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Jörn 06.04.2019 11:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1444575)
Hi Jörn, grob gesagt tauchen hier im Thread drei verschiedene Modelle auf: Das rein (natur-)wissenschaftliche, faktische Modell, das Koexistenzmedell, das ich bevorzuge und natürlich das rein religiöse Modell. Du legst das erste zu Grunde, bist aber in deiner Kritik auf das 3. fokussiert, dessen Anhänger ich hier noch gar nicht gefunden habe ;)

Das sehe ich nicht so. Sondern Du konstruierst hier lediglich einen weiteren Grund für Deine eigene Immunisierung.

Aber warum soll ich mich damit auseinandersetzen? Du schreibst ja selbst, dass Du Logik ablehnst und außerdem das Prinzip von Argument und Gegenargument. Du bist daher für Kritiker nicht mehr erreichbar.

Für alle anderen Mitleser: Eine Koexistenz ist ein Widerspruch in sich. Man kombiniert eine Welt, in der es mit rechten Dingen zugeht, mit einer Welt, in der es nicht mit rechten Dingen zugeht. Das Ergebnis ist identisch mit einer Welt, in der es nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Idee von einer "Koexistenz" ist einfach ein rhetorischer Trick, um den Widerspruch zu verschleiern.

Wenn man Kaffee und Milchkaffee mischt, erhält man Milchkaffee. Und nicht die "Koexistenz von Kaffee und Milchkaffee".

Jörn 06.04.2019 12:04

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1444576)
Was ich damit sagen will: wenn man die Vampirlegenden als "Wahrheit" betrachtet, kann man sie leicht widerlegen. Wenn man sie als Symbol betrachtet, stellt sich diese Frage gar nicht.

Einverstanden. Symbole muss man als solche behandeln. Wenn man diese Symbole kritisiert oder weglässt, gefährdet es nicht die Grundaussage.

Es setzt aber voraus, dass die Grundaussage nicht ebenfalls ein Symbol ist. Das, worauf die Symbolik hindeutet, muss faktisch sein. Wir suchen also die Grundaussage hinter der Symbolik.

Ist die Existenz von Gott ein Symbol oder eine Grundaussage?
Ist die Erschaffung der Welt durch Gott ein Symbol oder eine Grundaussage?
Ist die Erhörung von Gebeten durch Gott ein Symbol oder eine Grundaussage?

Gab es Jesus? Oder ist er ein erfundenes Symbol?

Sind die Zehn Gebote nur ein Symbol für etwas anderes, oder gelten sie tatsächlich? Ist die Ablehnung einer kirchlichen "Ehe für fast alle" ein Symbol, oder gilt sie tatsächlich?

War die Hexenverbrennung ein Symbol, und falls ja, wofür? Da Du ja von Vampiren sprachst.

Ich möchte damit untersuchen, ob Deine Behauptung stimmt, die Kritik würde sich lediglich an der Widerlegung der Symbolik abarbeiten. Ich würde daher gerne erfahren, was der Kern ist und mich dann darauf konzentrieren.

Ganz besonders würde mich interessieren, woher Du wissen möchtest, was symbolisch und was faktisch ist. Was leitet Dich zu der Überzeugung, das Christentum enthielte überhaupt etwas faktisches?

Trimichi 06.04.2019 13:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1444573)
Zu Gott und der Quantenphysik möchte ich aus Zeitmangel kurz halten. Das ist nicht unhöflich gemeint. Ich bin noch unterwegs und habe erst am kommenden Freitag wieder mehr Zeit.

Soviel vorab: Mir ist nicht klar, was die Quantenphysik mit einem persönlichen Gott zu tun haben soll, der Sünden vergibt, und die Menschen je nach Glaubensbekenntnis in das ewige Leben oder in die ewige Hölle schickt. Ich sehe da keinerlei Zusammenhang.

Quantenphysik ist eine physikalisch-mathematische Beschreibung von Objekten, die typischerweise sehr viel kleiner sind als ein Atom. Sie liefert exakte und reproduzierbare Ergebnisse. In religiösen oder esoterischen Kreisen existiert das Missverständnis, die Quantenphysik zeige, dass das menschliche Bewusstsein in die Wirklichkeit dieser Elementarteilchen eingreife. Gemeint ist damit folgendes:

Angenommen, ein Elektron fliegt durch einen Raum. Ich möchte seinen aktuellen Ort und seine Geschwindigkeit messen, um anschließend vorherzusagen, wo es sich zu späterer Zeit befinden wird. Bei einer Kanonenkugel wäre das kein Problem.

Um die Geschwindigkeit und den Ort des Elektrons anzugeben, müsste man es sehen oder sonstwie detektieren. Beispielsweise könnte man es durch eine Lichtschranke fliegen lassen, welche uns zunächst den Ort des Teilchens mitteilt. Das Problem ist, dass das Elektron dabei unweigerlich mit Lichtteilchen (Photonen) beschossen wird. Es bekommt einen Schubs. Wir wissen jetzt also den Aufenthaltsort, haben aber die Vorhersage seiner künftigen Flugbahn versemmelt, da wir es durch die Messung seines Ortes angerempelt haben.

Bei einer Kanonenkugel ist dieser Effekt zu vernachlässigen, da sie einen viel größeren Impuls hat als ein paar Lichtteilchen. Ein Elektron wird hingegen durch jeden Messprozess empfindlich gestört. Indem wir seine Gegenwart messen, verändern wir seine Zukunft. In diesem Zusammenhang kann man also feststellen, dass der Beobachter das Messergebnis beeinflusst. Einfach deshalb, weil diese Teilchen so winzig und leicht sind.

Wie man nun den Bogen zu Gottvater, Jesus und dem Heiligen Geist spannen will, verstehe ich nicht.

Danke für Deine Zeit. Wenn Jesus übers Wasser laufen konnte, so wäre für Physiker sicherlich nicht gänzlich uninteressant wie er das bewerkstelligt hat?

Bei Dürr wäre ich, soweit mir möglich, dabei, falls Keko und Du loslegten (und falls/wenn ich Zeit dafür finde).

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1444549)
;)
Untersuchen wir einfach mal rein empirisch wie Wahlforscher bei der Sonntagsfrage das Thema "Religion/Mythologie":
Für welche Mythen interessiert sich das Volk am meisten? Liste_von_Vampirfilmen
Und was bieten die christlichen Priester jeden Sonntag in Realpräsenz oder als Symbol an?

