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Klugschnacker 13.03.2020 19:31

Zitat:

Zitat von triconer (Beitrag 1516224)
Ich hätte eine konkrete Frage: Als Lehrkraft bin ich von der Schulschließung betroffen. Ich helfe aber auf den Wohngruppen aus. Ich bin in der Behindertenhilfe tätig und würde weiterhin meinem Sport nachgehen, da beim radeln und laufen alleine kein Risiko in meinen Augen besteht.
Wie lange hält denn aber bei mir nach längeren Einheiten der OpenWindowEffekt an? Ich muss ja nicht unbedingt direkt vor Schichtbeginn 3h radeln, aber was ist mit einem Tag davor? Gibt es da grobe Richtwerte, die man berücksichtigen kann?
Ich erhöhe dadurch ja auch mein Infektrisiko, wenn ich auf der Gruppe arbeite.

Ich habe keine Stundenzahl parat. Trainiere einfach normal und meide irgendwelche Monstereinheiten oder lange Nüchterntrainings. Dann gibt es IMO keinen nennenswerten negativen Effekt auf das Immunsystem.

AndrejSchmitt 13.03.2020 19:32

Wie fährst du denn die 3h? All out oder Recom? Denke die Intensität spielt ne Rolle. Auch Kohlenhydrate sollten zugeführt werden während der Fahrt und danach.

triconer 13.03.2020 20:21

Ich danke Euch für die Rückmeldungen!
Ich fahre nicht All Out - derzeit eher im Low Intensity Bereich. Natürlich versorge ich mich mit Kohlenhydraten und achte darauf, nicht direkt nach einer Einheit in Menschenmengen zu geraten.
Mir war nur unklar, ob eine Stunde hierzu reicht oder ob der Körper länger braucht um das Immunsystem wieder zu stabilisieren.

Keksi2012 13.03.2020 20:26

N'Abend zusammen,

so halb OT, ich schreib's trotzdem: wir haben Malle heute storniert und dabei musste ich leider feststellen, dass der Radverleiher offenbar mal eben die AGBs geändert hat (höhere Stornogebühren).

Wer auch storniert und wissen will, welcher Verleiher das war, gerne per PN bei mir melden.

Ich hab wirklich Verständnis dafür, dass die aktuelle Lage für viele Unternehmen schwierig bis ernst ist, aber nach Vertragsabschluss ohne Mitteilung die AGBs zu ändern, das geht halt einfach nicht.

Keksi

Shangri-La 13.03.2020 20:47

Zitat:

Zitat von Keksi2012 (Beitrag 1516235)
N'Abend zusammen,

so halb OT, ich schreib's trotzdem: wir haben Malle heute storniert und dabei musste ich leider feststellen, dass der Radverleiher offenbar mal eben die AGBs geändert hat (höhere Stornogebühren).

Wer auch storniert und wissen will, welcher Verleiher das war, gerne per PN bei mir melden.

Ich hab wirklich Verständnis dafür, dass die aktuelle Lage für viele Unternehmen schwierig bis ernst ist, aber nach Vertragsabschluss ohne Mitteilung die AGBs zu ändern, das geht halt einfach nicht.

Keksi

Hmm, ich wäre jetzt davon ausgegangen, dass die AGBs zur Zeit des Vertragsabschlusses gelten. Ansonsten hätte euch der Vermieter informieren müssen und ihr hättet ein Sonderkündigungsrecht, bei nicht Akzeptieren....

Lucy89 13.03.2020 20:51

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1516164)
Ich bin seit heute Vormittag auf Mallorca. Wenn ich hier im Thread (doch wieder) quer lese, gewinne ich den Eindruck, dass das für viele hier nicht OK ist. Ich frage mich allerdings, warum es besser wäre, zu Hause geblieben zu sein? Ich würde zu Hause, sollte ich infiziert sein, doch auch Menschen gefährden, solange ich mich nicht in strenge Quarantäne begebe. (Keine Ahnung, wer von euch das freiwillig macht.)
Ich war ja aufgrund meiner immunsuppressiven MS Therapie in den letzten Tagen doch immer ängstlicher geworden, zumal ich in einer Psychiatrie auf dem Gelände der Essener Uni Klinik arbeite, also mit sehr vielen Menschen in Kontakt bin. Eine Kollegin ist in Quarantäne, weil ihre Schwiegermutter von der Mitarbeiterin eines Pflegedienstes versorgt wurde, die wohl die alte Dame infiziert hat, die vor einigen Tagen im Uniklinikum starb. Gefühlt kamen die Einschläge also immer näher.
Ich habe auch kurz überlegt, unsre Reise abzusagen, bin im Moment aber ganz froh, es nicht getan zu haben. Hier habe ich jedenfalls mit viel weniger Menschen zu tun als zu Hause. Ich hoffe natürlich wie alle, dass ich gesund bin und niemanden anstecke und dass mich niemand ansteckt weil meine Ärzte mit Problemen rechnen würden. Homeoffice geht als Sozialarbeiterin in der Psychiatrie eher nicht.

Naja, ich bin jetzt erst mal hier und verfolge hier genauso bange, was passiert. Habe aber nicht den Eindruck, dass ich hier gefährlicher für andere Menschen bin als in Essen.

Viele Grüße, J.

Das geht uns genauso, wir fliegen Sonntag. Wir haben auch überlegt... aber für uns entschieden, dass bis auf den Flug der Aufenthalt dort sicherer (und schöner) ist als zu Hause. Wir haben halt eine Finca und sind 6 Personen, das ist ohnehin sehr überschaubar, das Infektionsrisiko dürfte dabei fast bei 0 liegen. Der Flug ist halt das kritischere, aber mittlerweile kann mir bei jedem Einkauf das gleiche passieren.
Genieße die Zeit und versuch abzuschalten, ich mache es auch so!

Keksi2012 13.03.2020 20:51

Zitat:

Zitat von Shangri-La (Beitrag 1516241)
Hmm, ich wäre jetzt davon ausgegangen, dass die AGBs zur Zeit des Vertragsabschlusses gelten. Ansonsten hätte euch der Vermieter informieren müssen und ihr hättet ein Sonderkündigungsrecht, bei nicht Akzeptieren....

