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Schwarzfahrer 07.06.2024 15:41

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1747638)
Einer meiner Kollegen hat zwei Windkraftanlagen, der freut sich darüber wie täglich die Kasse klingelt. Von mäßig rentabel würde ich da nicht sprechen.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747642)
Bekommt er Marktpreise? Oder eine fixe Einspeisevergütung?

Genau; ob etwas rentabel ist, sieht man erst, wenn der Betrieb ohne staatliche Subvention auch so läuft. Es wäre eine interessante Rechnung, wie sich PV-anlagen amortisieren würden, wenn die Einspeisung zum jeweils momentan gültigen Strompreis vergütet würde (inklusive der negativen Strompreise bei Überangebot von Wind und Sonne). Die garantierte Einspeisevergütung hat mit Markt nichts zu tun.

Klugschnacker 07.06.2024 16:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1747651)
Genau; ob etwas rentabel ist, sieht man erst, wenn der Betrieb ohne staatliche Subvention auch so läuft.

An diesem Maßstab würden dann auch fossile Energien und Atomkraft gemessen, oder?

Meik 07.06.2024 17:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747659)
An diesem Maßstab würden dann auch fossile Energien und Atomkraft gemessen, oder?

Natürlich nicht, dann müsste man sich ja eingestehen dass die viel zu teuer sind. :Cheese:

dr_big 07.06.2024 18:53

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747642)
Bekommt er Marktpreise? Oder eine fixe Einspeisevergütung?

Direktvermarktung. Feste Einspeisevergütung kenne ich auch nur bei Kleinanlagen.

Klugschnacker 07.06.2024 23:05

Klimawandel hat Hochwasser in Süddeutschland verschlimmert
Starkregen führte zu heftigen Überschwemmungen in Süddeutschland. Dabei spielte auch der Klimawandel eine Rolle, zeigt eine Analyse: Der Regen fiel bis zu zehn Prozent stärker aus als ohne die menschengemachte Erderwärmung.

[…] "Einer Schnellanalyse zufolge hatte der Klimawandel Anteil am Ausmaß. Der Starkregen, der die Überschwemmungen verursachte, sei dadurch bis zu zehn Prozent stärker ausgefallen als ohne menschengemachte Erwärmung, teilte das Forschungskonsortium Climameter mit.

[…] Selbst dem Anschein nach geringe Mengen an verstärkten Niederschlägen können unverhältnismäßig große Auswirkungen haben, wie das Forschungskonsortium erklärte. Das Ahrtal-Hochwasser von 2021 zum Beispiel sei durch den Klimawandel um 3 bis 19 Prozent verstärkt worden."
SPON

tandem65 12.06.2024 18:42

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747552)
Übrigens wird sich ArcelorMittal wohl zukünftig stärker in Belgien engagieren:

https://www.merkur.de/wirtschaft/tru...-93097909.html

Hier ist die Entscheidung gefallen. In Deutschland gibt es einen Subventionsbescheid über 1,3 Mrd. Euro. Die Investitionsentscheidung wird aber erst 2025 fallen. Man sieht auf Unternehmensseite zu viele Unsicherheiten, dass lfr. ausreichend preiswerter Wasserstoff zur Verfügung steht.

Wo steht denn in dem Artikel bitte daß mit dem preiswerten Wasserstoff?
Ich lese da, daß Belgien Strom massiv subventioniert an das Unternehmen abgeben möchte. Den Verfasser des Artikel hält es für eine schlaue Idee diesen Strom aus einigen laufzeitverlängerten AKW zu beziehen. Ich gehe mal davon aus daß dem Unternehmen relativ egal ist aus welcher CO2-armen Quelle der Strom kommt, so lange die Subvention groß genug ist. Die Behauptung ist ja daß die Subvention in AKW günstiger sei als bei Erneuerbaren Quellen. Es ist allerdings nur eine Behauptung.

tandem65 12.06.2024 19:04

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747603)
Wir kennen uns bis dato nicht. Daher verstehe ich den persönlichen Angriff nicht. Du hast in dem Zusammenhang der Hochwasser (direkt auf Schwarzfahrer geantwort) die Grafik der Oberflächentempertatur der Meere eingeworfen. Ich habe lediglich geschrieben, dass ich anhand der Daten stichprobenartig keine Zusammenhänge erkennen kann. Wo ist da das Problem? Warum versuchst Du zu polemisieren? Wenn ich falsch liege, schreibe das einfach. Das kann ich deutlich besser verstehen :Blumen:

