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keko# 22.11.2023 09:07

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1729990)
In deinem Beitrag weiter oben hast du doch gerade noch behauptet, es läge an den Politiker(Zitat: "die Menschen wählen richtig. Die Politiker setzen es nicht um.") . Jetzt liegt es dann doch an den "wirtschaftlichen Interessen der Großmächte". Das ist sicher etwas Wahres dran, klingt mir aber trotzdem zu sehr nach großer Weltverschwörung.

...

Dass du nun mit Weltverschwörung kommst ist Teil des Problems.
Ja, Politiker setzen es nicht um. Sie haben zwar die politische Entscheidungskraft, dies zu tun. Wirtschaftliche Interessen spielen aber dabei eine große Rolle.

Schwarzfahrer 22.11.2023 09:11

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1729981)
Die Anti-Grüne-Propagandamaschine läuft 24x7 auf Hochtouren.

Das tut die Grüne Propaganda genauso, das ist das schöne an der Pressefreiheit. Ich habe die Wahl, welcher Propaganda ich glaube :Cheese:
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1729981)
Und selbst gute Regierungsarbeit wird nicht honoriert und Wahlen gehen verloren (z.B. OB in Darmstadt, hessische Landesregierung). Klar ist der Wählerwille, AfD statt Grüne. Bei der Vorstellung kann wird mir schlecht. Da bekomme ich tatsächlich Angst um die Zukunft Deutschlands und nicht wegen Ökostrom und eAutos.

Das zeigt, daß "gute Regierungsarbeit" Ansichtssache ist (gibt es dafür einen objektiven Maßstab, oder nur die subjektive Wahrnehmung der Wähler?), und offenbar viele Wähler bei einer Grünen Regierung Angst um die Zukunft Deutschlands haben. Demokratie führt nie das objektiv Beste zum Sieg (wer kann das überhaupt definieren?), sondern ermöglicht den Wettstreit von politischen Visionen, und die Wähler bestimmen die Richtung. Fehlentwicklungen sind aber damit eher zu korrigieren, als wenn ein "guter Diktator" die Richtung bestimmt.

Schwarzfahrer 22.11.2023 09:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1729985)
Tendenziöse Studien, die von der Fossil-Lobby finanziert werden, sind aber eine Tatsache. Sie dienen nicht dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, sondern der politischen Einflussnahme. Das Ziel ist, den wissenschaftlichen Konsens beim menschengemachten Klimawandel in Zweifel zu ziehen.

Tendenziöse Studien mit dem Ziel der politischen Einflußnahme gibt es leider von allen Seiten - genau darum ist es gefährlich sich allein auf "follow the science" zu berufen, wenn diese Wissenschaft u.a. am Tropf politischer (oder wirtschaftlicher) Geldgeber hängt, und deren Interessen nicht vernachlässigen kann. Sobald die Karriere mit davon abhängt, ob eine Veröffentlichung dem Geldgeber oder dem Institutsleiter passt, oder nicht, ist es vorbei mit der objektiven Wissenschaft. Da hilft dann nur beide Seiten zu lesen, und sich daraus ein eigenes Bild zu machen.

Klugschnacker 22.11.2023 09:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1729996)
Da hilft dann nur beide Seiten zu lesen, und sich daraus ein eigenes Bild zu machen.

Demnach wärst Du in der Lage, den Wahrheitsgehalt der oben genannten Studie zu prüfen?

Nepumuk 22.11.2023 09:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1729994)
Dass du nun mit Weltverschwörung kommst ist Teil des Problems.

Nicht ich komme mit Weltverschwörung, DU tust das.

Genussläufer 22.11.2023 09:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1729985)
Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Tendenziöse Studien, die von der Fossil-Lobby finanziert werden, sind aber eine Tatsache. Sie dienen nicht dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, sondern der politischen Einflussnahme. Das Ziel ist, den wissenschaftlichen Konsens beim menschengemachten Klimawandel in Zweifel zu ziehen.

Ich habe diese Diskussion in den Klimawandel Faden gezogen.

@DocTom: richtiger Hinweis.

keko# 22.11.2023 09:43

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1729999)
Nicht ich komme mit Weltverschwörung, DU tust das.