Die AGBs wurden bei der Reservierung nicht mitgeschickt, somit hatte ich einfach Glück, weil ich am Woe nachgeschaut hatte - ansonsten hätte ich es nicht gemerkt. Und ich vermute mal, die spekulieren darauf, dass die Mehrheit das eben zu spät recherchiert...

Sonderkündigungsrecht gibt es scheinbar nur bei Dauerschuldverhältnissen, ich bin aber kein Anwalt :-)

Ich habe nun den Erstattungsbetrag gemäß der "alten" Bedingungen gefordert - wir werden sehen.

sybenwurz 13.03.2020 21:00

Zitat:

Zitat von Shangri-La (Beitrag 1516241)
Hmm, ich wäre jetzt davon ausgegangen, dass die AGBs zur Zeit des Vertragsabschlusses gelten.

Seh ich eigentlich genauso. Anders wärs ja Schwachsinn. Man könnte dem Kunden ja wer weiss was reinrühren (wie es hier offensichtlich auch versucht wird).

Pippi 13.03.2020 21:10

https://www.facebook.com/Cashkurs/vi...MxNzU0ODMyMjI/

speedskater 13.03.2020 21:37

Kipchoge schreibt gerade bei Insta, dass der London Mara verschoben sei.

Stefan 13.03.2020 21:44

https://www.virginmoneylondonmaratho...day-4-october/
2020 Virgin Money London Marathon postponed to Sunday 4 October

TriAdrenalin 13.03.2020 22:40

Ich wor hück widder im Bad. Et wor nit mi so wie immer. Dä Mam an der Kass verzällt dat se nit wissen wie lange se noch op han. Also sach ich mir eimol noch ins Wasser. Ein paar einzelne Lück im Wasser, dazu ne Schwimmgruppe mit nem Trainer.
Ein paar Trias woren da, äver och sehr nachdenklich.
Nur einer wor am schenge wat denn nu mit singer Quali wör er hätt doch so gut trainiert. Bin dann ein paar Bahnen jeschwomme und dann wor et och jut.
Danach widder in dä weedschaft.
Da sinse am schwade und lache und et wor so wie immer und irgendwie doch nit. Einer meint, dat hät vielleicht och wat gutes, der Trump wör doch in der Risikogruppe...
Wie lange de Kneip noch offen hät dat weiss keiner.
Ich denk an eine Zeile eines kölschen Volkslied " an dä sorje schunkle mir schon nit vorbei". Ich jank nach hus, wer weiss, wat noch kütt
Maat et joot, maat üch locker, nützt ja nix un bis bald

lbu1979 13.03.2020 23:07

Zitat:

Zitat von Pippi (Beitrag 1516249)


Ich finde es schwierig in der aktuellen Zeit, so einen Link, ohne Hintergrundinformationen hier einzustellen. Dirk Müller ist ein bekannter Börsenmakler welcher aber auch selbst Fondmanager ist und dessen Fond so ausgelegt ist, das er in Krisenzeiten performed, also durch "Futures" den Fond absichert. Ausserdem ist er Autor, welcher Bücher zum Thema Börsen Chrashs rausbringt, also würde ich erstmal vermuten, das alles was er aktuell kommuniziert eher wirtschaftliches Handeln seinerseits ist, als eine sachorientierte Beobachtung der aktuellen Lage.

LidlRacer 13.03.2020 23:27

Zitat:

Zitat von lbu1979 (Beitrag 1516272)
Ich finde es schwierig in der aktuellen Zeit, so einen Link, ohne Hintergrundinformationen hier einzustellen.

Kommentarlose Links von Pippi zu ignorieren, ist mit großer Sicherheit kein Fehler.

Und auch sonst sind solche Links recht sinnarm.

Flow 14.03.2020 01:16

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1516161)
Ich vermute, DE kommt da auch bald hin. Wir brauchen halt manchmal etwas länger.

Mein Orakel sagt, morgen Mittag wird der große Shut Down bekannt gegeben ... :cool:

Hafu 14.03.2020 06:13

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1516258)
Kipchoge schreibt gerade bei Insta, dass der London Mara verschoben sei.

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1516259)
https://www.virginmoneylondonmaratho...day-4-october/
2020 Virgin Money London Marathon postponed to Sunday 4 October

Zum Glück dürfen Briten, die genau dieselben exponentiellen Steigerungen der Infektzahlen verzeichnen wie fast alle anderen Länder der Welt und deren Zahlen dank ihres Inselstatus lediglich um 5 tage verzögert sind gegenüber Deutschland, Schweiz, Dänemark usw. weiterhin im ggs. zur EU ohne Auflagen in die Vereinigten Staaten einreisen.:Cheese:

Hafu 14.03.2020 06:27

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1516279)
Mein Orakel sagt, morgen Mittag wird der große Shut Down bekannt gegeben ... :cool:

Ich würde mir sehr wünschen, dass deutsche Politiker (und auch die Politiker in Österreich, Frankreich, der Schweiz usw.), die in der Phase, als die Infektwelle alleine mit Veranstaltungsverboten und Einreisekontrollen noch gut beherrschbar gewesen wäre durch komplette Ignoranz (v.a. in Deutschland) oder idiotischen Influenzavergleichen glänzten und infektionsbeschleuniger wie Karneval und Fußballbundesliga grob fahrlässig weiterlaufen ließen, in der jetzigen Situation endlich mal die Luft anhalten und abwarten würden, wie sich die zuletzt getroffenen Maßnahmen auf die weitere Ausbreitung auswirken.

Der aktuelle Aktionismus, bei dem jedes Land auf das nachbarland schaut und sich mit Restriktionsmaßnahmen zu überbieten versucht, schadet meiner Meinung nach mehr als dass es nützt. Jede getroffene Maßnahme kann sowieso wegen Inkubationszeit und der Diagnoselatenz (bis ein Test bei einem Infektverdächtigen entnommen wird, das ergebnis vorliegt und die Daten in die neueste statistik eingepflegt worden sind, vergeht auch nochmal eine woche) frühestens in 14 Tagen Wirkung zeigen.

Es ist also komplett sinnfrei, jeden Tag eine neue Krisensitzung abzuhalten und neue, noch stärker die Freiheit einschränkende Maßnahmen zu beschließen und damit insbesondere auch die Bevölkerung noch mehr zu verunsichern und die Wirtschaft noch gravierender zu beschädigen.

