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Genussläufer 22.08.2024 08:52

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1755043)
Habe ich etwas vergessen:

Vielleicht im Fazit. Deine Auflistung zeigt, dass die Ampel selbst auch die Bekämpfung des Klimawandels nicht am höchsten priorisiert. Das ist aber letztendlich auch Deiner Auflistung deutlich zu entnehmen :Blumen:

TriVet 22.08.2024 09:15

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1755043)
...Mimimi..

Kassandra?
Möglich.

Aber mE eher Defätist.:Huhu:

Genussläufer 22.08.2024 09:45

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1755052)
Kassandra?
Möglich.

Er hat ja nichts vermutet, sondern lediglich Realitäten aufgezählt. Vielleicht ein wenig blumig. Aber Prognosen oder Vermutungen waren das nicht.

Zitat:

Aber mE eher Defätist.:Huhu:
So würde ich ihn nicht einschätzen. Vielleicht ungeduldig, weil die Bundestagswahl erst nächstes Jahr stattfindet :) Aber ok, dass kann Michi nur selbst beantworten.

Trimichi 22.08.2024 10:15

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1755052)
Kassandra?
Möglich.

Aber mE eher Defätist.:Huhu:

Kassiopeia - wenn überhaupt. Sie ist in der Mythologie die Mutter der Andromeda.

Adel kommt von edel. Eine Graefin jedenfalls ist nicht nachtragend in aller Regel. Ich auch nicht. :)

Unwahrscheinlich daß wegen so einer erneuten Hilfsdiagnose und Herabstufung irgendetwas unternommen werden muss. Komm schon, hau nochmal drauf! Vllt schaffst du's ja, dass wegen mir der adelige Familienrat hier einberufen werden muss. Waere aber nicht ein erstes Mal. Grund nun: vermuteter Komplex.

Ich denke, du hast keine Ahnung wie Adelige erzogen werden. Und auch keine Ahnung wie es ist wenn man z.B. für mehrere Fabriken mit Mitarbeiterzahlen im vierstelliigen Bereich verantwortlich ist. Als "Personaler" stecke ich das locker weg.

Was ist eigentlich mit dir los? Assoziativ gelockert, entgrenzt, oder projezierst du als Trittbrettfahrer*in deinen eigen Knoten im Kopf auf mich?

Lass' dir helfen! ;)


@Genusskaeufer: bitte ergänze das Fazit:Blumen:

P.S.: mit deiner unsachlichen, dafür persönlichen Antwort auf Sachthemen hast du dich sowieso schon verabschiedet. Im dem Sinne, verloren zu haben.

Siebenschwein 22.08.2024 16:31

Für alle, die immer Mimimi-aberdiechinesen-mimimi schreien: China reduziert offenbar massiv den Neubau an Kohlekraftwerken:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/ch...f-7ac5db8420a5

tandem65 22.08.2024 16:43

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1755127)
Für alle, die immer Mimimi-aberdiechinesen-mimimi schreien: China reduziert offenbar massiv den Neubau an Kohlekraftwerken:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/ch...f-7ac5db8420a5

So ein Quatsch, die verbrennen was Sie aus dem Boden holen können.:Cheese:
Aber dann können ja die Verbrennerfetischisten dort günstig Zertifikate erstehen auch für Ihre Gasheizungen.

twsued 22.08.2024 16:44

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1755127)
Für alle, die immer Mimimi-aberdiechinesen-mimimi schreien: China reduziert offenbar massiv den Neubau an Kohlekraftwerken:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/ch...f-7ac5db8420a5

https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-19931150.html

Dann verlinke auch alles

Genussläufer 22.08.2024 16:57

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1755127)
Für alle, die immer Mimimi-aberdiechinesen-mimimi schreien: China reduziert offenbar massiv den Neubau an Kohlekraftwerken

Das sind gute Nachrichten. China bleibt die Nummer eins und wird diesen Platz weiter ausbauen. Allerdings baut man weniger zu. Klar, man hat viel Entscheidungen vorgezogen, um mehr Unabhängigkeit zu haben. Die Kohle steckt in der eigenen Erde.

