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Klugschnacker 06.06.2024 16:00

Zitat:

The country’s emissions grew faster than GDP, at slightly more than 7%, rising around 190 Mt to reach 2.8 Gt.
Das sind die Zahlen für Indien, nicht für China.

Gleich im nächsten Satz steht übrigens, dass die Pro-Kopf-Emissionen in Indien äußerst gering sind und nur die Hälfte des globalen Durchschnitts betragen. In Deutschland sind die Pro-Kopf-Emissionen fünfmal so hoch wie in Indien.

Ferner heißt es, der schnelle Anstieg der indischen Emissionen sei ein Erholungseffekt nach der Corona-Pandemie.

Genussläufer 06.06.2024 17:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747557)
Das sind die Zahlen für Indien, nicht für China.

Sorry, ist aber relativ eine sehr ähnliche Geschichte. Post Covid ging die Wirtschaft wieder nach Norden und haben die Emissionen mitgezogen. In Indien war der Emissionsanstieg nochmals deutlich stärker. Zumindest relativ.

Zitat:

Gleich im nächsten Satz steht übrigens, dass die Pro-Kopf-Emissionen in Indien äußerst gering sind und nur die Hälfte des globalen Durchschnitts betragen. In Deutschland sind die Pro-Kopf-Emissionen fünfmal so hoch wie in Indien.
Klar, weil sie arm sind. Wenn Du Dir dann anschaust wie die Emission je Einheit GDP aussieht, ändert sich das Bild. Das ist noch viel krasser in China. Sprich eine Verlagerung der Industrie kommt einer Verschiebung von Wohlstand gleich und ist für die Klimabilanz kontraproduktiv.

Zitat:

Ferner heißt es, der schnelle Anstieg der indischen Emissionen sei ein Erholungseffekt nach der Corona-Pandemie.
Klar, basierend auf der Erholung der Wirtschaft. Aber auch im nächsten Jahr werden beide Länder wachsen. Und ebenfalls wachsen werden die Emissionen. Das können wir gut finden oder auch nicht. Es ändert nichts an der Tatsache.

Genussläufer 06.06.2024 18:46

Sehr lesenswerter Artikel von Daniel Yergin, dem Autor von "The Prize: The Epic Quest for Oil, Money & Power". Ich kann auch die Bücher von ihm sehr empfehlen. Der Artikel spiegelt seine Perspektive pointiert wider:

https://www.nzz.ch/wirtschaft/die-ga...elt-ld.1819617

Klugschnacker 06.06.2024 21:04

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747568)
Sehr lesenswerter Artikel von Daniel Yergin, dem Autor von "The Prize: The Epic Quest for Oil, Money & Power". Ich kann auch die Bücher von ihm sehr empfehlen. Der Artikel spiegelt seine Perspektive pointiert wider:

Hintergrund: Daniel Yergin gilt als Lobbyist der Mineralölindustrie. Er veröffentlicht regelmäßig im Wallstreet Journal, dem "einflussreichen Forum für die organisierte Klimawandelleugnerbewegung" (Wikipedia).

Deutschland empfahl er die Förderung von Fracking-Gas. Dabei werden mit hohem Druck Wasser und Chemikalien in tiefe Bodenschichten gepresst, um das Gas aus dem Gestein zu lösen und an die Oberfläche zu bringen.

TriVet 06.06.2024 21:15

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747535)
Könnte ja sein, dass es deutlich relevantere lokale Einflussfaktoren gibt als globale Durschnittstemperatur der Meeresoberfläche.

Könnte sein.
Ist halt unwahrscheinlich.
Wie sagen die Amis so schön:
When you hear hoofbeats, think of horses, not zebras

Genussläufer 06.06.2024 22:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747573)
Hintergrund: Daniel Yergin gilt als Lobbyist der Mineralölindustrie. Er veröffentlicht regelmäßig im Wallstreet Journal, dem "einflussreichen Forum für die organisierte Klimawandelleugnerbewegung" (Wikipedia).

Sorry! An dem Punkt muss ich dann doch lachen. Das Wallstreet Journal als einflussreiches Forum für die organisierte Klimawandelleugnerbewegung zu bezeichnen, ist einfach lächerlich. Und Yergin an Lobbyist der Mineralölindustrie zu bezeichnen ebenso.

Auf der englischen Wikipedia Seite findet man so einen Unfug übrigens nicht:

https://en.wikipedia.org/wiki/Daniel_Yergin

Mich wundert das aber nicht. Wie Du sicher schon selbst geschaut hast, ist Andol derjenige, der den Artikel so angepasst hat. Ich gehe einfach mal davon aus, dass Dir das nicht bewusst war.

Genussläufer 06.06.2024 22:24

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1747574)
Könnte sein.
Ist halt unwahrscheinlich.
Wie sagen die Amis so schön:
When you hear hoofbeats, think of horses, not zebras

Halte die beiden Studien und die jeweiligen Ereignisse gegeneinander. Du wirst keine signifikanten Zusammenhänge sehen. Ich habe nicht die Einzeldaten gefunden. Ich habe mir aber die wichtigsten Hochwasserevents in Deutschland angesehen und habe diese gegen die Temperaturen der von Tandem eingeworfenen Studie gehalten. Das wirkte ziemlich zufällig. Was hast Du da anderes gesehen?

merz 06.06.2024 22:29

WSJ gehört zum Murdochkonzern, was früher mal war kann man dann vergessen.Die Passage zur Position zum Klimawandel findet sich in der englischen Wikipedia weiter unten unter Scientific.

m.

Klugschnacker 06.06.2024 22:30

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747579)
Sorry! An dem Punkt muss ich dann doch lachen. Das Wallstreet Journal als einflussreiches Forum für die organisierte Klimawandelleugnerbewegung zu bezeichnen, ist einfach lächerlich. Und Yergin an Lobbyist der Mineralölindustrie zu bezeichnen ebenso.

