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Genussläufer 19.08.2024 15:17

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1754632)
Im Endeffekt taugt das Argument, man könne wegen der Arbeitsplätze leider keinen Klimaschutz machen, taugt halt nicht viel.

Darum ging es mir nicht. Ich habe konkret auf die Frage geantwortet, was mit den Mitarbeitern passiert und welche Optionen sie dort haben.

Zitat:

Andere Regionen werden profitieren. Allerdings werden nun ja auch ganze Tourismusregionen vom Klimawandel vernichtet. Der Mittelmeerregion geht im Sommer das Wasser aus, Skigebieten geht der Schnee aus.
Genau wie das eine Beschreibung dessen ist, was passiert. Die Mittelmeerregion könnte wahrscheinlich wirklich einer der großen Verlierer auf dem Spielfeld werden.

MattF 19.08.2024 15:25

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1754658)
Zweitens, wenn nur die Gesamtmenge des Geldes entscheidend wäre für das Wirtschaftswachstum, gäbe es keine Rezession oder Konjunktur, es wäre jedes Jahr konstant das gleiche Wachstum.


Das hängt allerdings damit zusammen, dass die Geldmenge steigen kann, indem die Banken einfach Geld schöpfen und neues Geld entsteht, wenn sich der Frisör einen Kredit besorgt, um z.b. nen neuen Laden aufzumachen. Und das macht er nur wenn er viele Kunden hat, also viel Geld in seinem Laden schon ausgegeben wird.


Gerade die CO2 Zertifikate zeigen ja, dass es letztlich egal ist wer die verbraucht. Es werden genau so viel verbraucht wie da sind. Diese Zertifikate sind sinnvoll um auf kapitalistischen Wege die Emmisionen zur reduzieren, sie bedeuten aber auch, dass der Einzelne keinen Einfluss darauf hat, wie viel CO2 emmitiert wird. Was er spart verbraucht ein Anderer.

Der Oberknaller sind ja die Rückzahlung für eingespartes CO2 was ich mir als E-Auto Fahrer auszahlen lassen kann. Damit haben dann Andere mein gespartes CO2 gekauft und emmitieren es. Wenn ich mit meinem E Auto den Klimawandel eindämmen will, darf ich mir dieses Geld nicht auszahlen lassen!

qbz 19.08.2024 15:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754656)
Entscheidend ist das insgesamt im Wirtschaftskreislauf befindliche Geld. Es kommt nicht darauf an, wer es ausgibt.

Wenn Du Deine Annahme empirisch prüfst: Zwischen 2000 bis heute hat sich die Geldmenge M1 an Euro an Bargeld und Sichteinlagen der Nicht-Banken ca. verfünffacht. Welche Auswirkungen hat die Verfünffachung auf den Konsum und die CO2-Emissionen in der Zeit? https://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge#Geldmengen_der_Europ%C3%A4ischen_Zentral bank

Erweist sich nicht das wirtschaftliche Wachstum (BIP) besser als sehr grober Gradmesser für die CO2-Emissionen? Diese fielen während der Corona-Zeit parallel zum Wachstumsrückgang um 7 Prozent, die Geldmenge M1 hat sich in der Zeit aber deutlich erhöht?

Helmut S 19.08.2024 15:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754646)
... Wenn Max das gesparte Geld einfach bei der Bank lässt? Dann wirtschaftet die Bank mit diesem Geld. Wo sie es verleiht, erzwingt sie ein Wachstum, und der Verbrauch von Ressourcen nimmt weiter zu. ...

Naja. Es ist ja nicht so, dass Banken nur das Geld verleihen, dass sie von den Sparern kriegen. Im Gegenteil: Bankkredite funktionieren im Wesentlichen über Giralgeldschöpfung oder Refinanzierungsmechanismen. Zu Letzteren könnte man dann auch die Spareinlagen zählen, wenn man denn möchte. Dann muss man das nicht verengen auf Interbankenmarkt, Kapitalmärkte oder Zentralbankkredite.

Letztlich - bezogen auf die Effektivität der Maßnahmen gegen den Klimawandel (z.B. Urlaubsreise oder nicht) - ist die Frage ja nicht nur nach einem Umbau unserer (BRD) Volkswirtschaft, sondern dem Umbau der globalen Wirtschaft, denn wirtschaften ist längst global, ebenso wie das Klimaproblem (und im übrigen auch die Finanz- und Kreditwirtschaft). An der Stelle geht es halt nur gemeinsam mit den anderen Staaten.

