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Genussläufer 20.08.2024 10:05

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1754762)
elegant ausgewichen, aber fragen nicht beantwortet...:Huhu:

Viele Wege führen nach Rom. Je nach geographischer Lage haben die Länder unterschiedliche Lösungen. Aber so gut wie alle diese Lösungen haben zu deutlich geringeren Energiekosten geführt im Vergleich zu unserem Weg.

Nogi87 20.08.2024 10:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1754756)
Ist das nicht überholt? Ich bin seit 4,5 Jahren im HomeOffice, habe Kollegen, die ich noch nie in echt gesehen haben. Einer meiner Chefs ist nach Spanien umgezogen und arbeitet von dort. Ich werde im Winterurlaub auch wieder von dort arbeiten.

Dafür hast du dann die Möglichkeit einer Homeoffice Pauschale.
Ich habe in meiner 45 QM Wohnung keinen Platz für HomeOffice und fahre deswegen jeden Tag zur Arbeit. Außerdem ist es bei uns auch nur in Ausnahmefällen erlaubt.

TriVet 20.08.2024 10:14

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754765)
Viele Wege

Und welchen konkreten Weg würdest du bei uns einschlagen?:Blumen:

keko# 20.08.2024 10:14

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1754766)
Dafür hast du dann die Möglichkeit einer Homeoffice Pauschale.
Ich habe in meiner 45 QM Wohnung keinen Platz für HomeOffice und fahre deswegen jeden Tag zur Arbeit. Außerdem ist es bei uns auch nur in Ausnahmefällen erlaubt.

Dann kaufe dir einfach eine größere Wohnung. Hier bei uns ist eine kleine 4-Zi-Wgh. schon für 400.000 zu haben ;-)

Genussläufer 20.08.2024 10:22

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1754769)
Und welchen konkreten Weg würdest du bei uns einschlagen?:Blumen:

Zumindest würde ich prüfen, was an AKWs noch reaktivierbar ist. Das würde zumindest die finanziellen Spitzen ausgleichen können. Diese sind besonders teuer.

Dann würde ich keine Photovoltaik mehr fördern, solange die Netze das nicht hergeben und es kein Langfristspeicher gibt. Das würde insbesondere Einsparungen bei der Verkappung bringen.

Unterm Strich muss ich aber sagen, dass ich kein Physiker bin. Ich sehe aber, was sich rechnet und was nicht. Und bei letzterem spielen wir in Deutschland in der Champions League.

TriVet 20.08.2024 10:36

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754773)
Zumindest würde ich prüfen, was an AKWs noch reaktivierbar ist.

Reaktivierbar ist: Nichts.
Ich persönlich haette einen Weiter(!)betrieb auch für das kleinere Übel gehalten, aber der Zug ist abgefahren, das fängt bei der Gesetzeslage an (du bist doch i-wie im politbetrieb und weißt, wie lange das zu ändern ginge), geht über realität (brennstäbe besorgen etc) zur witschaftlichkeit, siehe diverseste kalkulationen
ergo: atom ist tot. und wird auch bei anderen sterben.

Zitat:

Dann würde ich keine Photovoltaik mehr fördern, solange die Netze das nicht hergeben und es kein Langfristspeicher gibt.
Ich bin großer PV-Fan. Allerdings lieber auf den Dächern, Über Parkplätzen/Strassen und dergleichen als in der landwitschaftlich sinnvoller nutzbaren Pampa.
Die Netze, die dezentrale Versorgung und Angebot/Nachfrage geben schon viel mehr als man denkt, da war noch nicht die Rede von Kapazitätsmarkt oder dergleichen...:Blumen:

MattF 20.08.2024 10:37

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754753)
Die stellen eben nicht mal auf die hasche husche um. Warum haben wir denn neben den Dänen die höchsten Energiekosten?

Das sehe ich aus den Statistiken nicht:

https://www.destatis.de/Europa/DE/Th...gaspreise.html


Dann hier die Industriestrompreise:

https://www.destatis.de/Europa/DE/Th...rompreise.html


Aber auch für Private gilt deine Aussage nicht. Rechts am Knopf umstellen.

TriVet 20.08.2024 10:42

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1754766)
Ich habe in meiner 45 QM Wohnung keinen Platz für HomeOffice und fahre deswegen jeden Tag zur Arbeit.