Nein, du bringst das ins Spiel, weil ich mit enormer Bündelung von Geld komme, was Fakten sind. Geld bedeutet immer auch Macht. Wir haben Menschen, die könnten Staaten aufkaufen und sanieren. Stattdessen wollen sie zum Mond fliegen.

tandem65 22.11.2023 09:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1729964)
Wir hatten eine Umweltministerin, die Klimakanzlerin war. Wie du weißt, haben wir in BaWü seit vielen Jahren einen grünen Ministerprsäidenten.

Ja tolle Klimakanzlerin. Ich werde Frau Merkel ja nicht absprechen, daß Sie selbst tatsächlich von der Notwendigkeit von Klimaschutz überzeugt war.
Ich denke nur daß sie nicht Ihre Partei mitgenommen bekommen hat. Da möchte man schon von einem Rätsel sprechen warum diese Partei diese Frau zur Kanzlerin gemacht hat. Antwort im Nachhinein ist natürlich weil man mit Ihr an der Spitze an die Macht gekommen ist und regieren konnte.
Wir hier in BaWü haben nach meiner Beobachtung schon einiges an Veränderungen hinbekommen. Ich denke wir sind auf einem besseren Weg als z.B. Berlin aktuell. Und Herr Kretschmann regiert ja aktuell zusammen mit der CDU die in Berlin gerade das Steuer umlegt. Ebenso wie in Hessen wo eine Regierung aufgestellt wird der der Klimawandel wohl weitgehend am Allerwertesten vorbeigeht und lieber Verbote beim Gendern in Ämtern in Angriff nimmt.[/quote]

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1729964)
Stuttgart hatte einige Jahre einen grünen OB.

Ja und so wie Du schon geschrieben hast, hat der auch einiges auf den Weg gebracht. Wird dafür halt nicht unbedingt wieder gewählt. Vielleicht weil er tatsächlich nicht radikal genug agiert hat, vielleicht aber auch weil er für die radikalen Änderungen nicht die Möglichkeiten/Mehrheiten hatte.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1729964)
Aktuell haben wir einen grünen Wirtschaftsminister und eine grüne Aussenministerin.
Wen oder was soll ich denn noch wählen?

Die beiden sind für mich auch weiterhin sehr gute Besetzungen.
Haben die Wähler denn Mehrheiten gewählt in denen die beiden Ihre Politik ohne große Abstriche umsetzen können oder geht es den beiden doch Eher wie es vielleicht Frau Merkel gegangen ist daß Sie in der Koalition gegen ich würde eher sagen gegen entscheidende Stimmen als gegen große Stimmenmengen agieren müssen.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1729964)
Wen oder was soll ich denn noch wählen?

Du magst ja durchaus richtig gewählt haben. Du bist ein Wähler, nicht der Wähler.

tandem65 22.11.2023 10:01

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1729981)
Und selbst gute Regierungsarbeit wird nicht honoriert und Wahlen gehen verloren (z.B. OB in Darmstadt, hessische Landesregierung).

In Darmstadt möchte ich meinen war nach meiner Einschätzung eher der Wähler zu träge in die Stichwahl zu gehen weil die Sache viel zu klar aussah.
In Hessen sieht man eher daß die CDU wohl mehr aus Not als aus Überzeugung mit den Grünen koaliert hat.

Nepumuk 22.11.2023 10:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1729995)
Das tut die Grüne Propaganda genauso, das ist das schöne an der Pressefreiheit. Ich habe die Wahl, welcher Propaganda ich glaube :Cheese:
Das zeigt, daß "gute Regierungsarbeit" Ansichtssache ist (gibt es dafür einen objektiven Maßstab, oder nur die subjektive Wahrnehmung der Wähler?), und offenbar viele Wähler bei einer Grünen Regierung Angst um die Zukunft Deutschlands haben.

Zumindest bekommen sie diese Angst vermittelt.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1729995)
Demokratie führt nie das objektiv Beste zum Sieg (wer kann das überhaupt definieren?), sondern ermöglicht den Wettstreit von politischen Visionen, und die Wähler bestimmen die Richtung.

Ich wäre ja heilfroh, wenn endlich über politische Visionen gestritten werden würde. Sehe ich nur nicht. Jede politische Vision wird konsequent als "Ideologie" diffamiert. Die Union hat konsequenterweise alle politischen Ziele fallen lassen. Schau auf der Wahlplakate, da steht nicht, wofür die stehen. Bestenfalls handelt es sich um gemanageten Stillstand wie bei Merkel. Die SPD liegt in Trümmern, die FDP irrlichtert um Tempolimit und Schuldbremse herum.
Ich sehe nur zwei politische Kräfte, die wirkliche Visionen entwickeln, die AfD and die Grünen. Meine Wahl ist da ganz klar.