Wie ich vor ein paar Tagen mal schrieb, bin ich jedoch der Meinung, dass es andere Gründe als die Effektivität der Maßnahmen gibt, warum wir als Staat Klimaschutz betreiben und als Einzelner schonend mit unseren Ressourcen umgehen sollten.

:Blumen:

Klugschnacker 19.08.2024 15:39

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1754658)
Erstens vernachlässigst Du den Zeitfaktor. Wenn es also mehrere "Stufen" braucht, bis dann doch jemand anstelle von Lieschen und Max den Flug nach Malle bucht, hab ich das System schon ausgebremst.

Naja. Wenn Lieschen weiß, dass sie im Sommer nicht nach Mallorca fliegt, kauft sie sich bereits Monate vorher von dem Budget eine neue Waschmaschine und drei Paar neue Laufschuhe. Oder danach, wer weiß. Ich sehe da keinen zwangsläufigen Verzögerungseffekt.

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1754658)
Zweitens, wenn nur die Gesamtmenge des Geldes entscheidend wäre für das Wirtschaftswachstum, gäbe es keine Rezession oder Konjunktur, es wäre jedes Jahr konstant das gleiche Wachstum.

Habe ich nicht behauptet.

Sondern: Die Gesamtmenge des verfügbaren Geldes in unserer Wirtschaft in einem bestimmten Jahr ist maßgeblich für die Emissionen und den Verbrauch an Ressourcen. Verzichtet man beispielsweise auf Flüge, bleibt das eingesparte Geld im System erhalten und wird an anderer Stelle ausgegeben. Die Emissionen entstehen dann nicht am Flugzeug, sondern an anderer Stelle.

Klugschnacker 19.08.2024 15:55

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1754669)
Naja. Es ist ja nicht so, dass Banken nur das Geld verleihen, dass sie von den Sparern kriegen.

Gewiss.

Das gesparte Geld vom nicht angetretenen Mallorca-Flug wird ausgegeben oder bleibt bei der Bank.

Wenn es ausgegeben wird, führt es an anderer Stelle zu Emissionen und dem Verbrauch von natürlichen Ressourcen. Wenn es bei der Bank bleibt, ebenfalls, denn mit diesem Geld werden Häuser und Fabriken gebaut. Sicher kann man Fälle konstruieren, wo das nur sehr indirekt der Fall ist. Mir geht es nicht um Details, sondern um das große Bild.

Siebenschwein 19.08.2024 15:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754670)
Naja. Wenn Lieschen weiß, dass sie im Sommer nicht nach Mallorca fliegt, kauft sie sich bereits Monate vorher von dem Budget eine neue Waschmaschine und drei Paar neue Laufschuhe. Oder danach, wer weiß. Ich sehe da keinen zwangsläufigen Verzögerungseffekt.

...

Aber vielleicht ist sie ja auch smart genug und entscheidet, statt das drei-Euro-KZ-Schweinefleisch vom Discounter zu kaufen, nur noch ein Viertel der Menge, aber vom lokalen Bioschlachter zu nehmen. Der gibt das Geld dann erstmal seinem Lieferanten, der den Gewinn wiederum in eine Biogasanlage zur Reduktion der Gülle investiert. Der Biogasanlagenhersteller investiert in die Entwicklung einer noch besseren Technologie, die noch geringere Methanemissionen aus der Gülle ermöglicht.
Natürlich kann Lieschen Müller das nicht alles direkt steuern - aber es macht schon einen Unterschied, ob ich den Tank beim Auto fülle oder mein Fahrrad reparieren lasse.
Wir sind nicht nur Schafe.

Trimichi 19.08.2024 16:09

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754659)
Genau wie das eine Beschreibung dessen ist, was passiert. Die Mittelmeerregion könnte wahrscheinlich wirklich einer der großen Verlierer auf dem Spielfeld werden.

Und dann? Soweit ich weiß waren die Trinkwasserspeicher in Spanien schon vor Jahren im Sommer auf unter 20% runter im Sommer Spanien, Süditalien, der halbe Balkan, Griechenland, Zypern, Türkei, Ungarn - circa 200 Millionen Betroffene. Grosse Verlierer. Und? Löst das das Problem? Wer bezahlt das?

