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Klugschnacker 11.11.2020 09:55

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1564892)
Darf ich fragen was Du in diesem Zusammenhang unter 'Vollbremsung' verstehst? Ich vermute eine Verschärfung des Lockdowns, oder?

Sorry für das martialische Wort. Nein, ich meinte einen Lockdown irgendeiner Art.

Ich schreibe das aus der Perspektive von Mitte Oktober. Da war ein erneuter Lockdown noch unvorstellbar und politisch unsagbar. Obwohl die Zahlen bereits exponentiell anstiegen. Mit "Vollbremsung" meinte ich eine möglichst schnelle politische Reaktion. Damals fand ich den den Beschluss des Teil-Lockdowns drastisch und mutig und richtig.

Dass er möglicherweise noch konsequenter hätte ausfallen müssen ist eine Sichtweise, die mir erst später in den Sinn kam. Mir fehlt aber jede Kompetenz, mich zugunsten eines härteren oder softeren Lockdowns auszusprechen.
:Blumen:

Matthias75 11.11.2020 09:56

Und woher kommen die angenommenen 60.000/Tag?

M

El Stupido 11.11.2020 10:00

Bzgl. der 60.000 / Tag bundesweit:

Die lokale Presse schreibt über das aufzubauende Impzentrum in Trier

Zitat:

(...) Nach derzeitigem Stand sei der Messepark in Trier für eine „großflächige Impfung“ von bis zu 5000 Menschen pro Tag vorgesehen – und zwar bei einem Betrieb von jeweils 6 bis 22 Uhr.(...)


Und das wäre jetzt nur ein lokales Impfzentrum unter bundesweit vielen anderen und neben mobilen Teams in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.

aequitas 11.11.2020 10:02

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1564910)
woher kommen die "höchstens 60.000"/tag?

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1564912)
Und woher kommen die angenommenen 60.000/Tag?

M

Dazu hat die WDR-Quarks-Redaktion in einem Tweet bereits geantwortet. Die Zahl stammt u.a. von Matthias Schrappe, dem ehem. stellv. Vorsitzenden des Sachverständigenrats Gesundheit.

Ich habe das hier nur verlinkt, um die aufbereitete Prognose einer hier geschätzten Quelle zu zeigen. Zu WDR/Quarks gehört ja u.a. auch Mai Thi.

Hafu 11.11.2020 10:05

Dein Link funktioniert bei mir nicht, aber die in deinem Text genannte Zahl halte ich für viel zu kurz gegriffen. Pro Jahr lassen sich in der Regel 15 Mio Menschen gegen Influenza impfen. Und das ist eine Impfung, die in den vielen Hausarzt- und Facharzt-Praxen nebenher läuft, zusätzlich zum Tagesgeschäft.
Für die Influenza gibt es keine staatlichen "Impfzentren" und selbst die Apotheken sind außen vor. Es wird immer wieder diskutiert, dass man demnächst, wie auch schon in anderen Ländern den Apotheken erlaubt, Impfungen vorzunehmen, dann hätte man gleich eine Riesen-Masse an zusätzlichem Fachpersonal ergänzend rekrutiert, mit denen man die tägliche Impfkapazität massiv steigern könnte.

In Deutschland gibt es 60 000 Hausärzte und 20 000 Apotheken. Wenn beide gerade mal 10 Impfungen pro Tag vornehmen, was ja nicht wirklich aufwendig wäre (Polikliniken in den Kranknehäusern sowie Notaufnahmen könnte man bei einem nationalen Impfprogramm auch noch mit einbeziehen) dann könnte man mit diesem Potenzial problemlos 1 Mio Impfungen pro Tag erreichen. Deutschland hat die höchste Arzt- und Apothekendichte weltweit: das wird oft beklagt, weil es das Gesundheitswesen tendenziell teuer macht, aber es ist in Situationen wie dieser eben auch ein Pfund mit dem man wuchern kann.

Das Nadelöhr in der immunisierung der Bevölkerung wird zweifellos in der Produktion, der Zuteilung der Impfdosen durch den Hersteller und der Impfbereitschaft der Bevölkerung liegen.

Beim Biontech-Impfstoff ist voraussichtlich das Problem, dass dieser extrem kühl gelagert werden muss, was die Logistik tendenziell schwieriger macht, aber im medizinischen Bereich sind Kühlschränke mit tiefen Temperaturen jetzt auch nichts wirklich besonderes mehr. Die ein oder andere Praxis müsste halt hier aufrüsten.
Viele der anderen Impfstoffe, die derzeit in der Pipeline liegen, benötigen ohnehin keine Lagerung bei derart tiefen Temperaturen.

Es wird ganz sicher 2021 bei nicht nur einem Impfstoff weltweit bleiben.

aequitas 11.11.2020 10:12

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1564915)
Es wird ganz sicher 2021 bei nicht nur einem Impfstoff weltweit bleiben.

Sicherlich nicht. Mein Post war eher als Antwort darauf zu verstehen, dass Biontech davon ausgeht, dass bis zum Sommer 2021 70% der deutschen Bevölkerung geimpft werden (können). Die WDR-/Quarks-Redaktion hat dazu gestern einen Beitrag bei Twitter geteilt und darin eine Prognose basierend auf dem oben verlinkten Thesenpapier (das stammt tatsächlich schon aus dem Mai) vorgenommen.

Eine 70%-Quote bis zum Sommer halte ich für unrealistisch/unmöglich, aber da lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

Aber hier wird ansonsten oft nur das gepostet, was in die eigene Agenda passt und das sind steigende Zahlen oder positive Impfversprechungen. Wenn sich nun der R-Wert sowie die Zahl der Neuinfektionen stabilisiert, dann wird das Narrativ geändert.

TriVet 11.11.2020 10:12

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1564914)

Danke. weiter ausgeführt wird das da aber auch nicht.