Es ist schön, dass die Erneuerbaren ausgebaut und genutzt werden. 21% des gesamten Energiebedarfs basiert auf Strom. Die Zammensetzung für 2023 findet man hier:

https://www.springerprofessional.de/...ommix/26522796

Konkret:

Zitat:

Denn der Strommix ist nach wie vor von fossilen, Brennstoffen, allen voran Kohlekraft geprägt (66,5 %), gefolgt von Wasserkraft (15,3 %), Windenergie (8,6 %), Solarstrom (4,8 %) und Kernenergie (4,7 %).
Von den 21% Strom kamen 13,2% aus Sonne und Wind. Das macht weniger als 3% der Gesamtenergie. Aber in Punkto Wasserkraft können die Chinesen echte Effekte vorweisen. Da liegen die Chinesen bei über 15%. Das ist ein Brett.

Nogi87 22.08.2024 17:07

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1755131)

Und das ist erst der Anfang:

https://www.derstandard.de/story/300...atomkraftwerke

Der Anteil aber wird in den kommenden Jahren sowohl absolut wie relativ stark zunehmen. Knapp 450 Milliarden US-Dollar hat Peking investiert, um in den kommenden 35 Jahren 150 neue Atomkraftwerke ans Netz zu bringen.

tandem65 22.08.2024 17:19

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1755131)

Aha,

52GW Kohle geplant - 9GW Kohle genehmigt = 14GW AKW.

Ja so macht das Sinn.
Da ist immer noch ein sehr ordentlicher Zubau PV/WKA mit eingeplant.

tandem65 22.08.2024 17:30

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1755137)
Und das ist erst der Anfang:

Die hohe Anzahl ist damit zu erklären, dass China vor allem auf Kraftwerke der vierten Generation, sogenannte "Minireaktoren", setzt. Deren Leistung liegt zwischen 200 und 300 Megawatt. Viele Analysten sind der Meinung, dass China damit zum "König der Atomkraft" aufsteigt und auch die USA hinter sich lassen wird.

Das wären dann wenn man die 300MW/Reaktor rechnet so grob die Differenz der Kohlekraftwerksgenehmigungen in den nächsten 35 Jahren. Ja, das wird es rausreissen denke ich. Derweil werden recht bald Speicher in entsprechenden Größenordungen Jählich gebaut werden und alleine der Zubau PV liegt Jährlich aktuell bei > 150GW deutlich steigend!

Genussläufer 22.08.2024 17:46

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1755141)
Derweil werden recht bald Speicher in entsprechenden Größenordungen Jählich gebaut werden und alleine der Zubau PV liegt Jährlich aktuell bei > 150GW deutlich steigend!

Kleine Ergänzung. Eine PV Anlage hat ca. 900 Vollststunden pro Jahr. Das Jahr hat 8.760 Stunden. Beim Vergleich sollte man als ungefähr mit dem Faktor 9 rechnen.

tandem65 22.08.2024 17:58

l
Daraus:
Zitat:

12.07.2024 – Trotz gestiegenen Bedarfs, sank der Anteil der Kohleverbrennung an der Stromerzeugung innerhalb eines Jahres um sieben Prozent – so die Analyse von den Energieexpert:innen von Carbon Brief, die auf kürzlich veröffentlichte Daten aus China zurückgriffen. Lag der Anteil der Kohle an Chinas Stromerzeugung im Mai 2023 noch bei 60 Prozent, sank dieser Wert im Mai 2024 auf 53 Prozent. Noch nie wurde in China für Strom so wenig Kohle verbrannt. Und das in einer Zeit, in der Chinas Strombedarf im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 7,2 Prozent stieg.

Denn gleichzeitig überstieg der Anteil Erneuerbarer Energien den Bedarf und kletterte auf ein Rekordanteil von 44 Prozent. In Terrawattstunden (TWh) ausgedrückt ist das ein Anstieg von 78 TWh. Mit einem Plus von 41 TWh macht die Solarenergie die größten Fortschritte. Beim Anteil an der gesamten Stromerzeugung verzeichnete die Solarkraft ein Plus von 5 Prozent, auf 12 Prozent. Geringe Fortschritte dagegen erzielt die Windkraft – mit 4TWh. Im Vergleich zum Mai 2023 war bei der Wasserkraft eine große Erholung sichtbar. Im Vorjahr durch eine lange Dürrephase beeinträchtigt, verzeichneten Wasserkraftwerke im Mai 2024 ein Plus von 34 TWh.