;)

;) Den Juden wird ja vorgeworfen, sie haben Christus getötet ("Christusmörder"). Solange ich lebe, läuft niemand übers Wasser, dort wo ich bin. Und falls doch, so weiss ich mir zu helfen. ;)

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1444580)
Das sehe ich nicht so. Sondern Du konstruierst hier lediglich einen weiteren Grund für Deine eigene Immunisierung.

Aber warum soll ich mich damit auseinandersetzen? Du schreibst ja selbst, dass Du Logik ablehnst und außerdem das Prinzip von Argument und Gegenargument. Du bist daher für Kritiker nicht mehr erreichbar.

Für alle anderen Mitleser: Eine Koexistenz ist ein Widerspruch in sich. Man kombiniert eine Welt, in der es mit rechten Dingen zugeht, mit einer Welt, in der es nicht mit rechten Dingen zugeht. Das Ergebnis ist identisch mit einer Welt, in der es nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Idee von einer "Koexistenz" ist einfach ein rhetorischer Trick, um den Widerspruch zu verschleiern.

Wenn man Kaffee und Milchkaffee mischt, erhält man Milchkaffee. Und nicht die "Koexistenz von Kaffee und Milchkaffee".

Ist der Geist ein Epiphänomen des Körpers? Oder ist der Körper ein Epiphänomen des Geistes? Dualismus, Parallelismus oder Monismus? Gibt es nur materielle Güter? Hm. Nein! Z.B. ist Intelligenz ein hypothetisches Konstrukt! Ein immaterielles Gut sie ist die Intelligenz. Die Intelligenz hat noch nie jemand in der Realität gesehen. Und dennoch: Intelligenz ist das, was ein Intelligenztest misst.

Dein "Widerspruch" ist also, dass Du wie ein Chemiker und Naturwissenschaftler, nicht aber wie ein Geisteswissenschaftler argumentierst. Hier wird in meinen Augen gar nichts verschleiert. Du bist derjenige, der eine "falsche Fährte" gelegt hat.

Jörn 06.04.2019 13:33

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1444599)
Gibt es nur materielle Güter? Hm. Nein! Z.B. ist Intelligenz ein hypothetisches Konstrukt! Ein immaterielles Gut sie ist die Intelligenz. Die Intelligenz hat noch nie jemand in der Realität gesehen. Und dennoch: Intelligenz ist das, was ein Intelligenztest misst.

Wie ist das zum Beispiel mit Verdauung? Wo geht sie hin, wenn der Magen leer ist? Wieviel wiegt sie? Warum kann man die Verdauung nicht ebenfalls verdauen?

Wie ist das mit Krankheit? Wo befindet sie sich, bevor sie ausbricht? Wohin verschwindet sie anschließend? Kann Krankheit ebenfalls krank werden?

Das ist einfach eine falsche Verwendung von Begriffen.

trithos 06.04.2019 13:42

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1444590)
...
Ich möchte damit untersuchen, ob Deine Behauptung stimmt, die Kritik würde sich lediglich an der Widerlegung der Symbolik abarbeiten....

Ich fürchte, Du hast meine Kritik nicht verstanden, oder (um es kommunikationspsychologisch anzugehen als Ich-Aussage): ich habe mich nicht verständlich ausgedrückt ;) .

Ich behaupte überhaupt nicht, dass sich die Kritik lediglich an der Widerlegung der Symbolik abarbeitet. Im Gegenteil: eine mögliche Symbolik wird von der Kritik hier in diesem Forum gar nicht anerkannt. Man ist ja auf der Suche nach der allgemein gültigen wortwörtlich definierten Wahrheit. Die Kritik akzeptiert nicht, dass manches vielleicht nicht wortwörtlich sondern symbolisch verstanden werden kann. Wenn ich mich aber "nur" der Widerlegung einer von mir postulierten historischen Dimension widme, brauch ich ja auch gar keine Symbole. Dann schau ich nur, ob das historisch stimmt. Und wie Du selbst ja ausführlich analysierst, stimmt ganz vieles nicht. Causa finita.

Jetzt gibt es aber Menschen, die die Bibel nicht als historische Wahrheit lesen, sondern sich zum Beispiel ausgewählte Zitate heraussuchen, die sie richtig finden und nach denen sie sich richten. Dabei ist ihnen die historische Wahrheit nicht wichtig. Ich beobachte, dass man solche "gläubige Menschen" (wie sie selbst sich wohl bezeichnen würden) mit einer derartigen Kritik nicht erreicht, weil sie gar nicht verstehen, wie man auf die Idee kommen kann, die Bibel als Geschichtsbuch zu betrachten und nicht als "Geschichtenbuch".

In diesem Sinne war meine Bemerkung zur Symbolik gemeint:

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1444576)
Was ich damit sagen will: wenn man die Vampirlegenden als "Wahrheit" betrachtet, kann man sie leicht widerlegen. Wenn man sie als Symbol betrachtet, stellt sich diese Frage nach der Wahrheit (Anm. nachträgliche Ergänzung des Zitats zur besseren Verständlichkeit) gar nicht.


Trimichi 06.04.2019 13:54

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1444601)
Wie ist das zum Beispiel mit Verdauung? Wo geht sie hin, wenn der Magen leer ist? Wieviel wiegt sie? Warum kann man die Verdauung nicht ebenfalls verdauen?

Wie ist das mit Krankheit? Wo befindet sie sich, bevor sie ausbricht? Wohin verschwindet sie anschließend? Kann Krankheit ebenfalls krank werden?

Das ist einfach eine falsche Verwendung von Begriffen.

Richtig. Und zwar von Dir. :Blumen:

qbz 06.04.2019 14:24

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1444576)
.......
Was ich damit sagen will: wenn man die Vampirlegenden als "Wahrheit" betrachtet, kann man sie leicht widerlegen. Wenn man sie als Symbol betrachtet, stellt sich diese Frage gar nicht.
.......

Danke für die Ergänzung. Die symbolisch übertragene Bedeutung des Vampirismus liess ich mal weg, weil ich damit schon oft genug nerve. :)

Jörn 06.04.2019 14:25

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1444602)
Jetzt gibt es aber Menschen, die die Bibel nicht als historische Wahrheit lesen, sondern sich zum Beispiel ausgewählte Zitate heraussuchen, die sie richtig finden und nach denen sie sich richten. Dabei ist ihnen die historische Wahrheit nicht wichtig. Ich beobachte, dass man solche "gläubige Menschen" (wie sie selbst sich wohl bezeichnen würden) mit einer derartigen Kritik nicht erreicht, weil sie gar nicht verstehen, wie man auf die Idee kommen kann, die Bibel als Geschichtsbuch zu betrachten und nicht als "Geschichtenbuch".

