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qbz 12.08.2024 20:54

Riesige Waldbrände nordöstlich von Athen (Juni u. Juli verzeichneten Hitzerekorde in Griechenland):


Feanor 12.08.2024 21:24

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1754036)
Unverschämt: Postillon-Satireartikel tarnen sich in einer fast perfekten Tagesschau-Kopie, infam!

https://www.tagesschau.de/inland/inn...ritik-100.html

m.

Als ich das heute zum ersten Mal gelesen hatte, dachte ich wirklich an Satire, bzw. dass da einer den FDP Server gehackt hat.
Kann man sich wirklich nicht besser ausdenken...:Lachanfall:

Bleierpel 12.08.2024 22:30

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1754049)
Als ich das heute zum ersten Mal gelesen hatte, dachte ich wirklich an Satire, bzw. dass da einer den FDP Server gehackt hat.
Kann man sich wirklich nicht besser ausdenken...:Lachanfall:

Wie einfach es doch ist, sich selber abzuschaffen ;)

sybenwurz 12.08.2024 23:21

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1754053)
Wie einfach es doch ist, sich selber abzuschaffen ;)

Sicher, dass keine Motoristen in Scharen auf derlei Pläne, wie realistisch oder nicht sie auch sein mögen, abfahren?
Für die 5%-Hürde dürfts reichen, was sie auf diese Weise ködern.

TriVet 12.08.2024 23:40

Ich vermute er meinte die Menschheit insgesamt und nicht die idioten der fdp…

Siebenschwein 13.08.2024 08:56

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1754055)
Ich vermute er meinte die Menschheit insgesamt und nicht die idioten der fdp…

"Idioten" der FDP? Schön wär´s...

"Das Wort leitet sich von altgriechisch ἰδιώτης idiotes ab, das in etwa „Privatperson“ bedeutet. Es bezeichnete in der Polis Personen, die sich aus öffentlichen-politischen Angelegenheiten heraushielten und keine Ämter wahrnahmen, auch wenn ihnen dies möglich war. (Wikipedia)

TriVet 13.08.2024 11:34

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1754062)
"Idioten" der FDP? Schön wär´s...

"Das Wort leitet sich von altgriechisch ἰδιώτης idiotes ab, das in etwa „Privatperson“ bedeutet. Es bezeichnete in der Polis Personen, die sich aus öffentlichen-politischen Angelegenheiten heraushielten und keine Ämter wahrnahmen, auch wenn ihnen dies möglich war. (Wikipedia)

Die Etymologie ist das eine, der alltägliche ductus das andere:
https://de.m.wikipedia: Idiot

Siebenschwein 13.08.2024 12:47

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1754070)
Die Etymologie ist das eine, der alltägliche ductus das andere:
https://de.m.wikipedia: Idiot

Klar doch, ich wollte ja nur "Herr Lehrer, ich weiss was" sagen...

keko# 13.08.2024 13:44

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1754036)
Unverschämt: Postillon-Satireartikel tarnen sich in einer fast perfekten Tagesschau-Kopie, infam!

https://www.tagesschau.de/inland/inn...ritik-100.html

m.

Naja, man kann sich darüber lustig machen, aber um autofreie Städte attraktiv zu gestalten, gehört mehr dazu, als Autos zu vertreiben. Anonsten hat man Städte, die eben nicht attraktiv sind.
Und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus würde ich sagen, dass der gemeine autofreie-Stadt-Befürworter den Bioladen und das China-Restaurant ums Ecke haben will und nicht den Dönerladen oder das Nagelstudio.

:Blumen:

keko# 13.08.2024 13:56

Es mag Zufall sein, aber hier am Golf von St. Tropez, dort also, wo ich schon etliche Sommer verbracht habe, ist das Wasser unglaublich warm. Das habe ich noch nie erlebt. Auch erscheint es mir sehr salzig, da selbst ich kaum noch untergehe. Schon in der zweiten Woche haben wir Temparturen von stetig deutlich über 30 Grad. Um die Mittagszeit kann man kaum noch rausgehen. Mutter Natur zeigt mir eindrucksvoll, wer der Stärkere ist und die Karten in der Hand hat.

Als interessierter Beobachter des bunten Treibens stelle ich aber kein Umdenken fest: die Autos werden jedes Jahr dicker und zahlreicher, nur haben sie eben gelgentlich einen blauen Streifen irgendwo oder ein e-irgendwas Schriftzug stehen. In modernen Villen sind ganztägig die Fenster geschlossen, wohl haben sie leistungsstarke Klimaanlagen installiert.
Schwitzen tun die Einheimischen in ihren alten Peugeot, Citroen oder Renault, die überall umhersausen und nicht selten ordentlich stinken. In meiner Einfältigkeit hatte ich den Gedanken, ob es nicht sinnvoller wäre, diesen Fahrern einen kleinen Stromer zu ermöglichen.