Schwarzfahrer 22.11.2023 11:34

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1730012)
Jede politische Vision wird konsequent als "Ideologie" diffamiert.

Ja, daß Diffamierung des Gegners zu einem zunehmend häufigen politischen Instrument geworden ist, ist bedauerlich und kontraproduktiv. Politische Visionen sollen durch ihre eigenen Inhalte überzeugen, nicht weil die anderen schlecht gemacht werden. Allerdings sollte auch keiner seine politische Vision als alternativlos darstellen, oder moralisch überhöhen - beides rückt ihn sonst in die Ecke, wo der Ideologie-Vorwurf schnell aufkommen kann.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1730012)
Ich sehe nur zwei politische Kräfte, die wirkliche Visionen entwickeln, die AfD and die Grünen. Meine Wahl ist da ganz klar.

Bei der AfD konnte ich noch keine Vision erkennen, die der Grünen teile ich nicht. Ansonsten ist die Lücke zwischen Visionen in Wahlprogrammen/Parteiprogrammen und der gelebten Politik und sich schnellebig ändernden Äußerungen der Führungspersonen einfach zu groß, um die Vision glaubhaft zu machen. Ich gebe mich daher schon mit einer erkennbaren und akzeptablen Vision auf einem einzelnen Feld zufrieden (sei es jetzt z.B. Gesundheit, Bildung oder Migration).

MattF 22.11.2023 12:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1730021)
Ich gebe mich daher schon mit einer erkennbaren und akzeptablen Vision auf einem einzelnen Feld zufrieden (sei es jetzt z.B. Gesundheit, Bildung oder Migration).

Würde mich interessieren welche Partei denn da jeweils was zu bieten hat.

Also was wäre deine 1. Priorität und welche Partei bietet da was. Ein Beispiel?

Schwarzfahrer 22.11.2023 12:46

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1730026)
Würde mich interessieren welche Partei denn da jeweils was zu bieten hat.

Also was wäre deine 1. Priorität und welche Partei bietet da was. Ein Beispiel?

Ich sprach davon, daß meine Ansprüche für sowas reichen würden, nicht daß ich davon viel sehen kann. Insofern geht es einfach um bescheidenere Wünsche als die "Gesamtvision fürs Land", nicht mehr.

Persönliche Priorität: Vor der letzten Bundestagswahl haben mich die schönen Visionen inklusve vieler guten Details zur Integration von Behinderten im Alltag im FDP-Wahlprogramm positiv überrascht, da kam keine andere Partei dran. Zu sehen ist allerdings seit die Ampel regiert davon gar nichts, das System kämpft noch mit der Umsetzung des Spahnschen Bundesteilhabegesetzes, den man uns hätte ersparen können.

Aktuelle Priorität fürs Land sähe ich im Bereich der Migrationspolitik und Energieversorgung, für beides sehe ich nirgendwo etwas, was über kurzfristige Kessleflickerei von offensichtlichsten Problemen hinausgeht; echte Visionen kommen von Einzelpersonen, wenn überhaupt, aber ohne jede Umsetzungschance.

An zweiter Stelle steht für mich das Bildungswesen: ich warte noch auf den Visonär, der endlich das unsägliche dreigliedrige Schulsystem abschafft und ein weniger Selektives, mehr Inklusives aufbaut - in diesem Land vermutlich umsonst.

MattF 22.11.2023 13:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1730038)
Aktuelle Priorität fürs Land sähe ich im Bereich der Migrationspolitik und Energieversorgung, für beides sehe ich nirgendwo etwas, was über kurzfristige Kessleflickerei von offensichtlichsten Problemen hinausgeht; echte Visionen kommen von Einzelpersonen, wenn überhaupt, aber ohne jede Umsetzungschance.

An zweiter Stelle steht für mich das Bildungswesen: ich warte noch auf den Visonär, der endlich das unsägliche dreigliedrige Schulsystem abschafft und ein weniger Selektives, mehr Inklusives aufbaut - in diesem Land vermutlich umsonst.

Da geht es uns ähnlich :Blumen:

Leider nichts in Aussicht.

keko# 22.11.2023 14:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1730038)
....

