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qbz 31.01.2025 13:34

Fakt ist: Deutschland hat eine wachsende Zahl von Arbeitslosen mit in 1.25 6,4 % und einen riesigen verfügbare Arbeitsmarkt an Arbeitskräften aus allen EU-Ländern, wovon die meisten eine viel höhere Arbeitslosigkeit haben wie DE. Der Arbeitsmarkt stellt IMHO kein sachlicher Grund dar, Asylbewerber aufzunehmen, ausser man will mit diesen einen hohen Lohndruck erzeugen. "Die Jugenderwerbslosenquote in der EU-27 betrug im November 2024 rund 15,3 % und war damit mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller Erwerbstätigen."

Adept 31.01.2025 13:35

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1771174)
Richtig, wir müssen endlich Verantwortung übernehmen für das was wir in der Welt anrichten.

Was genau richten wir in der Welt an? Das ist mir nicht ganz klar, wofür wir jetzt leiden müssen?

Siebenschwein 31.01.2025 13:55

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1771181)
Was genau richten wir in der Welt an? Das ist mir nicht ganz klar, wofür wir jetzt leiden müssen?

Mir ist nicht ganz klar, was Du gerade leiden musst.

Adept 31.01.2025 13:58

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1771184)
Mir ist nicht ganz klar, was Du gerade leiden musst.

Das hat doch dr_big geschrieben. Ich formuliere es um: Welche Verantwortung müssen wir übernehmen?

Adept 31.01.2025 14:07

Ich finde eher, wir sollten Verantwortung in der Form übernehmen, mehr Sicherheit im Land sicherzustellen. Sonst nimmt auch das kein gutes Ende.

Zum Glück ändert sich auch die Richtung in der Politik, sogar in allen Parteien. Hat halt lange gedauert und die Problem sind über die Zeit noch grösser geworden.

Meik 31.01.2025 14:13

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1771185)
Ich formuliere es um: Welche Verantwortung müssen wir übernehmen?

Grundgesetz? Menschenrechte? :confused:

Das ist immer ein "lustiges" Vermischen wie es einem gerade in den Kram passt. Asylrecht und Menschen vor Verfolgung und Krieg zu schützen ist ein verdammt hohes Gut das es zu schützen gilt.

Das heißt auf der anderen Seite aber nicht dass wir unkontrolliert jeden hier rein und rumlaufen lassen, uns nicht konsequent gegen Straftäter wehren oder auch den vor die Tür setzen der gar keine Aufenthaltsgenehmigung hat. Und vor die Tür setzen darf nicht dank überbordender Regeln in ein anderes EU-Land über das er eingereist ist sein sondern zurück ins Heimatland wenn er in der EU keinen Aufenthaltstitel hat. Das ist auch zum Schutz derer nötig die zu uns kommen und wirklich Schutz suchen.

Der Arbeitsmarkt ist ein ähnliches Thema. Arbeitslosigkeit auf der einen, unzählige offene Stellen woanders. Das ist auch ein Problem das es zu anzupacken gilt.

Und letztlich ist Bürokratieabbau etwas dringend Nötiges. Was da in den letzten 2-3 Jahren privat wie im Job dazu gekommen ist ... abartig. Aber dank Datenschutz und aberwitziger Bürokratie kommen wir bei Asylverfahren genausowenig vorwärts wie bei Baugenehmigungen oder anderen Bereichen.

Adept 31.01.2025 14:22

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1771188)
Grundgesetz? Menschenrechte? :confused:

Das ist immer ein "lustiges" Vermischen wie es einem gerade in den Kram passt. Asylrecht und Menschen vor Verfolgung und Krieg zu schützen ist ein verdammt hohes Gut das es zu schützen gilt.

...

Aber nicht, wenn die innere Sicherheit dadurch gefährdet wird.

Denn für mich ist es kein verpflichtendes Menschenrecht, wenn ich jemanden rette und ich dafür furchten muss, dass er mich danach ausraubt oder umbringt.

Müsste das Gesetz also nicht angepasst werden, als es so bedingungslos zu formulieren?

Klugschnacker 31.01.2025 14:38

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1771171)
Meine internationalen Freunde und Geschäftspartner schütteln nur noch den Kopf, wenn ich mit denen darüber rede, wie wir weiter uns Probleme ins Land holen und dort behalten.

Wir "holen" uns keine "Probleme" ins Land, sondern es kommen Menschen zu uns, von denen die meisten vor Kriegen flüchten.

Du oder Deine Geschäftspartner haben aber insoweit recht, als dass ein zahlenmäßiges Ungleichgewicht besteht. Deutschland und Östereich nehmen, bezogen auf die Einwohnerzahl, deutlich mehr Menschen auf als der EU-Durchschnitt. Viele Asylanträge gibt es außerdem in Frankreich, Spanien und Italien.