ZF/ drei Lösungen:

A) begrenzter Atomkrieg
B) Krankheiten / Virus
C) Geldmenge drosseln

(D - ein grosses oder auch kleines Wunder geschieht ;-) )

Am wahrscheinlichsten halte ich B. Vernünftig wäre C. Aber eher geht ein Kamel durch ein Nadeloehr, als dass diese Reichenkasten auf ihr Geld verzichten. Ist ja erstmal noch ganz egal. Der Ami ist ja noch da in Europa. Und passt auf uns auf.

Aber: Geld wird nicht mehr ausreichen als Steuerungsmechanismus. Sagt der VV von AUDI. Welche Steuerungsmechanismus meinte er stattdessen? Ließ er offen.

Sind wir doch mal ehrlich. In der BWL gibt es genau eine Grundgleichung:
AV + UV = Geldmenge * Umlaufgeschwindigkeit. Und da bin ich voll bei Arne, hier in dieser Gleichung den Hebel anzusetzen. AV und UV ist da, nur ist das diese Vermögen vom Geld abgekoppelt. Man sieht das auch sehr schön an der Börse. Btw. Gold und Petrodoller - war mal als Konterung/Gegengewicht von Währung. Die Aelteren unter uns erinnern sich sicher an Kohle und Zigaretten. Oder auch an Tulpen. Völlig gaga!!!

Der Wert des Geld hat sich wie die Grafik zeigt von 1987 - 2023 im dt. Leitindex von 1987 mit 1000 Punkten auf 16000+ Punkte 2023 fast Versiebzehnfacht.

https://de.statista.com/statistik/da...dax-seit-1987/

Sicher, rechnen wir den Faktor Psychologie raus an der Boerse mit 50% , bleibt noch eine Verachtfachung.


Dem Ami hat aber keine Lust mehr Weltpolizist zu sein, zudem geht das Geld aus. Hier:

https://de.statista.com/statistik/da...ldung-der-usa/

Wir alle wissen: es gibt nichts Schlimmeres als die Inflation. Und die kann man bekanntlich dadurch bekämpfen, indem man einfach Geld generiert OHNE Gegenwert in der Realwelt. Nur deswegen ist uns die ganze Sache nicht um die Ohren geflogen? Wegen des virtuellen Geldes.

Wie lange geht das noch so gut?

Klugschnacker 19.08.2024 16:11

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1754674)
Aber vielleicht ist sie ja auch smart genug und entscheidet, statt das drei-Euro-KZ-Schweinefleisch vom Discounter zu kaufen, nur noch ein Viertel der Menge, aber vom lokalen Bioschlachter zu nehmen. Der gibt das Geld dann erstmal seinem Lieferanten, der den Gewinn wiederum in eine Biogasanlage zur Reduktion der Gülle investiert. Der Biogasanlagenhersteller investiert in die Entwicklung einer noch besseren Technologie, die noch geringere Methanemissionen aus der Gülle ermöglicht.

Ja, mit einer Portion Wunschdenken kann man solche Lieferketten erfinden. Die Realität des Konsums sieht anders aus.

keko# 19.08.2024 16:20

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1754669)
...
Letztlich - bezogen auf die Effektivität der Maßnahmen gegen den Klimawandel (z.B. Urlaubsreise oder nicht) - ist die Frage ja nicht nur nach einem Umbau unserer (BRD) Volkswirtschaft, sondern dem Umbau der globalen Wirtschaft, denn wirtschaften ist längst global, ebenso wie das Klimaproblem (und im übrigen auch die Finanz- und Kreditwirtschaft). An der Stelle geht es halt nur gemeinsam mit den anderen Staaten.

...

Das aus meiner Sicht gelungene, fiktive Beispiel von Klugschnacker lässt sich auch auf einen internationalen Boden ausweiten. Und man sieht ja auch: ist DE nicht mehr attraktiv, ziehen die Unternehmen, die können, um. Die Schlote rauchen dann einfach woanders.

:Blumen:

Genussläufer 19.08.2024 16:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754673)
Gewiss.

Das gesparte Geld vom nicht angetretenen Mallorca-Flug wird ausgegeben oder bleibt bei der Bank.

Wenn es ausgegeben wird, führt es an anderer Stelle zu Emissionen und dem Verbrauch von natürlichen Ressourcen. Wenn es bei der Bank bleibt, ebenfalls, denn mit diesem Geld werden Häuser und Fabriken gebaut. Sicher kann man Fälle konstruieren, wo das nur sehr indirekt der Fall ist. Mir geht es nicht um Details, sondern um das große Bild.