Nobodyknows 14.03.2020 06:36

#andratuttobene

In der Corona-Krise macht die Bundesregierung vieles richtig... Jedoch müsste die Öffentlichkeit mehr über positive Entwicklungen informiert werden.
...
Der jetzige Pandemiefall ist nicht neu. ... Was gerade geschieht, ist nichts weiter, als dass die Politik ein Drehbuch abarbeitet. Dieses Drehbuch sieht vor, dass sich die Bundeskanzlerin am Anfang zurückhält und den Fachminister, also Jens Spahn, sprechen lässt. Phase eins: Aufklären. Phase zwei: der Appell. Jetzt sind wir in der Phase drei: das Anordnen.
...
[Aber] Es fehlt der Silberstreif am Horizont. Zum Beispiel in Singapur beginnen die Meldungen stets damit, dass so und so viele von dem Coronavirus geheilt sind und aus der Quarantäne entlassen werden können. Erst dann kommen die schlechten Nachrichten über Neuinfektionen oder gar Todesfälle.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/int...orona-101.html

Zitat:

Zitat von TriAdrenalin (Beitrag 1516271)
Ich denk an eine Zeile eines kölschen Volkslied " an dä sorje schunkle mir schon nit vorbei". Ich jank nach hus, wer weiss, wat noch kütt
Maat et joot, maat üch locker, nützt ja nix un bis bald

+1 :Blumen: Und im Refrain heißt es "Jet Spass un Freud, dat hät noch keinem Minsch jeschad"

Echte Fründe ston zesamme. #flattenthepanic

Gruß
N. :Huhu:

Jörn 14.03.2020 06:44

@Hafu: Mag sein, dass manche Maßnahmen nur Aktionismus sind. Aber können wir uns das Risiko leisten? Denn das Risiko ist hoch, und was wir verpasst haben, holen wir nicht mehr ein. Je größer die Verbreitung geworden ist, desto schwerer (bis unmöglich) werden spätere Gegenmaßnahmen, für den Fall, dass die Maßnahmen doch nicht ausreichend waren.

Mit anderen Worten: Besser man macht jetzt zu viel als zu wenig — gerade weil wir nicht alles wissen. Die gestern vorgestellten Maßnahmen tun bislang noch niemandem richtig weg, sondern sind lediglich lästig bis unbequem, oder lassen sich mit Finanzmitteln ausgleichen.

Vielleicht liege ich mit dieser Einschätzung völlig falsch, da ich es mir nur aus den Pressekonferenzen zusammenreime. Aber so wie ich es verstehe, lässt sich der Geist nicht mehr zurück in die Flasche stopfen. Jetzt geht es nur noch darum, dass eine zeitliche Entzerrung gelingt — und auch diese Einflussnahme hat geringe Aussichten auf Erfolg.

Nach meinem Verdacht wissen das die Politiker inzwischen. Sie wissen, dass Intensivbetten und Beatmungsgeräte nicht so schnell beschafft bzw. aufgebaut werden können, und dass es sehr wahrscheinlich zu betrüblichen Szenen kommen wird, wenn die Welle sich ihren (vermutlich mehreren) Höhepunkten nähern wird. Daher tun sie nun alles, um sich aus der Schusslinie zu nehmen, sodass man ihnen nicht vorwerfen kann, sie hätten nicht genug getan. Also lieber mehr als weniger.

Im Grunde läuft es auf eine möglichst umfassende freiwillige Quarantäne der gesamten Öffentlichkeit hinaus. Wer kann, soll zu Hause bleiben. Auf den Pressekonferenzen von Merkel/Söder/Laschet hieß es, am besten sei alles zu unterlassen, was nicht aus gesetzlichen Grunde unabdingbar wäre (also z.B. Polizei oder Rettungsdienste).

Vicky 14.03.2020 06:45

Zitat:

Zitat von TriAdrenalin (Beitrag 1516271)
Ich wor hück widder im Bad. Et wor nit mi so wie immer. Dä Mam an der Kass verzällt dat se nit wissen wie lange se noch op han. Also sach ich mir eimol noch ins Wasser. Ein paar einzelne Lück im Wasser, dazu ne Schwimmgruppe mit nem Trainer.
Ein paar Trias woren da, äver och sehr nachdenklich.
Nur einer wor am schenge wat denn nu mit singer Quali wör er hätt doch so gut trainiert. Bin dann ein paar Bahnen jeschwomme und dann wor et och jut.
Danach widder in dä weedschaft.
Da sinse am schwade und lache und et wor so wie immer und irgendwie doch nit. Einer meint, dat hät vielleicht och wat gutes, der Trump wör doch in der Risikogruppe...
Wie lange de Kneip noch offen hät dat weiss keiner.
Ich denk an eine Zeile eines kölschen Volkslied " an dä sorje schunkle mir schon nit vorbei". Ich jank nach hus, wer weiss, wat noch kütt
Maat et joot, maat üch locker, nützt ja nix un bis bald

Bei uns (Bonn) ist die Halle dicht bis zum 19. April... naja der ganze Sportpark ist dicht...

Trimichi 14.03.2020 07:05

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
allgemeine Info. Corona, Erkältung und Grippe / Symptome, vllt ganz hilfreich zu Zwecken von Differenzierung. Quelle müsste krone.at/coronavirus sein.

ThomasG 14.03.2020 07:12

Eine der Nachhilfeschulen, für die ich arbeite, hat bisher so gut wie gar nicht auf die Lage reagiert, die wir hier seit Wochen haben.
Natürlich haben viele sie vor Wochen noch nicht so schlimm eingeschätzt, aber das Thema ist ja schon länger in den Medien.
Gestern habe ich Fakten für mich geschaffen und gesagt, dass ich ab Montag keine Nachhilfe vor Ort für Kleingruppen mehr geben werde.
Meine Schüler habe ich darum gebeten, sie sollen ihren Eltern sagen, dass sie sich bei den Nachhilfeschulen melden sollen und Bescheid geben sollen, falls sie ihre Kinder während der Zeit, in der die Schulen geschlossen sind, nicht mehr zu Nachhilfe schicken.
Ich habe wirklich den Eindruck man fährt die Strategie die Nachhilfeschulen so lange es geht offen zu lassen.
Hoffentlich kommen sie damit nicht durch und es gibt genug Widerstand von den Eltern, Schülern und Nachhilfelehrern.

