280)
Weltweit steigen die Emissionen proportional mit der Wirtschaftstätigkeit. Mehr Wirtschaft, mehr Emissionen.

So sieht das aus:


Wir sehen doch aber, dass es nicht so sein muss. Siehe "ourworldindata". Wenn unsere Politiker von ihrem hohen Ross runtersteigen und verbindliche internationale Vereinbarungen forcieren, könnten unsere Anstrengungen auch effektvoll sein. Aber scheinbar ist der erhobene Zeigefinger wichtiger als der Klimaschutz. Das meine ich mit fehlender Priorisierung auf den Klimaschutz.

Schwarzfahrer 23.08.2024 19:20

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1755275)
Relevant istwie schnell sie aus der Kohle rauskommen, Kapazität von Wind und Solar ist 1.200 GW, Nuklear 53, im Ausbauplan kommt dann Nuklear auf etwa 120 GW also in Zukunft ein Zehntel der gegenwärtigen Wind/Solar Kap.

m.

Sind die 1200 GW installierte Leistung, oder die im Jahresmittel verfügbare, also jeweils für wieviel Vollaststunden ist jede installierte Leistung verfügbar? Bei Wind und Sonne liegt ja ein Faktor 5 - 10 dazwischen, bei Kernkraft weniger als 1,1 - also sind dann die beiden Kapazitäten viel weniger unterschiedlich.

Klugschnacker 23.08.2024 20:20

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755281)
Wenn unsere Politiker von ihrem hohen Ross runtersteigen und verbindliche internationale Vereinbarungen forcieren, könnten unsere Anstrengungen auch effektvoll sein. Aber scheinbar ist der erhobene Zeigefinger wichtiger als der Klimaschutz. Das meine ich mit fehlender Priorisierung auf den Klimaschutz.

Wie forciert man denn verbindliche internationale Vereinbarungen und erreicht eine globale Priorisierung des Klimaschutzes, Deiner Meinung nach?

Genussläufer 23.08.2024 21:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755289)
Wie forciert man denn verbindliche internationale Vereinbarungen und erreicht eine globale Priorisierung des Klimaschutzes, Deiner Meinung nach?

Man könnte z.B. erstmal anfangen, diese Länder so nehmen wie sie sind. Man könnte es sich schenken, deren Fußball WM mit Regenbogenbinde für die Innenpolitik zu nutzen. Man könnte damit aufhören, die Vermittlung westlicher Werte als das oberste Ziel zu verfolgen und sich auf Gemeinsamkeiten konzentrieren. Das geht alles nicht von heute auf morgen. Wir beginnen aber nicht mal damit.

merz 23.08.2024 21:48

Was meinst Du genau: DE bezieht Gas etc aus Katar und von den Saudis, Saudi-Arabien bekommt Waffen von DE - Zyniker würden sagen: läuft

m.

merz 23.08.2024 21:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1755285)
Sind die 1200 GW installierte Leistung, oder die im Jahresmittel verfügbare, also jeweils für wieviel Vollaststunden ist jede installierte Leistung verfügbar? Bei Wind und Sonne liegt ja ein Faktor 5 - 10 dazwischen, bei Kernkraft weniger als 1,1 - also sind dann die beiden Kapazitäten viel weniger unterschiedlich.

China 2023 im Jahr Erzeugung 800 GW aus Solar und Wind, gegen die ca 53 GW Kapazität aus Nuklear - find ich das wirklich unterschiedlich.

m.

Genussläufer 23.08.2024 21:54

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1755294)
Was meinst Du genau: DE bezieht Gas etc aus Katar und von den Saudis, Saudi-Arabien bekommt Waffen von und, Zyniker würden sagen: läuft.

Da müsste man unterscheiden. Einerseits hat man die Förderer. Da gehören diese Länder die von Dir genannten Länder dazu. Hier ist die Frage, was die motivieren könnte, weniger zu fördern oder nicht mehr zu fördern. Hier würde Arne zurecht einwenden, dass die das nicht tun. Wir müssen herausarbeiten, was ein Trigger sein könnte.