Du sagst, die Leute suchen sich bestimmte Zitate, die sie gut finden und richten sich danach.

Warum sollte ich das kritisieren? Ich sehe nicht, dass irgendwer jemals so eine Herangehensweise kritisiert hätte. Es steht jedem frei, sich aus irgendwelchen Texten, Filmen oder Liedern etwas herauszusuchen, das einem gut gefällt. Aber was hat das mit Glauben zu tun? Oder mit Religion? Nichts. Diese Leute sind nicht religiös, jedenfalls nicht deswegen.

Beispiel: Ich halte die Geschichte von Michel aus Lönneberga, der sich gegen jede Anordnung der Erwachsenen hinwegsetzt und seinem Freund Alfred dadurch das Leben rettet, für immens lehrreich. Bin ich deswegen gläubig oder religiös? Nein.



Hier werden ein paar Dinge unterschlagen, oder nicht? Religion (Wikipedia) meint einen Glauben an "überirdische, übernatürliche, übersinnliche Kräfte", und damit etwas, was wir eigentlich nicht wissen können, dessen Details uns aber durch die Religion mitgeteilt und als absolut wahr versichert wird. Religion baut damit eine Autorität auf, um bestimmte Dinge im Diesseits durchzusetzen. Gläubige sind der Meinung, dass dies gerechtfertigt ist.

Hat Uta Ranke-Heinemann ihren katholischen Lehrstuhl verloren, als sie sagte, man solle die Jungfrauengeburt nicht wörtlich nehmen? Du sagst, die Gläubigen würden gar "nicht verstehen, wie man auf die Idee kommen kann, die Bibel als Geschichtsbuch zu betrachten und nicht als Geschichtenbuch". Aber warum verlor sie dann ihren Lehrstuhl, wenn es nur eine Geschichte war? Eben das behauptete sie ja.

Gläubige wissen nicht, dass die Bibel komplett erfunden ist, also ein Geschichtenbuch ist. Wenn das so wäre, hätte ich davon gehört.

Gläubige zeichnen sich dadurch aus, dass sie verstandeswidrige Dinge (Einsichten, Handlungen) dennoch aufrechterhalten, weil sie daran glauben, dass es sich durch eine höhere Macht/Logik rechtfertigt. Denn wenn sie lediglich ihrem Verstand folgen würden, bräuchten sie den Glauben nicht.

Arme zu speisen erfordert keinen Glauben. Kranke zu heilen erfordert keinen Glauben. Kranke leiden zu lassen (wie Mutter Theresa es tat) erfordert Glauben.

5. Mose 25,12: "dann sollst du ihr die Hand abhacken. Du sollst in dir kein Mitleid aufsteigen lassen." – Das erfordert Glauben.

Jesaja 13,16-18: "Ihre Kleinkinder werden vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert, ihre Frauen geschändet. (...) Pfeil und Bogen werden junge Männer niederstrecken; mit den Ungeborenen im Mutterleib haben sie kein Erbarmen, mit Kindern hat ihr Auge kein Mitleid."

schoppenhauer 06.04.2019 14:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1444527)
Du sagst, Du seist Atheist, allerdings aus Mangel an Spiritualität. Du wünschst Dir, wie Du mehrfach sagtest, besseren Zugang zu spirituellen Sicht auf die Welt zu haben. Ist das soweit richtig?

Ich selber bin ebenfalls Atheist, allerdings nicht aus Mangel an Spiritualität. Ganz im Gegenteil, spirituelle Fragen interessieren mich sehr, jedoch empfinde ich die antiken Mythen von Göttern, Teufeln und Geistern im Lichte heutigen Wissens als wenig spirituell und wenig glaubwürdig. Hier sind wir verschieden.

Aus welchem Grund bist Du Atheist und glaubst nicht an Götter, Teufel oder Engel? Und warum bedauerst Du dies für Dich persönlich?

Liebe geben und nehmen können, das ist wichtig. Die Mutter meiner Tochter kann das wie kein zweiter, wegen ihrer LIebe zu Gott. Ich tue mich da schwerer, eine gute Partnerschaft hat bei mir etwas mit fruchtbarer Gesprächsbasis, gemeinsamen Freizeitinteressen und schönem Sex zu tun. Lieben kann ich nicht wirklich. Meine Mutter hat Krieg und Flucht als junges Mädchen von der schlimmsten Seite erlebt und ist dabei vom Glauben abgefallen. Das hat sie ihren Kindern weitergegeben.

Meine Jugend habe ich als aufrechter Kämpfer in Echo-Räumen verbracht, gegebene Systeme mussten grundsätzlich hinterfragt werden. Der Ton war leidenschaftlich und die Argumentation rigoros. Genau diesen Stil lese ich hier wieder, ich mag das nicht mehr. Bei mir hat das Mitlesen eher ein Gefühl des Christ-Seins erzeugt, vermutlich ist das noch anderen so gegangen.

Ich relativiere im Alter viel stärker, bewerte in einem eher globalen Bezugssystem. Klasse EU, super Sozial-System, vorbildliches Rechtssystem.... und das alles in einer Region, in der der christliche Glaube klar dominiert (keine Kausalität!).

Jörn 06.04.2019 14:58

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1444618)
Klasse EU, super Sozial-System, vorbildliches Rechtssystem.... und das alles in einer Region, in der der christliche Glaube klar dominiert (keine Kausalität!).

Nicht zu vergessen den Holocaust (keine Kausalität!).

trithos 06.04.2019 14:59

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1444614)
Es steht jedem frei, sich aus irgendwelchen Texten, Filmen oder Liedern etwas herauszusuchen, das einem gut gefällt. Aber was hat das mit Glauben zu tun? Oder mit Religion? Nichts. Diese Leute sind nicht religiös, jedenfalls nicht deswegen.

Und genau dieses Argument ist einer der Gründe, warum ich mich hier so selten melde und jetzt auch gleich wieder verschwinde. Du definierst Dir selbst ein Feindbild eines religiösen Fanatikers zusammen und zerschmetterst dann den Betreffenden (=den Strohmann) mit Deinem angelesenen Wissen und Deiner geballten Rhetorik.

Wer aber Deinem Feindbild nicht entspricht, ist nicht religiös, sagst Du.