Natürlich ist das so. Das würde sich dann ändern, wenn emissionärmere Güter oder Dienstleistungen attraktiver werden oder sich das Nachfrageverhalten verändert. Daher ist es auch so wichtig, dass emissionsarme Produkte bzw. emissionsarme Energiebereitsstellung sich rechnen. Das kann man nicht vorgeben. So funktioniert unser Wirtschaftssystem (zum Glück) nicht.

Btw ist es ja nicht so, dass jede zusätzliche BIP Einheit den gleichen CO2 Verbrauch in sich trägt. Das war vielleicht bis Mitte der 80er im letzten Jahrhundert der Fall. Seitdem wird Wachstum mit deutlich weniger Emissionen erkauft. Sicher immer noch zuviel, aber die Kurve geht degressiv nach unten.

Jimmi 19.08.2024 16:24

Ich bin Grünenwähler der ersten Stunde und sorge mich sehr um die Zukunftsaussichten der kommenden Generationen.

Wenn aber Vertreter dieser Generation mit mehreren PKWs und einem nicht zugelassenen tiefergelegten BM-Doubleyou auf dem Hänger zum Sylvensteinspeicher fahren um dort mit diesem Doughnuts auf die Straße zu malen, verlässt mich der Glaube an jegliche Vernunft.

Der Betreffende ist ein Kind der oberen Mittelschicht und angehender MaschBau-Student. Sollte also durchaus in der Lage sein, sein Verhalten zu reflektieren.

Nachdenklich.

Jimmi

MattF 19.08.2024 16:34

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1754680)
Der Betreffende ist ein Kind der oberen Mittelschicht und angehender MaschBau-Student. Sollte also durchaus in der Lage sein, sein Verhalten zu reflektieren.

Nachdenklich.

Jimmi

Wieso sollten Kinder schlauer sein, als deren Eltern? Bzw. vielleicht ist der Bengel auch Kind einer Ökofamilie und das ist seine Rebellion, gegen die Eltern :Cheese:

Ich finde es im übrigen auch schwierig, den Kids Heute vorzuhalten, dass sie genau das machen was wir oder einige von uns damals auch gemacht haben.

Ich hatte mit 18 ein Auto, allerdings hab ich es recht schnell kaum noch benutzt. Man muss den Kids auch die Möglichkeit geben, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zu machen.

Und s.o. wenn die nicht fahren oder fliegen, machen es Andere :Huhu:

svenio 19.08.2024 16:34

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1754680)
Ich bin Grünenwähler der ersten Stunde und sorge mich sehr um die Zukunftsaussichten der kommenden Generationen.

Wenn aber Vertreter dieser Generation mit mehreren PKWs und einem nicht zugelassenen tiefergelegten BM-Doubleyou auf dem Hänger zum Sylvensteinspeicher fahren um dort mit diesem Doughnuts auf die Straße zu malen, verlässt mich der Glaube an jegliche Vernunft.

Der Betreffende ist ein Kind der oberen Mittelschicht und angehender MaschBau-Student. Sollte also durchaus in der Lage sein, sein Verhalten zu reflektieren.

Nachdenklich.

Jimmi


Sie haben es nicht anders gelernt. Unsere Generation ist diejenige, die quasi seit dem Mauerfall maßlos Ressourcen verbraucht, hemmungslos wirtschaftet und die Umweltverschmutzung dahin gebracht hat. wo sie heute ist. Hier braucht man nicht auf die "Alten" oder "Jungen" zu zeigen, es waren Du und ich, die für den Status Quo gesorgt haben.

Siebenschwein 19.08.2024 16:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754677)
Ja, mit einer Portion Wunschdenken kann man solche Lieferketten erfinden. Die Realität des Konsums sieht anders aus.

Sei es wie es sei - ich weigere mich, zu glauben, es mache für das Klima keinen Unterschied, ob ich auf die Malediven jette oder für das Geld eine Solaranlage aufs Dach setze.
Gerade bei Luxusgütern habe ich eine Auswahlmöglichkeit.

Genussläufer 19.08.2024 16:39

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1754682)
Unsere Generation ist diejenige, die quasi seit dem Mauerfall maßlos Ressourcen verbraucht, hemmungslos wirtschaftet und die Umweltverschmutzung dahin gebracht hat. wo sie heute ist. Hier braucht man nicht auf die "Alten" oder "Jungen" zu zeigen, es waren Du und ich, die für den Status Quo gesorgt haben.