Da scheinen veraltete Daten vorzuliegen bei den professonellen Springern.
Ich glaube ich hatte es neulich verlinkt daß im Juni EE die Kohle bei der Stromerzeugung geschlagen haben. Es wird mir sicher wieder vor die Nase laufen.

Ach da ist es ja.
Und hier bereits verlinkt.

tandem65 22.08.2024 18:07

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755145)
Kleine Ergänzung. Eine PV Anlage hat ca. 900 Vollststunden pro Jahr. Das Jahr hat 8.760 Stunden. Beim Vergleich sollte man als ungefähr mit dem Faktor 9 rechnen.

Ja das stimmt eher wegen komfortabel und näher dran 10 als 9 wenn wir pingelig sein wollen 9,7. sorry!

Klugschnacker 22.08.2024 18:43

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755001)
Selbst beim 4.5 Szenario müsste deutlich mehr CO2 in die Luft geblasen werden als jetzt. Wo soll das herkommen? Ich sehe nicht mal in Ansätzen die Miningaktivitäten, um das bewerkstelligen zu können. Aus Sicht der Anbieter wäre es auch unwirtschaftlich. Und dieses Szenario ist mit 2,6 Grad verbunden.

Ein 8.5 Szenario ist völliger Quatsch. Zumindest fehlt mir die Phantasie, wer das ganze Zeug wie aus der Erde holen soll :Blumen:

Nicht vergessen:

Diese Szenarien enthalten keine Kipppunkte. Das Erreichen von wesentlichen Kipppunkten hat aber eine Wahrscheinlichkeit von 50%, wenn wir eine Erwärmung von 2°C erreichen. Dass wir diesen Wert erreichen, gilt heute als eine physikalische Tatsache.

Eine globale Erwärmung von 2.6°C bedeutet eine doppelt so hohe Erwärmung über den Landmassen, also auch über Europa. Wir reden hier also über 5°C bis zum Jahr 2100.

Außerdem werden die prognostizierten Temperaturen meistens bis zum Jahr 2100 angegeben, das ist praktisch übermorgen. Anschließend steigen die Temperaturen natürlich weiter, weil das heute ausgestoßene CO2 für Jahrhunderte in der Atmosphäre bleibt.

Last not least: Nichtwissen ist kein Argument für irgend etwas. Wenn Dir die Phantasie für dies oder jenes fehlt, ist das kein Argument für den Wahrheitsgehalt von wissenschaftlichen Studien. (No offense intended)

Genussläufer 22.08.2024 23:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755150)
Nicht vergessen:

Diese Szenarien enthalten keine Kipppunkte. Das Erreichen von wesentlichen Kipppunkten hat aber eine Wahrscheinlichkeit von 50%, wenn wir eine Erwärmung von 2°C erreichen. Dass wir diesen Wert erreichen, gilt heute als eine physikalische Tatsache.

Ich halte mich da an den IPCC Report. Da werden wahrscheinliche Szenarien angegeben. Ignoriert das IPCC wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse?

Zitat:

Eine globale Erwärmung von 2.6°C bedeutet eine doppelt so hohe Erwärmung über den Landmassen, also auch über Europa. Wir reden hier also über 5°C bis zum Jahr 2100.
Das ist richtig. Und je weiter nach Norden man kommt, umso mehr. Wir liegen wahrscheinlich im Durchschnitt.

Zitat:

Außerdem werden die prognostizierten Temperaturen meistens bis zum Jahr 2100 angegeben, das ist praktisch übermorgen. Anschließend steigen die Temperaturen natürlich weiter, weil das heute ausgestoßene CO2 für Jahrhunderte in der Atmosphäre bleibt.
Das ist richtig. Aber auch hier wird ein Gleichgewicht erreicht werden. Die Temperatur steigt nicht unendlich.