Auf der andere Seite hat man die Abnehmer. Da muss man Wege finden, wie die auch mit geringerem Einsatz fossiler Energie wachsen können. Wir haben aber zu vielen dieser Länder keine Gesprächsbasis. Und das liegt zu einem beträchtlichem Teil an unserer Arroganz.

qbz 23.08.2024 22:34

Utopie: Man kauft die fossilen Reserven dieser Welt auf, d.h. die "Welt" bezahlt für das Öl, das im Boden bleibt, und nicht für das geförderte, verkaufte Öl / Gas als Grundidee. Z.B. ein internationaler Weltklimafonds verhandelt mit Saudi Arabien und kauft die Rechte an den Quellen incl. Förderrechte von Saudi Aramco, jährliche Bezahlung. Analog mit anderen fossilen Reserven anderer Länder. Das wäre in etwa dann der Wert / Preis von globalem Klimaschutz. :)

merz 23.08.2024 22:38

@ Genussläufer: Alles klar - ich bin da mal schlicht: irgendwann (besser früher als später) wird die Welt nicht mehr bei den Förderen einkaufen, das ist dann vorbei.

Was die Abnehmer angeht: muss man da überzeugen, ich weiss nicht. bsp.: Indien hat staatlich vereinbarte Klimaziele (too little too late, wie bei allen), wenn man eigentlich weiss, dass mittelfristig die Metropolen des eigenen Landes teilweise unbewohnbar werden und eigene Landwirtschaft zusammenbrechen wird, muss man von ausserhalb nicht mehr viel machen.

m.

merz 23.08.2024 22:43

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1755299)
Utopie: Man kauft die fossilen Reserven dieser Welt auf, d.h. die "Welt" bezahlt für das Öl, das im Boden bleibt, und nicht für das geförderte, verkaufte Ö)

Kurz mal durchgeschaut, angeregt von Genussläufers These in den letzten Tagen (Danke dafür) dass alles Öl dieser Welt verbrannt uns nicht in den Abgrund reisst: Jein, Öl ist nicht der zentrale Treiber, Kohle ist es, anderer Treiber : Gas, Beton/Zement, tierische Landwirtschaft … kann man nicht alles „wegkaufen“. Aber dennoch interessante These, vll ist das global billiger. ich will aber noch etwas Erdöl für das Plastik, dass ich im Triathlon brauche. :)

m.

qbz 23.08.2024 22:48

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1755301)
Kurz mal durchgeschaut, angeregt von Genussläufers These in den letzten Tagen (Danke dafür) dass alles Öl dieser Welt verbrannt uns nicht in den Abgrund reisst: Jein, Öl ist nicht der zentrale Treiber, Kohle ist es, anderer Treiber : Gas, Beton/Zement, tierische Landwirtschaft … kann man nicht alles weglaufen.

m.

Klar. Die mit gegenwärtiger Technik förderbaren Ölreserven, das wären ca. 1700 Milliarden Barrel, verbrannt in ca. 50 Jahren, bedeuten ca. 0,5 Grad C. Erhöhung der globalen durchschnittlichen Temperatur.

Es besteht halt eine ökonomische Meinung, dass alles, was gefördert wird, auch Abnehmer in der Weltwirtschaft findet und verwendet werden wird, egal von wem, was auch Genussläufer als Argument hier vorgetragen hat.

merz 23.08.2024 23:13

Wenn die Nachfrage einen Preis erzielt, der über den Förderkosten liegt wird das wohl so kommen, denke ich mir als Laie

m.
PS: interessantes Fundstück beim Surfen durch die Daten: Hawaii ist wohl derjenige Bundesstaat der USA der am meisten seinen Strom aus Öl erzeugt … Sonne? Wind?

Trimichi 24.08.2024 05:36

Der Punkt ist doch der Konsum und damit das Wachstum und die Produktivität. Konsumieren wir weniger wird weniger produziert, das Wachstum sinkt usw. und damit die CO2-Emissionen.