Du bezeichnest die Reduktion von 46% an Treibhausgas Emissionen, die Wiederbelebung von Elbe, Oder, Saale, Spree, etc. seit 1990 als "hemmungsloses Wirtschaften und die Umweltverschmutzung"? Das ist eine spannende Interpretation :Blumen:

keko# 19.08.2024 16:47

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1754680)
Ich bin Grünenwähler der ersten Stunde und sorge mich sehr um die Zukunftsaussichten der kommenden Generationen.

Wenn aber Vertreter dieser Generation mit mehreren PKWs und einem nicht zugelassenen tiefergelegten BM-Doubleyou auf dem Hänger zum Sylvensteinspeicher fahren um dort mit diesem Doughnuts auf die Straße zu malen, verlässt mich der Glaube an jegliche Vernunft.

Der Betreffende ist ein Kind der oberen Mittelschicht und angehender MaschBau-Student. Sollte also durchaus in der Lage sein, sein Verhalten zu reflektieren.

Nachdenklich.

Jimmi

Zum Glück mache ich schon viele Jahre im Sommer Bildungsurlaub. Dort, wo 18jährige Heranwachsende in bunten Lambos auf dem Boulevard Kreise fahren. Dort, wo 16jährige Mädchen zu ihrem Geburstag teure Clubs mieten und Männer in meinem Alter den Sonntag damit verbringen, ihre vollklimatisierte 28m-Yacht zu waschen.
Das öffnet die Augen mehr als Urlaube im verlassenen Island oder irgendo an einem See in Norwegen ;-)

Klugschnacker 19.08.2024 16:54

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754684)
Du bezeichnest die Reduktion von 46% an Treibhausgas Emissionen, die Wiederbelebung von Elbe, Oder, Saale, Spree, etc. seit 1990 als "hemmungsloses Wirtschaften und die Umweltverschmutzung"? Das ist eine spannende Interpretation :Blumen:

Deine Zahlen sind irreführend, wenn man sich nicht auskennt. Sie lesen sich, als hätten die Treibhausgase in der Atmosphäre in den letzten 30 Jahren um 46% abgenommen.

Das Gegenteil ist der Fall.

Die Hälfte des Kohlendioxids, welches die Menschheit seit der Industrialisierung in die Atmosphäre geblasen hat, haben wir seit dem Fall der Berliner Mauer emittiert – wider besseren Wissens. Ähnliche Rechnungen kannst Du mit fast allen anderen Ressourcen machen.

Reduziert haben wir beim CO2 gar nichts. Sondern die Menge an CO2, die sich in der Atmosphäre befindet, nahm ausnahmslos in jedem Jahr zu. Stoppen können wir diese Zunahme an Treibhausgasen in der Atmosphäre nur durch Netto-Nullemissionen. Natürlich bläst auch Deutschland heute noch mehr CO2 in die Atmosphäre als fast alle Länder der Welt.

Genussläufer 19.08.2024 16:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754690)
Deine Zahlen sind irreführend, wenn man sich nicht auskennt. Sie lesen sich, als hätten die Treibhausgase in der Atmosphäre in den letzten 30 Jahren um 46% abgenommen.

Das Gegenteil ist der Fall.

Sorry, das ist Unsinn. Es ging darum, was "unsere Generation seit dem Mauerfall" fabriziert hat. Was ich geschrieben habe, ist genau das, was diese Generation in Deutschland gemacht hat.

Was Du schreibst ist die Begründung dafür, dass unilaterale Lösungen nicht funktionieren bzw. die Bestätigung des CO2 Paradoxon. Da kannst Du Dir meiner Zustimmung Gewiss sein :Cheese:

Trimichi 19.08.2024 17:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1754688)
Zum Glück mache ich schon viele Jahre im Sommer Bildungsurlaub. Dort, wo 18jährige Heranwachsende in bunten Lambos auf dem Boulevard Kreise fahren. Dort, wo 16jährige Mädchen zu ihrem Geburstag teure Clubs mieten und Männer in meinem Alter den Sonntag damit verbringen, ihre vollklimatisierte 28m-Yacht zu waschen.
Das öffnet die Augen mehr als Urlaube im verlassenen Island oder irgendo an einem See in Norwegen ;-)