Im Durchschnitt aller EU-Länder entfallen 2.300 Asylanträge auf jeweils 1 Million Einwohner. Hier der Vergleich mit Ländern, die Du oben genannt hast. Ergänz habe ich Ungarn, da hier gelegentlich mit diesem Land argumentiert wird:
ASYLANTRÄGE JE 1 MILLION EINWOHNER
2.300 EU-Durchschnitt
3.900 Deutschland
6.100 Österreich
850 Schweden
518 Rumänien
210 Polen
3 Ungarn
Man erkennt ein deutliches Ungleichgewicht. Ob jedoch die unteren Vier auf dieser Liste den Kopf über uns schütteln sollten? Aus meiner Sicht sind sie eher ein Teil des Problems.

Schwarzfahrer 31.01.2025 15:01

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1771176)
Darum wäre ich auch froh. Wir könnten uns endlich mal ehrlich machen, und uns mal eingestehen, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und das wir Einwanderung brauchen, um weiter wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Das klappt nur wenn wir aussuchen, wer einwandert.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1771176)
Wenn aber weiter Mirgationspolitik von rechts-konservativer Seite nicht über simples "Ausländer-raus" hinausgeht, werden wir keine erfolgreiche Migrationspolitik haben.

Wenn von linker Seite jede Kontrolle der Zuwanderung oder Kritik an der Politik der letzten 10 Jahre als simples Ausländer-raus verstanden wird, werden wir keine erfolgreiche Migrationspolitik haben.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1771176)
Seit Jahrzehnten machen wir den Fehler, den Leute vorzugaukeln, dass sie hier nicht gewünscht sind und (irgendwann) wieder gehen müssen (Stichwort "Gastarbeiter"). Wen soll es in einer solchen Atmosphäre wundern, dass sich die Leute nicht integrieren, wie das ja immer und immer wieder gefordert wird.

Warum integrieren sich bei dieser schlimmen Atmosphäre Menschen aus den meisten Ländern und Kulturen dieser Welt trotzdem unauffällig, außer Menschen aus wenigen Stammeskulturen und islamischen Kulturen? Liegt es nicht vielleicht zu einem wesentlichen Anteil auch auf dem Integrationswillen der Hinzugekommenen?
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1771176)
Wir brauchen händeringend Arbeitskräfte für alle möglichen Tätigkeiten, aber junge gesunde Männer stecken wir lieben in irgendwelche Notunterkünfte ohne was zu tun zu haben und wundern uns dann, dass die Blödsinn machen (und damit meine ich nicht schwere Straftaten wie die viel zitierten Messerattentate).

Das ist sicher ein Problem, aber da ein Großteil dieser jungen Männer kaum Ausbildung hat (sogar viele Analphabeten dabei), sind die meisten auch nicht die dringend benötigten Arbeitskräfte. qbzs Einwand, daß viel qualifizeirtere Arbeitskräfte aus der EU bereit stehen für solche Jobs, ist nicht ganz unberechtigt.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1771176)
Mit einer ... Merz-CDU habe ich da aber wenig Hoffnung, dass sich was tut.

Ich auch, aber wenig Hoffnung ist besser, als gar keine - wenn nämlich weiter SPD und Grüne die Migrationspolitik bestimmen.

Schwarzfahrer 31.01.2025 15:11

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1771171)
Deutschland sollte sich nicht als was besseres fühlen als alle anderen Länder. Das ging schon einmal nicht gut...

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1771179)
Deutschland hat ...auch noch eine historische Verantwortung.

Nein, hat sie m.M.n. nicht. Die Gräueltaten der damaligen Zeit sollten hier natürlich besonders bekannt und bewußt sein, weil es die eigene Geschichte ist; man sollte sich aber auch bewußt sein, daß das Potential dafür kein deutsches Alleinstellungsmerkmal ist, sondern tief im Menschlichen allgemein sitzt (wie man es auch daran sieht, in wie vielen besetzten Ländern viele Kollaborateure mitgemacht haben, wie auch daran, wie ähnliche Unmenschlichkeiten in unterschiedlichsten Ländern der Welt entstehen konnten). Das Bewußstsein sollte sich also allgemein auf die Vermeidung von totalitären Entwicklungen richten, auf mehr Menschlichkeit und Offenheit, ohne die Deutschen dabei zu einer besonderen moralischen Instanz zu machen, sonst wird es einfach eine neue, fehlgeleitete Hybris die mit ständigem Blick zurück versucht, vorwärts zu kommen, und dabei stolpert.
Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1771171)
Ich bin aber froh, dass es immer mehr Menschen gibt, die das erkennen und sich die Politik Schritt-für-schritt ändert.

Darüber scheint sich eine starke Meinungsführerschaft in diesem Forum offenbar nicht zu freuen.
Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1771174)
Richtig, wir müssen endlich Verantwortung übernehmen für das was wir in der Welt anrichten.

Unsere Regierung muß zuallererst Verantwortung übernehmen für das, was sie in diesem Land anrichtet.

keko# 31.01.2025 15:18

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771195)
Nein, hat sie m.M.n. nicht. Die Gräueltaten der damaligen Zeit sollten hier natürlich besonders bekannt und bewußt sein, weil es die eigene Geschichte ist; man sollte sich aber auch bewußt sein, daß das Potential dafür kein deutsches Alleinstellungsmerkmal ist, sondern tief im Menschlichen allgemein sitzt (wie man es auch daran sieht, in wie vielen besetzten Ländern viele Kollaborateure mitgemacht haben, wie auch daran, wie ähnliche Unmenschlichkeiten in unterschiedlichsten Ländern der Welt entstehen konnten). ....