Gläubige sind der Meinung ..., schreibst Du.
Gläubige wissen nicht ..., schreibst Du.
Gläubige zeichnen sich dadurch aus ... , schreibst Du.

Ich bin beeindruckt, wie genau Du "die Gläubigen" kennst.

Ich kenne leider niemanden, der so ist wie Dein rhetorischer Strohmann. Daher kann ich zu dieser Diskussion leider auch nichts mehr beitragen.

Jörn 06.04.2019 15:06

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1444622)
Ich kenne leider niemanden*, der so ist wie Dein rhetorischer Strohmann.

Ok, vielleicht liege ich völlig falsch mit meiner Darstellung. Aber vielleicht liegst Du ebenfalls falsch mit Deiner Darstellung?

Du sagst, Du kennst niemanden*, der in der Bibel etwas anderes sieht als eine Sammlung von Erzählungen -- also kein Anspruch auf Wahrheit. Warum aber verlor Uta Ranke-Heinemann dann ihren Lehrstuhl? Hat da nicht doch jemand auf eine ganz bestimmte Wahrheit gepocht?

Deine Position wird zweifellos von einer Anzahl von Personen geteilt. Aber kein offizieller Kirchenvertreter (und nur die kritisiere ich) hat je behauptet, Jesus Christus sei kein Fakt, sondern nur ein Märchen. Zeige mir einen einzigen offiziellen Kirchenvertreter, der das behauptet, und ich ziehe meine Kritik zurück.

Was ist mit den Gläubigen der evangelischen Konfession, die ja oft etwas toleranter sind?

Nehmen wir Ernst Lüdemann (Wikipedia), einen Professor für das Neue Testament. Er legte dar, wie die Jesus-Geschichte in der Bibel nach und nach verwässert wurde und nicht mehr akkurat die aktuellen Ereignisse widerspiegeln könne. Es ist also genau das, was Du sagst: nicht Geschichte, sondern Geschichten. Was geschah? Er verlor seinen Lehrstuhl.

Du kannst also nicht einfach behaupten, ich würde einen völlig entstellten Strohmann basteln, von dem keiner wisse, was er eigentlich darstelle. Es ist nicht zutreffend, dass ein allgemeiner Konsens bestünde, die Bibel wäre bloß ein nettes Geschichtenbuch.

schoppenhauer 06.04.2019 15:09

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1444621)
Nicht zu vergessen den Holocaust (keine Kausalität!).



Klar, der Weg dahin war blutig und alles andere als rühmlich. Wollte es wirklich noch ergänzen, dachte mir dann aber, dass du gleich mal über das Stöckchen springen wirst.

Mirko 06.04.2019 15:11

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1444618)
Liebe geben und nehmen können, das ist wichtig. Die Mutter meiner Tochter kann das wie kein zweiter, wegen ihrer LIebe zu Gott.

So schauts aus!

Ich komme aus einer extrem gläubigen Familie und war selbst früher auch mal sehr tief drin und recht "erfolgreich" in einer christlichen Gemeinschaft und kenne daher viele wirklich gläubigen Menschen.

Hier wird die Führung christlicher Kirchen ja grundsätzlich als Scharlatane, Lügner und Betrüger dargestellt. Mein Erleben ist auch viel mehr das von dir: Da sind so viele Menschen am Werk, die durch ihren Glauben an einen Gott dazu beitragen das die Welt zu einem besseren Ort wird!

Ich hab gerade meine Tochter abgeholt von einer verlogenen, manipulierenden Christenveranstaltung. Zum Abschied wurde ein christliches Lied gesungen und gebetet.
Ich kann als Atheist damit nix mehr anfangen, aber ich glaube meine Tochter wird dadurch nicht negativ beeinflusst sondern eher positiv. Ein Satz den ich aufgeschnappt habe: "Jesus liebt euch, egal was ihr tut, daher sollt ihr eure Freunde auch immer lieben, auch wenn sie mal was doofes tun".
Klar kann man die Message auch ohne einen erfundenen Jesus verpacken, aber wer tut das?
Die Atheisten arbeiten sich scheinbar eher lieber daran ab wie schlimm, verlogen und böse die Kirchen sind anstatt mal selbst was Gutes zu bewirken. Ich war während meiner christlichen Zeit jedenfalls ein besserer Mensch als aktuell...

Jörn 06.04.2019 15:30

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444625)
Hier wird die Führung christlicher Kirchen ja grundsätzlich als Scharlatane, Lügner und Betrüger dargestellt.

Und ist es nicht erstaunlich, wie schwierig der Gegenbeweis ist? Der Papst müsste einfach beweisen, dass er kein Scharlatan ist, und jede Kritik würde für alle Zeiten verstummen.

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444625)
Da sind so viele Menschen am Werk, die durch ihren Glauben an einen Gott dazu beitragen das die Welt zu einem besseren Ort wird!

Diese Menschen kritisiert ja auch niemand. Kritisiert werden die Verkünder. Erneut wird beides durcheinander gebracht, um die Kritik an den Verkündern in ein schlechtes Licht zu stellen.

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444625)
Ein Satz den ich aufgeschnappt habe: "Jesus liebt euch, egal was ihr tut, daher sollt ihr eure Freunde auch immer lieben, auch wenn sie mal was doofes tun".

Also warum genau sollte ich (oder eine Tochter) etwas davon haben, wenn Jesus mich liebt? Deutet das nicht auf eine sehr seltsame Weltsicht hin? Deutet es auf eine emotionale Abhängigkeit hin, die gegenüber einer Märchenfigur aufgebaut wird? Und die später bewirtschaftet wird?

Sollte man Kindern nicht besser sagen: "Deine Eltern lieben Dich, und sie gehen mit Dir durch Dick und Dünn"?

Mir ist es völlig egal, ob Zeus mich liebt, weil Zeus eine erfundene Figur ist. Wenn ich allen Leuten begeistert mitteilen würde, dass Zeus mich liebt, würde man mich wegsperren.

Hier werden Kinder hineingetrickst in eine Weltsicht, an deren Überwindung sie vielleicht das ganze Leben arbeiten müssen. Wozu? Es reicht völlig aus, wenn ihre Eltern sie lieben. Oder ist das nicht genug?

Jörn 06.04.2019 15:38

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444625)
Ich hab gerade meine Tochter abgeholt von einer verlogenen, manipulierenden Christenveranstaltung.