Warum versuchst Du zu polemisieren? Du hattest mir ja mir ja die Augen öffnen wollen mit der Erkenntnis daß es relevantere lokale Einflussfaktoren als die globalen Oberflächentemperaturen gibt. Wie nett und höflich Du formulieren kannst daß Du mich für absolut unterbelichtet hältst, dann fragst Du mich weshalb ich persönlich werde?
Ich habe Dir ja übrigens auch geschrieben daß Du recht hast mit den lokalen Einflussfaktoren. Daher ist es auch Unfug daß Du schreibst ich könne Dir einfach schreiben daß Du falsch liegst mit den lokalen Einflussfaktoren.
So muß Ich Dir halt jetzt schreiben daß Du falsch liegst mit Deiner Vermutung daß Du da falsch liegst. :Lachen2:
So, bezüglich Der beiden Statistiken liegst Du halt falsch weil Du unterschiedliche Zeiträume in Zusammenhang gebracht hast.
In den Zeiträumen die Schwarzfahrers Statistik abbildet brauche ich auch keine Unterschiede reinzuinterpretieren weil die Temperaturen ja noch relativ normal in der Bandbreite waren und erst jetzt signifikant abweichen. Ob das dann zu einer Sichtbarkeit in der von Schwarzfahrer verlinkten Statistik führt werden wir sehen.

tandem65 12.06.2024 19:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1747609)
Das Problem könnte einfach sein, daß ich den Link zum Umweltbundesamt reingehängt habe. Dann muß jede damit verbundene Aussage (besonders wenn mein Nick auch noch zitiert wird) von tandem mißverstanden, oder angezweifelt oder, wenn möglich, angegriffen werden. (ist eine rein persönliche Hypothese).

Das ist übrigens ein brilliantes Beispiel dafür daß Du eine Aussage völlig losgelöst von der Quelle beurteilst.:Lachen2:

Schwarzfahrer 12.06.2024 21:09

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1748213)
Das ist übrigens ein brilliantes Beispiel dafür daß Du eine Aussage völlig losgelöst von der Quelle beurteilst.:Lachen2:

Aussagen objektiv beurteilen kann man, wenn objektiver Inhalt da ist, persönliche Angriffe und Polemik lassen mangels Substanz nur ein Urteil über die Quelle zu.

Zum objektiven Inhalt: bleiben wir bei den Tatsachen und Quellen: es ist nicht meine Statistik, sondern die vom Umweltbundesamt.

tandem65 12.06.2024 21:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748221)
Aussagen objektiv beurteilen kann man, wenn objektiver Inhalt da ist, persönliche Angriffe und Polemik lassen mangels Substanz nur ein Urteil über die Quelle zu.

Brilliant wie Du Arnes Standpunkt jetzt für Dich einnimmst. Chapeau.
Nochmal schön demonstriert daß Du es nicht anders machst.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748221)
Zum objektiven Inhalt: bleiben wir bei den Tatsachen und Quellen: es ist nicht meine Statistik, sondern die vom Umweltbundesamt.

Soll ich jetzt an der zweiten Stelle noch das:"von Dir verlinkte Statistik" reinformulieren. Schön zu sehen wie auch Du bewusst nicht verstehen willst. Warum wirfst Du es dann anderen vor?
Inhaltlich war das ja jetzt auch von Dir tiptop und ohne Polemik, meine Hochachtung

Genussläufer 12.06.2024 23:21

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1748210)
Wo steht denn in dem Artikel bitte daß mit dem preiswerten Wasserstoff?

Sorry, das steht vielleicht nicht im Artikel. Es ist aber letztendlich die deutsche Strategie für die Umrüstung der Stahlindustrie. Darauf zielt der Subventionsbescheid, den Habeck übergeben hat. Und ob man diesen nutzt, ist nicht entschieden. Die Entscheidung pro Belgien ist aber sehr kurz nach dem deutschen Förderbescheid erfolgt. Und dieser fiel üppig aus.

walter 14.06.2024 00:51

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Zitat:

Zitat von walter (Beitrag 1747001)
Eine Fragestellung die ich völlig vermisse in der mir bekannten Diskussion: Nehmen wir an die Dekarbonisierung schreitet so voran, wie wir uns das vorstellen. Dies würde zu totalem Verfall der Ölpreise führen. Wie geht man damit um, ich denke an Fragestellungen wie: "Sollte man die CO2 Bepreisung bei fallenden Ölpreisen nicht deutlich dynamischer erhöhen als es jetzt geplant ist ?" aber auch "Welche sozialen Verwerfungen oder sogar Gefahren für den Weltfrieden wird dies nach sich ziehen für Länder die heute im Wesentlichen vom Export von Öl und Gas leben ?" Hierzu würde mich belastbares Material interessieren.