Das sehe ich nicht so. In DE ist eine gewisse Obrigkeitsgläubigkeit und Regelkonformität ausgeprägt. Das war z.B. während Corona zu sehen, wo mir mehrmals gesagt wurde "So sind halt die Regeln" oder "Wenn es halt sein muss".

Dies kann oft von Vorteil sein, aber auch ein Nachteil. In den USA z.b. ist eine gewisse Wurstigkeit, was in Washington passiert, sehr weit verbreitet.

keko# 31.01.2025 15:24

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1771175)
Schweden, Polen, Schweiz, Rumänien fallen mir jetzt ad-hoc ein.

Nun, eine Statistik zu den Ländern gibt es ja mittlerweile schon.

Scheinbar glauben mittlerweile viele Mitmenschen, dass die AfD die Probleme besser lösen wird. Ich halte das für einen Irrglauben. Letztendlich wird sie auch dir ganz persönlich schaden, weil du eben Teil dieser Gesellschaft bist. Oder glaubst du, es wird nur um gewalttätige Ausreisepflichtige gehen? Bereits höre ich bspw., dass man wieder Mann+Frau als Ehe in den Mittelpunkt stellen will.
Muss ich dir übersetzen, was das heißt?

qbz 31.01.2025 15:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771195)
Nein, hat sie m.M.n. nicht. Die Gräueltaten der damaligen Zeit sollten hier natürlich besonders bekannt und bewußt sein, weil es die eigene Geschichte ist; man sollte sich aber auch bewußt sein, daß das Potential dafür kein deutsches Alleinstellungsmerkmal ist, sondern tief im Menschlichen allgemein sitzt (wie man es auch daran sieht, in wie vielen besetzten Ländern viele Kollaborateure mitgemacht haben, wie auch daran, wie ähnliche Unmenschlichkeiten in unterschiedlichsten Ländern der Welt entstehen konnten).....

Das ist IMHO eine klare Relativierung des Holocaust. Als 15 hochrangige Vertreter des NS-Regimes unter dem Vorsitz von Reinhard Heydrich in Berlin am Großen Wannsee zusammenkamen, ermordeten die SS-Einsatzgruppen bereits seit einem halben Jahr systematisch Juden in der besetzten Sowjetunion. Auch im annektierten Gebiet um Posen lief seit Dezember 1941 der Massenmord an den dort lebenden Juden.
Dennoch gilt die Wannseekonferenz als Einschnitt: denn hier wurde offiziell festgehalten, dass buchstäblich alle Juden und Jüdinnen Europas nach und nach ermordet werden sollten. Und mehr als das: Heydrich und seine „Kollegen“ bezogen in ihre Planungen auch Juden aus Ländern mit ein, die noch gar nicht im deutschen Machtbereich lagen. Das Mordprogramm gegen die Juden war ein globales und umfassendes.
Weltweite Ausrottung.
Hier liegt der Grund für die historische Einzigartigkeit der Shoah. Nicht allein die Juden eines bestimmten Gebiets oder mit bestimmten individuellen Merkmalen sollten getötet werden; sondern früher oder später jeder und jede von ihnen, auf dem ganzen Planeten.

Schwarzfahrer 31.01.2025 15:34

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1771188)
Und letztlich ist Bürokratieabbau etwas dringend Nötiges. Was da in den letzten 2-3 Jahren privat wie im Job dazu gekommen ist ... abartig.

Wobei das ein Thema ist, das weit über die Migration und über deutsche Politik hinausgeht. Sehr vieles ist auf dem Mist einer (m.M.n. nicht mal demokratisch legitimierten) EU-Kommission gewachsen, und wird von deutschen Behörden gerne übertrieben treu umgesetzt. Ohne eine große Reform der EU oder einer deutlichen Emanzipation der Einzelstaaten von der EU-Kommission sehe ich auf diesem Gebiet keine Chance für Besserung.

Schwarzfahrer 31.01.2025 15:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1771192)
ASYLANTRÄGE JE 1 MILLION EINWOHNER
2.300 EU-Durchschnitt
3.900 Deutschland
6.100 Österreich
850 Schweden
518 Rumänien
210 Polen
3 Ungarn
Man erkennt ein deutliches Ungleichgewicht. Ob jedoch die unteren Vier auf dieser Liste den Kopf über uns schütteln sollten? Aus meiner Sicht sind sie eher ein Teil des Problems.

Ob sie es sollten, mag Ansichtssache sein. Sie dürfen es aber, da sie aus ihrer Perspektive richtig handeln: die Aufnahme von Hilfsbedürftigen wird an die wirtschaftliche und gesellschaftliche Aufnahmekapazität des Landes angepasst, und die Auswahl derer, die aufgenommen werden, nach Kriterien gerichtet, die für das jeweilige Land wichtig ist. Wer so handelt, wird über die Art, wie es Deutschland handhabt, immer den Kopf schütteln.

Schwarzfahrer 31.01.2025 15:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1771198)
Das ist IMHO eine klare Relativierung des Holocaust.