Naja. Der Schwabe jammert ja gerne mal..
Hier sind es noch 60qm für sagenhafte 400 Steine kalt.
Und vor vier Jahren schriebst Du schon, dass du locker(!) einen Tausender im Monat auf die Seite legen konntest...

MattF 20.08.2024 10:44

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1754779)
Naja. Der Schwabe jammert ja gerne mal..
Hier sind es noch 60qm für sagenhafte 400 Steine kalt.
Und vor vier Jahren schriebst Du schon, dass du locker(!) einen Tausender im Monat auf die Seite legen konntest...

Schön dass es Menschen mit Elefantengehirn gibt :Cheese:

tandem65 20.08.2024 11:29

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754726)
Ja, es gibt Alternativen. Du kannst aber ganze Volkswirtschaften nicht per Schnips umstellen. Vor allem ist es ein Problem, wenn unilaterale Lösungen nahezu wirkungslos bleiben. Noch schwieriger wird das Problem, wenn wir - sollten die Schritte nicht vernünftig abgestimmt sind - unser finanzielles Pulver und damit unseren Einfluss verschießen.

Da mit dem Pulver verschießen bin ich bei Dir. Also doch ein Verbot von fossilen Verbrennern so bald wie möglich? Da wird gerade jede Menge Pulver verschossen und die Chinesen sind bei den Dieseln aktuell sogar vorne dran.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754726)
Und wie Du sehr gut weißt, gibt es noch! keine Lösungen für langfristige Speicher.

Naja, das ist ja so auch nicht richtig. genau dafür sollen doch h2-fähige Gaskraftwerke gebaut werden. Batteriespeicher sind gerade am kommen. Wir benötigen Leistungsfähigere Netze, Strompreiszonen und Lastabhängige Tarife um das Ein/Ausspeichern lukrativ zu machen.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754726)
Weiterhin kann ich den Unsinn nicht verstehen, dass wir immer noch von niedrigen Kosten ausgehen. Die Kosten werden höher und damit verlieren wir - solange globale Abstimmung stattfindet - unsere Wettbewerbsfähigkeit und erreichen dabei nicht mal etwas. Ich habe verstanden, dass es hier im Faden den einen oder anderer gibt, dem die Wirksamkeit der Maßnahmen egal sind. Ich teile das nicht.

Nein, da hast Du immer noch etwas falsch verstanden, es gibt hier im Faden den einen oder anderen der die Wirksamkeit anders einschätzt als Du.

tandem65 20.08.2024 11:34

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1754741)
Die Pendlerpauschale als Subvention zu bezeichnen finde ich allerdings etwas fragwürdig.
Die Pendlerpauschale entschädigt mich dafür, dass ich einen Weg zur Arbeit auf mich nehme und somit die Wohnungsnot in den Städten nicht weiter verschärfe. Ich würde gerne nur 5 Minuten entfernt von meiner Arbeit wohnen, ist leider nur unbezahlbar.

Was denn nun? Es entschädigt Dich dafür daß Du nicht unbezahlbare Mieten in der Nähe Deiner Arbeit bezahlen musst?
Müssten dann nicht die in den Städten entschädigt werden dafür daß Sie die unbezahlbaren Mieten zahlen?

tandem65 20.08.2024 11:40

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754753)
Die stellen eben nicht mal auf die hasche husche um. Warum haben wir denn neben den Dänen die höchsten Energiekosten?

Ja, magst Du es uns bitte erklären, inwieweit stellen die Dänen husche husche um und inwiefern gehen die von Dir genannten Amerikaner & Chinesen da anders vor. Schreib doch mal konkret was sie machen. Stelle nicht nur Behauptungen auf.

tandem65 20.08.2024 11:42

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754764)
Ich habe ihn zitiert :Blumen:

Nun, was Du machen willst ist ebenso eine Wette. Alles was wir planen sind Wetten. Insofern lass Dir etwas besseres einfallen. Du hältst Deine Wetten auch für wohl durchdacht.:Huhu:

Nogi87 20.08.2024 12:00

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1754779)
Naja. Der Schwabe jammert ja gerne mal..
Hier sind es noch 60qm für sagenhafte 400 Steine kalt.
Und vor vier Jahren schriebst Du schon, dass du locker(!) einen Tausender im Monat auf die Seite legen konntest...

Ja das nennt sich umziehen. Kein Dorf mehr sondern unglaubliche 7.500 Einwohner und schon wars das mit 60 QM und Rücklagen, dafür keine 60 km Arbeitsweg mehr sondern 30.