Das Wallstreet Journal gehört zun Blättern von Rupert Murdoch (Fox News). Dieser Milliardär steht im Ruf, "seine Blätter zu politischen Kampagnen zu benutzen" (Wikipedia).

Zur Rolle des Wallstreet Journals in der Bewegung der Klimawandelleugner schreibt Wikipedia:

"Die Zeitung gilt als einflussreiches Forum für die organisierte Klimawandelleugnerbewegung, das häufig Personen zu Wort kommen lässt, die den menschengemachten Klimawandel abstreiten.

Nach einer 2015 erschienenen Studie war das WSJ unter den führenden US-Zeitungen diejenige, die am wenigsten über die negativen Folgen der globalen Erwärmung berichtete. Zugleich berichtete sie am negativsten über Klimapolitik und Klimaschutzmaßnahmen.

Eine 2016 erschienene Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass nur 14 % der 279 Gastbeiträge, die seit 1995 zum Thema Klimawandel erschienen, die Konsensmeinung in der Klimaforschung wiedergaben. Zudem erkannte kein einziges von 201 Editorials den Umstand an, dass die globale Erwärmung auf die Verbrennung fossiler Energieträger zurückzuführen ist."

Warum findest Du das zum Lachen, wenn ich fragen darf?

Genussläufer 06.06.2024 22:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747582)
Das Wallstreet Journal gehört zun Blättern von Rupert Murdoch (Fox News). Dieser Milliardär steht im Ruf, "seine Blätter zu politischen Kampagnen zu benutzen"

Das hat er auch eine Zeit lang versucht. Das ging aber nicht auf.

@merz: Die Kritik endet nach 2016. Ansonsten hätte das WSJ aufgeben können. Ich kenne kaum jemanden, der sich mit dem Finanzmarkt ernsthaft beschäftigt und das WSJ nicht im Portfolio hat. Das ist auch Murdoch nach vielen Protesten klar geworden. Seit 2018/19 ist das auch kein Thema mehr.

Zitat:

Warum findest Du das zum Lachen, wenn ich fragen darf?
Weil ich eigentlich niemanden in der Finanzbranche kenne, der das WSJ heute nicht als wichtige Informationsquelle wahrnimmt.

Und Yergin die Reputation abzusprechen? Sorry, aber das wäre ungefähr auf dem Niveau wie Dan Lorang als unfähigen Coach zu betiteln. Auf wen würdest Du Dich im Ölmarkt beziehen? Marc Rich lassen wir mal aussen vor. Der ist unangefochten :Cheese:

Und immer dann, wenn Andol der Schreiber ist... das weisst du wahrscheinlich selbst besser.

Klugschnacker 07.06.2024 07:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747582)
Das Wallstreet Journal gehört zun Blättern von Rupert Murdoch (Fox News). Dieser Milliardär steht im Ruf, "seine Blätter zu politischen Kampagnen zu benutzen"

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747583)
Das hat er auch eine Zeit lang versucht. Das ging aber nicht auf.

Rupert Murdoch besitzt neben dem Fake-News-Sender "Fox News", der den Klimawandel bestreitet und Donald Trump unterstützt, auch das britische Boulevard-Blatt "The Sun", das maßgeblich daran beteiligt war, die englische Bevölkerung zum Austritt aus der EU aufzustacheln.

In den USA waren die Murdoch-Medien entscheidend daran beteiligt, nach der Wahlniederlage von Donald Trump den Mythos vom Wahlbetrug unter’s Volk zu bringen.
Der ehemalige australische Premierminister Malcolm Turnbull schrieb angesichts dieses Wirkens, dass Murdoch die US-amerikanische Demokratie über Fox News wahrscheinlich stärker beschädigt habe als jeder andere Mensch. Wikipedia
Rupert Murdoch ist eine der weltweit zentralen Figuren bei massenhaften Verbreitung von Falschnachrichten. Dazu gehört auch sein "Wallstreet Journal", wenn es um rechtskonservative Positionen und eine Leugnung des menschengemachten Klimawandels geht.

Klugschnacker 07.06.2024 08:32

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747583)
Und Yergin die Reputation abzusprechen? Sorry, aber das wäre ungefähr auf dem Niveau wie Dan Lorang als unfähigen Coach zu betiteln. Auf wen würdest Du Dich im Ölmarkt beziehen?

Ich spreche Herrn Yergin nicht die Reputation im Öl- und Gasgeschäft ab. Ich wäre gar nicht in der Lage, das zu beurteilen. Ich falle aber nicht darauf herein, wenn jemand den Bock zum Gärtner machen will. Yergin ist als Lobbyist der fossilen Energien tätig, zum Beispiel als Berater von Donald Trump. Da darf man dann schon mal etwas genauer hinsehen.

Der von Dir empfohlene Artikel in der NZZ kreist fortwährend um die fossilen Energien – nicht als globales Problem, sondern als Lösung. Problematisch sind die Erneuerbaren. Der Grundtenor ist, dass die Energiewende unrealistisch und unsicher sei. Das stellt auch die tendenziöse Überschrift klar, welche den Befürwortern der Energiewende eine nervige Blindheit für die Wirklichkeit unterstellt.

Aber was ist mit der "Wirklichkeit" gemeint? Für Yergin ist die Welt ein Markt: Alles hat ein Preisschild, nur die Natur nicht. In seinen Betrachtungen tauchen die Natur und ihr Wert gar nicht auf, außer als Ressource, die sich verkaufen lässt. Auch das Gemeinwohl hat kein Gewicht gegenüber den Kräften eines freien Marktes. Diese von Geld und Profit bestimmte Sphäre verwechselt Yergin mit der Wirklichkeit.