Genussläufer 13.08.2024 14:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754040)
Gibt es in den Innenstädten die Anwohner-Parkausweise dann auch umsonst? Oder ist das Gratis-Parken nur für Leute, die selbst lieber im Grünen wohnen und zum Shoppen die Städte verstopfen?

Diese Frage muss man natürlich auch stellen. Es wäre auch interessant zu wissen, ob das überhaupt machbar ist und den Adressaten wirklich einen Vorteil bringt.

Wenn man in etwas größere deutsche Innenstädte schaut, ist das völlig unrealistisch. Und wenn man mit einer Flatrate in der Stadt parken kann, wird man zwar kaum Kosten haben, aber auch keinen Parkplatz. Diese werden dann permanent besetzt sein. Das wiederum wird auch zum Problem für die von Dir ins Spiel gebrachten Anwohner. Wie sind die (FDP) nur auf diese Schnapsidee gekommen?

Wenn sich der Liberalismus nahezu vollumfänglich aufs Auto und im engeren Sinne auf Parkplätze fokussiert, kann man ihn auch in den Skat drücken. Wie groß muss die Not sein, dass man sich auf solche einen Unsinn fokussiert?

Schwarzfahrer 13.08.2024 14:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1754084)
Naja, man kann sich darüber lustig machen, aber um autofreie Städte attraktiv zu gestalten, gehört mehr dazu, als Autos zu vertreiben. Anonsten hat man Städte, die eben nicht attraktiv sind.
Und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus würde ich sagen, dass der gemeine autofreie-Stadt-Befürworter den Bioladen und das China-Restaurant ums Ecke haben will und nicht den Dönerladen oder das Nagelstudio.

:Blumen:

Natürlich hast Du Recht. Aber was die FDP hier abläßt, klingt nach einem ideologischen Pro-Auto-Konter gegen ideologische Anti-Auto-Kampagnen. Ich halte allerdings wenig davon, Extremes mit einem anderen Extrem zu kontern.

Es ist z. B. sicher sinnvoll, möglichst überall grüne Wellen in den Ampelschaltungen zu realisieren, statt das Autofahren mit sequentiellen roten Ampeln zu vermiesen. Kostenloses Parken für alle oder "weniger Fahrradstraßen" ist aber genauso illusorisch und sinnfrei, wie komplett autofreie Städte. Es muß einfach eine sinnvolle Balance gefunden werden, wo alle Mobilitätsformen und -bedürfnisse ihren Platz finden, nicht durch Ausschluß oder Bekämpfen des jeweils Anderen, sondern eher durch Trennung und Optimierung der jeweiligen Verkehrsflüsse und Bedingungen, so daß jede Form möglichst von anderen unbeeinträchtigt laufen kann. Aber sowas ist wohl nicht ausreichend polarisierend, um als Wahlkampfthema herzuhalten. Helfen wird es wohl der FDP kaum, ihre früheren Anhänger sind wegen ganz anderen Sachen enttäuscht.

Nogi87 13.08.2024 14:30

Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.
Das Innenstadtsterben wird nicht durch Amazon verursacht, sondern Amazon ist die Antwort auf die Städteplaner.
Wir als Stadt verzichten jetzt in vielen Parkhäusern ab 18 Uhr auf die Parkgebühren um das letzte Einkaufszentrum noch zu retten das wir haben. Die Zeit wird zeigen ob es was hilft.

keko# 13.08.2024 14:46

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1754093)
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.
Das Innenstadtsterben wird nicht durch Amazon verursacht, sondern Amazon ist die Antwort auf die Städteplaner.
Wir als Stadt verzichten jetzt in vielen Parkhäusern ab 18 Uhr auf die Parkgebühren um das letzte Einkaufszentrum noch zu retten das wir haben. Die Zeit wird zeigen ob es was hilft.

Das Problem ist halt, dass Innenstädte von den Büroleuten und den Shoppern lebt. Finden diese die Stadt unnattraktiv, kommt ein anderes Publikum und ein Kreislauf entsteht.
In Städten wie Tübingen ist auch am WE und abends viel los. Also im Prinzip ist das schon möglich.

Klugschnacker 13.08.2024 15:47

Selbst wenn in den Innenstädten alle Parkplätze grundsätzlich gratis wären: Dann würde man trotzdem kaum einen Parkplatz bekommen. Es sind einfach zu viele Autos auf begrenztem Raum.

In Deutschland hat sich die Zahl der zugelassenen Autos seit unserer Kindheit verdoppelt. Keine Stadt kann mit diesem Wachstum Schritt halten und immer bereitere Straßen und größere Parkplätze anbieten.