Genussläufer 20.08.2024 12:00

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1754795)
Ja, magst Du es uns bitte erklären, inwieweit stellen die Dänen husche husche um und inwiefern gehen die von Dir genannten Amerikaner & Chinesen da anders vor. Schreib doch mal konkret was sie machen. Stelle nicht nur Behauptungen auf.

Ich habe hier behauptet, dass die Dänen die höchsten Kosten haben. That's it. Ist auch klar. Der Fokus auf Wind hat Nachteile, wenn der Wind nicht weht. Niedrige Kosten, wenns ab geht und immer die doppelte Infrastruktur oder teurer Einkauf im Rücken.

MattF 20.08.2024 12:03

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754802)
Ich habe hier behauptet, dass die Dänen die höchsten Kosten haben.

Stimmt halt nicht.

Genussläufer 20.08.2024 12:04

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1754790)
Nein, da hast Du immer noch etwas falsch verstanden, es gibt hier im Faden den einen oder anderen der die Wirksamkeit anders einschätzt als Du.

Helmut hat das anders formuliert und auch begründet :Blumen:

tandem65 20.08.2024 12:11

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754773)
Zumindest würde ich prüfen, was an AKWs noch reaktivierbar ist. Das würde zumindest die finanziellen Spitzen ausgleichen können. Diese sind besonders teuer.

Du meinst AKWs die nur in Spitzenzeiten laufen und deren Preiskalkulation auf Dauerlast ausgelegt ist wären günstiger als sie jetzt schon in Frankreich oft genug waren um aus Preisgründen abgeschaltet zu werden? Aber TriVet hat es schon geschrieben, da ist schon lange nichts mehr reaktivierbar.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754773)
Dann würde ich keine Photovoltaik mehr fördern, solange die Netze das nicht hergeben und es kein Langfristspeicher gibt. Das würde insbesondere Einsparungen bei der Verkappung bringen.

Dann würde ich halt mal an Langfristspeichern, Netzen und anfangen und das alless nicht schlecht reden. Das ist nämlich ein Henne Ei Problem, hast Du keine Photovoltaik & WKA im Überfluß kommt das Argument daß sich Speicher nicht lohnen.
Photovoltaik wird ja übrigens auch schon viel weniger gefördert. Übrigens gab es dieses Jahr schon genügend Stunden in denen es keine Einspeisevergütung mehr für neue PV-Anlagen gab.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754773)
Unterm Strich muss ich aber sagen, dass ich kein Physiker bin.

Das ist ja jetzt eine Überraschung.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754773)
Ich sehe aber, was sich rechnet und was nicht. Und bei letzterem spielen wir in Deutschland in der Champions League.

Bei dem was Du rechnest scheinst Du mir von falschen Vorraussetzungen auszugehen.
Schon alleine bei den AKW die 4,8GW die vor 1-Jahr eventuell noch reaktivierbar oder am Netz zu halten gewesen wären. Fakten sind z.B. daß nach der Abschaltung die Kohleverstromung weiter runter gegangen ist, die Strompreise weiter gesunken sind, die Gaspreise weiter gesunken sind.

tandem65 20.08.2024 12:55

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754802)
Ich habe hier behauptet, dass die Dänen die höchsten Kosten haben. That's it.

Geh halt mal ein paar Posts weiter zurück da hast Du über Amerika & China geschrieben und bist auf die Nachfrage von TriVet nicht eingegangen sondern hast Dir nach wiederholter Nachfrage Dänemark rausgepickt um nicht blank da zu stehen.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754802)
Ist auch klar. Der Fokus auf Wind hat Nachteile, wenn der Wind nicht weht. Niedrige Kosten, wenns ab geht und immer die doppelte Infrastruktur oder teurer Einkauf im Rücken.

Du hast also keine Ahnung weshalb Dänemark recht hohe Strompreise hat. Auch Dänemark kauft dann bei seinen Nachbarn den günstigsten Strom also sehr häufig überschüssigen PV oder Windstrom.

tandem65 20.08.2024 13:00

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754804)
Helmut hat das anders formuliert und auch begründet :Blumen:

Was genau jetzt meinst Du hat Helmut anders formuliert?

Helmut S 20.08.2024 14:40

Ich denke es geht darum, dass ich meinte, dass ...