Man könnte diese vollkommene Betriebsblindheit eines alten weißen Mannes, der seit einem halben Jahrhundert mit fossilen Brennstoffen zu tun hat, fast niedlich finden, wie eine durch das Alter entschuldbare Verengung der Perspektive, wenn diese Typen nicht so gefährlich wären für uns alle.

Wir sehen ja heute, wohin uns dieser Weg geführt hat. Das massenhafte Verbrennen von Kohle, Öl und Gas gefährdet unsere Zukunft. Niemand kann das heute noch ernsthaft bestreiten. Technisch haben wir die Möglichkeiten, auf fossile Energien zu verzichten. Aber wir sind verdammt spät dran. Letzteres haben wir unter anderem Leuten wie Yergin zu verdanken.

tandem65 07.06.2024 09:18

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747535)
Uns fehlen die Vergleichspunkte für die die letzten 14 1/2 Monate. Point taken. Ich verstehen nur nicht, warum nun auf einmal ein Zusammenhang daraus gestrickt wird, den es in der Vergangenheit so nicht gegeben hat.

Diesen Zusammenhang versuchst lediglich Du hier zu stricken, daß die Oberflächentemperaturen nur für Starkregenereignisse verantwortlich sind.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747535)
Könnte ja sein, dass es deutlich relevantere lokale Einflussfaktoren gibt als globale Durschnittstemperatur der Meeresoberfläche.

na das ist ja mal eine ganz neue Idee, Ich wäre nicht darauf gekommen und ich denke die Klimaforscher auch nicht, daß Klima nicht Monokausal ist.
Du wirst den Nobelpreis für Physik erhalten vermute ich.
Bist Du schon vorgeschlagen oder soll ich?

Genussläufer 07.06.2024 09:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747588)
Ich spreche Herrn Yergin nicht die Reputation im Öl- und Gasgeschäft ab. Ich wäre gar nicht in der Lage, das zu beurteilen. Ich falle aber nicht darauf herein, wenn jemand den Bock zum Gärtner machen will. Yergin ist als Lobbyist der fossilen Energien tätig, zum Beispiel als Berater von Donald Trump. Da darf man dann schon mal etwas genauer hinsehen.

Damit entziehst Du jeder Diskussion die Basis. Wenn die andere Seite vertreten würde, dass eine Diskussion mit Grünen auszuschließen ist, weil sie Lobbyisten seien, wäre der Drops gelutscht. (Leider passiert es auch in diese Richtung immer mal wieder)

Dass man Murdoch kritisch sehen muss, würde ich so unterschreiben. Das man das WSJ deswegen auch kritisch sehen muss, kann ich nicht erkennen und nicht nachvollziehen. Dass das WSJ eher konservative und liberale Einstellungen vertritt ist völlig richtig. Aber ist das verwerflich? Ist nur ein sehr hart definierter links/gründer Wertekanon zulässig? Ich denke, dass dem nicht so ist.

Zitat:

Man könnte diese vollkommene Betriebsblindheit eines alten weißen Mannes, der seit einem halben Jahrhundert mit fossilen Brennstoffen zu tun hat, fast niedlich finden, wie eine durch das Alter entschuldbare Verengung der Perspektive, wenn diese Typen nicht so gefährlich wären für uns alle.
Bis dato hatte er häufig richtig gelegen. Ich würde den Öl- und Gas- sowie den Energiemarkt auch nicht entkoppeln. Alt und weiß, ja mein Gott. Das ist doch egal. Die Frage ist nicht ob weiß sondern ob weise. Auch wenn Du es nicht glauben magst - zumindest der hier zitierte Satz lässt darauf schließen. Auch alte weiße Männer können weise sein. Deren Argumente scheinst Du aber nicht zu mögen :Blumen:

Genussläufer 07.06.2024 09:45

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1747597)
na das ist ja mal eine ganz neue Idee, Ich wäre nicht darauf gekommen und ich denke die Klimaforscher auch nicht, daß Klima nicht Monokausal ist.
Du wirst den Nobelpreis für Physik erhalten vermute ich.
Bist Du schon vorgeschlagen oder soll ich?

Wir kennen uns bis dato nicht. Daher verstehe ich den persönlichen Angriff nicht. Du hast in dem Zusammenhang der Hochwasser (direkt auf Schwarzfahrer geantwort) die Grafik der Oberflächentempertatur der Meere eingeworfen. Ich habe lediglich geschrieben, dass ich anhand der Daten stichprobenartig keine Zusammenhänge erkennen kann. Wo ist da das Problem? Warum versuchst Du zu polemisieren? Wenn ich falsch liege, schreibe das einfach. Das kann ich deutlich besser verstehen :Blumen:

keko# 07.06.2024 10:01

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747601)
Damit entziehst Du jeder Diskussion die Basis. Wenn die andere Seite vertreten würde, dass eine Diskussion mit Grünen auszuschließen ist, weil sie Lobbyisten seien, wäre der Drops gelutscht. (Leider passiert es auch in diese Richtung immer mal wieder)

Dass man Murdoch kritisch sehen muss, würde ich so unterschreiben. Das man das WSJ deswegen auch kritisch sehen muss, kann ich nicht erkennen und nicht nachvollziehen. Dass das WSJ eher konservative und liberale Einstellungen vertritt ist völlig richtig. Aber ist das verwerflich? Ist nur ein sehr hart definierter links/gründer Wertekanon zulässig? Ich denke, dass dem nicht so ist.

...

Prinzipiell finde ich es wichtig und richtig zu wissen, wer was schreibt. Wem also das WSJ gehört.