Mir ist jetzt dieser IAE Oil report untergekommen, untersucht wurde der Ölverbrauch bis 2030, nicht darüber hinaus.

Im Kern ist die Aussage dass der Ölverbrauch grob 2030 seinen Höhepunkt erreichen wird, er also wächst, aber das Wachstum sich immer weiter verlangsamt.

Ursächlich für das Wachstum ist Asien, das das Schrumpfen der OECD Länder mehr als überkompensiert.

Ich hänge zwei Grafiken aus diesem report an, die ich spannend fand (sorry für die Qualität, das hab ich nicht besser hinbekommen)

Zum einem, in welchem Maße Elektroautos Ölverbrauch ersetzen. Ist leider viel zuwenig, wie ich finde, man geht aber in 2030 immerhin schon von 6 Millionen Barrel pro Tag aus. (wenn ich richtig gerechnet habe 348.210.000.000 liter pro Jahr).
Anhang 49939

Außerdem der Vergleich der entwickelten OECD Länder zu anderen Länder
Anhang 49940

MattF 14.06.2024 11:05

Unter

https://scholar.google.de/scholar?q=...=1&oi=scholart

gibt es ganz viel zu Sozialforschung im Zusammenhang mit dem IPCC Bericht.

TriVet 19.06.2024 15:53

Auf stern.de:
Wir dachten, es geht immerhin um das Überleben unserer Zivilisation, die Menschheit kann gar nicht so verbohrt und gleichgültig sein, dass sie hier nicht entschlossen gegensteuert. Dass man zum kollektiven Selbstmord aus Bequemlichkeit bereit ist, ging über unsere Vorstellungskraft.

Der Temperaturanstieg um zwei Grad muss sich auf wenige Jahrzehnte beschränken. Und wir brauchen einen erneuerten Generationenvertrag. Den meisten Menschen ist zwar weitgehend egal, was mit ihren Mitmenschen geschieht, aber nicht, was ihren Kindern widerfahren wird.


Auf taz.de:
Hedonistischer Suizid
Immer mehr Menschen kapieren, dass Klimaschutz nicht mit Wachstum einhergeht.
Aber nur wenige sind bereit, die Konsequenzen einzufordern.


Letztlich zeigen solche Diskussionen, dass der Ökozid weiterhin als Kavaliersdelikt angesehen wird. Wer einem einzigen Menschen die Lebensgrundlage wegnimmt (etwa durch Diebstahl), wird streng bestraft. Wer die Lebensgrundlagen aller zerstört, wird ermahnt oder verwarnt, worauf sich gleich ein Sturm der Entrüstung aufbauscht, man solle doch nicht die Moralkeule schwingen. Die Forderung nach Umweltschutz ist keine Frage der Moral.

Sie hat NICHTS mit Moral zu tun, sondern alles mit Selbstschutz, Zukunftsplanung und Vernunft. Zu zerstören, wovon unser Leben abhängt, ist eine hedonistische Form des Suizids. Intelligenz und Moral sind zwei völlig verschiedene Konzepte. Intelligenz bedeutet, über den Schwemmbauch der eigenen Gier hinausblicken zu können. Moral ist die Frage, ob man mit einem Maulesel Sex haben sollte oder nicht. Ökologische Folgen sind dabei eher überschaubar.

walter 23.06.2024 17:25

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1747204)
Das Problem der Dunkelflaute ist eine schon fast neurotische Obsession bei mir.
Das hilft mir: wir können in Deutschland den Energiebedarf mit Photo und Wind decken und verteilen, wenn wir es nur mal endlich wollen und machen.
Es gibt aber Zeiten wo die Sonne nicht gut scheint und der Wind nicht wehen will, dass soll jetzt perspektivisch durch Gaskraftwerke abgedeckt werden und um die zu ersetzen, muss man nochmal ran - dafür gibt es aber nicht eine Lösungstechnologie sondern einen komplexen Mix aus allem - Ingenieur(e):innne nach vorn.

m.