My2C:
aktuelle gibt es ca. 30.000 AllgemeinArztpraxen in D.
wenn da jeder 5-10/tag impft, sind das schon 150-300.000.

Ohne kliniken, ohne sonstige praxen und schon gleich ohne impf-zentren in messehallen oder ähnlichem.
die dürften vielleicht das zehnfache wegschaffen?! eher mehr?!
aber sagen wir mal nur das dreifache, also 450-900.000.
macht 600.000-1,2 Millionen/Tag.
Selbst bei 60Millionen Impflingen also in 60 tagen.


also bei genug verfügbarem impfstoff sehe ich da niemals vier jahre...

mamoarmin 11.11.2020 10:12

Zitat:

Zitat von Ulf01 (Beitrag 1564058)
Was lief denn bei der Notbetreuung super?:-(( Irgendwie war am Ende fast jeder System relevant. Bei meiner Tochter waren am Ende von 15 Kindern, 3 Kinder die nicht in die Kita durfte......

Du weisst aber schon das man wenn man von Zuhause arbeitet auch arbeiten muss und Kinder selten lange Zeit sich selbst beschäftigen und auch Hunger haben und und und.....

Super war, dass nicht einfach entschieden wurde die Kita zu schliessen!
Super war, dass deswegen die Krankenschwestern und pfleger und Ärzte, Polizisten, Feuerwehrleute weiterhin Kinder bringen konnten, und um nur die ging es und sollte es gehen.
Super war, dass die gesamte Betreuungszeit abgedeckt war.


Der vorgegaukelte Normalbestrieb beruhigt sicherlich Eltern, die die Gesamtsituation nicht wahrhaben wollen.
Heute geht es in diesen angepassten Regelbetrieb, natürlich zu veränderten Öffnungszeiten, die Kinder sind jetzt in festen Gruppen gemischt verteilt, haben zum teil neue Erzieher..
Für die Kinder ist das nicht wirklich schön.
Und alles eigentlich nicht leistbar mit dem Personalschlüssel. wenn ein Erzieher ausfällt (was heute schon passiert) geht es los:

Dann wird die Gruppe wird geschlossen, Springer dürfen ja nicht mehr eingesetzt werden, selbst wenn es sie gäbe.
Ich kann nur hoffen, dass der Teillockdown irgendwie zieht und es nicht weiter eskaliert.
Wenn ich mir die unbekümmertheit im sommer anschaue?

Der Betreuungsaufwand eines Kindes und dessen Fähigkeit sich alleine zu beschäftigen ist je nach Art und Weise der Erziehung, Alter usw. extrem unterschiedlich. Da kann aber weder die Kita noch was dazu noch ich :-)

Nepumuk 11.11.2020 10:13

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1564902)
Was habe ich behauptet, das ich deiner Meinung nach belegen müßte ?

Mit deiner Aussage "Unabhängig davon, wieviel die hohen Ankündigungen auch bzgl Wirksamkeit, Nebenwirkungen etc. nach praktischer Konfrontation mit der Realität noch wert sind." behauptest du implizit, das die Ankündigungen falsch sind und nicht eintreffen werden. Dafür hast du weder Belege noch Anhaltspunkte, oder?

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1564902)
Wie sollte das gehen ?
Meinst du, ich könnte durch meine (geäußerte) Meinung und Einschätzung die Qualität des Impfstoffes beeinflussen ?

Nein, natürlich nicht. Aber du versuchst schon die Meinung deiner Leser zu beeinflussen, sonst würdest du ja nix schreiben. Warum nicht einfach ergebnisoffen abwarten, bis die Ergebnisse der klinischen Studien da sind? Was versprichst du dir vom Schlechtschreiben?

TriVet 11.11.2020 10:14

@HaFu::Blumen:

aequitas 11.11.2020 10:19

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1564917)
aber sagen wir mal nur das dreifache, also 450-900.000.
macht 600.000-1,2 Millionen/Tag.
Selbst bei 60Millionen Impflingen also in 60 tagen.

also bei genug verfügbarem impfstoff sehe ich da niemals vier jahre...

Das kann ich nicht einschätzen, da ist HaFu mit Sicherheit der bessere Ansprechpartner. Aber hier wurden gerade die 70% einer Impfstofffirma postiv erwähnt, die ich als eher parteiische Quelle einstufen würde. Auf der anderen Seite ist Quarks/Mai-Thi, die hier regelmäßig zum Maßstab der Wissenschaftskommunikation genommen werden. Es ist einfach eine andere Prognose, ein anderer Blickwinkel.

Bei deiner Rechnung traue ich mir allerdings doch ein paar Einschätzungen zu. Du gehst von den Kapazitäten der Praxen/Impfzentren aus, wobei hier Produktion, Infrastruktur/Verteilung und Bevölkerung fehlen. 4 Jahre halte ich auch für eine lange Zeit und hoffe/denke, dass dies unrealistisch ist. Dennoch müssen wir bedenken, dass wir noch immer nicht viel über die Impfstoffe wissen, sondern diese sich bisher noch in der Freigabe befinden und nur einen äußerst kurzen Testzeitraum durchgemacht haben. Hier gibt es noch ein großes Fehlerpotential. Auf der anderen Seite können wir aber auch Glück haben. Ich will es einfach nur etwas realistischer/pragmatischer sehen und nicht den sofortigen Heilsbringer Biontech-Impfstoff benennen.

Hafu 11.11.2020 10:22

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1564855)
@Schlafschaf: Tagesreports beim DIVI:
https://www.divi.de/register/tagesreport
Archiv der Reports hier:
https://www.divi.de/divi-intensivreg...sreport-archiv

Die Dynamik ist fürchterlich, hoffen wir mal, sie ist einbremsbar.

m.