Dass man heute Schwierigkeiten hat, im Zentrum großer Städte einen Parkplatz zu bekommen, liegt nicht an einer grünen Anti-Auto-Kampagne. Das sind Fake-News.

Ganz im Gegenteil: Es liegt daran, dass die Autos in den letzten Jahrzehnten immer zahlreicher geworden sind. Den Autos wurde stadtplanerisch so lange Vorrang eingeräumt, bis sie sich nun gegenseitig alles verstopfen. Es ist eine Unverschämtheit, diese Situation nun den Grünen anzulasten.

Wer kann, fährt heute möglichst mit dem Fahrrad oder den Öffis ins Zentrum. Das ist in den meisten Fällen einfach praktischer. Mit Grün oder Nichtgrün hat das ebenfalls nichts zu tun, sondern mit praktisch versus nervig.

Genussläufer 13.08.2024 15:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754096)
Selbst wenn in den Innenstädten alle Parkplätze grundsätzlich gratis wären: Dann würde man trotzdem kaum einen Parkplatz bekommen. Es sind einfach zu viele Autos auf begrenztem Raum.

Volle Zustimmung.

Zitat:

Ganz im Gegenteil: Es liegt daran, dass die Autos in den letzten Jahrzehnten immer zahlreicher geworden sind. Den Autos wurde stadtplanerisch so lange Vorrang eingeräumt, bis sie sich nun gegenseitig alles verstopfen. Es ist eine Unverschämtheit, diese Situation nun den Grünen anzulasten.
Natürlich liegt das an der deutlich erhöhten Anzahl an Autos und auch an deren Größe. Das Problem siehst Du in vielen Parkhäusern. Wer sollte das den Grünen anlasten? Dafür können sie nun wahrlich nichts :Blumen:

Zitat:

Wer kann, fährt heute möglichst mit dem Fahrrad oder den Öffis ins Zentrum. Das ist in den meisten Fällen einfach praktischer. Mit Grün oder Nichtgrün hat das ebenfalls nichts zu tun, sondern mit praktisch versus nervig.
Das ist von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich. Es gibt einige Städte, wo Radfahren nicht vergnügungsteuerpflichtig ist. Aber auch das liegt - wie von Dir auch aufgezeigt - in der Regel an der Bevorzugung des Autos.

Klugschnacker 13.08.2024 16:07

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1754093)
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.

Ist das so? Haben autofreie Fußgängerzonen keine Umsätze? Ich dachte bisher, dass auf autofreien Einkaufsstraßen, wie zum Beispiel der Zeil in Frankfurt, der Rubel rollt.

Ohne einen Beleg liefern zu können, hänge ich der Überzeugung an, dass die Zukunft in kleineren Mini-Fußgängerzonen liegt, von denen sich mehrere über eine große Stadt verteilen. Jedes Stadtviertel hat künftig sein eigenes kleines Zentrum, mit Plätzen, Cafés, Fachgeschäften und Supermärkten. Man nutzt sie zu Fuß oder per Fahrrad.

Schwarzfahrer 13.08.2024 16:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754096)
Es sind einfach zu viele Autos auf begrenztem Raum.

Stimmt. Darum ist kostenloses Parken keine Lösung, höchstens ein hilfloser Versuch, Wählerstimmen über "Geld" einzufangen. Als ob die Parkkosten den Ausschlag geben würden bei den Gesamtkosten eines Autos.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754096)
In Deutschland hat sich die Zahl der zugelassenen Autos seit unserer Kindheit verdoppelt. Keine Stadt kann mit diesem Wachstum Schritt halten und immer bereitere Straßen und größere Parkplätze anbieten.

Natürlich nicht, wobei die Verdopplung der Autos noch nicht zwingend doppelte Fahrmenge bedeutet (viele stehen als Zweitwagen rum), aber es ist ein Faktor.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754096)
Dass man heute Schwierigkeiten hat, im Zentrum großer Städte einen Parkplatz zu bekommen, liegt nicht an einer grünen Anti-Auto-Kampagne. Das sind Fake-News.

In den 90-ern konnte ich in Heidelberg oder Mannheim fußläufig zur Fußgängerzone sogar am Samstag oft einen freien Parkplatz an der Straße finden. Daß viele Straßen inzwischen für die Anwohner reserviert sind, finde ich gut. Allerdings hat Heidelberg zeitweise tatsächlich gezielt rote Wellen eingesetzt, um Autofahrer abzuschrecken - das war ideologische Anti-Auto-Aktion. Das gibt es eben auch.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754096)
Wer kann, fährt heute möglichst mit dem Fahrrad oder den Öffis ins Zentrum. Das ist in den meisten Fällen einfach praktischer. Mit Grün oder Nichtgrün hat das ebenfalls nichts zu tun, sondern mit praktisch versus nervig.

