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TriVet 12.07.2024 12:28

Bayerns Ministerpräsident warnte schriftlich den Bundeskanzler: Die Bayern sehen eine Gefahr für die Republik.
In Aufregung hat die CSU-Oberen eine Formulierung versetzt, auf die sich nach langem Hin und Her die Gemeinsame Verfassungskommission von Bund und Ländern geeinigt hat. Die Reformer wollten den Umweltschutz als Staatsziel in der Verfassung verankern. »Die natürlichen Lebensgrundlagen«, lautet der anstößige Satz, »stehen im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung unter dem Schutz des Staates.«
Gestützt auf solch eine Formel, könnten die Gerichte das größte Unheil anrichten, fürchten die Südlichter, und die Planung etwa von Verkehrswegen gefährden. Richtern solche Macht zu überlassen sei unverantwortlich.
Der Primat des Parlaments gerate in Gefahr, wenn solche Vorgaben in der Verfassung festgeschrieben würden. Dann lieber gar nichts, hieß die Forderung.


Mehr als zehn Jahre dauert jetzt das Gezerre ums Staatsziel Umweltschutz.
Die Debatte hat groteske Züge. Ob die Lebensgrundlagen ganz allgemein oder nur die des Menschen Schutz verdienen, erhitzte jahrelang die Gemüter. Ob auch Tiere zur Lebensgrundlage zählen, beschäftigte monatelang das erlauchte Gremium.


Ein heftiges Gezänk begann statt dessen. Eine tausendjährige Eiche achte er mehr, gab der CDU-Abgeordnete ... zu Protokoll, »als eine Fliege«. Der Staat sei »um des Menschen willen da, nicht um der Eichhörnchen willen«, befand der Bonner Professor .... in einem Hearing. Entnervt dichtete der Liberale .....:
»Tiere werden als Lebewesen geachtet
und anschließend zum Essen geschlachtet.«

Die Auseinandersetzung um Eichen und Eichhörnchen wurde zudem durch fromme Wünsche aus München belastet: Die CSU verlangte statt der Formulierung »natürliche Lebensgrundlagen« den biblischen Begriff der »Schöpfung«. Am Ende präsentierten die vereinten Christen einen geradezu absurden Vorschlag: »Die Schöpfung steht unter dem Schutz des Staates. Das Nähere regeln die Gesetze.«



Soweit eine kleine Rückblende dreißig Jahre zurück...:
Es gibt kein Grundrecht auf Sonnenschein

TriVet 16.07.2024 08:26

Christian Stöcker von spiegel online bringt es mal wieder auf den Punkt:
Europas Konservative überbieten einander mit Liebeserklärungen an sterbende Technologien. Ein Wirtschaftsbestseller aus den Neunzigerjahren verrät, was da vor sich geht. Es verheißt nichts Gutes.

Daraus:
Zwei dieser drei derzeit größten Wirtschaftsblöcke der Welt haben gewaltige Transformationsprogramme in Gang gesetzt, um der Klimakrise Rechnung zu tragen und vom Siegeszug von erneuerbaren Energien, Speichertechnologie und Elektromobilität zu profitieren. Vorn liegt in diesem Rennen derzeit China, das erneuerbare Energien schneller ausbaut als jedes andere Land der Welt und sich anschickt, zum uneinholbaren Weltmarktführer für Photovoltaik, Speichertechnologie und Elektromobilität zu werden.


Bei uns werden Geisterdebatten geführt, wie die, ob man nicht auch nach 2035 noch Neuwagen mit Verbrennungsmotor bauen sollte. Vergleiche zu Kodak um die Jahrtausendwende oder Nokia um 2008 drängen sich auf.
Das Buch über das derzeitige Dilemma, das die Automobilindustrie und andere Branchen erleben, deren Geschäftsmodelle viele Jahrzehnte lang mit fossilen Brennstoffen verknüpft waren, stammt aus dem Jahr 1997. Wörtlich übersetzt lautet der Originaltitel: »Das Dilemma des Innovators: Wenn neue Technologien dafür sorgen, dass große Unternehmen scheitern.«



Union und FDP, FPÖ, Marine Le Pen und Sahra Wagenknecht wollen trotz alledem, Seite an Seite mit Teilen der Autobranche, lieber weiter auf die fallende Kurve wetten als auf die Exponentialfunktion. Das Ganze wirkt wie ein Lehrbuchbeispiel für Christensens Thesen. Europa kann mit den anderen Großen mitbieten oder aufgeben.