Hafu 14.03.2020 07:22

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1516284)
@Hafu: Mag sein, dass manche Maßnahmen nur Aktionismus sind. Aber können wir uns das Risiko leisten? Denn das Risiko ist hoch, und was wir verpasst haben, holen wir nicht mehr ein. Je größer die Verbreitung geworden ist, desto schwerer (bis unmöglich) werden spätere Gegenmaßnahmen, für den Fall, dass die Maßnahmen doch nicht ausreichend waren.

Mit anderen Worten: Besser man macht jetzt zu viel als zu wenig — gerade weil wir nicht alles wissen. ...

Besser, man hätte die jetzt getroffenen Maßnahmen vor 4 Wochen getroffen (bei infektzahlen unter 100). dann wären sie hocheffektiv gewesen und auf Schul-, Kita- und Schwimmbadschließungen hätte man komplett verzichten können.

Lies dir mal meine Beiträge von vor drei oder vier Wochen durch: da war ich derjenige hier im Forum, der gewarnt hat, dass die Corona-Infektwelle schlimmer wird, als von den meisten vermutet.

Damals hätte man entschlossen handeln müssen und es war Wahnsinn, die Rückreisewelle aus den Südtiroler Skigebieten ungebremst und ungehemmt zurück nach Deutschland zu lassen. Es war Wahnsinn in Kenntnis der Zahlen aus China, keine ernsthaften Einreisekontrollen (mit Quarantäne, nicht nur mit sinnbefreiten stichprobenartigen Temperatur- oder Sichtkontrollen) für Reisende aus China zu implementieren und Großveranstaltungen wie Fasching, Fassnacht, Starkbierfeste, Championsleague, DFB-Pokal und Bundeslige weitere Wochen ohne jegliche Verbote weiterlaufen zu lassen.

Manche der getroffenen Maßnahmen sind auch im jetzigen Stadium noch sinnvoll, aber mit manchen Maßnahmen hat die Politik meiner Meinung nach schon jetzt übers Ziel hinausgeschössen und bevor man jetzt noch mehr Restriktionen beschließt, sollten Politiker, die ja von der Materie Infektbekämpfung sowieso naturgemäß keine Ahnung haben, sich erstmal umfassend von Experten beraten lassen und insbesondere auch die Maßnahmenpakete in den Ländern analysieren, in denen es bislang gelungen ist, die Infektausbreitung zu begrenzen und nicht einfach Maßnahmen aus den Ländern kopieren, die im aktuellen exponentiellen Anstieg der infektkurve genauso hilflos aktionisitisch agieren wie wir.

Italien kann kein Vorbild für uns sein, Österreich auch nicht. Und trotzdem kopieren wir derzeit mit ein paar Tagen Verzögerung die dort getroffenen Maßnahmen.
Bessere Vorbilder wären meiner Meinung nach Taiwan, Singapur, evt. auch Indien.

Und selbst ohne andere Länder als Vorbilder gibt es für unsere aktuelle Problematik auch Experten, nämlich Virologen und Epidemiologen, auf die man schon vor 4 Wochen hätte hören sollen und auf die man auch jetzt hören sollte.

Dass man zur Infektbekämpfung Ausgangsverbote verhängen soll, Spaziergänge(oder Jogging) an der frischen Luft verbieten muss, Baumärkte oder andere nicht von Menschenmassen frequentierte Geschäfte schließen muss, öffentliche Schwimmbäder schließen muss, habe ich noch nirgendwo als Handlungsempfehlung eines Experten gehört oder gelesen. Und trotzdem wird es derzeit allerorten gemacht.

Trillerpfeife 14.03.2020 07:27

Sehe ich auch so wie Hafu.

Wenn ich mich recht erinnere hat die Bundesregierung aber schon früh auf den 14 Tage Lebensmittel Vorrat hingewiesen. :Maso:

Hafu 14.03.2020 07:35

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1516287)
...
Gestern habe ich Fakten für mich geschaffen und gesagt, dass ich ab Montag keine Nachhilfe vor Ort für Kleingruppen mehr geben werde.
...

Ich verstehe zwar deine Situation und dein unbehagen, aber Nachhilfeunterricht in Kleingruppen sehe ich bei vernünftiger Raumgröße als kein ernsthaftes Problem für die Infektausbreitung an. Covid-19 überträgt sich durch Tröpfcheninfektion und nicht allein durch Sichtkontakt und Gespräche miteinander bei vernünftigem Sicherheitsabstand.

Ob Schulschließungen und Kitaschließungen eine geeignete Maßnahme zur infekteindämmung sind, ist in Expertenkreisen hoch umstritten.
Wenn sie sinnvoll sind, dann v.a. wegen der Situation der Pause, wo hunderte Kinder eng miteinander Kontakt haben und wegen der Fahrt von- und zur Schule in engen Schulbussen oder Züge Beide Situation gibt es ja bei den von dir beschriebenen Kleingruppen nicht. Der Unterricht in einer Schule und werst recht bei dir läuft doch koordiniert ab und da langt man weder sich noch dem Lehrer ins Gesicht und hält auch Abstand zueinander.

Es versteht sich von selber, dass man mit Fieber oder Erkältungssymptomen in der heutigen Zeit von Unterricht fernbleiben sollte. Wenn man sehr vorsichtig ist, könnte man auch für alle Beteiligten Schutzmasken vorschreiben (die billigen, chirurgischen, die noch gut erhältlich sind). Die helfen zwar nicht so effektiv für den Eigenschutz, wie FFP2-Masken sind aber sehr effektiv, dass mögliche Infektträger nicht ihre Keime weiterverbreiten und helfen darüberhinaus auch, dass man sich nicht ständig an oder in den Mund langt.

Jörn 14.03.2020 07:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1516289)
Besser, man hätte die jetzt getroffenen Maßnahmen vor 4 Wochen getroffen (bei infektzahlen unter 100). dann wären sie hocheffektiv gewesen und auf Schul-, Kita- und Schwimmbadschließungen hätte man komplett verzichten können.

