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sabine-g 06.10.2022 09:52

Zitat:

Zitat von ->PF (Beitrag 1683983)
Aber hast du hier nicht wiederholt die These aufgestellt „leichter=schneller“? (natürlich sehr simplifiziert)

Dieser „These“ hat Arne nicht widersprochen.

keko# 06.10.2022 09:54

Zitat:

Zitat von ->PF (Beitrag 1683983)
Aber hast du hier nicht wiederholt die These aufgestellt „leichter=schneller“? (natürlich sehr simplifiziert)

Ist ja auch so! Je weniger Gewicht, desto weniger Masse muss bei jedem Schritt beschleunigt werden, desto weniger knickst du ein usw. usf... Blummenfelt setzt keine grundlegenden physikalischen Naturgesetze ausser Kraft. Nur kann es halt sein, dass in Summe andere Komponenten diese eine überlagern. In Hawaii könnte es wegen den Temperaturen sein, dass sein Gewicht sich wieder ungünstig auswirkt (z.B. viel Muskelmasse, die dauerhaft gekühlt werden muss im Verhältnis zu Körperoberfläche - auch das sind gegebene Naturgesetze) - muss aber nicht.

:Blumen:

->PF 06.10.2022 10:00

Es geht aber darum das KB mehrmals schon gesagt hat das seine Leistung (sein VO2Max etc) nur durch sein enormes Trainingspensum zustande kommt. Und dieses erreicht er laut seiner Aussage nur aufgrund seiner Statur.

Dementsprechend stimmt die aus rein Physikalischer Sicht korrekt getätigte Aussage „leichter=schneller“ eben nicht. Es ist wie alles im Leben eine wilde probabilistische Mischung bei der viele Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen. Und eben hier kommt der wissenschaftliche Ansatz von den Norwegern zum Tragen. In viele Richtungen zu untersuchen und die Effizienz abzuarbeiten.


Um es vielleicht für jeden Verständlich zu schreiben. Ich hatte auch mal 10kg weniger und konnte schnell laufen. Allerdings war ich deutlich häufiger verletzt. Heute wiege ich 10kg mehr laufe permanent Verletzungsfrei und laufe ebenfalls ne 32 auf 10.

Thanus 06.10.2022 10:11

Zitat:

Zitat von ->PF (Beitrag 1683988)
Um es vielleicht für jeden Verständlich zu schreiben. Ich hatte auch mal 10kg weniger und konnte schnell laufen. Allerdings war ich deutlich häufiger verletzt. Heute wiege ich 10kg mehr laufe permanent Verletzungsfrei und laufe ebenfalls ne 32 auf 10.

Das mag auf dein Einzelnen zutreffen, in der breiten Masse ist aber speziell im Laufsport das Gegenteil der Fall. Je leichter, ohne natürlich sportmedizinische und individuelle Limits zu unterschreiten, desto weniger Verletzungen sind die Folge.

10kg mehr kosten jedenfalls auf 10km eine Menge Zeit (meiner Schätzung bis zu 2min je nach Körpergröße), selbst unter der Annahme eines höheren Trainingsaufwands.

Klugschnacker 06.10.2022 10:13

Zitat:

Zitat von Thanus (Beitrag 1683976)
Beziehungsweise glaube ich ja, den Grund dafür im außergewöhnlichen Talent von Blummenfelt gefunden zu haben. Ich halte weder seine Trainingsmethodik und schon gar nicht seine Ernährung für vorteilhaft gegenüber der Konkurrenz.

Ich sehe es ähnlich. Ich vermute, dass Kristian ein außergewöhnliches Talent hat. Ich halte das für den ausschlaggebenden Faktor.

Bei seinem Training halte ich die hohen Umfänge mit relativ niedriger Intensität für richtig. Ebenso die verminderte Intensität bei den schnellen Intervallen. Das Höhentraining scheint ebenso zu funktionieren.

Seinen hohen Körperfettanteil halte ich für einen Nachteil.

Klugschnacker 06.10.2022 10:23

Zitat:

Zitat von ->PF (Beitrag 1683988)
Es geht aber darum das KB mehrmals schon gesagt hat das seine Leistung (sein VO2Max etc) nur durch sein enormes Trainingspensum zustande kommt. Und dieses erreicht er laut seiner Aussage nur aufgrund seiner Statur.

