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drullse 14.04.2017 21:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1300027)
Das hat man bei Zipp, HED und später auch bei anderen Laufradherstellern erkannt, was zu den breiteren Felgenformen geführt hat. Auch Scheiben werden heute breiter gebaut als früher. Besonders schmale Scheibenräder mit parallelen Flanken sind dabei, auszusterben.

Jaja... Elliptische Scheiben gabs vor 20 Jahren auch schon, dann meinte man, schmal wäre besser. Jetzt halt wieder das - irgendwas braucht die Marketingabteilung ja zum reden.

Spalt zwischen Hinterrad und Rahmen = gut. 5 Jahre später: Spalt zwischen Hinterrad und Rahmen = böse.

Was man bei Zipp etc erkannt hat ist ja gut und schön - aber die Frage danach, ob der Luftstrom bei einer Scheibe dann nicht zur Seite abpfeift ist damit immer noch nicht beantwortet... ;)

longtrousers 15.04.2017 00:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1299971)
Aus Sicht des Windes bewegt sich jeder Punkt des Laufrades ausschließlich in die Gegenwindrichtung. Am Aufstandspunkt ist die Geschwindigkeit gegenüber dem Wind Null, aber alle anderen Punkte drehen sich stets in den Wind hinein. Der oberste Punkt des Laufrades hat gegenüber dem Wind die doppelte Geschwindigkeit wie die Nabe. Die Nabe hat gegenüber dem Wind 45 km/h, die Oberseite des Laufrades 90 km/h. Fast der gesamte Luftwiderstand, der von den Verwirbelungen an den Speichen herrührt, entsteht dadurch im obersten Drittel des Laufrades. Er wird durch die horizontale Federwaage des Windkanals gemessen. Die vertikalen Widerstände aus der Rotation sind im Vergleich dazu sehr klein, da die Leistung kubisch mit der Geschwindigkeit wächst.

Die Materie ist nicht einfach, ich habe viel Zeit gebraucht deine Ausführungen zu überlegen, und deine Analyse ist sehr gut.
Ich erlaube mich zwei Bemerkungen:

1. Bei deinem Beispiel ist die vertikale Komponente der Geschwindigkeit vorne und hinten am Laufrad 45 km/h. Da die Luftreibung kwadratisch mit der Geschwindigkeit abnimmt, ist die vertikale Luftreibung vorne und hinten ein Viertel der Luftreibung oben. Multipiziert mit zwei (weil vorne UND hinten), ist das die Hälfte der Luftreibung oben. Es gibt noch die horizontale Komponente der Luftreibung vorne und hinten am Laufrad, die wir einfacherweise gleich stellen können als die Vertikale. Unterm Strich ist dann die vertikale Luftreibung ( die nicht gemessen wird durch die Federwaage) ein Viertel der totale Luftreibung. Du vernachlässigst diese, aber ein Viertel ist immerhin ein Viertel!

2. Jetzt zum unteren Teil des Laufrades, das wir hier oben ganz vernachlässigt haben. Das Fahrrad steht auf einer Platte im Windtunnel meine ich mal gesehen zu haben. Wenn der Wind im Wintunnel bläst, ist seine Geschwindigkeit bei der Platte aber null (das ist immer so bei einer Strömung an einer Wand) , und nimmt dann nach oben bis 45 km/h zu. Also unten am Laufrad ist die Windgeschwindigkeit < 45 km/h, wobei das untere Teil des Laufrades mit 45 km/h nach HINTEN bewegt. Die Federwaage misst dort also eine Kraft nach vorne. Die könnte bei einem Speicherad grösser sein als bei einer Scheibe.

Es handelt sich um ein sehr kompliziertes System, und helfen würde Winttunneltests wobei die Leistung der Rolle auf das Laufrad mit in Betracht genommen wird.

sabine-g 15.04.2017 11:54

Meinung von Pedro

Klugschnacker 15.04.2017 17:56

Danke, longtrousers, das sind zwei sehr interessante Aspekte. :Blumen:

FlowJob 15.04.2017 18:38

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1300073)
Es handelt sich um ein sehr kompliziertes System, und helfen würde Winttunneltests wobei die Leistung der Rolle auf das Laufrad mit in Betracht genommen wird.

Aber das ist doch genau das, was in dem unten vom Captain verlinkten Artikel gemacht wurde. Die Aufteilung in Rotation und Translation. Das Ergebnis war recht eindeutig, oder nicht?

flaix 15.04.2017 21:42

seit Wochen lese ich amüsiert mit. Arne, du führst Quellen, Argumente und alles Mögliche ins Feld nur um von deiner Meinung nicht abweichen zu müssen. Dabei ist es doch völlig offensichtlich das ein Speichenrad einem Scheibenrad nicht grundlegend überlegen sein kann. Es gibt kein einziges Beispiel in der Natur hydrodynamisch oder aerodynamisch in dem ein unterbrochenes System ein laminares System überdauert hat. Alle Systeme sind laminar. Alle diese Studien und Beispiele zugunsten von Speichenrädern sind von Partikularinteressen bestimmt. Es gibt nur 2 Argumente gegen Scheibenräder. Gewicht und Fahreigenschaften. Aerodynamisch stellt sich die Frage einfach nicht.

captain hook 16.04.2017 00:40

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1300147)
seit Wochen lese ich amüsiert mit. Arne, du führst Quellen, Argumente und alles Mögliche ins Feld nur um von deiner Meinung nicht abweichen zu müssen. Dabei ist es doch völlig offensichtlich das ein Speichenrad einem Scheibenrad nicht grundlegend überlegen sein kann. Es gibt kein einziges Beispiel in der Natur hydrodynamisch oder aerodynamisch in dem ein unterbrochenes System ein laminares System überdauert hat. Alle Systeme sind laminar. Alle diese Studien und Beispiele zugunsten von Speichenrädern sind von Partikularinteressen bestimmt. Es gibt nur 2 Argumente gegen Scheibenräder. Gewicht und Fahreigenschaften. Aerodynamisch stellt sich die Frage einfach nicht.

Bei einer LW oder Citec Ultrascheibe noch nichmal mehr das....

Raimund 16.04.2017 21:47

Vielleicht kann mir hier jemand erklären, welche Vorteile man sich von sowas verspricht:

http://www.xentis.com/2011/mark2-tt-...6417/produkte/

Steifigkeit auf Kosten der Aerodynamik?


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