Zitat:

Last not least: Nichtwissen ist kein Argument für irgend etwas. Wenn Dir die Phantasie für dies oder jenes fehlt, ist das kein Argument für den Wahrheitsgehalt von wissenschaftlichen Studien. (No offense intended)
Ich verstehe Deinen Punkt und würde es dann gern anders ausdrücken. Dieses Szenario basiert auf nicht realistischen Annahmen. Die dafür notwendigen fossilen Energieträger können gar nicht so schnell aus der Erde geholt werden.

Genussläufer 22.08.2024 23:49

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1755147)
Ja das stimmt eher wegen komfortabel und näher dran 10 als 9 wenn wir pingelig sein wollen 9,7. sorry!

Um ehrlich zu sein, eher 8. Die Kohlekraftwerke haben auch nur ca. 90% Vollaststunden, wenn man sie laufen lassen würde. In China ist das der Fall (zumindest aktuell) :Blumen:

Klugschnacker 23.08.2024 08:40

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755168)
Ich halte mich da an den IPCC Report. Da werden wahrscheinliche Szenarien angegeben. Ignoriert das IPCC wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse?

Ja, die Kipppunkte, wie gesagt.

Es wurden mittlerweile eine ganze Reihe von solchen Kipppunkten identifiziert. Mehrere davon erreichen bei einer globalen Erwärmung von 2.0-2.5°C eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 50%.

Die Grafik zeigt die Zeitachse horizontal und die globale Temperatur vertikal. Der horizontale graue Streifen sind die 1.5-2.0°C Erwärmung gemäß des Pariser Abkommens.

Die gelbroten Balken sind die verschiedenen Kipppunkte, also zum Beispiel das Abschmelzen von Eisschilden oder das Absterben der Korallenriffe. Gelb bedeutet eine geringe Wahrscheinlichkeit, rot eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit.

Ganz rechts sind verschiedene Temperaturprognosen, je nach dem, wie viel CO2 wir noch ausstoßen.

Man erkennt, dass die Korallenriffe wahrscheinlich nicht mehr zu retten sind. Weil dort unzählige Arten leben, stellt das einen Kipppunkt für die Nahrungskette in den Ozeanen dar.

Das Grönlandeis wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% verschwinden, wenn wir sofort weltweiten Klimaschutz durchsetzen. Heißt übersetzt, es wird verschwinden und die Meeresspiegel langfristig um 7 Meter anheben.



Von hoher Relevanz sind auch nichtphysikalische Kipppunkte. Bei einer Erwärmung von 2.8°C werden nach Ansicht führender Experten die inneren Tropen für Menschen unbewohnbar. Es ist dort dann einfach zu heiß und zu feucht, als dass die dort lebenden, überwiegend Landwirtschaft betreibenden Gesellschaften überleben könnten. Es ist dann für Mensch und Tier einfach zu heiß für die Arbeit auf den Feldern. Wir sprechen von 2-3 Milliarden Menschen, von denen Ende dieses Jahrhunderts viele sterben oder sich Richtung Norden bewegen werden.

Helmut S 23.08.2024 09:15

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Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755180)
Es wurden mittlerweile eine ganze Reihe von solchen Kipppunkten identifiziert. Mehrere davon erreichen bei einer globalen Erwärmung von 2.0-2.5°C eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 50%.

Vielleicht ist das ja der Grund, warum die Kipppunkte nicht im Sachstandsbericht zu finden sind? 50% Wahrscheinlichkeit ist halt ebenso wahrscheinlich wie auch nicht. Oder wie die bayerische Bauernregel geht: "Es ko renga, es ko schneim. Es ko aba a sche weda bleim"* :Lachen2:

Ich habe dazu eine Grafik bzgl. der IPCC Sprachregelungen angehängt. Sie is aus diesem (Teil)Dokument des AR6.

Ich halte es für richtig, dass man mit dem Thema Kipppunkte nicht noch eine weitere Flanke öffnet und sich angreifbar macht. Viel wichtiger fände ich es, dass regelmäßig in den Medien darüber berichtet wird, an welchen Stellen die Vorhersagen immer besser werden. Hier sollte man Erfolge "in die Gesellschaft hinein" vermitteln. Getreu dem Motto: "Tue Gutes und sprich darüber."


:Blumen:

*Es könnte regnen, es könnte schneien. Es könnte aber auch Schönwetter bleiben.