Ja, und? Wenn das bei ihm tatsächlich so ist, dann ist doch alles prima! :Blumen:

->PF 06.10.2022 10:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1683993)
Ja, und? Wenn das bei ihm tatsächlich so ist, dann ist doch alles prima! :Blumen:

Und genau das ist der Punkt der mich amüsiert. Einen Beitrag weiter vorne hältst du es für einen Fehler. Obwohl es ja wohl (wie du selbst bestätigt hast) Thema bei den Norwegern selber war ob es ein Nachteil ist. D.h. Du hältst etwas für einen Fehler das die schon ausgeschlossen haben als Fehler. Finde ich lustig :Blumen:

Harm 06.10.2022 10:34

Vielleicht ist mein englisch ja nur zu schlecht aber insbesondere im Video, wo er direkt zu seiner Figur gefragt wird, spricht er nicht von VO2 Max sondern von Trainingsvolumen, Erholung und Anfälligkeit für Verletzung und Krankheit.

Alles das ist seiner Meinung nach nur mit sehr hoher Kalorienzufuhr aufrecht zu erhalten.
Interessant finde ich in dem Video, daß er sich und Gustav da in eine Kategorie wirft.

Wenn Hafu jetzt noch da wäre, dann würde er auch noch den ungewöhnlich großen Brustkorb von Kristian in die Waagschale werfen. Ich kann mich nicht an diesbezügliche Messungen erinnern aber wissen wir wie groß Kristians Lungenvolumen im Vergleich zu den anderen Triathleten ist?

flachy 06.10.2022 10:41

Zitat:

Zitat von X S 1 C H T (Beitrag 1683975)
Ein Gedanke welcher mir gestern noch gekommen ist.

Der Marathon im IM ist ja maßgeblich davon abhängig wie hart zuvor Rad gefahren wurde. Jetzt ist ja Blummenfelt ein eher kräftiger Athlet welche vielleicht das Radfahren extrem gut wegsteckt.

Kann er evtl. einfach deswegen trotzdem noch so schnell laufen weil er das Radfahren einfach viel besser wegsteckt wie der Rest obwohl er keine "Läufertyp" ist.

Dazu hab ich eine Frage - es geht um das Bike von BigBlu.
Der Rahmen ist auf Bildern (auch für die im normalen Handel käuflichen Framesets) immer so aufgebaut, dass es keine Überhöhung zwischen Sattel und Extensions gibt.
Im Extremfall sogar eine "Unterhöhung".
Seine Position auf dem Bike ist ja dennoch sehr aerodynamisch, megakompakt (ein bissl wie "Uberbiker ZÄCK-Attack" auf dem Softride in den Neunzigern).
Und kann es sein, dass der komplette Rumpf samt Rücken für die 180 Kilometer dadurch dermaßen entlastet wird, dass er dann "obenrum" frisch in den Marathon startet und dank seiner zweifelsfrei sichtbaren, überdurchschnittlichen Rumpfstabilität und Physis diesen Vorteil brutal in seine schnellen Laufzeiten ummünzt?

Mein Buddy hier im Team hat bereits eine Lieferverfügbarkeit des Rahmensets für sich angefragt und genau die oben angedeutete Mutmaßung von uns war sein Antrieb, 2023 mit dem Bike vonb BigBlu beim Ironman HH zu starten.

Michi1312 06.10.2022 10:52

Der Typ ist für mich ganz einfach ein "Viech", dass eine bessere Ausdauer* hat wie die Anderen.
Da ist völlig wuascht ob er zach/dünn oder schwammig/kräftig ist.
Er beweist, dass beim entsprechenden Motor die Körperzusammensetzung anscheinend nicht unbedingt ausschlaggebend ist. Auch auf langen Distanzen.
Er wird wohl auch genetisch besondere Voraussetzungen haben - und sowas gibt's wohl auch nicht oft...

Und in Kombination mit den perfektionistisch, akribisch veranlagten Trainingsmethoden, dass die Norweger seit einigen Jahren (auch in anderen Sportarten) holt man wohl aus ihm einfach das beste Heraus. Und das ist wohl ein Äuzerl mehr...