Ja. Aber es ist nunmal so, wie es ist.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1516289)
Dass man zur Infektbekämpfung Ausgangsverbote verhängen soll, Spaziergänge(oder Jogging) an der frischen Luft verbieten muss, Baumärkte oder andere nicht von Menschenmassen frequentierte Geschäfte schließen muss, öffentliche Schwimmbäder schließen muss, habe ich noch nirgendwo als Handlungsempfehlung eines Experten gehört oder gelesen. Und trotzdem wird es derzeit allerorten gemacht.

Herr Kekulé ist ein anerkannter Experte, und er hat eindeutig die Schließung von Schulen und Kitas empfohlen. Es trifft also nicht zu, dass es kein Experte empfohlen hätte.

Herr Dorsten ist ebenfalls ein anerkannter Experte und hat nicht viel davon gehalten, weil es zu wenig Personen betreffen würde. Offenbar hat er aber seine Meinung geändert, in dem Sinne, dass man es durchaus probieren könne, nur dürfe man sich eben nicht mehr so viel davon erwarten, wie zu den Zeiten, als man damit noch den Ursprung einer Infektionskette erwischen konnte. Das schreibst Du ja ebenfalls. Diese Chance ist vorbei, aber das bedeutet nicht, dass es komplett nutzlos ist.

Von der Schließung von Baumärkten oder dem Verbot von Jogging habe ich noch nichts gehört. Einzelne Städte haben Clubs, Bars, Tanzlokale und Prostitution untersagt, was ich auch nachvollziehen kann.

Was die Politiker derzeit erreichen wollen, ist eine Reduzierung von Kontakten. Ich halte das für eine sinnvolle Maßnahme, um den Verlauf zu verlangsamen. So viele Maßnahmen stehen uns ja nicht zur Verfügung.

Ich persönlich finde auch simple Regeln besser als viele Ausnahmen. Natürlich kann man jeden Pausenhof einzeln bewerten, ob die Schüler ausreichend Abstand haben. Natürlich ist nicht jede Kneipe gleich. Aber wenn man sich zu sehr in Details verliert, drehen die Leute erst recht durch. Jetzt bleiben die Leute halt mal bis nach Ostern zu Hause, oder fahren mit dem Fahrrad durch die Natur, anstatt sich auf Konzerten und in Gottesdiensten anzuhusten.

Ich bin natürlich völliger Laie und es ist daher gut möglich, dass alle meine Ansichten falsch sind.

ThomasG 14.03.2020 07:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1516291)
Ich verstehe zwar deine Situation und dein unbehagen, aber Nachhilfeunterricht in Kleingruppen sehe ich bei vernünftiger Raumgröße als kein ernsthaftes Problem für die Infektausbreitung an. Covid-19 überträgt sich durch Tröpfcheninfektion und nicht allein durch Sichtkontakt und Gespräche miteinander bei vernünftigem Sicherheitsabstand.

Ob Schulschließungen und Kitaschließungen eine geeignete Maßnahme zur infekteindämmung sind, ist in Expertenkreisen hoch umstritten.
Wenn sie sinnvoll sind, dann v.a. wegen der Situation der Pause, wo hunderte Kinder eng miteinander Kontakt haben und wegen der Fahrt von- und zur Schule in engen Schulbussen oder Züge Beide Situation gibt es ja bei den von dir beschriebenen Kleingruppen nicht. Der Unterricht in einer Schule und werst recht bei dir läuft doch koordiniert ab und da langt man weder sich noch dem Lehrer ins Gesicht und hält auch Abstand zueinander.

Es versteht sich von selber, dass man mit Fieber oder Erkältungssymptomen in der heutigen Zeit von Unterricht fernbleiben sollte. Wenn man sehr vorsichtig ist, könnte man auch für alle Beteiligten Schutzmasken vorschreiben (die billigen, chirurgischen, die noch gut erhältlich sind). Die helfen zwar nicht so effektiv für den Eigenschutz, wie FFP2-Masken sind aber sehr effektiv, dass mögliche Infektträger nicht ihre Keime weiterverbreiten und helfen darüberhinaus auch, dass man sich nicht ständig an oder in den Mund langt.

Danke!
In den letzte Wochen sind immer wieder Leute mit Infekten zur Nachhilfe gekommen.
Gestern war eine Schülerin mit Schnupfen da.
Ich weiß, dass trockener Husten eher typisch ist.
Es sind kleine Räume, die man nicht immer gut lüften kann.
Vorgestern saß ein Schüler da ebenfalls mit Schnupfen, der seine Jacke anbehalten wollte, weil ihm kalt war.
Es waren mehrere Schüler da in letzter Zeit mit Husten.
Ich denke wahrscheinlich doch noch öfter darüber nach.

spanky2.0 14.03.2020 08:12

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1516279)
Mein Orakel sagt, morgen Mittag wird der große Shut Down bekannt gegeben ... :cool:

Ja, diese Whatsapp-Nachricht habe ich gestern auch mehrfach bekommen.Und dass die Info angeblich von einer Person aus dem Gesundheitsministerium kommt. Ich hielt sie aber für so schlecht gemacht, dass ich sie eher als 'fake news' betrachtet hatte.
Ansonsten werden wir ja sehen, ob heute Mittag um 13 Uhr diese Pressekonferenz steigt... :Cheese:

merz 14.03.2020 09:23

Aktionen im kleinen: Apple schließt alle Läden außerhalb Chinas:

https://www.apple.com/newsroom/2020/...d-19-response/

m.

deadbolt86 14.03.2020 09:33

Ich finde, das mit der Nachhilfe ist verständlich. Ich selbst bin Lehrer und werde ab Montag den Kontakt mit den Kindern - so leid es mir tut - auf das Minimum einschränken. Das muss und soll bitte jeder für sich selbst entscheiden, wie sehr sie/er das betreiben will.
Die Maßnahmen, die Politik und Staat treffen, betreffen nicht den einzelnen, sondern das Volk. Das Wachstum soll abflachen und trotzdem, die Wirtschaft muss auch halbwegs in Gang gehalten werden. Solche Maßnahmen müssen immer mit bedacht gewählt und abgewogen werden. Ich habe nicht das Gefühl, als würde hier in Ö falsch gehandelt werden. Aber man wird sehen, was die Zukunft bringt. Die Schließung der Grenzen zu Italien hätte man früher machen können.