Ich bin Deinem Link gefolgt und habe folgendes herausgefunden:

Dein Bibelkreis ist Mitglied der "Deutschen Evangelischen Allianz". Diese gehört zur evangelikalen (nicht zu verwechseln mit evangelischen) Bewegung in Deutschland, also quasi ganz-außen-rechts, mit einer wörtlichen Auslegung der Bibel.

Wikipedia:
Die theologische Basis der Allianz betont:

- die Allmacht, Gnade, Schöpfung, Offenbarung, Erlösung, Endgericht und Vollendung durch den biblisch bezeugten Gott

- die göttliche Inspiration der Heiligen Schrift und ihre völlige Zuverlässigkeit und höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung

- die Erlösungsbedürftigkeit, das heißt völlige Sündhaftigkeit und Schuld der Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen

(...)
Puh. Viel radikaler geht's wohl nicht. Ich würde meinen Kindern vermutlich nicht die "völlige Sündhaftigkeit und Schuld der Menschen" einreden wollen, auch nicht mit Luftballons und Kuchen.

Hallo Trithos, wäre das nicht ein Beispiel für Christen, die tatsächlich die Bibel wörtlich als Geschichtsbuch auslegen? Auf deren Webseite steht:

"Wir glauben an den dreieinen Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Er hat die Welt erschaffen, er liebt sie und erhält sie. Darin zeigt er seine Souveränität und Gnade."

Jesus Christus wird für alle sichtbar in Macht und Herrlichkeit wiederkommen, die Lebenden und die Toten richten und das Reich Gottes vollenden.

"Die Bibel, bestehend aus den Schriften des Alten und Neuen Testaments, ist Offenbarung des dreieinen Gottes. Sie ist von Gottes Geist eingegeben, zuverlässig und höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung."

Mirko 06.04.2019 15:59

Jörn kannst du bitte klar abgrenzen wer die armen verirrten Schafe sind und wer die bösen Verkünder?

Die Frau die vorhin vor 50 Kindern stand und ein Gebet gesprochen hat, war sie nun Scharlatan oder nicht?

Jörn 06.04.2019 16:07

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444633)
Jörn kannst du bitte klar abgrenzen wer die armen verirrten Schafe sind und wer die bösen Verkünder?

Die Frau die vorhin vor 50 Kindern stand und ein Gebet gesprochen hat, war sie nun Scharlatan oder nicht?

Woher soll ich das wissen? Wenn sie irgendeinen harmlosen Mumpitz gebetet hat, habe ich nichts zu kritisieren. Ich war selbst in einem katholischen Kindergarten und kann nichts schlechtes über die Frauen dort sagen, allerdings waren wir auch zu klein, um uns für Theologie zu interessieren.

Wenn sie aber tatsächlich das verkündet, was auf der Webseite ihres Ladens steht (ich habe das im vorigen Post zitiert), ist sie für mich ebenso verwirrt wie kriminell. Ich finde nicht, dass Kinder einer solchen grausamen Indoktrination ausgesetzt werden dürfen, die ihnen einredet, sie seien (Zitat) "völlig sündhaft". Ich halte das für ein Verbrechen, außerdem ist es dumm. Jeder geistig normale Mensch weiß, dass Kinder nicht "völlig sündhaft" sind (oder überhaupt sein können). Wenn die Frau das glaubt, muss sie zum Psychiater.

Du hast mir klipp und klar eine Frage gestellt, und ich habe Dir klipp und klar geantwortet. Nun ist es an mir, Dir klipp und klar eine Frage zu stellen:

Findest Du, Deine Tochter ist "völlig sündhaft"?

Mirko 06.04.2019 16:20

Lies meinen vorherigen Beitrag nicht so selektiv, dann hast du die Antwort schon.

Nein ich glaube das nicht. Allerdings wirkt meine Tochter nach diesem furchtbaren Termin (den sie monatlich besucht) überraschender weise auch nicht so als als würde sie sich nun völlig sündhaft fühlen. Merkwürdig...

Die fanatischen Christen bringen meiner Tochter einen spannenden Samstag Mittag und ein paar Gedanken über das Leben. Abgesehen vom Wahrheitsgehalt würde mich mehr interessieren was die fanatischen Atheisten wie du zu bieten haben? Macht dein Thema die Welt irgendwie glücklicher?

Jörn 06.04.2019 16:38

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444636)
Nein ich glaube das nicht.

Wenn Du nicht glaubst, dass Deine Tochter "völlig sündhaft" ist, warum bringst Du sie dann zu Leuten, die eben dies glauben? Es ist ja keine Kleinigkeit, oder doch?

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444636)
Die fanatischen Christen bringen meiner Tochter einen spannenden Samstag Mittag und ein paar Gedanken über das Leben.

Auch die NPD bietet einen spannenden Jugendnachmittag an. Ihre (Zitat) "Gedanken über das Leben" überschneiden sich in vielen Bereichen mit Deiner evangelikalen Sekte. Ein Beispiel:

Als die CDU-Vorsitzende Angela Merkel in dieser Funktion ein Grußwort an irgendeinen CSD (Christopher Street Day) sandte, antwortete der Vorsitzende Deiner Evangelikalen Allianz, Hartmut Steeb, in einem Brief an die Kanzlerin, (Zitat) "dass diese Art aktiver Unterstützung von Homosexualität und Lesbentum weder für die Zukunft unseres Landes gut ist, noch das Vertrauen in die Politik stärkt".

Deine Tochter wird doch wohl hoffentlich nicht dem "Lesbentum" verfallen, denn dann wär's aus mit Luftballons und Kuchen? Sie wäre dann "schädlich für das Land".

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444636)
Abgesehen vom Wahrheitsgehalt würde mich mehr interessieren was die fanatischen Atheisten wie du zu bieten haben?

Ich bin fanatisch? Ich wende mich ja gerade gegen den Fanatismus. Fanatismus ist, zu behaupten, eine lesbische Frau wäre "schädlich für das Land", oder alle Kinder wären "völlig sündhaft".

Folgendes ist die Position Deiner Gemeinde, die Du Dir ausgesucht hast. Was soll das sein, wenn nicht fanatisch?
Wir glauben an

- die Allmacht, Gnade, Schöpfung, Offenbarung, Erlösung, Endgericht und Vollendung durch den biblisch bezeugten Gott

- die göttliche Inspiration der Heiligen Schrift und ihre völlige Zuverlässigkeit und höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung

- die Erlösungsbedürftigkeit, das heißt völlige Sündhaftigkeit und Schuld der Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen
Ich behaupte sogar, innerhalb des christlichen Fanatismus ist diese Auflistung ganz besonders fanatisch.