Nein, dieser Satz ist inzwischen m.M.n. eine ziemlich abgenutzte Universal-Keule. Menschliche Abgründe definieren sich nicht über Zahlen oder Effizienz der Vernichtung - die sind oft Zufallsergebnisse aus geschichtlichen Umständen, wie weit sie jeweils kommen, bevor sie gestoppt werden. Sie definieren sich m.M.n. primär über die Ziele und die gewählten bzw. angewendeten Mittel. Welchen "Erfolg" sie in Zahlen erzielen, mag statistisch eine Rolle spielen. Bezüglich warnender Zeichen, wovor man sich hüten muß, welchen Entwicklungen man vorbeugen muß, ist da kein "Ranking" sinnvoll, finde ich. Unter diesem Aspekt ist der Holocaust eines unter vielen Manifestation der Bereitschaft von Menschen, anderen unendlich Böses anzutun, wie es in der Geschichte leider wiederholt vorkommt und auch wohl vorkommen wird. Es ist uns nur zeitlich und bzgl. des Landes uns näher als andere Gräuel, und vielleicht das am gründlichsten dokumentiere Gräuel der Geschichte.

qbz 31.01.2025 15:51

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771201)
Nein, ......

Damit, mit der Leugnung der Einmaligkeit des Holocaust, stellst Du Dich gegen den Konsens der Historiker, Genozidforscher und Holocaustforscher.

Gerrit Deutschländer. Die Einmaligkeit des Holocaust und die Vergleichbarkeit mit anderen Völkermorden. S. 81 ff .

Die Mehrheit der Historiker nennt Faktoren, die für den Holocaust durchaus einmalig sind, wenngleich natürlich auch Parellelen zu anderen Völkermorden / Genoziden und deren Bedingungen bestehen. Wer jetzt das erste bestreitet und allein die Parallelen, die vergleichbaren Merkmale anführt, relativiert damit eben die Einmaligkeit bestimmter Faktoren des Holocaust, wie die industriellen Perfektion, der totale Vernichtungswille, die staatliche Organisation und totalitäre Ideologie u.a.

Klugschnacker 31.01.2025 16:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771200)
Ob sie es sollten, mag Ansichtssache sein. Sie dürfen es aber, da sie aus ihrer Perspektive richtig handeln: die Aufnahme von Hilfsbedürftigen wird an die wirtschaftliche und gesellschaftliche Aufnahmekapazität des Landes angepasst, und die Auswahl derer, die aufgenommen werden, nach Kriterien gerichtet, die für das jeweilige Land wichtig ist. Wer so handelt, wird über die Art, wie es Deutschland handhabt, immer den Kopf schütteln.

In der Europäischen Union haben alle Mitgliedstaaten die Verpflichtung, schutzbedürftigen Personen Asyl zu gewähren.

Nepumuk 31.01.2025 16:24

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1771190)
Aber nicht, wenn die innere Sicherheit dadurch gefährdet wird.

Die innere Sicherheit ist nicht gefährdet, egal wie oft das behauptet wird.

Schwarzfahrer 31.01.2025 16:29

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1771202)
Damit, mit der Leugnung der Einmaligkeit des Holocaust, stellst Du Dich gegen den Konsens der Historiker, Genozidforscher und Holocaustforscher.

Dann tue ich das, ich kann damit leben. Meine Sicht auf die Geschichte zeigt, daß die Menscheit zu jeder Zeit und in jedem Land zu bodenlosen Gräueltaten fähig war und ist, wenn dafür "günstige" Faktoren zusammenkommen, meist stark etrieen durch den Glauben daran, etwas "Gutes" für die Menschheit oder das eigene Volk zu erreichen. Jede dieser Gräuel war einmalig in ihrer Art. Für mich verwischt ein "Ranking" dieser Gräuel den wichtigen Faktor, daß die Bereitschaft dafür im Menschen selbst liegt, unabhängig von Kultur, Land, Zeit, und suggeriert, daß bestimmte Völker, Kulturen, Bedingungen anfälliger sind, als andere - das fördert die Gefahr, das Aufkommen solcher Entwicklungen zu übersehen, wenn sie mal anders verlaufen, als es beim "Übelsten aller Übel" war.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1771202)
Die Mehrheit der Historiker nennt Faktoren, die für den Holocaust durchaus einmalig sind, wenngleich natürlich auch Parellelen zu anderen Völkermorden / Genoziden und deren Bedingungen bestehen. Wer jetzt das erste bestreitet und allein die Parallelen, die vergleichbaren Merkmale anführt, relativiert damit eben die Einmaligkeit bestimmter Faktoren des Holocaust, wie die industriellen Perfektion, der totale Vernichtungswille, die staatliche Organisation und totalitäre Ideologie u.a.

Man kann solche Kategorien natürlich generieren. Sie ändern nichts daran, daß sie ohne die ubiquitäre menschliche Bereitschaft zum abgrundtief Bösen diese wenig bewirken. Von der zuletzt aufgeführten Liste findet man den totalen Vernichtungswillen und totalitäre Ideologie auch bei den Islamisten der IS und Hamas, die staatlichte Organisation bei Stalin oder PolPot; vielleicht bleibt die industrielle Perfektion für die Deutschen als Alleinstellungsmerkmal - und angesichts des aktuellen Zustandes der deutschen Wirtschaft (Beispiel BER u.ä.) ist eine Wiederholung davon kaum zu befürchten...