Weitgehend richtig, solang es bei "wer kann" bleibt, und nicht Radfahren für alle und zu jeder Zeit als die bessere Wahl dargestellt wird. Ob das die "meisten Fälle" sind, würde ich allerdings bezweifeln; was für mich häufig passt, ist für viele andere nicht zumutbar oder nicht leistbar.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754099)
Ist das so? Haben autofreie Fußgängerzonen keine Umsätze? Ich dachte bisher, dass auf autofreien Einkaufsstraßen, wie zum Beispiel der Zeil in Frankfurt, der Rubel rollt.

Das Ganze funktioniert, solange auch Autofahrer einfach und zügig in ausreichende Nähe der autofreien Zonen kommen können. Das meinte ich mit sauberen Trennung und Optimierung der Verkehrsflüsse.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754096)
Ohne einen Beleg liefern zu können, hänge ich der Überzeugung an, dass die Zukunft in kleineren Mini-Fußgängerzonen liegt, von denen sich mehrere über eine große Stadt verteilen. Jedes Stadtviertel hat künftig sein eigenes kleines Zentrum, mit Plätzen, Cafés, Fachgeschäften und Supermärkten. Man nutzt sie zu Fuß oder per Fahrrad.

Das kann für Großstädte eine Lösung sein. Trotzdem müssen die Leute auch ihre eigenen Wohnungen wie auch die sonstige Infrastruktur gut mit dem Auto annähern können, und ihre Autos irgendwo abstellen können - ebneso, wie es andere mit dem Rad oder mit dem ÖPNV können sollen. Das ist wohl die Kunst und Herausforderung für Stadtplaner.

Siebenschwein 13.08.2024 16:28

[quote=Klugschnacker;1754096...

Wer kann, fährt heute möglichst mit dem Fahrrad oder den Öffis ins Zentrum. Das ist in den meisten Fällen einfach praktischer. Mit Grün oder Nichtgrün hat das ebenfalls nichts zu tun, sondern mit praktisch versus nervig.[/QUOTE]

Naja, Du siehst es aus der Perspektive des Stadtbewohners. Der kann problemlos in den meisten Städten ins Tram oder aufs Rad steigen und ist in zehn Minuten in der Innenstadt.
Nehmen wir nun den typischen Agglobewohner: meist hat der keine so gute Anbindung - der nimmt halt das Auto, wenn er abends nach der drölfzehnten Schlagernacht, die genau für ihn von den Stadtmarketingleuten organisiert wurde, wieder heimfahren will.
Natürlich wäre P&R ein eine Option, aber solange Parkhäuser existieren, fährt man halt im Kreis, bis irgendwann ein feier Platz angezeigt wird.
Ich sage nicht, dass die eine Perspektive richtig und die andere falsch ist. Der Standort ist entscheidend.
Was man auch nicht vergessen darf: vor dreissig Jahren wurde der Untergang der Innenstädte postuliert, weil auf er grünen Wiese immer mehr Einkaufszentren entstanden, die die Kaufkraft abzogen. Dann kam das Stadtmarketing und erfand für jedes Wochenede im Jahr das passende Event, um auch dem letzten Bewohner der Agglomeration wenigstens zweimal im Jahr ein zielgruppenrelevantes Ereignis zu bieten. Ausserdem wurden Parkhäuser gebaut, "Kneipenmeilen" eröffnet, verkaufsoffene Sonntage geplant... you name it. Finanziell ging die Rechnung auf. Inwieweit die Einwohner die Entwicklung positiv beurteilen, ist eine andere Frage. Andererseits - wenn man es nicht gemacht hätte, sähen viele deutsche Inennstädte jetzt vielleicht so aus wie Duisburg... Das will ja auch keiner.
Du siehst, es ist nicht immer so einfach. Schlussendlich verdienen zu viele Leute an der 24/7 Party in den Innenstädten.

TriVet 13.08.2024 16:32

Google erschlägt euch mit Studien etc., dass das Gegenteil der Fall ist; ohne Autos mehr (!) Umsatz.
Exemplarisch der hier:
https://www.klimareporter.de/verkehr...cht-den-umsatz

Wie sagte es der Vorsitzende des staedtebundes oder Gemeindeverband:
Das sind seitens der fdp Forderungen von vorgestern…

Bunde 13.08.2024 16:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1754092)
Es ist z. B. sicher sinnvoll, möglichst überall grüne Wellen in den Ampelschaltungen zu realisieren, statt das Autofahren mit sequentiellen roten Ampeln zu vermiesen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1754100)
Allerdings hat Heidelberg zeitweise tatsächlich gezielt rote Wellen eingesetzt, um Autofahrer abzuschrecken - das war ideologische Anti-Auto-Aktion. Das gibt es eben auch.