Die leichte Delle bei der E-Auto-Nachfrage in mehreren Ländern, in denen gerade die Förderung gekürzt wurde, etwa Deutschland und Italien, wird von den Fans des Verbrenners und denen fossiler Brennstoffe hierzulande gerade fröhlich als Menetekel für das E-Auto gedeutet. Das ist ein epochaler Selbstbetrug.



China, die USA und Europa, das sind immer noch die großen drei. Zwei davon sind längst auf dem Weg in eine Zukunft, die erneuerbar und elektrisch ist, wenn auch mit sehr unterschiedlichen Ansätzen. Sie werden bald den Weltmarkt beliefern. Die EU wird entweder endlich mit dem Aufbruch beginnen – oder zu einer technisch rückständigen Provinz werden, die stolz an Museumstechnologie festhält, weil sie Innovation und Wandel als Zumutung empfindet.

keko# 16.07.2024 15:22

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1751352)
....

China, die USA und Europa, das sind immer noch die großen drei. Zwei davon sind längst auf dem Weg in eine Zukunft, die erneuerbar und elektrisch ist, wenn auch mit sehr unterschiedlichen Ansätzen. Sie werden bald den Weltmarkt beliefern. Die EU wird entweder endlich mit dem Aufbruch beginnen – oder zu einer technisch rückständigen Provinz werden, die stolz an Museumstechnologie festhält, weil sie Innovation und Wandel als Zumutung empfindet.

China und die USA sind grundsätzlich schneller, würde ich mal behaupten. Unsere Mentalität ist Gründlichkeit und die letzten 5% an Eventualitäten mit einzubeziehen, statt einen guten Plans zu machen und damit einfach mal ins Rennen zu gehen. Man will es jedem Recht machen und mitdenken, was in 15 Jahren auftreten könnte.
Da können auch unsere Politiker nicht viel ändern.

Helmut S 16.07.2024 15:41

In der FAZ gibt es einen Artikel, der leider hinter der Paywal ist:

Elektroautos verkaufen sich schlechter als erhofft. Jetzt setzt die Autoindustrie wieder stärker auf den Verbrennungsmotor. Ausgerechnet China geht voran.

Leider habe ich kein FAZ Abo. Ein Auszug aus dem Artikel laut Google:

Zitat:

Der China-Fachmann Siebert prognostiziert, dass in dem asiatischen Land auf sehr lange Sicht, in vier Jahrzehnten, 40 Prozent der Autos mit strombasierten synthetischen Treibstoffen und Verbrennungsmotoren fahren werden – und nur 25 Prozent mit Elektroantrieb.
Vielleicht hat ein anderer ja Zugriff auf den gesamten Artikel? So ist es ja irgendwie aus dem Kontext gerissen. Wer weiß was da genau steht? Danke.

:Blumen:

Klugschnacker 16.07.2024 15:57

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1751417)
In der FAZ gibt es einen Artikel, der leider hinter der Paywal ist:

Dasselbe steht hier:
https://www.focus.de/auto/news/neuer...259580358.html

mwpk71 16.07.2024 18:03

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1751417)


Vielleicht hat ein anderer ja Zugriff auf den gesamten Artikel? So ist es ja irgendwie aus dem Kontext gerissen. Wer weiß was da genau steht? Danke.

:Blumen:

https://archive.is/TkD4x

tandem65 16.07.2024 20:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1751420)

Ich sehe daß China 2/3 aller E-Autos produziert und größter Exporteur insgesamt ist.

Das sieht mir jetzt noch nicht nach einer Renaissance der Verbrenner in China aus. Das würde ja bedeuten, daß sie noch viel schneller regenerative Energien ausbauen wollen um daraus E-Fuels herstellen zu können.

tandem65 16.07.2024 20:12

Apropos PV & Netzstabilität

TriVet 16.07.2024 21:16

Zitat:

Zitat von mwpk71 (Beitrag 1751424)

Danke.
Auch wenn die FAZ seit jeher insbesondere im Ressort Technik&Motor eingefleischte Petrolheads hat, scheint der Artikel ja halbwegs fundiert.
Aber wie so oft kann man halt rauslesen, was man mag.
So zB der eine:
Der China-Fachmann Siebert prognostiziert, dass in dem asiatischen Land auf sehr lange Sicht, in vier Jahrzehnten, 40 Prozent der Autos mit strombasierten synthetischen Treibstoffen und Verbrennungsmotoren fahren werden – und nur 25 Prozent mit Elektroantrieb.
Dagegen der andere:
„Langfristig wird sich das E-Auto durchsetzen – und das ist mit Blick auf die Klimaziele aus meiner Sicht auch gut und richtig so“, stellt Bosch-Chef Hartung klar. Der Autozulieferer erwartet, dass 2035 jeder zweite Neuwagen auf der Welt vollelektrisch sein wird.