Wir haben strukturelle Probleme:

- Klimawandel
- Bevölkerungsexplosion
- Alterspilz (auch in China in absehbarer Zeit)

- keine Kontrolle des Internets
- keine Kontrolle des globalen Finanzmarkts
- Konflikte und Kriege? In begrenztem Ausmaße.

Das Einzige, was ein "weiter so" rechtfertigte wäre saubere und sichere Energiegewinnung. Diese Energie bekommen wir aber nur in den Bedarfen durch die Kernfusion (kontrollierte Kernverschmelzung von Wasserstoff zu Helium wie auf der Sonne).

Diese wird uns, serioes geschätzt, in 100-150 Jahren gelingen, falls überhaupt. Das weiß man wegen mathematischer Schätzungen. D.h. die Mathematik für die Berechnung dieser Fusionsprozesse ist noch nicht komplett. In der Wissenschaft ist die Mathematik oftmals schon erfunden, vgl. Wissenschaftshistorie, d.h. es kam vor, dass eine Mathematik erfunden wurde, für die es Jahrhunderte später erst eine Anwendung gab. So ist es mit der Fusion auf der Erde. Wir haben die mathematische Beschreibung noch nicht im Griff.

Was bleibt ist den Konsum 'runterzufahren, soll dieser Körper, auf dem wir existieren (dürfen), die Erde, nicht kollabieren. Beispielsweise ist die Masse der Insekten um 75% geschrumpft in den letzen 40 Jahren. Nur ein Beispiel. Was tun Waldameisen? Was wenn Pilze dezimiert sind im Boden? Ein anderes Beispiel. Allgemein sind viele Arten bedroht. Täglich sterben 130-140 Arten aus. Wenn das bestimmte Pilze sind oder die Waldameisen, was dann? Oder der Krill im Suedpolarmeer? Alles andere, im Vergleich zur Kernfusion, sind Verschiebungen des Status quo. Mit minimalen Effizienzgewinnen, die den Energiehunger nicht befrieden.

Die Corona-Pandemie hatte einen weiteren Anstieg der Emissionen verhindert, eine Plateauphase erzeugt (Verlassen des roten Pfads; gelber Pfad). Nun sind wir wieder auf dem roten Pfad. Der Grund ist Konsum. Vom hellgrünen Pfad (+1,5° Ziel "Klimaneutralitaet") sind wir also meilenweit entfernt. Ja selbst CoVid-19 hatte keine Senkung erwirkt der CO2-Emissionen hin zum hellgrünen Pfad, und auch nicht erst zum grünen Pfad (Klimaneutralitaet = +/- 0,0°C).

Wem gehört eigentlich die Erde? Offiziell den Ländern und Staaten. Ist das tatsächlich so? Natürlich. D.h. es gibt kein Machtinstrument, welches alle Staaten der Erde dazu zwingt, den Kurs des "kollektiven Selbstmordes" zu verlassen. Deswegen wäre die Einführung einer Weltregierung vllt auch eine Möglichkeit. Wie könnte das aussehen und wer könnte das umsetzen? Hier kann man auch die Frage anschließen wer welchen Länder erlaubt welche Waffen zu besitzen. Wollten wir eine Weltregierung? Die unseren Konsum deckelt. Aktuell heißt es ja, die Demokratie muss verteidigt werden. Muss sie das? Nicht nur Religionen haben sich entwickelt. Z.B. vom Polytheismus zum Monotheismus. Auch Staatsformen haben sich entwickelt. Von der Monarchie zur Demokratie. Ist Demokratie wirklich die letzte Entwicklungsstufe?

Die Demokratie zu verteidigen ist unsere Pflicht. Nur das wir uns richtig verstehen. Vllt wäre eine Militärregierung gut, global. Wir wären zwar in unserer Freiheit beschnitten, könnten aber vllt unsere Probleme lösen. Indem die Ressourcen sinnvoll rationiert werden. Frieden wäre imho die Grundvoraussetzung dafür. Solange wir auf einander eindreschen, Neid und Eifersucht hegen dadurch dass der Vergleichsmassstab (Bezugssystem) in Richtung "mehr" und nicht "weniger" verschoben wird, bleibt Grausamkeit als der Gegenpol zu Gerechtigkeit. Und die wollen wir ja alle. Oder?