Zum aktuellen Stand der Langzeitspeicher dieses Video vom Geladen Batteriepodcast - einige Punkte:
- Man benötigt die gar nicht wochenlang sondern, auch regional unterschiedlich, nur ca 1-4 Tage.
- grüner Wasserstoff ist u.A. deshalb sinnvoll und naheliegend weil die bestehende Infrastruktur, insbesondere die bestehenden Erdgasspeicher, weiterverwendet werden kann.
- Bei der Elektrolyse und Wiederverstromung fällt ungefähr 30-40% Verlust an.
- Weitere Verfahren wie die beschriebene thermische Speicher (Carnot Batterie) sind eher perspektisch

Ich sehe die Verluste nicht als Problem, insbesondere weil die Zeiten in denen zuviel Strom im Netz ist mit dem zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien natürlich immer länger werden. Kommerziell wird sich das mutmaßlich in Zukunft also immer mehr lohnen.

Siebenschwein 23.06.2024 20:07

Müsste ich wetten, würde ich ein paar Euro auf die Redox-flow Batterie setzen. Im Prinzip unendlich skalierbar von der Speichergrösse. Aber vielleicht verfalle ich dem gleichen Dunning Kruger Effekt wie die Freunde der Wasserstoffmobilität.

TriVet 24.06.2024 16:14

Auf spiegl.de:
Warum es jetzt auch nachts Solarstrom gibt

Nach dem Siegeszug der erneuerbaren Energien bahnt sich gerade, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, die nächste Energierevolution an: Solarstrom gibt es bald auch nachts, Windstrom bei Windstille.


Daraus:
Um eine einzige Kilowattstunde Strom zu speichern, dafür musste man 1991 noch mehr als 7500 US-Dollar anlegen. 2018 waren es nur noch 181 Dollar , schon das war ein Rückgang um 97 Prozent. Und der Preisverfall hat seitdem nicht aufgehört. Im November 2023 lagen die Kosten für eine Kilowattstunde Speicherkapazität mit Lithium-Ionen-Batterien Bloomberg NEF zufolge bei 139 Dollar .

Goldman Sachs Energy prognostizierte im Sommer 2023, dass man die Kilowattstunde Stromspeicher bis 2025 für 99 US-Dollar bekommen werde. Kaum jemandem ist bislang klar: Speicherkapazität zur Verfügung zu stellen, ist künftig ein lukratives Geschäftsmodell. Der Internationalen Energieagentur zufolge werden 2024 geschätzte 50 Milliarden Dollar in Batteriespeicher investiert. Das ist zu wenig, und es wird sich ändern.



Gigantische Geschäfte winken
Jetzt aber fließt immer mehr Geld in die Großspeicher. Selbst vermeintliche Abfallbatterien lassen sich dazu einsetzen. VW hat gerade angekündigt, eine eigene Anlage in Norddeutschland zu bauen, die zunächst 700 und später bis zu 1000 Megawattstunden speichern soll. Diese Anlage soll, wie viele von dieser Sorte mittlerweile, aus ausrangierten Elektroauto-Akkus bestehen. Die von Freunden des Verbrennungsmotors oft verbreitete Mär, Autobatterien ließen sich schlecht recyclen, ist genau das: ein Märchen. Die alten E-Auto-Stromspeicher werden zur Stabilisierung des Stromnetzes dringend gebraucht und bald kräftig nachgefragt. Das Herumgeeiere zur »Rettung des Verbrenners« von Union, FDP und diversen »konservativen« Parteien Europas zeigt sich vor dieser Entwicklung einmal mehr als Irrweg.

Feanor 24.06.2024 16:33

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1749028)
Müsste ich wetten, würde ich ein paar Euro auf die Redox-flow Batterie setzen. Im Prinzip unendlich skalierbar von der Speichergrösse. Aber vielleicht verfalle ich dem gleichen Dunning Kruger Effekt wie die Freunde der Wasserstoffmobilität.

Ich war mal in dem Markt aktiv (Zulieferer eines wichtigen Bauteils). RFB müssen noch einige Hindernisse überwinden:
- Vanadium als Elektrolytbestandteil ist preislich extrem volatil. Organische o.ä. müssen sich noch bewähren.
- Automatisierte Fertigung ist bei einigen Bauteilen nicht einfach, es fehlt dann auch die kritische Masse, dass es sich lohnt. Aber ohne bekommt man die Kosten nicht runter.
- Es fehlen (noch?) die großen Geldgeber. LiB hat die Autoindustrie, davon profitieren auch ESS auf LiB basierend.
- Auch hier sind die Chinesen Marktführer.