Mirko 06.04.2019 16:42

Du bleibst die Antwort auf meine Frage schuldig. Abgesehen davon das du ganz viel Wissen verbreitet und Lügen aufdeckst. Wird die Welt dadurch irgendwie besser?

Klugschnacker 06.04.2019 16:46

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444625)
Die Atheisten arbeiten sich scheinbar eher lieber daran ab wie schlimm, verlogen und böse die Kirchen sind anstatt mal selbst was Gutes zu bewirken.

Jörn hat einem rumänischen Kind bzw. Jugendlichen, der auf der Straße lebte, eine Wohnung, die medizinische Versorgung und den gesamten Lebensunterhalt bezahlt, damit er auf die Schule gehen konnte. Der Junge hat Abitur gemacht. Das nachfolgende Studium, ebenfalls von Jörn finanziert, hat er abgebrochen, aber der persönliche Kontakt besteht bis heute. Auch anderen Menschen hat Jörn, der selbst sehr bescheiden lebt, in bemerkenswertem Umfang geholfen.

Deine Sicht auf Atheisten ist unverschämt und provozierend. Gegenüber Jörn liegst Du damit definitiv falsch. Ich kenne niemandem, der in ähnlichem Umfang anderen Menschen hilft.

Mirko 06.04.2019 16:53

Ach wollen wir jetzt vergleichen wer persönlich besser ist? Ich glaube das geht am Thema vorbei oder werden die Argumente besser je nachdem wer sie vorträgt?

Das es sowohl bei den Atheisten als auch bei den Christen gute Menschen gibt steht wohl außer Frage oder? Witzig wie du deinem Bruder sofort zur Seite springst während Priester, Pfarrer und Pastoren die die gleichen Opfer bringen hier immer wieder gerne als Lügner, Scharlatane und Betrüger bezeichnet werden dürfen.

Jörn 06.04.2019 16:56

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444647)
während Priester, Pfarrer und Pastoren die die gleichen Opfer bringen hier immer wieder gerne als Lügner, Scharlatane und Betrüger bezeichnet werden dürfen.

Ich bestreite ja überhaupt nicht, dass Gläubige auch Gutes tun.

Ich behaupte, davon völlig unabhängig, dass die Verkünder falsch liegen und daraus ihren eigenen Vorteil ziehen, zum Nachteil anderer.

Die Gläubigen sind nicht die Täter, sondern die Opfer. Ich bin nicht der Gegner der Gläubigen.

Denkst Du, ich bin der Gegner Deiner Tochter? Ich bin der Gegner derjenigen, die ihr einreden wollen, sie wäre "völlig sündhaft". Du bist ebenfalls der Gegner einer solchen Verkündigung, oder nicht? Bist Du Gegner oder Befürworter einer solchen Verkündigung?

Klugschnacker 06.04.2019 16:58

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444642)
Du bleibst die Antwort auf meine Frage schuldig. Abgesehen davon das du ganz viel Wissen verbreitet und Lügen aufdeckst. Wird die Welt dadurch irgendwie besser?

Mirko, mir scheint, mit Dir geht gerade der Gaul durch. :Blumen:

Dass die Welt durch Wissen und Vernunft besser wird, erleben wir doch glücklicherweise jeden Tag. Wer wollte heute freiwillig in das Mittelalter zurück, oder in ein islamisches Kalifat? Freuen wir uns doch über die Aufklärung und die dadurch erreichten Vorteile für die Menschen.

Wissen mehren und Lügen oder Irrtümer als solche erkennen, halte ich definitiv für eine gute Sache.
:Blumen:

Klugschnacker 06.04.2019 17:11

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444647)
Ach wollen wir jetzt vergleichen wer persönlich besser ist?

Der Vergleich kam von Dir: Atheisten würden lieber die Kirchen schlecht machen, als selbst mal etwas Gutes zu bewirken.

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444647)
Witzig wie du deinem Bruder sofort zur Seite springst während Priester, Pfarrer und Pastoren die die gleichen Opfer bringen hier immer wieder gerne als Lügner, Scharlatane und Betrüger bezeichnet werden dürfen.

Eine Unterstellung, die sachlich falsch ist, darf ich zurückweisen.

Ein Kleriker, der monatlich aus seiner privaten Schatulle einen vierstelligen Betrag spendet, hat meinen ungeteilten Beifall. Als Scharlatan wird er von Jörn nicht wegen seiner Spenden oder Nichtspenden zugunsten armer Menschen bezeichnet, sondern weil er ein Wissen zu haben vorgibt, dass er in Wirklichkeit nicht hat und nicht haben kann.

Luther sagt, ihm sei mehrfach der Teufel in seinem Arbeitszimmer erschienen. Wie will man das nennen: Er hat sich geirrt? Getäuscht? Oder er hat absichtsvoll gelogen, um bestimmte Ziele zu erreichen? Falls die Geschichte stimmt, neige ich letzterem zu und halte ihn für einen Lügner. Er hat ja auch in anderen Bereichen viel gelogen, sodass sich diese Interpretation aufdrängt.

Was denkst Du darüber? Hat Luther gelogen oder nicht?

Mirko 06.04.2019 17:15

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1444651)

Was denkst Du darüber? Hat Luther gelogen oder nicht?

Luther ist mir völlig egal. Mir geht es um die Menschen die heute im Namen Gottes Gutes tun. Wenn es nach euch geht verlieren diese Menschen alle ihren fälschlichen Glauben und erkennen die Wahrheit. Meine Frage dazu ist: Wem ist damit geholfen?
Ich habe diesen Weg selbst hinter mir und kann dir versichern das das mitnichten ein Fortschritt ist und keinem damit geholfen ist.

Jörn 06.04.2019 17:27

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444652)
Mir geht es um die Menschen die heute im Namen Gottes Gutes tun.

Warum geht es Dir nur um diese? Warum nicht um alle?

Wo in Deiner Rechnung kommen jene vor, die Schlechtes tun, oder die das Opfer von schlechten Taten wurden?

Mein Ansatz ist vergleichbar mit der Polizei: Ich hefte mich den Spitzbuben an die Fersen... das ist ja per se nicht schlecht.

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444652)
Wenn es nach euch geht verlieren diese Menschen alle ihren fälschlichen Glauben und erkennen die Wahrheit.