MattF 23.08.2024 09:21

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1755196)
Vielleicht ist das ja der Grund, warum die Kipppunkte nicht im Sachstandsbericht zu finden sind? 50% Wahrscheinlichkeit ist halt ebenso wahrscheinlich wie auch nicht. Oder wie die bayerische Bauernregel geht: "Es ko renga, es ko schneim. Es ko aba a sche weda bleim"* :Lachen2:


Wenn mir jemand sagt, ich würde mit 50% Wahrscheinlichkeit im Lotto gewinnen, würde ich spielen :Huhu:

Wenn mir jemand sagt: Wenn du weiter Triathlon/Sport machst, wirst du mit 50% Wahrscheinlichkeit in 5 Jahren tot sein, würde ich aufhören.

Anderes Beispiel: Wenn ich nichts tue wird in 10 Jahren it einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 50% mein komplette Vermögen, meine Altersversorgung und alles weg sein und ich werde als Obdachloser auf der Straße stehen.

Du so: 50% Wahrscheinlichkeit heißt ja, egal wir wissen eigentlich nix, ist ja 50/50. Ich lass es drauf ankommen.

Helmut S 23.08.2024 10:20

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1755201)
Wenn mir jemand sagt, ich würde mit 50% Wahrscheinlichkeit im Lotto gewinnen, würde ich spielen :Huhu:

Wenn mir jemand sagt: Wenn du weiter Triathlon/Sport machst, wirst du mit 50% Wahrscheinlichkeit in 5 Jahren tot sein, würde ich aufhören.

Anderes Beispiel: Wenn ich nichts tue wird in 10 Jahren it einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 50% mein komplette Vermögen, meine Altersversorgung und alles weg sein und ich werde als Obdachloser auf der Straße stehen.

Du so: 50% Wahrscheinlichkeit heißt ja, egal wir wissen eigentlich nix, ist ja 50/50. Ich lass es drauf ankommen.

Stopp, ich fühle mich gemobbt! :Lachen2:

Es ging mir darum, warum die Kipppunkte nicht im IPCC Sachstandsbericht sind. Ich habe die Meinung, dass ist gut so, denn gerade in dem sensiblen Thema muss die Kommunikation m.E. "wasserdicht" sein. Stell dir nur mal vor, wie einem die Kritiker das 50/50 kommunikativ um die Ohren hauen würden, wenn damit argumentiert werden würde?

Du dagegen sprichst von Risikobewertung. Das is ja was völlig anderes.

Selbstverständlich würde ich es bei den Kipppunkten nicht darauf ankommen lassen wollen. Und zwar aus folgendem Grund: Weil zu einer Riskobewertung nicht nur eine Eintrittswahrscheinlichkeit sondern auch ein Impact bei Eintritt des Risikos gehört.

Der Impacrt in deinem Lottbeispiel ist gewinnen oder der Einsatz ist weg. Beides ist unkritisch. Man kann also locker Lottospielen, wenn man nicht noch die Bedingung "Spielsucht/Vermögensverlust" einbaut. Das würde die Bewertung ändern.

Der Impact bei deinen anderen Beispielen ist Tod oder Obdachlosigkeit. Hier ist - obwohl die Wahrscheinlichkeit exakt die selbe ist, die Bewertung eine völlig andere.

Ähnlich ist es bei den Kipppunkten: Wenn die eintreten, dann is der Impact immens.

:Blumen:

Jimmi 23.08.2024 10:26

Wir bewegen uns aktuell noch in physikalisch halbwegs ausbalancierten Bereichen in denen man mit Wahrscheinlichkeiten gut arbeiten kann.

Wenn einer der Kipppunkte überschritten wird, entsteht ein neues Gleichgewicht. Dies wird aber eine ganz andere Basis haben.

Wenn sich das aktuell noch stabile Methanhydrat in den Weltmeeren nur noch ein wenig mehr erwärmt, gast es aus und wird den Klimawandel erst mal richtig boosten. Dann machst Du nix mehr.

https://www.geomar.de/news/article/m...-brennende-eis

Genussläufer 23.08.2024 10:33

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1755196)
Ich halte es für richtig, dass man mit dem Thema Kipppunkte nicht noch eine weitere Flanke öffnet und sich angreifbar macht. Viel wichtiger fände ich es, dass regelmäßig in den Medien darüber berichtet wird, an welchen Stellen die Vorhersagen immer besser werden.