Es kann aber natürlich sein, dass "die andere Seite" ebenso eine Linie vertritt. Internatioane Medienunternehmen schrumpfen auf ganz wenige zusammen. Man kann also z.B. mit ChatGPT schauen, wer die Eigentümer sind. Hat man diese, kann man recherchieren, wo diese Eigentümer noch vertreten sind.

Schwarzfahrer 07.06.2024 10:55

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747603)
Wir kennen uns bis dato nicht. Daher verstehe ich den persönlichen Angriff nicht. Du hast in dem Zusammenhang der Hochwasser (direkt auf Schwarzfahrer geantwort) die Grafik der Oberflächentempertatur der Meere eingeworfen. Ich habe lediglich geschrieben, dass ich anhand der Daten stichprobenartig keine Zusammenhänge erkennen kann. Wo ist da das Problem? Warum versuchst Du zu polemisieren?

Das Problem könnte einfach sein, daß ich den Link zum Umweltbundesamt reingehängt habe. Dann muß jede damit verbundene Aussage (besonders wenn mein Nick auch noch zitiert wird) von tandem mißverstanden, oder angezweifelt oder, wenn möglich, angegriffen werden. (ist eine rein persönliche Hypothese).

Klugschnacker 07.06.2024 11:01

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747601)
Damit entziehst Du jeder Diskussion die Basis. Wenn die andere Seite vertreten würde, dass eine Diskussion mit Grünen auszuschließen ist, weil sie Lobbyisten seien, wäre der Drops gelutscht. (Leider passiert es auch in diese Richtung immer mal wieder)

Ich schließe ihn für mich persönlich nicht von der Diskussion aus. Ich ordne lediglich seine Ansichten ein.

In gleicher Weise mache ich mir ein Bild von der Blattlinie der NZZ. Es ist doch auffällig, dass in einem Interview zur Energiewende der Klimawandel überhaupt nicht vorkommt.

Schwarzfahrer 07.06.2024 11:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747588)
Yergin ist als Lobbyist der fossilen Energien tätig, zum Beispiel als Berater von Donald Trump. Da darf man dann schon mal etwas genauer hinsehen.

Ich weiß von Herrn Yergin gar nichts, kann auch zu den zitierten Themen wenig sagen. Aber wenn das so ist, warum sind Lobbyisten der Energiewende objektiv anders zu bewerten? Jeder tritt für seine Meinung oder Überzeugung ein. Für nicht-parteiische Leser zählen aber erst mal die objektiven Tatsachen, bewertbare Wahrscheinlichkeiten, um eine eigene Meinung zu bilden, u.U. von beiden Seiten abweichend. Ich kann mir keine Meinung zu einer Kontroverse bilden, wenn ich nicht beide Seiten vorurteilsfrei ansehe.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747588)
Aber was ist mit der "Wirklichkeit" gemeint? Für Yergin ist die Welt ein Markt: Alles hat ein Preisschild, nur die Natur nicht. In seinen Betrachtungen tauchen die Natur und ihr Wert gar nicht auf, außer als Ressource, die sich verkaufen lässt. Auch das Gemeinwohl hat kein Gewicht gegenüber den Kräften eines freien Marktes. Diese von Geld und Profit bestimmte Sphäre verwechselt Yergin mit der Wirklichkeit.

Jetzt wird es vermutlich philosophisch. Was ist die Wirklichkeit? Das, was tatsächlich passiert, was die Menschen machen (mit der ganzen Palette von Varianten), oder ist die Wirklichkeit je nach Standpunkt und Moral unterschiedlich?

Wenn ich die Welt als Markt sehe, kann es nur die eingeschränkte Welt von durch Menschen nachgefragten und bezahlten Waren sein, nur dann kann man ein Preisschild dran festmachen, der eine nutzbare Aussage hat. Natur hat dann eben den Wert, den die Menschen dafür zu bezahlen bereit sind. Ebenso "Gemeinwohl".

Naturschutz und Gemeinwohl sind aber eher moralische Kategorien, die m.M.n. in einer finanziellen Betrachtung als Markt nicht vorkommen, und daher auch nicht nach den Regeln bepreist werden können. Sie erzeugen trotzdem Kosten, die aber nicht durch Nachfrage sondern durch reale Ausgaben definiert werden, und meist nicht freiwillig von allen Menschen bezahlt werden (ebenso wie Steuern). Das hierfür auszugebende Geld muß in einer durch profitorientierte Aktivitäten erwirtschaftet werden, um als Überschuss zur Verfügung zu stehen. Damit hängen diese Kategorien wesentlich vom "Markt" ab. Ohne Profite/Überschüsse im realen Markt können moralische "Märkte" nicht finanziert werden. Daher würgt die Feindschaft gegen Profit auch die Finanzierbarkeit moralischer Ziele ab.

Siebenschwein 07.06.2024 11:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1747611)
I... Aber wenn das so ist, warum sind Lobbyisten der Energiewende objektiv anders zu bewerten? Jeder tritt für seine Meinung oder Überzeugung ein. Für nicht-parteiische Leser zählen aber erst mal die objektiven Tatsachen, bewertbare Wahrscheinlichkeiten, um eine eigene Meinung zu bilden, u.U. von beiden Seiten abweichend. Ich kann mir keine Meinung zu einer Kontroverse bilden, wenn ich nicht beide Seiten vorurteilsfrei ansehe.
...

Du fragst wirklich, ob ein bezahlter Vertreter von Partikularinteressen anders zu bewerten ist, als z.B. ein Vertreter eines dem Gemeinwohl verpflichtetetn Verbandes?

Klugschnacker 07.06.2024 11:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1747611)
Ohne Profite/Überschüsse im realen Markt können moralische "Märkte" nicht finanziert werden. Daher würgt die Feindschaft gegen Profit auch die Finanzierbarkeit moralischer Ziele ab.

