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Schwarzfahrer 20.01.2019 19:47

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1431384)
Aber es ist ja müßig darüber zu streiten.

Stimmt, angesichts Deiner überzeugenden, sachlichen, inhaltsbezogenen Argumente fehlen mir gleichwertige Antworten:
Zitat:

...alle aus der muffig konservativen bis stinkend reaktionären Ecke kommen und allesamt die Wutbürger ansprechen und um deren Clicks und Euros buhlen...

keko# 21.01.2019 08:30

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1431310)
...
Leider sind in den gesellschafts- und politikwissenschaftlichen Fachbereichen der Freien Universität Berlin mittlerweile alle Professoren, die ein kapitalismus- und gesellschaftskritisches Konzept vertreten, aus Altersgründen ausgeschieden und nie durch Nachfolger ersetzt worden. Ganze Forschungszweige wie z.B. "die Kritische Psychologie" und Philosophierichtungen sind dadurch im Laufe der letzten Jahrzehnte von der Uni leider verschwunden. Im Bereich der Psychologie kann ich das z.B. ganz gut überblicken, weil ich während meines Berufslebens regelmässig Praktikanten von der Uni betreute. Während meines Studiums engagierten wir uns als Studenten allerdings auch für die Berufung sozialkritisch engagierter Hochschullehrer, was heute leider fast vollkommen fehlt.

In Zeiten von Bachelor und G8 und wo Eltern nach noch mehr MINT und wirtschaftsnaher Ausbildung für ihre Kinder schreien, braucht es solche überflüssigen Studiengänge doch nicht mehr. Das stört doch nur. Das humboldtschen Bildungsideal ist sowieso längst tot, mitsamt deutschen Intellektuellen. Frönen wir ungeniert anderen Ideolgien.

qbz 21.01.2019 08:49

"Die Kluft zwischen Armen und Reichen in der Welt ist Oxfam zufolge im vergangenen Jahr gefährlich größer geworden. Die Vermögen der Milliardäre stiegen um zwölf Prozent, wie die Hilfsorganisation vor dem beginnenden Weltwirtschaftsforum in Davos kritisierte. Dagegen habe es bei der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung einen Rückgang um elf Prozent gegeben. Die Autoren führten dies insbesondere auf eine aus ihrer Sicht ungerechte Besteuerung zurück.

Das Vermögen der Milliardäre stieg laut dem Ungleichheitsbericht um durchschnittlich 2,5 Milliarden Dollar pro Tag. Die statistisch gesehen ärmere Hälfte verlor 500 Millionen Dollar je Tag. Auch in Deutschland habe sich die Lage nicht verbessert - nötig seien ein höherer Mindestlohn sowie eine stärkere Belastung von Vermögenden, Konzernen, Erbschaften und hohen Einkommen.
............
Die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation warnte etwa, die Schere zwischen Arm und Reich verstärke die Spaltung in der Gesellschaft. "Das Problem der wachsenden sozialen Ungleichheit ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit", sagte Jörn Kalinski, Leiter Entwicklungspolitik von Oxfam Deutschland. Sie biete einen Nährboden für gefährliche Entwicklungen wie Rechtspopulismus und aggressiven Nationalismus."


oxfam-bericht-vor-davos-milliardaere-werden-2-5-milliarden-dollar-reicher-pro-tag

keko# 21.01.2019 09:02

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1431480)
[i]"Die Kluft zwischen Armen und Reichen in der Welt ist Oxfam zufolge im vergangenen Jahr gefährlich größer geworden. ...
oxfam-bericht-vor-davos-milliardaere-werden-2-5-milliarden-dollar-reicher-pro-tag

Tja, da traut sich keiner unsere Politiker nachhaltig ran. Wäre ja auch irgendwie ein Widerspruch in sich.
Stattdessen wird an Symptomen rumprobiert. Alles sauber beschrieben in den bekannten verschwörungstheoretischen Büchern. Und selbst wenn es mal "knallt", ziehen Mächtige ihren Nutzen daraus. Hierzu das Buch "Die Schock Therapie - Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus" von der kanadischen Journalistin Naomi Klein.

waden 21.01.2019 10:17

Ich bin nicht kompetent genug, die Quellen zu bewerten, fand aber u.a. dieses:

https://de.wikipedia.org/wiki/Oxfam;