Grüne Welle ist klasse! Gabs in meinem Heimatort (Kleinstadt mit einer großen Durchgangsstraße) sogar schon in den 80ern. Doof natürlich, wenn die grüne Welle auf die erlaubten 50km/h berechnet ist, aber alle mindestens 60, wenn nicht 70km/h fahren. Dann hat sich die grüne Welle rasch wieder erledigt und alle meckern wieder über Anti-Auto-Aktionen...

Schwarzfahrer 13.08.2024 16:58

Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1754106)
Doof natürlich, wenn die grüne Welle auf die erlaubten 50km/h berechnet ist, aber alle mindestens 60, wenn nicht 70km/h fahren. Dann hat sich die grüne Welle rasch wieder erledigt und alle meckern wieder über Anti-Auto-Aktionen...

Das kenne ich auch, aber ich meinte was anderes. In Heidelberg war das mal auch so kommunizierte Verkehrspolitik: Autofahren soll ineffektiv und langsam gemacht werden, damit die Leute auf ÖPNV umsteigen (was zwar auch nicht effektiv war, aber zumindest "moralisch richtig"). Da wurde auch mal aus zwei Spuren nur eine gemacht, damit die Leute entnervt wegen Stau nicht mehr Auto fahren - sie wurden aber eher nur aggressiver. Heute hat Heidelberg in der Hinsicht zurückgerudert, aber so mancher Straßenverlauf würde immer noch von besser abgestimmten Ampeln/Ampelphasen profitieren.

Klugschnacker 13.08.2024 17:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1754100)
Das Ganze [die Fußgängerzonen] funktioniert, solange auch Autofahrer einfach und zügig in ausreichende Nähe der autofreien Zonen kommen können. Das meinte ich mit sauberen Trennung und Optimierung der Verkehrsflüsse.

Wer geht denn bei Dir in Mannheim in der Fußgängerzone einkaufen? Ohne mich da näher auszukennen, würde ich vermuten, es sind die Mannheimer. Ein Teil kommt vielleicht auch aus dem Umland mit einer Entfernung von vielleicht 15 Kilometern vom Zentrum. Fast allen diesen Personen stehen öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung, meistens sogar mehrere verschiedene.

Woraus leitest Du das Recht dieser Menschen ab, vor der Haustür der Stadtbewohner billigen Parkplatz zur Verfügung gestellt zu bekommen, nebst einer "einfachen und zügigen" Anfahrt?

Als Innenstadtbewohner komme ich doch auch nicht auf die Idee, am Tegernsee gefälligst kostenlose Parkplätze und eine reibungslose Anreise mit meinem Diesel gewährleistet zu bekommen.

dr_big 13.08.2024 17:14

Ich empfehle dieses GCN Video über die Bevorzugung des Autos: https://www.youtube.com/watch?v=-_4GZnGl55c

Schwarzfahrer 13.08.2024 17:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754110)
Wer geht denn bei Dir in Mannheim in der Fußgängerzone einkaufen? Ohne mich da näher auszukennen, würde ich vermuten, es sind die Mannheimer. Ein Teil kommt vielleicht auch aus dem Umland mit einer Entfernung von vielleicht 15 Kilometern vom Zentrum. Fast allen diesen Personen stehen öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung, meistens sogar mehrere verschiedene.

Das Umland bzw. Einzugsgebiet ist deutlich weiter definiert, ich bin mit ca. 18 km noch recht nahe, und kann allein gut mit dem Rad hin; mit Familie klappt das nicht mehr immer, je nach Transportbedarf auch mir nicht. Mit ÖPNV dauert es für mich deutlich länger, als mit dem Rad (3 - 5 Mal Umsteigen); natürlich gibt es Leute, die günstig wohnen, die kommen auch mit ÖPNV.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754110)
Woraus leitest Du das Recht dieser Menschen ab, vor der Haustür der Stadtbewohner billigen Parkplatz zur Verfügung gestellt zu bekommen, nebst einer "einfachen und zügigen" Anfahrt?

Es geht nicht um "das Recht", und ich schrieb nichts vom billigem Parkplatz. Mir geht es um ein sinnvolles Verkehrsangebot, um sowohl Kunden als auch Geschäften gerecht zu werden; die Hauptfunktion von Mobilität muß zügig, direkt, effektiv sein. Auf dem Land ist vieles nicht mehr zu bekommen. Z.B. Hat Mannheim inzwischen den einzigen Sportladen mit nennenswert umfangreichem Qualitätssortiment in der Region zwischen Darmstadt und Karlsruhe (auch Heidelberg hat nur noch einen überschaubaren Sportladen, andere Orte höchstens einzelne Spezialisten).
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754110)
Als Innenstadtbewohner komme ich doch auch nicht auf die Idee, am Tegernsee gefälligst kostenlose Parkplätze und eine reibungslose Anreise mit meinem Diesel gewährleistet zu bekommen.