*) Ausdauer interpretiere ich, als die Fähigkeit eine bestimmte Leistung über einen bestimmten Zeitraum zu leisten.

Ich glaub zb auch das ein Lionel Sanders eine ähnliche Leistungsfähigkeit als er hat. Dafür hat er aber technische, ökonomische Nachteile als Schwimmer und Läufer....

Bulldog 06.10.2022 10:52

Arne hat vor einigen Jahren (2018?) eine Sendung gemacht zum Thema Watt beim Laufen in Abhängigkeit vom Gewicht.
Als Kernaussage hatte ich mir notiert: Für jedes kg zusätzlich musst du rund 3 extra Watt aufbringen.

Ich hatte das zum Anlass genommen vor einem Marathon rund 4kg abzunehmen (4 Wochen nach dem Marathon waren übrigens wieder 4+2kg drauf).

Wenn Blummi z.B. rund 5kg mehr hat andere Top-Athlethen gleicher Größe muss er halt beim Laufen 15 Watt mehr investieren als die anderen.

Bleierpel 06.10.2022 11:03

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1683999)
Dazu hab ich eine Frage - es geht um das Bike von BigBlu.
Der Rahmen ist auf Bildern (auch für die im normalen Handel käuflichen Framesets) immer so aufgebaut, dass es keine Überhöhung zwischen Sattel und Extensions gibt.
Im Extremfall sogar eine "Unterhöhung".
Seine Position auf dem Bike ist ja dennoch sehr aerodynamisch, megakompakt (ein bissl wie "Uberbiker ZÄCK-Attack" auf dem Softride in den Neunzigern).
Und kann es sein, dass der komplette Rumpf samt Rücken für die 180 Kilometer dadurch dermaßen entlastet wird, dass er dann "obenrum" frisch in den Marathon startet und dank seiner zweifelsfrei sichtbaren, überdurchschnittlichen Rumpfstabilität und Physis diesen Vorteil brutal in seine schnellen Laufzeiten ummünzt?

Mein Buddy hier im Team hat bereits eine Lieferverfügbarkeit des Rahmensets für sich angefragt und genau die oben angedeutete Mutmaßung von uns war sein Antrieb, 2023 mit dem Bike vonb BigBlu beim Ironman HH zu starten.

Also wenn man sich seine Sitzposition hier so ansieht, dann straft er alle Experten hier und in anderen Foren Lügen. So sitzt jeder Amateur auf dem Rad.

ABER: wie vor schon jemand schrieb: „sie“ werden es getestet haben… Und es wird für ihn die beste Position sein. Was nicht automatisch bedeutet, dass sie für deinen Buddy auch die Beste ist…

Klugschnacker 06.10.2022 11:24

Zitat:

Zitat von ->PF (Beitrag 1683995)
Und genau das ist der Punkt der mich amüsiert. Einen Beitrag weiter vorne hältst du es für einen Fehler. Obwohl es ja wohl (wie du selbst bestätigt hast) Thema bei den Norwegern selber war ob es ein Nachteil ist. D.h. Du hältst etwas für einen Fehler das die schon ausgeschlossen haben als Fehler. Finde ich lustig :Blumen:

Das ist ein Missverständnis.
1. Ich halte es für möglich, dass Kristian erst mit einem ungewöhnlich hohen Körperfettanteil seinen individuell höchsten relativen VO2peak-Wert erzielt.

2. Ich halte es für ungewöhnlich, interessant und bemerkenswert, dass er trotz dieses Handicaps in der Lage ist, im Triathlon schneller zu laufen als alle anderen.
Mit anderen Worten: Für ihn selbst als Individuum ist der hohe Körperfettanteil möglicherweise kein Nachteil, sondern eine notwendige Voraussetzung für seine Leistungen. Im Vergleich zu anderen Athleten der absoluten Weltspitze ist es aber ein Nachteil, denn diese benötigen keinen erhöhten Körperfettanteil, um ihre besten Leistungen zu erbringen.