Aktuelle Priorität fürs Land sähe ich im Bereich der Migrationspolitik und Energieversorgung, für beides sehe ich nirgendwo etwas, was über kurzfristige Kessleflickerei von offensichtlichsten Problemen hinausgeht; echte Visionen kommen von Einzelpersonen, wenn überhaupt, aber ohne jede Umsetzungschance.
....

Kein Wunder, denn weder das eine noch das andere kann DE allein lösen. Und in den meisten Herkunftsländern der Flüchtlinge herrscht Krieg und DE diesbezüglich als einer der größten Waffenlieferanten auf dem Vormarsch. Man erntet, was man sät. Dito Klimawandel.

Nepumuk 22.11.2023 14:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1730053)
Kein Wunder, denn weder das eine noch das andere kann DE allein lösen.

Auch wenn man keine Lösung hat, kann man trotzdem Ziele entwickeln, wo man mit diesen Themen hin will. Selbst das fehlt ja bei den meisten Parteien. Um von dieser Planlosigkeit abzulenken, erklärt der Merz lieber die Grünen zum Hauptgegner. :Maso:

Schwarzfahrer 22.11.2023 14:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1730053)
Kein Wunder, denn weder das eine noch das andere kann DE allein lösen. Und in den meisten Herkunftsländern der Flüchtlinge herrscht Krieg und DE diesbezüglich als einer der größten Waffenlieferanten auf dem Vormarsch. Man erntet, was man sät. Dito Klimawandel.

Ich glaube, diese Themen sehen wir beide sehr unterschiedlich. Und "das kann man nicht allein lösen" ist mir eine zu bequeme Ausrede, um nicht unbequemes tun zu müssen, oder gar "unschöne Bilder" zu produzieren. Ich verlange keine "Endlösung", aber Schritte, die mehr als Kosmetik sind, wären schon möglich.

keko# 22.11.2023 15:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1730059)
Ich glaube, diese Themen sehen wir beide sehr unterschiedlich. Und "das kann man nicht allein lösen" ist mir eine zu bequeme Ausrede, um nicht unbequemes tun zu müssen, oder gar "unschöne Bilder" zu produzieren. Ich verlange keine "Endlösung", aber Schritte, die mehr als Kosmetik sind, wären schon möglich.

Man kann ein wenig Kosmetik machen und vielleicht hinauszögern. Aber unser Erfolgsmodell und unsere bequemes Leben der letzten 200 Jahre, dass wir aus dem Ausland menschliche und natürliche Ressourcen preisgünstig abziehen und uns um die Folgen wenig scheren, das geht langsam zu Ende. Wäre ein Fortschritt, dies mindestens mal zu erkennen.

qbz 22.11.2023 17:35

Offener Brief zum Nahostkrieg. Historiker wenden sich gegen Vergleiche von Hamas mit Nazis. Renommierte Holocaust- und Antisemitismusforscher warnen davor, den Terror der Hamas mit dem Völkermord der Nazis zu vergleichen. Das verzerre die Ursachen der Gewalt und fördere antiarabischen Rassismus.

Zitat:

Eine Gruppe von Holocaust- und Antisemitismusforschern hat in einem offenen Brief in der »The New York Review of Books« mit deutlichen Worten vor einer politischen Instrumentalisierung des Holocaust gewarnt.

Mit »Bestürzung und Enttäuschung« habe man Aussagen führender Politiker und bekannter Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zur Kenntnis genommen, die »sich auf die Erinnerung an den Holocaust berufen, um die aktuelle Krise in Gaza und Israel zu erklären«. Dies führe aber, so heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Statement, zu gefährlichen Verzerrungen: »Israels Führung und andere benutzen das Bild des Holocaust, um Israels kollektive Bestrafung des Gazastreifens als Kampf für die Zivilisation gegen die Barbarei darzustellen, und fördern damit rassistische Narrative über die Palästinenser.«

Schwarzfahrer 22.11.2023 19:59

Der letzte Satz ist m.M.n. unsägliche Täter-Opfer Umkehr; barbarische Morde mit Rassismus zu vergelten ist ja :Nee: unverhältnismäßig. Ansonsten sind natürlich Vergleiche nicht zwingend Gleichsetzungen, und daher nicht generell falsch. Und die Gemeinsamkeit von Hamas und Nazis darin, daß sie die Juden ausrotten wollen, ist wohl nicht zu leugnen.