Nepumuk 31.01.2025 16:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771194)
Das klappt nur wenn wir aussuchen, wer einwandert.
Wenn von linker Seite jede Kontrolle der Zuwanderung oder Kritik an der Politik der letzten 10 Jahre als simples Ausländer-raus verstanden wird, werden wir keine erfolgreiche Migrationspolitik haben.

Die Zuwanderung ist nicht unkontrolliert, das ist schlicht und einfach ein Falschbehauptung. Es gibt jede Menge Regeln, die Migration erschweren. Und zwar so sehr, das normale Arbeitsmigration extrem erschwert wird und die Menschen ins Asylverfahren treiben. Asyl ist aber die ungünstigste Migrationsform, weil sehr langwierig und mit geringer Erfolgswahrscheinlichkeit. Trotzdem bleiben diese Menschen in großer Zahl mit entsprechenden Folgen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771194)
Ich auch, aber wenig Hoffnung ist besser, als gar keine - wenn nämlich weiter SPD und Grüne die Migrationspolitik bestimmen.

Gerade die Grünen werben seit vielen Jahren für ein modernes Migrationsrecht. Das wird nur von rechts-konservativer Seite blockiert, weil dort das einzige Ziel die Begrenzung und Abschiebung ist. Die CDU war doch 30 Jahre an der Regierung und hat das nicht geschafft. Ich würde sogar sagen, dass es aufgrund der geografischen Lage Deutschlands unmöglich ist, die Grenzen so abzuschoten, das keine mehr rein kommt. Das ist einfach Unsinn.

Schwarzfahrer 31.01.2025 16:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1771203)
In der Europäischen Union haben alle Mitgliedstaaten die Verpflichtung, schutzbedürftigen Personen Asyl zu gewähren.

Aber keiner hat die Verpflichtung, abgelehnte Asylbewerber unbegrenzt Duldungsstatus und Sozialleistungen zu gewähren, und schon gar keine, Straftäter zu beherbergen. Zweitens, in Ländern wie Ungarn und Rumänien wollen doch die wenigsten Asylbewerber bleiben, da es dort eben nicht die Versorgung und die Chancen gibt, wie z.B. in Deutschland. Insofern werden sich die Zahlen nicht angleichen, solange die Bedingungen für die Asylbewerber zwischen den Ländern sich so stark unterscheiden.

Ungarn hat übrigens 2015 eine relevante Anzahl von Fachkräften (Ärzte, Ingenieure) aus den Migrantenströmen angeworben und im Land behalten; jetzt ist ihr Bedarf an Arbeitskräften geringer, also bleiben auch weniger, weil es weniger Angebote für Arbeit gibt, das Land auch viel weniger Mittel für Sozialhilfe hat, als Deutschland, und diese Mittel bevorzugt für die ungarischstämmigen Ukraine-Flüchtlinge ausgegeben werden - das halte ich für pragmatische Asylpolitik.

deralexxx 31.01.2025 16:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771194)
Ich auch, aber wenig Hoffnung ist besser, als gar keine - wenn nämlich weiter SPD und Grüne die Migrationspolitik bestimmen.


https://www.spiegel.de/politik/deuts...6-c7060c2dc38a

O.Scholz:
Zitat:

"Wir müssen endlich im großen Stil abschieben"
https://www.mdr.de/nachrichten/deuts...eform-100.html

Zitat:

Bundesregierung treibt EU-Asylreform voran.
Schnellere Ausweisung bei Gefahren für Sicherheit und Ordnung.
Feaser will Signal an Europa senden und EU-Außengrenzen schützen.
https://www.mdr.de/nachrichten/deuts...4.html#sprung5

Zitat:

Innenpolitisch setzte die Regierung ebenfalls mehrere Verschärfungen um. So weitete die Ampel den Ausreisegewahrsam von zehn auf 28 Tage aus, führte an den Binnengrenzen stationäre Kontrollen ein, beschloss eine Bezahlkarte für Asylbewerber und schob Menschen in das von den islamistischen Taliban regierte Afghanistan ab.
Wenn man dich so liest, könnte man meinen, die Ampel hat garnichts gemacht. Aber die in Teilen rechtsextreme AFD hat da halt Erfolg, die rücken ihr Kernthema, das Feindbild Ausländer in den Mittelpunkt.

deralexxx 31.01.2025 16:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771207)
Aber keiner hat die Verpflichtung, abgelehnte Asylbewerber unbegrenzt Duldungsstatus und Sozialleistungen zu gewähren, und schon gar keine, Straftäter zu beherbergen. Zweitens, in Ländern wie Ungarn und Rumänien wollen doch die wenigsten Asylbewerber bleiben, da es dort eben nicht die Versorgung und die Chancen gibt, wie z.B. in Deutschland. Insofern werden sich die Zahlen nicht angleichen, solange die Bedingungen für die Asylbewerber zwischen den Ländern sich so stark unterscheiden.