Offenbar ist er in der Lage, diesen Nachteil auszugleichen.

zahnkranz 06.10.2022 11:35

Zum Thema Aerodynamik, hat jemand einigermaßen verlässliche Zahlen, bspw. cw-Wert. Ich denke mir auch, dass es nicht so optimal ausschaut, aber Aerodynamik spielt sich nicht nur vorne an der Stirnfläche ab, sondern auch dahinter. Ein Wassertropfen ist auch nicht lang und flach, sondern vorne dick und rund, und nach hinten flacher. Vielleicht ist seine Aerodynamik doch besser als es die meisten vermuten?

sabine-g 06.10.2022 11:46

Zitat:

Zitat von zahnkranz (Beitrag 1684010)
dick und rund,

Passt!

365d 06.10.2022 12:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1683992)
Ich sehe es ähnlich. Ich vermute, dass Kristian ein außergewöhnliches Talent hat. Ich halte das für den ausschlaggebenden Faktor.

Sein Trainer Arild Tveiten kennt Blummenfelt schon über zehn Jahre. Er sagt, Kristian sei kein Supertalent, aber er habe ein starkes Herz und eine grosse Lunge.
Quelle

svenio 06.10.2022 12:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1683977)
Ich bin sehr gespannt, was Blummenfelt im Rennen unternehmen wird, um Iden loszuwerden. Das könnte ein episches Laufbattle werden.

:quaeldich:

Ich vermute, er will ihn erstmal gar nicht loswerden. Vielmehr wird Iden versuchen, nicht mit Blummenfelt auf die letzten 10k zu gehen. Iden sagte in einem Interview sinngemäß, keiner kann sich hintenraus so quälen wie Blu und da hat keiner eine Chance. Also mein Tipp: wenn Iden und Blu beim Laufen noch nach dem Energy Lab gleichauf sein sollten, gewinnt Blu. Iden wird vorher versuchen von Blu wegzukommen.

TRIPI 06.10.2022 12:13

Zitat:

Zitat von zahnkranz (Beitrag 1684010)
Zum Thema Aerodynamik, hat jemand einigermaßen verlässliche Zahlen, bspw. cw-Wert. Ich denke mir auch, dass es nicht so optimal ausschaut, aber Aerodynamik spielt sich nicht nur vorne an der Stirnfläche ab, sondern auch dahinter. Ein Wassertropfen ist auch nicht lang und flach, sondern vorne dick und rund, und nach hinten flacher. Vielleicht ist seine Aerodynamik doch besser als es die meisten vermuten?

Falls das ernst gemeint ist, ist es vielleicht bisschen ein Missverständnis. Die stilisierte Form von Regentropfen existiert so eigentlich nicht. Ein langsamer Tropfen, den du gut sehen kannst, erhält diese Form weil er sich gerade von wo abgelöst hat. Ein schneller Regentropfen sieht eher aus wie eine Kugel die von vorne platt gedrückt wird, da er sich verformt durch die auf ihn wirkenden Kräfte. Er hat keinen Grund aerodynamisch zu sein.

zahnkranz 06.10.2022 12:28

Todernst war das sicher nicht gemeint, habe auf dem Gebiet keine Ahnung. Hier wird aber viel diskutiert, argumentiert, spekuliert ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Vileicht war 'dick und rund' das falsche Vokabular, bin aber auch kein Wortakkrobat und sage die Dinge so, wie sie mir in den Sinn kommen. Ich denke es hat jeder verstanden was gemeint war. 'Bauchig' wäre vielleicht passender. Wie gesagt, für meinen Laienblick sieht die Position auch nicht schnell aus, aber ist es wirklich so? Bis vor kurzem sahen Schuhe mit dicker Sohle auch nicht schnell aus, breite Reifen ebenfalls nicht.

sabine-g 06.10.2022 13:25

Eine Kugel, noch besser ein Ei ist jedenfalls deutlich näher am aerodynamischen Optimum als eine Schrankwand.

mamoarmin 06.10.2022 13:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1684008)
Das ist ein Missverständnis.
1. Ich halte es für möglich, dass Kristian erst mit einem ungewöhnlich hohen Körperfettanteil seinen individuell höchsten relativen VO2peak-Wert erzielt.

2. Ich halte es für ungewöhnlich, interessant und bemerkenswert, dass er trotz dieses Handicaps in der Lage ist, im Triathlon schneller zu laufen als alle anderen.
Mit anderen Worten: Für ihn selbst als Individuum ist der hohe Körperfettanteil möglicherweise kein Nachteil, sondern eine notwendige Voraussetzung für seine Leistungen. Im Vergleich zu anderen Athleten der absoluten Weltspitze ist es aber ein Nachteil, denn diese benötigen keinen erhöhten Körperfettanteil, um ihre besten Leistungen zu erbringen.