Oder hier:
In Deutschland will demnach jeder vierte E-Auto-Fahrer beim nächsten Autokauf wieder einen Verbrenner in Betracht ziehen. Vor allem hohe Unterhaltskosten und fehlende Ladesäulen werden als Gründe angeführt.

Man könnte auch sagen, dass 3/4 der Stromerfahrer dabei bleiben (mE mehr).
Fehlende Ladesäulen ändert sich rasant, hohe Unterhaltskosten verstehe ich nicht (kfz-steuerfrei, THG-quote, Kosten Verbrauch auf 100km gleich (fremdladen dc) einem Dinojuicer bis äußerst günstig (Zuhause eigene PV)...

Die mir bekannten Stromfahrer wollen alle nicht zurück.


Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751431)

Cool. Danke.

MattF 16.07.2024 21:26

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751430)
Ich sehe daß China 2/3 aller E-Autos produziert und größter Exporteur insgesamt ist.

Das sieht mir jetzt noch nicht nach einer Renaissance der Verbrenner in China aus. Das würde ja bedeuten, daß sie noch viel schneller regenerative Energien ausbauen wollen um daraus E-Fuels herstellen zu können.

Im Artikel oben steht, dass sie aktuell Methanol aus Kohle herstellen


China kann aufgrund des Riesenmarktes und des immer noch starken Wachstums, als Beispiel für alles herhalten. Es ist der führende Markt für alles, für Verbrenner, für E-Autos, für Kohlekraftwerke, für Solarzellen und Windkraft und AKWs...........

Sie bedienen sich überall.

tandem65 16.07.2024 21:33

Ach und dann ist da ja z.B. noch Polen mit seiner AKW Strategie

tandem65 16.07.2024 21:48

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1751437)
Im Artikel oben steht, dass sie aktuell Methanol aus Kohle herstellen

Ja und? Du meinst aus Kohle produziertes Methanol ist dann Klimaneutral für uns in Kfz nutzbar?

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1751437)
China kann aufgrund des Riesenmarktes und des immer noch starken Wachstums, als Beispiel für alles herhalten. Es ist der führende Markt für alles, für Verbrenner, für E-Autos, für Kohlekraftwerke, für Solarzellen und Windkraft und AKWs...........

Sie bedienen sich überall.

Du hast nicht ganz verstanden, China ist erstmals Exporteur Nr.1 bei Kfz da ist nicht China mit seinem Wachstum der Markt. :Blumen:
Zu den AKW habe ich neulich schon mal die Frage gestellt. Wie viele Neuplanungen vür AKW sind in den letzten 2-5 Jahren hinzugekommen? die müssten ja auch eher exponentiell steigen wenn daß ein boomender Markt sein sollte. Die bauen fertig und das war es dann! Ob die Verbrenner in China noch ein Wachstumsmarkt sind würde ich jetzt auch nicht ohne weiteres unterschreiben. Da wäre ich sehr vorsichtig.

Trimichi 17.07.2024 06:58

Hallöchen und guten Start in den Tag,

nicht nur hier, auch in den Massen- und Mainstreammedien, ist das Thema Klimaschutz verschaltet, d.h. den Menschen bewusst.

Komplexitaet und Trägheit, Gewinnstreben und Verantwortungsdiffusion, aber auch Umsetzung und Gewohnheit verhindern was notwendig ist usw.. Wir hatten hier ja ausführliche Diskussionen. Bleibt nur die eigene, selbst herbeigeführte Klimaneutralitaet und damit die Armut. Und auch hier stimmt die Rechnung nur, wenn man gesund ist. Z.B. einmal Armbruch mit Narkose im KH und es stimmt nicht mehr. Mit der Bilanz.

Was tun? Bevölkerungsreduktion durch Kriege, Enthaltsamkeit insb. materiell, also ein Leben in Armut?