Demnach brauchen wir Geld aus der Verbrennung von Kohle, um die Atmosphäre sauber zu halten?

Von dieser grundsätzlichen Unlogik abgesehen: Ganz real setzen wir das global erwirtschaftete Vermögen eben nicht dafür ein, den Amazonas und die Korallenriffe zu erhalten oder den Anstieg der Meeresspiegel zu verhindern. Wie kommst Du auf diesen bizarren Gedanken?

Insbesondere die großen globalen Firmen, die mit dem Verkauf fossiler Brennstoffe astronomische Summen verdient haben und dabei ebensolche Schäden anrichteten, interessieren sich einen feuchten Kehrricht für die Umwelt. Sie taten und tun alles dafür, um keinerlei Verantwortung für den Schutz der Umwelt übernehmen zu müssen. Sie geben jährlich Milliarden aus, um den Klimawandel zu leugnen und die Energiewende zu behindern.

Es stellt die tatsächlichen Verhältnisse auf den Kopf, wenn Du glaubst, dort würde das Geld für Umweltschutz und Gemeinnutz erwirtschaftet. Das Gegenteil ist der Fall.

keko# 07.06.2024 11:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747617)
Demnach brauchen wir Geld aus der Verbrennung von Kohle, um die Atmosphäre sauber zu halten?

Von dieser grundsätzlichen Unlogik abgesehen: Ganz real setzen wir das global erwirtschaftete Vermögen eben nicht dafür ein, den Amazonas und die Korallenriffe zu erhalten oder den Anstieg der Meeresspiegel zu verhindern. Wie kommst Du auf diesen bizarren Gedanken?

Insbesondere die großen globalen Firmen, die mit dem Verkauf fossiler Brennstoffe astronomische Summen verdient haben und dabei ebensolche Schäden anrichteten, interessieren sich einen feuchten Kehrricht für die Umwelt. Sie taten und tun alles dafür, um keinerlei Verantwortung für den Schutz der Umwelt übernehmen zu müssen. Sie geben jährlich Milliarden aus, um den Klimawandel zu leugnen und die Energiewende zu behindern.

Es stellt die tatsächlichen Verhältnisse auf den Kopf, wenn Du glaubst, dort würde das Geld für Umweltschutz und Gemeinnutz erwirtschaftet. Das Gegenteil ist der Fall.

Die für mich interessante Frage ist, warum lassen wir das denn alles zu? Wie lange ist denn das alles schon bekannt? Ich kann es nicht sagen... Trotzdem passiert so wenig.

Sind es die unfähige Politikern, geldgierigen Bosse? Oder sind wir vielleicht selbst schuld, weil wir das alles einfach zulassen?
Wir regen uns auf, schreiben in sozialen Medien. Mal über das Klima, mal über den Polizisten in Mannheim, dann ein Hochwasser. Wie eine Karavanne lassen wir uns von einem Thema zum anderen karren.
Zusammenhänge werden nicht mehr erkannt. Das ist das eigentliche Problem.
Dabei sollten wir die entsprechenden Themen vor uns hertreiben und nicht umgekehrt.

Genussläufer 07.06.2024 11:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747610)
Ich schließe ihn für mich persönlich nicht von der Diskussion aus. Ich ordne lediglich seine Ansichten ein.

Ich würde gern mal an einem Beispiel aufzeigen wie relevant die Einordnung der Ansichten auf die Argumente ist. Um es mal aus der Abstraktion zu holen, nehme ich den hier häufig schreibenden qbz. Er vertritt insbesondere sozialpolitisch die genau gegenteilige Meinung von mir. Und dennoch liebe ich seine Argumentation. Da lerne ich immer etwas dazu. Was er schreibt, ist teilweise brillant. Gehen wir eine Ebene abstrakter , könnte ich Gregor Gysi, Sarah Wagenknecht, etc. ins Feld führen. Völlig ab von meiner Einstellung. Die Argumente sind häufig dennoch stark.

Zitat:

In gleicher Weise mache ich mir ein Bild von der Blattlinie der NZZ. Es ist doch auffällig, dass in einem Interview zur Energiewende der Klimawandel überhaupt nicht vorkommt.
Das könnte daran liegen, dass der Klimawandel nicht zu diskutieren ist. Er ist da. Die Wirksamkeit der Maßnahmen ist ein anderes Thema. Gutes zu wollen, reicht nicht.

keko# 07.06.2024 11:59

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747619)
Ich würde gern mal an einem Beispiel aufzeigen wie relevant die Einordnung der Ansichten auf die Argumente ist. Um es mal aus der Abstraktion zu holen, nehme ich den hier häufig schreibenden qbz. Er vertritt insbesondere sozialpolitisch die genau gegenteilige Meinung von mir. Und dennoch liebe ich seine Argumentation. Da lerne ich immer etwas dazu. Was er schreibt, ist teilweise brillant. Gehen wir eine Ebene abstrakter , könnte ich Gregor Gysi, Sarah Wagenknecht, etc. ins Feld führen. Völlig ab von meiner Einstellung. Die Argumente sind häufig dennoch stark.....

Habe ich am Montag bei Bundesminister Lindner gesehen: brilliant sein geopolitischer Abriss, perfekt seine Schlussfolgerungen, genial vorgetragen. Nur eben: einseitig.

Genussläufer 07.06.2024 13:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1747620)
Habe ich am Montag bei Bundesminister Lindner gesehen: brilliant sein geopolitischer Abriss, perfekt seine Schlussfolgerungen, genial vorgetragen. Nur eben: einseitig.

Du wirst in jeder Argumentation eine Gewichtung finden. Letztendlich verursacht der eigene Standpunkt doch schon einen Bias.

keko# 07.06.2024 13:15

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747623)
Du wirst in jeder Argumentation eine Gewichtung finden. Letztendlich verursacht der eigene Standpunkt doch schon einen Bias.