An sich eine tolle Technologie, aber der Hockeystick zur Marktentwicklung wird auf jeder IFBF wieder aufs neue rausgeholt, nur mit anderen Jahreszahlen.

Siebenschwein 24.06.2024 16:57

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1749138)
Ich war mal in dem Markt aktiv (Zulieferer eines wichtigen Bauteils). RFB müssen noch einige Hindernisse überwinden:
- Vanadium als Elektrolytbestandteil ist preislich extrem volatil. Organische o.ä. müssen sich noch bewähren.
- Automatisierte Fertigung ist bei einigen Bauteilen nicht einfach, es fehlt dann auch die kritische Masse, dass es sich lohnt. Aber ohne bekommt man die Kosten nicht runter.
- Es fehlen (noch?) die großen Geldgeber. LiB hat die Autoindustrie, davon profitieren auch ESS auf LiB basierend.
- Auch hier sind die Chinesen Marktführer.

An sich eine tolle Technologie, aber der Hockeystick zur Marktentwicklung wird auf jeder IFBF wieder aufs neue rausgeholt, nur mit anderen Jahreszahlen.

Danke Dir - ja, das klingt erstmal wie üblich: im Prinzip toll, aber eine Latte an Problemen in der Praxis. Warten wir mal ab, ob da ein paar Erfolge in den nächsten Jahren zu feiern sein werden. Schön wär´s schon.

Klugschnacker 25.06.2024 16:29

Dänemark plant Klimasteuer für Fleisch- und Milchbetriebe
Sie soll ausdrücklich als Ansporn auch für andere Länder verstanden werden: Dänemark will die weltweit erste CO₂-Steuer auf die Produktion von Milch und Fleisch einführen. Sogar die Bauern sind dafür.
SPON

Andag007 26.06.2024 12:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1749275)
Dänemark plant Klimasteuer für Fleisch- und Milchbetriebe
Sie soll ausdrücklich als Ansporn auch für andere Länder verstanden werden: Dänemark will die weltweit erste CO₂-Steuer auf die Produktion von Milch und Fleisch einführen. Sogar die Bauern sind dafür.
SPON

Finde ich super. 👏👏

Siebenschwein 26.06.2024 16:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1749275)
Dänemark plant Klimasteuer für Fleisch- und Milchbetriebe
Sie soll ausdrücklich als Ansporn auch für andere Länder verstanden werden: Dänemark will die weltweit erste CO₂-Steuer auf die Produktion von Milch und Fleisch einführen. Sogar die Bauern sind dafür.
SPON

Klingt erstmal gut,denn damit wird beim Erzeuger ein Anreiz geschaffen, die Emissionen zu reduzieren. Die Tatsache, dass die Bauern das als Betriebsausgabe bei den Steuern verrechnen können, ist wohl die Kröte, die zu schlucken war.
Schön wäre nun noch, wenn die Einnahmen der Abgabe auch noch spezifisch für Emissionsminderungsprojekte verwendet würden und nicht unspezifisch im Haushalt verfrühstückt werden.

Vom marktwirtschafltichen Gedanken her finde ich das auch super - denn emissionsarm produziertes Fleisch könnte theoretisch billiger sein. Was natürlich unserem jahrelang gepredigten Credo widerspricht, dass billiges Fleisch schlecht und böse ist und nur, wenn das Fleisch teurer ist, die Schwein auch glücklich war. (Was natürlich Unfug ist.) Aber jetzt kommen wir zur Diskussion über notwendige und hinreichende Bedingungen, und das führt zu weit...

Genussläufer 26.06.2024 16:44

Zitat:

Zitat von Andag007 (Beitrag 1749348)
Finde ich super. 👏👏

Bedeutet eine Preissteigerung zu Beginn von 13ct/kg Schweinefleisch 2030 und 32ct/kg 2035. Das scheint bei durchschnittlichen Produktionskosten von 1,86 Euro/kg in Dänemark ein guter Anreiz, der dennoch bezahlbar ist.

merz 26.06.2024 17:17

Diese „Produktionskosten“ muss man mal auf sich wirken lassen - irre, nicht wahr

m.

Genussläufer 26.06.2024 22:50

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1749388)
Diese „Produktionskosten“ muss man mal auf sich wirken lassen - irre, nicht wahr

m.