Tjo. Und ich gehe mit Biolatschen für 6,50 EUR in den Wald. Setz' mich irgendwo an eine Quelle gibt frisches Quellwasser also oder mach' mir vllt ein Bier auf. Oder trinke einen Whisky an der Bar der Waldgaststätte. Voegel pfeifen, das Baechlein gluckert, Hase, Fuchs, Reh sagen guten Tag. Gleich vor der Haustüre. Am Rückweg tappe ich mit Yute-Tuete am Supermarkt vorbei und weiß wie gut ich es habe. Kerzenschein zu Hause, eine gut sortierte Bibliothek. Also: chill' mal! Dein Tipp. Lb Gr. Michael

svenio 19.08.2024 17:27

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754684)
Du bezeichnest die Reduktion von 46% an Treibhausgas Emissionen, die Wiederbelebung von Elbe, Oder, Saale, Spree, etc. seit 1990 als "hemmungsloses Wirtschaften und die Umweltverschmutzung"? Das ist eine spannende Interpretation :Blumen:

Danke, dass Du das ansprichst. Das sind tatsächlich umweltpolitische Errungenschaften.

Wiewohl die Reduktion des Treibhausgases zu großen Teilen auf die Außerbetriebnahme von alten DDR Industrieanlagen zurückzuführen ist. Der Rest wurde über ordnungspolitische Regelungen wie das BIMSCHG erreicht. Gleiches gilt für die Wiederbelebung der Flüsse (nicht nur der ostdeutschen Flüsse, auch bspw. der Rhein wurde viel sauberer). Auch das wurde durch das Setzen von Grenzwerten für die Einleitung von Abwassern erreicht.

Deine Beispiele sind gute Argumente für die Anwendung von Verboten.

Genussläufer 19.08.2024 17:44

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1754696)
Danke, dass Du das ansprichst. Das sind tatsächlich umweltpolitische Errungenschaften.

Wiewohl die Reduktion des Treibhausgases zu großen Teilen auf die Außerbetriebnahme von alten DDR Industrieanlagen zurückzuführen ist. Der Rest wurde über ordnungspolitische Regelungen wie das BIMSCHG erreicht. Gleiches gilt für die Wiederbelebung der Flüsse (nicht nur der ostdeutschen Flüsse, auch bspw. der Rhein wurde viel sauberer). Auch das wurde durch das Setzen von Grenzwerten für die Einleitung von Abwassern erreicht.

Danke für die Info bzgl. Rhein & co. Das habe ich selbst nicht so vor Augen. Ich kenne die Saale und die Elbe aus Kindertagen und finde die Entwicklung großartig.

Ich würde nicht abstreiten wollen, dass das BIMSCHG einen großen Effekt hatte. Der mit Abstand größten ist aber Deinem ersten Punkt - dem Abbau der alten DDR Industrieanlagen - zuzuschreiben. Was danach passiert ist, war vielmehr dem dezentralen Charakter des Kapitalismus zuzuschreiben. Es wurden genau keine Vorgaben gemacht, was und wo zu produzieren sei. Das war lange sogar ein riesiges Problem, weil keine solide Infrastruktur und existente Lieferketten vorhanden waren.

Zitat:

Deine Beispiele sind gute Argumente für die Anwendung von Verboten.
Jein. In Bezug auf Chemikalien, etc. stimme ich Dir zu. Der Unterschied zum CO2 Ersatz waren relativ leicht umsetzbare Alternativen, die relativ schnell umsetzbar waren. In Bezug auf die Emissionen von CO2 sieht die Welt aber ganz anders aus.

Meik 19.08.2024 17:53

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754700)
Der Unterschied zum CO2 Ersatz waren relativ leicht umsetzbare Alternativen, die relativ schnell umsetzbar waren. In Bezug auf die Emissionen von CO2 sieht die Welt aber ganz anders aus.

Möglichkeiten gibt es zu Genüge, man muss es nur wollen und machen. ;)

Bleierpel 19.08.2024 19:58

Leider größtenteils hinter Paywall...

In China brechen die Verbrennerverkäufe ein...
https://www.handelsblatt.com/unterne...o74tjn0ZBLTwwQ

Und in Brüssel pusht die FDP den Verbrennen als Lobby der OEM...
Fassungslos!! China sagt uns schon jetzt, was Sache ist!!!

deralexxx 19.08.2024 20:31

https://www.spiegel.de/auto/dienstwa...1-a0b47028121e

Wir könnten ja was fuer das Klima tun in dem Subventionen abschaffen. Die Höhe hat mich dann aber doch überrascht, selbst wenn sie um Faktor 2 zu gross wäre, phew.