Schwarzfahrer 22.11.2023 20:44

Spannende Wahlen gibt es jetzt auch in der Nachbarschaft. Der Wahlausgang in den Niederlanden birgt mehr Spannung als das Fußball-Länderspiel gestern. Die Niederländer zeigen, wie Dynamik in die Politik kommt. Nach dem Erfolg der Bauernpartei bei den letzten Regionalwahlen gibt es jetzt noch ein "Newcomer" mit erstaunlich guten Prognosen (Neuer sozialer Vertrag). Solche wirkmächtigen Neugründungen würde dieses Land auch gut vertragen, finde ich - es fehlt aber wohl am passenden Personal.

Schwarzfahrer 22.11.2023 20:48

Weniger spannend als erschreckend ist, was gestern in Crepol passiert ist. Ich finde es erstaunlich, daß es nicht auf die Hauptseiten oder gar in die Nachrichten geschafft hat. Es wirkt auf mich umso übler, als ich erst kürzlich in einem Text eines Israelis, dessen Frau am 7.10. umgebracht wurde, die bittere Warnung las, daß sowas wie der 7.10. bald auch in Europa passieren wird, denn die Fanatiker sind überall, und hassen nicht nur die Juden, sondern alles was den Westen repräsentiert. Ich hoffe noch sehr, daß er sich geirrt hat.

JENS-KLEVE 22.11.2023 21:57

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1730114)
Spannende Wahlen gibt es jetzt auch in der Nachbarschaft. Der Wahlausgang in den Niederlanden birgt mehr Spannung als das Fußball-Länderspiel gestern. Die Niederländer zeigen, wie Dynamik in die Politik kommt. Nach dem Erfolg der Bauernpartei bei den letzten Regionalwahlen gibt es jetzt noch ein "Newcomer" mit erstaunlich guten Prognosen (Neuer sozialer Vertrag). Solche wirkmächtigen Neugründungen würde dieses Land auch gut vertragen, finde ich - es fehlt aber wohl am passenden Personal.

Wilders hat wohl gewonnen. Das wird interessant. Die Pro Palästina Demonstrationen könnten noch einen kleinen Boost gegeben haben.

Wenn es bei uns jetzt Neuwahlen gibt, und Deutschland nächste Woche beschließt Palästinenser aus dem Gaza Streifen bei uns aufzunehmen, gewinnt hier auch die AFD. Soweit meine Prognose.

keko# 22.11.2023 22:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1730115)
Weniger spannend als erschreckend ist, was gestern in Crepol passiert ist. Ich finde es erstaunlich, daß es nicht auf die Hauptseiten oder gar in die Nachrichten geschafft hat. Es wirkt auf mich umso übler, als ich erst kürzlich in einem Text eines Israelis, dessen Frau am 7.10. umgebracht wurde, die bittere Warnung las, daß sowas wie der 7.10. bald auch in Europa passieren wird, denn die Fanatiker sind überall, und hassen nicht nur die Juden, sondern alles was den Westen repräsentiert. Ich hoffe noch sehr, daß er sich geirrt hat.

Valence und weiter südlich, dort habe ich schon viele Monate verbracht. Frankreich hat eine andere Geschichte als Deutschland, von daher kann man es nicht direkt vergleichen. Man kann auch sagen, es gibt diesbezüglich eine längere Tradition und Gewöhnung.
Im vergangenen Sommer holte ich meine Erstgeborene am Bahnhof von Marseille ab. Sie kam mit dem TGV aus Stuttgart. In einem Parkhaus, wo ich parken wollte, hingen ein paar Jugendliche mit dunklen Bärten rum. Nun, was mache ich Angsthase? Ich fahre wieder raus und parke woanders. So was kommt regelmäßig vor. Man parkt und wohnt besser unter Seinesgleichen.
Auf der anderen Seite sind die Franzosen weiter und sprechen Probleme mit nordafrikanischen Einwanderern direkt an. Da gibt es schon mal verbale Auseinandersetzungen.

keko# 22.11.2023 22:20

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1730123)
...
Wenn es bei uns jetzt Neuwahlen gibt, und Deutschland nächste Woche beschließt Palästinenser aus dem Gaza Streifen bei uns aufzunehmen, gewinnt hier auch die AFD. Soweit meine Prognose.