Offenbar ist er in der Lage, diesen Nachteil auszugleichen.

ich halte den Körperfettanteil nicht für zu hoch, ich kenne ihn nicht genau, aber auf Bildern sieht er ziemlich definiert aus.
Im Vergleich zu anderen Athleten ist es meiner Meinung nach kein Nachteil, da er bisher alle anderen (die im Vorteil sind wegen geringerem Körperfettanteil?) geschlagen hat....

Klugschnacker 06.10.2022 13:28

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1683999)
Seine Position auf dem Bike ist ja dennoch sehr aerodynamisch, megakompakt (ein bissl wie "Uberbiker ZÄCK-Attack" auf dem Softride in den Neunzigern).

Und kann es sein, dass der komplette Rumpf samt Rücken für die 180 Kilometer dadurch dermaßen entlastet wird, dass er dann "obenrum" frisch in den Marathon startet und dank seiner zweifelsfrei sichtbaren, überdurchschnittlichen Rumpfstabilität und Physis diesen Vorteil brutal in seine schnellen Laufzeiten ummünzt?

Es würde mich wundern, wenn diese Sitzposition sehr aerodynamisch wäre. Je größer die Stirnfläche, desto größer der Luftwiderstand.

Den Marathon läuft er anschließend mit den Beinen, nicht mit dem möglicherweise geschonten Rücken. Was er auf dem Rad an Aerodynamik einbüßt, um möglicherweise den Rücken zu entlasten, muss er durch eine erhöhte Leistung der Beine wettmachen. Für den Marathon aus meiner Sicht kein Vorteil.

Ich könnte mir eher vorstellen, dass seine Kielbrust indirekt zu einer recht aufrechten Sitzposition auf dem Rad führt. Säße er vorne tiefer, kämen sich Bauch und Oberschenkel ins Gehege. Das ist aber eine Spekulation meinerseits.
:Blumen:

->PF 06.10.2022 13:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1684008)
Das ist ein Missverständnis.
1. Ich halte es für möglich, dass Kristian erst mit einem ungewöhnlich hohen Körperfettanteil seinen individuell höchsten relativen VO2peak-Wert erzielt.

2. Ich halte es für ungewöhnlich, interessant und bemerkenswert, dass er trotz dieses Handicaps in der Lage ist, im Triathlon schneller zu laufen als alle anderen.
Mit anderen Worten: Für ihn selbst als Individuum ist der hohe Körperfettanteil möglicherweise kein Nachteil, sondern eine notwendige Voraussetzung für seine Leistungen. Im Vergleich zu anderen Athleten der absoluten Weltspitze ist es aber ein Nachteil, denn diese benötigen keinen erhöhten Körperfettanteil, um ihre besten Leistungen zu erbringen.

Offenbar ist er in der Lage, diesen Nachteil auszugleichen.

Das habe ich so nie explizit raus gelesen bei dir. Kann dann mein Fehler sein. Ob es nur auf ihn zutrifft oder auch auf eine breitere Masse anwendbar ist (wie er selbst im Video
mutmaßt) ist jetzt der spannender Punkt.

Ich finde es faszinierend da ich einfach bei mir ganz lange das Gewicht als den Kasus knacksus identifiziert hatte um schneller zu werden. Bei MIR (bitte nicht auf euch projezieren) hatte das immer mehr Probleme zur Folge (verletzungsanfälligkeit etc.).
Ich kann also seine Argumentation ein Stück weit nachvollziehen.

Thanus 06.10.2022 13:41

Die Kielbrust kann mit ein Grund sein, dass Blummenfelt aufrecht auf dem Rad sitzen muss, hauptursächlich ist aber seine nachteilige Rückenkrümmung. Leute, die hauptsächlich im Brustwirbelbereich die Wirbelsäule krümmen, können nicht mit geradem waagrechten Rücken auf dem Rad sitzen. Ich habe das gleiche Problem, die meisten Frauen übrigens auch. Ich gehe davon aus, dass er nicht zu den Spitzenathleten mit ausgezeichneten Luftwiderstandswerten gehört.

zahnkranz 06.10.2022 13:42

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1684028)
Eine Kugel, noch besser ein Ei ist jedenfalls deutlich näher am aerodynamischen Optimum als eine Schrankwand.



