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Zitat von craven
(Beitrag 1721703)
Möchte denn noch jemand einen Rennbericht schreiben?:Blumen: Warte schon sehnsüchtig darauf :Huhu:
Persönlich finde ich die Landschaft superschön dort, könnte für mich aber nicht rechtfertigen, nur für das "WM" den doppelten Startpreis in Nizza zu bezahlen (gegenüber einem normalen Ironman). Aber ich war ja nicht dabei - wars denn anders als die üblichen Rennen??
Also hauts schon eure Berichte raus! :cool: Völlig egal in welcher Zeit ihr unterwegs gewesen seid.
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Mein Rennbericht "...Das Schicksal wollte mich bei diesem Wettkampf auf die Probe stellen und aus dem eh schon harten Tag einen der härtesten Tage machen. Beim Ironman Frankfurt kämpfte ich noch ausschließlich mit einer schmerzende Haglundferse. Dabei sollte es für den gestrigen Tag nicht bleiben. Am 12.8.2023 stürzte ich bei einem Radunfall und hatte schwere Prellungen an den Rippen, Schultern und dem Schulterblatt so das ich gut 2,5 Wochen meinen linken Arm gar nicht bewegen konnte. Und Schwimmen war, ohne Schmerzen bzw. mit wenig Schmerzen, eigentlich erst letzte Woche während des Aufenthalt in Nizza wieder möglich. Vor 1,5 Wochen gingen unter erheblichen Schmerzen gerade mal 500-1000m. Wie auch immer, ich war froh das wir nicht mit Neoprenanzug schwimmen mussten, denn enge Kleidung an- und ausziehen bereitet mir immer noch Probleme. Beim Wettkampf kam ich nach ca. 1:12h aus dem Wasser. Dann ging es auf das Rad. Vor 1,5 Wochen war an Radfahren noch nicht zu denken, geschweige denn den Lenker fest zu halten oder in die Aero Position zu gehen. Ich bemerkte am ersten Anstieg das die linke Bremsbacke permanent schliff und die Hinterradbremse locker war. Fuhr mit diesem Defekt und einem Reparaturversuch noch ca. 60 km bis ich mir an einer Bike Service Station helfen ließ. Der Mechaniker demontierte die komplette Bremse inkl. der Aufhängung. Zog die Schrauben der Befestigung/ Aufhängung wieder an und montierte die Bremse anschließend. Reparatur geglückt. Dauerte in Summe, mit meinem Reparaturversuch ca. 30 Minuten. Wie auch immer, ich konnte das Rennen fortsetzen. Insbesondere bei den bevorstehenden Abfahren ab km 120 wäre eine lockere nicht funktionsfähige Hinterradbremse das Aus gewesen. Beim Marathon hatte ich mir wie in Frankfurt, wegen der Haglundferse, das Ziel gesetzt, die Halbmarathondistanz laufend zu absolvieren und dann ab Runde 3 zu schauen inwiefern die Schmerzen noch erträglich sind. So kam es dann auch: Runde 1+2 laufend, Runde 3 mit Gehpausen, würde schätzen das ich 50% der Runde 3 gelaufen bin. Runde 4 bin ich dann im Grunde zu 90 % gegangen. Finish mit 16:15 Stunden. Unter den Bedingungen bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Ziel lautete Finishen. Von 2498 Teilnehmern kamen nur 1998 Teilnehmer im Ziel an. Zum Wettkampf selber: Schwimmstrecke sehr schön, Laufstrecke sehr sonnig. Die Radstrecke ist mit 2450 Höhenmeter und den Abfahrten m.E. wahnwitzig. Der komplette Ironman besteht eigentlich aus Berg hochfahren, die Geradeauspassagen beschränken sich auf wenige Kilometer. Die ewig langen Serpentinenabfahrten sind gefährlich. Kennt man die Strecke wie ich nicht muss man definitiv aufpassen. Die Straßen haben teilweise gefährlich Schlaglöcher. Vor Nizza auf den Abfahrten in den Vororten noch massig Bodenwellen. Insbesondere am Ende muss man sich sehr konzentrieren, die Bodenwellen unbeschadet zu überfahren ohne ins straucheln zu kommen..."
Und zur Frage: Ironman France (normal) vs. Ironman WM Nice. Für einen Hobbysportler, der nicht unter die besten 10% der Triathleten gehört, sich also nie für Hawaii qualifizieren wird, und der im gesunden Zustand wenn es gut läuft unter die ersten 25-29% der Athleten ins Ziel kommt, ist so eine einmalige außergewöhnliche Möglichkeit bei einer WM zu starten schon etwas Besonderes. Egal ob jetzt Nice oder Kailua-Kona. Allerdings finde ich die Radstrekce zu extrem. Auch vollkommen gesund und mit Training, konnte die letzten 4 Wochen nicht trainieren, sind mir persönlich die 2450 Höhenmeter zu viel. Ich werde mich mit 100%iger Sicherheit nie bei Ironman France anmelden.
Die Prellungen des Radunfsalls werden auskurieren, allerdings bekomme ich leider die Haglundferse nicht weg. Habe letztes Jahr bereits von Juli 2022-Februar 2023 pausiert und für Frankfurt nur 4 Monate also Feb 2023- Ende Juni 2023 trainiert. Leider hat das nicht ausgereicht um die Haglundferse zu kurrieren. Dementsprechend schlecht war natürlich Ironman Frankfurt. Die Annahme des Slots unter den Bedingungen natürlich eigentlich auch nicht vernünftig, aber egal. Habe es halt gemacht. Für mich zählte nur der Finish. Auch deswegen da ich vermute das ich ggf. mit dem Laufen aufhören muss. Sozusagen Triathlon- und Laufrente wegen Haglundferse. Und die WM sozusagen der krönende Abschluss.
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