2025 Mitte/Rechts, Merz oder Spahn BK. Die AfD bekommt das Innenministerium. :Cheese:
Dann ginge es endlich aufwärts ;-)

Klugschnacker 23.11.2023 08:40

Es ist schwer zu sagen, welche Themen vor der nächsten Bundestagswahl die Menschen bewegen werden. Vielleicht reißt ein tagelanger Starkregen ein Dorf wie im Ahrtal weg, vielleicht regnet es im Osten ein paar Monate überhaupt nicht mehr. Vielleicht gibt es einen schweren Störfall in einem Atomkraftwerk der Nachbarländer. Vielleicht kommen die nächsten 500.000 Menschen aus der Ukraine zu uns, die vor den vorrückenden Russen fliehen. Vielleicht gelingt es dem Iran, sich atomar zu bewaffnen. Vielleicht wird Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten. Vielleicht geschehen mehrere dieser Szenarien gleichzeitig. Wer weiß.

Nepumuk 23.11.2023 09:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1730127)
2025 Mitte/Rechts, Merz oder Spahn BK. Die AfD bekommt das Innenministerium. :Cheese:
Dann ginge es endlich aufwärts ;-)

Wir haben doch jahrzentlange Erfahrung mit Mitte/Rechts-Regierungen. Dann herrscht wieder Stillstand - bestenfalls.

MattF 23.11.2023 10:28

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1730114)
es fehlt aber wohl am passenden Personal.

Du musst dich ja einfach nur selbst zur Verfügung stellen, Demokratie lebt vom Mitmachen.
SCNR

Meik 23.11.2023 11:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1730063)
Man kann ein wenig Kosmetik machen und vielleicht hinauszögern. Aber unser Erfolgsmodell und unsere bequemes Leben der letzten 200 Jahre, dass wir aus dem Ausland menschliche und natürliche Ressourcen preisgünstig abziehen und uns um die Folgen wenig scheren, das geht langsam zu Ende. Wäre ein Fortschritt, dies mindestens mal zu erkennen.

Da ist viel dran, leider sind die erfolgreichen Parteien genau die die das negieren. Siehe Niederlande, siehe AfD, siehe America first... rücklsichtsloser Egoismus im Wahlprogramm zieht.

Ignoriert aber völlig dass wir seit jahrtausenden in einer globalisierten Welt leben, nahezu kein Land ist wirtschaftlich, politisch oder auch nur ernährungstechnisch in der Lage alleine zu exisitieren. Trotzdem glauben Menschen dass ein Alleingang gut wäre und man am besten aus EU, Nato und allen interstaatlichen Gemeinschaften austreten sollte.

Gegeneinander statt Miteinander war noch nie die bessere Lösung. :Nee:

Schwarzfahrer 23.11.2023 12:27

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1730163)
Du musst dich ja einfach nur selbst zur Verfügung stellen, Demokratie lebt vom Mitmachen.
SCNR

Stell Dir vor: genau das ist eine meiner Überlegungen für den nahenden Ruhestand. Allerdings bin ich einerseits nicht die charismatische Persönlichkeit, die es für entscheidende Positionen braucht, andererseits reicht meine Lebensspanne vermutlich nicht mehr, im deutschen Parteienbetrieb den nötigen kleinschrittigen Prozeß durchzulaufen, um eine wirksame Position für Bundespolitik zu erreichen. Daher werde ich mich, wenn ich es tue, auf Kommunalpolitik beschränken (dürfen, müssen...).

MattF 23.11.2023 13:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1730184)
Stell Dir vor: genau das ist eine meiner Überlegungen für den nahenden Ruhestand. Allerdings bin ich einerseits nicht die charismatische Persönlichkeit, die es für entscheidende Positionen braucht, andererseits reicht meine Lebensspanne vermutlich nicht mehr, im deutschen Parteienbetrieb den nötigen kleinschrittigen Prozeß durchzulaufen, um eine wirksame Position für Bundespolitik zu erreichen. Daher werde ich mich, wenn ich es tue, auf Kommunalpolitik beschränken (dürfen, müssen...).

Das ist auch was. Einfach mitmachen.

keko# 23.11.2023 13:30

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1730176)
Da ist viel dran, leider sind die erfolgreichen Parteien genau die die das negieren. Siehe Niederlande, siehe AfD, siehe America first... rücklsichtsloser Egoismus im Wahlprogramm zieht.