Genussläufer 19.08.2024 20:32

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1754706)
Möglichkeiten gibt es zu Genüge, man muss es nur wollen und machen. ;)

Ja, es gibt Alternativen. Du kannst aber ganze Volkswirtschaften nicht per Schnips umstellen. Vor allem ist es ein Problem, wenn unilaterale Lösungen nahezu wirkungslos bleiben. Noch schwieriger wird das Problem, wenn wir - sollten die Schritte nicht vernünftig abgestimmt sind - unser finanzielles Pulver und damit unseren Einfluss verschießen.

Und wie Du sehr gut weißt, gibt es noch! keine Lösungen für langfristige Speicher. Weiterhin kann ich den Unsinn nicht verstehen, dass wir immer noch von niedrigen Kosten ausgehen. Die Kosten werden höher und damit verlieren wir - solange globale Abstimmung stattfindet - unsere Wettbewerbsfähigkeit und erreichen dabei nicht mal etwas. Ich habe verstanden, dass es hier im Faden den einen oder anderer gibt, dem die Wirksamkeit der Maßnahmen egal sind. Ich teile das nicht.

dr_big 19.08.2024 20:42

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754726)
Ja, es gibt Alternativen. Du kannst aber ganze Volkswirtschaften nicht per Schnips umstellen. Vor allem ist es ein Problem, wenn unilaterale Lösungen nahezu wirkungslos bleiben.

Meinst du das unilaterale Aussitzen und Nichtstun in Deutschland? Das wird allerdings zum Problem wenn uns bald der Rest der Welt überholt.

Genussläufer 19.08.2024 20:52

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1754728)
Meinst du das unilaterale Aussitzen und Nichtstun in Deutschland? Das wird allerdings zum Problem wenn uns bald der Rest der Welt überholt.

Der Rest der Welt sucht andere Lösungen. Die Amerikaner, Chinesen, Inder, etc. gehen andere Wege. Nur wir suchen unbedingt nach Wegen, die die mit die teuersten auf dem Planeten sind.

Nogi87 20.08.2024 07:50

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1754725)
https://www.spiegel.de/auto/dienstwa...1-a0b47028121e

Wir könnten ja was fuer das Klima tun in dem Subventionen abschaffen. Die Höhe hat mich dann aber doch überrascht, selbst wenn sie um Faktor 2 zu gross wäre, phew.

Die Pendlerpauschale als Subvention zu bezeichnen finde ich allerdings etwas fragwürdig.
Die Pendlerpauschale entschädigt mich dafür, dass ich einen Weg zur Arbeit auf mich nehme und somit die Wohnungsnot in den Städten nicht weiter verschärfe. Ich würde gerne nur 5 Minuten entfernt von meiner Arbeit wohnen, ist leider nur unbezahlbar.
Wir können sie gerne abschaffen und schauen was die Mietpreise in den Städten machen, wenn dann Millionen "Dorfbewohner" näher an Ihre Arbeitsstätte ziehen wollen.

TriVet 20.08.2024 07:55

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1754741)
Die Pendlerpauschale entschädigt mich dafür, dass ich einen Weg zur Arbeit auf mich nehme und somit die Wohnungsnot in den Städten nicht weiter verschärfe.

Wie ist das eigentlich mit dieser Pauschale und dem Homeoffice? Wer kontrolliert das, ob wirklich gependelt wird?
Und wieso soll das die Allgemeinheit, also der Steuerzahler bezahlen und nicht zB der Arbeitgeber?

TriVet 20.08.2024 07:56

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754730)
Der Rest der Welt sucht andere Lösungen. Die Amerikaner, Chinesen, Inder, etc. gehen andere Wege. Nur wir suchen unbedingt nach Wegen, die die mit die teuersten auf dem Planeten sind.

Welche anderen (besseren?) Wege gehen denn diese anderen?
Und warum sind die guenstiger oder gar billiger?

TriVet 20.08.2024 08:03

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754726)
Ja, es gibt Alternativen. Du kannst aber ganze Volkswirtschaften nicht per Schnips umstellen.

Wer schnippst denn? es ist doch eher das gegenteil, alles wird zerredet, wahlweise ist es zu teuer, zerstört arbeitsplätze, ist nicht technologieoffen, bla blupp weiter so.

Genussläufer 20.08.2024 09:23

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1754744)
Welche anderen (besseren?) Wege gehen denn diese anderen?
Und warum sind die guenstiger oder gar billiger?