Ich finde die Dynamik nicht fürchterlich und die Einbremsung bei der Inanspruchnahme von Intensivbetten, die der Zahl an Neuinfektionen stets 10 bis 14 Tage hinterherhinkt, ist ja auch schon in den aktuellen Zahlen erkennbar.
Es gibt aktuell wieder Ausbrüche in manchen Krankenhäusern und Pflegeheimen und das ist selbstverständlich ein Problem, das man adressieren muss, aber im Großen und Ganzen hat Deutschland die Pandemie aktuell gut im Griff (und ich höre im Hinterkopf schon wieder die Stimmen aus der Querdenker-Ecke, die angesichts der Wirksamkeit getroffener Maßnahmen, v.a. aber angesichts der Wirksamkeit der IMHO viel wichtigeren privaten Verhaltensänderungen die Pandemie und die Berichterstattung darüber für überschätzt halten)

Die Effekte, die wir in den letzten ein bis zwei Wochen beiom R-Faktor, bei der Anzahl der Neuinfektionen und bei der gebremsten Anzahl an stationären Einweisuungen sowie Inanspruchnahme von Intensivbetten beobachten konnten (die letzt genannte Zahl hinkt der tatsächlichen Entwicklung der Pandemie in Deutschland am weitesten hinterher) hat übrigens noch überhaupt nichts mit den von der Politik verfügten Schließung der Gastronomie oder sonstigen verhängten Kontaktbeschränkungen zu tun.
Der (mögliche) Effekt dieser Maßnahmen wird sich erst in den nächsten Tagen zunehmend in den Infektzahlen manifestieren.

Ich finde es ist zulässig, in diese Zahlen hinein zu interpretieren, dass die Mehrzahl an Menschen in Deutschland, wie ich schon ein paar mal hier geschrieben habe, doch nicht so doof sind und sich auf quasi freiwilliger Basis unter dem Eindruck immer dramatisch ansteigender Infektzahlen freiwillig im oktober besser an die AHA-Regeln gehalten haben als z.B. im September oder August, als die zweite Welle ihren Ausgang genommen habe.

Sehr auf meiner persönlichen Linie liegt aktuell Prof. Jonas Schmidt-Chanasit, der im heutigen Morning Briefing von Steingart ausführlich und differenzierend zu Wort kommt. Kann ich sehr empfehlen sich anzuhören (evt. die ersten 5 Minuten mit etwas zu ausführlichen Glückwünschen an Geburtstagskind Friedrich Merz überspringen)

Flow 11.11.2020 10:37

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1564919)
Mit deiner Aussage "Unabhängig davon, wieviel die hohen Ankündigungen auch bzgl Wirksamkeit, Nebenwirkungen etc. nach praktischer Konfrontation mit der Realität noch wert sind." behauptest du implizit, das die Ankündigungen falsch sind und nicht eintreffen werden. Dafür hast du weder Belege noch Anhaltspunkte, oder?

Damit behaupte ich, daß die praktische Konfrontation mit der Realität noch aussteht.
Dafür bedarf es wohl keiner weiteren Belege, nicht wahr ?
Zitat:

Was versprichst du dir vom Schlechtschreiben?
"Schlechtschreiben" ist dein Thema. Ich hatte dich gefragt, wie das funktionieren soll.
Ich warte ergebnisoffen ab, wie sich die Impfstoffgeschichte entwickelt.
Wobei eine die Ankündigungen (90% (anhaltender) Schutz, keine Nebenwirkungen, nächsten Sommer 70% geimpft ...) übertreffende Entwicklung mir schwer vorstellbar ist. Nach unten ist da meiner Einschätzung nach deutlich mehr Platz.

aequitas 11.11.2020 10:42

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1564924)
Sehr auf meiner persönlichen Linie liegt aktuell Prof. Jonas Schmidt-Chanasit, der im heutigen Morning Briefing von Steingart ausführlich und differenzierend zu Wort kommt. Kann ich sehr empfehlen sich anzuhören (evt. die ersten 5 Minuten mit etwas zu ausführlichen Glückwünschen an Geburtstagskind Friedrich Merz überspringen)

Schmidt-Chanasit macht schon länger äußerst gute Arbeit hinsichtlich der Pandemie und dem Umgang damit. In Hamburg, wo er arbeitet wurden u.a. Experimente/Tests zum sicheren Feiern durchgeführt. Für manche hier ist er allerdings eine persona non grata, da er sich gemeinsam mit Streeck geäußert hat. Wer sich für einen pragmatischen Umgang mit Corona interessiert, der findet bei ihm viel wertvolle und differenzierte Beiträge. Deshalb hier nochmal die Empfehlung zum Interview mit ihm und dem DEGAM-Präsidenten Schwerer von Mitte Oktober: Die Politik streitet über Beherbergungsverbote und die neue Teststrategie. Doch wie kommen wir gut durch den Corona-Winter? Interdisziplinär, meinen der Virologe Schmidt-Chanasit und DEGAM-Präsident Scherer – und liefern gleich einige Evidenzchecks.

El Stupido 11.11.2020 10:48

Wie wäre es mit einem seperaten Thread und einer angehängten Umfrage um die Impfbereitschaft hier im Forum mal "abzuklopfen"?

keko# 11.11.2020 10:56

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1564907)
Die Bundeskanzlerin verkündet und muss dafür gerade stehen. Sie entscheidet das nicht allein. Dafür hat sie echte Experten. Ich bin kein echter Experte. Die Bundeskanzlerin auch nicht.

Wenn Du meinen Post aufmerksam gelesen hättest, dann hättest Du eine mögliche Antwort bereits. Daran hast Du aber kein Interesse. Das Interesse besteht darin, grundsätzlich erst einmal Kritik zu üben. Das ist ... mit Verlaub... ganz schön dünn. Du versteckst Dich hinter Deiner Dauerkritik und bist wenig konstruktiv. Warum sollten wir das mit noch mehr Argumenten füttern und fördern? Wir drehen uns ohnehin im Kreis.