Die Pflicht zum Klimaschutz als Staat ist unabhängig davon, ob Maßnahmen die wir treffen, dazu geeignet sind, den weltweiten Klimawandel aufzuhalten (also effektiv sind)*

Das heißt nicht, dass ich dafür bin jeden Scheiß zu machen, egal was dadurch mit unserem Wohlstand etc. passiert. Persönlich bin ich ja der Meinung, dass der Umbau unserer Wirtschaft hin zu einer klimaneutralen und/oder ressourcenschonenden Wirtschaft im Sinne eines "Wohlstand für alle 2.0" funktionieren könnte. Ich halte das zwar für ein enorm dickes Brett, halte es aber für so wahrscheinlich, dass es auch klappen könnte, dass es sich lohnt, da weiter dran zu bleiben. Oder anders: Ich das grundsätzlich für eine gute Idee und für ne Chance.

:Blumen:

*Genauso wenig wie die Ineffektivität auf globaler Ebene für Nichtstun als Argument zu nehmen, halte ich etwas davon gegenteilig zu argumentieren. Das Beispiel hierfür wäre die Reise von Lieschen Müller und Max Mustermann (also das Argument "Ich kann die Reise auch machen, weil es nichts bringt, wenn ich sie nicht mache").

tandem65 20.08.2024 15:32

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1754826)
Ich denke es geht darum, dass ich meinte, dass ...

Lieber Helmut, was Du geschrieben hattest hätte ich auch weiter oben nachlesen können.
Ich fragte aber tatsächlich den Genussläufer was er meint was Du anders formuliert hast als er.
Danke Dir für die erneute Mühe.:Blumen:

Klugschnacker 20.08.2024 15:38

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1754826)
Genauso wenig wie die Ineffektivität auf globaler Ebene für Nichtstun als Argument zu nehmen, halte ich etwas davon gegenteilig zu argumentieren. Das Beispiel hierfür wäre die Reise von Lieschen Müller und Max Mustermann (also das Argument "Ich kann die Reise auch machen, weil es nichts bringt, wenn ich sie nicht mache").

An Logik kommt man nicht vorbei. Wenn eine Maßnahme keine Wirkung auf das gewünschte Ziel hat, muss man andere Maßnahmen ergreifen.

Der freiwillige Verzicht auf eine Flugreise hat zur Folge, dass Emissionen an anderer Stelle entstehen. Denn das gesparte Geld bleibt im Wirtschaftskreislauf erhalten. Es wird an anderer Stelle ausgegeben und verursacht dann dort Emissionen und verbraucht Ressourcen.

Erst wenn wir klimaneutral sind, lässt sich Geld klimaneutral ausgeben. Es funktioniert beispielsweise nicht, mit dem gesparten Geld der Flugreise einen klimaneutral produzierten Kleiderschrank zu kaufen.

Denn das investierte Geld ist anschließend beim Hersteller des Schranks, der seine Mitarbeiter damit bezahlt. Deren Konsum müsste ebenfalls klimaneutral sein, damit die Sache aufgeht. Ansonsten kaufen diese einfach Schweinefleisch zum Grillen, tanken das Auto voll oder fliegen nach Mallorca. Die Emissionen, die man mit dem Kauf des klimaneutral produzierten Kleiderschranks vermeiden wollte, entstehen dann dort.

Möglicherweise ist das Beispiel einer Flugreise schlecht gewählt, da fliegen ganz besonders schlecht für das Klima ist.

tandem65 20.08.2024 15:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754833)
Möglicherweise ist das Beispiel einer Flugreise schlecht gewählt, da fliegen ganz besonders schlecht für das Klima ist.

Solange es nicht mit E-Fuels betrieben wird.:Huhu: ;) :Blumen:

qbz 20.08.2024 16:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754833)
.....
Denn das investierte Geld ist anschließend beim Hersteller des Schranks, der seine Mitarbeiter damit bezahlt. Deren Konsum müsste ebenfalls klimaneutral sein, damit die Sache aufgeht. Ansonsten kaufen diese einfach Schweinefleisch zum Grillen, tanken das Auto voll oder fliegen nach Mallorca. Die Emissionen, die man mit dem Kauf des klimaneutral produzierten Kleiderschranks vermeiden wollte, entstehen dann dort. ....

Ich würde das gerne verstehen? Erklärt das Ulrike Herrmann so? Welche ökonomische Literatur / Artikel gibt es dazu?