Was ich bedenklich finde, sind die älteren Menschen, die anscheinend nicht wahrhaben wollen, dass sie ein 20%iges Todesurteil unterschreiben, wenn sie sich öffentlich aufhalten. Letztens ist mir eine 80-jährige Dame im Supermarkt fast ins Gesicht gesprungen, weil ich 2m Abstand zum Vordermann an der Kasse eingehalten habe. Windschattenverbot herrscht jetzt auch beim Einkauf :Lachanfall:

Klugschnacker 14.03.2020 09:41

Zitat:

Zitat von deadbolt86 (Beitrag 1516303)
Was ich bedenklich finde, sind die älteren Menschen, die anscheinend nicht wahrhaben wollen, dass sie ein 20%iges Todesurteil unterschreiben, wenn sie sich öffentlich aufhalten.

Das dürfte wohl etwas übertrieben sein. Die Wahrscheinlichkeit, nach öffentlichem Aufenthalt zu versterben, liegt sicher nicht annähernd in der Größenordnung von 20%.
:Blumen:

ThomasG 14.03.2020 09:52

Danke deadbolt86 für Deine Einschätzung in Bezug auf Nachhilfe bzw. den Kontakt zu Kindern.

Hier beginnen am Montag die Abiturprüfungen.
Da hätten viele Schüler sowieso frei.

Zitat:

Zitat von Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz
Für Lehrkräfte besteht weiterhin Dienst und Anwesenheitspflicht. Personen, die in diesen Einrichtungen arbeiten und für die aufgrund einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko einer COVID-19 Infektion besteht, sollen, nach Rücksprache mit ihren Ärztinnen und Ärzten sowie der ADD, in dieser Zeit nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz erscheinen. Sie erfüllen ihre Dienstpflicht am häuslichen Arbeitsplatz.

Am kommenden Montag, 16.3.2020, wird an allen Schulen des Landes eine Dienstbesprechung zur Organisation des Notbetriebs durchgeführt. Ein Hinweis zu den zu besprechenden Punkten wird von der Schulaufsicht unterstützend zur Verfügung gestellt. Lehrkräfte, insbesondere die aktuell nicht in der Notfallbetreuung eingesetzt werden, sind für die Organisation von Lernmaterialien verantwortlich.

Die zuständigen Schulaufsichtsbeamten und –beamtinnen werden sich kurzfristig mit den Schulen in Verbindung setzen.

Für Kinder, bei denen Bedarf für eine Betreuung besteht, wird eine Notfallbetreuung eingerichtet. Die Notfallbetreuung wird an allen Schulen sichergestellt, die nicht durch Einzelverfügung geschlossen wurden. Gleiches gilt für den Bereich der Kitas.

Abiturprüfungen und sonstige Abschlussprüfungen werden grundsätzlich durchgeführt. Allen Schülerinnen und Schüler wird ermöglicht, ihre Prüfung durchzuführen, ggf. auch zu einem späteren Zeitpunkt.

Alle Schulen in Rheinland-Pfalz sind bestens auf die Abiturprüfungen vorbereitet, sie können planmäßig ab dem 16. März stattfinden. Sollte sich aufgrund der dynamischen Entwicklung trotzdem die Notwendigkeit einer Verschiebung ergeben, so haben wir den Schulen die Möglichkeit eingeräumt, die Prüfungen erst ab dem 23. März zu beginnen.

Die Schulen erhalten Vorgaben zur Gestaltung der Prüfungssituation.

Soweit Schülerinnen und Schüler in der Notfallbetreuung in den Schulen sind, wird dort ein an die Situation angepasstes pädagogisches Angebot stattfinden.

Quelle: https://bm.rlp.de/de/service/pressem...n-geschlossen/

Hafu 14.03.2020 10:03

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1516292)
Ja. Aber es ist nunmal so, wie es ist.



Herr Kekulé ist ein anerkannter Experte, und er hat eindeutig die Schließung von Schulen und Kitas empfohlen. Es trifft also nicht zu, dass es kein Experte empfohlen hätte....

Schul- und Kitaschließungen fehlen ja in meinem von dir widergegebenen Zitat. Da habe ich nur geschrieben, dass sie umstritten sind. Eventuell haben sie einen gewissen Nutzen, gerade bei sehr großen Schulen wegen der erwähnten schwer kontrollierbaren Situation in den Pausenhöfen, vor und nach Unterrichtsbeginn, denn das sind Situationen, die sich gerade bei großen Schulen nicht allzu sehr von der Menschenansammlung bei Rockkonzerten oder Bundesligaspielen unterscheiden.

Professor Drosten ist in seinen letzten beiden Podcasts ausführlich darauf eingegangen und hat gestern erwähnt, dass er am Montag entsetzt war, in verschiedenen Zeitungen gelesen zu haben, dass er Schul- und Kitaschließungen empfohlen habe. Man hat einfach Sätze von ihm komplett aus dem Zusammenhang gerissen.

Er hatte eigentlich am Donnerstag nur eine wissenschaftliche Studie von 1919 diskutiert, in der lokale (nicht flächendeckende!) Schulschließungen in der Zeit der spanischen Grippe in Verbindung mit anderen Maßnahmen (wie z.B. Veranstaltungsverboten) effektiv waren. Gleichzeitig hat er aber ausdrücklich auf die methodischen Schwächen der Studie hingewiesen und auf die damals andere Situation, in der praktisch stets die Mutter zur Betreuung der von der Schließung der schule betroffenen Kinder daheim war und in der es keine Krankenschwestern mit betreungspflichtigen Kindern gab, weil damals in der Krankenversorgung nahezu ausschließlich Ordensschwestern tätig waren.

Prof. Kekule hat die Schulschließungen zeitlich begrenzt zu Beginn der Infektwelle empfohlen, so wie es auch Taiwan praktiziert hat, wo mittlerweile Schulen und Universitäten längst wieder normal (mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, wie z.B. Infektionsschutzmasken) laufen. Aktuell hat Prof. Kekulé seinen bevorzugten Twitter-Hashtag übrigens von #coronaferien in #merkelpanic geändert, weil er ziemlich unzufrieden ist, wie die Politik aktuell mit der Infektsituation umgeht.