Der evolutionäre Druck wird wohl eine Lösung herbeiführen. Wie die aussieht wissen wir nicht. Nicht so Gerede und Gesetze, die an Idealen und nicht an der Realität orientiert sind. Denn die Evolution versucht viele Möglichkeiten. In Bezug auf den Menschen sehe ich Vernetzung und IT, Raumfahrt, Gentechnik, Globalisierung und Kapitalismus usw..

Wie geht's weiter? Imho verlagert sich die Berichterstattung. Naturwissenschaftliche Beiträge und auch Sozialwissenschaft verschwinden zusehends und von daher bleibt einfach unterm Strich ein: weiter so. Siehe Rüstung und Aufrüstung.

Hier in Europa wirds wohl passen. Auch in anderen Hochtechnologieraeumen. Und das sagen ja auch Experten, insofern Innenpolitik mit Aussenpolitik verschränkt zu denken.

Schöne Woche, Trimichi.

Klugschnacker 17.07.2024 08:03

Leitartikel im Spiegel:

Klimaschutz und Wirtschaftswende
Deutschland darf das Wettrennen um die Energiewende nicht verlieren
Bei der Solarenergie ist die Vorreiterrolle weg, jetzt droht dem Land das gleiche Schicksal bei der Windenergie. Klimaschutz gilt bei uns als lästig. Nicht so in China und den USA.

[…] Doch wer Deutschland schaden will, der bremst den Wandel, Energie sauber produzieren und nachhaltig wirtschaften zu wollen. Es ist ein gefährliches Spiel aus vermeintlich politischer Opportunität. Es ignoriert, was sich in den USA und China, den konkurrierenden Wirtschaftsblöcken, gerade abspielt.
SPON

keko# 17.07.2024 08:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1751465)
Leitartikel im Spiegel:

Klimaschutz und Wirtschaftswende
Deutschland darf das Wettrennen um die Energiewende nicht verlieren
Bei der Solarenergie ist die Vorreiterrolle weg, jetzt droht dem Land das gleiche Schicksal bei der Windenergie. Klimaschutz gilt bei uns als lästig. Nicht so in China und den USA.

[…] Doch wer Deutschland schaden will, der bremst den Wandel, Energie sauber produzieren und nachhaltig wirtschaften zu wollen. Es ist ein gefährliches Spiel aus vermeintlich politischer Opportunität. Es ignoriert, was sich in den USA und China, den konkurrierenden Wirtschaftsblöcken, gerade abspielt.
SPON

Sind die Chinesen bessere Menschen? Oder die Amerikaner? Checken wir den Klimawandel nicht? Dass dem möglicherweise nicht so ist, habe ich ja kürzlich an mir nahen Verwandten in Florida aufgezeichnet.
Oder packen diese Regierungen einfach zu - egal ob Trump oder Biden? Wir scheinen ja gerade in anderen Dingen aufrüsten zu wollen, statt in Zukunftstechnologien. Wie ich schon seit ewigen Zeiten sagen: einfach mal eigene europäische Interessenpoliitk machen. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass wir dahin noch kommen.

(no offense natürlich :Blumen:)

tandem65 17.07.2024 09:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751469)
Wir scheinen ja gerade in anderen Dingen aufrüsten zu wollen, statt in Zukunftstechnologien. Wie ich schon seit ewigen Zeiten sagen: einfach mal eigene europäische Interessenpoliitk machen. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass wir dahin noch kommen.

2-3 Fragen, was wäre denn europäische Interessenpolitik und wer macht solche in D und wer verhindert?

MattF 17.07.2024 10:04

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751443)
Ja und? Du meinst aus Kohle produziertes Methanol ist dann Klimaneutral für uns in Kfz nutzbar?

Brasilien macht das seit Jahren, die stellen Methanol aus Zuckerrohresten her und fahren damit.

https://vision-mobility.de/news/sued...trom-1824.html

Klimaneutral ist es natürlich nicht , aus Kohl, genau das meinst ich. Ich wollte darauf hinweisen, das vieles was die Chinesen machen durchaus sinnvoll ist für den Klimaschutz anderes dagegen auch wieder nicht.

Und dass jeder egal auf welcher Seite, seine Argumente in China findet, kaum einer aber ne Gesamtbilanz macht.

Diese dürfte aber für China sogar positiv sein, in Sachen Klimaschutz.

keko# 17.07.2024 12:05

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751497)
2-3 Fragen, was wäre denn europäische Interessenpolitik und wer macht solche in D und wer verhindert?