Wieviel Watt kann er durch eine andere Position einsparen? Was wäre sein optimaler cw-Wert und wie hoch würdet ihr den jetzigen schätzen?

Klugschnacker 06.10.2022 13:46

Zitat:

Zitat von mamoarmin (Beitrag 1684029)
ich halte den Körperfettanteil nicht für zu hoch, ich kenne ihn nicht genau, aber auf Bildern sieht er ziemlich definiert aus.
Im Vergleich zu anderen Athleten ist es meiner Meinung nach kein Nachteil, da er bisher alle anderen (die im Vorteil sind wegen geringerem Körperfettanteil?) geschlagen hat....

Dann wäre also immer derjenige, der sich an der Weltspitze befindet, frei von sportlichen Defiziten?

Sebastian Kienle hat seinerzeit alle Ranglisten angeführt, war mehrfacher Welt- und Europameister. Dennoch kennt jeder seine relative Schwimmschwäche. Man kann doch nicht sagen, da er alle geschlagen habe, sei seine Schwimmschwäche kein Nachteil, sondern – wer weiß? – vielleicht sogar ein Vorteil. Er schont sich halt im Wasser für das Radfahren.

In gleicher Weise kann auch Kristian Blummenfelt sportliche Schwächen haben, selbst wenn er damit alle anderen schlägt. Er kann sie mit anderen Stärken kompensieren, so wie Sebastian mit seiner Rad- und Laufstärke seine Schwimmschwäche kompensierte.
:Blumen:

KevJames 06.10.2022 15:18

Zitat:

Zitat von zahnkranz (Beitrag 1684033)


Wieviel Watt kann er durch eine andere Position einsparen? Was wäre sein optimaler cw-Wert und wie hoch würdet ihr den jetzigen schätzen?

Wenn ich mich recht erinnere hat er bei der Trainingseinheit auf Hawaii (170 km) ca. 500 kcal mehr verbraucht als Iden. Das sagt zwar nichts über die Position, aber zumindest mal, dass Power er mehr braucht.
Was bei dem Hype auf Watt/Geschwindigkeit gerne übersehen wird ist, dass eine andere Position durchaus für mehr Poweroutput oder Schonung von Kräften sorgen kann, auch oder gerade, wenn sie weniger aerodynamisch ist. Aber auch diesen Aspekt haben wir hier ja bereits mehrfach diskutiert.

Thanus 06.10.2022 15:32

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1684050)
Wenn ich mich recht erinnere hat er bei der Trainingseinheit auf Hawaii (170 km) ca. 500 kcal mehr verbraucht als Iden. Das sagt zwar nichts über die Position, aber zumindest mal, dass Power er mehr braucht.

Wenn man den Kalorienverbrauch tatsächlich genau wüsste und nicht einen zuweilen dubios errechneten Strava-Wert, könnte man auch die Watt ziemlich genau errechnen und Rückschlüsse ziehen, wer von beiden die bessere Aerodynamik aufweist, sofern sie beide nicht Windschatten gefahren sind.

Klugschnacker 06.10.2022 15:35

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1684050)
Was bei dem Hype auf Watt/Geschwindigkeit gerne übersehen wird ist, dass eine andere Position durchaus für mehr Poweroutput oder Schonung von Kräften sorgen kann, auch oder gerade, wenn sie weniger aerodynamisch ist.

Der erste Teil stimmt, der zweite Teil ist falsch:

Eine aufrechtere, weniger aerodynamische Sitzposition kann einen höheren Poweroutput ermöglichen. Auf Deutsch: Man kann in aufrechter Sitzposition mehr Watt treten als bei einer tiefen, aerodynamischen Position. Das ist richtig.

Falsch ist, dass man dabei Kräfte schonen könne. Man braucht bei gleichem Tempo mehr Kraft auf dem Pedal, wenn die Sitzposition aerodynamisch weniger schnittig ist. Entsprechend steigt der Energieverbrauch.