Danke für den Link. Das Thema Kipppunkte ist also in die Beurteilung eingeflossen. Von der Arbeit der Arbeitsgruppe 1 bin ich ehrlich gesagt immer wieder begeistert. Das ist sachliche und fundierte Forschungsarbeit. Leider zieht sich der Teil "For Decision Maker" punktuell Themen raus und agiert stark politisch. Auf diesen Report stützt sich dann in der Regel die Presse. Auch wird mit Abstand am meisten daraus zitiert.

Was die AG 1 erarbeitet, ist eine phantastische Grundlage für alles folgende.

Helmut S 23.08.2024 10:40

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755222)
Das Thema Kipppunkte ist also in die Beurteilung eingeflossen.

In welche Beurteilung? :Blumen:

Klugschnacker 23.08.2024 10:44

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755168)
Das ist richtig. Aber auch hier wird ein Gleichgewicht erreicht werden. Die Temperatur steigt nicht unendlich.

Eine Erwärmung um 2.0°C können wir nur dann halten (also ein weiteres Ansteigen verhindern) wenn die Emissionen Netto-Null betragen.

Eine Erwärmung um 3.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.

Eine Erwärmung um 4.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.

Eine Erwärmung um 5.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.

An jedem erreichten Punkt der Erwärmung steigen die Temperaturen weiter an, wenn wir weiter netto CO2 emittieren. Solange Dir das nicht glasklar ist, kann man sich die Debatte um die ganzen Details sparen.

Klugschnacker 23.08.2024 10:50

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1755196)
Ich halte es für richtig, dass man mit dem Thema Kipppunkte nicht noch eine weitere Flanke öffnet und sich angreifbar macht.

Müssen wir die Bundeswehr verstärken, weil Putin uns vielleicht angreifen wird?

In dieser gesellschaftlichen Frage arbeiten wir ausschließlich mit Wahrscheinlichkeiten. Noch dazu mit solchen, die extrem wackelig und von bloßem Raten nicht zu unterscheiden sind. Trotzdem nehmen wir das Risiko ernst.

Wissenschaftliche 50% sind da eine ganz andere Nummer.

Genussläufer 23.08.2024 10:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755225)
Eine Erwärmung um 2.0°C können wir nur dann halten (also ein weiteres Ansteigen verhindern) wenn die Emissionen Netto-Null betragen.

Eine Erwärmung um 3.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.

Eine Erwärmung um 4.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.

Eine Erwärmung um 5.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.

Netto Null bedeutet Brutto 50%.

Zitat:

An jedem erreichten Punkt der Erwärmung steigen die Temperaturen weiter an, wenn wir weiter netto CO2 emittieren. Solange Dir das nicht glasklar ist, kann man sich die Debatte um die ganzen Details sparen.
Stefan Rahmstorf sieht das ein wenig anders:

Zitat:

Aus naturwissenschaftlicher Sicht steht einer Stabilisierung der CO2-Konzentration nichts
entgegen – würden die Emissionen morgen um ca. 60% reduziert, so würde die CO2-
Konzentration in der Atmosphäre nicht weiter ansteigen. Wenn der Anstieg der Treibhaus-
gaskonzentration gestoppt ist, wird dadurch auch der globale Temperaturanstieg weitge-
hend gestoppt, bis auf einen Nachlauf um einige Zehntel Grad aufgrund der thermischen
Trägheit der Ozeane.
Die Frage der Machbarkeit von Klimaschutz ist also keine naturwis-
senschaftliche Frage, und sie kann nicht anhand von Klimamodellrechnungen wie in
Berner und Hollerbachs Abb. 6 diskutiert werden. Es handelt sich vielmehr um eine politi-
sche und ökonomische Frage.
Nachlesbar hier:

https://www.pik-potsdam.de/~stefan/P...f_neu_2004.pdf

Er spricht von 60% Einsparung. Ich von 50%. Die Differenz kann ich mir nicht erklären. Ozean- und Landsenke kassieren 50%. Ich weiß nicht genau, wie er zu seiner Aufteilung kommt.