Bei uns in der Schule gab es ein Fach, das hieß "Politik und Wirtschaft". Das gab es, weil beides eng miteinander verflochten ist.

Was ist denn überhaupt wichtiger? Klima oder Politk oder Wirtschaft? Ich habe nicht den Eindruck, dass das Klima #1 ist.

deralexxx 17.07.2024 12:45

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751517)
Bei uns in der Schule gab es ein Fach, das hieß "Politik und Wirtschaft". Das gab es, weil beides eng miteinander verflochten ist.

Was ist denn überhaupt wichtiger? Klima oder Politk oder Wirtschaft? Ich habe nicht den Eindruck, dass das Klima #1 ist.

Ohne Klima keine Wirtschaft. Ohne Wirtschaft keine Politik. Ohne Politik kein Klima.

tandem65 17.07.2024 12:45

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751517)
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751497)
2-3 Fragen, was wäre denn europäische Interessenpolitik und wer macht solche in D und wer verhindert?

Bei uns in der Schule gab es ein Fach, das hieß "Politik und Wirtschaft". Das gab es, weil beides eng miteinander verflochten ist.

Das ist ja schon mal gut daß es das gab bei Euch. Bei mir nannte sich das Gemeinschaftskunde.
Nach dem was Du da gelernt hast, möchtest Du dann meine obenstehenden Fragen beantworten?
Du bist ja anscheinend der Meinung daß in D keine europäische Interessenpolitik gemacht wird. Das kannst Du ja nur beurteilen wenn Du ein Bild davon hast was das nach Deiner Meinung wäre.
Welche Partei(en) verfolgt eine solche Politik & welche verhinder(t/n) das. Das kann doch nicht so schwer sein.:Blumen:

Trimichi 17.07.2024 13:53

Das kommt immer auf die Perspektive an. Oder auf die soziale Kategorie. Politisch betrachtet. Wirtschaftlich betrachtet sieht das anders aus. Wobei ja die Legislative und die Justiz grundlegend für Politik und Wirtschaft sind. Kenne Viele dies mit exotischen Schönheiten (Thailand, Philippinen, Haiti, Peru usw.) hatt n oder haben.. Fazit: das hilft nichts die sind einfach nicht in der Lage so etwas zu begreifen. Sehr/vergleicht mal Bildungsniveau Asien und Südamerika zu Uropa. SA ist nicht viel noch bildungsärmer als Asien, (OSZE) oder es gehört eben den Asiaten. Daher fließt das Money in die Strongholds im in und Ausland. Gieskanne war gestern, z.B. Radwegbau in Lima.

Ob das gut oder schlecht ist fürs Klima wäre die nächste Frage gewesen. Bin dann lieber Biken. Lieber eine Frau mit Dr. Titel, Reitlizenz und Jagdschein als eine Exotin dumm wie Stroh. Klaro, die sind gut im Bett aber das war's dann auch schon...-

keko# 17.07.2024 14:11

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751522)
...
Welche Partei(en) verfolgt eine solche Politik & welche verhinder(t/n) das. Das kann doch nicht so schwer sein.:Blumen:

Ich sehe sie nicht und habe sie noch nie gesehen. Wie ich an anderer Stelle schon mal erwähnt habe: wir sind bisher gut damit gefahren, uns an die USA zu halten. Unsere neue Rolle, nachdem sich die USA in Richtung Asien orientieren, ist noch nicht gefunden.

MattF 17.07.2024 14:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751517)

Was ist denn überhaupt wichtiger? Klima oder Politk oder Wirtschaft? Ich habe nicht den Eindruck, dass das Klima #1 ist.


Dann ist ja in deinen Augen alles gut. Alles ist gegeneinandern abgewogen. Selbst Klima ist nicht die #1 , es wird auf die Wirtschaft geachtet......

keko# 17.07.2024 14:46

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1751539)
Dann ist ja in deinen Augen alles gut. Alles ist gegeneinandern abgewogen. Selbst Klima ist nicht die #1 , es wird auf die Wirtschaft geachtet......

Ich bin nicht das Problem, weil ich mich mal mit 200 anderen in einen Linienflug quetsche oder mir keinen Tesla für 56.000 kaufe. Löse dich von diesem Gedankenmuster. :Blumen:

Schwarzfahrer 17.07.2024 14:58

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1751521)
Ohne Klima keine Wirtschaft. Ohne Wirtschaft keine Politik. Ohne Politik kein Klima.