Im Corona-Jahr 2020 ist z.B. die am weitesten gefasste Geldmenge M3 um ca. 12 % angewachsen, die CO2-Emissionen sanken jedoch so stark wie noch nie und erhöhten sich nach Corona wieder deutlicher. Wie erklärst du das mit dem von Dir angenommenen Modell? Trotz der wegen Coronakrise stark erhöhten Geldmenge (Krisenintervention) sanken die CO2-Emissionen deutlich?

deralexxx 20.08.2024 17:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1754839)
Ich würde das gerne verstehen? Erklärt das Ulrike Herrmann so? Welche ökonomische Literatur / Artikel gibt es dazu?

Im Corona-Jahr 2020 ist z.B. die am weitesten gefasste Geldmenge M3 um ca. 12 % angewachsen, die CO2-Emissionen sanken jedoch so stark wie noch nie und erhöhten sich nach Corona wieder deutlicher. Wie erklärst du das mit dem von Dir angenommenen Modell? Trotz der wegen Coronakrise erhöhten Geldmenge (Krisenintervention) sinken die CO2-Emissionen?

Naja aber das Jahr war doch auch ein Sonderjahr, weil eben deutlich weniger geflogen wurde nehme ich an

Helmut S 20.08.2024 17:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754833)
An Logik kommt man nicht vorbei. Wenn eine Maßnahme keine Wirkung auf das gewünschte Ziel hat, muss man andere Maßnahmen ergreifen.
.

Selbstverständlich. Der Punkt um den es mir geht ist, dass es keine individuelle Maßnahme gibt, die das globale Problem des Klimawandel löst. Aus diesem Grunde könnte man mit der Argumentation von Max und Lieschen die weiter Durchführung jeder individuelle Handlung rechtfertigen. Im Endeffekt landen wir dann bei einem weiter so, bringt eh nix, wenn ich meine individuelle Handlung unterlasse.

Ob die individuelle Handlung von Max und Lieschen besser unterlassen werden sollte, würde ich eben deshalb nicht an der Effektivität bzgl. der Lösung des globalen Problems messen wollen. Ich würde Max und Lieschen in ihrer Rolle als Mensch, Mitmensch, Vater, Mutter oder welcher sozialen Rolle auch immer, verpflichten wollen, mit den Ressourcen der Erde so sparsam wie möglich umzugehen. Vor diesem Hintergrund könnten sie sich dann ggf. entscheiden nicht zu fliegen.

:Blumen:

qbz 20.08.2024 18:01

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1754853)
Naja aber das Jahr war doch auch ein Sonderjahr, weil eben deutlich weniger geflogen wurde nehme ich an

Nach dem Beispiel und Modell von Arne würde dann das beim Fliegen eingesparte Geld für anderen Konsum mit ähnlich hohen CO2-Emissionen ausgegeben. Das ist aber nicht passiert.

Andag007 20.08.2024 18:59

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1754806)



Das ist ja jetzt eine Überraschung.


Du bist Zweirad-Händler, oder?

Klugschnacker 20.08.2024 19:32

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1754839)
Ich würde das gerne verstehen? Erklärt das Ulrike Herrmann so? Welche ökonomische Literatur / Artikel gibt es dazu?

Frau Herrmann schreibt darüber. Ich würde jedoch nicht so weit gehen, sie als Gewährsfrau für meine Worte oben zu bezeichnen. Dafür verstehe ich zu wenig von der Materie.

Literatur dazu gibt es unter dem Begriff des Rebound-Effektes. Dieser Effekt reduziert die erwarteten Effizienzgewinne einer Maßnahme.
Fiktives Beispiel: Durch eine Wärmepumpe und begleitende politische Förderungen unter Kanzler Merz sparen die Bürger Geld. Ihre Kaufkraft erhöht sich entsprechend. Das nächste Auto fällt dadurch etwas größer aus (indirekter Rebound-Effekt). Außerdem wird einfach mehr geheizt, weil Heizen durch Wärmepumpe plus Förderung billiger geworden ist (direkter Rebound-Effekt).
Bei der Stärke dieser Effekte kommt es auf den jeweiligen Fall an. Er kann wenige Prozent bis über 100% betragen ("Backfire"). Beispiel für 100%: Verbrenner brauchen nur noch die Hälfte des Sprits wie vor 30 Jahren, doch ihre Zahl hat sich verdoppelt (direkter Rebound).


Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1754839)
Im Corona-Jahr 2020 ist z.B. die am weitesten gefasste Geldmenge M3 um ca. 12 % angewachsen, die CO2-Emissionen sanken jedoch so stark wie noch nie und erhöhten sich nach Corona wieder deutlicher. Wie erklärst du das mit dem von Dir angenommenen Modell? Trotz der wegen Coronakrise stark erhöhten Geldmenge (Krisenintervention) sanken die CO2-Emissionen deutlich?

Rebound-Effekte entstehen auf der Nachfrageseite, also durch den Konsum. Beispiel: Wenn E-Autos endlich billiger werden, kann man sich im Haushalt ein zweites leisten (direkter Rebound-Effekt).

In der Corona-Zeit ist vermutlich allgemein der Konsum zurückgegangen. Vermutlich muss man in den Jahren danach mit Nachholeffekten rechnen. Eventuell werden diese gedämpft durch die Inflation. Kurz, ich weiß es nicht.
:o

tandem65 20.08.2024 19:52

Zitat:

Zitat von Andag007 (Beitrag 1754871)
Du bist Zweirad-Händler, oder?

Und das bedeutet?

TriVet 20.08.2024 21:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1754839)
Ich würde das gerne verstehen?

Ich auch.
Bisher ist es mir nicht verständlcih, zu schwarz-weiß und auch zu fatalistisch.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1754859)
Der Punkt um den es mir geht ist, dass es keine individuelle Maßnahme gibt, die das globale Problem des Klimawandel löst. ... Ich würde Max und Lieschen in ihrer Rolle als Mensch, Mitmensch, Vater, Mutter oder welcher sozialen Rolle auch immer, verpflichten wollen, mit den Ressourcen der Erde so sparsam wie möglich umzugehen. Vor diesem Hintergrund könnten sie sich dann ggf. entscheiden nicht zu fliegen.

Full ack.


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754833)
Der freiwillige Verzicht auf eine Flugreise hat zur Folge, dass Emissionen an anderer Stelle entstehen.

Wirklich zwingend 1:1 ?!

Zitat:

Denn das gesparte Geld bleibt im Wirtschaftskreislauf erhalten. Es wird an anderer Stelle ausgegeben und verursacht dann dort Emissionen und verbraucht Ressourcen.
Wenn jetzt aber tatsächlich zB in bester Gutmenschenmanier das gesparte Geld in Ökofonds angelegt wird, resultieren doch erstmal weniger Emissionen, oder?

Zitat:

Erst wenn wir klimaneutral sind, lässt sich Geld klimaneutral ausgeben. Es funktioniert beispielsweise nicht, mit dem gesparten Geld der Flugreise einen klimaneutral produzierten Kleiderschrank zu kaufen.
Ist das total klimaneutrale Wirtschaften nicht das zwar unbedingt anzustrebende Ziel, aber der Weg dahin besser als nichts?
Die Waagschale neigt sich hin zum "Guten"?

Ansonsten ist das doch wie bei FDP, BSW und AfD etc, dass man solange nichts macht, bevor (im vorfeld!) bulletproof bewiesen ist, dass es funzt?

TriVet 20.08.2024 21:11

Zitat:

Zitat von Andag007 (Beitrag 1754871)
Du bist Zweirad-Händler, oder?

Und du?

qbz 20.08.2024 22:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754877)
.....
Literatur dazu gibt es unter dem Begriff des Rebound-Effektes. Dieser Effekt reduziert die erwarteten Effizienzgewinne einer Maßnahme.
........

Danke für Deine Erläuterungen.

Offenbar verwendet man den Begriff ausser bei Konsumprodukten auch bei Effizienzsteigerungen in der Produktion, wenn z.B. die Herstellungskosten einer Ware wegen geringerem Ressourcenverbrauch sinken, sich aber die Nachfrage wegen der Verbilligung erhöht, was wieder zu steigendem Ressourcenverbrauch führt, oder ein Teil des eingesparten Kapitals zur Ausweitung der Produktion verwendet wird bis hin zu gesamten wachsenden Volkswirtschaften. Der Antrieb für die ständigen Produktivitätssteigerungen besteht meiner Ansicht nach gesetzmässig in der Konkurrenzsituation der Produzenten, die, steigern sie nicht die Produktivität, der Pleite entgegensehen, und im Verwertungs-/ Profitzwang des Kapitals.