Davon sind ca. 65% bis 70% Kosten für Futter. Dann kommen noch die Betriebskosten und Arbeit on top. Der Preis für angekaufte Ferkel sind nicht inbegriffen. Da kannst Du nochmal ungefähr die Futterkosten kalkulieren.

Klugschnacker 27.06.2024 09:56

Ebenfalls in der "Produktionskosten" nicht enthalten: Die Folgekosten für die Gesellschaft. Beispielsweise durch Abwässer und Umweltschäden.

Bei Schweinefleisch sind diese "externen" Kosten so hoch wie die eigentlichen Produktionskosten, also zwischen 1,50 und 1,90 Euro je Kilo Schweinefleisch. Würde man diese von der Gesellschaft bezahlten Kosten mit einbeziehen, wäre der Fleischpreis doppelt so hoch.

Genussläufer 27.06.2024 16:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1749427)
Ebenfalls in der "Produktionskosten" nicht enthalten: Die Folgekosten für die Gesellschaft. Beispielsweise durch Abwässer und Umweltschäden.

Bei Schweinefleisch sind diese "externen" Kosten so hoch wie die eigentlichen Produktionskosten, also zwischen 1,50 und 1,90 Euro je Kilo Schweinefleisch. Würde man diese von der Gesellschaft bezahlten Kosten mit einbeziehen, wäre der Fleischpreis doppelt so hoch.

Man könnte also unterm Strich sagen, dass die Komponenten Futter, Ferkelkauf und externe Kosten für Abwasser in etwas ebenbürtig auf den Preis schlagen würde. Damit wäre Schweinefleisch immer noch gut finanzierbar und niemand müsste hier ernsthaft verzichten. Wie man das ethisch sieht, mag aber auf einem anderen Blatt stehen.

Allerdings wäre dann die nächste Frage nach den Kohlehydraten. Wenn ich mit die externen Kosten auf Basis von zu vielen einfachen Kohlehydraten anschaue, wird das noch deutlich höher ins Gewicht fallen. Da wäre dann die Frage, welche externen Kosten man internalisiert und welche nicht.

In Bezug auf Schweinefleisch scheint mir die Rechnung aber ohne heftige Einbussen der Lebensqualität aufzugehen.

Helmut S 27.06.2024 20:11

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1749408)
Davon sind ca. 65% bis 70% Kosten für Futter. Dann kommen noch die Betriebskosten und Arbeit on top. Der Preis für angekaufte Ferkel sind nicht inbegriffen. Da kannst Du nochmal ungefähr die Futterkosten kalkulieren.

Ein sehr, sehr seltsamer Begriff von Produktionskosten (eigentlich Herstellungskosten im Gesamtkostenverfahren und deshalb untypisch für internationale Rechnungslegung insbesondere an einer gewissen Betriebsgröße in Dänemark), in dem das alles angeblich nicht enthalten sei. :Gruebeln:

Könntest du das bitte etwas sortieren und dann nochmal Preise daneben setzen, mich interessiert das wirklich, was da jetzt was genau kostet. Danke :Blumen:

So is es aber halt überhaupt nicht zuordbar und meandert mehr oder weniger implizit zwischen allen möglichen Kostenbegriffen/-konzepten und Rechnungslegungsverfahren national und international hin und her. :Gruebeln:

:Blumen:

Klugschnacker 27.06.2024 21:14

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1749511)
Könntest du das bitte etwas sortieren und dann nochmal Preise daneben setzen, mich interessiert das wirklich, was da jetzt was genau kostet. Danke :Blumen:

Der Vollständigkeit halber hier auch die Quelle meiner Zahlen (PDF).

Nachfolgend die Erzeugerkosten plus die "externen" Kosten. Letztere sind Kosten für Abwässer und Umweltschäden, die nicht vom Erzeuger, sondern von der Allgemeinheit bezahlt werden.
Erzeuger- und externe Kosten pro Kilogramm:

Rindfleisch, konventionelle Haltung aus Argentinien:
1,00 EUR Erzeugerkosten
3,72 EUR externe Kosten

Rindfleisch, ökologische Haltung (Bio):
3,50 EUR Erzeugerkosten
1,83 EUR externe Kosten


Schweinefleisch, konventionelle Haltung:
1,52 EUR Erzeugerkosten
1,52 EUR externe Kosten

Schweinefleisch, ökologische Haltung (Bio):
3,50 EUR Erzeugerkosten
0,80 EUR externe Kosten

"Insgesamt belaufen sich die jährlichen externen Kosten des deutschen Rind- und Schweinefleischkonsums auf 5,908 Mrd. Euro, wobei 73 Prozent auf das Schweinefleisch entfallen. Eine vollständige Umstellung auf eine ökologische Produktion würde die Kosten auf 3,81 Mrd. Euro reduzieren.