Schön einfaches Weltbild; sowas hört man ja gerne von Populisten. Ich wüßte wesentlichere Voraussetzungen, ohne die es keine Wirtschaft gibt. Klima gibt es übrigens immer, nur je nach Ort und Zeit unerschiedlich.

Ich würde es so umformulieren:
Ohne gute, ausgewogene Politik keine starke Wirtschaft. Ohne starke Wirtschaft kein Klimaschutz.

Es geht ja nicht um Klimaschutz ja oder nein, sondern darum, wieviel Priorität (und damit Geld, Bedeutung, Aufmerksamkeit) es unter den unterschiedlichen konkurrierenden Bedürfnissen der Menschen bekommt.

merz 17.07.2024 15:14

Die Prognosen für einige durchaus nicht menschenleere Gegenden der Welt ist: Unbewohnbarkeit - wenn sich nichts dramatisch ändert. dann gibt es da auch keine Wirtschaft mehr.

m.

keko# 17.07.2024 15:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1751542)
...
Ich würde es so umformulieren:
Ohne gute, ausgewogene Politik keine starke Wirtschaft. Ohne starke Wirtschaft kein Klimaschutz.

....

Ich hatte das immer so verstanden, dass die Transformation viel Geld kostet und nur eine starke Wirtschaft das bewältigen kann (es sei denn, man fängt halt irgendwo in einem Drittland auf der grünen Wiese an).

tandem65 17.07.2024 15:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751537)
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751522)
Du bist ja anscheinend der Meinung daß in D keine europäische Interessenpolitik gemacht wird.

Ich sehe sie nicht und habe sie noch nie gesehen. Wie ich an anderer Stelle schon mal erwähnt habe: wir sind bisher gut damit gefahren, uns an die USA zu halten. Unsere neue Rolle, nachdem sich die USA in Richtung Asien orientieren, ist noch nicht gefunden.

Ich kann schon wieder schreiben Bingo, weil mein Zettel voll ist.
Möchtest Du endlich mal formulieren was denn nun nach Deiner Meinung europäische Interessenpolitik wäre.
Dann könnten wir sinnvoll darüber Diskutieren ob es Parteien gibt die das machen wollen oder nicht. Oder wir könnte Darüber diskutieren welche Parteien das verhindern oder nicht.
Ich glaube ja Du kannst keine Partei sehen die europäische Interessenpolitik vertritt weil Du keine Idee davon hast was das wäre.
Ich jedenfalls sehe Parteien die europäische Interessenpolitik machen und ich sehe auch welche die das verhindern.

tandem65 17.07.2024 16:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751548)
Ich hatte das immer so verstanden, dass die Transformation viel Geld kostet und nur eine starke Wirtschaft das bewältigen kann (es sei denn, man fängt halt irgendwo in einem Drittland auf der grünen Wiese an).

Ja, Du hast nur den ersten Teil verstanden, den zweiten Teil daß kein Klimaschutz ebenfalls viel Geld kostet und nmbM die Wirtschaft mangels Innovationen für Klimaschutz schwächt nimmst Du nicht wahr. Eine starke Wirtschaft kann aus der Transformation hervorgehen.

Schwarzfahrer 17.07.2024 16:20

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1751546)
Die Prognosen für einige durchaus nicht menschenleere Gegenden der Welt ist: Unbewohnbarkeit - wenn sich nichts dramatisch ändert. dann gibt es da auch keine Wirtschaft mehr.

Das kommt aber genauso, nur noch schneller, wenn wir hier unsere Wirtschaft herunterwirtschaften statt sie so zu stärken, so daß wir die Mittel haben, dort mitzuhelfen. Das Geld, mit dem z.B. hierzulande Wärmepumpen in Altbauten mit hohen Kosten oder Windanlagen in windarmen Süddeutschen Regionen realisiert werden, könnte in anderen Weltregionen mit niedrigeren Kosten, höheren aktuellen CO2-Emissionen oder mehr Wind ein vielfaches an CO2 einsparen.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751553)
Eine starke Wirtschaft kann aus der Transformation hervorgehen.