Natürlich kommen die Innenstadbewohner auch auf die Idee, an den Tegernsee zu fahren. Die wollen in ihrer Freizeit auch mal raus. Und ich will ja auch nicht zwingend kostenlose Parkplätze - wo es knapp ist mit Parkplätzen, ist sicherlich eine Regulierung sinnvoll und ein Obulus angebracht. Ob es dann sinnvoll und angemessen ist, (wie kürzlich in Reutte gesehen), daß die Parkplätze nur ganze Tagesgebühren haben, ohne Zeitstaffelung, obwohl ich z.b. nur für 2 h ins Schwimmbad gehe, kann man natürlich diskutieren (allerdings ist die Parkgebühr immer noch niedriger, als der Schwimmbadeintritt oder die Busfahrkarte).

tandem65 13.08.2024 21:34

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1754093)
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.
Das Innenstadtsterben wird nicht durch Amazon verursacht, sondern Amazon ist die Antwort auf die Städteplaner

Da hast Du sicher Belege für die beiden Behauptungen.
Amazon ist in Amerika nicht erfolgreich weil die Infrastruktur der Städte auf Autos ausgelegt ist und auch daß eine Autofreie Innenstadt nicht mit erfolgreichen lokalen Einzelhändlern zusammen geht.

keko# 14.08.2024 13:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754110)
...

Als Innenstadtbewohner komme ich doch auch nicht auf die Idee, am Tegernsee gefälligst kostenlose Parkplätze und eine reibungslose Anreise mit meinem Diesel gewährleistet zu bekommen.

Du möchtest aber vermutlich auf einer gut ausgebauten Autobahn zum Tegernsee kommen und nicht auf einer einspurigen Landstraße.

In Stuttgart ist es z.B. so, dass du schon mal froh bist, wenn du überhaupt zur Parkpklatzsuchen gekommen bist, weil der Weg dorthin schon nervenaufreibend ist und meist sehr zeitraubend.

Genussläufer 14.08.2024 14:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1754169)
In Stuttgart ist es z.B. so, dass du schon mal froh bist, wenn du überhaupt zur Parkpklatzsuchen gekommen bist, weil der Weg dorthin schon nervenaufreibend ist und meist sehr zeitraubend.

Ich bin mal mit dem Auto von Erfurt nach Stuttgart gefahren. Das waren ca. 350km. Ich war nach knapp 3,5h am Ortseingang Stuttgart. Das war entspannt gefahren und angekommen. Ich habe danach aber noch fast 1,5h in die Stadtmitte benötigt. Das war alles andere als entspannt. Die Autostadt schlechthin in Deutschland ist für Autofahrer eine totale Katastrophe :Lachen2:

Schwarzfahrer 14.08.2024 15:00

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754178)
Die Autostadt schlechthin in Deutschland ist für Autofahrer eine totale Katastrophe :Lachen2:

Ich habe 10 Jahre in Stuttgart gewohnt (zugegeben bis vor 35 Jahren). Stuttgart ist schon allein wegen der Topographie für jeden Verkehr eine Katastrophe; mit dem Rad ist es auch nicht besser (außer für Bergtraining für Triathleten), und Bahnverkehr hat auch seine Grenzen (siehe Stuttgart 21). Übrigens, was ist "Ortsrand Stuttgart"? Du meinst die Autobahnabfahrt? Stuttgart ist ja eigentlich ein Konglomerat von kleineren Ortschaften. Von der Autobahn bis in die Stadmitte quert man locker 3 - 4 Städtchen (und Wäldchen).

keko# 14.08.2024 15:24

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754178)
Ich bin mal mit dem Auto von Erfurt nach Stuttgart gefahren. Das waren ca. 350km. Ich war nach knapp 3,5h am Ortseingang Stuttgart. Das war entspannt gefahren und angekommen. Ich habe danach aber noch fast 1,5h in die Stadtmitte benötigt. Das war alles andere als entspannt. Die Autostadt schlechthin in Deutschland ist für Autofahrer eine totale Katastrophe :Lachen2:

Ja, mein Beileid, ist aber normal. Da hatten wir Protestler gar nicht so unrecht, als wir gegen das Konzept von S21 auf die Straße gingen ;) Manchmal frage ich mich wirklich, was mit Deutschland los ist, wenn Baustellen ewig nicht fertig werden und preislich ständig nach oben korrigiert werden. Zu viel Bürokratie, zu kompliziert konzipiert?

Genussläufer 14.08.2024 15:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1754180)
Du meinst die Autobahnabfahrt? Stuttgart ist ja eigentlich ein Konglomerat von kleineren Ortschaften. Von der Autobahn bis in die Stadmitte quert man locker 3 - 4 Städtchen (und Wäldchen).

Ich meine das Ortseingangsschild nach der Autobahnabfahrt aus Richtung Heilbronn.