Was genau wäre denn Dein Vorschlag? Möchtest Du eine Gesellschaft, in der alle an irgendwelche Götter, Dämonen oder Hexen glauben? Das ist keine rhetorische Frage, sondern das ist ja das jahrtausendealte Erbe der christlich-religiösen Zeit. Möchtest Du dorthin zurück?

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444652)
Ich habe diesen Weg selbst hinter mir und kann dir versichern das das mitnichten ein Fortschritt ist und keinem damit geholfen ist.

Das tut mir leid. Vielleicht liegt es daran, dass Du zuvor ein religiöses Weltbild hattest und Dein jetziges Weltbild ist noch nicht "komplett"? Denn jene Wissenschaftler, die ich verfolge, sprechen ohne Ausnahme von einer grandiosen Welt, auch wenn wir darin nur eine kleine Rolle spielen. Verglichen damit ist die biblische Welt eng und mies.

Richard Dawkins (Biologe) beispielsweise legt nach meinem Geschmack auf eindrucksvolle Weise dar, wie unfassbar wertvoll die Tatsache ist, dass ich existiere – keineswegs selbstverständlich oder wertlos.

Klugschnacker 06.04.2019 17:34

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444652)
Luther ist mir völlig egal. Mir geht es um die Menschen die heute im Namen Gottes Gutes tun. Wenn es nach euch geht verlieren diese Menschen alle ihren fälschlichen Glauben und erkennen die Wahrheit. Meine Frage dazu ist: Wem ist damit geholfen?
Ich habe diesen Weg selbst hinter mir und kann dir versichern das das mitnichten ein Fortschritt ist und keinem damit geholfen ist.

Es tut mir leid, wenn es Dir als Atheist schlechter geht als es Dir als gottgläubiger Mensch ging.

Trotzdem muss ich Dir widersprechen. Du warst nie in einer vom Glauben bestimmten Welt. Dein früheres, besseres Leben umfasste vermutlich die Freiheiten, welche uns die Aufklärung brachte. Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Medizin, technischer Fortschritt, sexuelle Selbstbestimmung, Bürgerrechte, Demokratie. Das alles hattest Du, und noch etwas Jesus-liebt-mich obendrauf (no offense).

Für das Gute, das uns die Aufklärung brachte, war natürlich ein Preis zu bezahlen. Wir sind nicht länger der Mittelpunkt des Universums mit einem persönlichen Gott, der uns sagt, was wir tun und nicht tun sollen. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass der Verlust dieses Bindungsgefühls (ich finde gerade kein treffenderes Wort) schmerzhaft sein kann.

Jörn 06.04.2019 17:50

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444652)
verlieren diese Menschen alle ihren fälschlichen Glauben und erkennen die Wahrheit. Meine Frage dazu ist: Wem ist damit geholfen?

Ja, wem ist damit geholfen? Aber zuerst sollte man fragen: Wer darf die Antwort geben? Wer trifft die Entscheidung über Glaube oder Nicht-Glaube?

Triffst Du diese Entscheidung für Deine Tochter? Oder trifft sie sie selbst? Wenn Deine Tochter irgendwann selbst entscheidet, muss sie über zutreffende Informationen verfügen. Und nicht über Fake-Informationen, die sie von vornherein in eine bestimmte Richtung drängen.

Wie willst Du dieser Tatsache entkommen?

Alle mir bekannten Gläubigen basieren ihren Glauben auf Fake-Informationen, und jemand anderes hat zuvor darüber entschieden.

Ich sage nichts weiter als: Prüft die Fakten selbst, und dann entscheidet selbst. Nun ist die Prüfung/Bewertung der Fakten manchmal nicht einfach, weil die religiösen Schriften in manipulativer Absicht verfasst wurden und die kirchlichen Predigten nichts weiter als Manipulation* sind. Man braucht schon ein paar Hinweise, um historische Fehler oder Widersprüche zu erkennen. So ist das aber in jedem Fachgebiet.

----
*Wenn die Leute wüssten, was tatsächlich in der Bibel steht, würden sie die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Klugschnacker 06.04.2019 18:17

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1444652)
Wenn es nach euch geht verlieren diese Menschen alle ihren fälschlichen Glauben und erkennen die Wahrheit.

Wenn es nach mir geht, soll jeder glauben, was er für richtig hält. Der Wahrheitsaspekt ist für mich persönlich wichtig und interessant. Wenn er Dir oder anderen egal oder nachrangig ist, kann ich damit leben, sofern nicht Dritte darunter zu leiden haben.

Gläubig oder Nichtgläubig sind die meisten Menschen nicht freiwillig. Kinder können sich ihre Eltern nicht aussuchen und werden dadurch muslimisch, katholisch, evangelisch usw. aufgezogen. Auch mein Unglaube ist nicht freiwillig. Ich kann nicht anders, als die Glaubwürdigkeit des christlichen Glaubens zu bewerten. Konnte die Sonne stillstehen? Entstand die Erde vor der Sonne? Findet ein Gott keinen besseren Weg, irgendwelche Sünden zu vergeben, als einen Unschuldigen zu ermorden? Ich kann nicht anders, als das für mich zu bewerten. Kannst Du das verstehen?
:Blumen:

schoppenhauer 06.04.2019 20:24

Huch, da habt ihr beide den naiven Mikro aber ordentlich aufgeklärt. Hoffentlich weiss er sich zukünftig zu benehmen und wird seine Tochter angemessen bespaßen!

Jörn 06.04.2019 20:42

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1444676)
Huch, da habt ihr beide den naiven Mikro aber ordentlich aufgeklärt. Hoffentlich weiss er sich zukünftig zu benehmen und wird seine Tochter angemessen bespaßen!

Immerhin konnten wir uns darauf einigen, dass er seine Tochter nicht für „völlig sündhaft“ hält. Mit diesem Ergebnis bin ich völlig zufrieden. Es ist eine Weisheit, zu der sich die evangelikale Sekte, von der diese Worte stammen, nicht durchringen konnte.

Mirko hatte außerdem den Erfolg, dass ich mir eine der Predigten auf der Webseite komplett angehört habe. Es ist eine Sekte, deren wesentliches Anliegen darin besteht, dass die beiden großen christlichen Kirchen nicht konservativ genug sind. Durchaus interessant. Denn dass die Frau dem Manne untertan sein soll — wo findet man derlei Unsinn heute noch in Deutschland?