Kann, tut es aber nicht sicher. Eine starke Wirtschaft kann Teiltransformationen besser überstehen, wenn eine sicher funktionierende Masse zur Finanzierung da ist, also nicht alles auf einmal angegangen wird (Prinzip: nicht alle Eier in einen Korb legen). Natürlich kann auch auf Trümmern irgendwann wieder eine starke Wirtschaft entstehen (s. Nachkriegszeit in D), aber das sollte wohl nicht der angestrebte Weg sein, oder?

deralexxx 17.07.2024 17:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1751542)
Schön einfaches Weltbild; sowas hört man ja gerne von Populisten. Ich wüßte wesentlichere Voraussetzungen, ohne die es keine Wirtschaft gibt. Klima gibt es übrigens immer, nur je nach Ort und Zeit unerschiedlich.

Ich würde es so umformulieren:
Ohne gute, ausgewogene Politik keine starke Wirtschaft. Ohne starke Wirtschaft kein Klimaschutz.

Es geht ja nicht um Klimaschutz ja oder nein, sondern darum, wieviel Priorität (und damit Geld, Bedeutung, Aufmerksamkeit) es unter den unterschiedlichen konkurrierenden Bedürfnissen der Menschen bekommt.

Klar, man kann aber auch umgekehrt alles relativieren. Das die ganze Welt zu kompliziert ist, um sie in ein paar Sätze zu packen und auch Lösungen nie so einfach sind, sollte auch bekannt sein. Was die Priorisierung angeht, sind wir aber ja bekanntermaßen unterschiedlicher Meinung.

tandem65 17.07.2024 17:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1751554)
Das Geld, mit dem z.B. hierzulande Wärmepumpen in Altbauten mit hohen Kosten oder Windanlagen in windarmen Süddeutschen Regionen realisiert werden, könnte in anderen Weltregionen mit niedrigeren Kosten, höheren aktuellen CO2-Emissionen oder mehr Wind ein vielfaches an CO2 einsparen.

Ja, doe alte Leier mit den immensen Kosten der Wärmepumpen.
Dazu das windarme Bayern, wo die Windräder immer von Verbrennern angetrieben werden müssen. Hätte Bayern & BaWü nur Halbwegs angemessen Windräder hätten wir auch hier ausreichend Windenergie. Die Bedingungen dafür werden durch den Klimawandel ja eher besser. Damit hätten wir hier auch niedrigere Energiekosten.
Übrigens ist ja ein Credo der Opposition eben Schuldenbremse und keine Hilfen für das Ausland.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1751554)
Natürlich kann auch auf Trümmern irgendwann wieder eine starke Wirtschaft entstehen (s. Nachkriegszeit in D), aber das sollte wohl nicht der angestrebte Weg sein, oder?

Ja eben deshalb würde ich die Transformation jetzt machen und nicht warten bis z.B. die Automobilbranche mit Verbrennern in Trümmern liegt und dann darauf aufbaut.
Ich würde auch die Solarbranche in D halten anstatt erst in Jahren noch einmal auf Trümmern aufbauen zu wollen. Was denkst Du wie viel größer ist das Potential der Solar Branche in 5 oder 10 Jahren wenn wir uns jetzt 5 Jahre rausnehmen? Du meinst die Chinesen schlafen uns zuliebe dann auch?

Schwarzfahrer 17.07.2024 22:07

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751559)
Ja, doe alte Leier mit den immensen Kosten der Wärmepumpen.

Nicht allgemein (auch wenn die Investition auch im NEubau höher ist, als für eine Gastherme), sondern speziell in einer gewissen Kategorie von Altbauten mit allen ergänzend nötigen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen. Darum sind Wärmepumpen keine Universallösung.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751559)
Dazu das windarme Bayern.... Hätte Bayern & BaWü nur Halbwegs angemessen Windräder hätten wir auch hier ausreichend Windenergie. Die Bedingungen dafür werden durch den Klimawandel ja eher besser. Damit hätten wir hier auch niedrigere Energiekosten.

Google mal nach den Nutzungsgrad-Unterschieden von Windanlagen zwischen Nord- und Süddeutschland. Entsprechend schlechte ist die Wirtschaftlichkeit, und damit tragen nun mal Windkraftanlagen in windärmeren Gegenden nicht unbedingt zu niedrigeren Stromkosten bei.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751559)
Übrigens ist ja ein Credo der Opposition eben Schuldenbremse und keine Hilfen für das Ausland.