Ich zitiere es für Dich gern noch einmal:

Ja, ich kritisiere gern, sage aber auch meine Position (wenn auch im Thread verstreut) und zeige damit eine Möglichkeit auf:

1. Konzentration auf (Hoch)Risikogruppen
2. Investition in Krankenhäuer/Personal/Ausstattung
3. Der Bevölkerung mehr Vetrauen schenken

Ich habe mehrmals gesagt, dass ich die Kette aus:
mehr absolute Infektionszahlen --> mehr Beschränkungen
auf Dauer für nicht durchführbar halte, es aber eine dauerhafte Strategie geben muss, weil Corona dauerhaft bleibt.

Ich sage auch dauernd, dass dies meine Privatlogik ist und ich mich womöglich irre. Ich bin hier zum Meinungsaustausch und versuche (mehr oder weniger ;-) Sinnvolles zu posten.

Das :Blumen: mache ich bewusst dran, um eine mögliche Schärfe aus der Diskussion zu nehmen.

LidlRacer 11.11.2020 11:01

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1564914)
Dazu hat die WDR-Quarks-Redaktion in einem Tweet bereits geantwortet. Die Zahl stammt u.a. von Matthias Schrappe, dem ehem. stellv. Vorsitzenden des Sachverständigenrats Gesundheit.

Ich habe das hier nur verlinkt, um die aufbereitete Prognose einer hier geschätzten Quelle zu zeigen. Zu WDR/Quarks gehört ja u.a. auch Mai Thi.

Das ist ja ein Thesenpapier u.a. vom Corona-Verharmloser Püschel (Pathologe).
Die Zahl 60.000 wird darin nicht begründet und ist damit irrelevant. Sie beruht vermutlich auf bestehenden Strukturen (Impfungen durch Hausärzte) und berücksichtigt nicht die Möglichkeiten, die geschaffen werden können, wenn man es denn will. Und natürlich will man, denn der Aufwand für die Impfungen ist ungleich geringer als die Nebenwirkungen hoher Infektionszahlen und daraus folgender Lockdowns etc.

Vivago 11.11.2020 11:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1564915)
Es wird ganz sicher 2021 bei nicht nur einem Impfstoff weltweit bleiben.

Das denke ich auch. Die werden sich allerdings auch in ihrer Wirksamkeit unterscheiden. Die ersten Generationen könnten noch nicht so wirkungsvoll sein wie spätere.

Verstehe die Rechnerei aber eh nicht so wirklich. Wir sollten doch alles, was die Pandemie begrenzt nutzen oder? Ganz egal ob 60k am Tag oder 150k.

Klugschnacker 11.11.2020 11:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1564932)
1. Konzentration auf (Hoch)Risikogruppen
2. Investition in Krankenhäuer/Personal/Ausstattung
3. Der Bevölkerung mehr Vetrauen schenken

Diese Strategie hat nach meinem Verständnis nicht ausgereicht, um die Infektionszahlen niedrig zu halten. Das ist die Erkenntnis aus dem Oktober.

Vicky 11.11.2020 11:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1564932)
Ja, ich kritisiere gern, sage aber auch meine Position (wenn auch im Thread verstreut) und zeige damit eine Möglichkeit auf:

1. Konzentration auf (Hoch)Risikogruppen
2. Investition in Krankenhäuer/Personal/Ausstattung
3. Der Bevölkerung mehr Vetrauen schenken

Ich habe mehrmals gesagt, dass ich die Kette aus:
mehr absolute Infektionszahlen --> mehr Beschränkungen
auf Dauer für nicht durchführbar halte, es aber eine dauerhafte Strategie geben muss, weil Corona dauerhaft bleibt.

Ich sage auch dauernd, dass dies meine Privatlogik ist und ich mich womöglich irre. Ich bin hier zum Meinungsaustausch und versuche (mehr oder weniger ;-) Sinnvolles zu posten.

Das :Blumen: mache ich bewusst dran, um eine mögliche Schärfe aus der Diskussion zu nehmen.

Das funktioniert doch bisher nicht.

Wenn 40% der Deutschen zur Risikogruppe gehören, wie Herr Spahn meinte, dann ist es kaum möglich, diese Gruppe zum einen genau zu definieren und auch noch zu kontrollieren. Da wird sicher auch ein großer Teil Arbeitnehmer dabei sein. Will man diese Menschen nun isolieren?

Außerdem interessant: bisher mussten 300.000 Schüler in Quarantäne gehen.

Woher soll denn das Personal für die Krankenhäuser in der Eile kommen? Wo genau soll investiert werden, um die jetzt akute Situation zu managen?

Vertrauen in die Bevölkerung klappt nur sehr bedingt.

Verantwortung *hüstel* Schau Dich doch mal um, wie locker die meisten die Situation nehmen.
Auch bei mir auf der Arbeit wird die Situation nicht mehr so ernst genommen. Wir gehen ganz normal weiter ins Büro. Inzwischen gibt es die ersten Fälle. So oder so ähnlich läuft es bei vielen. Berufsverkehr ganz normal, wie im Sommer, kaum Einhaltung der Kontaktbeschränkungen... Aber klar... wird schon irgendwie von allein. Wie in den USA... "One day it will magically disappears" (wobei das ja für den 4. November geplant war... Hat wohl Verspätung die Magie)...

Matthias75 11.11.2020 11:34

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1564914)
Dazu hat die WDR-Quarks-Redaktion in einem Tweet bereits geantwortet. Die Zahl stammt u.a. von Matthias Schrappe, dem ehem. stellv. Vorsitzenden des Sachverständigenrats Gesundheit.

Ich habe das hier nur verlinkt, um die aufbereitete Prognose einer hier geschätzten Quelle zu zeigen. Zu WDR/Quarks gehört ja u.a. auch Mai Thi.

