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tandem65 13.12.2015 08:08

Zitat:

Zitat von gollrich (Beitrag 1189513)
beeindruckende Gleichsetzung von Menschengruppen.... :Nee::Kotz:

Aufzählung, auch wenn es nur zwei Punkte sind, es ist eine Aufzählung. Ansonsten gebe ich Dir Recht da Klugschnacker damit ja auch die Syrer mit Ossis vergleícht. Das ist wirklich nicht nett für die Syrer. ;)

schoppenhauer 13.12.2015 09:07

Stellt euch doch mal vor, wir müssten flüchten. Keiner will uns, nur die Afghanen lassen uns rein.

Ich vermute, gerade die die hier im Thread eher integrationsoptimistisch sind wären in die dortige Gesellschaft schwerst integrierbar und würden, sollten es sehr viele sein, auf Dauer eine richtige Herausforderung für die gegenwärtige gesellschaftlichen Strukturen in Afghanistan darstellen.

JENS-KLEVE 13.12.2015 09:21

Mit der Solidarität, das ist so eine Sache. Wenn ich von prominenten politisch Verfolgten höre, wie z.B. dem Blogger aus Saudi Arabien oder auch Snowden, dann erkenne ich augenblicklich die Notwendigkeit von Asyl und bin solidarisch. Natürlich gibt es zahlreiche politisch Verfolgte, die nicht prominent sind, die ebenso haarsträubende Lebensgeschichten zu erzählen haben, die man glatt verfilmen könnte und wo man direkt die Notwendigkeit der Einzelfallprüfung erkennt.
Meine Solidarität hört aber da auf, wo sich Menschenmassen in Bewegung setzen, die sich benachteiligt fühlen. Denn diese Massen könnten sich ebenso gut zusammenschließen und ihre Verhältnisse verändern. Sie vernetzen sich zu Tausenden um optimale Flüchtlingsrouten zu besprechen, warum vernetzen sich nicht die gleichen Leute um ihre sozialen Rechte durchzusetzen? Sie schaffen es per WhatsApp oder Facebook Schlupflöcher im Verwaltungssystem der EU zu finden und verbreiten, aber das Organisationstalent reicht nicht um sich in den Notunterkünften auf Flüchtlingssprecher, Putzpläne, hausinterne Verhaltensregeln zu einigen - jeder gegen jeden. Hier hört meine Solidarität auf.
Sprechen wir bei der Mehrheit dieser Generation von Flüchtlingen über politisch verfolgte Einzelfälle oder über einen Exodus von Egoisten?

TriBlade 13.12.2015 10:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1189501)
Wir haben nach dem Zweiten Weltkrieg Millionen Nazis integriert, später die komplette DDR. Stets mussten Menschen sich verändern, neues lernen, alte Überzeugungen revidieren.

Genau, die Nazis und die Stasi Kader mussten sich verändern. Sie mussten sich anpassen, sie konnten ihre bisherige Weltanschauung nicht mehr aktiv vertreten, sie mussten so tun als wenn sie schon immer lupenreine Demokraten gewesen wären. Möglicherweise fiel das sehr viel leichter, da sie diesen Sinneswandel nicht in einer anderen Sprache darstellen mussten. Wie sehr sich Moslems verändern wollen habe ich ja schon in Post #2743 versucht mit Zahlen darzustellen. Daher kann wohl jeder abschätzen wie viel schwieriger es dieses Mal mit der Integration wird.

Dirtyharry 13.12.2015 10:57

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1189528)
Mit der Solidarität, das ist so eine Sache. Wenn ich von prominenten politisch Verfolgten höre, wie z.B. dem Blogger aus Saudi Arabien oder auch Snowden, dann erkenne ich augenblicklich die Notwendigkeit von Asyl und bin solidarisch. Natürlich gibt es zahlreiche politisch Verfolgte, die nicht prominent sind, die ebenso haarsträubende Lebensgeschichten zu erzählen haben, die man glatt verfilmen könnte und wo man direkt die Notwendigkeit der Einzelfallprüfung erkennt.
Meine Solidarität hört aber da auf, wo sich Menschenmassen in Bewegung setzen, die sich benachteiligt fühlen. Denn diese Massen könnten sich ebenso gut zusammenschließen und ihre Verhältnisse verändern. Sie vernetzen sich zu Tausenden um optimale Flüchtlingsrouten zu besprechen, warum vernetzen sich nicht die gleichen Leute um ihre sozialen Rechte durchzusetzen? Sie schaffen es per WhatsApp oder Facebook Schlupflöcher im Verwaltungssystem der EU zu finden und verbreiten, aber das Organisationstalent reicht nicht um sich in den Notunterkünften auf Flüchtlingssprecher, Putzpläne, hausinterne Verhaltensregeln zu einigen - jeder gegen jeden. Hier hört meine Solidarität auf.
Sprechen wir bei der Mehrheit dieser Generation von Flüchtlingen über politisch verfolgte Einzelfälle oder über einen Exodus von Egoisten?