:Blumen:

sabine-g 06.10.2022 15:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1684054)
Der erste Teil stimmt, der zweite Teil ist falsch:

Eine aufrechtere, weniger aerodynamische Sitzposition kann einen höheren Poweroutput ermöglichen. Auf Deutsch: Man kann in aufrechter Sitzposition mehr Watt treten als bei einer tiefen, aerodynamischen Position. Das ist richtig.

Falsch ist, dass man dabei Kräfte schonen könne. Man braucht bei gleichem Tempo mehr Kraft auf dem Pedal, wenn die Sitzposition aerodynamisch weniger schnittig ist. Entsprechend steigt der Energieverbrauch.

::

Das ist richtig.
Mal ein Vergleich mit einer Bratwurst ( mir)
2012 habe ich 216w für 36,5km/h gebraucht, 2021 20w weniger für 1,5km/h mehr.

svenio 06.10.2022 15:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1684054)

Falsch ist, dass man dabei Kräfte schonen könne. Man braucht bei gleichem Tempo mehr Kraft auf dem Pedal, wenn die Sitzposition aerodynamisch weniger schnittig ist. Entsprechend steigt der Energieverbrauch.

:Blumen:


Kann man das wirklich so pauschal sagen?

Angenommen ich kann durch die aufrechtere Position meinen FTP Wert um 20 Watt von 300 auf 320 Watt erhöhen, benötigte für 40 km/h aber nur 10 Watt mehr Leistung (bspw. 260 statt 250), dann hätte ich einen niedrigeren IF.

Würde das nicht auch einen geringeren Kalorienbedarf bedeuten?

Thanus 06.10.2022 16:11

Egal wie man auf dem Rad sitzt, sofern man nicht zusätzlich Liegestütze macht, steigt mit zunehmender Wattzahl auch der Energieverbrauch. Die Unterschiede in der Effizienz sind so gering, dass man das athletenübergreifend vergleichen kann.

keko# 06.10.2022 16:38

Zitat:

Zitat von ->PF (Beitrag 1684031)
...
Ich finde es faszinierend da ich einfach bei mir ganz lange das Gewicht als den Kasus knacksus identifiziert hatte um schneller zu werden. Bei MIR (bitte nicht auf euch projezieren) hatte das immer mehr Probleme zur Folge (verletzungsanfälligkeit etc.).
Ich kann also seine Argumentation ein Stück weit nachvollziehen.

Manche Menschen sind einfach dünn und tun nichts dafür. Ich kenne einige nicht mehr aktive Sportler, die ihr Wettkampfgewicht praktisch gehalten haben. Andere nehmen an Gewicht ordentlich zu, so wie ich z.B. In meiner erfolgreichen aktiven Laufbahn wog ich 81kg bei 1,93. Das war ideal, obwohl nicht "lauf"-dünn. Bei 78kg flog ich jedes Mal aus der Kurve, obwohl das Laufen leichter ging. Bei 81 konnte ich einfach mehr mampfen, fühlte mich wohl und wurde wenig krank.
Das sind aber alles keine neuen Erkenntnis. Ich rede von vor 30 Jahren. :Blumen:

flachy 06.10.2022 17:43

Zitat:

Zitat von zahnkranz (Beitrag 1684033)

...

Ich weiß nicht, was bei mir verkehrt ist, aber ich finde BigBlu auf dem Bild ultradynamisch, schnell und richtig aggressiv auf dem Bike.
Wusste gar nicht, dass er mittlerweile so gut drauf sitzt, leider geil.

Andererseits wird's am Samstag dann ja noch langweiliger...
Ich hoffe, die haben noch eine vollgetankte, weitere Harley mit Extrakamera beim Kampf um Platz Zwei live dabei...

KevJames 06.10.2022 20:00

Zitat:

Zitat von Thanus (Beitrag 1684053)
Wenn man den Kalorienverbrauch tatsächlich genau wüsste und nicht einen zuweilen dubios errechneten Strava-Wert, könnte man auch die Watt ziemlich genau errechnen und Rückschlüsse ziehen, wer von beiden die bessere Aerodynamik aufweist, sofern sie beide nicht Windschatten gefahren sind.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die kcal aufgrund der Wattwerte errechnet werden, aber ganz so einfach ist es dann noch nicht. Der Blumenfelt ist doch so furchtbar schwer (:Lachen2: ), da geht es bergauf dann ja nicht nur um die Aerodynamik. Den Windschatten hast Du selbst ja schon angesprochen.

