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Aber gut, du meinst dann hiermit : Zitat:
... einen erstmal nicht näher definierten "religiös Gläubigen". (Bzw. in deiner Vorstellung vielleicht noch eher "einen Irren" oder "geistig Verirrten" ... wenn ich das mal so leger unterstellen darf ... ;) ) |
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Mögen es die Metaphysiker dir nachsehen, daß du einen solchen in ihre Kreise einschmuggelst ... ;) |
Kurzer Einwurf: Schönen Feiertag aus allen :), verbunden mit einem jüdischen Witz und einem Zitat des Machtphilosophen.
Ein Rabbi und ein Priester gehen einen Boxkampf anschauen. Einer der beiden Boxer bekreuzigt sich vor dem Kampf. Fragt der Rabbi den Priester was das bringt. Sagt der Priester: "eigentlich nichts, wenn der Mann nicht boxen kann". "Gott ist Freund der starken Männer. Denn er zügelt die Schwächlinge durch die Starken." N. Machiavelli |
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Die "Diskussion über die Existenz Gottes" ist ja nun geradezu Metaphysik. Auch wenn manch einer sie für Physik hält, um dann nach endlosen Betrachtungen zu dem weisen Schluß zu kommen, daß sie im Prinzip (physikalisch) irrelevant ist. Durchaus interessant natürlich auch der Psychologe, der "die Frage" a priori quasi-physikalisch, mitunter stillschweigend, beantwortet, um die Diskussion im Anschluß von einem Meta-Standpunkt aus als psychologisches Phänomen zu betrachten. |
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Müsste man nicht die Frage über die Existenz Gottes getrennt betrachten von der Religiosität der Menschen? Ich sehe da keinen Zusammenhang.
Deswegen sehe ich auch keine Konkurrenz von Physik und Psychologie. Menschen können aus psychologischen Gründen ein bestimmtes Verhalten zeigen, ganz unabhängig davon, was die Physik über die Welt herausfindet. |
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Die Frage an sich ist eben eine metaphysische. Natürlich kann sich auch der Physiker und der Psychologe daran beteiligen. Sie müssen dazu nur ein wenig ihr Fachgebiet verlassen, oder zumindest über den Tellerrand linsen. Aus dem Elfenbein-Turm raus wird dit nüscht ... ;) Und selbstverständlich können sie auch aus ihren Fachdisziplinen Wertvolles und mitunter Essentielles beitragen ! Lediglich wenn der Physiker immer wieder "Gott" als physikalisches Objekt oder physikalische Wirkung bewiesen haben will, ist es eben absurd bis paradox. Würde der Beweis gelingen, handelte es sich wohl nicht (mehr) um "Gott", sondern eben um eine weitere physische Kraft/Wirkung/Zusammenhang oder was auch immer Physikalisches oder "naturwissenschaftlich Erklärbares". Womit "der Beweis" wieder hinfällig wäre. Natürlich ist das ein Holzweg. Er hat aber mit Metaphysik recht wenig zu tun, und taugt insofern auch nicht, selbige als Ganzes für "unsinnig" zu erklären. Lediglich für "innerhalb des Elfenbeinturmes nicht relevant", aber das ist sowieso Tautologie ... So, WK geht los ... bis spädda ... :Huhu: |
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Es fehlt aber nicht nur ein Beweis oder ein Indiz, sondern es fehlt bereits eine Hypothese, eine klare Definition. Was soll überhaupt bewiesen oder plausibel gemacht werden? Alles, was bislang auf den Tisch gelegt wurde, sind alte Mythen über Donnergötter, Himmelfahrten und Wunderheilungen. Zitat:
Nehmen wir an, Gott spräche direkt zu Dir. Du würdest Schallwellen hören, die Dein Ohr aufnimmt und Dein Hirn interpretiert. Auch hier könntest Du einwenden, dass die Klänge ja nicht selbst Gott wären, sondern eben nur physikalische Schallwellen und letztlich vom Gehirn erzeugte Eindrücke. Dasselbe würde gelten für das, was Du siehst, wenn Gott direkt vor Dir stünde. Du würdest nicht Gott sehen, sondern Photonen auf der Netzhaut, und diese werden vom Gehirn ausgewertet. Nun hat die Wissenschaft aber gelernt, damit umzugehen. Wir verlassen uns nicht auf einen einzigen Beweis (unser Gehör), sondern wir ergänzen und prüfen es durch andere Dinge, um herauszufinden, ob irgendwelche Widersprüche auftauchen. Das ist zwar nie 100% perfekt, aber doch um Welten besser als einfach zu sagen, es gäbe überhaupt keinen Beweis. Ein Beweis muss ja nicht hundertprozentig sein. Nach meiner Beobachtung ist es ein gängiges Verhalten von Gläubigen, jeden Beweis möglichst in der Schwebe zu halten. Denn solange kann man glauben. Es ist im Grunde ein Versteck. Das Ziel ist überhaupt nicht, von 0% Absicherung auf 50% Absicherung einer These zu gelangen, sondern möglichst bei 0% stehen zu bleiben. Am Ende kommt vorhersagbar das heraus, was immer herauskommt, egal wie komplex die Hinleitung gewesen sein mag: "Tja, man muss halt glauben". Jede religionsphilosophische Argumentation landet am Ende genau dort. Dass gerade die "religiöse Philosophie" auf dem "absoluten Beweis" besteht und sehr ausführlich über Spitzfindigkeiten streitet, obwohl es ja letztlich um brennende Dornbüsche geht, finde ich nicht hilfreich. Hilfreich fände ich, wenn eine Hypothese durch ein Argument plausibler würde, ohne dass das Argument schon nach kurzer Betrachtung zusammenfällt. Niemand verlangt einen hundertprozentigen Beweis. Aber Null Prozent ist ja auch etwas dünn, oder nicht? |
Dies :
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Soweit es um den anwesenden Physiker Klugschnacker und den Psychologen qbz geht, sehe ich den einen wie den anderen als überdurchschnittlich intelligenten wie gebildeten Menschen an, schätze den niveauvollen Gedankenaustausch, den ich prinzipiell für möglich halte, freue mich über potentiell bereichernde Einsichten aus den jeweiligen Fachdisziplinen, sowie ich ihren allgemeinen Konzeptionen der Welt mein Interesse entgegenbringe. |
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Absurd ist doch die Annahme des Gegenteils: Nämlich, er habe das Weltall erschaffen, mit 300 Milliarden Galaxien, in denen jede Sekunde eine Sonne explodiert, und dennoch versteckt er sich vor uns Menschen derart gut, dass wir ihn beim besten Willen physikalisch nicht finden können. Und dies, obwohl er sich uns offenbar zeigen will, wie in der Bibel nachzulesen ist. Das ist paradox. --- Wir müssen doch eine plausible Hypothese finden für den Umstand, dass die real vorhandene Welt überhaupt nicht zu den Eigenschaften passt, die wir dem christlichen Gottesbild zuschreiben (Güte, Allmacht). Warum verhält sich die Welt in allen Details exakt so, als gäbe es keinen Gott? Warum widersprechen sich die Gottesbilder aller Religionen? Warum enthält eine vorgeblich von Gott inspirierte Schrift keinerlei Wissen, welches das bescheidene Wissen der antiken Autoren übersteigt? Die plausibelste Hypothese für diesen Befund ist, dass es die Götter nach den aktuellen Vorstellungen der Religionen nicht gibt. :Blumen: |
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Du tauchst in spezielle Betrachtungen ein. Dazu ist es essentiell sich auf ein gemeinsames Verständnis der Begriffe zu einigen. Sprich, sich gemeinsam der Frage zu stellen "Was ist Gott ?" und zumindest sich zu einigen "Was wollen wir in unserem Diskurs unter Gott verstehen ?" ------ Zitat:
Die "Schöpfung" des Universums wäre damit ein nicht-physikalischer Akt, sämtliche Physik spielte sich nur "innerhalb" des Universums ab. Unter dieser Voraussetzung widerspreche ich deiner Folgerung. Obgleich verschiedene Möglichkeiten physikalischer Einwirkung denkbar wären, sind sie doch nicht zwingend. --- Zur Absurdität oder Paradoxität eines geforderten physikalischen Beweises habe ich mich oben, zumindest mit ein bißchen guten Willen, hoffentlich ausreichend verständlich geäußert. Wobei mir scheint, daß dabei auch der Beweis einer bestimmten Gottesvorstellung gefordert wird. "Beweise mir naturwissenschaftlich die Existenz Gottes !" Falls dieser Beweis gelingt -> "Das ist nicht Gott, das ist naturwissenschaftlich erklärbar, somit nichts 'Übernatürliches'" Erstmal Grüße ... :Huhu: |
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Diese Fragen sind eben per se Metaphysik. Jetzt ist die Frage, was du unter Welt- und Menschenbild verstehen willst. Ich spreche gerne von "Konzeption der Welt", meine damit so etwas wie "das Ganze", insbesondere inklusive der metaphysischen Fragen : Zitat:
Nun kann man diese "letzten Fragen" natürlich auch streichen, und das was übrig bleibt "Weltbild" bezeichnen, Wikipedia z.B. : Zitat:
Du fragst mich nach den Einflüssen auf die Welt- und Menschenbilder. Selbstverständlich prägen Erkenntnisse aus den von dir genannten Disziplinen und (für mich auch ganz besonders) Naturwissenschaften auch das metaphysische Weltbild ! Sowie Erkenntnisse z.B. der Biologie und Medizin auch psychologische Konzepte und Sichtweisen ändern (können). Die "metaphysischen Erkenntnisse", um den von dir verwendeten Begriff aufzunehmen, wären in diesem Sinne dann eher Ergebnis dieser anderen Erkenntnisse. Abschließend wiederhole ich mich : Wenn wir uns hier Fragen widmen nach der "Existenz Gottes", seinen vermeintlichen "Eigenschaften", dem "Ursprung des Universums", auch dem "Leib-Seele-Problem", dann betreiben wir ganz klar Metaphysik. |
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Die Definition von Begriffen ist ein guter Startpunkt für die Debatte. Also könnte man zuerst definieren, was man unter dem Begriff "Gott" versteht. Man kann aber Definitionen auch falsch angehen oder gar missbrauchen. Religiöse Debatten sind oft von Zirkelschlüssen geprägt. Darunter versteht man, dass man das gewünschte Ergebnis bereits in die Grundannahmen einbaut. Man definiert die Ausgangslage so, dass am Ende das gewünschte Ergebnis herauskommt. Dies wird gerne durch einen Haufen Latein verschleiert. Was könnte das gewünschte Ergebnis sein? Ich behaupte nicht, dass ich das Ergebnis bereits wüsste, schließlich warten wir noch gespannt auf die Definition und den weiteren Verlauf zwischen Flow und Arne. Aber ich würde doch anregen, darauf zu achten, ob am Ende eins dieser beiden Dinge herauskommt: - Alles bleibt nebulös und unerreichbar (Ziel: Immunisierung) - Die Wissenschaft oder jede andere Art der Prüfung wird von vornherein ausgeschlossen (Ziel: Luftschlösser bleiben intakt). Falls eins dieser beiden Ergebnisse herauskommt, rege ich an, zu prüfen, ob es bereits in der Definition steckte. Etwa, dass Gott "jenseits von allem" oder "übersinnlich" oder "übernatürlich" oder "nicht greifbar" oder "nicht physikalisch" oder "nicht materiell" definiert wurde. Dass die Definition vor allem eine strategische Funktion innerhalb der Debatte hat (und nicht etwa, etwas herauszufinden), kann ich gerne an einem Beispiel demonstrieren. Und zwar schlage ich vor, dass wir uns als Definition von "Gott" auf Poseidon einigen. Dieser Vorschlag wird vermutlich nicht weiter ein Betracht gezogen. Warum nicht? Poseidon ist so gut wie Jahwe, oder nicht? Aber es führt vermutlich nicht zum erwünschten Ergebnis. Und genau das ist mein Punkt. |