Du framest es halt mal wieder so als ob abgelehnte Asylbewerber unbegrenzt bei uns bleiben dürfen. Dürfen sie aber nicht, die Gesetze sind da. Aber klar, lassen wir einfach die AFD an die Macht, dann sind wir in ein paar Jahren auch kein lebenswertes Land mehr, dann brauchen wir auch keine Hilfesuchenden mehr aufnehmen, dann verlassen eher die Ingenieure etc Deutschland.

:Maso:

Schwarzfahrer 31.01.2025 16:44

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1771206)
Es gibt jede Menge Regeln, die Migration erschweren. Und zwar so sehr, das normale Arbeitsmigration extrem erschwert wird und die Menschen ins Asylverfahren treiben. Asyl ist aber die ungünstigste Migrationsform, weil sehr langwierig und mit geringer Erfolgswahrscheinlichkeit. Trotzdem bleiben diese Menschen in großer Zahl mit entsprechenden Folgen.

Das stimmt und muß korrigiert werden, und zwar indem die Asyl-Zuwanderung zugunsten von kontrollierter Arbeitszuwanderung eingeschränkt wird. Ich weiß, daß viele Arbeitsmigranten aus Südamerika mit guter Qualifikation und Jobaussichten gedrängt werden, über Asyl nach Deutschland zu kommen, statt regulär, weil es schneller geht - dem muß ein Ende gesetzt werden
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1771206)
Gerade die Grünen werben seit vielen Jahren für ein modernes Migrationsrecht. Das wird nur von rechts-konservativer Seite blockiert, weil dort das einzige Ziel die Begrenzung und Abschiebung ist. Die CDU war doch 30 Jahre an der Regierung und hat das nicht geschafft.

Die Ampel hat es in den drei Jahren nicht mal probiert- und das nicht wegen der CDU (die seit 2011 unter Merkel eh mehr grüne als konservative Politik gemacht hat). Und ja, bevor mehr Arbeitsmigration ins Land kommt, muß man die überbordende Zahl von Menschen, die kaum Aussicht auf Arbeit haben, reduzieren, also muß die Begrenzung der erste Schritt sein.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1771206)
Ich würde sogar sagen, dass es aufgrund der geografischen Lage Deutschlands unmöglich ist, die Grenzen so abzuschotten, das keine mehr rein kommt. Das ist einfach Unsinn.

Nein, ist es nicht. "Keiner" ist natürlich quatsch, aber schon die bisherigen Grenzkontrollen zeigen im Vergleich zu vorher, daß es wesentliche lenkende Effekte geben kann. Und natürlich sind Grenzkontrollen nur ein Baustein. Wer illegal trotzdem reinkommt, muß ja noch lange keine Sozialhilfe und Duldung bekommen, es gibt noch viele Hebel, um die Bereitschaft, gerade hierher zu kommen, zu senken. Wer wirklich aus Lebensgefahr flüchtet, dem sollte es egal sein, in welchem europäischen Land er unterkommt; real wollen aber merkwürdigerweise die meisten in nur wenige Länder, und zufällig in die mit den besten Sozialhilfen.

Klugschnacker 31.01.2025 16:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771207)
Ungarn hat übrigens 2015 eine relevante Anzahl von Fachkräften (Ärzte, Ingenieure) aus den Migrantenströmen angeworben und im Land behalten; jetzt ist ihr Bedarf an Arbeitskräften geringer, also bleiben auch weniger, weil es weniger Angebote für Arbeit gibt, das Land auch viel weniger Mittel für Sozialhilfe hat, als Deutschland, und diese Mittel bevorzugt für die ungarischstämmigen Ukraine-Flüchtlinge ausgegeben werden - das halte ich für pragmatische Asylpolitik.

Ich tue mich schwer, das von Egoismus zu unterscheiden. "Hallo Kriegsflüchtlinge, wir helfen Euch, aber nur den Ärzten und Ingenieuren!".

Was für eine menschenverachtende Regierung! Ich kann von den ungarischen Bürgerinnen und Bürgern nicht so gering denken. Ich bin sicher, dass sie zu mehr Hilfe bereit wären.

Schwarzfahrer 31.01.2025 16:47

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1771208)
Wenn man dich so liest, könnte man meinen, die Ampel hat garnichts gemacht. Aber die in Teilen rechtsextreme AFD hat da halt Erfolg, die rücken ihr Kernthema, das Feindbild Ausländer in den Mittelpunkt.

Wenn man sich so umschaut, könnte man meinen, die Ampel hat nicht mal die Heißluft-Sprechblasen losgelassen - von einer Umsetzung all der zitierten hehren Worte ist kaum was zu erkennen. Das stärkt die AfD.
Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1771209)
Du framest es halt mal wieder so als ob abgelehnte Asylbewerber unbegrenzt bei uns bleiben dürfen. Dürfen sie aber nicht, die Gesetze sind da.

Dürfen sie nicht, tun sie aber in ganz vielen Fällen. Gesetze ernsthaft anwenden wäre da sicher der erste Schritt.

Schwarzfahrer 31.01.2025 16:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1771213)
Ich tue mich schwer, das von Egoismus zu unterscheiden. "Hallo Kriegsflüchtlinge, wir helfen Euch, aber nur den Ärzten und Ingenieuren!".