Hilft aber halt nix, da wir nicht wissen, wieviel der Blumi für die paar Watt wirklich mehr investieren muss, gemessen an dem, was er leisten kann. Die Wahrheit liegt am Samstag auf dem "Platz" - die letzten mal hat es ja aber nicht so schlecht geklappt bei ihm.

KevJames 06.10.2022 20:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1684054)
Der erste Teil stimmt, der zweite Teil ist falsch:

Eine aufrechtere, weniger aerodynamische Sitzposition kann einen höheren Poweroutput ermöglichen. Auf Deutsch: Man kann in aufrechter Sitzposition mehr Watt treten als bei einer tiefen, aerodynamischen Position. Das ist richtig.

Falsch ist, dass man dabei Kräfte schonen könne. Man braucht bei gleichem Tempo mehr Kraft auf dem Pedal, wenn die Sitzposition aerodynamisch weniger schnittig ist. Entsprechend steigt der Energieverbrauch.

:Blumen:

Immer wieder interessant, wie Du die Begriffe "richtig" und "falsch" für Dich beanspruchst.

Ich meine, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, auch nach nur 4 Stunden Rad fahren, wie ich auf dem Rad sitze, wie bequem oder unbequem das für einen ist. Nun fahre ich selbst ja deutlich länger Rad, laufe dafür aber deutlich kürzer (hier und da mal einen 5er oder 10er) und kopple das nicht, aber dennoch bin ich mir sicher, dass es eben durchaus einen Unterschied macht (in der Gesamtperformance) wie hart ich da sowohl in Sitzposition als auch dem, wieviel ich meines Maximums ausnutze. Selbst dann, wenn der rein errechnete Energieverbrauch ähnlich, wenn auch nicht gleich ist.

Übrigens kann der Poweroutput bei wenig schärferer Position durchaus DEUTLICH höher sein. Damit dann auch der gleiche Dauerleisung sich je nach Position entweder All-Out oder doch ziemlich locker sein.

TRIPI 06.10.2022 20:24

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1684143)
Immer wieder interessant, wie Du die Begriffe "richtig" und "falsch" für Dich beanspruchst.

Ich meine, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, auch nach nur 4 Stunden Rad fahren, wie ich auf dem Rad sitze, wie bequem oder unbequem das für einen ist. Nun fahre ich selbst ja deutlich länger Rad, laufe dafür aber deutlich kürzer (hier und da mal einen 5er oder 10er) und kopple das nicht, aber dennoch bin ich mir sicher, dass es eben durchaus einen Unterschied macht (in der Gesamtperformance) wie hart ich da sowohl in Sitzposition als auch dem, wieviel ich meines Maximums ausnutze. Selbst dann, wenn der rein errechnete Energieverbrauch ähnlich, wenn auch nicht gleich ist.

Übrigens kann der Poweroutput bei wenig schärferer Position durchaus DEUTLICH höher sein. Damit dann auch der gleiche Dauerleisung sich je nach Position entweder All-Out oder doch ziemlich locker sein.

Das beansprucht nicht Arne sondern die Physik. Macht keinen Sinn das persönlich zu nehmen oder sich daran zu stören.

KevJames 07.10.2022 02:52

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1684159)
Das beansprucht nicht Arne sondern die Physik. Macht keinen Sinn das persönlich zu nehmen oder sich daran zu stören.

Es geht aber bei der Frage nach der schnellsten Endzeit (Stichwort: Kraft sparen) aber halt nicht nur um Physik.

keko# 07.10.2022 07:33

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1684479)
Es geht aber bei der Frage nach der schnellsten Endzeit (Stichwort: Kraft sparen) aber halt nicht nur um Physik.

Läßt man mal das Mentale aussen vor, ist Triathlon nur Physik. :)

Bulldog 07.10.2022 07:36

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1684498)
Läßt man mal das Mentale aussen vor, ist Triathlon nur Physik. :)

Der Satz zum Wochenende und mMn die perfekte Zusammenfassung dieses Fadens.


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