Gerechtigkeit wird widerfahren auch wenn die Welt daran zu Grunde geht. - aus dem alten Rom.

Damit ziehe ich mich aus dem Forum zurück und wünsche dem Admin viel Glück auf Hawaii. Anschließend gucke ich hier gerne wieder vorbei, wegen Wettkampfberichten, Materialdiskussion und vllt auch dem Fachgesimple über die Triathlonleistungen namhafter Top-Profis.

An- und abschließend entschuldige ich mich für die meine provozierende Art und den meinen bisweilen blumigen Schreibstil.

Gesundheit und Umweltschutz, deswegen bin ich Triathlet geworden.

Inwieweit dieser post unsinnig ist liegt im Auge des Betrachters.

Viele Grüße!

Trimichi

P.S.: Literaturtipp / Schopenhauer, Arthur. Die Kunst, glücklich zu sein

Klugschnacker 24.08.2024 06:59

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755291)
Man könnte z.B. erstmal anfangen, diese Länder so nehmen wie sie sind. Man könnte es sich schenken, deren Fußball WM mit Regenbogenbinde für die Innenpolitik zu nutzen. Man könnte damit aufhören, die Vermittlung westlicher Werte als das oberste Ziel zu verfolgen und sich auf Gemeinsamkeiten konzentrieren. Das geht alles nicht von heute auf morgen. Wir beginnen aber nicht mal damit.

Die Strategie des Dialogs auf Augenhöhe, ganz gleich mit wem.

Ist nicht das Pariser Abkommen genau das? Die Länder der Welt einigen sich einstimmig auf Klimaschutzmaßnahmen. Jedes Land nach seinen individuellen Möglichkeiten, abhängig vom jeweiligen Entwicklungsstand. Westliche Werte wie Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung stehen nicht im Vertrag. Worin besteht der Unterschied zwischen Deinem Vorschlag und dem Pariser Abkommen?

Gibt es vielleicht ein Beispiel dafür, wo der Verzicht auf Regenbogenbinden beim Kicken und auf westliche Werte irgend ein Land dazu bewegt hätte, seine Wirtschaft komplett umzukrempeln und auf Kohle, Öl und Gas zu verzichten – zumindest im Ansatz, also ein ganz kleines bisschen?

Adept 24.08.2024 08:16

KLIMAWANDEL AUCH IN DEUTSCHLAND VOLL ANGEKOMMEN!

https://www.spiegel.de/panorama/just...a-34137f050236

Das Klima wird immer rauher.

Bleierpel 24.08.2024 08:53

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1755308)
KLIMAWANDEL AUCH IN DEUTSCHLAND VOLL ANGEKOMMEN!

https://www.spiegel.de/panorama/just...a-34137f050236

Das Klima wird immer rauher.

Kannst Du mal erklären, was dass mit Klimawandel zu tun hat?
Es ist bislang gar nichts bekannt. Oder weißt Du mehr?

TriVet 24.08.2024 09:13

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1755311)
Kannst Du mal erklären, was dass mit Klimawandel zu tun hat?

Und warum man uns dafür ANSCHREIEN muss?

Adept 24.08.2024 09:18

Hat irgendwie zum Klima-Thema gepasst, wenn auch eher zum gesellschaftlichen Klima, was ja auch essenziell für unser friedliches Zusammenleben ist.

War bissi out-of-the-box thinking. :Blumen:

Bleierpel 24.08.2024 13:03

Na ja…
So schnell kann Out-of-the-Box-denken populistisch wirken…

Klugschnacker 28.08.2024 22:02

Wer sich zum gegenwärtigen Forschungstand über die Kipppunkte der Erde informieren will, kann das in diesem TED-Vortrag tun. Es spricht der Klimaforscher Johan Rockström in englischer Sprache.