Zitat:

Stuttgart ist schon allein wegen der Topographie für jeden Verkehr eine Katastrophe; mit dem Rad ist es auch nicht besser (außer für Bergtraining für Triathleten), und Bahnverkehr hat auch seine Grenzen (siehe Stuttgart 21).
Das ist auch schwer. Es ist allerdings deutlich aufs Auto fokussiert. Und hier ist die Grenze des Machbaren (eigentlich des Erträglichen) längst überschritten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Stuttgart mit der Zahl an Autos vernünftig funktionieren kann. Irgendwann ist es einfach zuviel. Und hier liegt das Überschreiten dieser Grenze deutlich in der Vergangenheit. Da würde ich ja sogar "Degrowth" unterstützen ;)

Schwarzfahrer 14.08.2024 16:11

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754184)
Ich meine das Ortseingangsschild nach der Autobahnabfahrt aus Richtung Heilbronn.

Also ja, ab Autobahnabfahrt, inklusive der Fahrt durch die Stuttgarter Dörferlandschaft (Kornwestheim, Zuffenhausen, Feuerbach, ...).
Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754184)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Stuttgart mit der Zahl an Autos vernünftig funktionieren kann. Irgendwann ist es einfach zuviel. Und hier liegt das Überschreiten dieser Grenze deutlich in der Vergangenheit. Da würde ich ja sogar "Degrowth" unterstützen ;)

Es ist auch schwer vorstellbar, wie es ohne Auto funktionieren kann, wenn man sein Leben nicht auf eines der Dörfer begrenzt. Ich habe zum Schluß in der Innenstadt gewohnt, Auto war nur für Fahrten aus der Stadt raus am Wochenende nötig, innen ging alles mit Rad und S-Bahn - soweit schön (die Fahrt ins Grüne dauerte aber immer ewig lang).

Davor war ich in Feuerbach bzw. Botnang; was nicht im Dorf vorhanden war, wie z.B. die Uni in Vaihingen, war nur per Fahrrad oder Auto in sinnvoller Zeit erreichbar (Anfangs gab es nicht mal die S-Bahn da raus, und Fahrad war je einfach-Strecke 250 hm; ich war damals noch kein Triathlet. hatte aber Spaß daran - wie nur wenige andere). Meine Mutter kam ohne Auto nie in ihre Arbeit (Schillerhöhe). Inzwischen ist wohl der Einzugsbereich für Pendler wegen der hohen Mieten in Stuttgart erweitert, was die Zahl der Autos erhöht. Das ist bei der Topologie tödlich. Bin froh, dort weg zu sein, der Verkehr war eines der Hauptgründe, aus der Großstadt rauszuziehen.

Genussläufer 14.08.2024 16:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1754189)
Es ist auch schwer vorstellbar, wie es ohne Auto funktionieren kann, wenn man sein Leben nicht auf eines der Dörfer begrenzt.

Das bestätigt m.E. Arnes These, dass einfach zu viel ums Auto herum geplant und umgesetzt wurde.

Die Situation jetzt sieht überspitzt so aus, dass sich einerseits der Ausbau dese ÖPNV vielerorts nicht lohnt, weil ihn viel zu wenige nutzen würden. Auf der anderen Seite setzen alle aufs Auto, weil es kein vernünftiges ÖPNV Angebot gibt. Irgendwie muss dieses Dilemma doch aufgelöst werden können.

PattiRamone 14.08.2024 16:44

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1754093)
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.
Das Innenstadtsterben wird nicht durch Amazon verursacht, sondern Amazon ist die Antwort auf die Städteplaner.
Wir als Stadt verzichten jetzt in vielen Parkhäusern ab 18 Uhr auf die Parkgebühren um das letzte Einkaufszentrum noch zu retten das wir haben. Die Zeit wird zeigen ob es was hilft.

Ich war am Wochenende in Paris.

Da ist in der Innenstadt kaum noch ein privates Auto auf der Straße. Viele Straßen sind für Autos gesperrt. Dafür wurde die Metro modernisiert und die Radinfrastruktur ist ein Traum.

Komischerweise ist dort nicht jedes zweite Schaufenster zugekleistert.

Könnte daran liegen, dass eine Innenstadt ohne Lärm und Gestank irgendwie ganz nice ist.

Genussläufer 14.08.2024 17:10

Zitat:

Zitat von PattiRamone (Beitrag 1754192)
Ich war am Wochenende in Paris.

Da ist in der Innenstadt kaum noch ein privates Auto auf der Straße. Viele Straßen sind für Autos gesperrt. Dafür wurde die Metro modernisiert und die Radinfrastruktur ist ein Traum.