Zuvor war ich noch gescholten worden, dass kein Gläubiger so eng an den Buchstaben der Bibel kleben würde; aber hier haben wir eine Gruppe, die die Bibel wörtlich und distanzlos auslegt, und die sich völlig immunisiert hat für das, was man heute historisch über die Bibel weiß.

Hier ein Bild von der Webseite:



Unbeschwerte Jugend:



Hier die Aktion GEGEN die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz.

keko# 06.04.2019 22:20

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1444580)
Aber warum soll ich mich damit auseinandersetzen? Du schreibst ja selbst, dass Du Logik ablehnst und außerdem das Prinzip von Argument und Gegenargument. Du bist daher für Kritiker nicht mehr erreichbar.

Lieber Jörn, nur als Wink: meine Frage war, ob man mit dem Versuch strenger Logik und bloßem Argumentieren und Gegenargumentieren bei einem Thema wie Religion immer weiterkommt. Gerade bei der Anwendung von Logik kann man sich sehr schnell in eine Sackgasse manövrieren. :Blumen:

keko# 06.04.2019 22:29

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1444580)
Aber warum soll ich mich damit auseinandersetzen? Du schreibst ja selbst, dass Du Logik ablehnst und außerdem das Prinzip von Argument und Gegenargument. Du bist daher für Kritiker nicht mehr erreichbar.

Für alle anderen Mitleser: Eine Koexistenz ist ein Widerspruch in sich. Man kombiniert eine Welt, in der es mit rechten Dingen zugeht, mit einer Welt, in der es nicht mit rechten Dingen zugeht. Das Ergebnis ist identisch mit einer Welt, in der es nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Idee von einer "Koexistenz" ist einfach ein rhetorischer Trick, um den Widerspruch zu verschleiern.

Wenn man Kaffee und Milchkaffee mischt, erhält man Milchkaffee. Und nicht die "Koexistenz von Kaffee und Milchkaffee".

[..]Hans Küng und andere zeitgenössische Denker folgern aus diesen aufgezeigten Grenzen von Religion und Naturwissenschaft, dass beide auch heute gleichberechtigt sind und sich komplementär zueinander verhalten. Sie machen demnach Aussagen über verschiedene Ebenen der Wirklichkeit. So würde sich die Theologie heute z. B. lächerlich machen, wenn sie versuchte, die Vorgänge in einem Atomkraftwerk mit der Bibel oder dogmatischen Überlegungen zu erklären, wohingegen existenzielle Menschheitsfragen wie „Woher kommen wir?“ und „Was ist der Sinn des Lebens?“ auch heute noch Domänen der Religion und der Philosophie sind. [..]
Quelle: Wikipedia

Jörn 06.04.2019 22:40

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1444697)
Lieber Jörn, nur als Wink: meine Frage war, ob man mit dem Versuch strenger Logik und bloßem Argumentieren und Gegenargumentieren bei einem Thema wie Religion immer weiterkommt. Gerade bei der Anwendung von Logik kann man sich sehr schnell in eine Sackgasse manövrieren. :Blumen:

Wie willst Du Dich dann mit anderen Leuten auseinandersetzen?

Wir streiten uns ja nicht um Gefühl oder Geschmack. Was meine Postings betrifft, geht es um prüfbare und belegbare Teilfragen, die als Leitplanken für das Ganze dienen, auch wenn das Ganze nicht 100% prüfbar ist.

Ich habe nichts als Logik und Argumente anzubieten, in beidem kann ich mir irren. Hast Du etwas besseres anzubieten? Ich nicht.

Jörn 06.04.2019 22:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1444701)
Religion und Naturwissenschaft, dass beide auch heute gleichberechtigt sind und sich komplementär zueinander verhalten.

100% Unsinn, und beweisbar.

- Nenne mir eine einzige Erkenntnis, die von der Religion zutage gefördert worden wäre.

- Nenne mir eine Erkenntnis, die einst von der Wissenschaft für wahr gehalten, und von der Religion schließlich als falsch bewiesen wurde.

- Wenn Religion zu irgendeiner Erkenntnis fähig wäre, würden nicht alle Religionen zu völlig widersprüchlichen „Erkenntnissen“ gelangen. Es gibt mehr christliche Kirchen/Konfessionen als es Verse in der Bibel gibt, die sich alle widersprechen.

keko# 06.04.2019 22:54

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1444704)
100% Unsinn, und beweisbar.

- Nenne mir eine einzige Erkenntnis, die von der Religion zutage gefördert worden wäre.

- Nenne mir eine Erkenntnis, die einst von der Wissenschaft für wahr gehalten, und von der Religion schließlich als falsch bewiesen wurde.

- Wenn Religion zu irgendeiner Erkenntnis fähig wäre, würden nicht alle Religionen zu völlig widersprüchlichen „Erkenntnissen“ gelangen. Es gibt mehr christliche Kirchen/Konfessionen als es Verse in der Bibel gibt.

Lieber Jörn, warum sollte ich mir die Mühe machen, wenn die Antwort schon gleich mit den ersten Wörtern wieder gibst? :Blumen:

Witzig finde ich, dass sich so manche Persönlichkeit über solche Dinge Gedanken gemacht hat, so z.B. Hans-Peter Dürr und dann hier in einem Triathlonforum abgeschmettert wird (übertrieben gesagt ;))

Jörn 06.04.2019 22:57

Ich gebe die Antwort ja nicht, sondern ich frage lediglich. Ich weiß natürlich, dass die Antwort nicht existiert.

Wenn nach 3.000 Jahren gelebter Religion nicht eine einzige Erkenntnis gewonnen wurde, kann man die Aktion doch einstellen, oder nicht?

Angesichts des enormen Wissens, das die Wissenschaft zutage gefördert hat, und angesichts der Tatsache, dass Religion nicht den winzigsten Krümel vorzuweisen hat, ist die Behauptung von Herrn Küng schon ziemlich dreist.

Meine Aussage ist kinderleicht zu widerlegen. Man zeige einfach die im vorigen Posting genannten Erkenntnisse. Herr Küng hat behauptet, es gebe Erkenntnisse, also darf ich fragen, welche das sind.

keko# 06.04.2019 23:01

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1444702)
Ich habe nichts als Logik und Argumente anzubieten, in beidem kann ich mir irren. Hast Du etwas besseres anzubieten? Ich nicht.

Spiritualität, Intuition, Irrationalität. Disziplinen wie Geisteswissenschaften oder Philosophie. In der Mathematik zählen nicht-empirische Methoden zum Standardrepertoire.


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