Es gibt bislang keine klaren Hinweise, dass die Übertragung der Coronaviren von Kindern auf Erwachsene eine maßgebliche Rolle spielen und andererseits sollte man Maßnahmen besonders kritisch hinterfragen, die zu einer Schwächung der Kapazitäten im Gesundheitswesen führen.

Eigentlich sollten im Augenblick alle Maßnahmen darauf zielen, unser Gesundheitswesen zu stärken für den zu erwartenden Ansturm durch Covid-19-Fälle. Wenn Ärzte und Schwestern mit kleinen Kindern jetzt daheimbleiben müssen und sich um ihren eigenen Nachwuchs kümmern müssen, statt sich um die Versorgung von Covid-19-Fälle zu kümmern, erreicht man mit einer Maßnahme, die gut gewollt ist, genau das Gegenteil von dem, was man eigentlich erreichen will.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1516292)
...
Von der Schließung von Baumärkten oder dem Verbot von Jogging habe ich noch nichts gehört. Einzelne Städte haben Clubs, Bars, Tanzlokale und Prostitution untersagt, was ich auch nachvollziehen kann.

...

Doch in Italien müssen die Menschen zuhause bleiben und dürfen nichtmal mehr mit dem Rennrad durch die Natur fahren oder joggen.

In Österreich müssen alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte (auch solche mit wenig Besucherverkehr) schließen. Heute morgen habe ich gelesen, dass bei uns öffentliche Bibliotheken schließen, die meisten Hallenbäder sind bereits geschlossen. Das ist einfach krass übertrieben angesichts der zur Verfügung stehenden Infektionsschutzmöglichkeiten.

Dass Bars- und Nachtclubs geschlossen werden ist völlig o.K., denn dort ist es wirklich eng und das Übertragungsrisiko hoch, genauso wie bei den untersagten Massenveranstaltungen und Sport und Kultur, aber man sollte sich einfach um eine vernünftige Differenzierung bemühen.

Marsupilami 14.03.2020 10:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1516309)
Eigentlich sollten im Augenblick alle Maßnahmen darauf zielen, unser Gesundheitswesen zu stärken für den zu erwartenden Ansturm durch Covid-19-Fälle. Wenn Ärzte und Schwestern mit kleinen Kindern jetzt daheimbleiben müssen und sich um ihren eigenen Nachwuchs kümmern müssen, statt sich um die Versorgung von Covid-19-Fälle zu kümmern, erreicht man mit einer Maßnahme, die gut gewollt ist, genau das Gegenteil von dem, was man eigentlich erreichen will.

Damit empfiehlst du jetzt im Grunde genommen jetzt schon, dass man weg von der Containmemt Strategie und hin zum Schutz der Risikogruppen sollte.

Das wird ohnehin der nächste Schritt sein oder?

ThomasG 14.03.2020 10:13

Ich verfolge den Podcast mit Prof. Drosten ja auch.
Bei mir ist da der Eindruck entstanden, dass da seine Meinung noch nicht gefestigt ist bzw. sie sich tendenziell ändert.
Vollkommen recht gebe ich Harald (Hafu), dass er sehr oft seine Aussagen relativiert hat und immer wieder sowohl Gründe, die dafür und welche die dagegen sprechen, nannte.
Ich finde das im Prinzip sehr gut und auch mutig.
Jeder kann so erkennen, dass selbst Fachleute ziemlich unsicher sind dahingehend welche Maßnahmen eher nützen oder schaden (könnten).
Aussagen von Prof. Kekulé haben bei mir ganz klar den Eindruck hinterlassen, dass er Schulschließungen und die Schließung von Kindergärten als unheimlich wichtig erachtet.
Hier noch einmal ein dazu passender Link: https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-m...orona-100.html

sybenwurz 14.03.2020 10:45

Hafu, ich bin voll deiner Meinung, aber wenn ich mir angucke, dass heute immer noch Flachzangen daherkommen und Vergleiche zu ner Influenza ziehen und die Covid19-Geschichte als harmlos abtun wollen, war die Bevölkerung vor 3, 4 Wochen noch weit nicht an dem Punkt, Massnahmen wie ein Shut Down zu akzeptieren.
Das ist einfach der wunde Punkt in der heutigen Politik, die mehr kurzsichtig agiert und auf Wiederwahl programmiert ist, nicht vernünftig kommunizieren zu können und von langfristigen Konzepten überfordert ist. Dazu kommt, dass in den Ministerien wie auch anderen, verantwortlichen Posten nur noch Marionetten ohne eigenes Fachwissen sitzen (und wer nix weiss, muss alles glauben, da ist dann die Frage, von wem, wenn die Berater widersprüchlich sind).

Nu müssmer halt schaun, dass wir mit den Massnahmen, wann und wie wir sie haben, zurecht- und möglichst gut durch die Sauregurkenzeit kommen.
Mich habense nu kurzfristig doch noch ins Wahlregister aufgenommen, aber zu spät, um noch Briefwahl machen zu können. Vor den Wahlen morgen grausts mir jedenfalls.

Helmut S 14.03.2020 11:04

@Kinderbetreuung mein Senf/Erfahrung:

Das Thema Betreuung trifft Eltern, die Kinder im Kita oder Kindergarten haben mE im Schnitt schlimmer als diejenigen die Kinder in der Schule haben. Erstere müssen recht sicher immer betreut werden, während Schulkinder ja ab einem gewissen Alter auch alleine Zuhause sein können, wenn Not am Mann ist. Sicherlich ist das auch vom Kind abhängig. Mein Kleiner hat zB in der 5. Klasse schon für den Großen Mittags gekocht, weil der nur Pizza kann ;)

Jedenfalls sprechen wir ja nicht nur von Grundschulen, sondern am anderen Ende auch von Schülern auf FOS, BOS, Berufsschule, Gymnasien, Realschule usw auf denen sich ja auch Jugendliche und junge Erwachsene befinden. Letztlich is es möglicherweise so, dass gerade für die Osterferien ja meist zwar Regelungen getroffen sind (ein Elternteil hat ggf Urlaub). Hier wird es dann schon im Fall der Fälle so sein, dass gerade im Gesundheitswesen evtl Urlaube gestrichen werden müssen und neue Regelungen in den Familien gefunden werden müssen.