Ja, wenn also eine fiktive Person (krude) Standpunkte darlegt und du ihnen blind folgst, bei wem liegt das Problem? Bei der Person oder bei dir? Ich meine: bei dir selbst.

:Blumen:

Genussläufer 07.06.2024 13:17

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1747615)
Du fragst wirklich, ob ein bezahlter Vertreter von Partikularinteressen anders zu bewerten ist, als z.B. ein Vertreter eines dem Gemeinwohl verpflichtetetn Verbandes?

Das Argument könnte sich aufdrängen. Was ist aber Gemeinwohl? Amateurfussballklubs sind ebenfalls gemeinnützig. Und dennoch vertreten sie Partikularinteressen. Ein Angelverein und ein Radverein sind beide gemeinnützig. Wenn es dann darum gehen sollte, einen Radweg am Angelspot zu bauen, könnten bei unterschiedliche partikulare Interessen vertreten. Dafür müsste man die nicht bezahlen. Ob man nun einen intrinsischen oder extrinsischen (in Deinem Beispiel monetär) Antrieb hat, ist hier nicht relevant.

Genussläufer 07.06.2024 13:20

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1747624)
Ja, wenn also eine fiktive Person (krude) Standpunkte darlegt und du ihnen blind folgst, bei wem liegt das Problem? Bei der Person oder bei dir? Ich meine: bei dir selbst.

:Blumen:

Ja sicher. Du hast einen Standpunkt und prüfst die Argumente der anderen Seite auch immer daran. Hier sind zwei Pole. Du hast gar keinen Standpunkt oder einen sehr schwachen. Dann könnte Dein Beispiel zutreffen. Auf der anderen Seite ist Dein Standpunkt fix. Dann bist Du alles außer offen für andere Meinungen. Beide Pole sind schwierig.

Andag007 07.06.2024 13:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747617)
Demnach brauchen wir Geld aus der Verbrennung von Kohle, um die Atmosphäre sauber zu halten?

Von dieser grundsätzlichen Unlogik abgesehen: Ganz real setzen wir das global erwirtschaftete Vermögen eben nicht dafür ein, den Amazonas und die Korallenriffe zu erhalten oder den Anstieg der Meeresspiegel zu verhindern. Wie kommst Du auf diesen bizarren Gedanken?

Insbesondere die großen globalen Firmen, die mit dem Verkauf fossiler Brennstoffe astronomische Summen verdient haben und dabei ebensolche Schäden anrichteten, interessieren sich einen feuchten Kehrricht für die Umwelt. Sie taten und tun alles dafür, um keinerlei Verantwortung für den Schutz der Umwelt übernehmen zu müssen. Sie geben jährlich Milliarden aus, um den Klimawandel zu leugnen und die Energiewende zu behindern.

Es stellt die tatsächlichen Verhältnisse auf den Kopf, wenn Du glaubst, dort würde das Geld für Umweltschutz und Gemeinnutz erwirtschaftet. Das Gegenteil ist der Fall.

Aber das alles hat Schwarzfahrer doch gar nicht behauptet. Er hat lediglich ganz einfache betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Zusammenhänge dargestellt. Du verstehst mMn auch manchmal echt das was du verstehen möchtest.

Klugschnacker 07.06.2024 13:30

Zitat:

Zitat von Andag007 (Beitrag 1747627)
Du verstehst mMn auch manchmal echt das was du verstehen möchtest.

Das wäre toll, danke für die Blumen. Bei manchen ist es ja überwiegend umgekehrt, sie verstehen nicht, was sie gerne verstehen möchten.

sabine-g 07.06.2024 13:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747629)
Das wäre toll, danke für die Blumen. Bei manchen ist es ja überwiegend umgekehrt, sie verstehen nicht, was sie gerne verstehen möchten.

Ich glaube Anlot hat das falsch ausgedrückt, er meint wohl eher du liest etwas so wie du es verstehen möchtest.

Bei den anderen ist eher so, dass sie glauben den Überblick zu haben und meinen alles zu verstehen und daraus ihre pseudowissenschaftlichen Thesen zum Besten geben.

Schwarzfahrer 07.06.2024 13:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747617)
Demnach brauchen wir Geld aus der Verbrennung von Kohle, um die Atmosphäre sauber zu halten?

Unsinnige polemische Überspitzung. Wir brauchen profitable Wirtschaft, die ausreichend Überschüsse abwirft, um gewisse Maßnahmen zu finanzieren, die nicht wirtschaftlich, aber möglicherweise notwendig sind. Das ist eine absolut notwendige Bedingung für Gemeinwohl-Finanzierung. Mehr sagte ich nicht. Das können dann auch Gewinne aus rentablen fossilen Kraftwerken sein, mit denen man saubere, aber mäßig rentable Windkraftanlagen in windschwachen Gebieten oder den Netzausbau zu finanzieren.
Ob allerdings Kohlekraftwerke zu reaktivieren sind, um als Teil der Energiewende AKW abschalten zu können, ist tatsächlich fraglich.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747617)
Ganz real setzen wir das global erwirtschaftete Vermögen eben nicht dafür ein, den Amazonas und die Korallenriffe zu erhalten oder den Anstieg der Meeresspiegel zu verhindern. Wie kommst Du auf diesen bizarren Gedanken?