Ignoriert aber völlig dass wir seit jahrtausenden in einer globalisierten Welt leben, nahezu kein Land ist wirtschaftlich, politisch oder auch nur ernährungstechnisch in der Lage alleine zu exisitieren. Trotzdem glauben Menschen dass ein Alleingang gut wäre und man am besten aus EU, Nato und allen interstaatlichen Gemeinschaften austreten sollte.

Gegeneinander statt Miteinander war noch nie die bessere Lösung. :Nee:

Passende Ausländer, die man für irgendwelche Tätigkeiten billig verwerten kann. Oder natürlich die intellektuelle Elite, die geht auch. Günstige Energie herbeiholen, um teuere Produkte zu erstellen, die man im Ausland verkauft. Den eigenen Müll gleich hinterher schicken. Für irgendwelche Katastrophen in fernen Ländern sind die Menschen dann aber bitte selbst verantwortlich! Und überhaupt: wir schicken ja Geld. Grundsätzlich sind wir ja die Guten.

Ist es nicht das, was die Leute im Grunde wollen und Politiker ihnen dann auch versprechen? ;)

qbz 23.11.2023 15:51

Die Haaretz schildert in einem Artikel die Positionen der israelischen Regierungsfraktionen und die Meinungsänderungen von Netanjahu zum Deal mit der Hamas für die Freilassung einiger israelischen Geiseln im Tausch gegen palästinensische Inhaftierte. Neben dem Austausch erhalten die Zivilisten in Gaza durch den Waffenstillstand wenigstens 4 Tage Waffenruhe und die UNO die Möglichkeit, mehr Versorgungsgüter zu liefern und zu verteilen. An der grundsätzlichen Lage der aus ihren Wohnungen 1,7 Millionen vertriebenen Palästinenser ändert sich nichts Nachhaltiges. Sie brauchen einen anhaltenden Waffenstillstand und die Rückkehr, sofern ihre Häuser nicht zerstört sind. Die Todeszahlen sollen im Gazastreifen mittlerweile auf 14000 Tote angestiegen sein und zehntausende Verletzte.
netanyahu-buckled-under-public-pressure-to-accept-the-same-deal-he-already-rejected
Zitat:

"As far as we know, the deal that the cabinet debated Tuesday night was also on the table a week ago, with negligible differences. The prime minister hesitated until he rejected it. This week, he changed his mind. Netanyahu's zigzags are par for the course. What seems to have changed his mind is public pressure, his meeting with the hostage families and the positions taken by the IDF, the Shin Bet and the Mossad. The ultimate responsibility is his, but it is always more comfortable to share it with the defense establishment.

It is not the first time during this war that Netanyahu has changed his public stance. At one time, he did not put freeing the hostages at the top of the war's goals. As the pressure increased, he moved more and more to a humanitarian stance, until his public remarks gave equal priority to the release of the abductees and the elimination of Hamas."

tandem65 23.11.2023 16:16

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1730219)
Die Haaretz schildert in einem Artikel die Positionen der israelischen Regierungsfraktionen und die Meinungsänderungen von Netanjahu zum Deal mit der Hamas für die Freilassung einiger israelischen Geiseln im Tausch gegen palästinensische Inhaftierte.

Gibt es in der Haaretz aktuell auch etwas zu den Tunnelsystemen der Hamas?

qbz 23.11.2023 16:28

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1730222)
Gibt es in der Haaretz aktuell auch etwas zu den Tunnelsystemen der Hamas?

Ich lese jetzt nicht alle Artikel ;-) in der Haaretz. Ich denke mehr Infos als bei uns kann man zu dem Thema in der Haaretz nicht erhalten als das, was der Pressesprecher der IDF mitteilt und hier sofort in die Medien kommt.

Haaretz: did-hamas-operate-under-al-shifa-a-tour-of-the-tunnels-leaves-no-room-for-doubt

DocTom 23.11.2023 22:07

Ich hoffe, es leben noch alle Geiseln...
Austausch soll jetzt morgen gegen 7Uhr Ortszeit beginnen.
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/...ausch-100.html

Daumen für alle noch lebenden Geiseln gedrückt.:Blumen:

merz 24.11.2023 20:12

Unter den von der Hamas heute freigelassenen Geiseln sind vier Deutsche (interessant wie lange nicht im Fokus warwieviele Bürger anderer Staaten (ja, ich weiss Doppelstaatlerinnen)unter den Geiseln der Hamas sind.)

m.