Danke, aber auch aus diesem Dokument wird nicht klar, woher die 60.000/Tag ursprünglich stammen. Die Zahl wird nur einmal erwähnt, nämlich auf Seite 44:

Zitat:

Nicht zu vernachlässigen ist bei allen Konzepten die zeitliche Dimension (s. auch Stellungnahme der außeruniversitären Forschungsorganisationen, Kleiner et al. 2020). Selbst wenn es gelingen würde, im Frühjahr 2021 einen Impfstoff bereitzustellen (woran einige Experten zweifeln), müsste dieser ja in entsprechender Menge zur Verfügung stehen, und er müsste den dann ca. 60 Mill. Einwohnern ohne Immunität auch verabreicht werden. Selbst wenn man die Herkulesaufgabe schultern könnte, pro Arbeitstag 60.000 Impfdosen zu verabreichen, würde man 1000 Arbeitstage (ca. 4 Jahre) benötigen, um die Bevölkerung in Deutschland zu impfen.
In der im gleichen Absatz erwähnten Stellungnahme der außeruniversitären Forschungseinrichtungen konnte ich auf Anhieb auch nichts finden.

Zudem ist das Thesenpapier von Mai, also aus einem deutlich früheren Stadium der Pandemieentwicklung.

Ich gehe davon aus (belegen kann ich das natürlich nicht), dass mit Impfzentrum und z.B. auch der Einbeziehung von Betriebsärzten u.ä. eine deutlich größere Personenmenge geimpft werden kann.

M.

Nepumuk 11.11.2020 11:36

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1564926)
Damit behaupte ich, daß die praktische Konfrontation mit der Realität noch aussteht.
Dafür bedarf es wohl keiner weiteren Belege, nicht wahr ?
"Schlechtschreiben" ist dein Thema. Ich hatte dich gefragt, wie das funktionieren soll.

Oh, das weißt du doch sehr gut, wie das funktioniert. "Fragen" stellen, die leicht als Aussagen verstanden werden können. Andeutungen machen, die nicht belegt werden können etc. Dabei geht es nicht darum, dass etwas schlecht ist, sondern darum, dass Leute denken, dass etwas schlecht ist. Aber das weißt du selbst.:Huhu:

Helmut S 11.11.2020 11:50

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1564915)
Beim Biontech-Impfstoff ist voraussichtlich das Problem, dass dieser extrem kühl gelagert werden muss, was die Logistik tendenziell schwieriger macht, aber im medizinischen Bereich sind Kühlschränke mit tiefen Temperaturen jetzt auch nichts wirklich besonderes mehr.

DHL hat im September bereits eine Studie veröffentlicht, wie die weltweite COVID-19 Logistik von solchen Impfstoffen aussehen könnte und wo die "Pain-Points" sind.

Ich halte es auch für wichtig zu sehen, dass die Impfstofflogistik (und am Ende die Impfung) eine weltweite und keine nationale Aufgabe ist. Immerhin handelt es sich um eine Pandemie.

In der Pharamlogistik sind kühlpflichtige und insbesondere auch kühlkettenpflichtige Medikamententransporte Standard. Tiefgekühlte Logistik bis -70 °C ist bekannt aber nicht Standard und vor allem nicht in der nötigen Menge.

Es gibt Behälter die so niedrige Temperaturen sehr lange halten können, allerdings sind diese Behälter voluminöser als übliche Verpackungen, was die zu transportierenden Impfdosen pro Kolli mit konstantem Volumen reduziert bzw. die Kolli Anzahl nochmals erhöht.

Alles in allem ist das eine Aufgabe, die in ihrer Komplexität nicht unterschätzt werden darf. Man sollte auch nicht vergessen, dass sowohl die spezielle Pharmalogistik als auch die normale Paketlogistik bereits jetzt an ihrer Kapazitätsgrenze agiert. LKWs, Flugzeuge und Schiffe sind gut ausgelastet. Und bei nicht allen Logistikern ist die Qualifikation für den Transport solcher Fracht überhaupt vorhanden.

Es können freilich alle relevanten gesellschaftlichen Gruppen in dem Logistikthema zusammenarbeiten. Fluggesellschaften haben bereits angekündigt Passagierflugzeuge zur Verfügung zu stellen, die Behörden arbeiten an Logistikerzertifikaten um Zollübergänge zu vereinfachen, an der Personalqualifikation wird gearbeitet und an der Organisation von Priority-Prozessen an Seehäfen und Umschlagplätzen uvm.

Am Ende wird bekanntlich alles gut, evtl. dauert es nur etwas länger als man sich das wünscht. :Blumen:

Schlafschaf 11.11.2020 12:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1564853)
Natürlich beim RKI (eigentlich hättest du dir die Frage (notfalls mit Hilfe von Google) auch selbst beantworten können).

Danke für die Links, da hab ich mich etwas durch geklickt, aber ich wollte nicht für jeden Tag durch 16 Seiten PDF klicken sondern dachte an sowas wie die Interaktive Karte der Morgenpost, nur eben nicht für die Neuinfektionen sondern die Intensivbetten-Belegung.


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1564878)
Aber selbst wenn wir die zehnfache Menge an Intensivbetten hätten: Kann man dann wirklich sagen, es sei für Dich noch nichts zu erkennen das Dich beunruhigt? Es ist aus meiner Sicht sehr beunruhigend, wenn viele Menschen so schwer erkranken, dass sie wochenlang auf die Intensivstation müssen. Viele davon sterben.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich Dein Standpunkt ist. :Blumen:

Doch, eigentlich ist das mein Standpunkt. Die Betten der Intensivstationen sind doch immer gut gefüllt über Winter. Da liegen immer viele schreckliche Schicksale, die leiden und dann sterben. Auch vor Corona. Jeden Tag sterben bei uns 2500 Menschen. Ist halt leider so und du und ich werden da eines Tages auch dabei sein.

Die meisten beunruhigt das wohl eher wenig. Oder wie erklärst du dir, dass wir die AHA-Regeln nicht schon verpflichtend eingeführt haben vor Corona? Dies hätte in jedem Jahr dazu geführt das weniger Menschen mit Grippe und anderen Krankheiten auf der Intensivstation und vorzeitig im Grab landen!