Danke Jens-Kleve,
ich hätte es nicht besser schreiben können.

Gruß Dirtyharry

drullse 13.12.2015 11:11

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1189528)
Mit der Solidarität, das ist so eine Sache. Wenn ich von prominenten politisch Verfolgten höre, wie z.B. dem Blogger aus Saudi Arabien oder auch Snowden, dann erkenne ich augenblicklich die Notwendigkeit von Asyl und bin solidarisch. Natürlich gibt es zahlreiche politisch Verfolgte, die nicht prominent sind, die ebenso haarsträubende Lebensgeschichten zu erzählen haben, die man glatt verfilmen könnte und wo man direkt die Notwendigkeit der Einzelfallprüfung erkennt.
Meine Solidarität hört aber da auf, wo sich Menschenmassen in Bewegung setzen, die sich benachteiligt fühlen. Denn diese Massen könnten sich ebenso gut zusammenschließen und ihre Verhältnisse verändern. Sie vernetzen sich zu Tausenden um optimale Flüchtlingsrouten zu besprechen, warum vernetzen sich nicht die gleichen Leute um ihre sozialen Rechte durchzusetzen? Sie schaffen es per WhatsApp oder Facebook Schlupflöcher im Verwaltungssystem der EU zu finden und verbreiten, aber das Organisationstalent reicht nicht um sich in den Notunterkünften auf Flüchtlingssprecher, Putzpläne, hausinterne Verhaltensregeln zu einigen - jeder gegen jeden. Hier hört meine Solidarität auf.
Sprechen wir bei der Mehrheit dieser Generation von Flüchtlingen über politisch verfolgte Einzelfälle oder über einen Exodus von Egoisten?

Sehr guter Post, Jens! :Blumen:

Klugschnacker 13.12.2015 11:20

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1189524)
Stellt euch doch mal vor, wir müssten flüchten. Keiner will uns, nur die Afghanen lassen uns rein.

Ich vermute, gerade die die hier im Thread eher integrationsoptimistisch sind wären in die dortige Gesellschaft schwerst integrierbar und würden, sollten es sehr viele sein, auf Dauer eine richtige Herausforderung für die gegenwärtige gesellschaftlichen Strukturen in Afghanistan darstellen.

Integration bedeutet nicht, die eigene Kultur komplett abzulegen und sich eine neue überzustülpen. Ein Europäer könnte ohne weiteres in einer afghanischen Stadt sich so weit integrieren, dass er und seine Gastgeber drei Jahre Asyl dort übersteht.

Man kann einen Wollfaden ohne Probleme durch ein breites Loch fädeln; bei einem Nadelöhr wird es dagegen schwer. Ebenso kann ein Mensch aus einer totalitären Kultur sich relativ leicht in eine freiheitliche, tolerante und vielfältige Gesellschaft einfügen, zum Beispiel ein Afghane in Europa. Umgekehrt mag es vielleicht schwerer sein.

@gollrich: Der Unterschied zwischen einem Afghanen und einem Wollfaden ist mir bekannt.

drullse 13.12.2015 11:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1189501)
Wir haben nach dem Zweiten Weltkrieg Millionen Nazis integriert, später die komplette DDR. Stets mussten Menschen sich verändern, neues lernen, alte Überzeugungen revidieren.

Hamburg startet schonmal das Experiment, da können wir dann sehen, wie gut Integration funktioniert:

Hamburg beschließt Großsiedlungen für Flüchtlinge

Nachbarschaft statt Getto


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