The Tipping Points of Climate Change — and Where We Stand
18 Minuten, Untertitel verfügbar

Spoiler: 1. Die Wahrscheinlichkeit von Kipppunkten des Erdsystems wurde bisher stark unterschätzt. 2. Die Senkenleistung der Erde hat sich drastisch verringert und verkehrt sich teilweise in das Gegenteil: Frühere Puffer des Klimas beginnen zunehmend, die Erderwärmung zu verstärken.

qbz 29.08.2024 13:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755868)
Wer sich zum gegenwärtigen Forschungstand über die Kipppunkte der Erde informieren will, kann das in diesem TED-Vortrag tun. Es spricht der Klimaforscher Johan Rockström in englischer Sprache.

The Tipping Points of Climate Change — and Where We Stand
18 Minuten, Untertitel verfügbar

Spoiler: 1. Die Wahrscheinlichkeit von Kipppunkten des Erdsystems wurde bisher stark unterschätzt. 2. Die Senkenleistung der Erde hat sich drastisch verringert und verkehrt sich teilweise in das Gegenteil: Frühere Puffer des Klimas beginnen zunehmend, die Erderwärmung zu verstärken.

Danke für den Link.
Konkret geht die Auswertung der kanadischen Waldbrände in eine ähnliche Richtung wie Punkt 2.
Zitat:

"Die Emissionen der kanadischen Brände übersteigen dabei deutlich jene aus fossilen Quellen in Kanada. Die gesamten Kohlendioxid- und Kohlenmonoxid-Emissionen der Brände von Mai bis September schätzen die Forschenden sogar auf eine Größenordnung, die mit Indiens jährlicher CO₂-Emission aus fossilen Brennstoffen vergleichbar sei."
Die Brände schränken wiederum die Funktion als Senke ein.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...d-141e670e7dff

DocTom 30.08.2024 22:21

Joko Winterscheids Doku, für alle, die es ertragen.
Ein Augenöffner. https://www.prisma.de/news/tv/Joko-W...tiert,48793155
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Wo...Dangerous_Show

svmechow 31.08.2024 20:08

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte, wenn ich wieder auf Strava sehe, wie einige Mitglieder unserer sozialen Blase das keine Ahnung wievielte Mal im einem Jahr auf Mallorca rumcruisen und dafür vom Rest der Blase bekudost werden. Mal nochmal kurz nach Malle.
Und: Ja!!! Vermutlich bin ich auch neidisch, dass ich die dafür notwendige Chuzpe offenbar einfach nicht besitze. Ich hätte bestimmt auch Spass auf Mallorca, aber mit dem Wissen, wieviel CO2 der Flug dahin in die Atmosphäre ballert, kriege ich das nicht geregelt. Und andere machen das drei- oder viermal im Jahr und haben dabei vermutlich nicht mal im Geringsten ein ungutes Gefühl.
Es ist doch einfach Scheisse, dass ein Teil der Gesellschaft so unfassbar sorglos mit den Ressourcen des Planeten umgeht, während zahlreiche Länder der südlichen Hemisphäre zunehmend unbewohnbar wird. Das wiederum zieht neben dem grauenhaften Schicksal der dort lebenden Menschen natürlich auch eine Verschärfung von globalen Migrationsbewegungen nach sich, was dann wieder bekannte Konsequenzen nach sich zieht. Und so weiter und so fort. Alles bekannt.
Das Haus brennt, aber die High society in der Belle Étage tanzt einfach weiter. Dafür erhalten sie Applaus von Gleichgesinnten Vielfliegern und Clacqueuren, die auch gerne dazu gehören möchten.
Was für eine Shitshow.

Roini 01.09.2024 08:17

Dein Engagement in allen Ehren.
Allerdings bringt es meiner Meinung nach nichts bei diesem Thema mit den Fingern auf andere zu zeigen (außer vielleicht einen erhöhten Puls ;-)

Vor allem zeigt der Finger ja dann oft auf Menschen die man kennt.