MattF 11.11.2020 12:44

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1564937)

Woher soll denn das Personal für die Krankenhäuser in der Eile kommen? Wo genau soll investiert werden, um die jetzt akute Situation zu managen?

Sehe ich auch so. Das ist ein schwieriges Feld, es wird nie so sein, dass wir wegen mir die 4 fache Menge an Betten und insbesondere Fachpersonal für Intensivbetten vorhalten können, wenn es gar keine Pandemie gibt.

Man kann vielleicht ein paar hundert Millionen Masken mal einlagern und ein paar Tanklager mit Desinfektionsmittel. Das wars dann aber auch, was man an Vorsorge für so Fälle wird machen können.

Man kann nicht vorhalten was man vielleicht mal alle 10 Jahre braucht. Dann ist z.b. das Wissen des zusätzlichen Personals alles wieder weg.

Das Einzige was mir dann noch einfallen würde wäre ein gescheite App, die benutzt wird.

Gestern beim Lanz war eine Ärztin aus einen Intensivkrankenhaus mit Covid Abteilung, die hat die App und obwohl sie die ganze Zeit mit Covid Patienten arbeitet hat sie noch keine einzige Meldung. Weil 1. zuwenige die App haben und wenn ein Infizierter die App hat, trägt er das Ergebnis nicht ein (oder halt kaum einer).

Das wäre ne Lösung für die Zukunft, wollen viele Querdenker und Andere aber auch nicht. Also haben sie den Salat. :Gruebeln:

keko# 11.11.2020 12:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1564935)
Diese Strategie hat nach meinem Verständnis nicht ausgereicht, um die Infektionszahlen niedrig zu halten. Das ist die Erkenntnis aus dem Oktober.

4. AHA+L gehört automatisch noch dazu :)

Ich gehe davon aus, dass die Zahlen im Herbst unweigerlich steigen mussten:

- alle sind auf ihren Plätzen (Schüler in Schulen, arbeitende Bevölkerung am Arbeitsplatz...), was automatisch zu neuen/vielen Kontakten führt
- Einfluss der Jahreszeit (man ist vermehrt in geschlossenen Räumen)

Teilweise empfinde ich zu viel Drama und Angstverbreitung. Aber was wäre los, wenn Frau Merkel sagen würde "Ey Leute, alles cool, macht euch keinen Stress, kriegen wir alles schon hin"?
Macron verhängt auch von heute auf morgen, denn wenn er am Donnerstag sagt "Ab Montag" ist am Wochende nochmal richtig Party :Cheese:

keko# 11.11.2020 13:01

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1564937)
...
Wenn 40% der Deutschen zur Risikogruppe gehören, wie Herr Spahn meinte, dann ist es kaum möglich, diese Gruppe zum einen genau zu definieren und auch noch zu kontrollieren. Da wird sicher auch ein großer Teil Arbeitnehmer dabei sein. Will man diese Menschen nun isolieren?...

Wenn 40% zu viel sind, dann sind es halt zu viele. Dann muss man mit den oberen 10% anfangen.

Man wird diese nicht vollständig isolieren können, weder wenn sie arbeiten, noch wenn sie alt und im Krankenhaus sind. Man wird auch nicht alle Hochrisikopatienten impfen können. Wenn es bei enigen nicht geht, dann geht es halt nicht.

Flow 11.11.2020 13:07

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1564946)
Oh, das weißt du doch sehr gut, wie das funktioniert. "Fragen" stellen, die leicht als Aussagen verstanden werden können. Andeutungen machen, die nicht belegt werden können etc. Dabei geht es nicht darum, dass etwas schlecht ist, sondern darum, dass Leute denken, dass etwas schlecht ist. Aber das weißt du selbst.:Huhu:

Naja, die Realität wird zeigen, ob nächsten Sommer 70% der Deutschen mit 90%igen Schutz geimpft sind, dessen Wirkung nachhaltig und frei von Nebenwirkungen ist.

Ich habe daran eben starke Zweifel geäußert.
Falls ich mit meinen Zweifeln richtig liege, und oben genanntes Szenario nicht so eintritt, willst du mir dann unterstellen, daß ich es durch mein angebliches "Schlechtschreiben" verhindert hätte ?
Eventuell in Zusammenarbeit mit dem heute entlarvten Desinformationskampagnisten Thomas ... ? ;)

Körbel 11.11.2020 13:53

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1564772)
Ich wäre dafür, dass Angst, Panik und die jeweilige -Mache Unwörter des Jahres werden.

Immer wenn man auf reale Gefahren hinweist, wird einem das an den Kopf geknallt.
:Nee:

Und ich wäre dafür das man den Angst- und Panikmachern einfach nicht mehr zuhört.
:dresche :dresche :dresche

Und mal im Ernst, wer hört sich heute noch gute Ratschläge an?:Huhu:

Helios 11.11.2020 13:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1560280)
Mit welcher Mortalität rechnest du bei Covid-19?

15 000 Neuinfizierte am Tag werden bei der aktuellen Alterszusammensetzung der infizierten mit immer noch starker Dominanz der wenig gefährdeten Gruppe der 15-39-Jährigen sicher nicht zu 400 Covid-19-Toten am Tag. Zu erwarten sind bei diesen Zahlen etwa 100 Tote pro Tag.

Allerdings gibt es seit zwei Wochen laut RKI einen deutlichen Anstieg der Infekte auch in der Risikogruppe der über 80-jährigen und wenn der nicht gebremst wird wird natürlich auch die Gesamtmortalität der Neuinfizierten ansteigen.

der Beitrag war vom 24.10. - die Zahlen wurden bezogen auf den 24.12.

heute am 11.11. wurden 261 Tote gemeldet

(ich hasse es, bei der Problematik richtig zu liegen)

In USA werden neue Infizierten "Rekorde" gebrochen mit 200TSD/d

Bei 10 Mio Infizierten in USA sind 239.000 Tote gemeldet, das macht 1:42 - "meine" 2,5% passen also immer noch. :Maso:

Nebenbei - im Landkreis Traunstein haltet ihr gerade den neuen Deutschland-Rekord in den Infizierten-Zahlen - wie das??