Ich sprach nicht davon, was man tut, sondern was nötig ist. Grundsätzlich finanzieren wir Gemeinwohl (Krankehäuser, Schulen, ...) aus Steuergeldern, die nur gezahlt werden können, weil es wirtschaftliche Profite gibt. Ein Teil geht eben auch in Regenwaldschutz, Energiewende, was auch immer (Gemeinwohl ist viel mehr als Klimaschutz), oder was meinst Du, wer finanziert NGOs, Startups, etc.: wohlhabende aus ihren Profiten, oder der Staat aus Steuergeldern (die Profite abschöpfen; daß es paradox ist, als NGO Staatsgeld zu nehmen, steht auf einem anderen Blatt).
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747617)
Insbesondere die großen globalen Firmen, die mit dem Verkauf fossiler Brennstoffe astronomische Summen verdient haben und dabei ebensolche Schäden anrichteten, interessieren sich einen feuchten Kehrricht für die Umwelt.

Nicht jeder setzt sein Profit in Deinem Sinne um, das wird es auch nie geben. Dafür ist die Welt zu vielfältig.

dr_big 07.06.2024 13:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1747634)
Das können dann auch Gewinne aus rentablen fossilen Kraftwerken sein, mit denen man saubere, aber mäßig rentable Windkraftanlagen in windschwachen Gebieten oder den Netzausbau zu finanzieren.

Einer meiner Kollegen hat zwei Windkraftanlagen, der freut sich darüber wie täglich die Kasse klingelt. Von mäßig rentabel würde ich da nicht sprechen.

Siebenschwein 07.06.2024 14:07

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1747633)
I...

Bei den anderen ist eher so, dass sie glauben den Überblick zu haben und meinen alles zu verstehen und daraus ihre pseudowissenschaftlichen Thesen zum Besten geben.

Das nennt man wohl Dunning Kruger ;)

Genussläufer 07.06.2024 14:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747617)
Demnach brauchen wir Geld aus der Verbrennung von Kohle, um die Atmosphäre sauber zu halten?

Ich hätte Schwarzfahrer so interpretiert, dass man Geld benötigt, um diverse Ziele zu erreichen. Ich konnte die Passage, dass dieses aus der Verbrennung von Kohle stammen muss nicht finden. Übrigens scheint es neben dem Klimaschutz eine ganze Latte an relevanten Themen zu geben. Die UNO führt folgende 17:

https://unric.org/de/17ziele/

Zitat:

Von dieser grundsätzlichen Unlogik abgesehen: Ganz real setzen wir das global erwirtschaftete Vermögen eben nicht dafür ein, den Amazonas und die Korallenriffe zu erhalten oder den Anstieg der Meeresspiegel zu verhindern. Wie kommst Du auf diesen bizarren Gedanken?
Nun ja, da ist sicher einiges dran. Ich bin kein Anhänger der grünen Schrumpfung. Das ist nicht despektierlich gemeint, rekurriert lediglich auf Ulrike Hermann. Ich würde hier Schwarzfahrer so interpretieren, dass das Geld vorhanden sein muss. Wie es dann verteilt und eingesetzt wird, wäre die nächste Frage. Und lass uns nicht vergessen, es gibt auch andere Ziele. Betrachten wir die der UNO könnte man die These aufstellen, dass einige davon vorrangig bearbeitet werden sollten, weil sie einen direkten Impact auf die anderen haben. So ist die Mischung aus steigendem Wohlstand, Bildung und medizinischer Versorgung wesentlich für eine Anpassung der Geburtenrate. Das wiederum ist eine nicht unwesentliche Komponente für das Klima, den Umweltschutz, etc. Vorrangig bedeutet nicht ausschließlich.

Zitat:

Insbesondere die großen globalen Firmen, die mit dem Verkauf fossiler Brennstoffe astronomische Summen verdient haben und dabei ebensolche Schäden anrichteten, interessieren sich einen feuchten Kehrricht für die Umwelt. Sie taten und tun alles dafür, um keinerlei Verantwortung für den Schutz der Umwelt übernehmen zu müssen. Sie geben jährlich Milliarden aus, um den Klimawandel zu leugnen und die Energiewende zu behindern.
Du musst Dich als Unternehmen auch mit Realitäten auseinandersetzen. Nimm als Beispiel Shell. Die hatten extrem ambitionierte Ziele und haben sie zurückgezogen. Warum? Irgendwoher muss die Energie halt kommen. Und auch auf politischer Seite wird adjustiert. Bleiben wir bei Shell. Ich nehme denen ab, dass sie sich bei den erneuerbaren ernsthaft engagieren wollen. Nur gibt es da innovativere Unternehmen. Und was kann Shell am besten? Öl und Gas. Und das wird ihnen mit Kusshand abgenommen. Das liegt auch daran, dass die Welt das Zeug braucht und noch über viele Jahrzehnte benötigen wird. Mir ist klar, dass Du hier einen anderen Standpunkt vertrittst.

Zitat:

Es stellt die tatsächlichen Verhältnisse auf den Kopf, wenn Du glaubst, dort würde das Geld für Umweltschutz und Gemeinnutz erwirtschaftet. Das Gegenteil ist der Fall.
Auch hier würde ich das in Teilen anders interpretieren. Von den erwirtschafteten Werten profitieren letztendlich alle. Die Verteilung mag ungerecht sein. Sie funktioniert aber besser als jegliche bis dato geplante Verteilung. Über irgendeinen Schlüssel müssen knappe Ressourcen nunmal verteilt werden. Geld hat wenig Charm. Es ist emotionslos. Und es ist ungerecht. Und dennoch ist es der einzige Schlüssel, der sich lfr. bewährt und erhalten hat :Blumen:

Genussläufer 07.06.2024 14:16

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1747638)
Einer meiner Kollegen hat zwei Windkraftanlagen, der freut sich darüber wie täglich die Kasse klingelt. Von mäßig rentabel würde ich da nicht sprechen.

Bekommt er Marktpreise? Oder eine fixe Einspeisevergütung?