[…] Würden die externen Kosten bei der Preisbildung am Markt berücksichtigt, wären viele konventionell erzeugten Lebensmittel teurer als ökologisch hergestellte Produkte."

TriVet 28.06.2024 09:02

Sachen gibt's:

Merz auf Habecks Spuren

Eine Kolumne von Christian Stöcker
Friedrich Merz und die Union haben sehr erfolgreich für Gas- und Ölheizungen geworben. Den Schaden hatte die Wärmepumpenbranche. Jetzt sieht der CDU-Chef plötzlich alles anders – zum Glück.


Daraus:
Wärmepumpen ablehnen und nutzen gleichzeitig
Die Talkshow-Dauerwahlkämpfer der Union gingen noch deutlich weiter: Sie wussten nicht nur nicht, ob die Wärmepumpe wirklich besser ist, sie wussten sogar, dass sie eigentlich ziemlich schlecht ist. Jens Spahn: »Wenn der Strom nicht günstiger und grüner wird, macht die Wärmepumpe wenig Sinn« (das ist falsch). Eine Wärmepumpe einzubauen koste »80.000 bis 100.000 Euro« (auch das ist falsch). Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fand, wenn künftig keine Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut werden dürften, sei das »eine Verarschung der jungen Generation« – dabei heizt Kretschmer selbst mit Wärmepumpe.
Genau übrigens wie der Klimawandel-»Skeptiker« Frank Schäffler von der FDP, der das Gebäudeenergiegesetz beim FDP-Parteitag im Frühjahr 2023 zu Fall gebracht hatte. Anschließend feierte die Gasbranche .

Siebenschwein 28.06.2024 10:42

Wenn´s nicht so erbärmlich traurig wäre, was die grösste Oppositionspartei da abliefert, müsste man sich eigentlich vor Lachen einpullern.
Die Koalition gibt ein erbärmliches Bild ab, erfüllt nicht die Hälfte ihrer Versprechen, jeden Tag unzählige Elfmeter, die die CDU nicht reinhaut... das nenne ich unfähig. Haben wir wirklich nur solche Kasperkopfschnitzer als Alternative? Armes Deutschland!

Helmut S 28.06.2024 10:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1749517)
Der Vollständigkeit halber hier auch die Quelle meiner Zahlen (PDF).

Danke! Das lese ich mir gleich mal durch. :Blumen:

Genussläufer 28.06.2024 10:45

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1749511)
Ein sehr, sehr seltsamer Begriff von Produktionskosten (eigentlich Herstellungskosten im Gesamtkostenverfahren und deshalb untypisch für internationale Rechnungslegung insbesondere an einer gewissen Betriebsgröße in Dänemark), in dem das alles angeblich nicht enthalten sei. :Gruebeln:

In der Rechnungslegung ist das anders. Hier ging es um die Produktion. Ferkel sind hier als eingekauftes Vorprodukt zu verstehen. Externe Kosten sind in Teilen über die Abwasserpauschale in den Betriebskosten enthalten. Damit werden natürlich nur Bruchteile der externen Kosten abgefackelt. Da hat Arne einen Punkt. Das ist aber so ziemlich bei allen externen Kosten der Fall. Bis dato gibt es wenig Beispiele, wie diese sinnvoll und wirksam in den Kosten berücksichtigt werden könnten.

Zitat:

Könntest du das bitte etwas sortieren und dann nochmal Preise daneben setzen, mich interessiert das wirklich, was da jetzt was genau kostet. Danke
Ich bezog mich auf folgende Quelle:

https://www.3drei3.de/artikel/wie-ho...ahr-2022_3880/

Hier gab es ein Unterscheidung nach Ländern. Ich wollte gern wissen, ob das realistisch ist und habe deshalb die geplante CO2 Bepreisung mit dem CO2 Verbrauch multipliziert und habe dies dann in Relation zu den Produktions- und Betriebskosten gesetzt. Das wirkte nicht unrealistisch.