Was ist aber mit dem Milliardär, der jedes Wochenende mit seinem Privatjet zum Vergnügen um die Welt jettet.

Was ist mit dem Manager, der für ein Meeting von Hamburg nach Berlin und von dort nach Köln oder München fliegt?

Meiner Meinung nach sollten wir unsere Mitmenschen eher motivieren anstatt sie zu verurteilen :Blumen:

svmechow 01.09.2024 09:52

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1756132)
Dein Engagement in allen Ehren.
Allerdings bringt es meiner Meinung nach nichts bei diesem Thema mit den Fingern auf andere zu zeigen (außer vielleicht einen erhöhten Puls ;-)

Vor allem zeigt der Finger ja dann oft auf Menschen die man kennt.

Was ist aber mit dem Milliardär, der jedes Wochenende mit seinem Privatjet zum Vergnügen um die Welt jettet.

Was ist mit dem Manager, der für ein Meeting von Hamburg nach Berlin und von dort nach Köln oder München fliegt?

Meiner Meinung nach sollten wir unsere Mitmenschen eher motivieren anstatt sie zu verurteilen :Blumen:

Ja Du hast recht. Man sollte sich gegenseitig motivieren und nicht anschnauzen. Und der Manager und der Milliardär ballern natürlich noch viel mehr C02 raus. Und die Industrie auch und China, also China ist ja noch viel schlimmer. Und außerdem wäre das Flugzeug ja sowieso geflogen, egal ob ich da jetzt drinsitze, oder nicht. Und überhaupt, es ist doch eh schon zu spät, also kann ich auch noch mitnehmen, was geht. Und man kann ja auch CO2-Zertifikate erwerben, damit ist der Flug ja klimaneutral.
Habe ich was vergessen? Ach so, das war ein Auszug aus den Top 5, mit denen kluge Menschen in meinem Umfeld auch ihren dritten und vierten Urlaubsflug pro Jahr schönreden. Sie wissen, dass das mit Blick auf den Klimawandel eigentlich nicht vertretbar ist und greifen daher zu solchen Kniffs, einer Art doppelten Buchführung, die es ermöglicht, etwas zu tun, von dem man eigentlich weiss, dass es nicht in Ordnung ist.
Ich rede nicht von den (sorry!) Idioten, die den Klimawandel komplett leugnen. Die sind eh nicht erreichbar. Ich rede von Personen, die eigentlich das Problem als solches anerkennen; Personen, die eigentlich auch wissen, dass ihr Tun in dieser Extremform klimaschädlich ist und die aber trotzdem nicht verzichten möchten.
Würden wir uns alle gegenseitig dazu motivieren, vllt nur einen Flug pro Jahr oder, und auch das geht, nur einen Flug alle zwei oder drei Jahre zu absolvieren, dann wäre schon vieles gewonnen.

Und: ja. Ich würde auch gerne mal wieder. Mein allerletzter Flug fand statt 2017, da waren wir in Thailand und es dauert mich, dass ich höchstwahrscheinlich nie wieder durch Bangkok werde spazieren können (der Landweg ist ja auch nicht sicher aktuell). Oder nach Rio, das habe ich vermutlich 2014 zum letzten Mal gesehen; da käme dann nur ein Segelboot in Frage.

Es geht mir nicht darum, den Menschen ihren Urlaub zu missgönnen oder ihr Schnitzel. Es ist einfach eine Frage des Maßes.
Wer legt fest, wieviele Urlaubsflüge pro Jahr „okay“ sind? Keine Ahnung, ich auf keinen Fall, das ist klar. Bei mir wäre die Zahl nämlich eine runde Null. Ebenso klar ist aber, dass vier oder fünf einfach zu viel ist.

sabine-g 01.09.2024 09:56

Ich bin seit 2013 4x geflogen.

Lanzarote (2013)
Hawaii (2013)
Südafrika (2018)
Hawaii (2019)

Ich habe 8 Bäumchen gepflanzt.

Was ist jetzt?


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:02 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.