Siebenschwein 07.06.2024 14:18

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747625)
Das Argument könnte sich aufdrängen. Was ist aber Gemeinwohl? Amateurfussballklubs sind ebenfalls gemeinnützig. Und dennoch vertreten sie Partikularinteressen. Ein Angelverein und ein Radverein sind beide gemeinnützig. Wenn es dann darum gehen sollte, einen Radweg am Angelspot zu bauen, könnten bei unterschiedliche partikulare Interessen vertreten. Dafür müsste man die nicht bezahlen. Ob man nun einen intrinsischen oder extrinsischen (in Deinem Beispiel monetär) Antrieb hat, ist hier nicht relevant.

Ach komm, mach Dich nicht dümmer als Du bist - es ging um die Bewertung der Interessen von Gemeinnützigen vs. Privaten. Dass bei zwei Privaten oder Gemeinnützigen das etwas anders aussehehn kann, ist doch unbstritten
Aber ein paasendes Beispiel wäre, wenn ein Tabaklobbyist und ein Vertreter der Lungenliga miteinander diskutieren. Dann weiss ich schon, bei wem ich die Argumentation etwas genauer unter die Lupe nehmen sollte, bevor ich deren Standpunkt übernehme.

Genussläufer 07.06.2024 14:23

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1747643)
Ach komm, mach Dich nicht dümmer als Du bist - es ging um die Bewertung der Interessen von Gemeinnützigen vs. Privaten. Dass bei zwei Privaten oder Gemeinnützigen das etwas anders aussehehn kann, ist doch unbstritten
Aber ein paasendes Beispiel wäre, wenn ein Tabaklobbyist und ein Vertreter der Lungenliga miteinander diskutieren. Dann weiss ich schon, bei wem ich die Argumentation etwas genauer unter die Lupe nehmen sollte, bevor ich deren Standpunkt übernehme.

In dem Beispiel bin ich völlig bei Dir :Blumen:
Analog würde ich es in Bezug auf die Zuckerlobby sehen.

Bei den gemeinnützigen Umwelt- und/oder Klimaorganisationen ist das allerdings nicht so klar.

qbz 07.06.2024 14:35

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1747634)
Ich sprach nicht davon, was man tut, sondern was nötig ist. Grundsätzlich finanzieren wir Gemeinwohl (Krankehäuser, Schulen, ...) aus Steuergeldern, die nur gezahlt werden können, weil es wirtschaftliche Profite gibt. Ein Teil geht eben auch in Regenwaldschut)z, Energiewende, was auch immer (Gemeinwohl ist viel mehr als Klimaschutz), oder was meinst Du, wer finanziert NGOs, Startups, etc.: wohlhabende aus ihren Profiten, oder der Staat aus Steuergeldern (die Profite abschöpfen; daß es paradox ist, als NGO Staatsgeld zu nehmen, steht auf einem anderen Blatt).
Nicht jeder setzt sein Profit in Deinem Sinne um, das wird es auch nie geben. Dafür ist die Welt zu vielfältig.

Offtopic:
Das ist eine (einseitige und falsche ökonomische) Darstellung aus Sicht des eingesetzten bzw. Profit generierenden Kapitals, die den typischen Mystifikationen des Kapitals aufsitzt. Jede Gewerkschaftsschulung würde anderes lehren.

Der Profit (Gewinn) wird als Teil des Umsatzes durch die Arbeitnehmer erschaffen (die Du weglässt), die ihre Arbeitskraft gegen den Lohn (incl. Einkommenssteuer) an das Kapital verkaufen, durch den von den Arbeitnehmern erzeugten Mehrwert. Und die Arbeitslöhne incl. die Einkommenssteuern gehören nicht zum Teil des Mehrwertes bzw. des Profits des eingesetzten Kapitals (nur Kapitalertragssteuern und Gewinnsteuern).

Im Laufe der industriellen Entwicklung und der höheren Produktivkräfte haben sich die Preise, die für die Erhaltung der Ware Arbeitskraft, ihre Reproduktion, notwendig sind, kontinuierlich erhöht, als da wären: Arbeitszeiten, Bildung, Gesundheit, Umweltschutz. Die Aufteilung dieser Kosten ist Teil der Konflikte über die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums, zwischen den Gewerkschaften und Arbeitnehmern und dem Staat in seinen Funktionen als ideeller Gesamstkapitalist (Arbeitszeitregulierung, Mindestlohn, Arbeitsschutz, Bildung, Umwelt usf.) und als Vermittler zwischen den widersprüchlichen Interessen Kapital und Arbeit.

Wenn man jetzt konkret untersuchen will, wie die weltweiten natürlichen Rohstoffressourcen historisch ausgebeutet worden sind und werden, kommt man in der Diskussion zusätzlich um die Begriffe Kolonialismus und Imperialismus nicht herum, von deren (Rohstoffländer) Ausbeutung die Arbeitnehmern in den Industrieländern lange Zeit ebenfalls mitprofitiert haben.

Genussläufer 07.06.2024 15:08

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1747645)
Wenn man jetzt konkret untersuchen will, wie die weltweiten natürlichen Rohstoffressourcen historisch ausgebeutet worden sind und werden, kommt man in der Diskussion um die Begtriffe Kolonialismus und Imperialismus nicht herum, von deren (Rohstoffländer) Ausbeutung die Arbeitnehmern in den Industrieländern lange Zeit ebenfalls mitprofitiert haben.

Und heute noch profitieren. Aber auch hier ist Wettbewerb eingetreten. Da es auch auf der Abnehmerseite die Zahl der Protagisten gestiegen ist und deren Einfluss (China, Indien, etc) spielt der Markt (Angebot und Nachfrage) für die Rohstoffländer. Die Nachfrageseite hat kein Monopol mehr.


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