Die Radinfrastruktur ist wirklich ein Traum. Der Verkehr war wegen Olympia weniger als normal. Meine Frau war richtig begeistert wegen der super Radmöglichkeiten. Das hatte (ihre Aussage) schon fast Kopenhagen oder Amsterdam Format.

Zitat:

Komischerweise ist dort nicht jedes zweite Schaufenster zugekleistert.

Könnte daran liegen, dass eine Innenstadt ohne Lärm und Gestank irgendwie ganz nice ist.
Das trifft für Paris zu und kann sicher auch auf viele deutsche Großstädte angewendet werden. Ob es auch auf jede 100k Einwohner"klitsche" passt, sollte man hinterfragen. Das kann sich individuell deutlich unterscheiden. Nimm mal unsere Klitsche hier vor Ort. Erfurt hat ca. 200k Einwohner. Da ist im Zentrum einiges vom Auto befreit. Erfurt lebt aber auch vom Umland. Und Thüringen ist ein typisches Flächenland. Ein komplettes Aussperren von Autos würde hier wahrscheinlich nicht funktionieren. Im Umfeld gibt es ein paar kleinere Städte von ca. 30k bis 50k Einwohnern. Da würde ein Autoverbot sehr sicher dem Einzelhandel schaden.

Klugschnacker 14.08.2024 19:08

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1754193)
Ein komplettes Aussperren von Autos ... Autoverbot ...

Wo kommt jetzt plötzlich der Gedanke an ein "Autoverbot" her? Hat jemand ein Autoverbot oder ein komplettes Aussperren von Autos in deutschen Städten gefordert?

Ich frage sicherheitshalber mal nach, denn sonst schlüpft hier womöglich die These in unsere Debatte, die Grünen würden so etwas fordern. Schon Sportsfreund Schwarzfahrer behauptete gestern, der Gratis-Parken-Vorschlag der FDP sei eine Reaktion auf die Anti-Auto-Politik der Grünen (heißt: die Grünen sind schuld).

Nach meiner vorläufigen Kenntnis fordern die Grünen eine faire Aufteilung des Verkehrsraums auf alle Verkehrsteilnehmer, also Autos, Öffis, Radfahrer und Fußgänger.

qbz 14.08.2024 19:48

Anekdote zum Thema Auto, FDP und Formel I: Gerade fährt der 2 1/2 jährige Nachbarsjunge mit Sturzhelm auf einem motorisierten Kinder-Squad, dessen Motor ihm sein Vater mit einem Zugseil startet - riesiger Lärm wie ein Rasenmäher - auf der Gartenwiese nebenan auf und ab.

Schwarzfahrer 14.08.2024 21:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754201)
Schon Sportsfreund Schwarzfahrer behauptete gestern, der Gratis-Parken-Vorschlag der FDP sei eine Reaktion auf die Anti-Auto-Politik der Grünen (heißt: die Grünen sind schuld).

Es war keine Behauptung, sondern ein Erklärungsversuch. Es gibt seitens der Grünen schon mal extreme Anti-Auto-Ideen, wie es sich in Heidelberg vor ein paar Jahren manifestiert hat. Wenn aber jemand auf Dummheit mit Dummheit reagiert, ist nicht der erste Dumme schuld; jeder ist nur selbst an seiner eigenen Dummheit schuld. Also meine ich auf keinen Fall, die Grünen seien schuld (schon gar nicht sind alle Grünen schuld an Dummheiten einzelner). Das kannst Du mir nicht unterschieben.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754201)
Nach meiner vorläufigen Kenntnis fordern die Grünen eine faire Aufteilung des Verkehrsraums auf alle Verkehrsteilnehmer, also Autos, Öffis, Radfahrer und Fußgänger.

Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, ich sehe es auch so; es kann höchstens sein, daß unter "fair" verschiedene Leute Unterschiedliches versehen.

Genussläufer 14.08.2024 21:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1754201)
Wo kommt jetzt plötzlich der Gedanke an ein "Autoverbot" her? Hat jemand ein Autoverbot oder ein komplettes Aussperren von Autos in deutschen Städten gefordert?

Meines Erachtens ging es hier um Innenstädte. Und dabei ging es um ein echtes Verbot. Keine Ahnung, ob das jemand gefordert hat. Ich hatte das als Gedankenexperiment verstanden.

Btw. ist nicht alles, was die Grünen fordern (unabhängig davon ob das bei dem Thema zuträfe) nicht per se Unsinn. Natürlich haben auch die Grünen gute und sinnvolle Vorschläge.

Genussläufer 14.08.2024 21:28

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1754207)
Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, ich sehe es auch so; es kann höchstens sein, daß unter "fair" verschiedene Leute Unterschiedliches versehen.

Was würdest Du in einer Stadt als fair bezeichnen? Also was wären die Kriterien und wie würdest Du diese ausfüllen, dass sie aus Deiner Sicht fair wären?


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