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Dass die Schöpfung sich "außerhalb des Universums" abgespielt hat, ist eine atemberaubende These. Dabei würde ich vermuten, dass Du exakt Null über die "Schöpfung außerhalb des Universums" weißt, oder irre ich mich? Könntest Du uns noch andere Erkenntnisse über die Schöpfung mitteilen? Ich brauche noch Material für meinen Nobelpreis. Du sagst, außerhalb des Universums würde keine Physik gelten (oder, um Dich nicht absichtlich misszuverstehen, zumindest nicht die uns bekannten Gesetze). Woher weißt Du, welche physikalischen Gesetze "außerhalb des Universums" gelten? Vielleicht sind es dieselben? Woher möchtest Du das wissen? Wenn Du meinst, dass sie sich unterscheiden: Könntest Du ein Beispiel für einen solchen Unterschied geben? Wo genau befindet sich dieses "außerhalb"? Es gibt eine Menge Leute, die das gerne wissen würden und schon ein paar hundert Milliarden Dollar an Forschungsgeldern verschleudert haben, um die Antwort zu finden. Diese Leute werden sicherlich erleichtert sein, wenn sie die Antwort in einem Forum lesen. Der einzige Zweck dieser Argumentation ist, jede wissenschaftlich-rationale Argumentation von vornherein auszuhebeln, bevor die Debatte überhaupt begann. Die Physik ist eben innerhalb, aber die Schöpfung ist außerhalb, ätsch! Du definierst einfach von vornherein, dass die Wissenschaft nichts beitragen kann. Gleichzeitig stecken in Deiner Definition eine Menge Deiner Thesen drin, für die Du keinen Beleg hast. Eben weil Du keinen Beleg hast, "nehmen wir das einfach mal an". Das, was Du als Ergebnis haben möchtest, packst Du einfach in Deine Voraussetzungen. |
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(Ubrigens: Das Buch der Unruhe, von Pessoa las ich gerne, Lissabon, Portugal, interessante Reflektionen. ) |
hi qbz,
mal unter Kollegen und Profis: selbstverständlich ist die atheistische Position zu tolerieren. Was ich als studierter Psychologe (Univ.) und daher Wissenschaftler ebenso nicht so sehr toleriere, ja geradezu anmaßend finde ist, wenn Spezialisten den Gegenstand einer Disziplin (Metaphsyik z.B.) zu dem Gegenstand einer anderen, ja ihrer eigenen Disziplin machen (z.B. Physik). Maßt sich ein Biologe z.B. an einen Physiker z.B. zu korrigieren? Ich denke nein. Das liegt in der Natur der Sache, der Wissenschaft selbst begründet, insofern, dass die Gegenstandsdefinitionen der jeweiligen Disziplinen gültig sind. Natürlich würde ich niemals jemanden die freie Meinungsäußerung oder religiöse Weltanschauung absprechen. Wir sind ja auch dahingehend ausgebildet worden. Aber darum geht es nicht. Daher möchte ich an dieser Stelle sehr gerne auf Folgendes hinweisen: den Gegenstand einer Disziplin zum Gegenstand einer anderen Disziplin zu erklären ist unprofessionell und unwissenschaftlich. Tut mir leid, so funktioniert Wissenschaft nun mal nicht. |
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Wir haben den 1. Mai und nicht den 1. April. |
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(Prost Stefan!) Zurück zum Thema. Ich war Assi an der TU Berlin, 89 - 94, da war interdisziplinäre Zusammenarbeit extrem hipp. Jeder der nicht total dem Zeitgeist verfallen und von mittelmäßiger Intelligenz war erkannte schnell, das die interdisziplinär forschenden zu 93 % von keinen der beiden oder noch mehr Disziplinen wirklich was verstanden. Leibniz war der letzte Große in dieser Hinsicht und erfand deswegen den Butterkeks! Dr. Schoppenhauer |