Klugschnacker 20.08.2024 22:11

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1754895)
Wenn jetzt aber tatsächlich zB in bester Gutmenschenmanier das gesparte Geld in Ökofonds angelegt wird, resultieren doch erstmal weniger Emissionen, oder?

Ökofonds bedeutet, dass Investitionen in klimafreundliche Projekte getätigt werden. Nehmen wir an, es wird damit ein Park an Windrädern finanziert.

Die Windräder selbst bedeuten weniger Emissionen, WENN dadurch an anderer Stelle fossile Energien eingespart werden. Etwa durch die Abschaltung eines Kohlekraftwerks.

Verfolgen wir nun den Weg des Geldes des "Gutmenschen": Zunächst landet es im Fond und dann beim Hersteller der Windräder. Der Hersteller bezahlt damit seine Mitarbeiter. Diese geben das Geld aus oder sparen es auf der Bank.

70-80% unseres BIP entfällt auf den Konsum. Mann kann also sagen, dass am Ende der Wertschöpfungskette meistens ein Konsum steht. Geld wird für Konsumgüter ausgegeben. Diese Konsumgüter sind in der Regel aber nicht klimaneutral! Mit anderen Worten, die Angestellten der Windkraftfirma kaufen sich ganz normale Sachen wie alle anderen Menschen auch – Ökofonds hin oder her. Hier entstehen Emissionen und Ressourcenverbrauch.

Dadurch wird mindestens ein Teil des ursprünglich beabsichtigten Umweltschutzes des Fonds wieder zunichte gemacht. Wie groß dieser Teil ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Er kann 100% betragen.

Mit einem Wirtschaftswachstum von 2% verdoppeln wir jede Generation unsere Wirtschaftsleistung. Alle Effizienzgewinne (Autos verbrauchen heute die Hälfte wie früher) müssen mit der ständigen Verdopplung unseres Wohlstandes Schritt halten (die Zahl der Autos hat sich verdoppelt). Wärmepumpen machen das Heizen effizienter, aber wir brauchen 400.000 neue Wohnungen – pro Jahr! Diese sind zusätzlich zu heizen.

Mich interessieren diese Aspekte, weil ich denke, dass möglicherweise das permanente Wachstum das eigentliche Problem darstellt. Es ist möglicherweise die Schlinge, die wir uns selbst um den Hals gelegt haben, ohne es zu merken.

Genussläufer 20.08.2024 22:14

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1754832)
Lieber Helmut, was Du geschrieben hattest hätte ich auch weiter oben nachlesen können.
Ich fragte aber tatsächlich den Genussläufer was er meint was Du anders formuliert hast als er.
Danke Dir für die erneute Mühe.:Blumen:

Du meintest, ich hätte nochmal für Dich nachlesen sollten ;)

Genussläufer 20.08.2024 22:23

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1754900)
Offenbar verwendet man den Begriff ausser bei Konsumprodukten auch bei Effizienzsteigerungen in der Produktion, wenn z.B. die Herstellungskosten einer Ware wegen geringerem Ressourcenverbrauch sinken, sich aber die Nachfrage wegen der Verbilligung erhöht, was wieder zu steigendem Ressourcenverbrauch führt, oder ein Teil des eingesparten Kapitals zur Ausweitung der Produktion verwendet wird bis hin zu gesamten wachsenden Volkswirtschaften.

Die Nachfrage steigt nicht unbedingt. Sie kann auch gleich bleiben und dennoch wird mehr produziert. Das liegt daran, dass jeder Nachfrager bereit ist einen bestimmten Preis zu zahlen. Wenn nun der Preis auf der Anbieterseite sinkt, werden mehr Nachfrager bedient, da nun auch Nachfrager zuschlagen, denen der vorherige Gleichgewichtspreis zu hoch war.

Klugschnacker 20.08.2024 22:31

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1754859)
Ob die individuelle Handlung von Max und Lieschen besser unterlassen werden sollte, würde ich eben deshalb nicht an der Effektivität bzgl. der Lösung des globalen Problems messen wollen. Ich würde Max und Lieschen in ihrer Rolle als Mensch, Mitmensch, Vater, Mutter oder welcher sozialen Rolle auch immer, verpflichten wollen, mit den Ressourcen der Erde so sparsam wie möglich umzugehen. Vor diesem Hintergrund könnten sie sich dann ggf. entscheiden nicht zu fliegen.

Ich finde die Haltung gut, "so sparsam wie möglich" mit den Ressourcen der Erde umzugehen.