"Kritik an der Vorgehensweise [von Oxam] hat der Wirtschaftsjournalist Felix Salmon geäußert, dem unter anderem Ezra Klein zustimmte. Nach Salmon sind die Vermögensangaben zur Betrachtung der Reichen in dem Bericht bedeutend und erstaunlich, jedoch sagen die Angaben im Bericht zu wenig über die Armen aus, um die Vermögenswerte zu vergleichen. Denn durch den Vergleich von addierten Vermögenszahlen im Bericht kann laut Salmon keine genügende Aussage zu der Armut in der Welt getroffen werden, weil z. B. verschuldete Menschen nicht unbedingt ärmer sind als Menschen ohne Vermögen...
Die Wirtschaftsjournalistin Vauhini Vara sah, wie auch Oxfam,.. die Kritik an dem Vermögensvergleich als gerechtfertigt an, verwies jedoch darauf, dass die Oxfam-Schlussfolgerung über die große Ungleichheit davon unabhängig richtig sei. Denn auch nach einem Herausrechnen der Schulden von Ärmeren ergebe sich noch ein fast gleich großer Wert der Vermögensungleichheit in der Welt."

und
https://www.welt.de/wirtschaft/artic...s-sie-ist.html

"Die Oxfam-Zahlen kontrastieren mit anderen Untersuchungen. So kam die Weltbank erst im Herbst im Rahmen einer groß angelegten Studie zu einem ganz anderen Ergebnis: Die vergangenen Jahrzehnte haben weltweit einen erheblichen Rückgang der extremen Armut gebracht"

Nobodyknows 21.01.2019 10:24

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1431482)
Tja, da traut sich keiner unsere Politiker nachhaltig ran.

Wirklich keiner unserer Politiker? :confused:

"•Der gesellschaftliche Reichtum muss umverteilt werden. Deshalb fordert die Fraktion DIE LINKE ein gerechtes Steuersystem, das die Nutznießer des Finanzmarktkapitalismus zur Kasse bittet. Eine Vermögenssteuer in Höhe von 5 Prozent auf alle Vermögen oberhalb von einer Million Euro ist hier ein zentrales Instrument."

"•Arbeit muss vor Armut schützen. Deshalb brauchen wir die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro in der Stunde und eine Lohnentwicklung, die Beschäftigte am wirtschaftlichen Fortschritt beteiligt."

https://www.linksfraktion.de/themen/...ansicht/armut/

Gruß
N. :Huhu:

keko# 21.01.2019 10:39

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1431500)
Wirklich keiner unserer Politiker? :confused:

"•Der gesellschaftliche Reichtum muss umverteilt werden. Deshalb fordert die Fraktion DIE LINKE ein gerechtes Steuersystem, das die Nutznießer des Finanzmarktkapitalismus zur Kasse bittet. Eine Vermögenssteuer in Höhe von 5 Prozent auf alle Vermögen oberhalb von einer Million Euro ist hier ein zentrales Instrument."

"•Arbeit muss vor Armut schützen. Deshalb brauchen wir die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro in der Stunde und eine Lohnentwicklung, die Beschäftigte am wirtschaftlichen Fortschritt beteiligt."

https://www.linksfraktion.de/themen/...ansicht/armut/

Gruß
N. :Huhu:

"Fordert", "brauchen"...

Ich fordere auch und brauche vieles. :Lachen2:

qbz 21.01.2019 10:41

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1431498)
......
"Die Oxfam-Zahlen kontrastieren mit anderen Untersuchungen. So kam die Weltbank erst im Herbst im Rahmen einer groß angelegten Studie zu einem ganz anderen Ergebnis: Die vergangenen Jahrzehnte haben weltweit einen erheblichen Rückgang der extremen Armut gebracht"

Ich glaube, man muss kein Wirtschaftsstatistiker sein, um den Unterschied zwischen einem Vermögensvergleich, bei dem die Ungleichheit in den vergangenen Jahrzehnten unbestritten anwuchs, und der Entwicklung der Armutszahlen zu verstehen. D.h. es fallen mit dem weltweiten Wachstum und der Produktivität auch mehr Brosamen für extrem Arme ab, aber die Tafel für die Superreichen wächst viel schneller, besagen unbestritten alle wissenschaftlichen Studien. So z.B. der französische Ökonom Thomas Piketty, Das Kapital im 21. Jahrhundert, in der umfassendsten Studie mit der grössten empirischen Datenbasis.
Das_Kapital_im_21._Jahrhundert .


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