Nepumuk 11.11.2020 13:57

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1564972)
Eventuell in Zusammenarbeit mit dem heute entlarvten Desinformationskampagnisten Thomas ... ? ;)

Hast du gut erkannt. Gleiche Taktik. :Huhu:

Adept 11.11.2020 14:18

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1564786)
Jetzt auf Arte eine Reportage über Wuhan und wie dort das Virus besiegt wurde.
https://www.arte.tv/de/videos/099397...arte-reportage

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1564789)
https://www.arte.tv/de/videos/098118...ntra-freiheit/

Die Reportage lief davor. Noch nicht gesehen aber klingt interessant

Beide Reportagen sind sehenwert!

ARTE gilt ja als neutral, differenziert und nüchtern, was hier bestätigt wird, keine Sensations-/Verschwörungs- oder Panik-Verbreitung.

Besonders interessant bzgl. der Massnahmen fand ich die Aussage der Soziologin mit Verweis auf Adorno:

"Der Mensch ist zu allem bereit, solange man ihm vermittelt, es ist für das Gute!"
(Quelle: Zweiter Link, ab min 7:00)

...also auch zu allem Schwachsinn bereit. Es bleibt spannend, wie es weitergeht. ;)

Hafu 11.11.2020 14:36

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1564987)
...
heute am 11.11. wurden 261 Tote gemeldet

(ich hasse es, bei der Problematik richtig zu liegen)

...

du liegst auch nicht richtig. Der 5-Tage-Schnitt der Covid-19-Toten liegt bei 133, der 7-Tage-Schnitt bei 139.

Das ist sehr weit von den von dir befürchteten 400 Toten am Tag entfernt.

Die 261 Tote, die sich ja auf das gestrige Meldedatum, also 10.11. beziehen, weil der 11.11. ja noch läuft, enthalten Nachmeldungen vom WE, als am Samstag und Sonntag mit jeweils nur 70 Toten wie üblich zu wenig an das RKI gemeldet wurde.
Mit ein paar Tagen Verzögerung werden diese gemeldeten Covid-19-Todesfälle dann auf die tatsächlichen Daten rückwirkend aufgeteilt.

Klugschnacker 11.11.2020 15:01

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1564963)
Die Betten der Intensivstationen sind doch immer gut gefüllt über Winter. Da liegen immer viele schreckliche Schicksale, die leiden und dann sterben. Auch vor Corona. Jeden Tag sterben bei uns 2500 Menschen. Ist halt leider so und du und ich werden da eines Tages auch dabei sein.

Die meisten beunruhigt das wohl eher wenig. Oder wie erklärst du dir, dass wir die AHA-Regeln nicht schon verpflichtend eingeführt haben vor Corona? Dies hätte in jedem Jahr dazu geführt das weniger Menschen mit Grippe und anderen Krankheiten auf der Intensivstation und vorzeitig im Grab landen!

Wir tun ja bereits einiges gegen alle möglichen Gefahren, die geeignet sind Menschen in die Intensivstation zu bringen. Gegen Krebs, Herzinfarkte, Autounfälle und auch gegen Grippe.

Wer Fieber hat, war schon immer aufgefordert, zu Hause zu bleiben und nicht bei der Arbeit alle Kollegen anzustecken. Ferner gilt es als schlechtes Benehmen, andere Leute anzuhusten. In abgeschwächter Form gab es also bereits früher Abstands- und Hygieneregeln.

Für die Grippe gibt es außerdem die Möglichkeit einer Schutzimpfung. Das haben wir bei Corona nicht. Bei der Grippe obliegt die Ansteckung mit dem Grippevirus daher auch der eigenen Verantwortung. Für Corona gilt das nicht im gleichen Maße. Mangels einer Schutzimpfung ist der Einzelne mehr auf das Verhalten der Gesellschaft angewiesen. Konkret: Eine Kassiererin kann sich gegen Grippe impfen lassen, während sie bei Corona stark auf die Solidarität der Mitmenschen (Maske tragen) angewiesen ist.

Aus meiner Sicht ist eine der Schwierigkeiten, dass man bei Corona ansteckend sein kann, ohne selbst Symptome zu verspüren. Dadurch kann sich dieses Virus sehr gut ausbreiten. Als Gegenmaßnahme ist in flächendeckendes Social Distancing nötig.
:Blumen:

Körbel 11.11.2020 16:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1565005)
Als Gegenmaßnahme ist in flächendeckendes Social Distancing nötig.
:Blumen:

Genau.
Einfach keine Kinder mehr zeugen, dann ist bald mehr Platz um uns alle rum.

Adept 11.11.2020 16:14

Um nochmal zu der ARTE-Reportage zurückzukommen: https://www.arte.tv/de/videos/098118...ontra-freiheit

In dieser wird ganz gut heraus gerarbeitet, dass der gesellschaftliche Schaden des derzeitigen Lockdowns höher ist als der Nutzen. Das konnte man beim ersten Lockdown noch schwer abschätzen. Aber jetzt hat man ja mehr Erfahrung.

Mal sehen wie lange die restriktiven Regierungen brauchen, das einzusehen und anfangen nach schwedischem Modell zu arbeiten.

Und hätte man mal von Asien gelernt, wäre ein zweiter Shutdown wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen.

Hoffe, in Zukunft ist man da lernfähiger...

Schwarzfahrer 11.11.2020 16:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1565005)
Wir tun ja bereits einiges gegen alle möglichen Gefahren, die geeignet sind Menschen in die Intensivstation zu bringen. Gegen Krebs, Herzinfarkte, Autounfälle und auch gegen Grippe.