Folgend findest Du eine gute Übersicht wie sich der Preis für Schweinfleisch in Deutschland aufschlüsselt:

https://www.agrarheute.com/managemen...-kosten-585079

Die Kosten für die Ferkel hatte ich von hier der Einfachheit halber 1:1 auf Dänemark übertragen. Ist jetzt ganz schön viel Erklärung für eine 30s Überlegung im Kopf ;)

Aber das waren die Gedanken dahinter.

qbz 01.07.2024 13:52

Gestern betrafen die "Unwetter" das Maggia Tal, wo jeweils der Locarno Triathlon stattfindet, Saas-Grund im Wallis und vor 3 Wochen das Misox Tal im Tessin. Wegen Gerölllawinen und einem Brückeneinsturz sind die Täler Lavizarra (oberes Maggia Tal) und das Bavona Tal, wo meine Schwester mit Mann 3/4 des Jahres verbringt und sich gerade aufhält, auf der Strasse und mit Telefon komplett abgeschnitten, nur per Hubschrauber erreichbar.

https://www.srf.ch/news/schweiz/unwe...d-konsterniert

Andag007 02.07.2024 09:54

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1749787)
Gestern betrafen die "Unwetter" das Maggia Tal, wo jeweils der Locarno Triathlon stattfindet, Saas-Grund im Wallis und vor 3 Wochen das Misox Tal im Tessin. Wegen Gerölllawinen und einem Brückeneinsturz sind die Täler Lavizarra (oberes Maggia Tal) und das Bavona Tal, wo meine Schwester mit Mann 3/4 des Jahres verbringt und sich gerade aufhält, auf der Strasse und mit Telefon komplett abgeschnitten, nur per Hubschrauber erreichbar.

https://www.srf.ch/news/schweiz/unwe...d-konsterniert

Aha.

Siebenschwein 02.07.2024 10:30

Zitat:

Zitat von Andag007 (Beitrag 1749844)
Aha.

Wow - Deine überbordende Empathie macht mich sprachlos.

qbz 02.07.2024 11:17

Vielleicht für Deutsche interessant ist der Vergleich mit dem Ahrtal. Dort fielen 200 Liter in 36 h pro Quadratmeter, hier ist die gleiche Menge jetzt in 24 h gefallen. Die Berg- Regionen kennen Unwetter, heftige Regenfälle und Gerölllawinen, aber dieses Ereignis bildet die bisherige Spitze. Die untenstehende Brücke der Hauptverkehrsstrasse hatte bisher Jahrzehnte X-Starkregenfälle unbeschadet überstanden.




Es war übrigens Ende Juni eine ganz typische Wetterlage für den Alpenraum. Allein die Menge der subtropischen Feuchtigkeit, die Heftigkeit und Geschwindigkeit, in der sich daraus die Gewitter bildeten, stellt das Besondere, Neue dar, was eben in Zukunft häufiger wie bisher auftreten wird.
wie-kam-es-zu-diesem-verheerenden-unwetter

tandem65 04.07.2024 10:05

Redispatchkosten & Mengen sinken trotz gestiegenem Anteil Erneuerbarer Energie.

walter 05.07.2024 15:05

Dank für den update, sehr cool ! Besser als ich erwartet hätte, ich bin gespannt wie sich das weiter entwickelt.
Auf der einen Seite kann man erwarten dass mit dem zur Zeit beschleunigtem Ausbau der EE, die Kosten eher höher werden. Auf der anderen Seite wird es mit dem flächendeckenden Einbau der intelligenten Stromzähler viel einfacher dynamische Stromtarife zu nutzen, die Last wird dadurch also wieder besser verteilt.

MattF 05.07.2024 15:10

Zitat:

Zitat von walter (Beitrag 1750216)
Auf der einen Seite kann man erwarten dass mit dem zur Zeit beschleunigtem Ausbau der EE, die Kosten eher höher werden. Auf der anderen Seite wird es mit dem flächendeckenden Einbau der intelligenten Stromzähler viel einfacher dynamische Stromtarife zu nutzen, die Last wird dadurch also wieder besser verteilt.

Nicht nur das, z.b. wird bei EE viel selbst verbraucht, das geht gar nicht mehr in die Netze und viele kleine Einspeiser stabilisieren sich gegenseitig, wenn z.b. Wolken übers Land ziehen, speisen mal die einen, mal die andern mehr ein, im Mittel ist es ziemlich glatt.


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