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Ja, war hipp. Und ist es heute noch. Das ändert jedoch nichts an den Definitionen der Gegenstände. Natürlich fließen Erkenntnisse aus vielen Disziplinen zusammen, Interdisziplinarität ist ein Modewort geworden, genauso wie Digitalisierung. Zum anderen hat die Psychologie die Erhöhung zum der Lebensqualität zum obersten Ziel. Wer anderen Leuten deren Glauben abspricht, der tut das nicht. Daher müssen alle Atheisten, die Psychologie studiert haben, die Religionen der Klienten tolerieren. Was der Psychologe selbst denkt ist seine Privatsache. Daran hatte ich auch nicht gerüttelt. Der Gegenstand der Psychologie ist das Erleben und Verhalten. Wenn Religion den Menschen gut tut, so kann ich nicht erkennen, warum man als Atheist und Psychologe diese Wohlbefinden zerstören will. Das ist höchst unprofessionell und die Ethikkommission ist ja auch noch da. Die unterbindet im Normalfall so eine Intoleranz wie hier im Forum, insofern, dass jemand nicht seinen Glauben leben darf. Wie hier gefordert wird. Kirche abschaffen usw. Das ist absolut inakzeptabel.. Nicht für mich, aber für die Ethikkommission. |
ach ich weiss nicht, ich würde schon gern in einer Welt leben,
in der Mediziner mit Soziologen und Psychologen sprechen, Mathematiker mit Physikern, Statistiker mit Ökonomen, Historiker mit Religionswissenschaftlern,Neurobiologen mit Psychologen und die Philosophen mit allen... (gender neutral, /innen bitte dazudenken) (komisch, eine Fakultät fiel mir nicht ein :)) m. |
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Der Chirurg arbeiten mit dem Körper des Patienten. Der Psychologe beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten des Patienten. Soviel, nochmalig, zur Bestimmung des Gegenstands einer Wissenschaft. Metaphysische Probleme, die bis dato nicht gelöst sind und von einem Vorredner aufgelistet wurden, können nicht durch die Physik gelöst werden. Das ist anmaßend. Weil sie außerhalb des Gegenstandbereichs der Physik liegen. Hinzukommt, dass die Interdisziplinarität der Wissenschaften zur Domäne einer einzigen Naturwissenschaft verklärt wird. Ich glaube, manche von uns hier haben zu viel Harry Lesch geguckt. :Blumen: |
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ich antwortete auf die Kritik von Flow an den Einzelwissenschaften, sie müssten ihren Elfenbeinturm verlassen, um über metaphysische Fragen zu reden, indem ich anführte, dass es gerade die Erkenntnisse aus den Einzelwissenschaften ( wie u.a. Biologie, Physik, Medizin, Anthropologie, Politökonomie) waren, welche die (religiösen) Weltbilder (wie Schöpfungsgeschichte, Geozentrismus) grundlegend veränderten und keine Erkenntnisse der Religionen oder der Metaphysik. Die Naturreisen und systematischen Beobachtungen brachten Darwin mehr Daten und Erkenntnis als die Reflektion der christlichen Schöpfungsgeschichte. Die früheren religiösen Anschauungen, mit ihren Versuchen, die Welt zu erklären, wurden / werden letztlich in allen Bereichen durch wissenschaftliche Erkenntnisse ersetzt. So betrachtete z.B. das Christentum im Mittelalter die Menstruation als Strafe Gottes für den Sündenfall Eva´s und die Frauen durften während der Menstruationszeit die Kirchen nicht besuchen. Kennst Du ein Beispiel, wo das Christentum sich wegen ihrer metaphysischen Vorannahmen als hilfreich für die Wissenschaften erwies? |