Was für eine menschenverachtende Regierung! Ich kann von den ungarischen Bürgerinnen und Bürgern nicht so gering denken. Ich bin sicher, dass sie zu mehr Hilfe bereit wären.

Positiv formuliert geht es auch: hallo Kriegsflüchtlinge, unser Land ist nicht reich, wir können wenige versorgen, aber wer qualifiziert ist und arbeiten will, dem bieten wir gerne eine Chance.

Ja, eine Regierung muß in Bezug auf das eigene Volk egoistisch sein, und die Hilfeleistung an das Leistbare anpassen: man kann nur soweit helfen, wie finanziell und gesellschaftlich tragbar ist.

Die ungarischen Bürger haben auch viel geholfen, als die Menschen aus der Ukraine kamen; da ist nun mal gesellschaftlich eine viel einfachere Akzeptanz, als gegenüber islamischen Kulturen, deren negative Blüten aus Frankreich und England auch in Ungarn bekannt und nicht erwünscht sind - was die Begrenzung aus diesen Kulturkreisen erklärt.

Aber da prallen meine Neigung zu mehr Verantwortungsethik und die zeitgeistliche Gesinnungsethik aufeinander.

tandem65 31.01.2025 17:22

Mit 338 zu 350 Stimmen abgelehnt.
Merz ist Geschichte!

Meik 31.01.2025 17:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771216)
Ja, eine Regierung muß in Bezug auf das eigene Volk egoistisch sein, und die Hilfeleistung an das Leistbare anpassen:

Menschenrechte kennen kein Volk. Und wir reden in weiten Teilen nicht von "nicht leistbar" sondern maximal von geringfüfig unbequem. Da gibt es reichlich Länder mit weit weniger Geld die pro Einwohner weit mehr Flüchtlinge beherbergen als irgendein Land in Europa.

Und am Ende muss man auch unterscheiden ob wir von Kriegsflüchtlingen reden oder von gewünschter länderunabhängiger Zuwanderung von benötigten Fachkräften. Fachkräfte kann ich mir aussuchen, aber bei Kriegsflüchtlingen unterscheiden die Schutz suchen? :Nee:

svenio 31.01.2025 17:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1771205)
Man kann solche Kategorien natürlich generieren. Sie ändern nichts daran, daß sie ohne die ubiquitäre menschliche Bereitschaft zum abgrundtief Bösen diese wenig bewirken. Von der zuletzt aufgeführten Liste findet man den totalen Vernichtungswillen und totalitäre Ideologie auch bei den Islamisten der IS und Hamas, die staatlichte Organisation bei Stalin oder PolPot; vielleicht bleibt die industrielle Perfektion für die Deutschen als Alleinstellungsmerkmal - und angesichts des aktuellen Zustandes der deutschen Wirtschaft (Beispiel BER u.ä.) ist eine Wiederholung davon kaum zu befürchten...

Du hast schon viel Dünnpfiff geschrieben aber diese Bemerkung ist an Dummheit nicht zu übertreffen.

Helios 31.01.2025 17:35

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1771217)
Mit 338 zu 350 Stimmen abgelehnt.
Merz ist Geschichte!

im Bundestag gibt es keine Mehrheit die Migrationsverfahren zu ändern, vermutlich wird es zu keiner Koalition von CDU/CSU mit der SPD kommen und vermutlich werden alle gerupft, außer denen die klar eine Veränderung versprochen haben - und wieder ein Dilemma.

edit: 12 Stimmen aus den Reihen der CDU/CSU haben gegen die Veränderung gestimmt - Bravo, habt Ihr gut hinbekommen.

Helios 31.01.2025 17:36

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1771219)
Du hast schon viel Dünnpfiff geschrieben aber diese Bemerkung ist an Dummheit nicht zu übertreffen.

warum ? - ich finde nichts Anstößiges daran.

Adept 31.01.2025 17:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1771192)
Wir "holen" uns keine "Probleme" ins Land, sondern es kommen Menschen zu uns, von denen die meisten vor Kriegen flüchten.

Du oder Deine Geschäftspartner haben aber insoweit recht, als dass ein zahlenmäßiges Ungleichgewicht besteht. Deutschland und Östereich nehmen, bezogen auf die Einwohnerzahl, deutlich mehr Menschen auf als der EU-Durchschnitt. Viele Asylanträge gibt es außerdem in Frankreich, Spanien und Italien.

Im Durchschnitt aller EU-Länder entfallen 2.300 Asylanträge auf jeweils 1 Million Einwohner. Hier der Vergleich mit Ländern, die Du oben genannt hast. Ergänz habe ich Ungarn, da hier gelegentlich mit diesem Land argumentiert wird:
ASYLANTRÄGE JE 1 MILLION EINWOHNER
2.300 EU-Durchschnitt
3.900 Deutschland
6.100 Österreich
850 Schweden
518 Rumänien
210 Polen
3 Ungarn
Man erkennt ein deutliches Ungleichgewicht. Ob jedoch die unteren Vier auf dieser Liste den Kopf über uns schütteln sollten? Aus meiner Sicht sind sie eher ein Teil des Problems.