Die stellen eben nicht mal auf die hasche husche um. Warum haben wir denn neben den Dänen die höchsten Energiekosten?

Genussläufer 20.08.2024 09:25

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1754746)
Wer schnippst denn? es ist doch eher das gegenteil, alles wird zerredet, wahlweise ist es zu teuer, zerstört arbeitsplätze, ist nicht technologieoffen, bla blupp weiter so.

Ich bin da sehr klar. Habeck geht da eine Wette ein und er hat keine Ahnung, was er da tut. Das sagt er sogar selbst: "Wir gehen jetzt all in. Und vielleicht klappt es ja."

Wenn ich gamblen will, gehe ich ins Kasino. Da brach ich den Robert nicht :Blumen:

Genussläufer 20.08.2024 09:27

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1754743)
Und wieso soll das die Allgemeinheit, also der Steuerzahler bezahlen und nicht zB der Arbeitgeber?

Du meinst also der Arbeitnehmer? Bei der Preisfindung (Vergütung) wird das doch mit einkalkuliert ;)

keko# 20.08.2024 09:31

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1754741)
Die Pendlerpauschale als Subvention zu bezeichnen finde ich allerdings etwas fragwürdig.
Die Pendlerpauschale entschädigt mich dafür, dass ich einen Weg zur Arbeit auf mich nehme und somit die Wohnungsnot in den Städten nicht weiter verschärfe. Ich würde gerne nur 5 Minuten entfernt von meiner Arbeit wohnen, ist leider nur unbezahlbar.
Wir können sie gerne abschaffen und schauen was die Mietpreise in den Städten machen, wenn dann Millionen "Dorfbewohner" näher an Ihre Arbeitsstätte ziehen wollen.

Ist das nicht überholt? Ich bin seit 4,5 Jahren im HomeOffice, habe Kollegen, die ich noch nie in echt gesehen haben. Einer meiner Chefs ist nach Spanien umgezogen und arbeitet von dort. Ich werde im Winterurlaub auch wieder von dort arbeiten.

Genussläufer 20.08.2024 09:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1754756)
Ist das nicht überholt? Ich bin seit 4,5 Jahren im HomeOffice, habe Kollegen, die ich noch nie in echt gesehen haben. Einer meiner Chefs ist nach Spanien umgezogen und arbeitet von dort. Ich werde im Winterurlaub auch wieder von dort arbeiten.

So ganz überholt ist das noch nicht. Homeoffice hat Vor- und Nachteile. Und teilweise überwiegt letzteres.

Unabhängig davon gibt es Jobs, da wird es schwierig mit dem Homeoffice. Produktion wird gerade politisch über den Energiepreis weggemanaged. Ok, das hat Robert dann gelöst.

Bei Handwerkern, in der medizinischen Versorgung, etc. stelle ich mir Homeoffice schwierig vor.

Klugschnacker 20.08.2024 09:56

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754754)
Ich bin da sehr klar. Habeck geht da eine Wette ein und er hat keine Ahnung, was er da tut. Das sagt er sogar selbst: "Wir gehen jetzt all in. Und vielleicht klappt es ja."

Wenn ich gamblen will, gehe ich ins Kasino. Da brach ich den Robert nicht :Blumen:

Robert Habeck stimmt sich umfangreich mit den deutschen Energieversorgern, den Stadtwerken und Fachverbänden ab. Deine Darstellung, ein einzelner Politiker würde mit der zukünftigen Energieversorgung zocken, entspricht nicht den Tatsachen.
Beispiel: Das Wirtschaftsministerium legt ein umfangreiches Diskussionspapier zur Wärmeplanung vor und bittet Länder, Kommunen und Verbände, es zu kommentieren und Kritik zu üben (PDF).

Eine konstruktive Stellungnahme des Deutschen Städte- und Gemeindebundes findest Du hier (PDF).

TriVet 20.08.2024 10:00

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754753)
Die stellen eben nicht mal auf die hasche husche um. Warum haben wir denn neben den Dänen die höchsten Energiekosten?

elegant ausgewichen, aber fragen nicht beantwortet...:Huhu:

Genussläufer 20.08.2024 10:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754761)
Robert Habeck stimmt sich umfangreich mit den deutschen Energieversorgern, den Stadtwerken und Fachverbänden ab. Deine Darstellung, ein einzelner Politiker würde mit der zukünftigen Energieversorgung zocken, entspricht nicht den Tatsachen.

Ich habe ihn zitiert :Blumen:


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