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Ist für den Klienten völlig irrelevant. Es geht mir darum, dass es den Menschen in ihrer Lebensqualität gut geht. Ob die dabei an das Spaghettimonster, den Papst oder die Wissenschaft glauben (Stichwort: Wissenschaftsgläubigkeit, ein wissenschaftlicher, erkenntnistheoretischer Terminus) ist nicht primär wichtig. Nimm' einen Christen sein christliches Weltbild wenn er zu Dir in die Therapie geht. Machst Du das? Bestimmt nicht. Weil es kontraindikativ wäre. Darauf wollte ich zumindest nochmalig hinweisen, damit dieser Aspekt, Religion kann Menschen gut tun, in der Diskussion von den Atheisten nicht vollkommen ignoriert wird. Und damit sind wir eigentlich schon wieder beim L-S-Problem angelangt, auf das die Wissenschaft keine Antwort kennt (auch Qualia - Problem innerhalb der Psychologie) und die Physik schon gleich dreimal bzw. die Rechtswissenschaft schon gleich neunmal nicht, weil der Gegenstand außerhalb des Gegenstandbereichs oder des Definitionsbereichs dieser letztgenannten Wissenschaften liegt. So kann die Physik per definitionem keine Antworten finden, und die Rechtswissenschaft erst Recht nicht, weil diese bereits a priori - in Fragen wie dem L-S-Problem z.B. - durch die Definition des Gegenstandsbereichs zum Scheitern verurteilt sind. |
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Gibt es eine Erkenntnis der Metaphysik, die 1. weitgehend unumstritten ist und 2. praktische Relevanz hat? Ich gestehe, bis vor Kurzem habe ich noch nie (bewusst) von Metaphysik gehört und bisher habe ich nicht den Eindruck, dass ich da was wesentliches verpasst habe. |
Ich würde nicht zu einem Psychologen gehen, der seine Aufgabe darin sieht, mir irgendwelche Märchen vorzugaukeln, damit ich mich besser fühle. Sondern der seine Aufgabe darin sieht, mir zu helfen, die Realität zu sehen und damit zurecht zu kommen.
Ansonsten könnten Psychologen einfach allen Klienten einreden, sie wären der Kaiser von China und ihre Ehefrau wäre Marilyn Monroe. |
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Du bist der Märchenerzähler. Warum? Indem Du mit Methode die Aussagen von anderen verdrehst. ;) Ich wünsche Dir einen schönen Tag. :Blumen: |
Klient: "Ich glaube, ich bin der Kaiser von China."
Psychologie: "Das ist prima. Bleiben sie einfach dabei. Das macht dann 140 Euro." Klient: "Und Sie glauben wohl, Sie wären ein Psychologe?" Psychologe: "Natürlich" Klient: "Bleiben Sie einfach dabei. Das macht dann 180 Euro." |
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Zu behaupten, jemand wolle einem Menschen seinen Glauben wegnehmen, ist ein Strohmann-Argument, welches Du beinahe täglich vorbringst. Niemand hat das je vorgeschlagen. Vorgeschlagen wurde lediglich, dass es die Gesellschaft nicht länger hinnehmen sollte, dass Religionen unwidersprochen irgendwelche Unwahrheiten und Täuschungen verbreiten. Stattdessen sollten die Leute objektive und prüfbare Informationen bekommen; danach soll jeder selbst entscheiden. Konkret: Wenn der Papst in den Nachrichten zitiert wird, dass irgendwelche Dämonen schuld wären an der "Ehe für alle", dann wird das kommentarlos gesendet. Bei jedem anderen Thema würde auch die Opposition zu Wort kommen, aber religiöser Wahn bleibt unwidersprochen. Das kann nicht richtig sein, und das sollte jetzt aufhören. |
Die Wissenschaften der unterschiedlichsten Disziplinen können doch zusammenarbeiten, sofern sie den gleichen Wahrheitsbegriff verwenden.