Ich schrieb nichts über Hilfen fürs Ausland. Ich sehe eher Geschäftspotential: Hightech aus Deutschland für Länder, die selbst die Technik nicht haben, aber dafür höheres Einsparpotential, als wir.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751559)
Ich würde auch die Solarbranche in D halten anstatt erst in Jahren noch einmal auf Trümmern aufbauen zu wollen. Was denkst Du wie viel größer ist das Potential der Solar Branche in 5 oder 10 Jahren wenn wir uns jetzt 5 Jahre rausnehmen? Du meinst die Chinesen schlafen uns zuliebe dann auch?

Zwischen sich voll rausnehmen und übertreiben gibt es noch viele Zwischenwege, finde ich. Und die Chinesen haben seinerzeit vor allem von deutschen Subventionen profitiert - daher sollte die Subventionspoltik sicher gut durchdacht sein.

keko# 18.07.2024 07:41

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751553)
Ja, Du hast nur den ersten Teil verstanden, den zweiten Teil daß kein Klimaschutz ebenfalls viel Geld kostet und nmbM die Wirtschaft mangels Innovationen für Klimaschutz schwächt nimmst Du nicht wahr. Eine starke Wirtschaft kann aus der Transformation hervorgehen.

Selbstversändlich nehme ich das war. Das ist alles andere als neu. Nicht nur die Transformation wird uns Geld kosten, auch die Kosten der Folgen des Klimwandels, die so oder so auf uns zukommen werden, müssen wir abfangen. Auch das kostet eine Menge Geld.
Ziel muss es sein, unsere Wirtschaft auch während der Transformation stark zu halten. Ist sie erst mal geschwächt, besteht die Gefahr, dass sie sich davon nicht mehr erholt.

Klugschnacker 18.07.2024 07:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1751542)
Ich würde es so umformulieren: Ohne gute, ausgewogene Politik keine starke Wirtschaft. Ohne starke Wirtschaft kein Klimaschutz.

Die Fakten sind aber genau umgekehrt:

Die großen Industrienationen mit starker Wirtschaft sind praktisch allein für die Erderwärmung verantwortlich. Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsleistung und der Vernichtung unseres Lebensraumes.

keko# 18.07.2024 07:45

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1751552)
....
....
Ich jedenfalls sehe Parteien die europäische Interessenpolitik machen und ich sehe auch welche die das verhindern.

Versuche dich erst mal von diesem links-rechts Denkschema zu befreien. Dann können wir weiter diskutieren. Interessenpolitik ist weder links noch rechts.

keko# 18.07.2024 07:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1751590)
Die Fakten sind aber genau umgekehrt:

Die großen Industrienationen mit starker Wirtschaft sind praktisch allein für die Erderwärmung verantwortlich. Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsleistung und der Vernichtung unseres Lebensraumes.

Frage: wenn unsere nationale Wirtschaftsleistung schrumpft, wirkt sich das positiv auf das globale Klima aus?

deralexxx 18.07.2024 07:52

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751592)
Frage: wenn unsere nationale Wirtschaftsleistung schrumpft, wirkt sich das positiv auf das globale Klima aus?

Was denkst du denn ist die Antwort auf die Frage?

Schwarzfahrer 18.07.2024 08:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1751590)
Die Fakten sind aber genau umgekehrt:

Bezweifelst Du also, daß effektive Klimaschutz (also Entwicklung von neuen, CO2-ärmeren Technologien) eine starke Wirtschaft und daraus resultierende finanzielle Mittel benötigt? Woher sollen sonst die neuen Lösungen herkommen?
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1751590)
Die großen Industrienationen mit starker Wirtschaft sind praktisch allein für die Erderwärmung verantwortlich. Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsleistung und der Vernichtung unseres Lebensraumes.

Und was schließt Du daraus: industrielle Zivilisation abzuwickeln, um den Planeten zu retten? Wie weit sollen wir bzgl. technisch-industrieller Entwicklung zurückgehen?
(Abgesehen davon, daß mir "Vernichtung unseres Lebensraumes" allzu überhöht pathetisch vorkommt angesichts der Tatsache, daß es einem Großteil der Menschheit seit Jahrzehnten stetig besser geht, und bei allen verbleibenden Umweltschäden in vielen Bereichen nennenswerte Fortschritte erzielt wurden.)

keko# 18.07.2024 08:38

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1751593)
Was denkst du denn ist die Antwort auf die Frage?

Ich frage deshalb, weil ich manchmal den Eindruck habe, als würde diese Kausalität bestehen.


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