Stimmt, und wir finden uns damit ab, daß wir viele schwere Schicksale trotzdem nicht verhindern können, ohne die Gegenmaßnahmen übermäßig zu steigern.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1565005)
Für die Grippe gibt es außerdem die Möglichkeit einer Schutzimpfung. Das haben wir bei Corona nicht. Bei der Grippe obliegt die Ansteckung mit dem Grippevirus daher auch der eigenen Verantwortung. Für Corona gilt das nicht im gleichen Maße. Mangels einer Schutzimpfung ist der Einzelne mehr auf das Verhalten der Gesellschaft angewiesen.

So klar sind die Unterschiede nicht. Die Grippeimpfung ist in ihrer Wirksamkeit von Jahr zu Jahr schwankend, und besonders in der älteren Risikogruppe zeitweise gerade mal zu 30 % wirksam. Also muß auch jeder Geimpfte weiterhin sich vorsichtig verhalten und schützen, da er nicht weiß, ob bei ihm die Impfung gerade mehr oder weniger wirkt. Statistisch bringt die Grippeimpfung den Anteil schwerer Verläufe runter, für den Einzelnen ist so ein statistisch verringertes Risiko ebenso nutzlos, wie die statistisch geringe Wahrscheinlichkeit, einen Corona-Infizierten zu treffen. Ich finde, in beiden Fällen gilt primär dein Satz "obliegt die Ansteckung ... auch der eigenen Verantwortung", und sekundär erst "ist der Einzelne mehr auf das Verhalten der Gesellschaft angewiesen". Für die Umkehr dieser Priorisierung fehlt mir das Verständnis. Zwar stimmt es, daß
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1565005)
man bei Corona ansteckend sein kann, ohne selbst Symptome zu verspüren. Dadurch kann sich dieses Virus sehr gut ausbreiten

Ich bin mir aber ziemlich sicher, daß die meisten, die Influenza-Viren verbreiten, auch erst mal meinen, "nur eine Erkältung" zu haben, also ebenso ahnungslos andere anstecken, wie bei Corona. Bis es ihnen klar wird, daß sie Influenza haben, gehen sie meist auch nicht mehr aus dem Haus.

Den Hauptunterschied zu Corona sehe ich ein einer regional sehr unterschiedlichen, teilweise aggressiveren Ausbreitung und Auswirkung als Influenza, die es schwer berechnbar macht, wie sich aus Testzahlen die Morbiditätsentwicklung ableiten lässt. Verbunden mit der extremen täglichen Fokussierung auf Meldezahlen entsteht eine Angst, die aus der Unsicherheit genährt wird. ich fände es hoch interessant zur Einordnung als Vergleich, wenn alle Patienten mit entsprechenden Symptomen einige Monate lang auf Corona und Influenza parallel getestet werden. Einerseits könnten die Ergebnisse ggf. vorhandene klare Unterschiede in Patientenkollektiv, Häufigkeit, etc. aufzeigen, andererseits wäre es interessant, inwiefern ggf. Kombi-Infekte anders verlaufen, als Infekte nur mit einem Virus; bei bakteriellen Infekten ist diese Unterscheidung oft wesentlich.

Adept 11.11.2020 16:20

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1564967)
...

Gestern beim Lanz war eine Ärztin aus einen Intensivkrankenhaus mit Covid Abteilung, die hat die App und obwohl sie die ganze Zeit mit Covid Patienten arbeitet hat sie noch keine einzige Meldung. Weil 1. zuwenige die App haben und wenn ein Infizierter die App hat, trägt er das Ergebnis nicht ein (oder halt kaum einer).

...

Ja, das Thema hatten wir im "Corona App"-Thread. Die App ist derzeit völlig sinnlos. Nicht alle haben sie installiert und insbesondere kaum einer trägt die Infektion ein.

Flow 11.11.2020 16:20

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1565014)
Um nochmal zu der ARTE-Reportage zurückzukommen: https://www.arte.tv/de/videos/098118...ntra-freiheit/

In dieser wird ganz gut heraus gerarbeitet, dass der gesellschaftliche Schaden des derzeitigen Lockdowns höher ist als der Nutzen.

Das ist natürlich ein interessanter wie essentielle Punkt.
Wie wurden in diesem Fall denn Schaden und Nutzen quantifiziert, um sie gegeneinander abwiegen zu können ?
Der Schaden sollte zumindest in einigen Aspekten recht konkret abschätzbar bzw. auch bezifferbar sein, wohingegen der (vermeintliche) Nutzen doch zu einem Teil eher spekulativer Natur bleibt.

LidlRacer 11.11.2020 16:22

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1565014)
Um nochmal zu der ARTE-Reportage zurückzukommen: https://www.arte.tv/de/videos/098118...ntra-freiheit/

In dieser wird ganz gut heraus gerarbeitet, dass der gesellschaftliche Schaden des derzeitigen Lockdowns höher ist als der Nutzen. Das konnte man beim ersten Lockdown noch schwer abschätzen. Aber jetzt hat man ja mehr Erfahrung.

Mal sehen wie lange die restriktiven Regierungen brauchen, das einzusehen und anfangen nach schwedischem Modell zu arbeiten.

Und hätte man mal von Asien gelernt, wäre ein zweiter Shutdown wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen.

Dein Link ist kaputt, der geht:
https://www.arte.tv/de/videos/098118...ontra-freiheit

Und könntest Du bitte die Behauptung belegen, der gesellschaftliche Schaden des derzeitigen Lockdowns sei höher als der Nutzen?

Sagt das jemand direkt in dieser Reportage? Mit welche Begründung?
Und warum soll der eher Recht haben als jemand, der das Gegenteil behauptet?

PS: Über den DERZEITIGEN Lockdown dürfte es bisher keine wesentlichen Daten geben.


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