DocTom 23.08.2024 11:03

...ein, zwei große Vulkanausbrüche und alles menschliche Einsparen ist hinfallig...
NmbpM
T.:cool:

Jimmi 23.08.2024 11:07

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1755229)
...ein, zwei große Vulkanausbrüche und alles menschliche Einsparen ist hinfallig...
NmbpM
T.:cool:

Dann sollten wir wieder anfangen zu beten und dem Sonnengott Opfer bringen.

Genussläufer 23.08.2024 11:15

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1755229)
...ein, zwei große Vulkanausbrüche und alles menschliche Einsparen ist hinfallig...
NmbpM
T.:cool:

Im positiven oder negativen Sinne? Haben die Treibhausgase den größeren Effekt oder die Aerosole?

Genussläufer 23.08.2024 11:17

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1755223)
In welche Beurteilung? :Blumen:

Das 6-stufige Bewertungsverfahren.

Helmut S 23.08.2024 11:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755226)
Trotzdem nehmen wir das Risiko ernst.

Ich nehme das Risiko des Klimawandels und der Kipppunkte auch ernst. Mir ging es um die Möglichkeit, warum die Kipppunkte nicht in den Emissions-/Erwärmungsmodellen berücksichtigt sind und ich bezog mich dabei auf folgendes Gesprächsfragment, dass sich wiederum darauf bezog:

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755168)
Ignoriert das IPCC wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse?

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755180)
Ja, die Kipppunkte, wie gesagt.

Wobei das ja so kategorisch nicht stimmt, oder? Es stimmt in Bezug auf die Emissions-/Erwärmungsmodelle. Diskutiert werden die Kipppunkte m.E. schon. Meiner Wahrnehmung nach halt weniger prominent als die 2/3/4/...°C Erwärmung.

Soweit ich das verstanden habe, berücksichtigen und kommunizieren die Modelle verschiedene Erwärmungspfade in Abhängigkeit der Emissionen (siehe deine/euere geposteten Diagramme oben).

Das es die Kipppunkte gibt ist m.W.n. sicher. Auch sicher ist, dass in der Folgenbewertung die Kipppunkte diskutiert werden. Weiter ist meinem Verständnis nach klar, dass man für die (zumindest nicht für alle) Kipppunkte nicht genau weiß, wo der entsprechende Grenzwert liegt ab dem das Kippelement kippt. Weiter ist sicher, dass mit steigender Erderwärmung das Risiko des Kippens zunimmt.

:Blumen:

TriVet 23.08.2024 11:20

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1755229)
...ein, zwei große Vulkanausbrüche und alles menschliche Einsparen ist hinfallig…

Oder umgekehrt, mal strategisch paar nuklearwaffen einsetzen, dieses klein-klein wie in der Ukraine oder Gaza reduziert die Weltbevölkerung doch nicht richtig!


Und für die Spezialisten:
*ironieoff*.

Genussläufer 23.08.2024 11:24

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1755235)
Wobei das ja so kategorisch nicht stimmt, oder? Es stimmt in Bezug auf die Emissions-/Erwärmungsmodelle. Diskutiert werden die Kipppunkte m.E. schon. Meiner Wahrnehmung nach halt weniger prominent als die 2/3/4/...°C Erwärmung.

Da hatten wir uns überschnitten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Erkenntnisse nicht durch:

Zitat:

Das 6-stufige Bewertungsverfahren
laufen.

Helmut S 23.08.2024 11:27

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755233)
Das 6-stufige Bewertungsverfahren.

Ja, aber spracht ihr nicht gerade über Emissions-/Erwärmungspfade und wie es überhaupt zu den vielen Emissionen kommen solle und wer die fossilen Rohstoffe überhaupt aus dem Boden holen solle in der Zeit? Arne warf dann ein, dass man nicht die Kippelemente übersehen sollte, die als Konsequenz aus einem der Pfade "vor der Haustüre" stehen?

Fazit - so zumindest mein Verständnis: In den Emissions-/Erwärmungsmodellen sind die Kippelemente nicht berücksichtigt. Im Sachstandsbericht werden die aber schon als Folge der Erwärmung diskutiert.