Beispielsweise den faktischen Wahrheitsbegriff: Wenn ein Historiker erwägt, ob die Sonne in der Antike einen Tag lang still am Himmel gestanden habe, dann kann selbstverständlich ein Astronom etwas dazu sagen. Hingegen wird ein Literaturwissenschaftler, der über den Charakter von Odysseus oder Winnetou nachdenkt, wohl kaum von einem Psychologen korrigiert werden. Denn Ersterer verwendet den literarischen Wahrheitsbegriff. Mir scheint, dass die Religionen überwiegend den faktischen Wahrheitsbegriff verwenden. Jesus sei tatsächlich von den Toten auferstanden, und ein Gott habe tatsächlich die Welt erschaffen und wird tatsächlich über das Verhalten der Menschen urteilen. Wie das Universum entstanden ist, ist eine rein naturwissenschaftliche Frage, ebenso wie die Frage nach der Entstehung der Alpen. Es ergeben sich dadurch zwangsläufig Konflikte zwischen den religiösen und naturwissenschaftlichen Tatsachenbehauptungen. :Blumen: |
Dazu passend:
Papst Franziskus: Den Teufel gibt es wirklich, und er will uns verführen Zitat aus dem Artikel: "Wer meint, der Teufel existiert nicht, der irrt: Das war die Botschaft von Papst Franziskus bei der heutigen Generalaudienz am 1. Mai. Der Pontifex erinnerte diejenigen, die der Ansicht sind, der Glaube an einen leibhaftigen Bösen sei veraltet oder "nicht mehr zeitgemäß" daran, dass es den Satan wirklich gibt - Jesus selbst begegnete ihm und überwand seine Versuchungen." |
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Die Auffassung der kath. Kirche zur Seele wurde unverrückbar als Wahrheit auf einem Konzil im 16. Jahrhundert beschlossen. Was eine Seele ist, wie sie in den Körper von Menschen gelangt und wann sie ihn wieder verlässt, hat sie kanonisch als Dogma fixiert: Gott schafft die unsterbliche Seele des einzelnen Menschen unmittelbar, sie kommt nicht von den Eltern und die Seele trennt sich nach dem Tod vom Leib. Differierende Lehren vertreten die Lutheraner, die Calvinisten, moderne evangelische Theologen usf. Betrachtet man alle menschlichen Kulturen, Ethnien der Geschichte, käme man sicher auf Tausende unterschiedlicher Seelenvorstellungen. Das zeigt doch IMHO, dass es sich beim Seelenbegriff ausschliesslich um eine kulturell bedingte Vorstellung über den Menschen handelt, die sich am besten aus der Tradition und der Kultur der jeweiligen Völker verstehen, erklären lässt. |
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Nehmen wir weiter an, auch die Physik, die Botanik, die Geologie, die Rechtswissenschaft, die Vogelkunde und die Malerei könnten keine Lösung finden. Was hilft Dir das, wenn es darum geht, ob die Theologie oder die "Metaphysik" es kann? Es ist erstaunlich, wie oft dieses Argument vorgetragen wird und wie effektiv es zu sein scheint. Die ganzen Ausführungen über die Beschränktheit anderer Disziplinen sind nutzlos, denn nützlich wären allein eigene, belastbare Erkenntnisse der Theologie. Aber auf die warten wir vergebens. Die Aufteilung der wissenschaftlichen Disziplinen ist in Zusammenhang mit der Theologie ein Akt des Größenwahns. Seit wann ist die Theologie eine wissenschaftliche Disziplin? Ebenso könnte ich behaupten, die Astrologie wäre eine wissenschaftliche Disziplin und müsse folglich bei der Erforschung des Urknalls berücksichtigt werden, und andere Disziplinen dürften sich nicht äußern. Ich finde es erstaunlich, wie von theologischer Seite nach 3.000 Jahren völliger Pleite dennoch Ratschläge an die Wissenschaft ausgeteilt werden, was diese dürfe, und was nicht. |
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