Wie is das eigentlich? Wurde in Bayern nicht für Eltern in medizinischen Berufen ein spezielles Betreuungsangebot angekündigt?

Ich habe in meinem Unternehmen (14 MA) einige Halbtagsmitarbeiterinnen, die betreuungsbedürftige Kinder haben. Eine Mutter hat drei Kinder, da ist das Älteste schon so groß, dass sie die anderen beiden (im wesentlichen das Jüngste) den Vormittag über betreut. Das ist ein passender Zufall, den Home Office wäre für diese Mitarbeiterin nicht möglich.

Den anderen beiden MAinnen, habe ich Home Office angeboten. Sie nehmen die Möglichkeit 2-3 Tage in der Woche wahr. Sie haben Männer, die ebenfalls HO machen können und teilen sich den Betreuungsaufwand.

Meine Schwester (Richterin) und ihr Mann (Ingenieur bei BMW) haben auch zwei Kinder die zu betreuen sind. Beide können HO machen. Bei meiner Schwester ist halt das Problem, dass zB Verhandlungstage bereits terminiert sind und ggf. auch nicht immer verschoben werden können. Außerdem muss sie dazu ja ins Gericht. Es ist noch unklar wie es hier weiter geht.

Als unsere Kinder noch klein waren und es zu Betreuungsschwierigkeiten kam, hat man sich unter den Eltern ausgeholfen. Das höre ich jetzt auch an der einen oder anderen Stelle.

Unterm Strich sehe ich in meinem Umfeld Schwierigkeiten, die durch die Schulschließungen entstanden sind, aber nichts was unlösbar ist. Viel kritischer sehe ich, dass ich im Moment nicht abschätzen kann, welche wirtschaftlichen Folgen durch die Corona Pandemie auf das Unternehmen zukommen und welche Auswirkungen das auf die Mitarbeiter hat. Ich begrüße daher ausdrücklich alle diesbezüglichen Maßnahmen der Bundesregierung. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich denke auch, dass #FlattenTheCurve den Ausfall von Kräften im medizinischen Bereich aufgrund Betreuungsproblematik abschwächt. In welchem Ausmaß auch immer. Wir kennen weder die Zahl der Betreuungsprobleme im medizinischen Bereich, noch die „Entlastungszahl“ durch #FlattenTheCurve. Entscheidungen müssen aber trotzdem getroffen werden. Hinterher is immer jeder klüger.

Nebenbei: Prof. Drosten hat in den von HaFu erwähnten Postcasts auch gesagt, dass er es für wichtig hält, dass sich die Politik a) Zeit nimmt sich beraten zu lassen und b) sich nicht nur von Virologen beraten zu lassen, denn solche Entscheidungen haben Auswirkungen auf Bereiche, zu denen es jeweils Spezialisten gibt. Er sprach von Wirtschaftswissenschaftlern, Sozialwissenschaften, Bildungsexperten etc. Er kann und will diese Beurteilungen nicht treffen. Außerdem weißt er darauf hin, dass ohne Schuldzuweisungen die nötigen Maßnahmen umgesetzt werden müssten.

:Blumen:

ThomasG 14.03.2020 11:16

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1516327)
Nebenbei: Prof. Drosten hat in den von HaFu erwähnten Postcasts auch gesagt, dass er es für wichtig hält, dass sich die Politik a) Zeit nimmt sich beraten zu lassen und b) sich nicht nur von Virologen beraten zu lassen, denn solche Entscheidungen haben Auswirkungen auf Bereiche, zu denen es jeweils Spezialisten gibt. Er sprach von Wirtschaftswissenschaftlern, Sozialwissenschaften, Bildungsexperten etc. Er kann und will diese Beurteilungen nicht treffen. Außerdem weißt er darauf hin, dass ohne Schuldzuweisungen die nötigen Maßnahmen umgesetzt werden müssten.

:Blumen:

Schuldzuweisungen sind glaube ich letztlich sehr oft destruktiv.
Es ist ein schmaler Grad zwischen Appellen an die Verantwortung der Einzelnen und Schuldzuweisungen.
Manchmal gleitet man von einer auf die anderen Seite ab und ärgert sich später selbst darüber.
Ich glaube, dass Prof. Drosten mit seinen Worten auch vermitteln möchte, man möge einzelne Personen nicht überfordern und möglichst viele Leute in Entscheidungsprozesse eingliedern.
Jeder hat in der Regel sein Fachgebiet mit sehr hoher Kompetenz, aber kein Mensch kann alles auf einmal überblicken.

stephan1986 14.03.2020 11:19

Was ich mich frage - die Länder, die wirklich früh reagieren, z.B. Polen (alle Grenzen zu, Veransaltungen abgesagt, Schulen/KiTas geschlossen), obwohl sie noch kaum Fälle haben ... reicht denn da der Grad der "Durchseuchung" überhaupt noch aus? Also wenn man es wirklich super effektiv verhindert, dass sich das Virus verbreitet, und sich kaum einer ansteckt, ist ja auch kaum jemand hinterher immun ... oder ist das eine unsinnige Idee :confused:

In Deutschland haben wir ja augenscheinlich eine ausreichend hohe Ansteckungsrate ...

Marsupilami 14.03.2020 11:26

Zitat:

Zitat von stephan1986 (Beitrag 1516331)
Was ich mich frage - die Länder, die wirklich früh reagieren, z.B. Polen (alle Grenzen zu, Veransaltungen abgesagt, Schulen/KiTas geschlossen), obwohl sie noch kaum Fälle haben ... reicht denn da der Grad der "Durchseuchung" überhaupt noch aus? Also wenn man es wirklich super effektiv verhindert, dass sich das Virus verbreitet, und sich kaum einer ansteckt, ist ja auch kaum jemand hinterher immun ... oder ist das eine unsinnige Idee :confused:

In Deutschland haben wir ja augenscheinlich eine ausreichend hohe Ansteckungsrate ...

Es geht nur ums verlangsamen.


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