NBer 24.11.2023 20:20

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1730252)
Ich hoffe, es leben noch alle Geiseln...
Austausch soll jetzt morgen gegen 7Uhr Ortszeit beginnen.
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/...ausch-100.html

Daumen für alle noch lebenden Geiseln gedrückt.:Blumen:

Das Schlimme bzw Traurige ist, dass man mit dem Geiselaustausch zukünftige Opfer produziert. Ganz einfach weil sich Geiselnahme ganz offensichtlich für die Hamas lohnt.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen" (Helmut Schmidt) ist eine für die aktuellen Geiseln schmerzhafte Einstellung, verhindert aber zukünftige Opfer.
Der Drahtzieher hinter der Attacke vom 7. Oktober, Hamas Führer Jahia Sinwar, kam übrigens auch 2011 durch einen Geiselaustausch aus israelischer Haft frei, als 1027 (!) Palästinenser gegen den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit getauscht wurden.

qbz 24.11.2023 21:05

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1730347)
Das Schlimme bzw Traurige ist, dass man mit dem Geiselaustausch zukünftige Opfer produziert. Ganz einfach weil sich Geiselnahme ganz offensichtlich für die Hamas lohnt.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen" (Helmut Schmidt) ist eine für die aktuellen Geiseln schmerzhafte Einstellung, verhindert aber zukünftige Opfer.
Der Drahtzieher hinter der Attacke vom 7. Oktober, Hamas Führer Jahia Sinwar, kam übrigens auch 2011 durch einen Geiselaustausch aus israelischer Haft frei, als 1027 (!) Palästinenser gegen den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit getauscht wurden.

Das ist sicher bei einem solchen Geiselaustausch zu bedenken, der übrigens im Interesse der Geiseln / Angehörigen schon vor der Bodenoffensive hätte stattfinden können. Netanjahu wollte aber zuerst mit der Armee die Geiseln befreien, wie er zu Kriegsgeginn gesagt hat, und er liesss sich erst (für die Geiseln viel zu) spät auf die Vereinbarung ein. Vermutlich haben die Bombardierungen auch zum Tod einiger Geiseln geführt, nach Angaben der Hamas.

Bis jetzt hält sich auch die Hamas an die Waffenpause. Wer hier argumentiert hat, die Hamas halte sich nicht an die vereinbarte Waffenpause wird vermutlich widerlegt werden.

Aber man muss auch wissen, dass die inhaftierten Palästinenser in Israel der Militärjustiz und keiner unabhängigen Justiz unterstehen und über 500 Palästinenser von 7000 Inhaftierten (davon 380 Minderjährig) sich auf unbegrenzte Zeit ohne Verfahren in sog. Administrativhaft befinden. Soweit ich gelesen habe, wurden im jetzigen Abkommen 150 Frauen / Minderjährige Palästinenser zur Freilassung vereinbart im Tausch gegen 50 Frauen / Minderjährige Geiseln vereinbart plus die Freilassung der thailändischen Gastarbeiter.

Ich würde meinen, dass die Ansicht von Schmidt für die RAF und diese Flugzeugentführung erfolgreich war, im Falle von Schleyer hat sie seinen Tod bedeutet, genauso bei München den Tod von Geiseln. Es kommt auf die konkrete Situation und den politischen Kontext an.

qbz 24.11.2023 21:32

Aussagen von Soldaten. Israels Militär soll Warnungen vor Hamas-Angriff abgetan haben.
Mit ihrem Angriff am 7. Oktober überrumpelte die Hamas Israels Sicherheitskräfte. Laut einem Bericht der »Financial Times« nahm ein ranghoher Militär detaillierte Warnungen vor einer Attacke nicht ernst.

Zitat:

"Vor sieben Wochen griffen Hamas-Terroristen in einer bis dahin beispiellosen Attacke Israel an. Das israelische Militär war auf den Angriff aus dem Gazastreifen weitestgehend unvorbereitet – dabei soll es zuvor konkrete und sehr detaillierte Warnungen gegeben haben, wie die »Financial Times« nun berichtet.
Ein mit der Sache betrauter hochrangiger Offizier des israelischen Militärgeheimdienstes habe die Meldungen jedoch als »imaginäres Szenario« zurückgewiesen. Das meldet die Zeitung unter Berufung auf zwei mit dem Vorgang vertraute Personen."


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