Da jedoch nicht nur der Flug, sondern der gesamte Konsum einen unübersehbaren ökologischen Fußabdruck hat, muss sich Dein Satz auf den gesamten Konsum beziehen – nicht nur auf den Flug. Ein kleines Auto ist besser als ein großes, eine kleines Haus besser als ein großes Haus, Urlaub im Allgäu ist besser als in Spanien. Das bedeutet zwangsläufig der Satz "so sparsam wie möglich".

Denkt man alle diese Verkleinerungen weiter, kommt eine schrumpfende Wirtschaft dabei heraus. Plädierst Du dafür? Oder geht es um eine wachsende Wirtschaft mit wachsendem Konsum und einem nichtangetretenen Flug als Feigenblatt?

Ich will Dich damit nicht persönlich anrempeln. Mit geht es um die Frage, ob wir uns als Gesellschaft etwas vormachen.

merz 20.08.2024 22:32

Habe ich das richtig verstanden: ich will mir als alter Mensch einen Verbrenner-Porsche kaufen, weil aber alle übers Klima reden, kaufe ich mir für das Geld lieber reichlich Nutzwald, den ich verwildern lasse - längerfristig gut für das Klima.
Der Waldbesitzer, dem ich die vielen Hektar abgekauft habe, freut sich aber: endlich Geld da für seinen Porsche, Modell Rebound? Klimaeffekt perdu.

Lösung: Porsche verbieten und/oder meine wirtschaftliche Ertragskraft so einschränken, dass ich nicht über Luxuswagen nachdenken muss?

m.

(Ich hab die Geschichte absichtlich ohne Wachstumszwangs-Aspekt formuliert, keep it simple)

Genussläufer 20.08.2024 22:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754901)
Ökofonds bedeutet, dass Investitionen in klimafreundliche Projekte getätigt werden. Nehmen wir an, es wird damit ein Park an Windrädern finanziert.

In der Theorie hast Du Recht. In der Praxis kommen werden bei diesen Fonds hohe Summen einfach versenkt. Das Aufsetzen des Fonds, die Managementgebühren, etc. Bei großen Waren- oder Geldströmen muss man einfach mal kräftig reingreifen und sich eine ordentliche Gebühr rausschneiden. Die Fondkosten sind ein nicht unwesentlicher Grund, weshalb viele EE Projekte nicht fliegen. Hier wird von Beginn an das Risikoprofil mittels hoher Kosten deutlich verschlechtert. Das ist nicht der alleinige Grund, aber ein wichtiger.

Zitat:

70-80% unseres BIP entfällt auf den Konsum. Mann kann also sagen, dass am Ende der Wertschöpfungskette meistens ein Konsum steht. Geld wird für Konsumgüter ausgegeben. Diese Konsumgüter sind in der Regel aber nicht klimaneutral! Mit anderen Worten, die Angestellten der Windkraftfirma kaufen sich ganz normale Sachen wie alle anderen Menschen auch – Ökofonds hin oder her. Hier entstehen Emissionen und Ressourcenverbrauch.
Letztendlich mündet alles im Konsum. Auch Konsumgüter sind nur die Basis für Konsumgüter. Und sollten wir in die Steinzeit zurückfallen, bleibt reiner Konsum übrig. Der mag ressourcenschonender sein, es wäre aber der Basiskonsum.

Zitat:

In der Corona-Zeit ist vermutlich allgemein der Konsum zurückgegangen. Vermutlich muss man in den Jahren danach mit Nachholeffekten rechnen. Eventuell werden diese gedämpft durch die Inflation. Kurz, ich weiß es nicht.
Inflation führt eher zu noch mehr Konsum. Wenn Du weisst, dass der Kühlschrank nächstes Jahr teurer wird, kaufst Du ihn heute. Problematisch sind dann eher Zeit der Rezession. Da können sich einige einfach weniger leisten. Aber dank Globalisierung können dann andere die am Markt verfügbaren Rohstoffe günstiger einkaufen und verschaffen sich so eine Sonderkonjunktur. Insbesondere bei den fossilen Rohstoffen sehen wir das seit vielen Jahrzehnten. Das ist ein Grund, weshalb ich diese unilateralen Einsparungen so skeptisch sehe. Rein technisch wirken die auf den Rohstoffmarkt wie eine Rezession.

Übrigens: Coole und pragmatische Erklärung des Rebound Effekts :Blumen:


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