Edit: Schon wieder überschnitten? ;)

:Blumen:

keko# 23.08.2024 12:10

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1755236)
Oder umgekehrt, mal strategisch paar nuklearwaffen einsetzen, dieses klein-klein wie in der Ukraine oder Gaza reduziert die Weltbevölkerung doch nicht richtig!


Und für die Spezialisten:
*ironieoff*.

Mannomann!!! Sei nicht so ungeduldig. Frau Kamala Harris hat Isreal und der Ukraine ihre volle Unterstützung zugesagt, falls sie Präsidentin würde. Deutsche Medien scheinen ihr zugewandt. Das kann also noch was werden :Cheese:

:Blumen:

Jimmi 23.08.2024 12:31

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1755238)
Ja, aber spracht ihr nicht gerade über Emissions-/Erwärmungspfade und wie es überhaupt zu den vielen Emissionen kommen solle und wer die fossilen Rohstoffe überhaupt aus dem Boden holen solle in der Zeit? Arne warf dann ein, dass man nicht die Kippelemente übersehen sollte, die als Konsequenz aus einem der Pfade "vor der Haustüre" stehen?

Fazit - so zumindest mein Verständnis: In den Emissions-/Erwärmungsmodellen sind die Kippelemente nicht berücksichtigt. Im Sachstandsbericht werden die aber schon als Folge der Erwärmung diskutiert.

Edit: Schon wieder überschnitten? ;)

:Blumen:

Wenn schon die Modellierung des aktuellen Klimas so schwierig ist, wie soll denn die Modellierung einen Kipppunkt aufnehmen? Wer kann modellieren, wie die sich aufweichenden Permafrostböden einen weiteren Schub geben?

Die Menschheit wird sich schon irgendwie einrichten auf nicht mehr funktionierende Wasserkreisläufe bei Verschwinden der Gletscher, zunehmende Starkregenereignisse und den einen oder anderen Tornado hier und da, auf massiven Migrationswellen und dem Verschwinden der Wälder und weniger Oliven aus Portugal.

keko# 23.08.2024 12:35

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1755246)
Wenn schon die Modellierung des aktuellen Klimas so schwierig ist, wie soll denn die Modellierung einen Kipppunkt aufnehmen? Wer kann modellieren, wie die sich aufweichenden Permafrostböden einen weiteren Schub geben?

....

Das ist überhaupt kein Problem. Modelle sind Modelle und keine Vorhersagen, sonst wären es Vorhersagen. Zu lesen sind Modelle immer als "wenn-dann".

:Blumen:

Genussläufer 23.08.2024 12:59

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1755246)
Die Menschheit wird sich schon irgendwie einrichten auf nicht mehr funktionierende Wasserkreisläufe bei Verschwinden der Gletscher, zunehmende Starkregenereignisse und den einen oder anderen Tornado hier und da,

Die Wasserkreisläufe werden funktionieren. Sie werden sich verändern und wir werden uns anpassen. Gleiches gilt für Starkregenereignisse.

Zitat:

auf massiven Migrationswellen und dem Verschwinden der Wälder und weniger Oliven aus Portugal.
Wälder werden verschwinden und woanders neu entstehen. Unterm Strich hat die Landmasse an Pflanzen deutlich zugenommen. Ist eigentlich auch logisch. CO2 ist ein Düngemittel und Antreiber der Photosynthese.

Es wird sicher Verlierer in dem Spiel geben. Ob man in Zukunft in eine Ferienimmobilie im Mittelmeerraum setzen sollte, kann man hinterfragen.

Bzgl. potentieller Migrationswellen gibt es unterschiedliche Einschätzungen.

Das ganz düstere Bild hat für mich die Aussage: "Hat doch eh keinen Zweck. Dann können wir es auch bleiben lassen."

qbz 23.08.2024 13:04

Die Frage, die ich gestellt habe, war ja, 2 % wirtschaftliches Wachstum auf Basis der jetzigen Emissionen ohne signifikante CO2-Einsparungen, mit welchem durchschnittlen globalen Temperaturanstieg bis 2100 wäre dann zu rechen? (mit den jetzt förderbaren Erdölreserven, und rein theoretisch: mit allen Reserven.), wenn man das hochrechnet bis 2100.


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