Menschen, die den Krieg miterlebt haben und hier in eine gewaltfreie Gesellschaft kommen sind potenzielle Probleme. Die meisten brauchen unglaublich viel Unterstützung, um in unserer Gesellschaft angepasst leben zu können. Sonst werden sie Probleme.

Diese sehr intensive Unterstützung der Kriegstraumatisierten können sich Länder nur in einer geringen Stückzahl leisten. Es ist sinnlos, Asylzahlen zwischen den Ländern zu vergleichen, da jedes Land ein eigene Kapazitätsgrenze hat, aus verschiedenen Gründen.

Adept 31.01.2025 18:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1771197)
Nun, eine Statistik zu den Ländern gibt es ja mittlerweile schon.

Scheinbar glauben mittlerweile viele Mitmenschen, dass die AfD die Probleme besser lösen wird. Ich halte das für einen Irrglauben. Letztendlich wird sie auch dir ganz persönlich schaden, weil du eben Teil dieser Gesellschaft bist. Oder glaubst du, es wird nur um gewalttätige Ausreisepflichtige gehen? Bereits höre ich bspw., dass man wieder Mann+Frau als Ehe in den Mittelpunkt stellen will.
Muss ich dir übersetzen, was das heißt?

Wo liest du denn das, dass die AFD Mann+Frau als Partnerschaft (braucht man Ehe???) den Mittelpunkt stellt? Weidel ist öffentlich lesbisch, hat eine Partnerin. Würde mich es also wundern, wenn gleichgeschlechtliche Setups nicht akzeptiert wären.

Hast du da einen Beleg aus dem AFD Parteiprogramm?

svenio 31.01.2025 18:12

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1771224)
Wo liest du denn das, dass die AFD Mann+Frau als Partnerschaft (braucht man Ehe???) den Mittelpunkt stellt? Weidel ist öffentlich lesbisch, hat eine Partnerin. Würde mich es also wundern, wenn gleichgeschlechtliche Setups nicht akzeptiert wären.

Hast du da einen Beleg aus dem AFD Parteiprogramm?

Die AFD will die Ehe für alle wieder abschaffen. Würdest Du das als Zeichen der Akzeptanz für gleichgeschlechtliche Setups interpretieren?

https://www.zdf.de/nachrichten/polit...swahl-100.html

Klugschnacker 31.01.2025 18:24

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1771223)
Es ist sinnlos, Asylzahlen zwischen den Ländern zu vergleichen, da jedes Land ein eigene Kapazitätsgrenze hat, aus verschiedenen Gründen.

Ach so. Vergleichen geht nicht, kopfschütteln aber schon.

Ich bin anderer Meinung. Ich sehe keinen Grund, warum Stockholm nur 800 Menschen Schutz gewähren soll und Wien 12.000. Da stimmt etwas nicht in der EU.

Adept 31.01.2025 18:37

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1771225)
Die AFD will die Ehe für alle wieder abschaffen. Würdest Du das als Zeichen der Akzeptanz für gleichgeschlechtliche Setups interpretieren?

https://www.zdf.de/nachrichten/polit...swahl-100.html

Ich wollte eigentlich unter meinem Beitrag eh noch schreiben: Ich finde Ehe sowieso anachronistisch, egal ob zwischen Mann und Frau oder welcher Genderkombination auch immer. :Lachen2:

Schwarzfahrer 31.01.2025 19:25

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1771218)
...bei Kriegsflüchtlingen unterscheiden die Schutz suchen? :Nee:

Gab es aber schon mal: 1956 flohen sehr viele Ungarn über die Westgrenze. In Auffanglagern in Österreich haben Vertreter verschiedener Staaten die Flüchtlinge interviewt, und die Flüchtlinge wurden aufgeteilt, und zwar stark durch die Bedürfnisse der Aufnahmeländer mit beeinflußt, welche Fachleute gesucht wurden. Allerdings war der Anteil derer, die ohne Schul- oder Berufsausbildung kamen, vernachlässigbar im Vergleich zu den aktuellen Migranten.

Schwarzfahrer 31.01.2025 19:30

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1771218)
Und wir reden in weiten Teilen nicht von "nicht leistbar" sondern maximal von geringfüfig unbequem. Da gibt es reichlich Länder mit weit weniger Geld die pro Einwohner weit mehr Flüchtlinge beherbergen als irgendein Land in Europa.

Im Begriff leistbar ist nicht nur Geld, sondern auch (und vermutlich noch wichtiger) gesellschaftliche/kulturelle Kompatibilität. Menschen aus einer Kultur, die Werte hochhält und sich mit Integration schwer tut, die bei uns nicht passen, sind in viel kleinerer Zahl "leistbar", als Menschen aus verwandten Kulturen. Wer das ignoriert, riskiert hohe gesellschaftliche Spannungen - wie sie schon länger in Frankreich und England, und zunehmend auch in Deutschland bemerkbar werden. Dänemark hat dagegen kürzlich Maßnahmen ergriffen, Schweden reagiert langsam auch, andere Länder beugen vor, indem sie den Zuzug früh begrenzen. Was tut Deutschland in diesem Punkt?


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